[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlsystem, insbesondere zum Einsatz In einem
Kraftfahrzeug zum Kühlen von Aggregaten und/oder eines Antriebsmotors, insbesondere
des Kraftfahrzeugs mittels einer Kühlmedlumpumpe,
[0002] Kühlsysteme, beispielsweise Fahrzeugkühlsysteme, sind bekannt. Diese umfassen einen
Kühlmediumkreislauf zum Abführen von Wärme mittels eines Kühlmediums, beispielsweise
Wasser oder ein Wassergemisch, wobei das Kühlmedium mittels einer Kühlmediumpumpe
im Kühlmediumkreislauf ständig umgewälzt wird.
[0003] Während herkömmlich die Kühlmittelpumpe in einer ständigen Triebverbindung mit dem
Antriebsmotor des Fahrzeugs steht und somit in Abhängigkeit der Drehzahl des Antriebsmotors
angetrieben wird, wurden in jüngerer Zeit auch mittels eines Elektromotors angetriebene
Kühlmediumpumpen vorgeschlagen. Dies hat den Vorteil, dass die Kühlmediumpumpe unabhängig
von der Drehzahl des Antriebsmotors angetrieben werden kann.
[0004] Eine weitere bekannte Möglichkeit, die Drehzahl der Kühlmediumpumpe regeln zu können,
jedoch nicht vollständig unabhängig von der Drehzahl des Antriebsmotors, sieht vor,
in der Triebverbindung zwischen dem Antriebsmotor und der Kühlmediumpumpe eine schaltbare
Magnetkupplung anzuordnen. Hierdurch ist es möglich, die Kühlmediumpumpe bei Bedarf
mit einer niedrigeren Drehzahl umlaufen zu lassen als die Antriebsmaschine umläuft.
Ein solcher Bedarf besteht immer dann, wenn in einem Betriebszustand eine verhältnismäßig
kleine Kühlleistung des Kühlsystems erforderlich ist, die Antriebsmaschine mit einer
vergleichsweise hohen Drehzahl umläuft und durch Vermindern der Drehzahl der Kühlmedlumpumpe
eine Energieeinsparung erzielt werden kann.
[0005] Nachteile der bekannten Ausführungsformen mit einer Magnetkupplung in der Triebverbindung
zwischen der Antriebsmaschine und der Kühlmediumpumpe sind die begrenzte Schalthäufigkeit
aufgrund eines Verschleißes der Kupplung sowie die Störanfälligkeit der Kupplung.
Ein besonderes Problem stellt die Wärmeentwicklung In der Kupplung dar.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kühlsystem, Insbesondere
für ein Kraftfahrzeug anzugeben, welches hinsichtlich der genannten Probleme verbessert
ist. Hierbei soll ein Kühlsystem mit einer schaltbaren und vorteilhaft in ihrer Drehzahl
regelbaren Kühlmediumpumpe angegeben werden, welche weniger anfällig ist für im Dauerbetrieb
auftretende Wärmebelastungen, Weiterhin soll die Kühlmittelpumpe von geringem Aufwand
und kostengünstig in der Herstellung sein sowie eine Gewichtersparnis mit sich bringen.
[0007] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch ein Kühlsystem, insbesondere eines Kraftfahrzeuges
nach dem unabhängigen Anspruch gelöst. Die abhängigen Ansprüche stellen bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung dar.
[0008] Ein erfindungsgemäßes Kühlsystem beispielsweise eines Kraftfahrzeugs umfasst einen
Kühlmediumkreislauf, In dem ein Kühlmedium zum Kühlen von Aggregaten und/oder eines
Antriebsmotors des Kraftfahrzeugs mittels einer Kühlmediumpumpe umgewälzt wird. Die
Kühlmediumpumpe weist ein Pumpenlaufrad zum Fördern des Kühlmediums auf. Weiterhin
ist eine hydrodynamische Kupplung vorgesehen, umfassend ein Primärrad und ein Sekundärrad,
die miteinander einen torusförmigen, über einen Arbeitsmediumzuund Arbeitsmediumablauf
befüllbaren und entleerbaren Arbeitsraum ausbilden, um Drehmoment hydrodynamisch vom
Primärrad auf das Sekundärrad zu übertragen, wobei das Pumpenlaufrad mit dem Sekundärrad
drehfest gekoppelt ist.
[0009] Vorzugsweise ist die Kühlmediumpumpe eine Rotationspumpe und umfasst einen Einlasskanal
zum Zuführen und einen Auslasskanal zum Abführen von Kühlmedium.
[0010] Besonders bevorzugt ist das Kühlmedium des Kühlmediumkreislaufs zugleich das Arbeitsmedium
der hydrodynamischen Kupplung. Dies bedeutet, dass die hydrodynamische Kupplung arbeitsmediumleitend
mit dem Kühlmediumkrelslauf verbunden ist. Dabei kann die hydrodynamische Kupplung
wie folgt mit dem Einlasskanal (Saugseite) und dem Auslasskanal (Druckseite) der Kühlmediumpumpe
in Verbindung stehen:
- Der Arbeitsmadiumzulauf der hydrodynamischen Kupplung ist über eine strömungsleitende
Verbindung mit dem Auslasskanal der Kühlmediumpumpe und der Arbeitsmediumablauf über
eine strömungsleitende Verbindung mit dem Einlasskanal der Kühlmediumpumpe verbunden.
- Der Arbeitsmediumzulauf der hydrodynamischen Kupplung ist über eine strömungsleitende
Verbindung mit dem Einlasskanal der Kühlmediumpumpe und der Arbeitsmediumablauf über
eine strömungsleitende Verbindung mit dem Auslasskanal der Kühlmediumpumpe verbunden.
- Der Arbeitsmedlumzulauf und der Arbeitsmediumablauf der hydrodynamischen Kupplung
sind mit dem Einlasskanal der Kühlmediumpumpe über eine strömungsleitende Verbindung
verbunden.
- Der Arbeitsmediumzulauf und der Arbeitsmedlumablauf der hydrodynamischen Kupplung
sind mit dem Auslasskanal der Kühlmediumpumpe über eine strömungsleitende Verbindung
verbunden.
