(19)
(11) EP 2 149 527 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.02.2010  Patentblatt  2010/05

(21) Anmeldenummer: 09164371.8

(22) Anmeldetag:  02.07.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65H 9/10(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 31.07.2008 DE 102008035975
01.07.2009 DE 102009027389

(71) Anmelder: Manroland AG
63075 Offenbach am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • Wallocha, Michael
    64859, Eppertshausen (DE)
  • Höhn, Hans-Dieter
    65366, Geisenheim (DE)

   


(54) Verfahren und Anordnung zur seitlichen Ausrichtung von Bogen


(57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anordnung zur seitlichen Ausrichtung von in einer Förderrichtung 2 zu einer Bogen verarbeitenden Maschine geförderten Bogen, bei denen die zu bedruckenden Bogen mittels eines unterhalb oder im Anlegetisch 1 angeordneten, im Takt der ankommenden Bogen von einem Antrieb zu einer Seitenziehbewegung antreibbaren Seitenziehorgans in einer Ausgangsposition erfasst und bis zu einer Seitenausrichtposition gefördert werden. Das Erreichen der Seitenausrichtposition des Bogens wird von einem Sensor 15 erfasst und ein entsprechendes Seitenpositionssignal erzeugt, durch das der Antrieb die Seitenziehbewegung beendend angesteuert wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anordnung zur seitlichen Ausrichtung von Bogen nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

[0002] Verfahren und Anordnungen zur seitlichen Ausrichtung von Bogen in einer Förderrichtung sind in zu einer Bogen verarbeitenden Maschine geförderten Bogen, bei denen die zu bedruckenden Bogen mittels eines unterhalb oder im Anlegetisch angeordneten, im Takt der ankommenden Bogen von einem Antrieb zu einer Seitenziehbewegung antreibbaren Seitenziehorgans in einer Ausgangsposition erfasst und bis zu einer Seitenausrichtposition gefördert werden.

[0003] Bei einem derartigen bekannten Verfahren wird durch den Sensor die Lage des noch nicht seitenausgerichteten Bogens erfasst und daraus der individuelle Ziehweg für den Bogen bis zum Anschlagen an einen Seitenanschlag ermittelt. Je nach dem ermittelten Ziehweg dieses Bogens wird über ein Magnetventil Saugluft zu dem als Sauger ausgebildeten Seitenziehorgan früher oder später zur konstant ablaufenden Bewegung des Saugers dazu geschaltet und der Bogen von dem Sauger lagefixiert gegen den Seitenanschlag gefördert.

[0004] Bei Erreichen des Seitenanschlags erfolgt ein Belüften des Saugers und somit ein Lösen des Bogens von dem Sauger.

[0005] Der Unterdruck am Sauger muss sehr feinfühlig auf den jeweils zu verarbeitenden Bogen eingestellt werden. Ist der Unterdruck hoch, kann es zu Beschädigungen des Bogens kommen.

[0006] Wenn der Unterdruck des Saugers aber so gering ist, dass aufgrund der geringen Haltekraft keine schlupflose kontinuierliche Förderung stattfindet, wird bei der Seitenausrichtbewegung des Bogens der Seitenanschlag nicht erreicht, so dass keine korrekte Seitenausrichtung erfolgt.

[0007] Dies ist insbesondere bei dünnen Bogen der Fall.

[0008] Relativbewegungen zwischen Sauger und Bogen können darüber hinaus zu statischen Aufladungen der Bogen führen, die den weiteren Bogenlauf stören können.

[0009] Aufgabe der Erfindung ist es daher ein Verfahren der eingangs genannten Art und eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, so dass die Bogen beschädigungsfrei korrekt seitenausgerichtet werden.

[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.

[0011] Hierbei ist vorgesehen, dass das Erreichen der Seitenausrichtposition des Bogens von einem Sensor erfasst und ein entsprechendes Seitenpositionssignal erzeugt wird, durch das der Antrieb die Seitenziehbewegung beendend angesteuert wird.

[0012] Durch diese Ausbildung kann mit einer Haltekraft des Seitenziehorgans der Bogen erfasst werden, die innerhalb eines größeren Toleranzbereichs schwanken kann und nur ausreichend hoch sein muss, um ein schlupffreies Halten zu gewährleisten ohne zu einer Deformation des Bogens zu führen.

