[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für ein Gargerät mit
Mikrowellenfunktion. Bei derartigen Gargeräten kann es sich im Sprachgebrauch der
vorliegenden Schrift sowohl um reine Mikrowellengeräte als auch um Gargeräte handeln,
die neben einer Mikrowellen-Garfunktion weitere Garfunktionen wie beispielsweise Braten,
Dampfgaren, etc. bereitstellen.
[0002] Sicherheitseinrichtungen der eingangs genannten Art haben den Zweck sicherzustellen,
dass bei geöffneter Tür des Gargerätes keine Mikrowellen austreten können. Anforderungen
für derartige Sicherheitseinrichtungen sind in den EU-Normen EN 60335-2-90 ("Besondere
Anforderungen für gewerbliche Mikrowellengeräte") und EN 60335-2-25 ("Besondere Anforderungen
für Mikrowellenkochgeräte und kombinierte Mikrowellenkochgeräte") festgehalten. Gemäß
diesen Normen müssen die Gargeräte mindestens zwei Türverriegelungen aufweisen, die
beim Öffnen der Tür betätigt werden, und mindestens eine davon muss eine überwachte
Türverriegelung sein. Ferner muss mindestens eine Türverriegelung einen Schalter beinhalten,
der den Mikrowellengenerator oder dessen Netzstromkreis abschaltet, wenn die Tür geöffnet
wird. Insbesondere muss die Überwachungseinrichtung der überwachten Türverriegelung
das Gerät außer Funktion setzen, falls ihr Schaltteil, das den Mikrowellengenerator
steuert, versagt. Schließlich darf der Ausfall jedes einzelnen elektrischen oder mechanischen
Teils, das das Ansprechen einer Türverriegelung beeinflussen kann, keine andere Türverriegelung
oder Überwachung einer überwachten Türverriegelung außer Funktion setzen, es sei denn,
das Gerät wird hierbei funktionsunfähig.
[0003] Eine Sicherheitseinrichtung für ein Gargerät, in diesem Fall für ein reines Mikrowellengerät,
ist in der
DE 33 37 141 A1 gezeigt. Die zugehörige elektrische Schaltung, die auch als "Interlock-Schaltung"
bezeichnet wird, ist in Fig. 1 abgebildet.
[0004] Wie in Fig. 1 gezeigt ist, liegt ein Arbeitsstromkreis 1 für die Mikrowellenquelle,
nämlich das Magnetron K6 und dessen zugeordnete Bauteile, zwischen zwei Netzphasen
I und II des Stromnetzes.
[0005] Die Interlock-Schaltung von Fig. 1 umfasst zwei Türschalter e3 und e5, die durch
die Gerätetür unmittelbar betätigbar sind. Ferner umfasst sie einen Überwachungsschalter
e4, dessen Schaltkontakt durch einen an der Gerätetür des Mikrowellenofens angelenkten
Schalter betätigbar ist. Die Schaltungsanordnung von Fig. 1 zeigt den Schaltungszustand
bei geschlossener Gerätetür. In diese Stellung sind die Türschalter e3 und e5 geschlossen,
und der Überwachungsschalter e4 befindet sich in der geöffneten Stellung. Wird die
Gerätetür geöffnet, sollten sich normalerweise die beiden Türschalter e3 und e5 öffnen
und der Überwachungsschalter e4 ohne Last schließen. Wenn jedoch der Türschalter e3
in Folge häufiger, unter Last erfolgter Benutzung hängen bzw. kleben bleibt, das heißt
beim Öffnen der Gerätetür nicht öffnet, so wird davon unabhängig der Überwachungsschalter
e4 durch den genannten Schaltarm geschlossen, und ein Überwachungsstromkreis 2 wird
an die volle Netzspannung von 220 V gelegt. Dies hat zur Folge, dass eine Sicherung
e9 durchbrennt, wodurch auch ein Starterstromkreis 3 unterbrochen wird, so dass nach
dem Schließen der Gerätetür ein erneuter Start nicht mehr möglich ist.
