[0001] Die Erfindung betrifft einen Kamin gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Üblicherweise ist in einer Schachtwand eines Abgasschachts, z.B. einem keramischen
Abgasrohr, eine seitliche Schachtwandöffnung vorgesehen, durch die ein Zugang zu dem
Abgasschacht ermöglicht wird, z.B. zur Reinigung, Revision oder Wartung des Abgasschachts.
Es hat sich bewährt, im Bereich der Schachtwandöffnung einen Stutzen auszubilden,
der mit einer wiederverschließbaren Tür versehen ist. Derartige Stutzen können entweder
aus einem Stück mit dem keramischen Abgasrohr ausgebildet werden, z.B. durch isostatisches
Pressen, oder erst nach dem Brennen des Abgasrohrs, durch Ausschneiden der seitlichen
Schachtwandöffnung und sogenanntes Angarnieren von geeigneten keramischen Ergänzungs-Formstücken
an das Abgasrohr mit Hilfe eines Kitts oder Klebers. Die wiederverschließbare Tür
zum Verschließen des Stutzens wird auch Putz- oder Revisionstür genannt.
[0003] Bei Unterdruck-Abgasanlagen, d.h. Abgasanlagen, bei deren Betrieb der Druck im Abgasschacht
niedriger ist als außerhalb, ist die Gefahr, dass Abgase ungewollt über die Revisionsöffnung
in angrenzende Aufenthaltsräume gelangen, aufgrund der Druckverhältnisse sehr gering.
Bei Unterdruck-Abgasanlagen ist daher als Revisionstür zum Verschließen des Stutzens
eine Metall- oder Keramiktür mit geringer Gasdichtheit, d.h. einer Leckrate in einem
Bereich von 2,0 bis 3,0 l/(s m
2), in der Regel ausreichend. Eine Abdichtung der Putztür zum Stutzen erfolgt beispielsweise
mittels einer dichtenden Metallfeder, die durch einen Schraubmechanismus gegen die
Innenseite des Stutzens verspannt wird. Aufgrund der hohen Temperaturbeständigkeit
der verwendeten Materialien (Metall, Keramik) sind diese Verschlusssysteme rußbrandbeständig
und auch bei höheren Abgastemperaturen, z.B. im Bereich von 400 °C, einsetzbar (z.B.
Temperaturklasse T400 nach EN 1443).
[0004] Bei Überdruck-Abgasanlagen, d.h. Abgasanlagen, bei deren Betrieb der Druck im Abgasschacht
höher ist als außerhalb, muss die Revisionstür zum Verschließen des Stutzens höheren
Anforderungen an die Gasdichtheit genügen. Um die zulässigen Leckraten in einem Bereich
von 0,006 l/(s m
2) einhalten zu können, sind in der Regel aus Kunststoffen gefertigte Dichtungsringe
nötig, die den Spalt zwischen der Revisionstür und dem Stutzen abdichten. Ein derartiges
Verschlusssystem kann z.B. als eine zweischalige Metalltür mit einer zwischen den
Schalen angeordneten, umlaufenden Elastomer-Dichtung ausgebildet sein. Durch Anziehen
einer Schraube werden die beiden Schalen aufeinander zu bewegt, was zu einer Auswölbung
der Elastomer-Dichtung nach außen, d.h. gegen die Innenseite des rohrförmigen Stutzens,
führt. Aufgrund der niedrigen Temperaturbeständigkeit der verwendeten Dichtmaterialien
(Kunststoffe) sind diese Verschlusssysteme nicht rußbrandbeständig und nur bei niedrigeren
Abgastemperaturen, z.B. im Bereich von 200 °C, einsetzbar (z.B. Temperaturklasse T200
nach EN 1443).
[0005] Moderne Holzfeuerstätten, z.B. Pellets- oder Hackschnitzelheizungen mit Gebläse,
benötigen häufig eine Abgasanlage, die die Vorteile der beiden vorgenannten Verschlusssysteme
vereint, d.h. die gleichzeitig rußbrandbeständig ist und höheren Anforderungen an
die Gasdichtheit genügt.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kamin bereitzustellen, der
rußbrandbeständig ist und höheren Anforderungen an die Gasdichtheit genügt.
[0007] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Diese Lösung sieht vor, dass die Verschlussvorrichtung mindestens dreiteilig ist.
Sie umfasst einen inneren Deckel, ein Dämmelement und einen äußeren Deckel. Der innere
Deckel bildet den Abschluss der Verschlussvorrichtung zu dem heißen Abgasschacht hin
und kann so ausgebildet werden, dass er in der Schachtwandöffnung dort die Schachtwand
quasi ersetzt. Vorteilhafterweise ist die zur Schachtwand hin gewandte Innenseite
des inneren Deckels so ausgebildet, dass sie eine mit der Schachtwand fluchtende Abschlussfläche
bildet.
[0009] Das Dämmelement dient primär zur Wärmedämmung, kann aber auch andere Funktionen haben,
z.B. Schalldämmung und in gewissem Umfang auch Abdichtung.
[0010] Der äußere Deckel schließt den Stutzen nach außen hin ab und kann Dichtelemente enthalten.
Vorzugsweise ergibt sich durch diese äußere Anordnung des äußeren Deckels und das
vorgeschaltete Dämmelement, dass der äußere Deckel eine relativ niedrige Temperaturbelastung
hat. Der äußere Deckel eignet sich damit besonders zur Abdichtung mithilfe von zwischengeschalteten
Dämmelementen.
[0011] Bei dem Kamin handelt es sich um eine Schornsteineinrichtung als Abgasanlage zum
Anschluss von Feuerstätten, z.B. Öfen für diverse Brennstoffe. Der Abgasschacht, der
mit den Feuerstätten zum Abzug des Abgases zu verbinden ist, kann als Rohr, vorzugsweise
Muffenrohr, oder auch als gemauerter Schacht ausgebildet sein. Der Kamin kann einschalig
oder mehrschalig ausgebildet sein.
[0012] Bei den einschaligen Ausführungen ist der Kamin lediglich als Abgasschacht, begrenzt
durch die Schachtwand, ausgebildet. Die Schachtwand wird durch die Rohrwand bzw. die
gemauerte Schachtwand gebildet. Der Stutzen der Verschlussvorrichtung mündet mit seinem
inneren Ende unmittelbar in den Abgasschacht und ragt mit seinem äußeren Ende vom
Abgasschacht nach außen.