[0013] Eine feinfühlige Einstellung der Haltekraft auf die jeweils zu verarbeitende Bogenart ist nicht erforderlich.

[0014] Das sichere Halten der Bogen vermeidet eine Relativbewegung zwischen Bogen und Seitenziehorgan und damit auch ein statisches Aufladen der Bogen.

[0015] Da das Ende der Seitenausrichtung abhängig vom Erreichen der Seitenausrichtposition erfolgt, wird diese Seitenausrichtposition mit hoher Sicherheit immer erreicht.

[0016] Auch kommt es nicht zu einem Schiefziehen von möglicherweise schief geschnittenen Bogen beim Anschlagen an einen mechanischen Seitenanschlag, da ein solcher nicht vorhanden ist.

[0017] Durch das Seitenpositionssignal kann das Seitenziehorgan das Erfassen der Bogen beendend angesteuert werden, so dass mit Erreichen der Seitenausrichtposition auch eine Freigabe des Bogens für einen Weitertransport erfolgt.

[0018] Vorzugsweise wird von dem Sensor das Seitenpositionssignal einer Steuereinheit zugeleitet, wodurch in der Steuereinheit ein erstes Stopsignal ausgelöst und dem Antrieb diesen stillsetzend zugeführt wird.

[0019] Dabei kann von der Steuereinheit bei Eingang des Seitenpositionssignals ein zweites Stopsignal ausgelöst und dem Seitenziehorgan das Erfassen der Bogen beendend zugeführt werden.

[0020] Sollte sich die Reaktionsgeschwindigkeit beim Beenden der Seitenziehbewegung aufgrund der Trägheit des Sensors und/oder der nachfolgenden mechanischen Bauteile dazu führen, dass sich die Position des ideellen Seitenanschlags verändert, kann durch insbesondere empirisch ermittelte Vorhaltezeiten eine Korrektur der Beendigung der Seitenziehbewegung erfolgen.

[0021] Die o.g. Aufgabe wird bei einer Anordnung zur Durchführung des Verfahrens dadurch gelöst, dass das Seitenziehorgan ein mit Unterdruck von einer Unterdruckquelle beaufschlagbarer Sauger ist, der quer zur Förderrichtung der Bogen aus einer Ausgangsposition bis zur Seitenausrichtposition vom Antrieb bewegbar antreibbar ist, wobei zur schonenden Erfassung der Bogen der Sauger eine Saugerplatte sein kann.

[0022] Zum Erfassen und Halten des Bogens während der Seitenausrichtung ist der Sauger vorzugsweise über ein Schaltventil mit der Unterdruckquelle verbindbar.

[0023] Ist dabei das Schaltventil ein 2/2-Wegeventil, in dessen einer Schaltstellung der Sauger mit der Unterdruckquelle und in dessen zweiter Schaltstellung der Sauger mit Atmosphäre oder einer Überdruckquelle verbindbar ist, so erfolgt nach Erreichen der Seitenausrichtposition ein Umschalten von der ersten Schaltstellung in die zweite Schaltstellung und damit ein Belüften des Saugers, so dass der Bogen von dem Sauger gelöst wird.

[0024] Zur schnellen Schaltbarkeit des Schaltventils kann dieses ein Magnetventil sein.

[0025] Zur Einjustierung kann der Sensor auf unterschiedliche Seitenausrichtpositionen einstellbar sein, wobei vorzugsweise der Sensor stufenlos auf die unterschiedlichen Seitenausrichtpositionen einstellbar ist.

[0026] Dabei kann der Sensor an einem Träger angeordnet sein, der von einem motorischen Antrieb, welcher von der Steuereinheit ansteuerbar sein kann, quer zur Förderrichtung verstellbar ist.

[0027] Ein solches Einjustieren erfolgt vorzugsweise in einem maximalen Bereich bis zu 0,1 mm, insbesondere aber nur im Bereich von wenigen 0,01 mm.

[0028] Der Träger kann eine Trägerplatte sein, deren Oberfläche sich in der Ebene des Anlegetischs erstreckt.

