[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Beleuchtung eines Tunnels oder einer Unterführung.
[0002] Zur Beleuchtung eines Tunnels ist es bekannt, an der Decke des Tunnels Leuchten vorzusehen.
Die Leuchten können sich in einem mittleren Deckenbereich befinden oder am Übergang
zu einer anschließenden Seitenwand. Bei besonders breiten Tunnels ist es auch bekannt,
Leuchten an beiden der genannten Stellen vorzusehen. Für Unterführungen gilt entsprechendes.
[0003] Beim Stand der Technik ist ein Nachteil darin zusehen, dass durch die Benutzung von
Fahrzeugen mit Dieselantrieb Rußpartikel in Tunnels emittiert werden, die sich aufgrund
der erhöhten Temperatur der Gase, die diese Partikel tragen, aufwärts bewegen und
so durch Ablagerung zu Verschmutzungen der Leuchten führen können. Auf diese Weise
kann es zu Beeinträchtigungen der Beleuchtung kommen. Dieser Effekt ist besonders
ausgeprägt bei schlechter Belüftung des Tunnels und bei hoher Fahrzeugdichte.
[0004] Im Fall eines Tunnelbrands kommt es zu Rauchbildung. Auch dieser Rauch steigt typischerweise
temperaturbedingt aufwärts, so dass er die Wirkung der Leuchten signifikant herabsetzen
kann.
[0005] Auch kann es bei der bekannten Beleuchtung dazu kommen, dass im Fall einer vergieichsweise
niedrigen Verkehrsdichte, also zum Beispiel nachts, die Beleuchtung intensiver ist
als erforderlich.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein System zur Beleuchtung eines Tunnels
oder einer Unterführung anzugeben, mit dem die oben genannten Nachteile vermieden
werden können. Das System soll insbesondere eine zuverlässige Beleuchtung gewährleisten.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit dem in dem unabhängigen Anspruch genannten
Gegenstand gelöst. Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0008] Gemäß der Erfindung ist ein System zur Beleuchtung eines Tunnels oder einer Unterführung
vorgesehen, das eine Beleuchtungseinrichtung aufweist, welche im Bereich der Seitenwände
des Tunnels bzw. der Unterführung angeordnet ist; die Beleuchtungseinrichtung weist
erste Beleuchtungsmittel auf, die dazu ausgebildet sind, Licht unter einem verhältnismäßig
flachen horizontalen Winkel streifend auf die Bodenfläche des Tunnels bzw. der Unterführung
abzugeben, sowie zweite Beleuchtungsmittel, die dazu ausgebildet sind, Licht streifend
auf die Seitenwand des Tunnels bzw. der Unterführung zu richten, an der die Beleuchtungseinrichtung
angeordnet ist.
[0009] Durch die ersten Beleuchtungsmittel kann eine effektive Beleuchtung ("Flatbeam-Beleuchtung")
einer in dem Tunnel bzw. in der Unterführung angeordneten Fahrbahn erzielt werden,
wobei sich aufgrund des flachen Winkels die Beleuchtungseinrichtung deutlich unterhalb
des Niveaus der Decke anordnen lässt, so dass eine Verschmutzung infolge von aufsteigenden
Rußpartikeln weitgehend ausgeschlossen werden kann. Dadurch, dass eine vergleichsweise
niedrige Anordnung möglich ist, lässt sich außerdem erzielen, dass im Fall eines Brands
auftretender Rauch die Lichtwirkung bei weitem nicht so stark beeinträchtigt wie bei
einer Beleuchtung gemäß dem Stand der Technik. Zudem lässt sich aufgrund des flachen
Beleuchtungswinkels auf der Fahrbahn eine - im Verhältnis zu der Intensität der entsprechenden
Lichtquelle - hervorragende Leuchtdichte erzielen. Weiterhin wird durch die genannte
Beleuchtung ermöglicht, dass Hindernisse, die sich möglicherweise auf der Fahrbahn
befinden, besonders leicht erkannt werden können. Die Blendungsgefahr ist signifikant
reduziert.