[0013] Wenn der Kamin mehrschalig ausgebildet ist, umfasst er eine Außenschale und eine
Innenschale, wobei die Innenschale in ihrem Innenraum den Abgasschacht bildet. Die
Außenschale bildet einen äußeren Kaminschacht, in welchem die Innenschale mit dem
Abgasschacht angeordnet ist. Die Verschlussvorrichtung sieht vor, dass der Stutzen
mit seinem äußeren Ende in dem äußeren Kaminschacht endet oder die Außenschale durchgreift
und mit seinem inneren Ende im Bereich der Schachtwandöffnung in die Innenschale mündet.
Bei den mehrschaligen Kaminen kann der Stutzen länger ausgebildet sein als bei einschaligen
Kaminen. Daher ist mehr Raum für die in dem Stutzen angeordneten Bauteile der Verschlussvorrichtung.
Falls der Stutzen mit seinem äußeren Ende in dem Kaminschacht endet, ist es dabei
bevorzugt, wenn die Außenschale in einem Bereich, in dem eine über das äußere Ende
des Stutzens hinaus gedachte Verlängerung des Stutzens entlang seiner Längsachse auf
die Außenschale trifft, eine mit einem Mantelsteinverschluss verschließbare Durchgangsöffnung
aufweist.
[0014] Insbesondere kann der Kamin dreischalig ausgebildet sein, wobei er eine Außenschale,
eine Innenschale und eine zwischen der Außenschale und der Innenschale angeordnete
Dämmschale umfasst und wobei die Innenschale in ihrem Innenraum den Abgasschacht bildet.
Die Dämmschale dient der thermischen Isolierung des Abgasschachts, z.B. zur Verhinderung
bzw. Reduzierung von Kondensaten. Die Dämmschale ist in dem zwischen der Außenschale
und der Innenschale gebildeten Hohlraum angeordnet. Vorzugsweise ist die Dämmschale
unmittelbar auf der Innenschale angeordnet. Zwischen der Außenseite der Dämmschale
und der Innenseite der Außenschale ist ein freier Raum ausgebildet, der als Zuluftkanal
dienen kann.
[0015] Dieses Konzept von ein- oder mehrschaligen Kaminen mit der erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung
erlaubt Ausführungen der Abgasanlage, die sowohl für den Überdruckbereich, z.B. für
einen Überdruck von 200 Pa, geeignet ist als auch Rußbrandbeständigkeit aufweist.
Messungen haben gezeigt, dass mit einem Kamin gemäß der vorliegenden Erfindung bei
einem Überdruck von 200 Pa eine Leckrate von 0,006 l/(s
2) bzw. 21,6 I/(h m
2) nicht überschritten wird.
[0016] Mit den betreffenden Ausführungen des Kamins ist es möglich, die thermischen Belastungsprüfungen
(Rußbrand, Heizversuch) nach DIN EN 13216 und 13063 T1 erfolgreich zu erfüllen.
[0017] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist der in die Schachtwandöffnung
eingreifende Abschnitt des inneren Deckels ein Stirnende auf, das mit der Innenseite
der Schachtwand fluchtend ausgebildet ist. Durch den formschlüssigen Anschluss des
inneren Deckels an die Schachtwand ist kein Vorsprung oder Rücksprung vorhanden, wo
sich die Wärmeströmung des im Abgasschacht strömenden heißen Abgasstroms fangen kann.
Dadurch wird verhindert, dass sich die Bauteile im Stutzen zu stark erhitzen und dadurch
Schaden nehmen.
[0018] Es ist besonders vorteilhaft, wenn der Stutzen exzentrisch zu der Schachtwandöffnung
außen an der Schachtwand im Bereich der Schachtwandöffnung aufgesetzt angeordnet ist.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der Stutzen in Bezug auf die Schachtwandöffnung
exzentrisch so weit nach oben verschoben außen an der Schachtwand aufgesetzt angeordnet
ist, so dass der Stutzen ist in seinem Anschlussbereich, mit dem er auf der Schachtwand
aufgesetzt ist, nicht deckungsgleich zentrisch auf der Schachtwandöffnung angeordnet
ist, sondern versetzt zu dieser. Damit wird ein Hinterschnitt im unteren Bereich der
Anschlussstelle vermieden, so dass sich im Stutzen auftretendes Kondensat dort nicht
sammeln kann sondern in den Abgasschacht abfließt.
[0019] Die exzentrische Anordnung kann so ausgebildet sein, dass die Schachtwand am oberen
Scheitelpunkt des Stutzens in den Öffnungsquerschnitt des Stutzens hineinragt und
damit einen Anschlag für den inneren Deckel bildet. Der Anschlag kann also dazu genutzt
werden, den in die Schachtwandöffnung eingreifenden Abschnitt des inneren Deckels
sicher in der Schachtwandöffnung zu halten. Dadurch wird verhindert, dass der innere
Deckel in den Abgasschacht fällt.
[0020] Bei einer bevorzugten Ausführung weist die Verschlussvorrichtung eine Halteeinrichtung
aufweist, durch die der innere Deckel in einer vorgegebenen Position gehalten wird.
Es ist möglich, dass die Halteeinrichtung einen Anschlag und einen an dem Anschlag
in Anlage bringbaren Gegenanschlag aufweist, wobei der Anschlag am inneren Deckel
angeordnet ist und der Gegenanschlag an der Schachtwand und/oder an dem Stutzen angeordnet
ist. Es ist möglich, dass die Halteeinrichtung einen Anschlag und einen mit dem Anschlag
zusammenwirkenden Gegenanschlag aufweist. Der Anschlag ist am inneren Deckel angeordnet
und kommt bei korrekter Position des inneren Deckels an dem an der Schachtwand und/oder
an dem Stutzen angeordneten Gegenanschlag zur Anlage. Besonders bevorzugt ist es,
wenn die Halteeinrichtung als ein am Außenumfang des inneren Deckels angeordneter
Vorsprung ausgebildet ist, der an der Außenseite der Schachtwand zur Anlage kommt.
Vorzugsweise ist der Vorsprung in einem Teilbereich, vorzugsweise einem oberen Abschnitt,
des inneren Deckels angeordnet.