- Der Arbeitsmediumzu- und/oder der Arbeitsmediumablauf sind/ist über eine strömungsleitende
Verbindung mit einem Pumpenraum, in dem ein Pumpenlaufrad angeordnet ist, verbunden.
[0011] im letztgenannten Fall wird mittels der strömungsleitenden Verbindung der Füllungsgrad
und somit die Leistungsübertragung der hydrodynamischen Kupplung Im Wesentlichen in
Abhängigkeit der Drehzahl des Pumpenlaufrades, des Fördervolumenstroms oder Förderdruckes
der Kühlmediumpumpe eingestellt. Eine entsprechende Abhängigkeit kann auch dann erreicht
werden, wenn der Arbeitsmediumzu- und/oder ablauf mit dem Auslass der Kühlmediumpumpe
verbunden ist/sind. Vorteilhaft ersetzt die Kühlmediumpumpe in diesem Fall eine Füllsteuerungsvorrichtung
zur Einstellung eines Füllungsgrades in der hydrodynamischen Kupplung.
[0012] Alternativ ist es möglich, In der strömungsleitenden Verbindung ein gesteuertes oder
geregeltes Ventil vorzusehen, mittels welchem der Füllungsgrad des Arbeitsraumes der
hydrodynamischen Kupplung eingestellt wird. Der durch die Kühlmedlumpumpe erzeugte
Druck dient in diesem Fall einer schnelleren und/oder vergleichsweise größeren Befüllung
des Arbeitsraumes.
[0013] Dabei kann die strömungsleitende Verbindung jeweils eine Leitung darstellen oder
in Form von Axial- und/oder Radialbohrungen ausgebildet sein, welche In das Primärrad,
Sekundärrad, Pumpenlaufrad und/oder in ein Pumpengehäuse eingebracht sind. Auch kann
eine solche strömungsleitende Verbindung von den genannten Bauteilen ausgebildet werden,
beispielsweise durch Begrenzen eines Hohlraumes wie zum Beispiel eines Ringspaltes,
Weiterhin kann eine Vielzahl von strömungsleitenden Verbindungen vorgesehen sein.
[0014] Vorzugsweise kann in den strömungsleitenden Verbindungen, dem Arbeitsmedlumzu- und/oder
dem Arbeitsmediumablauf ein Ventil zur variablen Einstellung eines Arbeitsmediumvolumenstromes
angeordnet sein. Beispielsweise kann das Ventil auch als veränderbare Drossel ausgeführt
sein. Bevorzugt kann das Ventil ein ungesteuertes Ventil sein, das heißt frei von
einer Steuerverbindung mit einer Steuer- oder Regelvorrichtung sein, welche zum Betätigen
des Ventils Steuersignale erzeugt. Das Schalten des Ventils erfolgt dann beispielsweise
durch Abgriff einer Temperatur, eines Druckes, eines Durchflusses oder einer sonstigen
Größe oder einer entsprechenden Größendifferenz vorzugsweise eines durch das Kühlsystem
gekühlten Antriebsstrangs oder seiner Umgebung. Auch kann das Ventil derart ausgebildet
sein, dass es direkt vom Arbeitsmedium betätigbar ist.
[0015] Beispielsweise wird der Öffnungsquerschnitt des Ventils in Abhängigkeit der Temperatur
und/oder des Druckes des Arbeitsmediums am Ventil oder, insbesondere des Druckes im
Arbeitsraum und/oder eines dazu relativen Überlagerungsdruckes variiert. Vorzugsweise
erfolgt die Erfassung der Temperatur und/oder des Druckes im Wesentlichen an derselben
Stelle wie die Änderung des Strömungsquerschnitts oder die Beaufschlagung des Ventils
mit Arbeitsmedium. Bei einem temperaturabhängigen Schalten kann das Ventil beispielsweise
als Temperaturregelventil (Thermostat, Bimetall) oder Druckzuschaltventil ausgebildet
sein, welches den Strömungsquerschnitt für Kühlmedium und somit den Füllungsgrad und
die Leistungsübertragung der hydrodynamischen Kupplung direkt oder indirekt temperatur-
oder druckabhängig varilert. Druckzuschaltventile öffnen beispielsweise oberhalb eines
vorbestimmten Druckes und variieren den Strömungsquerschnitt auch proportional zum
anliegenden Druck.
[0016] Alternativ kann das Ventil fremdbetätigt sein - beispielsweise durch eine Steuervorrichtung.
Auch hierbei können die genannten oder anderen Größen als Eingangsgrößen der Steuervorrichtung
dienen, in Abhängigkeit von welchen die Steuervorrichtung das Ventil betätigt,
[0017] Die Einstellung der Leistung beziehungsweise des Drehmomentes der Kühlmediumpumpe
mittels der hydrodynamischen Kupplung kann neben der Variierung des Öffnungsquerschnittes
der in den strömungsleitenden Verbindungen angeordneten Ventile und somit über den
Füllungsgrad des Arbeitsraumes auch über die Beeinflussung der sich im Arbeitsraum
der hydrodynamischen Kupplung ausbildbaren Krelslaufströmung erfolgen. Beispielsweise
kann die Kreislaufströmung durch Einbringen eines Drosselelementes mehr oder minder
gestört oder freigegeben werden, so dass sich bei maximaler Störung der Kreislaufströmung
ein minimales von der hydrodynamischen Kupplung übertragbares Drehmoment ergibt, und
bei Entfernen des Drosselalementes ein maximales Drehmoment übertragbar ist.
[0018] Wenn Zwischenstellungen des Drosselelements einstellbar sind, ist die Übertragung
der Leistung auch zwischen den beiden Grenzwerten variierbar.
[0019] Bei Vorsehen eines solchen Drosselelements in der hydrodynamischen Kupplung kann
die Kupplung als konstantgefüllte hydrodynamische Kupplung ausgeführt sein, das heißt
der Füllungsgrad von Arbeitsmedium im Arbeitsraum ist nicht gezielt variierbar. Dies
schließt nicht aus, dass der Arbeitsraum gegebenenfalls wahlweise befüllt und entleert
werden kann, um die Leistungsübertragung ein- und auszuschalten.
[0020] Eine Steuerung der Leistungsübertragung der hydrodynamischen Kupplung mit einem Drosselelement
kann entsprechend durch die zuvor beschriebenen Abhängigkeiten und Eingangsgrößen
erfolgen.