[0010] Durch die zweiten Beleuchtungsmittel wird erzielt, dass die Wände des Tunnels bzw.
der Unterführung besser wahrgenommen werden können, so dass insgesamt ein besonders
geeigneter visueller Eindruck des Tunnels bewirkt wird. Weiterhin lässt sich durch
die beiden genannten Beleuchtungsmittel erzielen, dass ein mittlerer Bereich, der
sich zwischen den Bereichen befindet, die durch die beiden Beleuchtungsmittel beleuchtet
werden, deutlich weniger bzw. nicht beleuchtet wird, so dass für Benutzer der Fahrbahn,
also beispielsweise Fahrzeuglenker von Pkws oder Lkws die Blendungsgefahr besonders
niedrig ist.
[0011] Dadurch, dass zwei Beleuchtungsmittel vorgesehen sind, lassen sich grundsätzlich
besonders einfach die Fahrbahnbeleuchtung und die Seitenwandbeleuchtung unabhängig
voneinander steuern. So kann die Tunnel- bzw. Unterführungsbeleuchtung beispielsweise
besonders variabel an die Lichtverhältnisse außerhalb des Tunnels bzw. der Unterführung
und/oder an die Verkehrsdichte etc. angepasst werden.
[0012] Mit den beiden Beleuchtungsmitteln lassen sich besonders gezielt diejenigen Bereiche
des Tunnels beleuchten, deren visuelle Erkennung für Fahrzeuglenker besonders wichtig
ist, also die Fahrbahn und die Seitenwände. Andere Bereiche brauchen nicht beleuchtet
zu werden. Daher kann die Beleuchtung energetisch besonders wirksam gestaltet sein.
[0013] Weiterhin ist zu erwähnen, dass sich das erfindungsgemäße System sowohl dafür eignet,
unabhängig von einer traditionellen Beleuchtung eingesetzt zu werden, als auch dazu
eignet, zusätzlich zu einer herkömmlichen Beleuchtungsanordnung eingesetzt zu werden.
Auch durch eine in diesem Sinne kombinierte Anwendung kann die Lichtstromverteilung
besonders variabel gestaltet werden. Dies bringt auch Einsparpotenziale mit sich,
weil sich beispielsweise bei geringem Verkehrsaufkommen die Möglichkeit bieten kann,
die herkömmliche Beleuchtung auszuschalten oder zu reduzieren.
[0014] Die Beleuchtungseinrichtung ist im Bereich der Seitenwände angeordnet; beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass die Beleuchtungsmittel seitlich am Fahrbahnrand angeordnet
sind. Hierdurch lässt sich erzielen, dass ein Reinigen der Beleuchtungsmittel bzw.
ein Wechsel von Leuchtmitteln sehr viel einfacher als bisher möglich ist. Bei vergleichbaren
herkömmlichen Beleuchtungssystemen findet hierbei üblicherweise ein über Kopf Arbeiten
in der Fahrbahnmitte statt.
[0015] Ein weiterer Vorteil der seitlichen Anordnung besteht darin, dass keine hohen Leuchtdichten
im Gesichtsfeld von Fahrzeuglenkern auftreten. Dies führt zu weniger Streulicht im
Gesichtsfeld; da Streulicht die Wahrnehmung reduziert, wird sozusagen eine "Wahrnehmungssteigerung"
ermöglicht.
[0016] Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Beleuchtungssystem gleichmäßig strukturiert,
so dass potenziell verwirrende Informationen, wie derzeit durch verstreut und unklare,
über die gesamte Tunnelwand angeordnete Leuchten bzw. Hinweisschilder hervorgerufen
sein können, geringer wahrgenommen werden.
[0017] Vorzugsweise sind für die Beleuchtungsmittel als Leuchtmittel Leuchtdioden (LEDs)
und/oder Leuchtstofflampen vorgesehen; hierdurch lässt sich die Beleuchtung beliebig
dimmbar gestalten.
[0018] Vorteilhaft sind zumindest die ersten Beleuchtungsmittel, welche Licht auf die Bodenfläche
des Tunnels bzw. der Unterführung abgeben, in einer Höhe von etwa 1,0 m angeordnet.