[0021] Vorzugsweise ist der Stutzen so außen an der Schachtwand angeordnet, dass im Stutzen
auftretendes Kondensat in den Abgasschacht abfließen kann. Es ist möglich, dass die
Längsachse des Stutzens zu dem Abgasschacht geneigt ist. Dadurch fließt Flüssigkeit
von selbst aus dem Stutzen in den Abgasschacht. Vorzugsweise schließt die Längsachse
des Stutzens mit der Längsachse des Abgasschachts einen spitzen Winkel, z.B. von 80
bis 90 Grad, insbesondere einen Winkel von 85 bis 87 Grad, ein.
[0022] Es ist auch möglich, dass der innere Deckel zumindest teilweise aus einem keramischen
Material ausgebildet ist. Die Herstellung des inneren Deckels kann in einem Gieß-
oder Druckgießverfahren für Bauteile im Kaminbau erfolgen.
[0023] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der innere Deckel ein Dichtelement
auf, das einen umlaufenden Spalt zwischen dem inneren Deckel und der Innenseite des
Stutzens, d.h. der Innenwand des Stutzens, abdichtet. Vorzugsweise ist das Dichtelement
als eine Dichtschnur oder ein Dichtband ausgebildet.
[0024] Vorteilhaft ist es auch, wenn das Dichtelement des inneren Deckels in einer umlaufenden
Nut des innerhalb des Stutzens angeordneten Abschnitts des inneren Deckels angeordnet
ist.
[0025] Darüber hinaus ist es möglich, dass der äußere Deckel einen Deckel, bestehend aus
einem keramischen Material und/oder Metall, und mindestens ein Dichtelement aufweist.
Das mindestens eine Dichtelement ist so ausgebildet, dass es einen umlaufenden Spalt
zwischen dem äußeren Deckel und der Innenseite des Stutzens abdichtet.
[0026] Vorzugsweise umfasst der äußere Deckel einen zwei gegeneinander verschiebbare Schalen
aufweisenden Metalldeckel. Das mindestens eine Dichtelement ist vorzugsweise als eine
zwischen den zwei Schalen angeordnete Deckelstauchdichtung ausgebildet ist.
[0027] Weiter vorzugsweise weist der äußere Deckel einen Keramikdeckel auf, und das mindestens
eine Dichtelement umfasst eine Dichtmanschette, die an der Außenseite des Stutzens
angeordnet ist und die von dem Abgasschacht abgewandte Seite des Keramikdeckels zumindest
teilweise, vorzugsweise ringförmig entlang des äußeren Umfangs des Stutzens, überdeckt.
Vorzugsweise besteht die Dichtmanschette aus einem Elastomer. Bei einer bevorzugten
Ausführung weist der äußere Deckel ein Klemmband auf, das die Dichtmanschette gegen
die Außenseite des Stutzens presst.
[0028] Besonders bevorzugt ist es, wenn das mindestens eine Dichtelement des äußeren Deckels
eine Dichtschnur oder ein Dichtband umfasst, die bzw. das in einer umlaufenden Nut
des innerhalb des Stutzens angeordneten Abschnitts des äußeren Deckels angeordnet
ist.
[0029] Es ist auch möglich, dass das Dämmelement aus einem wärmedämmenden Material ausgebildet
ist. Vorzugsweise weist das Dämmelement eine Dämmmatte aus faserhaltigen Dämmstoffen
auf.
[0030] Es ist möglich, dass das Dämmelement als Dämmplatte mit einem an der dem Abgasschacht
abgewandten Seite der Dämmplatte angeordneten Griffband ausgebildet ist.
[0031] Vorzugsweise ist die Verschlussvorrichtung bis zu einem Überdruck von 200 Pa im Abgasschacht
gegenüber dem Umgebungsdruck des Kamins dicht ist. Vorzugsweise ist die Verschlussvorrichtung
rußbrandbeständig. Vorzugsweise weist die Verschlussvorrichtung eine Leckrate von
maximal 0,006 l/(s m
2) auf.
[0032] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der innere Deckel durch ein
Gießverfahren hergestellt.
[0033] Vorzugsweise weist die Schachtwandöffnung einen runden Umfang bzw. Querschnitt auf.
Des weiteren ist es von Vorteil, wenn der Stutzen einen runden Querschnitt aufweist.
Es ist auch möglich, dass der innere Deckel und/oder der äußere Deckel und/oder das
Dämmelement einen runden Querschnitt aufweist bzw. aufweisen. Es ist von Vorteil,
wenn der Durchmesser des Dämmelement genauso groß oder geringfügig größer als der
Innendurchmesser des Stutzens ist. Dadurch liegt das Dämmelement fest an der Innenseite
des Stutzens an. Auf diese Weise ist eine gute thermische Abdichtung auch in den Randbereichen
des Dämmelements zu erzielen.
[0034] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der äußere Deckel als ein
Drehverschluss ausgebildet. Durch eine Drehbewegung kann der äußere Deckel in seine
Position im Stutzen eingedreht werden. Ebenfalls durch eine Drehbewegung kann der
äußere Deckel aus seiner Position im Stutzen herausgedreht werden. Vorzugsweise weisen,
wenn der äußere Deckel als Drehverschluss ausgebildet ist, der Stutzen und der äußere
Deckel einen runden Querschnitt auf.
[0035] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der innere Deckel
als ein Steckteil ausgebildet ist. Der innere Deckel wird ohne Drehbewegung in den
Stutzen eingeführt und durch eine Steckbewegung in seine vorgegebene Position gebracht.
Zum Herausnehmen des inneren Deckels wird der innere Deckel durch Zug aus seiner Position
gelöst und aus dem Stutzen herausgeführt.
[0036] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen erfindungsgemäßer Schornsteine anhand der Figuren.
Es zeigen
- Fig. 1
- Schnitte eines Abgasschachts mit einem außen angeordneten Stutzen mit einer Verschlussvorrichtung;
- Fig. 2
- Ansichten und Schnitte eines inneren Deckels aus einem keramischen Material;
- Fig. 3
- Ansichten und Schnitte eines äußeren Deckels aus einem keramischen Material;
- Fig. 4
- Schnitte eines äußeren Deckels aus Metall;
- Fig. 5
- Schnitte eines Dichtelements des äußeren Deckels; und
- Fig. 6
- einen Schnitt einer Dichtmanschette.
