[0001] Die Erfindung betrifft ein Hörhilfegerätesystem mit wenigstens einem ersten und einem
zweiten am Kopf oder Körper eines Benutzers tragbaren Gerät, wobei eine Funkverbindung
zur drahtlosen Signalübertragung zwischen den Geräten vorgesehen ist.
[0002] Bei Hörhilfegeräteträgern besteht vielfach der Wunsch nach einer möglichst unauffälligen
Benutzung der Hörhilfegeräte. Dies hat zur Entwicklung sehr kleiner und von dem jeweiligen
Benutzer beim Tragen kaum am bzw. im Ohr wahrnehmbarer Hörhilfegeräte geführt. Auch
eine häufig verwendete, so genannte offene Versorgung, bei der der Gehörgang eines
versorgten Ohres des Benutzers nicht durch das Hörhilfegerät verschlossen wird, trägt
dazu bei, dass die Versorgung eines Benutzers mit einem Hörhilfegerät häufig von dem
Benutzer kaum noch bewusst wahrgenommen wird. Dies hat jedoch bereits wiederholt dazu
geführt, dass Hörhilfegeräte von ihren Benutzern völlig unbemerkt während des Tragens
verloren wurden.
[0003] Es sind mechanische Mittel bekannt, mittels derer Hörhilfegeräte am Ohr, der Kleidung,
einer Brille etc. des jeweiligen Benutzers befestigt werden können, so dass die Hörhilfegeräte
gesichert sind, wenn sie sich unbeabsichtigt vom Ohr lösen. Ferner sind auch Halterungen
bekannt, die mittels Magneten eine zusätzliche Befestigung am Ohr bewirken und dadurch
den Verlust des betreffenden Hörhilfegeräts verhindern.
[0004] Mechanische Befestigungsmittel haben den Nachteil, dass sie häufig nicht den gewünschten
Effekt bewirken (z.B. Magnethalterungen) oder umständlich in der Handhabe sind (z.B.
Brillenbefestigungen).
[0005] Aus der
DE 103 04 648 B3 ist ein Hörhilfegerätesystem mit einem ersten und einem zweiten Hörhilfegerät sowie
einer Fernbedienung bekannt, wobei zwischen den drei Geräten eine Funkverbindung zur
drahtlosen Signalübertragung realisiert ist.
[0006] Aus der Patentschrift
US 5,721,783 ist ein Hörhilfegerätesystem mit einem im linken und einem im rechten Ohr tragbaren
Hörhilfegerät und einer am Körper tragbaren Prozessoreinheit bekannt. Bei dem bekannten
Hörhilfegerätesystem wird das Wiederauffinden eines verloren gegangenen Hörhilfegeräts
dadurch erleichtert, dass die am Körper tragbare Prozessoreinheit ein von einem Benutzer
wahrnehmbares Signal abgibt, wenn es bei Betrieb in einem Suchmodus in den Empfangsbereich
eines verloren gegangenen Hörhilfegeräts eintritt.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen zuverlässigen und einfach handhabbaren
Verlierschutz für Hörhilfegeräte zu bieten.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Hörhilfegerätesystem mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet.
[0009] Bei einem Hörhilfegerät wird mittels eines Eingangswandlers ein Eingangssignal aufgenommen
und in ein elektrisches Eingangssignal überführt. Üblicherweise dient als Eingangswandler
wenigstens ein Mikrofon, welches ein akustisches Eingangssignal aufnimmt und in ein
elektrisches Eingangssignal wandelt. Moderne Hörhilfegeräte umfassen häufig ein Mikrofonsystem
mit mehreren Mikrofonen um einen von der Einfallsrichtung akustischer Signale abhängigen
Empfang, eine Richtcharakteristik, zu erreichen. Als Eingangswandler sind jedoch auch
Telefonspulen oder Antennen zur Aufnahme elektromagnetischer Eingangssignale und Wandlung
in elektrische Eingangssignale üblich. Die durch den Eingangswandler in elektrische
Eingangssignale gewandelten Eingangssignale werden zur Weiterverarbeitung und Verstärkung
einer Signalverarbeitungseinheit zugeführt. Die Weiterverarbeitung und Verstärkung
erfolgt zum Ausgleich des individuellen Hörverlustes eines Benutzers in der Regel
in Abhängigkeit der Signalfrequenz des Einganssignals. Die Signalverarbeitungseinheit
liefert an ihrem Ausgang ein elektrisches Ausgangssignal, welches über einen Ausgangswandler
dem Gehör des Hörhilfegeräteträgers zugeführt wird, so dass dieser das Ausgangssignal
als akustisches Signal wahrnimmt. Als Ausgangswandler werden üblicherweise Hörer verwendet,
die ein akustisches Ausgangssignal erzeugen. Es sind jedoch auch Ausgangswandler zur
Erzeugung mechanischer Schwingungen bekannt, die direkt bestimmte Teile des Gehörs,
wie beispielsweise die Gehörknöchelchen, zu Schwingungen anregen. Weiterhin sind Ausgangswandler
bekannt, die direkt Nervenzellen des Gehörs stimulieren. Ein Hörhilfegerät umfasst
ferner eine Spannungsquelle (Batterie oder Akku) zur Spannungsversorgung der elektronischen
Komponenten. Weiterhin können auch Bedienelemente (Ein-/Ausschalter, Programmumschalter,
Lautstärkesteller etc.) vorhanden sein. Alle elektronischen Komponenten eines Hörhilfegerätes
können in einem einzigen Gehäuse untergebracht sein. Es ist aber auch möglich, dass
die elektronischen Komponenten eines Hörhilfegerätes auf mehrere Geräte oder Baueinheiten
verteilt sind, beispielsweise kann sich der Hörer eines hinter dem Ohr tragbaren Hörhilfegerätes
auch in einer in dem Ohr tragbaren Otoplastik befinden, wobei dann zwischen dem hinter
dem Ohr tragbaren und dem in dem Ohr tragbaren Teil des betreffenden Hörhilfegerätes
eine Draht- oder Funkverbindung besteht.