Beispielsweise kann eine Höhe im Bereich von 0,5 m bis 1,5 m, vorzugsweise etwa 1,25
m vorgesehen sein. Bei der Bodenfläche kann es sich insbesondere um eine Fahrbahnfläche
handeln. Eine Höhe von ca. 1,0 m ist vorteilhaft, weil diese Höhe niedriger ist als
die Höhe, auf der sich üblicherweise die Augen von Fahrzeuglenkern kleiner bzw. niedrig
gebauter Fahrzeuge befinden. Wenn die ersten Beleuchtungsmittel dazu ausgebildet sind,
Licht zumindest primär in einem Lichtkegel abzugeben, der unterhalb einer horizontalen
Ebene angeordnet ist, die durch den Oberrand der ersten Beleuchtungsmittel verläuft,
kann eine Blendung der Fahrzeuglenker praktisch ausgeschlossen werden. Eine derart
vergleichsweise niedrige Anordnung der Beleuchtungsmittel ist auch hinsichtlich der
oben bereits erwähnten Reinigungs- bzw. Wartungsarbeiten aufgrund der erleichterten
Zugänglichkeit besonders vorteilhaft,
[0019] Vorteilhaft sind die ersten und zweiten Beleuchtungsmittel voneinander getrennt angeordnet.
Das hat den Vorteil, dass die beiden Beleuchtungsmittel auf einfache Weise unabhängig
voneinander angesteuert und ersetzt werden können; dies trägt auch zu erhöhter Sicherheit
bei. Eine getrennte Ausbildung und Anordnung der beiden Beleuchtungsmittel ist auch
insoweit vorteilhaft, als sich erforderlichenfalls ein vertikaler Abstand zwischen
den beiden Beleuchtungsmittel auf einfache Weise variabel gestalten lässt. Entsprechendes
gilt auch für einen horizontalen Abstand.
[0020] Vorteilhaft sind die ersten und zweiten Beleuchtungsmittel in einem gemeinsamen Gehäuse
angeordnet.
[0021] Vorteilhaft weisen die ersten und zweiten Beleuchtungsmittel eine gemeinsame Lichtquelle
auf.
[0022] Vorteilhaft ist den ersten und zweiten Beleuchtungsmitteln jeweils eine Optik zur
Ausbildung eines Lichtkegels zugeordnet.
[0023] Dabei erstrecken sich weiterhin vorteilhaft die Lichtkegel der ersten und/oder zweiten
Beleuchtungsmittel in Längsrichtung des Tunnels bzw. der Unterführung weiter als in
Querrichtung.
[0024] Vorteilhaft ist die Beleuchtungseinrichtung ferner dazu ausgebildet, einen geringen
Lichtanteil zur Bildung von Begrenzungs- bzw. Führungsmarkieungen abzustrahlen. Hierdurch
kann eine besonders wirkungsvolle Führungsfunktion erzielt werden. Dies ist auch insoweit
vorteilhaft, als die üblicherweise zur Führung verwendeten, am Fahrbahnrand befindlichen
Fahrbahnbegrenzungsstreifen dazu neigen, verschmutzt zu werden, so dass die Gefahr
besteht, dass ihre Sichtbarkeit reduziert wird. Die Funktion der Fahrbahnbegrenzungsstreifen
kann dann durch die Beleuchtungseinrichtung mit dem genannten geringeren Lichtanteil
sichergestellt werden.
[0025] Dabei dienen weiterhin vorteilhaft die Lichtquellen der ersten und/oder der zweiten
Beleuchtungsmittel zur Bildung der Begrenzungs- bzw. Führungsmarkierungen.
[0026] Vorteilhaft weist das System mehrere Beleuchtungseinrichtungen auf, welche an beiden
Seitenwänden des Tunnels bzw. der Unterführung angeordnet sind.
[0027] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und mit Bezug auf
die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Skizze eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Systems
zur Beleuchtung eines Tunnels,
- Fig. 2
- eine Skizze zur Lichtabgabe einer Beleuchtungseinrichtung des Systems,
- Fig. 3
- eine exemplarische Ansicht eines Tunnels, das mit einem erfindungsgemäßen System beleuchtet
ist,
- Fig. 4
- eine exemplarische Ansicht einer Fahrbahnoberfläche, die mit einem erfindungsgemäßen
System beleuchtet ist,
- Fig. 5
- einen Querschnitt eines Ausführungsbeispiels einer Beleuchtungseinrichtung des Systems,
- Figuren 6a und 6b
- Skizzen zur Form eines Lichtkegels, der von der Beleuchtungseinrichtung erzeugt wird,
- Figuren 7a und 7b
- zwei weitere erläuternde Skizzen zur Form des Lichtkegels,
- Fig. 8
- eine Querschnitt-Skizze zu einem weiteren Beispiel einer Beleuchtungseinrichtung,
und
- Fig. 9
- eine Querschnitt-Skizze zu einem noch weiteren Beispiel einer Beleuchtungseinrichtung.