[0029] Zu einer stabilen Führung des Saugers und der Saugerplatte, die auch zu einer lagesicheren Zuordnung des Saugers oder der Saugerplatte zum Sensor führt, kann im Anlegetisch oder in der Trägerplatte eine Führungsausnehmung ausgebildet sein, in der der Sauger oder die Saugerplatte quer zur Förderrichtung bewegbar geführt ist.

[0030] Vorzugsweise ist der Antrieb des Seitenziehorgans ein Servomotor, der als exakt positionierbarer und schnell antreibender Antrieb ein Elektromotor sein kann.

[0031] Dabei kann eine Bewegungsübertragung auf den Sauger oder die Saugerplatte mittels eines Spindelgetriebes oder mittels eines zwischengeschalteten Hebeltriebs erfolgen.

[0032] Um eine mechanische Beeinflussung der Bogenposition zu vermeiden, kann der Sensor ein berührungsloser Sensor sein, wobei vorzugsweise der Sensor ein optischer Sensor ist.

[0033] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.

[0034] Dabei zeigen
Figur1
eine schematische Draufsicht auf eine Anordnung zur seitlichen Ausrichtung und
Figur 2
die schematische Anordnung der Erfindung in einer Bogen verarbeitenden Maschine.


[0035] In Figur 1 ist eine erste Ausführungsform für eine erfindungsgemäße Anordnung dargestellt.

[0036] Auf einem als Bändertisch ausgebildeten Anlegetisch 1 werden vereinzelte Bogen in Bogenförderrichtung 2 zur Anlage an Vordermarken 18 gefördert. Die Zuförderung der Bogen erfolgt im Takt einer nicht dargestellten Bogen verarbeitenden Maschine. Die Vordermarken 18 sind schwenkbar antreibbar gegenüber einem Anlageblech 3 angeordnet.

[0037] Die prinzipielle Zuordnung eines Anlegetisches 1 und eines Anlagebleches 3, die in Bogenförderrichtung 2 einem oder mehreren Bogen führenden Zylindern einer Bogen verarbeitenden Maschine vorgeordnet sind, ist auch in Figur 2 dargestellt.

[0038] Zwischen dem Ende des Anlegetischs 1 und dem Anlageblech 3 ist wenigstens in einem linken oder rechten Randbereich eine Trägerplatte 4 angeordnet, deren Oberfläche sich in der Ebene des Anlegetischs 1 erstreckt.

[0039] In dem Bereich zwischen Anlegetisch 1 und Anlageblech 3, in dem sich die Trägerplatte 4 nicht erstreckt, ist ein Scherengitter 5 angeordnet, dessen obere, durch Seitenkanten des Scherengitters 5 gebildete Führungsfläche sich ebenfalls in der Ebene des Anlegetischs 1 erstreckt.

[0040] Die Trägerplatte 4 ist von einem motorischen Antrieb 6 quer zur Förderrichtung 2 um einen Kompensationsweg 14 verstellbar einstellbar.

[0041] In der Trägerplatte 4 ist eine zur Oberseite hin offene rechteckige Führungsausnehmung 7 ausgebildet, in der eine Saugerplatte 8 quer zur Förderrichtung 2 um einen maximalen Ziehweg 9 bewegbar geführt ist.

[0042] Die eine Vielzahl zur Oberseite hin offene Saugöffnungen 10 aufweisende Saugerplatte 8 ist im Takt der Bogen verarbeitenden Maschine aus ihrer dargestellten, vom Seitenrand der Trägerplatte 4 entfernten Ausgangsposition in Richtung zum Seitenrand hin bis zu einer Seitenausrichtposition bewegbar antreibbar.

[0043] Dazu greift eine von einem elektrischen Servomotor 11 drehbar antreibbare Spindel 11 an der Saugerplatte 8 an.

[0044] Die Saugerplatte 8 ist an ihrer Unterseite mit Unterdruck beaufschlagbar, der von einer eine Unterdruckquelle bildenden Unterdruckpumpe 13 über ein 2/2-Wegeventil 12 der Saugerplatte 8 zuführbar ist.

[0045] An der Trägerplatte 4 ist ein optischer Sensor 15 angeordnet, dessen Position die Seitenausrichtposition definiert.