[0006] Weitere Interlock-Schaltungen sind aus den Patentschriften
DE 28 49 803,
DE 34 15 271 und
DE 100 00 569 A1 bekannt. Sämtlichen dieser vorbekannten Interlock-Schaltungen ist gemein, dass sie
drei mit der Gerätetür gekoppelte Schalter aufweisen, nämlich zwei Schließschalter
zum Unterbrechen der Leistungsversorgung der Mikrowellenquelle beim Öffnen der Tür
und einen weiteren Schalter zum Überwachen der Funktion eines der Türschalter.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitseinrichtung für ein Gargerät
mit Mikrowellenfunktion anzugeben, die sich einfach und kostengünstig realisieren
lässt und dennoch die oben zitierten Sicherheitsnormen erfüllt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Ferner
wird sie durch ein Gargerät nach Anspruch 12, die Verwendung einer Sicherheitseinrichtung
nach Anspruch 13 sowie ein Verfahren zur sicheren Abschaltung einer Mikrowellenquelle
bei geöffneter Gerätetür nach Anspruch 14 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
in den unabhängigen Ansprüchen definiert.
[0009] Die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung umfasst einen Schließschalter, der mit
einer Tür des Gargerätes derart gekoppelt ist, dass er im Normalfall bei geöffneter
Tür geöffnet und bei geschlossener Tür geschlossen ist, und der in der geöffneten
Stellung verhindert, dass die Mikrowellenquelle des Gargerätes mit Strom versorgt
wird. Die Einschränkung "im Normalfall" weist darauf hin, dass es in Ausnahmefällen
passieren kann, dass der Schließschalter nicht entsprechend der Stellung der Tür geschaltet
wird, beispielsweise weil sein Kontakt hängen oder kleben bleibt. Genau solche Störfälle
sollen durch die Sicherheitseinrichtung berücksichtigt werden.
[0010] Ferner umfasst die Sicherheitseinrichtung einen Wechslerschalter, der mit der Gerätetür
derart gekoppelt ist, dass er im Normalfall bei geöffneter Tür in einer ersten Schaltstellung
und bei geschlossener Tür in einer zweiten Schaltstellung steht. Dabei verhindert
der Wechslerschalter in seiner ersten Schaltstellung, dass die Mikrowellenquelle mit
Strom versorgt wird.
[0011] Schließlich umfasst die Sicherheitseinrichtung eine Sicherung, die die Versorgung
der Mikrowellenquelle mit Strom unterbricht, wenn der Schließschalter geschlossen
ist und sich der Wechslerschalter in der ersten Schaltstellung befindet.
[0012] Wie unten anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert wird, bietet bereits
diese sehr einfache Sicherheitseinrichtung mit lediglich zwei Türschaltern die von
den einschlägigen Normen geforderte Sicherheit. Dadurch lässt sich die Sicherheitseinrichtung
wesentlich einfacher und kostengünstiger realisieren als diejenigen aus dem Stand
der Technik, die stets mindestens drei Türschalter verwenden.
[0013] Gemäß Abschnitt 19.1 ("unsachgemäßer Betrieb") der Norm EN 60335-1 wird regelmäßig
davon ausgegangen, dass jeweils nur ein unsachgemäßer Zustand zu irgendeinem Zeitpunkt
nachzubilden ist. Konkret wird daher bei den folgenden Betrachtungen davon ausgegangen,
dass nur einer der beiden Schalter gleichzeitig fehlerhaft ist. Dieser Ansatz wird
im folgenden auch kurz als "Ein-Fehler-Theorie" bezeichnet. Bei der Sicherheitsschaltung
der Erfindung ist der Schließschalter der überwachte Schalter: wenn der Schließschalter
nämlich abweichend vom Normalfall trotz geöffneter Tür geschlossen bleiben sollte,
weil er beispielsweise in der geschlossenen Position hängen bleibt, brennt die Sicherung
durch, weil sich der Wechslerschalter bei geöffneter Tür in der ersten Schaltstellung
befindet. Von der zweiten Tatsache kann im Rahmen der Ein-Fehler-Theorie ausgegangen
werden, weil nicht beide Schalter gleichzeitig als fehlerhaft angenommen werden.