[0021] Sind die Ventile zur Beeinflussung der Leistungsübertragung der hydrodynamischen
Kupplung fremdbetätigbar ausgeführt, so kann der Öffnungsquerschnitt der Ventile beispielsweise
in Abhängigkeit des Ladedruckes wenigstens einer Verdichterstufe eines im Antriebsstrang
des Kraftfahrzeugs angeordneten Turboladers varilert werden. Auch ist es denkbar,
den Druck In einer Frischluftleitung zum Antriebsmotor und insbesondere die Stellung
einer in der Frischluftleitung angeordneten Drosselklappe zu erfassen und somit die
Ventile entsprechend anzusteuern.
[0022] Alternativ oder zusätzlich zu der Erfassung des durch den Verdichter erzeugten Ladedrucks
kann auch der aktuelle, vom Antriebsmotor erzeugte Abgasdruck zur Steuerung oder Regelung
der Ventile herangezogen werden. Auch ist die Betätigung der Ventile in Abhängigkeit
der Stellung einer Auspuffklappe, welche von den Abgasen des Antriebsmotors, welcher
als Verbrennungskraftmaschine ausgeführt sein kann, beaufschlagt wird und den Abgasdruck
variiert, denkbar. Hierzu kann die Auspuffklappe in einer Abgasanlage des Kraftfahrzeugs
stromab des Antriebsmotors angeordnet sein und insbesondere der Staudruck stromauf
der Auspuffklappe erfasst werden.
[0023] Vorteilhaft können die Ventile in Abhängigkeit des Bremsmomentes einer Motorbremse
beziehungsweise in Abhängigkeit der Bremsleistung, die in der Motorbremse in Verdichtungsarbeit
umgesetzt wird, betätigt werden. Hierzu kann das Fahrzeug beispielsweise über eine
Dekompressionsbremse, welche die vom Motor im Verdichtungstakt geleistete Arbeit ungenutzt
lässt, beziehungsweise eine Motorstaubremse, wobei die Bremsleistung In Verdichtungsarbelt
ohne anschließende Kraftstoffeinspritzung und Verbrennung umgesetzt wird, verfügen.
Auch kann die Motorbremse als Kombination von Motorstaubremse und Dekompressionsbremse
(EVB) ausgeführt sein.
[0024] Weiterhin ist die Einstellung der von der hydrodynamischen Kupplung übertragbaren
Leistung dadurch realisierbar, dass die Ventile in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur
des Kraftfahrzeuges und insbesondere dessen Antriebsstranges betätigt werden. Mit
Umgebungstemperatur ist beispielsweise die Lufttemperatur der Umgebung des Kraftfahrzeugs
oder die Temperatur der einzelnen Aggregate wie Getriebe oder Retarder gemeint. Auch
kann die Betätigung der Ventile in Abhängigkeit der Stellung eines Thermostatventils,
welches im Kühlmediumkreislauf angeordnet ist, erfolgen.
[0025] Sind die Ventile, wie oben beschrieben, fremdgesteuert ausgeführt, so können diese
von geeigneten Sensoren beziehungsweise einer Steuervorrichtung und in Abhängigkeit
der erfassten Größen, wie beispielsweise Temperatur-, Druck- oder Positionssensoren
für die Stellung der Drossel- und Auspuffklappe über Signalleitungen, welche mit den
Ventilen und den Sensoren wenigstens mittelbar in Verbindung stehen, betätigt werden.
Dabei bedeutet mittelbar, dass zwischen den Ventilen und den Sensoren eine Steuervorrichtung
vorgesehen sein kann, welche die aktuellen Werte der Sensoren erfasst und diese in
Steuersignale für die Ventile zur Einstellung der Leistungsübertragung der hydrodynamischen
Kupplung umwandelt. Auch kann die Steuervorrichtung mit Fahrzeugassistenzsystemen,
der Motor- oder Getrlebesteuerung in Verbindung stehen, so dass in Abhängigkeit der
Signale einer oder mehrerer dieser Steuereinheiten und/oder Assistenzsysteme die Ventile
betätigt werden. Ganz allgemein kann die Einstellung der Leistungsübertragung der
hydrodynamischen Kupplung auch in Abhängigkeit der Drehzahl des Antriebsmotors beziehungsweise
der Geschwindigkeit oder Beschleunigung des Kraftfahrzeugs erfolgen.
[0026] Der Vorteil des Einsatzes von ungesteuerten Ventilen, die frei von einer Fremdbetätigung
sind, ist der, dass die Ventile beispielsweise beim Ausfall der Steuereinrichtung
weiterhin funktionieren und somit eine optimale Einstellung der Leistungsübertragung
der hydrodynamischen Kupplung und somit eine optimale Wärmeabfuhr der Wärmemenge im
Kühlmediumkreislauf ermöglichen. Beispielsweise können hierzu fremdbetätigbare und
ungesteuerte Ventile kombiniert werden, so dass beim Ausfall der fremdbetätigbaren
Ventile die ungesteuerten Ventile einen zuverlässigen Weiterbetrieb ermöglichen.
[0027] Weitere vorteilhafte Merkmale, die einzeln oder In Kombination vorgesehen werden
können, sind die Folgenden:
- Das Primärrad der hydrodynamischen Kupplung kann in einer Triebverbindung mit dem
Antriebsmotor stehen und insbesondere von einer Antriebswelle getragen werden oder
einteilig mit einer solchen ausgeführt sein.
- Im Kühlmediumkreislauf kann ein Wärmetauscher angeordnet sein, wobei der Arbeitsmediumablauf
und/oder der Auslasskanal stromauf des Wärmetauschers im Bereich des Wärmetauschers
münden/mündet.
- Der Antriebsmotor kann ein Verbrennungsmotor sein.
- Der Wärmetauscher kann Teil eines Kühlers einer Einrichtung zur Abgasrückführung und/oder
eines Zwischenkühlers eines dem Antriebsmotor zugeordneten Abgasturboladers sein.
[0028] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbelspielen und der beigefügten
Figuren exemplarisch erläutert werden.
[0029] Es zeigen:
- Figur 1
- schematisch vereinfacht ein Kühlsystem eines Kraftfahrzeuges.