[0046] Gelangt entsprechend dem Takt der Bogen verarbeitenden Maschine ein Bogen über das Anlageblech 3 zur Anlage an den Vordermarken 18, wird das 2/2-Wegeventil 12, das als Magnetventil ausgebildet ist, in die dargestellte Saugstellung geschaltet, so dass die Saugöffnungen 10 der Saugerplatte 8 mit Unterdruck beaufschlagt werden. Dadurch wird der Bogen gegen die Saugerplatte 8 gesaugt und somit erfasst.

[0047] Gesteuert von einer Steuereinheit 16 wird nun die Saugerplatte 8 mittels des Antriebs von dem Servomotor 11 aus der dargestellten Ausgangsposition in Richtung auf den Sensor 15 zu bewegt, bis der Seitenrand des Bogens den Tast- oder Erfassungsbereich des Sensors 15 erreicht.

[0048] Der Sensor 15 erfasst die Ankunft der Seitenkante des Bogens in der durch den Tastbereich definierten Seitenausrichtposition und erzeugt ein Seitenpositionssignal, das der Steuereinheit 16 zugeleitet wird, die daraufhin ein erstes Stopsignal dem Servomotor 11 dessen Seitenziehbewegung beendend zuführt.

[0049] Weiterhin wird durch das Seitenpositionssignal ein zweites Stopsignal in der Steuereinheit 16 ausgelöst, das dem 2/2-Wegeventil 12 zugeführt wird, so dass dieses aus seiner dargestellten Saugstellung in eine Belüftungsstellung umschaltet.

[0050] In der Belüftungsstellung gelangt Atmosphärenluft über das 2/2-Wegeventil 12 zur Saugerplatte 8, so dass der Bogen von der Saugerplatte 8 gelöst wird.

[0051] Die Vordermarken 18 vor dem Anlageblech 3 bewegen sich sodann aus ihrer senkrechten Anlage- bzw. Ausrichtposition in eine im Wesentlichen waagrechte Position, so dass der nach seiner Vorderkante und der einen Seitenkanten nunmehr vollständig ausgerichtete Bogen der weiterverarbeitenden Maschine in Bogenförderrichtung 2 zugeführt werden kann.

[0052] Gleichzeitig fährt der Servomotor 11 die Saugerplatte 8 wieder zurück in deren Ausgangsposition, damit der nunmehr nächste Bogen erfasst und in der gleichen Weise wie der vorhergehende Bogen ausgerichtet werden kann.
Dabei werden die Bogen entweder in einem Einzelbogenstrom oder in einem Schuppenstrom auf dem Anlegetisch 1 dem Anlageblech 3 und zur Anlage an den Vordermarken 18 zugeführt.

[0053] Um Toleranzen ausgleichen und die exakte Seitenausrichtposition einstellen zu können, ist mittels des Antriebes 6 die Trägerplatte 4 und damit auch der daran angeordnete Sensor 15 quer zur Bogenförderrichtung 2 innerhalb des Kompensationsweges 14 einstellbar, wobei diese Bewegung nur gering ist und etwa eine Größenordnung von weniger als 0,1 mm aufweist.

[0054] Diese und andere Steuerungsparameter sind mittels eines Leitstandes 17 der Steuereinheit 16 zuführbar.

[0055] In einer Variante kann die Ausrichtung der Bogen auch auf Bogen führenden Trommeln der Bogen verarbeitenden Maschine ausgeführt werden. Diese Ausführungsform ist in Figur 2 schematisiert zeichnerisch dargestellt.

[0056] In Figur 2 ist eine bekannte Anordnung für die Bogenzuführung zu einer Bogen verarbeitenden Maschine, wie einer Bogendruckmaschine gezeigt. Dazu ist ein Anlegetisch 1 einer Anlagetrommel 20, die ein Greifersystem 21 zugeordnet. Der Bogentransport erfolgt weiter in Bogenförderrichtung 2 über einen Bogen führenden Zylinder, der ebenfalls ein Greifersystem aufweist.
Die Anlagetrommel 20 und der Bogen führende Zylinder 22 können auch als so genannte doppeltgroße Trommeln mit zwei um 180 Grad versetzt angeordneten Greifersystemen ausgebildet sein.
Der Bogentransport erfolgt schließlich noch zu einem Gegendruckzylinder 23, der ebenfalls Greifersysteme aufweist und als Teil eines Druckwerkes 24 der Bogendruckmaschine ausgebildet ist.