[0014] Falls der Schließschalter jedoch in Abweichung vom Normalfall bei geschlossener Tür
in der geöffneten Stellung hängen bleibt, wird die Mikrowellenquelle nicht mit Strom
versorgt, das heißt auch dieser Fehler wird unmittelbar detektiert. Der Schließschalter
ist daher vollständig überwacht. Im Übrigen ist jedoch auch der Wechslerschalter teilweise
überwacht: wenn nämlich der Wechslerschalter, abweichend vom Normalfall, bei geschlossener
Tür in der ersten Schaltstellung hängen bleibt, ist nach der Ein-Fehler-Theorie davon
auszugehen, dass der Schließschalter geschlossen ist, so dass wiederum die Sicherung
durchbrennt und der Mikrowellenbetrieb außer Kraft gesetzt wird.
[0015] Wie unten näher erläutert wird, sind weitere Störfälle entweder unbedenklich oder
bleiben im Rahmen der Ein-Fehler-Theorie unberücksichtigt, weil sie das gleichzeitige
Versagen beider Schalter voraussetzen.
[0016] Vorzugsweise ist ein Widerstand vorgesehen, der mit der Sicherung in Reihe geschaltet
ist, wenn der Schließschalter geschlossen und der Wechslerschalter in der ersten Stellung
ist.
[0017] Ferner sind der Schließschalter und der Wechslerschalter vorzugsweise derart mit
der Gerätetür gekoppelt, dass beim Schließen der Tür zuerst der Wechslerschalter in
die zweite Schaltstellung geschaltet und dann der Schließschalter geschlossen wird.
Umgekehrt wird beim Öffnen der Tür zuerst der Schließschalter geöffnet und danach
der Wechslerschalter in die erste Stellung geschaltet. Die Schaltfolge kann dabei
durch geeignete mechanische Kopplung der Schalter mit der Tür vorgegeben werden. Dadurch
wird sichergestellt, dass die Sicherung nur dann durchbrennen kann, wenn die entsprechende
Schalterkombination aufgrund eines Schalterversagens auftritt, und nicht lediglich
vorübergehend aufgrund einer ungeeigneten Schaltfolge beim Öffnen bzw. Schließen der
Tür.
[0018] Vorzugsweise verbindet der Wechslerschalter in der ersten Stellung einen ersten Knoten
mit einem zweiten Knoten und in der zweiten Stellung den ersten Knoten mit einem dritten
Knoten, wobei der erste Knoten und der Schließschalter in Reihe geschaltet sind. Dabei
fließt vorzugsweise der Strom, mit dem die Mikrowellenquelle mit Leistung versorgt
wird, durch den dritten Knoten. Dadurch wird, wie oben gefordert, sichergestellt,
dass die Stromversorgung der Mikrowellenquelle unterbrochen ist, wenn der Schließschalter
geöffnet ist und/oder der Wechslerschalter sich in der ersten Schaltstellung befindet.
[0019] In einer alternativen Ausführungsform muss jedoch nicht der Versorgungsstrom für
die Mikrowellenquelle selbst durch den dritten Knoten geleitet werden, sondern es
könnte auch ein Signal, mit dem die Mikrowellenquelle angesteuert oder geschaltet
wird, durch den dritten Knoten geleitet werden. Beispielsweise könnte es sich bei
dem Signal um einen Strom handeln, mit dem ein Relais geschaltet wird. Auch bei einer
solchen Ausführungsform würden der Schließschalter in der geöffneten und/oder der
Wechslerschalter in der ersten Stellung verhindern, dass die Mikrowellenquelle mit
Strom versorgt wird.
[0020] Der Widerstand ist vorzugsweise in Reihe mit dem zweiten Knoten geschaltet. Die Sicherung
kann mit dem ersten oder dem zweiten Knoten in Reihe geschaltet sein.
[0021] Schließlich handelt es sich bei der Sicherung vorzugsweise um eine Sicherung, die
bei zu hohem Stromfluss den Strom unterbricht und dadurch zerstört wird, beispielsweise
um eine Schmelzsicherung. Dadurch wird die Mikrowellenquelle im Fehlerfall dauerhaft
außer Betrieb gesetzt, bis der Fehler erkannt und behoben wurde.