[0037] Bei den in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispielen handelt es sich um einen Kamin
4 mit einer in einem seitlichen Stutzen 3 angeordneten rauchdichten Verschlussvorrichtung
1.
[0038] Figur 1a zeigt einen Horizontalschnitt durch den Kamin 4. Ein Leichtbetonmantel 41
mit quadratischem Querschnitt bildet eine äußere Schale (= Außenschale) des Kamins
4, und in dem Innenraum des Leichtbetonmantels 41 ist ein vertikaler Kaminschacht
43 ausgebildet. In diesem Kaminschacht 43 ist koaxial ein Abgasrohr angeordnet, das
als Schamotterohr 21 ausgebildet ist. Das Schamotterohr 21 hat kreisrunden Querschnitt
und bildet eine innere Schale (= Innenschale) des Kamins 4. Die vertikale Längsmittelachse
des Schamotterohrs 21 fällt mit der vertikalen Längsmittelachse des in dem Leichtbetonmantel
41 ausgebildeten Kaminschachts 43 zusammen. Das Innere des Schamotterohrs 21 bildet
einen Abgasschacht 2 zum Abzug von Rauchgas von einer Feuerstätte ins Freie. Das Schamotterohr
21 bildet die Schachtwand 21 des Abgasschachts 2. Die Innenseite 21 i der Schachtwand
21 bildet die Begrenzungsfläche des Abgasschachts 2. Die vertikale Längsmittelachse
des Schamotterohrs fällt mit der vertikalen Längsmittelachse 23 des Abgasschachts
2 zusammen. Die Schachtwand 21 weist eine kreisrunde Schachtwandöffnung 22 auf, die
die Schachtwand 21 durchgreift.
[0039] An der Außenseite 21 a der Schachtwand 21 ist ein rohrförmiger Stutzen 3 angeordnet,
der im Bereich der Schachtwandöffnung 22 mündet. Der Stutzen 3 kann an der Außenseite
21 a der Schachtwand 21 einstückig angeformt sein oder nachträglich an der Außenseite
der Schachtwand 21 befestigt werden, z. B. durch eine keramische Klebeverbindung.
Der Stutzen 3 ragt nach außen, das heißt vom Schamotterohr 21 in Richtung des Leichtbetonmantels
41. Das nach außen ragende Stirnende des Stutzens 3 endet bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
innerhalb des Kaminschachts 43. In Verlängerung der Längsmittelachse des Stutzens
3 weist der Leichtbetonmantel 41 eine darin ausgebildete Durchgangsöffnung auf, die
mit einem Mantelsteinverschluss 42 verschlossen ist. Übliche Rohrdurchmesser des Stutzens
3 liegen in einem Bereich von 80 mm bis 250 mm.
[0040] Ein zwischen dem Schamotterohr 21 und dem Leichtbetonmantel 41 verbleibender Hohlraum
des Kaminschachts 43 kann als Zuluftkanal genutzt werden. Zusätzlich oder alternativ
kann in dem Hohlraum eine Wärmedämmschicht zur thermischen Isolierung des Abgasschachts
2 angeordnet werden.
[0041] Der Stutzen 3 kommuniziert mit der Schachtwandöffnung 22. Bei herausgenommenem Mantelsteinverschluss
42 wird der Stutzen 3 mit der Verschlussvorrichtung 1 von außen her zugänglich. Dies
ist für die Wartung und Reinigung des Abgasschachts 2 erforderlich. In der Schachtwandöffnung
22 und in dem Stutzen 3 ist die Verschlussvorrichtung 1 angeordnet, durch die der
Verbindungskanal gasdicht verschlossen wird. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist
die Verschlussvorrichtung 1 in Fig. 1a nicht dargestellt.
[0042] Fig. 1b zeigt einen Vertikalschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels des Kamins
4 im Bereich des Stutzens 3. Die in Fig. 1b dargestellte Verschlussvorrichtung 1 weist
einen äußeren Deckel 12 auf, der einen Deckel, bestehend aus einem keramischen Material,
umfasst. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist der Leichtbetonmantel 41 in Fig. 1b
nicht dargestellt. Um das Erkennen der Details der Verschlussvorrichtung 1 zu erleichtern,
ist der Stutzen 3 gegenüber dem Abgasschachts 2 vergrößert dargestellt. Innerhalb
des Schamotterohrs 21 verläuft, wie oben bereits erwähnt, der vertikale Abgasschacht
2. Das Schamotterohr 21, d.h. die Schachtwand 21 des Abgasschachtes 2, ist durch die
Schachtwandöffnung 22 durchbrochen. Der Stutzen 3 ist an der Außenseite 21a des Schamotterohrs
21 angeordnet und mündet mit seinem innenliegenden Ende im Bereich der Schachtwandöffnung
22. Das von dem Abgasschacht 2 abgewandte Stirnende des Stutzens 3, d.h. das nach
außen ragende Stirnende, bildet eine äußere Stirnseite des Stutzens 3.
[0043] Der Stutzen 3 mündet mit spitzem Winkel in das Schamotterohr 21, so dass Flüssigkeit,
die sich in dem Stutzen befindet 3, durch die Schwerkraft in das Schamotterohr 21
fließt. In dem ausgeführten Ausführungsbeispiel schließt die Längsachse 31 des Stutzens
3 mit der Längsmittelachse 23 des Abgasschachts 2 einen spitzen Winkel α von ca. 80
Grad ein.
[0044] Die Verschlussvorrichtung 1 umfasst einen inneren Deckel 11 aus keramischen Material,
der in die Schachtwandöffnung 22 eingreifend und mit einem Abschnitt innerhalb des
Stutzens 3 angeordnet ist. Die Verschlussvorrichtung 1 umfasst darüber hinaus einen
äußeren Deckel 12 aus keramischen Material, der mit einem inneren Abschnitt innerhalb
des Stutzens 3 und mit einem äußeren Abschnitt an der äußeren Stirnseite des Stutzens
3 angeordnet ist. Außerdem umfasst die Verschlussvorrichtung 1 ein Dämmelement 13
aus einem Faserdämmstoff, das innerhalb des Stutzens 3 zwischen dem inneren Deckel
11 und dem äußeren Deckel 12 angeordnet ist.