- Figur 2
- schematisch vereinfacht ein Kühlsystem eines Kraftfahrzeuges mit einer Steuereinrichtung.
- Figur 3
- eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen hydrodynamischen Kupplung.
- Figur 4
- eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen hydrodynamischen Kupplung.
- Fig. 5 bis 9
- weitere Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen Kühlsystems und der Anbindung der
hydrodynamischen Kupplung an den Kühlmediumkreislauf,
- Figur 10
- eine weitere Ausgestaltung, wobei neben der hydrodynamischen Kupplung eine zusätzliche
Kupplung vorgesehen ist.
[0030] Figur 1 zeigt schematisch vereinfacht die Grundkomponenten eines Kühlsystems für
ein Kraftfahrzeug. Weiterhin ist ein Kühlmediumkrelslauf 1 gezeigt, wobei in Strömungsrichtung
angeordnet sind: eine Kühlmediumpumpe 3, ein Antriebsmotor 2, ein Thermostatventil
24 sowie ein Wärmetauscher 27. Der Wärmetauscher 27 kann zur Wärmeabfuhr von einem
Luftstrom, der von einem nicht gezeigten Lüfter erzeugt wird, durchströmt werden.
Weiterhin ist ein Ausgleichsbehälter 26 vorgesehen, in dem sich das Kühlmedium des
Kühlkreislaufs 1 ausdehnen kann. Ferner ist eine Bypassleitung vorgesehen, die je
nach Stellung des Thermostatventils 24 mehr oder weniger Arbeitsmedium am Wärmetauscher
27 vorbeiführt. Im vorliegenden Falle ist ein zusätzlicher Wärmetauscher 31 im Kühlmediumkreislauf
1 vorgesehen. Dieser ist hierbei zu dem Kühlmediumkreislauf 1 parallel geschaltet,
jedoch ist auch eine Hintereinanderschaltung möglich. Der Wärmetauscher 31 kann zum
Beispiel Teil eines Kühlers, wie beispielsweise eines Zwischenkühlers oder eines Kühlers
zur Abgasrückführung sein. In diesem Fall ist der Antriebsmotor 2 als Verbrennungsmotor
ausgeführt und umfasst wenigstens einen Abgasturbolader, wobei der Zwischenkühler
in der Frlschluftleitung stromab oder stromauf wenigstens einer Verdichterstufe angeordnet
sein kann, Im Falle der Abgasrückführung ist der Kühler insbesondere in einer Leitung
zwischen der den Verbrennungsmotor verlassenden Abgasflut und der Frischluftleitung
angeordnet.
[0031] Weiterhin ist eine hydrodynamische Kupplung 5 ersichtlich, welche vorliegend zwischen
der Kühlmediumpumpe 3 und einem sich an den Antriebsmotor 2 anschließenden Getriebe
25 angeordnet ist. Dabei ist das Primärrad 6 über eine Antriebswelle 14 mit dem Getriebe
25 drehfest gekoppelt, wobei Antriebsleistung hydrodynamisch vom Primärrad 6 auf ein
Sekundärrad 7 mittels einer Abtriebswelle 13 schließlich auf die Kühlmediumpumpe 3
übertragbar ist. Die Drehzahl/das Drehmoment der Antriebswelle 14 und/oder der Abtriebswelle
13 könnte mittels wenigstens einer Getriebestufe zusätzlich übersetzt werden.
[0032] Vorliegend Ist die hydrodynamische Kupplung 5 und insbesondere deren Arbeitsraum
zum Einstellen eines Füllungsgrades über einen Arbeitsmediumzuiauf 8 (gestrichelte
Linien) mit dem Kühlmediumkreislauf 1 strömungsleitend verbunden. Somit ist das Arbeitsmedium
der hydrodynamischen Kupplung 5 zugleich das Kühlmedium und wird vorliegend stromab
der Kühlmediumpumpe 3 aus dem Kühlmediumkreislauf 1 abgezweigt. Jedoch wäre auch eine
andere Position für die Abzweigung, beispielsweise stromauf der oder im Bereich der
Kühlmediumpumpe 3 denkbar. Im Bereich des Arbeitemedlumzulaufs 8 kann ein Ventil 32
vorgesehen sein, mittels welchem sich der Füllungsgrad und somit die Leistungsübertragung
der hydrodynamischen Kupplung 5 einstellen lässt. Das Ventil 32 kann beispielsweise
als verstellbare Drossel ausgeführt sein,
[0033] Vorliegend ist ein Arbeitsmediumablauf 9 der hydrodynamischen Kupplung 5 über eine
strömungsleitende Verbindung mit dem Kühlmediumkreislauf 1 verbunden. Insbesondere
mündet diese Verbindung (gestrichelte Linien) in Strömungsrichtung des Kühlmediums
gesehen in dem Bereich vor dem Wärmetauscher 31. Zur Einstellung eines Druckes beziehungsweise
Volumenstroms kann auch die genannte strömungsleitende Verbindung ein regelbares Ventil
33 aufweisen, welches beispielsweise als verstellbare Drossel ausgeführt sein kann.
Diese Anordnung ermöglicht es, dass in einem Betriebszustand, In welchem eine verhältnismäßig
kleine Kühlleistung des Kühlsystems erforderlich ist, jedoch schnell Wärme über einen
verhältnismäßig kleinen Wärmetauscher 31 abgeführt werden muss, die Pumpwirkung der
hydrodynamischen Maschine 5 ausgenutzt wird. Dies ist beispielsweise dann der Fall,
wenn der Motor und der Kühlmediumkreislauf noch vergleichsweise kalt sind, der Abgasrückführungskühler
oder der Zwischenkühler jedoch schon ein heißes Medium kühlen müssen. Dabei ist die
Pumpwirkung der hydrodynamischen Maschine 5 umso größer, je größer der Schlupf, also
die Drehzahldifferenz zwischen Primärrad 6 und Sekundärrad 7 ist. Wird beispielsweise
bei verhältnismäßig kleiner Kühlleistung des Kühlsystems, wobei die Kühlmediumpumpe
mit einer vergleichsweise niedrigen Drehzahl und der Antriebsmotor mit einer vergleichsweise
hohen Drehzahl umläuft (großer Schlupf) durch Wärmeeintrag in den Wärmetauscher 31
der Kühlbedarf vergrößert, so muss nicht unbedingt die Drehzahl der Kühlmediumpumpe
vergrößert werden, sondern es genügt hierbei die Pumpwirkung der hydrodynamischen
Kupplung 5, um diesen Bedarf zu decken.