[0057] Figur 2 zeigt entsprechend der oben beschriebenen ersten Ausführungsform den als Bändertisch ausgebildeten Anlegetisch 1, mittels dessen vereinzelte Bogen, meist in einem unterschuppten Bogenstrom angeordnet, in Bogenförderrichtung 2 und über ein Anlageblech 3 zu einer Anlage an Vordermarken gefördert werden. In der ersten Ausführungsform waren die Vordermarken an der Begrenzung der sind hierbei auf einer Anlagetrommel 20 angeordnet. Die Vordermarken könnten auch auf einem anderen Bogen führenden Zylinder 22 oder einem Gegendruckzylinder 23 der Bogen verarbeitenden Maschine angeordnet sein, der in entsprechender Konfiguration in Verbindung mit dem Anlegetisch 1 angeordnet ist. Die Vordermarken sind hier auf der Anlagetrommel 20 in Verbindung mit dort für den Bogentransport vorgesehenen Greifersystemen 21 angeordnet. Letzteres gilt auf für anderen Trommeln oder Zylinder.

[0058] Die Zuförderung der Bogen zu diesen der Vorderkantenausrichtung auf der Anlagetrommel 20 dienenden Vordermarken erfolgt mittels nicht näher dargestellter Fördersysteme unterbrechungsfrei im Takt zu der symbolisch hier mit einem Druckwerk 24 dargestellten Bogen verarbeitenden Maschine. Die Bogen müssen für die Ausrichtung an den Vordermarken nun nicht mehr in ihrer Bewegung angehalten werden, da sie direkt auf die zum Zeitpunkt der Übernahme des Bogens mit geringerer Geschwindigkeit umlaufende Anlagetrommel 20 gefördert werden. Die Vordermarken sind in diesem Fall gemeinsam mit den Greifern 21 angeordnet und daher mit diesen schwenkbar antreibbar gegenüber der Bogen führenden Zylinderoberfläche der Anlagetrommel 20 angeordnet.

[0059] Auf der Anlagetrommel 20 ist in Bogenförderrichtung 2 gesehen vor den Vordermarken wenigstens in einem linken oder rechten Randbereich eine der zuvor bereits beschriebenen Ausführungsform der Erfindung entsprechende Trägerplatte angeordnet, in der ein oder mehrere Ausrichtelemente angeordnet sind und deren Oberfläche sich in der Ebene der Bogen führenden Zylinderoberfläche erstreckt. Vorzugsweise kann die Trägerplatte hier über die gesamte Zylinderbreite bzw. Trommelbreite reichen und sich parallel zu einer den Greifern des Zylinders bzw. der Trommel zugeordneten Greiferaufschlagleiste erstrecken. Die Ausrichtelemente sind dann ebenfalls über die gesamte Zylinder- bzw. Trommelbreite in der Trägerplatte angeordnet.

[0060] Zur Ermöglichung der Seitenausrichtbewegung des Bogens ist vorgesehen, dass bei während der Ausrichtung geschlossenen, den Bogen haltenden Greifern die Greiferanordnung auf dem Zylinder bzw. der Trommel der Ausrichtbewegung der Ausrichtelemente in der Trägerplatte folgen kann. Hierzu kann die Greiferanordnung 21 quer zur Bogenförderrichtung 2 seitlich ausgelenkt werden. Die Seitenausrichtung kann aber auch mit der Greiferanordnung 21 selbst ausgeführt werden, wobei der Bogen dann von den Greifern auf quasi passiven Ausrichtelementen in der Trägerplatte gegenüber der Trägerplatte bewegt wird.