[0022] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
in der die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen erläutert wird. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Interlock-Schaltung nach dem Stand der Technik;
- Fig. 2
- eine Interlock-Schaltung nach einer Weiterbildung der Erfindung;
- Fig. 3A
- die Interlock-Schaltung von Fig. 2 bei geöffneter Tür und defektem Schließschalter;
- Fig. 3B
- die Interlock-Schaltung von Fig. 2 bei geöffneter Tür und defektem Wechslerschalter;
- Fig. 3C
- die Interlock-Schaltung von Fig. 2 bei geschlossener Tür und defektem Schließschalter;
und
- Fig. 3D
- die Interlock-Schaltung von Fig. 2 bei geschlossener Tür und defektem Wechslerschalter.
[0023] Fig. 2 zeigt eine Interlock-Schaltung 10 nach einer Weiterbildung der Erfindung,
die eine Sicherheitseinrichtung für ein Gargerät mit Mikrowellenfunktion darstellt.
Die Interlock-Schaltung 10 umfasst einen ersten Anschluss 12 und einen zweiten Anschluss
14, zwischen denen eine Spannung anliegt oder anlegbar ist, die geeignet ist, einen
Arbeitsstrom durch eine Mikrowellenquelle 18 zu erzeugen. Bei der Mikrowellenquelle
18 handelt es sich typischerweise um ein Magnetron.
[0024] Zwischen dem ersten Anschluss 12 und einem ersten Knoten 1 sind eine Sicherung 16
und ein Schließschalter S
1 in Reihe geschaltet. Ein Wechslerschalter S
2 ist vorgesehen, der in einer ersten Schaltstellung, die in Fig. 2 mit der durchgezogenen
Linie dargestellt ist, den ersten Knoten 1 mit einem zweiten Knoten 2 verbindet. In
dieser Schaltstellung fließt ein Strom zwischen den Anschlüssen 12 und 14 durch einen
Widerstand 20. Wenn der Wechslerschalter S
2 in einer zweiten Schaltstellung (gestrichelte Linie) die Knoten 1 und 3 verbindet,
fließt ein Strom zwischen den Anschlüssen 12 und 14 durch die Mikrowellenquelle 18
und kann diese mit Leistung versorgen.
[0025] Die Schalter S
1 und S
2 sind mit der Tür eines Gargerätes mit Mikrowellenfunktion (nicht gezeigt) derart
gekoppelt, dass bei geöffneter Tür (durchgezogene Schaltstellung in Fig. 2) der Schließschalter
S
1 geöffnet und der Wechslerschalter S
2 in der ersten Schaltstellung ist, und bei geschlossener Tür der Schließschalter S
1 geschlossen und der Wechslerschalter S
2 in der zweiten Schaltstellung ist (gestrichelte Schaltstellung in Fig. 2). Ferner
sind die Schalter S
1 und S
2 so mit der Gerätetür gekoppelt, dass beim Schließen der Tür zuerst der Wechslerschalter
S
2 in die zweite Schaltstellung geschaltet und dann der Schließschalter S
1 geschlossen wird. Umgekehrt wird beim Öffnen der Tür zuerst der Schließschalter S
1 geöffnet und dann der Wechslerschalter in die erste Schaltstellung geschaltet.
[0026] Wie Fig. 2 zu entnehmen ist, muss sowohl der Schließschalter S
1 geschlossen als auch der Wechslerschalter S
2 in der zweiten Schaltstellung sein, damit die Mikrowellenquelle 18 mit Strom versorgt
wird. Daher sind beide Schalter S
1, S
2 unabhängig voneinander geeignet, die Mikrowellenquelle 18 bzw. deren Stromversorgung
abzuschalten, wenn die Gerätetür geöffnet wird. Ferner ist der Schließschalter S
1 ein überwachter Schalter, der die Mikrowellenquelle 18 außer Funktion setzt, wenn
er versagt. Dabei besteht das Versagen darin, dass der Schalter S
1 in einer Stellung hängen bleibt, die von der Türstellung abweicht, das heißt beispielsweise
bei geschlossener Tür geöffnet oder bei geöffneter Tür geschlossen ist. Dies wird
unter Bezugnahme auf Fig. 3 näher erläutert.