[0034] Die Pumpwirkung der hydrodynamischen Kupplung 5, Insbesondere bei großem Schlupf,
kann zusätzlich oder alternativ auch dazu genutzt werden, den Druck im Wärmetauscher
31 auf der Kühlmediumselte zu vergrößern. Ein größerer Druck verringert die Gefahr
der Dampfblasenbildung und/oder der Kavitation Im Kühlmedium im Wärmetauscher 31.
Die Gefahr der Dampfblasenbildung und der Kavitation ist besonders dann groß, wenn
der Kühlmediumkreislauf noch kalt ist, da dann ein geringer Druck beziehungsweise
Überdruck im Kühlmediumkreislauf herrscht.
[0035] In der Zuleitung zum Wärmetauscher 31 kann auf Seiten des Kühlmediumkreislaufs 1
stromauf des Wärmetauschers 31 ein Rückschlagventil 34 angeordnet sein. Ebenso kann
stromab des Wärmetauschers 31 eine Drossel 35, welche auch regelbar ausgeführt sein
kann, angeordnet sein. Die Drossel 35 kann auch dazu herangezogen werden, durch Drosseln
des Kühlmediumstroms den Druck im Wärmetauscher 31 zu erhöhen. Hierdurch wird wiederum
die Gefahr der Dampfblasenbildung und der Kavitation vermindert. Auch kann die Drossel
35 dazu herangezogen werden, zu bestimmen, wieviel Kühlmedium durch den Wärmetauscher
31 strömt und wieviel durch den gezeigten Bypass an diesem vorbeiströmt.
[0036] Die Figur 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Kühlsystem, wobei dieselben Elemente mit
den gleichen Bezugszeichen wie in Figur 1 dargestellt, bezeichnet sind. Vorliegend
ist die hydrodynamische Kupplung 5 an den Kühlmedlumkreislauf 1 angeschlossen, somit
ist das Arbeitsmedium der hydrodynamischen Kupplung 5 zugleich das Kühlmedium. Hier
ist die hydrodynamische Kupplung 5 vorliegend parallel zur Kühlmediumpumpe 3 angeordnet.
In einer Verbindungsleitung zur hydrodynamischen Kupplung ist ein Ventil 19 angeordnet,
welches vorliegend als fremdbetätigtes Ventil ausgeführt ist. Das Ventil 19 steht
über eine Signalleitung (gestrichelte Linie) mit einer Steuereinheit 20 In Verbindung.
Das Ventil 19 kann als Proportionalventil ausgeführt sein, wobei dessen Strömungsquerschnitt
zwischen einem Minimal- und einem Maximalwert Im Wesentlichen stetig einstellbar ist.
Auch kann das Ventil 19 als reines Ein-Aus-Ventil ausgeführt sein, wobei zusätzlich
zu dem Ventil eine Drossel vorgesehen sein kann, weiche vorliegend zum Ventil 19 parallel
geschaltet ist. Wird das Ventil 19 in die EinStellung verbracht, so strömt das Arbeits-/Kühlmedium
durch die Drossel und/oder das Ventil. In einer Aus-Stellung lässt das Ventil kein
Arbeitsmedium hindurch, so dass Arbeitsmedium lediglich durch die Drossel hindurchströmt.
Eine solche Anordnung von Drossel und Ventil kann in einem Arbeitsmediumzu- und/oder
Arbeitsmediumablauf der hydrodynamischen Kupplung angeordnet sein.
[0037] Figur 3 beschreibt eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen hydrodynamischen
Kupplung 5, wobei die hydrodynamische Kupplung 5 und die Kühlmedlumpumpe 3 zu einer
Baugruppe zusammengefasst sind. Das Sekundärrad 7 Ist vorliegend derart ausgeführt,
dass es ein Pumpenlaufrad 4 ausbildet, Hierzu kann das Sekundärrad 7 an seiner dem
Primärrad 6 abgewandten Seite eine entsprechende Beschaufelung aufweisen. Vorliegend
Ist das Pumpenlaufrad 4 und das Sekundärrad 7 auf der Antriebswelle 14 drehbar gelagert,
Auch könnten das Pumpenlaufrad 4 und das Sekundärlaufrad 7 von einer gemeinsamen Abtriebswelle
getragen oder von dieser ausgebildet sein,
[0038] Die Kühlmediumpumpe 3 und insbesondere das Pumpenlaufrad 4 sind somit vorliegend
In Axialrichtung neben der hydrodynamischen Kupplung 5 und insbesondere auf der Sekundärseite
In einem gemeinsamen Gehäuse 15, welches das Pumpenlaufrad 4, das Primärrad 6 und
das Sekundärrad 7 umschließt, angeordnet. Weiterhin umfasst die Kühlmedlumpumpe 3
einen Einlasskanal 11, der im Wesentlichen oder exakt in Axialrichtung der hydrodynamischen
Kupplung 5 verläuft sowie einen Auslasskanal 12, welcher in Radialrichtung der hydrodynamischen
Kupplung 5 angeordnet ist.
[0039] Über einen Arbeitsmediumzulauf 8 wird Kühlmedium, welches im Einlasskanal 11 der
Kühlmedlumpumpe 3 angesaugt wird, in den Arbeitsraum 10 eingebracht. Das Arbeitsmedium
verlässt den Arbeitsraum 10 vorliegend über einen Arbeitsmediumablauf 9, welcher beispielsweise
am radial äußeren Ende der beiden Primär-/Sekundärräder 6, 7 angeordnet ist. Das über
den Arbeitsmediumablauf abgeführte Arbeltsmedium wird dem Kühlmediumkreislauf über
eine nicht gezeigte strömungsleitende Verbindung zugeführt. Vorliegend ist am Außendurchmesser
des Sekundärrades 7 eine berührungslose Dichtung 18 vorgesehen, welche insbesondere
das Arbelts- und Kühlmedium zwischen Arbeitsmediumablauf 9 und Auslasskanal 12 hydraulisch
trennt und gegeneinander abdichtet.