[0045] Der in die Schachtwandöffnung 22 eingreifende Abschnitt des inneren Deckels 11 weist
eine Stirnfläche auf, die passend zu der Wölbung der Innenseite 21i der Schachtwand
21 gewölbt ist und in der Schließstellung fluchtend in die Innenseite 21i der Schachtwand
21 ausgebildet ist.
[0046] Der lichte Durchmesser des Stutzens 3 entspricht dem lichten Durchmesser der Schachtwandöffnung
22. Der Querschnitt des Stutzens senkrecht zu seiner Längsmittelachse ist kreisförmig.
Ebenfalls kreisförmig ist der Querschnitt des Abgasschachtes 2. Im Bereich der Mündung
des Stutzens 3 in den Abgasschacht 2 ist der Stutzen 3 nicht deckungsgleich zu der
Schachtwandöffnung 22 angeordnet, sondern exzentrisch zu dieser. Dadurch deckt die
Schachtwand 21 am oberen Scheitelpunkt des Stutzens 3 einen Teil des Stutzenquerschnitts
ab, unter Bildung eines Anschlags für den inneren Deckel 11. Am unteren Scheitelpunkt
des Stutzens 3 ist der Stutzen 3 gegenüber der Schachtwand 21 nach oben versetzt.
Damit wird ein Hinterschnitt, in dem sich eventuell auftretendes Kondensat sammeln
könnte, vermieden.
[0047] Der innere Deckel 11 weist entlang seiner Kante eine umlaufende Nut auf, in die eine
Dichtschnur 112 eingelegt ist. Die Dichtschnur dichtet einen umlaufenden Spalt zwischen
dem inneren Deckel 11 und der Innenseite des Stutzens 3 ab. Der Durchmesser der Dichtschnur
beträgt z.B. 4 mm.
[0048] Der äußere Deckel 12 umfasst einen Deckel, bestehend aus einem keramischen Material,
und zwei Dichtelemente 122a, 122b. Der Deckel weist einen Abschnitt auf, der innerhalb
des Stutzens 3 angeordnet ist, sowie einen Abschnitt, der außerhalb des Stutzens 3,
nämlich an der äußeren Stirnseite des Stutzens 3, angeordnet ist. Der äußere Deckel
12 weist an dem innerhalb des Stutzens 3 angeordneten Abschnitt entlang seiner Kante
eine umlaufende Nut auf, in die eine Dichtschnur 122a eingelegt ist. Die Dichtschnur
dichtet einen umlaufenden Spalt zwischen dem äußeren Deckel 12 und der Innenseite
des Stutzens 3 ab. Der Durchmesser der Dichtschnur beträgt z.B. 12 mm.
[0049] Der äußere Deckel 12 weist darüber hinaus eine Dichtmanschette 122b auf, die im Bereich
der äußeren Stirnseite des Stutzens 3 um den Außenumfang des Stutzens 3 herum angeordnet
ist und die von dem Abgasschacht 2 abgewandte Seite des Deckels ringförmig überdeckt.
Diese Dichtmanschette 122b wird durch ein Klemmband 123 gegen den Außenumfang des
Stutzens 3 gepresst und dadurch gehalten. Die Dichtmanschette 122b dichtet ebenfalls
den umlaufenden Spalt zwischen dem äußeren Deckel 12 und der Innenseite des Stutzens
3 ab.
[0050] Das Dämmelement 13 befindet sich innerhalb des Stutzens 3 zwischen dem inneren Deckel
11 und dem äußeren Deckel 12. Das Dämmelement besteht aus einem wärmedämmenden, hitzebeständigen
Material, z.B. einer Dämmmatte aus weichem, elastischen faserhaltigen Dämmstoffen
(Glas-oder Keramikfasern) oder aus härteren Dämmstoffen (Stein- oder Glaswolle).
[0051] Das in Fig. 1b dargestellte Dämmelement 13 ist eine Dämmplatte bzw.-scheibe mit kreisrundem
Umfang. Der Durchmesser des Dämmelements 13 ist bis zu ca. 5 mm größer als der Innendurchmesser
des Stutzens 3. Das heißt, dass bei einem angenommenen Innendurchmesser des Stutzens
3 von 180 mm der Durchmesser des Dämmelements 13 in einem Bereich zwischen 180 und
185 mm liegt. Die Dicke des Dämmelements kann bis zu 50 mm betragen, vorzugsweise
liegt sie in einem Bereich von 30 mm.
[0052] Um das Dämmelement 13 in seine Position innerhalb des Stutzens 2 einsetzen und wieder
aus seiner Position entfernen zu können, weist das Dämmelement 13 ein Griffband auf,
das mit dem Dämmelement fest verbunden ist. Das Griffband besteht ebenfalls aus einem
hitzebeständigen Material. Das Griffband kann sich über den gesamten Durchmesser des
Dämmelements 13 erstrecken oder als Schleife auf der Dämmscheibe ausgebildet sein.
[0053] Fig. 1c zeigt einen Vertikalschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels des Kamins
4 im Bereich des Stutzens 3. Die in Fig. 1c dargestellte Verschlussvorrichtung 1 weist
einen äußeren Deckel 12 auf, der einen Deckel, bestehend aus Metall, umfasst.
[0054] Der Vertikalschnitt zeigt den Abgasschacht 2 mit seiner Längsmittelachse 23. In der
Schachtwand 21 des Abgasschachts 2 befindet sich die Schachtwandöffnung 22. In dem
die Schachtwandöffnung 22 umgebenden Stutzen 3 mit der Längsmittelachse 31 ist die
Verschlussvorrichtung 1 angeordnet. Die Verschlussvorrichtung 1 umfasst einen inneren
Deckel 11 aus einem keramischen Material, einen äußeren Deckel 12 aus Metall sowie
ein Dämmelement 13 zwischen dem inneren Deckel 11 und dem äußeren Deckel 12.
[0055] Der Vertikalschnitt in Fig. 1c zeigt, dass das nach außen ragende Stirnende des Stutzens
3 innerhalb des Kaminschachts 43 endet. In Verlängerung der Längsmittelachse 31 des
Stutzens 3 befindet sich in dem Leichtbetonmantel 41 die darin ausgebildete Durchgangsöffnung,
die mit dem Mantelsteinverschluss 42 verschlossen ist.