[0027] Die Interlock-Schaltung 10 soll auch dann einen sicheren Betrieb gewährleisten, wenn
einer der Schalter S
1, S
2 defekt ist, nämlich in einer Schaltposition festhängt. Grundsätzlich gibt es bei
zwei Türstellungen (geöffnet und geschlossen) und jeweils zwei Schaltstellungen der
zwei Schalter S
1 und S
2 2
3 = 8 mögliche Schaltungs- und Türzustands-Kombination, die auftreten können. Von diesen
acht Kombinationen gibt es zwei Kombinationen, in denen die Schaltstellungen der Schalter
S
1 und S
2 mit der aktuellen Türstellung übereinstimmen. Selbst wenn in diesem Fall einer der
Schalter S
1, S
2 in seiner Schaltstellung festhängen würde, machen diese Fehler keine Probleme, da
sie ohnehin dem vorgesehen Betrieb entsprechen. Diese beiden Fälle können daher unberücksichtigt
bleiben.
[0028] Ferner gibt es zwei Fälle, in denen beide Schaltstellungen von der aktuellen Türstellung
abweichen, nämlich S
1 geschlossen und S
2 in zweiter Schaltstellung bei geöffneter Tür bzw. S
1 geöffnet und S
2 in erster Schaltstellung bei geschlossener Tür. Diese Fälle setzen jedoch voraus,
dass beide Schalter, S
1 und S
2, gleichzeitig defekt sind. Dieser unwahrscheinliche Fall braucht im Rahmen der Ein-Fehler-Theorie
nicht berücksichtigt zu werden.
[0029] Damit verbleiben vier Kombinationen von Tür- und Schaltstellungen, die zu berücksichtigen
sind. Diese Kombinationen sind in Fig. 3A bis D gezeigt.
[0030] Fig. 3A zeigt den Fall, dass die Tür geöffnet und der Schließschalter S
1 defekt ist, nämlich abweichend von der aktuellen Türstellung geschlossen ist. In
diesem Fall fließt ein Strom zwischen den Anschlüssen 12 und 14 durch die Sicherung
16 und den Widerstand 20. Der Widerstand 20 ist so gering, dass der resultierende
Stromfluss die Sicherung 16 durchbrennen lässt. Es kann keine Mikrowellenstrahlung
erzeugt werden, da der Wechslerschalter S
2 in der ersten Schaltstellung ist. Außerdem kann die Mikrowellenquelle 18 auch später
nicht in Betrieb genommen werden, da die Sicherung 16 dauerhaft durchgebrannt ist.
Dieser Fall wird dennoch in jedem Fall detektiert, und der Schließschalter S
1 ist somit in dieser Hinsicht überwacht.
[0031] Fig. 3B zeigt den Fall, in dem bei geöffneter Tür der Wechslerschalter S
2 defekt ist und sich abweichend von der aktuellen Türstellung in der zweiten Schaltstellung
befindet. Auch in diesem Fall kann keine Mikrowellenstrahlung erzeugt werden, da die
Stromversorgung der Mikrowellenquelle 18 durch den Schließschalter S
1 unterbrochen ist. Es kann also auch in diesem Fall bei geöffneter Tür trotz Versagen
des Wechslerschalters S
2 keine Mikrowellenstrahlung aus dem Gerät austreten.
[0032] Fig. 3C zeigt den Fall, bei dem die Gerätetür geschlossen und der Schließschalter
S
1 defekt, nämlich abweichend von der aktuellen Türstellung geöffnet ist. Auch in diesem
Fall ist die Mikrowellenquelle 18 von der Stromversorgung abgeschnitten, obwohl in
diesem Fall, das heißt bei geschlossener Tür, die Erzeugung von Mikrowellen ohnehin
ungefährlich wäre. Jedoch weist das Versagen der Mikrowellenfunktion den Nutzer unmittelbar
auf den Fehler des Schließschalters S
1 hin. Aus Fig. 3A und Fig. 3C ergibt sich also, dass der Schließschalter S
1 in dem Sinne überwacht ist, dass jede Abweichung der Schaltstellung von Türstellung
unmittelbar zu einem Versagen der Mikrowellenfunktion führt, so dass der Fehler ohne
Weiteres erkannt wird. Genauer bildet die Kombination aus dem Schließschalter S
1 und der Sicherung 16 eine Überwachungseinrichtung der überwachten Türverriegelung,
die gemäß der Richtlinie EN 60335-2-90, Absatz 22,106 das Gerät außer Funktion setzt,
falls das Schaltteil (hier der Schließschalter S
1), das die Mikrowellenquelle 18 steuert, versagt.