[0040] In Figur 4 ist eine weitere Ausgestaltung einer Baugruppe aus Kühlmediumpumpe 3 und
hydrodynamischer Kupplung 5 dargestellt. Hier ist der Arbeitsmediumablauf 9 mit einem
Auslasskanal 12 im Gehäuse 15 über eine strömungslaltende Verbindung verbunden. Weiterhin
ist in dieser Verbindung ein Ventil 19 vorgesehen, welches vorliegend radial außerhalb
des Arbeitsraums 10 angeordnet ist. Vorliegend ist das Primärrad 6 nicht einteilig
mit der Antriebswelle 14 ausgeführt, sondern wird lediglich von dieser getragen. Das
Sekundärrad 7 stützt sich vorliegend über ein Gleitlager 29 auf der Antriebswelle
14 ab.
[0041] Das Pumpenlaufrad 4 rotiert in einem Pumpenraum 17, welcher in hydraulischer Verbindung
mit dem Einlasskanal 11 und dem Auslasskanal 12 steht. Vorliegend ist der Pumpenraum
17 über eine strömungsleitende Verbindung 23 in Form einer schrägen Bohrung hydraulisch
mit dem Arbeitsraum 10 verbunden. Dabei bedeutet die schräge Bohrung, dass in einem
Axialschnitt durch die Längsachse der hydrodynamischen Kupplung 5 gesehen die Mittellinie
der Bohrung in einem Winkel zu der Längsachse der hydrodynamischen Kupplung 5 verläuft.
Bevorzugt ist eine Mehrzahl von Bohrungen 23 vorgesehen. Somit gelangt Kühlmedium
infolge der Rotation des Pumpenlaufrads 4 aus dem Pumpenraum 17 durch die Bohrung
23 in den Arbeitsraum 10, so dass der Füllungsgrad beziehungsweise die Leistungsübertragung
Insbesondere in Abhängigkeit der Drehzahl des Pumpenlaufrades 4 beziehungsweise des
Förderdrucks eingestellt wird.
[0042] Vorliegend ist das in der strömungsleitenden Verbindung angeordnete Ventil 32 als
Bimetalistreifen ausgeführt, der beispielsweise, wie hier angezeigt, auf der dem Primärrad
6 zugewandten Stirnfläche des Sekundärrads 7 aufliegt und der in Abhängigkeit der
Temperatur des Arbeitsmedium durch Verbiegen, insbesondere in Richtung auf das Primärrad
6 hin öffnet. Zur Beeinflussung des Füllungsgrades und somit der Leistungsübertragung
könnte auch das Ventil 19 herangezogen werden, weiches zum Beispiel ebenfalls als
Thermostat- oder Druckzuschaltventil ausgeführt sein kann. Die beiden Ventile 19,
32 sind auch In Form einer Kombination eines Temperatur- und Druckregelventlls denkbar,
[0043] Auch gemäß Figur 4 werden das Primärrad 6, Sekundärrad 7 sowie Pumpenlaufrad 4 von
einem gemeinsamen Gehäuse 15 umschlossen. Letzteres ist vorliegend über ein Lager
16 auf der Antriebswelle 14 gelagert. Zwischen dem Lager 18 und dem Primärrad 6 ist
eine Dichtung 28 In Form einer Gleitringdichtung vorgesehen. Diese kann, ebenso wie
das Gleitlager 29 mittels des zugeführten Kühlmediums geschmiert werden.
[0044] Die Figuren 5 bis 9 zeigen die Anbindung der hydrodynamischen Kupplung 5 an den Kühlmediumkreislauf
1. Im Wesentlichen sind dieselben Elemente wie in Figur 2 dargestellt, so dass dieselben
Bezugszeichen verwendet werden. Die Anbindung der hydrodynamischen Kupplung 5 an den
Kühlmediumkreislauf 1 erfolgt über strömungsleitende Verbindungen 21, 22, in denen
Ventile 19 zur Einstellung des Arbeitsmadiumvolumenstroms und somit der Arbeitsmediummenge
zur oder aus der hydrodynamischen Kupplung 5 angeordnet sind. In Figur 5 ist die strömungsleitende
Verbindung 21 an der Druckseite der Kühlmediumpumpe 3 und somit in Strömungsrichtung
des Kühlmediums gesehen hinter der Kühlmediumpumpe 3 angeordnet, so dass Arbeitsmedium
höheren Druckes aus dem Kühlmediumkreislauf 1 abgezweigt und der hydrodynamischen
Kupplung 5 und insbesondere dem Arbeitsraum 10 zugeführt wird.
[0045] In Figur 6 Ist der Arbeitsmediumzulauf der hydrodynamischen Kupplung 5 über die strömungsleltende
Verbindung 22 mit dem Einlasskanal 11 und somit mit der Saugseite der Kühlmediumpumpe
3 verbunden. Der Auslasskanal 12 ist über die strömungsleitende Verbindung 21 mit
der Druckseite der Kühlmediumpumpe 3 verbunden. Vorliegend strömt somit Kühlmedium
in Abhängigkeit des Öffnungsquerschnitts der Ventile 19 In der strömungsleitenden
Verbindung 22 In das Innere der hydrodynamischen Kupplung 5 und von dort aus über
die strömungsleitende Verbindung 21 durch das Ventil 19 in den Auslasskanal 12 beziehungsweise
direkt in den Kühlmediumkreislauf 1 zurück.
[0046] Die Figur 7 zeigt dieselbe Anordnung wie in Figur 6, Jedoch mit umgekehrter Strömungsrichtung,
[0047] In Figur 8 sind der Arbeitsmediumzulauf und Arbeitsmediumablauf der hydrodynamischen
Kupplung 5 an der Saugseite der Kühlmediumpumpe 3 angeordnet, so dass das Kühlmedium
vorliegend vom Einlasskanal 11 über das Ventil 19 - bel wenigstens teilweise geöffnetem
Strömungsquerschnitt der Ventile 19 - in der strömungsleitenden Verbindung 22 in die
hydrodynamische Kupplung 5 und von dort aus zurück über die strömungsleitende Verbindung
21 und das Ventil 19 insbesondere in den Elnlasskanal beziehungsweise in die Kühlmediumpumpe
3 strömt. Auch hier wäre eine Umkehrung der Strömungsrichtung denkbar, so dass Kühlmedium
zuerst in die strömungsleitende Verbindung 21 strömt und anschließend über die strömungsleitende
Verbindung 22 In den Kühlmediumkreislauf 1 zurückströmt.