[0028] In Fig. 1 ist eine schematische Querschnitt-Skizze eines Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Systems zur Beleuchtung eines Tunnels gezeigt. Das Beispiel lässt
sich unmittelbar auch auf die Anwendung im Fall einer Unterführung übertragen. Lediglich
der leichteren Lesbarkeit halber wird deshalb im Folgenden nur auf einen Tunnel Bezug
genommen. Auch lässt sich das System allgemein zur Beleuchtung einer Fahrbahn mit
entsprechend hohen Seitenwänden, beispielsweise in Form von Lärm- oder Sichtschutzwänden
anwenden. Es ist also grundsätzlich unabhängig davon einsetzbar, ob eine Decke vorhanden
ist oder nicht.
[0029] Die zu beleuchtende Fahrbahn kann mehrere Fahrspuren aufweisen. Der Flatbeam-Anteil
ist nicht nur zur Ausleuchtung einer Spur ausgelegt, er kann auch mehrere, beispielsweise
zwei bis drei Spuren beleuchten. Der Sinn der Flatbeam-Beleuchtung ist, dass unter
flachen Einstrahlwinkeln höhere Leuchtdichten bei weniger Energieeinsatz erzielt werden.
[0030] Der Tunnel weist eine Fahrbahn 1 für Kraftfahrzeuge wie Pkws 5 oder Lkws 6 auf, zwei
Seitenwände 3 und eine Decke 4. Im gezeigten Beispiel weist die Fahrbahn 1 insgesamt
zwei Fahrspuren auf.
[0031] An den beiden Seitenwänden 3 ist jeweils eine Beleuchtungseinrichtung 2 angeordnet,
die Teil des erfindungsgemäßen Systems ist. Die Beleuchtungseinrichtungen 2 können
aber grundsätzlich auch anderweitig, zum Beispiel mittels einer (in den Figuren nicht
gezeigten) bodengestützter Halterung montiert sein. Die beiden Beleuchtungseinrichtungen
2 sind symmetrisch zueinander ausgebildet, so dass im Folgenden nur eine Beleuchtungseinrichtung
2 beschrieben wird.
[0032] In Fig.2 ist die mit Bezug auf Fig. 1 rechte Beleuchtungseinrichtung 2 etwas näher
dargestellt. Die Beleuchtungseinrichtung 2 weist erste Beleuchtungsmittel 11 auf,
die dazu ausgebildet sind, Licht unter einem verhältnismäßig flachen horizontalen
Winkel streifend auf die Bodenfläche des Tunnels, also auf die Oberfläche der Fahrbahn
1, abzugeben ("Flatbeam-Beleuchtung" bzw. "Flatbeam-Anteil"). Auf diese Weise kann
mit den ersten Beleuchtungsmitteln 11 ein erster Lichtkegel 21 erzeugt werden, der
derart ausgebildet, dass er zur Beleuchtung der Oberfläche der Fahrbahn 1 dienen kann.
Die Lichtabgabe der ersten Beleuchtungsmittel 11 kann insbesondere derart sein, dass
der erste Lichtkegel 21 nicht in einen mittleren Bereich des Tunnels eindringt, in
dem sich üblicherweise Köpfe 7, 8 von Lenkern der Kraftfahrzeuge 5, 6 befinden. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass sich der erste Lichtkegel 21 in dem Bereich, in dem die
Kraftfahrzeuge 5, 6 vorgesehen sind, keine nach oben gerichtete Komponente aufweist.
[0033] Vorzugsweise sind die ersten Beleuchtungsmittel 11 in einer Höhe h über dem Niveau
der Bodenfläche des Tunnels bzw. der Oberfläche der Fahrbahn 1 angeordnet, die etwa
1,0 m, beispielsweise 1,25 m beträgt. Diese Höhe ist niedriger als diejenige der Augen
von Fahrzeuglenkern besonders niedrig gebauter Fahrzeuge. Auf diese Weise kann praktisch
ausgeschlossen werden, dass die Fahrzeuglenker durch die ersten Beleuchtungsmittel
11 geblendet werden. Dies wirkt sich im Allgemeinen besonders vorteilhaft auf die
Sichtbedingungen aus. Insbesondere ist dies im Allgemeinen günstig mit Bezug auf das
Scharsehvermögen.