[0033] Schließlich zeigt Fig. 3D den Fall, dass bei geschlossener Gerätetür der Wechslerschalter
S
2 sich abweichend von der aktuellen Türposition in der ersten Schaltstellung befindet.
[0034] Auch in diesem Fall wird die Mikrowellenquelle 18 nicht mit Strom versorgt, und wie
im Fall von Fig. 3A wird die Sicherung 16 durchbrennen. Dies bedeutet, dass auch dieses
Versagen des Wechslerschalters S
2 festgestellt wird.
[0035] Aus der obigen Beschreibung wird deutlich, dass in sämtlichen der im Rahmen der Ein-Fehler-Theorie
möglichen Fälle sichergestellt ist, dass keine Mikrowellenstrahlung bei geöffneter
Tür erzeugt werden kann. Ferner ist der Schließschalter S
1 vollständig überwacht, und die Mikrowellenquelle 18 wird funktionsunfähig, wenn der
Schließschalter S
1 versagt. Die Interlock-Schaltung 10 erfüllt insbesondere die oben genannten Sicherheitsrichtlinien
der Europäischen Union, und dies mit einem äußerst einfachen und kostengünstigen Aufbau,
der lediglich zwei Türschalter erforderlich macht.
[0036] Die in den Fig. 2 und 3 gezeigte Interlock-Schaltung 10 ist selbstverständlich nur
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zahlreiche Abwandlungen sind möglich. Beispielsweise
schalten die Schalter S
1 und S
2 im gezeigten Ausführungsbeispiel direkt den Strom für die Mikrowellenquelle 18. Es
wäre jedoch möglich, anstelle der Mikrowellenquelle 18 ein Schaltelement, beispielsweise
ein Relais vorzusehen, das seinerseits eine Mikrowellenquelle schaltet. Wesentlich
für die Erfindung ist lediglich, dass die Interlock-Schaltung so eingesetzt wird,
dass die Stromzufuhr zur Mikrowellenquelle verhindert wird, wenn der Schließschalter
S
1 geöffnet und/oder der Wechslerschalter S
2 in der ersten Position ist, unabhängig davon, welche weiteren Komponenten noch dazwischen
geschaltet sind.
[0037] Die Sicherung 16 könnte selbstverständlich auch zwischen den Widerstand 20 und den
zweiten Knoten 2 geschaltet sein.
[0038] Obgleich in den Zeichnungen und der vorhergehenden Beschreibung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
aufgezeichnet und detailliert beschrieben ist, sollte dies als rein beispielhaft und
die Erfindung nicht einschränkend angesehen werden. Die beschriebenen Merkmale können
in beliebiger Kombination von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1 - 3
- Knoten
- 10
- Interlock-Schaltung
- 12
- erster Anschluss
- 14
- zweiter Anschluss
- 16
- Schmelzsicherung
- 18
- Magnetron
- 20
- Widerstand
- S1
- Schließschalter
- S2
- Wechslerschalter
1. Sicherheitseinrichtung (10) für ein Gargerät mit Mikrowellenfunktion,
mit einem Schließschalter (S1), der mit einer Tür des Gargerätes derart gekoppelt ist, dass er im Normalfall bei
geöffneter Tür geöffnet und bei geschlossener Tür geschlossen ist, und der in seiner
geöffneten Stellung verhindert, dass eine Mikrowellenquelle (18) mit Strom versorgt
wird,
mit einem Wechslerschalter (S2), der mit der Gerätetür derart gekoppelt ist, dass er sich im Normalfall bei geöffneter
Tür in einer ersten Schaltstellung und bei geschlossener Tür in einer zweiten Schaltstellung
befindet, und der in der ersten Schaltstellung verhindert, dass die Mikrowellenquelle
mit Strom versorgt wird, und
mit einer Sicherung (16), die die Versorgung der Mikrowellenquelle (18) mit Strom
unterbricht, wenn der Schließschalter (S1) geschlossen ist und sich der Wechslerschalter (S2) in der ersten Schaltstellung befindet.