[0061] Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass bei der Bewegung der Ausrichtelemente auf der Trägerplatte zur Seitenausrichtung des Bogens die Greifer der Greiferanordnung leicht angehoben werden und damit den Bogen während der Bewegung der Ausrichtelemente freigeben. Der Bogen kann dann der Ausrichtbewegung der Ausrichtelemente folgen, wenn er mit diesen über Ansaugung oder Klemmeinrichtungen, die parallel zu den Greifern angeordnet sein können, durch Reib- oder andersartigen Kraftschluss gekoppelt ist. Nach Ausführung der Seitenausrichtbewegung werden die Greifer wieder geschlossen und übernehmen den Weitertransport des Bogens in der nun an der Vorderkante und an der Seitenkante ausgerichteten Position.

[0062] In die Trägerplatte eingebettet können also in dieser Ausführungsform ebenfalls als Saugerplatten ausgeführte Ausrichtelemente vorgesehen sein. Es ist wiederum vorgesehen die Trägerplatte von einem motorischen Antrieb quer zur Bogenförderrichtung 2 um einen Kompensationsweg verstellbar einzustellen. Weiterhin ist auch hier ein Sensor in der Trägerplatte vorgesehen, mit dessen Hilfe die pneumatische Steuerung Ausrichtbewegung der Ausrichtelemente wie der Saugerplatten durchführbar ist. Die Steuerung erfolgt in gleicher Weise wie oben für die erste erfindungsgemäße Ausführungsform beschrieben.

[0063] Der motorische Antrieb der Ausrichtelemente fördert in diesem Fall entweder den Bogen mit den Greifern oder der motorische Antrieb ist direkt mit der Greiferanordnung verbunden und bewegt den Bogen durch eine seitliche Auslenkung der Greiferanordnung auf dem Bogen führenden Zylinder.

[0064] Die Ansteuerung der Ausrichtbewegung in Bezug auf den Status des Bogentransportes erfolgt in diesem Fall aber in einem anderen zeitlichen Zusammenhang als zuvor beschrieben.

[0065] Der motorische Antrieb der Trägerplatte ist entsprechend der ersten Ausführungsform auf dem Bogen führenden Zylinder der Trägerplatte zugeordnet.

[0066] Durch Ausführung der Ausrichtbewegung auf der Anlagetrommel 20 oder einem anderen Bogen führenden Zylinder in der Förderbewegung steht nun fast der vollständige Zeitraum des Bogentransports mit diesen Einrichtungen bis zu einer folgenden Bogenübergabe oder einem drucktechnisch beginnenden Prozess an einem dieser Elemente zur Verfügung. In Figur 2 ist dieser Bereich als Ausrichtbereich 19 angedeutet. Dadurch kann die Seitenausrichtung sicherer erfolgen, da sie kontinuierlich und über einen längeren Zeitraum durchgeführt wird.

Bezugszeichenliste



[0067] 
1
Anlegetisch
2
Bogenförderrichtung
3
Anlageblech
4
Trägerplatte
5
Scherengitter
6
Antrieb
7
Führungsausnehmung
8
Saugerplatte
9
Ziehweg
10
Saugöffnungen
11
Servomotor
12
2/2-Wegeventil
13
Unterdruckpumpe
14
Kompensationsweg
15
Sensor
16
Steuereinheit
17
Leitstand
18
Vordermarken
19
Ausrichtbereich
20
Anlagetrommel
21
Greiferanordnung
22
Bogen führender Zylinder
23
Gegendruckzylinder
24
Druckwerk



Ansprüche

1. Verfahren zur seitlichen Ausrichtung von in einer Förderrichtung (2) zu einer Bogen verarbeitenden Maschine geförderten Bogen, bei denen die zu bedruckenden Bogen mittels eines unterhalb oder in einem Anlegetisch (1) oder auf einem Bogen von dem Anlegetisch (1) der Bogen verarbeitenden Maschine zuführenden Zylinder (20) angeordneten, im Takt der ankommenden Bogen von einem Antrieb zu einer Seitenziehbewegung antreibbaren Seitenziehorgans in einer Ausgangsposition erfasst und bis zu einer Seitenausrichtposition gefördert werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Erreichen der Seitenausrichtposition des Bogens von einem Sensor (15) erfasst und ein entsprechendes Seitenpositionssignal erzeugt wird, durch das der Antrieb (11) des Seitenziehorgans die Seitenziehbewegung beendend angesteuert wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass durch das Seitenpositionssignal das Seitenziehorgan das Erfassen der Bogen beendend angesteuert wird.
 