[0034] Mit den ersten Beleuchtungsmitteln 11 kann also sozusagen eine Flatbeam-Beleuchtung
erzeugt werden. Eine derartige Beleuchtung der Fahrbahn 1 ist vorteilhaft hinsichtlich
der Leuchtdichte der Fahrbahn 1 im Vergleich zu der entsprechend hierzu eingesetzten
Lichtstärke. Außerdem werden durch die Flatbeam-Beleuchtung etwaige Hindernisse auf
der Fahrbahn leichter erkennbar; auch die Struktur der Fahrbahnoberfläche kann besonders
gut erkannt werden, wie in Fig. 4 exemplarisch gezeigt ist. Außerdem wird durch das
"Flatbeam-Konzept" auch gegebenenfalls eine Beleuchtung von weißen Streifen der äußeren
Fahrbahnbegrenzun ermöglicht. Hierdurch können zurzeit eingesetzte LED-Führungsleuchten
am Tunnelrand entbehrlich werden.
[0035] Weiterhin weist die Beleuchtungseinrichtung 2 zweite Beleuchtungsmittel 12 auf, die
dazu ausgebildet sind, Licht streifend auf die Seitenwand 3 des Tunnels zu richten,
an der die Beleuchtungseinrichtung 2 angeordnet ist, Mit den zweiten Beleuchtungsmitteln
12 kann also ein zweiter Lichtkegel 22 erzeugt werden, der grundsätzlich nach oben
gerichtet ist, wobei der zweite Lichtkegel 22 insbesondere wiederum nicht in den mittleren
Bereich des Tunnels eindringt, in dem sich üblicherweise die Köpfe 7, 8 der Fahrzeuglenker
befinden, so dass auch insoweit eine Blendung ausgeschlossen ist. Insbesondere ist
also die Beleuchtungseinrichtung 2 derart ausgebildet bzw. angeordnet, dass sie den
mittleren Bereich, in dem sich üblicherweise die Köpfe 7, 8 der Fahrzeuglenker befinden,
nicht direkt bestrahlt. Wie in Fig. 1 skizzenhaft gezeigt, ist also ein entsprechender
"Cut-off-Bereich" vorgesehen.
[0036] Durch die mit den zweiten Beleuchtungsmitteln 12 erzeugte streifende Beleuchtung
der entsprechenden Seitenwand 2 wird ermöglicht, dass die Fahrzeuglenker einen besonders
günstigen visuellen Eindruck des Tunnels erhalten. Es kann sozusagen das Tunnelvolumen
besonders gut wahrgenommen werden.
[0037] Fig. 3 zeigt exemplarisch ein mögliches Aussehen des Tunnels, der mit einem erfindungsgemäßen
System beleuchtet ist. Bei diesem Beispiel ist an jeder Seite des Tunnels jeweils
eine Reihe von Beleuchtungseinrichtungen 2 angeordnet. Man erkennt, dass das Relief
bzw. die Oberflächenstruktur der Fahrbahn 1 besonders gut erkannt werden kann; gleiches
gilt für gegebenenfalls auf der Fahrbahn befindliche Hindernisse. Im gezeigten Beispiel
hat die Fahrbahn 1 zwei Fahrspuren, die jeweils etwa 3,5 m breit sind.
[0038] In Fig. 5 ist eine Querschnittdarstellung einer ersten möglichen Ausführungsform
der Beleuchtungseinrichtung 2 skizziert. Man erkennt in einem unteren Bereich die
ersten Beleuchtungsmittel 11 und unmittelbar daran anschließend in einem oberen Bereich
die zweiten Beleuchtungsmittel 12.
[0039] Bei diesem Beispiel weist jede der beiden Beleuchtungsmittel 11, 12 jeweils eine
eigene Lichtquelle auf, bei der es sich beispielsweise um eine Leuchtdiode (LED) 31
handeln kann. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass eine gemeinsame Lichtquelle
für beide Beleuchtungsmittel 11, 12 vorgesehen ist. Statt oder zusätzlich zu der LED
31 bzw. zu den LEDs 31 kann eine Leuchtstoffröhre bzw. zwei oder mehrere Leuchtstoffröhren
als Lichtquelle vorgesehen sein, die mit Bezug auf die Zeichenebene der Fig. 5 senkrecht
angeordnet sein können.