[0048] Die Figur 9 zeigt eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Kühlsystems,
jedoch ist im Gegensatz zu Figur 8 der Arbeitsmediumzu- und Arbeltsmediumablauf der
hydrodynamischen Kupplung 5 jeweils mit der Druckseite der Kühlmediumpumpe 3 verbunden.
In einer ersten Strömungsrichtung fließt Kühlmedium von der Kühlmediumpumpe 3 beziehungsweise
vom Auslasskanal 12 über die strömungsleitende Verbindung 22 in die hydrodynamische
Kupplung 5 und von dort wieder zurück über die strömungsleitende Verbindung 21 und
das Ventil 19 -je nach Stellung des Ventils 19 - zurück zum Auslasskanal 12 beziehungsweise
in Strömungsrichtung gesehen hinter den Auslasskanal 12 In den Kühlmedlumkreislauf
1.
[0049] Die Figur 10 zeigt die Anordnung der hydrodynamischen Kupplung 5 in Triebverbindung
zwischen dem Antriebsmotor 2 und der Kühlmediumpumpe 3. Neben der hydrodynamischen
Kupplung 5 ist in der besagten Triebverbindung eine weitere Kupplung 30 parallel zu
der hydrodynamischen Kupplung 5 angeordnet. Die zusätzliche Kupplung 30 kann beispielsweise
eine Magnetstromkupplung oder eine Wirbelstromkupplung oder beispielsweise eine Reibkupplung
sein, insbesondere um die hydrodynamische Kupplung mechanisch zu überbrücken.
[0050] In allen beschriebenen Ausführungsformen kann im Kühlmediumkreislauf 1 zusätzlich
ein Retarder vorgesehen sein, welcher in Triebverbindung mit einem Antriebsmotor des
Kraftfahrzeuges steht, wobei die im Retarder während des Bremsbetriebs erzeugte Bremswärme
dem Kühlsystem des Kraftfahrzeugs zugeführt wird. Auch kann der Retarder an den Kühlmediumkreislauf
angeschossen sein, wobei der Retarder in diesem Fall als Wasserretarder ausgebildet
ist, so dass das Kühlmedium gleichzeitig das Arbeitsmedium des Retarders ist. Vorteilhaft
kann eine Retardersteuereinrlchtung vorgesehen sein, welche die Leistungsübertragung
des Retarders regelt. Hierbei wird insbesondere bei Anforderung eines Bremswunsches
durch den Fahrer der Retarder durch die Retardersteuereinrichtung betätigt, wobei
mittels eines pneumatischen Steuerdrucks Ventile zur Zuschaltung des Retarders und
insbesondere zur variierten Einstellung eines vorbestimmten Füllungsgrads des Retarderarbeitsraumes
betätigt werden oder ein Arbeitsmediumvorrat entsprechend druckbeaufschlagt wird und
somit der Retarderarbeitsraum wenigstens teilweise mit Kühlmedium oder einem anderen
Arbeltsmedium gefüllt wird. Der pneumatische Steuerdruck kann gleichzeitig zur Betätigung
der Ventile 19 beziehungsweise 32, 33 im Zulauf und/oder Ablauf für Arbeitsmedium
zu der/von der hydrodynamischen Kupplung 5 und somit zum Ändern des Füllungsgrades
der hydrodynamischen Kupplung 5 herangezogen werden. Somit wird bei Betätigung des
Retarders die Leistungsübertragung des Retarders und gleichzeitig die der hydrodynamischen
Kupplung 5 und somit die Drehzahl der Kühlmediumpumpe 3 eingestellt. Hierzu können
beispielsweise die Ventile 19, 32, 33 als fremdgesteuerte pneumatische Ventile ausgeführt
sein, die durch den pneumatischen Steuerdruck der Retardersteuereinrichtung betätigbar
sind.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Kühlmediumkreislauf
- 2
- Antriebsmotor
- 3
- Kühlmediumpumpe
- 4
- Pumpenlaufrad
- 5
- hydrodynamische Kupplung
- 6
- Primärrad
- 7
- Sekundärrad
- 8
- Arbeitsmediumzulauf
- 9
- Arbeitsmediumablauf
- 10
- Arbeitsraum
- 11
- Einlasskanal
- 12
- Auslasskanal
- 13
- Abtriebswelle
- 14
- Antriebswelle
- 15
- Gehäuse
- 16
- Lager
- 17
- Pumpenraum
- 18
- berührungslose Dichtung
- 19, 32, 33
- Ventil
- 20
- Steuervorrichtung
- 21, 22
- strömungsleitende Verbindung
- 23
- Bohrung
- 24
- Thermostatventil
- 25
- Getriebe
- 26
- Ausgleichsbehälter
- 27, 31
- Wärmetauscher
- 28
- Dichtung
- 29
- Gleitlager
- 30
- Kupplung
- 34
- Rückschlagventil
- 35
- Drossel
1. Kühlsystem, Insbesondere eines Kraftfahrzeugs
1.1 mit einem Kühlmedlumkrelslauf (1), in dem ein Kühlmedium zum Kühlen von Aggregaten
und/oder eines Antriebsmotors (2) mittels einer Kühlmediumpumpe (3) umgewälzt wird;
1,2 die Kühlmediumpumpe (3) weist ein Pumpenlaufrad (4) zum Fördern des Kühlmittels
auf;
dadurch gekennzeichnet, dass
1.3 eine hydrodynamische Kupplung (5) vorgesehen Ist, umfassend ein Primärrad (6)
und ein Sekundärrad (7), die miteinander einen torusförmigen, über einen Arbeltsmediumzu-
(8) und Arbeitsmedlumablauf (9) befüllbaren und entleerbaren Arbeitsraum (10) ausbilden,
um Drehmoment hydrodynamisch vom Primärrad (6) auf das Sekundärrad (7) zu übertragen;
wobei
1.4 das Pumpenlaufrad (4) mit dem Sekundärrad (7) drehfest gekoppelt ist.