2. Sicherheitseinrichtung (10) nach Anspruch 1, bei der ein Widerstand (20) vorgesehen
ist, der mit der Sicherung (16) in Reihe geschaltet ist, wenn der Schließschalter
(S1) geschlossen und der Wechslerschalter (S2) in der ersten Schaltstellung ist.
3. Sicherheitseinrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Schließschalter (S1) und der Wechslerschalter (S2) derart mit der Tür gekoppelt sind, dass beim Schließen der Tür zuerst der Wechslerschalters
in die zweite Schaltstellung geschaltet und dann der Schließschalter (S1) geschlossen wird.
4. Sicherheitseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Schließschalter
(S1) und der Wechslerschalter (S2) derart mit der Gerätetür gekoppelt sind, dass beim Öffnen der Tür zuerst der Schließschalter
(S1) geöffnet und danach der Wechslerschalter (S2) in die erste Schaltstellung geschaltet wird.
5. Sicherheitseinrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Wechslerschalter
(S2) in der ersten Stellung einen ersten Knoten (1) mit einem zweiten Knoten (2) verbindet
und in der zweiten Stellung den ersten Knoten (1) mit einem dritten Knoten (3) verbindet,
und bei der der erste Knoten (1) und der Schließschalter (S1) in Reihe geschaltet sind.
6. Sicherheitseinrichtung (10) nach Anspruch 5, bei der der Strom, mit dem die Mikrowellenquelle
(18) mit Leistung versorgt wird, durch den dritten Knoten (3) fließt.
7. Sicherheitseinrichtung (10) nach Anspruch 5, bei der ein Signal, mit dem die Mikrowellenquelle
(18) angesteuert oder geschaltet wird, durch den dritten Knoten (3) fließt.
8. Sicherheitseinrichtung (10) nach Anspruch 7, bei der das Signal durch einen Strom
gebildet wird, mit dem ein Relais geschaltet wird.
9. Sicherheitseinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, bei der der Widerstand
(20) in Reihe mit dem zweiten Knoten (2) geschaltet ist.
10. Sicherheitseinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 9, bei der die Sicherung
(16) mit dem ersten oder dem zweiten Knoten (1, 2) in Reihe geschaltet ist.
11. Sicherheitseinrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Sicherung
(16) so ausgebildet ist, dass sie bei zu hohem Stromfluss den Strom unterbricht und
dadurch zerstört wird.
12. Gargerät mit Mikrowellenfunktion, welches eine Sicherheitseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 11 umfasst.
13. Verwendung einer Sicherheitseinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 für
ein Gargerät mit Mikrowellenfunktion.
14. Verfahren zur sicheren Abschaltung einer Mikrowellenquelle in einem Gargerät mit Mikrowellenfunktion,
bei dem
ein Schließschalter (S1) von einer Tür des Gargeräts derart betätigt wird, dass er im Normalfall bei geöffneter
Tür geöffnet und bei geschlossener Tür geschlossen ist, wobei der Schließschalter
(S1) in der geöffneten Stellung verhindert, dass die Mikrowellenquelle (18) mit Strom
versorgt wird,
ein Wechslerschalter (S2) von der Gerätetür derart betätigt wird, dass er im Normalfall bei geöffneter Tür
in einer ersten Schaltstellung und bei geschlossener Tür in einer zweiten Schaltstellung
steht, wobei der Wechslerschalter (S2) in der ersten Schaltstellung verhindert, dass die Mikrowellenquelle (18) mit Strom
versorgt wird, und
bei dem eine Sicherung die Versorgung der Mikrowellenquelle (18) mit Strom unterbricht,
wenn der Schließschalter (S1) geschlossen ist und sich der Wechslerschalter (S2) in der ersten Schaltstellung befindet.