[0040] Wenn jede der beiden Beleuchtungsmittel 11,12 eine eigene Lichtquelle aufweist, kann
auf einfache Weise eine getrennte Ansteuerung und Intensitätsregelung vorgesehen werden,
so dass die von der Beleuchtungseinrichtung 2 erzeugte Lichtverteilung in Abhängigkeit
von der Verkehrsdichte, der Lichtverhältnisse außerhalb des Tunnels etc, besonders
variabel eingestellt werden kann.
[0041] Die im gezeigten Beispiel exemplarisch dargestellte Lichtquelle der ersten Beleuchtungsmittel
11 in Form der LED 31 kann thermisch und mechanisch mit einer Platte 32 verbunden
sein, die zur Versorgung und Abkühlung der LED 31 dient. Entsprechendes gilt im gezeigten
Beispiel für die zweiten Beleuchtungsmittel 12.
[0042] Weiterhin ist den beiden Beleuchtungsmitteln 11, 12 jeweils eine Optik zur Ausbildung
des jeweiligen Lichtkegels 21, 22 zugeordnet. Die Optik kann jeweils einen Reflektor
30 und eine Abdeckscheibe 34 umfassen.
[0043] Beim gezeigten Beispiel sind die ersten Beleuchtungsmittel 11 und die zweiten Beleuchtungsmittel
12 zwar unmittelbar benachbart, jedoch getrennt voneinander ausgebildet. Es kann ein
Gehäuse 33 in Form eines gemeinsamen Gehäuses vorgesehen sein oder jeweils ein Gehäuse
für die beiden Beleuchtungsmittel 11, 12. Als Gehäuse 33 kann beispielsweise ein Strangpressteil
bzw. können zwei oder mehr Strangpressteile dienen. Bei getrennter Ausbildung der
Beleuchtungsmittel 11, 12 wird ein gegebenenfalls erforderlicher Austausch einer der
beiden Beleuchtungsmittel 11, 12 erleichtert. Außerdem lässt sich - sofern erwünscht
- durch entsprechende Montage in diesem Fall ein vertikaler Abstand zwischen den beiden
Beleuchtungsmitteln 11, 12 variabel einstellen.
[0044] Wie bei Betrachtung der Fig. 5 weiterhin klar wird, kann für jede der beiden Beleuchtungsmittel
11, 12 jeweils ein Gehäuse-beispielsweise in Form des genannten Strangpressteils -
vorgesehen sein, wobei die beiden Gehäuse identisch geformt sind und lediglich zweimal
um 90° verdreht zueinander angeordnet sind. Dies ist herstellungstechnisch besonders
vorteilhaft. Im gezeigten Beispiel sind auch die Platten 32 und die Reflektoren 30
identisch geformt, so dass hierdurch ein entsprechender weiterer Vorteil gebildet
ist.
[0045] Wie aus Fig. 3 erkennbar, kann vorgesehen sein, dass das System mehrere, in Reihe
angeordnete Beleuchtungseinrichtungen 2 umfasst, die an einer Seitenwand 3 des Tunnels
angeordnet sind. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Beleuchtungseinrichtungen 2,
die die Reihe bilden, gleichartig oder identisch ausgebildet sind und sich in Längsrichtung
des Tunnels jeweils um ein Längenmaß L erstrecken, wobei ein Abstand zwischen zwei
in der Reihe benachbarten Beleuchtungsmitteln 2 in Längsrichtung des Tunnels größer
ist als das Längenmaß L, vorzugsweise größer als das Fünffache des Längenmaßes L.
[0046] Wie weiterhin aus Fig. 3 erkennbar, kann vorgesehen sein, dass an jeder der beiden
Seitenwände 3 jeweils eine entsprechende Reihe von Beleuchtungseinrichtungen 2 angeordnet
ist Es sei an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, dass die Beleuchtungseinrichtungen
an gegenüberliegenden Seitenwänden spiegelsymmetrisch ausgebildet sind.
[0047] Bei einer derartigen Ausgestaltung des Beleuchtungssystems als "unterbrochenes Lichtband"
können Funktionen wie beispielsweise Notlicht oder Guidancefunktionen auf einfache
Weise in das Lichtband integriert werden.