[0056] Fig. 1d zeigt einen Horizontalschnitt durch eine dreischalige Ausführungsform des
Kamins 4, die auf der in Fig. 1 a gezeigten zweischaligen Ausführungsform basiert.
Die in Fig. 1d gezeigte dreischalige Ausführungsform weist eine innerhalb des Kaminschachts
43 angeordnete Dämmschale 44 auf, die an der Schachtwand 21 anliegend angeordnet ist
und die Schachtwand 21 umgibt. Der Kamin 4 weist daher eine Innenschale 21, einen
Dämmschale 44 und eine Außenschale 41 auf. Zwischen der Außenseite der Dämmschale
44 und der Innenseite der Außenschale 41 verbleibt im Kaminschacht 43 ein freier Raum,
der als Zuluftkanal dienen kann. Die Dämmschale 44 kann aus einem wärmedämmenden,
hitzebeständigen Material, z.B. einer Dämmmatte aus weichem, elastischen faserhaltigen
Dämmstoffen (Glas- oder Keramikfasern) oder aus härteren Dämmstoffen (Stein- oder
Glaswolle), bestehen.
[0057] Fig. 1e zeigt einen Vertikalschnitt durch eine dreischalige Ausführungsform des Kamins
4, die auf der in Fig. 1c gezeigten zweischaligen Ausführungsform basiert. Die in
Fig. 1e gezeigte dreischalige Ausführungsform weist eine innerhalb des Kaminschachts
43 angeordnete Dämmschale 44 auf, die an der Schachtwand 21 anliegend angeordnet ist
und die Schachtwand 21 umgibt. Die Dämmschale 44 liegt zumindest in einem Teilbereich
an dem Außenumfang des Stutzens 3 an. Der Stutzen 3 durchgreift die Dämmschale 44
so, dass der Deckel 12 über den Mantelsteinverschluss, d.h. bei herausgehobenem Mantelsteinverschluss
42 zugänglich ist.
[0058] Fig. 2a zeigt eine perspektivische Ansicht der vom Abgasschacht 2 abgewandten Seite
des inneren Deckels 11. Der Deckel besteht aus einem keramischen Material. Er ist
als offener Hohlkörper ausgebildet und weist einen waagrecht verlaufenden Griffsteg
auf, an dem der innere Deckel 11 zum Einsetzen in und zum Entfernen aus seiner Position
gegriffen werden kann. Der schmale Steg an der oberen Kante des Deckels 11 weist den
Vorsprung auf, der an der Außenseite 21 a des Schachtwand 21 zur Anlage kommt. Der
äußere Deckel 12 ist als Steckelement konzipiert.
[0059] Fig. 2b zeigt eine perspektivische Ansicht der dem Abgasschacht 2 zugewandten Seite
des inneren Deckels 11. Diese Seite weist eine Wölbung auf, die dem Verlauf der Schachtwand
21 im Bereich der Schachtwandöffnung 22 entspricht. Dadurch ist es möglich, den inneren
Deckel 11 formschlüssig mit der Schachtwand in die Schachtwandöffnung 22 einzusetzen.
Durch den breiten Steg an der unteren Kante des Deckels 11 verkantet sich der Deckel
11 in dem Stutzen 3. Auf diese Weise wird der innere Deckel 11 im Stutzen 3 sicher
gehalten.
[0060] Fig. 2c zeigt eine Draufsicht der vom Abgasschacht 2 abgewandten Seite des inneren
Deckels 11. Fig. 2d zeigt einen Schnitt des inneren Deckels 11 entlang der in Fig.
2c angegebenen Schnittlinie A-A. Fig. 2e zeigt eine Draufsicht der Kante des inneren
Deckels 11.
[0061] In der Tabelle 1 sind für den in den Figuren 2a bis 2e gezeigten inneren Deckel 11
mögliche Bauteil-Abmessungen, entsprechend den Bezugszeichen ID1, ID2, ID3, ID4, ID5,
γ, R1, R2, aufgelistet. Diese Abmessungen stellen bevorzugte Maße dar.
Tabelle 1
ID1 |
ID2 |
ID3 |
ID4 |
ID5 |
γ |
R1 |
R3 |
77 mm |
11 mm |
170 mm |
8 mm |
177 mm |
5,8 ° |
98,5 mm |
90,5 mm |
[0062] Fig. 3a zeigt eine perspektivische Ansicht der vom Abgasschacht 2 abgewandten Seite
des äußeren Deckels 12. Der Deckel besteht aus einem keramischen Material. Er ist
als offener Hohlkörper ausgebildet und weist einen waagrecht verlaufenden Griffsteg
auf, an dem der äußere Deckel 12 zum Einsetzen in und zum Entfernen aus seiner Position
gegriffen werden kann. Der äußere Deckel 12 ist als Drehverschluss konzipiert.
[0063] Fig. 3b zeigt eine perspektivische Ansicht der dem Abgasschacht 2 zugewandten Seite
des äußeren Deckels 12. Diese Seite weist eine ebene Fläche auf, an der das Dämmelement
13 zur Anlage kommt. Der äußere Deckel 12 weist einen äußeren Rand auf, der an der
äußeren Stirnseite des Stutzens zur Anlage kommt. Der äußere Deckel 12 weist an dem
innerhalb des Stutzens 3 angeordneten Abschnitt eine Kante auf, entlang der eine umlaufende
Nut 124 angeordnet ist. In dieser Nut 124 wird eine Dichtschnur angeordnet.
[0064] Fig. 3c zeigt eine Draufsicht der vom Abgasschacht 2 abgewandten Seite des äußeren
Deckels 12. Fig. 3d zeigt einen Schnitt des äußeren Deckels 12 entlang der in Fig.
3c angegebenen Schnittlinie A-A. Fig. 3e zeigt einen Draufsicht der Kante des äußeren
Deckels 12.
[0065] In der Tabelle 2 sind für den in den Figuren 3a bis 3e gezeigten äußeren Deckel 12
mögliche Bauteil-Abmessungen für drei unterschiedliche Ausführungen I, II und III,
entsprechend den Bezugszeichen AD1, AD2, AD3, AD4, AD5, AD6, AD7, AD8, AD9, AD10,
AD11, AD12, AD13, R2, R5, R6 aufgelistet. Diese Abmessungen stellen bevorzugte Maße
dar. Die Maße sind in der Einheit Millimeter angegeben.