2. Kühlsystem gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlmediumpumpe (3) eine Rotationspumpe ist und einen Einlasskanal (11) zum Zuführen
und einen Auslasskanal (12) zum Abführen von Kühlmedium aufweist, wobei das Kühlmedium
insbesondere zugleich das Arbeitsmedium der hydrodynamischen Kupplung (5) ist.
3. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Pumpenlaufrad (4) einteilig mit dem Sekundärrad (7) ausgebildet ist, und dass
das Pumpenlaufrad (4) und das Sekundärrad (7) insbesondere von einer gemeinsamen Abtriebswelle
(13) getragen oder von dieser ausgebildet werden.
4. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlmediumpumpe (3) in Axialrichtung neben der hydrodynamischen Kupplung (5)
angeordnet ist, wobei ein gemeinsames Gehäuse (15) vorgesehen ist, welches das Pumpenlaufrad
(4), das Primär-(6) und Sekundärrad (7) umschließt.
5. Kühlsystem gemäß einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtriebswelle (13) und die Antriebswelle (14) mittels wenigstens eines Lagers
(16) relativgelagerfi sind, wobei die Abtriebswelle (13) insbesondere als Hohlwelle
ausgeführt ist und das Lager (16) sowie die Antriebswelle (14) umschließt.
6. Kühlsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlmediumpumpe (3) und insbesondere das Pumpenlaufrad (4) In einem Pumpenraum
(17) angeordnet sind, welcher axial benachbart zum Arbeitsraum (10) angeordnet ist
und im Wesentlichen, insbesondere durch eine berührungslose Dichtung (18), hydraulisch
vom Arbeitsraum (10) getrennt ist.
7. Kühlsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Arbeitsmediumzu- (8) und/oder Arbeitsmediumablauf (9) der hydrodynamischen Kupplung
(5) ein Ventil (19, 32, 33) zur Einstellung eines Arbeitsmediumvolumenstromes angeordnet
ist, welche bei Anordnung von je einem Ventil (19, 32, 33) im Arbeitsmediumzulauf
(8) und Arbeitsmediumablauf (9) abhängig oder unabhängig voneinander betätigbar sind.
8. Kühlsystem gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (19, 32, 33) temperaturgesteuert ist, so dass der Öffnungsquerschnitt
des Ventils (19, 32, 33) in Abhängigkeit der Temperatur des Kühlmediums, insbesondere
an der Stelle der Beaufschlagung des Ventils mit dem Arbeitsmedium, variiert wird.,
und/oder das Ventil (19, 32, 33) druckgesteuert ist, so dass der Öffnungsquerschnitt
des Ventils (19, 32, 33) In Abhängigkeit des Kühlmedlurndruckes oder eines Druckes
im Kühlsystem, insbesondere in einem im Kühlmediumkreislauf vorgesehenen Ausgleichsbehälters
(26), varliert wird.
9. Kühlsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die hydrodynamische Kupplung (5) wie folgt mit dem Einlasskanal (11) und dem Auslasskanal
(12) der Kühlmediumpumpe (3) in Verbindung steht:
- der Arbeltsmedlumzulauf (8) ist über eine strömungsleitende Verbindung mit dem Auslasskanal
(12) der Kühlmediumpumpe (3) und der Arbeitsmediumablauf (9) über eine strömungsleitende
Verbindung mit dem Einlasskanal (11) der Kühlmediumpumpe verbunden; oder
- der Arbeitsmedlumzulauf (8) ist über eine strömungsleltende Verbindung mit dem Einlasskanal
(11) der Kühlmediumpumpe (3) und der Arbeitsmediumablauf (9) über eine strömungsleitende
Verbindung (22) mit dem Auslasskanal (12) der Kühlmediumpumpe (3) verbunden; oder
- der Arbeitsmediumzulauf (8) und der Arbeitsmediumablauf (9) der hydrodynamischen
Kupplung (5) sind mit dem Einlasskanal (11) der Kühlmediumpumpe (3) über eine strömungsleitende
Verbindung (21) verbunden; oder
- der Arbeitsmediumzulauf (8) und der Arbeitsmediumablauf (9) der hydrodynamischen
Kupplung (5) sind mit dem Auslasskanal (12) der Kühlmediumpumpe (3) über eine strömungsleitende
Verbindung (22) verbunden; oder
- der Arbeitsmediumzu, (8) und/oder Arbeitsmedlumablauf (9) sind/ist über eine strömungsieltende
Verbindung (21, 22) mit dem Pumpenraum (17) verbunden.
10. Kühlsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (19, 32) von einer Retardersteuereinrlchtung und insbesondere von einem
pneumatischen Steuerdruck zur Ansteuerung eines in einem Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs
angeordneten Retarders, insbesondere bei Aktivierung des Retarders, betätigbar ist.
11. Kühlsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (19, 32, 33) in Abhängigkeit des Ladedruckes wenigstens einer Verdichterstufe
eines im Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs angeordneten Turboladers betätigbar sind.
12. Kühlsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (19, 32, 33) In Abhängigkeit des Bremsmomentes einer Motorbremse, insbesondere
in Abhängigkeit der Bremsleistung, die in der Motorbremse in Verdichtungsarbeit umgesetzt
wird, betätigbar sind.
13. Kühlsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (19, 32, 33) in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur des Kraftfahrzeuges
und insbesondere dessen Antriebsstranges, wobei die Temperatur insbesondere über Sensoren
aufgenommen wird, die mit einer Steuervorrichtung (20) in Verbindung stehen, betätigbar
sind.
14. Kühlsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (19, 32, 33) in Abhängigkeit der Stellung eines im Kühlmediumkreislauf
angeordneten Thermostatventils (24), welches insbesondere stromaufwärts des Retarders
im Kühlmediumkreislauf (1) angeordnet Ist, betätigbar sind,
15. Kühlsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (19, 32, 33) in Abhängigkeit der Stellung einer Auspuffklappe, welche
von den Abgasen der Verbrennungskraftmaschine des Fahrzeugs umströmbar ist und welche
in einer Abgasanlage des Kraftfahrzeuges angeordnet ist, und insbesondere in Abhängigkeit
des Staudruckes stromaufwärts der Auspuffklappe, betätigbar sind.