[0048] Der zweite Lichtkegel 22 kann derart ausgebildet sein, dass er sich in Längsrichtung
des Tunnels weiter erstreckt, als in Querrichtung. Dies ist in den Figuren 6a und
6b näher dargestellt. In Fig. 6a sind exemplarisch Lichtstrahlen des zweiten Lichtkegels
22 in der Ebene gezeigt, die der Zeichenebene der Fig. 2 entspricht, also in Querrichtung
des Tunnels. In Fig. 6b ist eine Teilansicht auf den zweiten Lichtkegel 22 gezeigt,
wie sie sich bei Sicht auf die entsprechende Seitenwand 3 des Tunnels ergibt, so dass
die Erstreckung des zweiten Lichtkegels 22 in Längsrichtung des Tunnels erkennbar
ist. Die Erstreckung des zweiten Lichtkegels 22 in Querrichtung ist durch einen ersten
Öffnungswinkel α festgelegt, in Längsrichtung durch einen zweiten Öffnungswinkel β,
der deutlich größer ist als der erste Öffnungswinkel α.
[0049] Die Verhältnisse sind auch nochmals in den Figuren 7a und 7b skizziert, in denen
die entsprechende Seitenwand 3 im Querschnitt bzw. in Ansicht von der Fahrbahn 1 aus
gezeigt ist.
[0050] Für den ersten Lichtkegel 21 gilt entsprechendes.
[0051] Wie bei Betrachtung der Fig. 6a in Verbindung mit Fig. 5 weiter deutlich wird, kann
vorgesehen sein, dass die Optik der zweiten Beleuchtungsmittel 12 derart ausgebildet
ist, dass ein geringer Lichtanteil, beispielsweise zwischen 0,5 % und 30 % des mit
der entsprechenden Lichtquelle, also beispielsweise mit der LED 31, der zweiten Beleuchtungsmittel
12, erzeugten Lichts nicht über einen entsprechenden Reflektor, also beispielsweise
den Reflektor 30, gelenkt wird; beispielsweise kann vorgesehen sein, dass dieser geringe
Lichtanteil direkt von der Lichtquelle zu einer entsprechenden Abdeckscheibe, also
beispielsweise der Abdeckscheibe 34 gelenkt wird.
[0052] Entsprechendes gilt für die ersten Beleuchtungsmittel 11. Hierdurch kann ein heller
Lichtstreifen bzw. können zwei helle Lichtstreifen auf der äußeren Oberfläche der
Beleuchtungseinrichtung 2 gebildet sein. In Fig. 3 ist dies in Form heller Streifen
in den unteren Hälften der Beleuchtungseinrichtungen 2 erkennbar.
[0053] Der geringe Lichtanteil ist derart gewählt, dass eine hierdurch verursachte Blendung
der Fahrzeuglenker ausgeschlossen ist
[0054] Durch den geringen Lichtanteil kann eine Begrenzungs- bzw. Führungsmarkierung gebildet
sein, so dass eine Führungsfunktion für den Verkehr bzw. für die Fahrzeuglenker gewährleistet
ist, die mit derjenigen vergleichbar ist, die üblicherweise von Fahrbahnbegrenzungsstreifen
gebildet wird; allerdings ist die Führungsfunktion im vorliegenden Fall wesentlich
wirksamer. Hinzu kommt, dass herkömmliche Fahrbahnbegrenzungsstreifen sehr viel mehr
zu Verschmutzung neigen.
[0055] Im Fall der zweiten Beleuchtungsmittel 12 kann zudem vorgesehen sein, dass ein Teil
der Lichtstrahlen direkt an die Decke des Tunnels geleitet wird, so dass eine Art
"Licht-Girlande" gebildet ist. Auch hierdurch kann eine Führungsfunktion gebildet
sein.
[0056] In Fig. 8 ist eine Querschnitt-Skizze zu einem weiteren Beispiel einer Beleuchtungseinrichtung
2 gezeigt. Die Bezugszeichen sind entsprechend zu oben verwendet. Bei diesem Beispiel
ist für beide Beleuchtungsmittel 11, 12 eine gemeinsame Lichtquelle in Form einer
Leuchtstoffröhre 31' vorgesehen. Zum Betrieb der Leuchtstoffröhre 31' kann ein Betriebsmittel,
beispielsweise in Form eines elektronischen Vorschaltgeräts (EVG) 35 vorgesehen sein.