[0066] Fig. 4a zeigt einen Schnitt eines äußeren Deckels 12 aus Metall entlang der Symmetrieachse
des äußeren Deckels 12. Der äußeren Deckel 12 weist zwei in ihrer Form einander entsprechende
Metallschalen mit kreisrundem Außenumfang auf, die mittels einer Schraubeinrichtung
entlang der Symmetrieachse aufeinander zu oder voneinander weg parallel verschoben
werden können. Im Bereich des Außenumfangs weist jede der Metallschalen ein Winkelprofil
auf, die zusammen eine umlaufende Nut bilden. In dieser Nut ist eine ringförmige Deckelstauchdichtung
angeordnet, deren Kanten in je einem der Winkelprofile angeordnet sind. Die Deckelstauchdichtung
weist eine geringe nach außen weisende Ausbuchtung auf, in deren Scheitelpunkt eine
Noppe angeordnet ist. Die Deckelstauchdichtung besteht z.B. aus Silikon.
Tabelle 2
|
Ausführung I |
Ausführung II |
Ausführung III |
AD1 |
163 |
183 |
203 |
AD2 |
9 |
9 |
9 |
AD3 |
7 |
7 |
7 |
AD4 |
12 |
12 |
12 |
AD5 |
5 |
5 |
5 |
AD6 |
33 |
33 |
33 |
AD7 |
120 |
140 |
160 |
AD8 |
130 |
150 |
170 |
AD9 |
9 |
9 |
9 |
AD10 |
9 |
9 |
9 |
AD11 |
16 |
16 |
16 |
AD12 |
96 |
116 |
136 |
AD13 |
148 |
168 |
188 |
R2 |
2 |
2 |
2 |
R5 |
5 |
5 |
5 |
R6 |
6 |
6 |
6 |
[0067] Der Metalldeckel 12 wird so in den Stutzen 3 eingesetzt, dass der äußere Umfang der
äußeren Metallschale an der äußeren Stirnseite des Stutzens 3 anliegt und die Deckelstauchdichtung
der Innenseite des Stutzens 3 gegenüber liegt. Werden nun die Metallschalen aufeinander
zu verschoben, wölbt sich die Deckelstauchdichtung, der bereits vorgeformten Ausbuchtung
folgend, nach außen und dichtet den Spalt zwischen dem äußeren Deckel und der Innenseite
des Stutzens 3 ab.
[0068] Fig. 4b zeigt den in Fig. 4a angegebenen Ausschnitt Y in vergrößerter Darstellung.
[0069] In der Tabelle 3 sind für den in den Figuren 4a und 4b gezeigten äußeren Deckel 12
mögliche Bauteil-Abmessungen für sieben unterschiedliche Nennweiten, entsprechend
den Bezugszeichen P1 bis P8, R4 aufgelistet. Diese Abmessungen stellen bevorzugte
Maße dar. Die Maße sind in der Einheit Millimeter angegeben.
Tabelle 3
Nennweite |
P1 |
P2 |
P3 |
P4 |
P5 |
P6 |
P7 |
P8 |
R4 |
80 |
100 |
24 |
50 |
69 |
76 |
22 |
1 |
4 |
1 |
100 |
120 |
24 |
60 |
89 |
96 |
22 |
1 |
4 |
1 |
120 |
140 |
30 |
70 |
109 |
116 |
22 |
1 |
4 |
1 |
140 |
160 |
30 |
70 |
129 |
136 |
22 |
1 |
4 |
1 |
160 |
180 |
30 |
70 |
149 |
156 |
22 |
1 |
4 |
1 |
180 |
200 |
30 |
105 |
169 |
176 |
22 |
1 |
4 |
1 |
200 |
220 |
30 |
105 |
189 |
196 |
22 |
1 |
4 |
1 |
[0070] Fig. 5a zeigt einen Schnitt einer alternativen ringförmigen Deckelstauchdichtung.
Die Deckelstauchdichtung besteht aus einem Fluorkautschuk, z.B. Viton
®.
[0071] Fig. 5b zeigt den in Fig. 5a angegebenen Ausschnitt X in vergrößerter Darstellung.
[0072] In der Tabelle 4 sind für die in den Figuren 5a und 5b gezeigte Deckelstauchdichtung
mögliche Bauteil-Abmessungen für zwölf unterschiedliche Nennweiten DN, entsprechend
den Bezugszeichen Q1 bis Q5, R24, R25, aufgelistet. Diese Abmessungen stellen bevorzugte
Maße dar. Die Maße sind in der Einheit Millimeter angegeben.
Tabelle 4
DN |
Q1 |
Q2 |
Q3 |
Q4 |
Q5 |
R24 |
R25 |
80 |
79 |
22 |
4 |
5 |
2,5 |
24 |
2,5 |
100 |
99 |
22 |
4 |
5 |
2,5 |
24 |
2,5 |
110 |
109 |
22 |
4 |
5 |
2,5 |
24 |
2,5 |
120 |
119 |
22 |
4 |
5 |
2,5 |
24 |
2,5 |
125 |
124 |
22 |
4 |
5 |
2,5 |
24 |
2,5 |
130 |
129 |
22 |
4 |
5 |
2,5 |
24 |
2,5 |
140 |
139 |
22 |
4 |
5 |
2,5 |
24 |
2,5 |
150 |
149 |
22 |
4 |
5 |
2,5 |
24 |
2,5 |
160 |
159 |
22 |
4 |
5 |
2,5 |
24 |
2,5 |
175 |
174 |
22 |
4 |
5 |
2,5 |
24 |
2,5 |
180 |
179 |
22 |
4 |
5 |
2,5 |
24 |
2,5 |
200 |
199 |
22 |
4 |
5 |
2,5 |
24 |
2,5 |
[0073] Fig. 6 zeigt einen Schnitt einer Dichtmanschette 122b. Die Dichtmanschette weist
einen äußeren Abschnitt auf, der die nach außen, d.h. die von dem Abgasschacht 21
abgewandte Seite des äußeren Deckels 12 ringförmig überdeckt. Die Dichtmanschette
weist einen inneren Abschnitt auf, der über der Außenseite des Stutzens 3 angeordnet
wird. Um ein ungewolltes Abrutschen der Dichtmanschette von der Außenseite des Stutzens
3zu verhindern, weist die Dichtmanschette an der Innseite des inneren Abschnitts zwei
umlaufende Wülste auf. In diesem Bereich kann auf dem Außenumfang der Dichtmanschette
ein Klemmband angeordnet werden. Durch Anziehen des Klemmbands wird die Dichtmanschette
gasdicht gegen die Außenseite des Stutzens 3 gepresst.