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass von dem Sensor (15) das Seitenpositionssignal einer Steuereinheit (16) zugeleitet wird, wodurch in der Steuereinheit (16) ein erstes Stopsignal ausgelöst und dem Antrieb (11) diesen stillsetzend zugeführt wird.
 
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass von der Steuereinheit (16) bei Eingang des Seitenpositionssignals ein zweites Stopsignal ausgelöst und dem Seitenziehorgan das Erfassen der Bogen beendend zugeführt wird.
 
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur seitlichen Ausrichtung von in einer Förderrichtung (2) zu einer Bogen verarbeitenden Maschine geförderten Bogen, mit einem die zu bedruckenden Bogen mittels eines unterhalb oder in einem Anlegetisch (1) oder auf einem Bogen von dem Anlegetisch (1) der Bogen verarbeitenden Maschine zuführenden Zylinder (20) angeordneten, im Takt der ankommenden Bogen von einem Antrieb zu einer Seitenziehbewegung antreibbaren Seitenziehorgan, das die Bogen in einer Ausgangsposition erfasst und bis zu einer Seitenausrichtposition fördert,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Seitenziehorgan als ein mit einem Unterdruck von einer Unterdruckquelle (13) beaufschlagbare Saugerplatte (8) ausgebildet ist, die im Anlegetisch (1) oder auf dem Bogen zuführenden Zylinder (20) quer zur Förderrichtung (2) der Bogen aus einer Ausgangsposition bis zur Seitenausrichtposition vom Antrieb (11) bewegbar antreibbar ist.
 
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Sauger als Saugerplatte (8) ausgebildet ist.
 
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sauger mittels eines Schaltventils mit der Unterdruckquelle (13) verbindbar ist.
 
8. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltventil als 2/2-Wegeventil (12) ausgebildet ist, in dessen erster Schaltstellung der Sauger mit der Unterdruckquelle (13) und in dessen zweiter Schaltstellung der Sauger mit atmosphärischer Umgebung oder einer Überdruckquelle verbindbar ist.
 
9. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltventil ein Magnetventil ist.
 
10. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur seitlichen Ausrichtung von in einer Förderrichtung (2) zu einer Bogen verarbeitenden Maschine geförderten Bogen, mit einem die zu bedruckenden Bogen mittels eines unterhalb oder in einem Anlegetisch (1) oder auf einem Bogen von dem Anlegetisch (1) der Bogen verarbeitenden Maschine zuführenden Zylinder (20) angeordneten, im Takt der ankommenden Bogen von einem Antrieb zu einer Seitenziehbewegung antreibbaren Seitenziehorgan, das die Bogen in einer Ausgangsposition erfasst und bis zu einer Seitenausrichtposition fördert,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Seitenziehorgan als eine auf dem Bogen zuführenden Zylinder (20) angeordnete Greiferleiste ausgebildet ist, die quer zur Förderrichtung (2) der Bogen aus einer Ausgangsposition bis zur Seitenausrichtposition von einem Antrieb bewegbar antreibbar ist.
 
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (15), vorzugsweise stufenlos, auf unterschiedliche Seitenausrichtpositionen einstellbar ist.
 
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass der Sensor (15) an einem Träger angeordnet ist, der von einem motorischen Antrieb (6) quer zur Förderrichtung (2) von einer Steuereinheit (16) angesteuert verstellbar ist.
 
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger eine Trägerplatte (4) ist, deren Oberfläche sich in der Ebene des Anlegetischs (1) oder in der Oberflächenebene eines den Bogen von dem Anlegetisch (1) der Bogen verarbeitenden Maschine zuführenden Zylinders (20) erstreckt.
 
14. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass im Anlegetisch (1) oder in der Trägerplatte (4) eine Führungsausnehmung (7) ausgebildet ist, in der der Sauger oder die Saugerplatte (8) quer zur Förderrichtung (2) bewegbar geführt ist.
 
15. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb des Seitenziehorgans ein Servomotor (11) oder ein Elektromotor ist.
 




Zeichnung