[0057] Die beiden Optiken sind durch zwei Reflektoren 30, 30' gebildet, wobei der Reflektor
30 und der Reflektor 30' jeweils als ein Bauteil vorgesehen sein können. Die Abdeckscheiben
34 können als Klarglas gebildet sein.
[0058] Weiter erkennt man, dass der erste Lichtkegel 21 mit Bezug auf die Senkrechte in
Querrichtung zum Tunnel einen ersten Winkelbereich von 5° bis 85° einschließen kann
und der zweite Lichtkegel 22 einen zweiten Winkelbereich von 125° bis 205°. Der "Cut-off-Bereich"
kann also in Querrichtung einen Winkelbereich von 40° einschließen. Ein bevorzugter
Bereich für diesen Winkelbereich liegt zwischen 30° und 60° und ist im Allgemeinen
von den jeweils gegebenen geometrischen Verhältnissen abhängig, beispielsweise davon,
ob die Seitenwände 3 senkrecht verlaufen (vgl. Fig. 2) oder nach innen geneigt sind
(vgl. Fig. 1).
[0059] In Fig. 9 ist eine zu Fig. 8 entsprechende Skizze zu einem noch weiteren Beispiel
gezeigt. Dieses unterscheidet sich von dem in Fig. 8 gezeigten Beispiel insbesondere
darin, dass die beiden Beleuchtungsmittel 11, 12 jeweils eine eigene Optik aufweisen.
Als Lichtquelle ist jeweils eine LED 31 vorgesehen.
[0060] Es können auch jeweils mehrere, in Längsrichtung hintereinander angeordnete LEDs
31 als Lichtquellen vorgesehen sein. Hierdurch wird auf besonders einfache Weise ermöglicht,
farbiges Licht zu erzeugen. Auch lässt sich hierdurch ein Erscheinungsbild des Lichtkegels
bewirken, der nicht negativ schablonenhaft ist.
1. System zur Beleuchtung eines Tunnels oder einer Unterführung, mit einer Beleuchtungseinrichtung
(2), welche im Bereich der Seitenwände (3) des Tunnels bzw. der Unterführung angeordnet
ist und
• erste Beleuchtungsmittel (11), die dazu ausgebildet sind, Licht unter einem verhältnismäßig
flachen horizontalen Winkel streifend auf die Bodenfläche des Tunnels bzw. der Unterführung
abzugeben, sowie
• zweite Beleuchtungsmittel (12), die dazu ausgebildet sind, Licht streifend auf die
Seitenwand (3) des Tunnels bzw. der Unterführung zu richten, an der die Beleuchtungseinrichtung
(2) angeordnet ist,
aufweist.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest die ersten Beleuchtungsmittel (11), welche Licht auf die Bodenfläche des
Tunnels bzw. der Unterführung abgeben, in einer Höhe von etwa 1,0 m angeordnet sind.
3. System nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten und zweiten Beleuchtungsmittel (11, 12) voneinander getrennt angeordnet
sind.
4. System nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten und zweiten Beleuchtungsmittel (11, 12) in einem gemeinsamen Gehäuse (33)
angeordnet sind.
5. System nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten und zweiten Beleuchtungsmittel (11, 12) eine gemeinsame Lichtquelle (31')
aufweisen.
6. System nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass den ersten und zweiten Beleuchtungsmitteln (11, 12) jeweils eine Optik zur Ausbildung
eines Lichtkegels (21, 22) zugeordnet ist.
7. System nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lichtkegel (21, 22) der ersten und/oder zweiten Beleuchtungsmittel (11, 12) sich
in Längsrichtung des Tunnels bzw. der Unterführung weiter erstrecken als in Querrichtung.
8. System nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beleuchtungseinrichtung (2) ferner dazu ausgebildet ist, einen geringen Lichtanteil
zur Bildung von Begrenzungs- bzw. Führungsmarkierungen abzustrahlen.
9. System nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Bildung der Begrenzungs- bzw. Führungsmarkierungen die Lichtquellen (31, 31')
der ersten und/oder der zweiten Beleuchtungsmittel (11, 12) verwendet werden.
10. System nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieses mehrere Beleuchtungseinrichtungen (2) aufweist, welche an beiden Seitenwänden
(3) des Tunnels bzw. der Unterführung angeordnet sind.