[0074] In der Tabelle 5 sind für die in der Figur 6 gezeigte Dichtmanschette mögliche Bauteil-Abmessungen,
entsprechend den Bezugszeichen M1 bis M10, aufgelistet. Diese Abmessungen stellen
bevorzugte Maße dar. Die Maße sind in der Einheit Millimeter angegeben.
Tabelle 5
M1 |
M2 |
M3 |
M4 |
M5 |
M6 |
M7 |
M8 |
M9 |
M10 |
220 |
202 |
195 |
138 |
5 |
8 |
20 |
5 |
200 |
38 |
Bezugszeichen
[0075]
- 1
- Verschlussvorrichtung
- 11
- innerer Deckel
- 111
- Halteelement
- 111 a
- Anschlag, Vorsprung
- 111 b
- Gegenanschlag
- 112
- Dichtelement
- 12
- äußerer Deckel
- 122
- Dichtelement
- 122a
- Dichtschnur, Dichtband
- 122b
- Dichtmanschette
- 123
- Klemmband
- 124
- Nut
- 13
- Dämmelement
- 2
- Abgasschacht
- 21
- Schachtwand, Innenschale
- 21 i
- Innenseite der Schachtwand 21
- 21a
- Außenseite der Schachtwand 21
- 22
- Schachtwandöffnung
- 23
- Längsmittelachse des Abgasschachts 2
- 3
- Stutzen
- 31
- Längsachse des Stutzens 3
- 4
- Kamin
- 41
- Außenschale
- 42
- Mantelsteinverschluss
- 43
- Kaminschacht
- 44
- Dämmschale
- α
- Winkel
1. Kamin,
umfassend einen Abgasschacht (2) mit einer den Abgasschacht (2) umgebenden Schachtwand
(21), und
einen seitlich vom Abgasschacht (2) weg ragenden Stutzen (3) mit einer Verschlussvorrichtung
(1), die zumindest abschnittsweise in den Stutzen (3) aufgenommen ist,
wobei der Stutzen (3) mit seinem einen Ende mit einer seitlichen Schachtwandöffnung
(22) kommuniziert und mit seinem anderen Ende von der Schachtwandöffnung (22) abgewandt
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlussvorrichtung (1) umfasst:
a) einen inneren Deckel (11), der in die Schachtwandöffnung (22) eingreifend und zumindest
mit einem Abschnitt innerhalb des Stutzens (3) angeordnet ist,
b) einen äußeren Deckel (12), der außerhalb der Schachtwandöffnung (22) und zumindest
mit einem Abschnitt innerhalb des Stutzens (3) angeordnet ist, und
c) ein Dämmelement (13), das innerhalb des Stutzens (3) zwischen dem inneren Deckel
(11) und dem äußeren Deckel (12) angeordnet ist.
2. Kamin nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der in die Schachtwandöffnung (22) eingreifende Abschnitt des inneren Deckels (11)
ein Stirnende aufweist, das mit der Innenseite (21 i) der Schachtwand (21) fluchtend
ausgebildet ist.
3. Kamin nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlussvorrichtung (1) eine Halteeinrichtung (111) aufweist, durch die der
innere Deckel (11) in einer vorgegebenen Position gehalten wird.
4. Kamin nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halteeinrichtung (111) als ein am Außenumfang des inneren Deckels (11) angeordneter
Absatz oder Vorsprung (111a) ausgebildet ist, der an der Außenseite (21 a) der Schachtwand
(21) zur Anlage kommt.
5. Kamin nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stutzen (3) im Bereich der Schachtwandöffnung (22) relativ zur Schachtwand (21)
spitzwinklig mündend angeordnet ist, so dass im Stutzen (3) auftretendes Kondensat
in den Abgasschacht (2) abfließen kann.
6. Kamin nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der innere Deckel (11) zumindest teilweise aus einem keramischen Material ausgebildet
ist.
7. Kamin nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der innere Deckel (11) ein Dichtelement (112), insbesondere eine Dichtschnur oder
ein Dichtband, aufweist, das einen umlaufenden Spalt zwischen dem inneren Deckel (11)
und der Innenseite des Stutzens (3) abdichtend ausgebildet ist.
8. Kamin nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der äußere Deckel (12) einen Deckel, bestehend aus einem keramischen Material und/oder
Metall, und mindestens ein Dichtelement (122) aufweist, wobei das mindestens eine
Dichtelement (122) einen umlaufenden Spalt zwischen dem äußeren Deckel (12) und der
Innenseite des Stutzens (3) abdichtend ausgebildet ist.
9. Kamin nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der äußere Deckel (12) einen zwei gegeneinander verschiebbare Schalen aufweisenden
Metalldeckel umfasst und das mindestens eine Dichtelement (122) als eine zwischen
den zwei Schalen angeordnete Deckelstauchdichtung ausgebildet ist.
10. Kamin nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der äußere Deckel (12) einen Keramikdeckel aufweist und das mindestens eine Dichtelement
(122) eine Dichtmanschette (122b) umfasst, die an der Außenseite des Stutzens (3)
angeordnet ist und die von dem Abgasschacht (2) abgewandte Seite des Keramikdeckels
zumindest teilweise überdeckt.
11. Kamin nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der äußere Deckel (12) ein Klemmband (123) aufweist, das die Dichtmanschette (122b)
gegen die Außenseite des Stutzens (3) pressend ausgebildet ist.
12. Kamin nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämmelement (13) aus einem wärmedämmenden Material ausgebildet ist.
13. Kamin nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlussvorrichtung (1) bis zu einem Überdruck von 200 Pa im Abgasschacht (2)
dicht ist.
14. Kamin nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlussvorrichtung (1) rußbrandbeständig ist.
15. Kamin nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlussvorrichtung (1) eine Leckrate von maximal 0,006 l/(s m2) aufweist.