[0010] Das Hörhilfegerätesystem gemäß der Erfindung umfasst wenigstens ein erstes und ein
zweites am Kopf oder Körper eines Benutzers tragbares Gerät, zwischen denen eine Funkverbindung
zur drahtlosen Datenübertragung vorgesehen ist. Bei dem ersten und dem zweiten Gerät
handelt es sich vorzugsweise jeweils um ein in dem Ohr (IdO), hinter dem Ohr (HdO)
oder am Körper tragbares Hörhilfegerät. Das zweite Gerät kann jedoch auch als Fernbedienung
für das erste Gerät oder als externe, am Körper tragbare Prozessoreinheit ausgebildet
sein. Ferner kann das Hörhilfegerätesystem gemäß der Erfindung auch mehr als zwei
Geräte umfassen, zwischen denen eine drahtlose Signalübertragung vorgesehen ist, beispielsweise
zwei am oder im Ohr tragbare Hörhilfegeräte sowie als drittes Gerät eine Fernbedienung
zur bequemen Bedienung dieser beiden Hörhilfegeräte durch den Benutzer.
[0011] Durch eine drahtlose Signalübertragung zwischen zwei Hörhilfegeräten ist es beispielsweise
möglich, dass diese stets im gleichen Hörprogramm betrieben werden oder eine manuelle
Änderung der Lautstärke-Einstellung an einem der beiden Hörhilfegeräte automatisch
auch eine entsprechende Änderung der Lautstärke-Einstellung bei dem zweiten Hörhilfegerät
bewirkt.
[0012] Gemäß der Erfindung wird das Vorhandensein bzw. die Qualität der Funkverbindung zwischen
den Komponenten des Hörhilfegerätesystems und insbesondere zwischen zwei Hörhilfegeräten
überwacht, so dass ein Abreißen der Funkverbindung oder das Abfallen des Signalpegels
eines über die Funkverbindung in einem Hörhilfegerät empfangenen Signals unter einen
bestimmten Schwellenwert automatisch sofort erkannt wird. Gemäß der Erfindung löst
dies die Erzeugung eines von einem Benutzer wahrnehmbaren Signals aus, das den Benutzer
darüber informiert, dass die Funkverbindung gestört ist. Da insbesondere die Reichweite
der Funkverbindung zwischen zwei Hörhilfegeräten eines erfindungsgemäßen Hörhilfegerätesystems
eng begrenzt ist, wird der Benutzer damit durch das im Ohr verbliebene Hörhilfegerät
sofort über einen Verlust informiert. Aber auch die Reichweite einer zur Bedienung
eines Hörhilfegerätes vorgesehenen Fernbedienung ist auf wenige Meter begrenzt, so
dass der Benutzer auch dann über den möglichen Verlust eines Hörgerätes informiert
wird, wenn die Verbindung zu der Fernbedienung gestört ist. Der Benutzer wird also
stets bereits dann über einen Verlust informiert, wenn er sich noch in unmittelbarer
Nähe zu dem verloren gegangenen Gerät befindet. Dies erleichtert das Wiederauffinden
des verloren gegangenen Gerätes erheblich.
[0013] Bei dem Informationssignal kann es sich um ein akustisches, aber auch ein optisch
oder taktil wahrnehmbares Signal handeln, das den Benutzer sofort über eine abgerissene
Funkverbindung oder eine schlechte Empfangsqualität zwischen wenigstens zwei Geräten
des betreffenden Hörhilfegerätesystems informiert.
[0014] Es hat sich gezeigt, dass im Alltagsbetrieb eines Hörhilfegerätesystems mit wenigstens
zwei Hörhilfegeräten, zwischen denen eine Funkverbindung zur Signalübertragung besteht,
auch dann gelegentlich Unterbrechungen der Funkverbindung auftreten können, wenn sich
beide Hörhilfegeräte in der gewohnten Trageposition befinden. Derartige Unterbrechungen
können beispielsweise durch starke elektromagnetische Störsignale verursacht werden.
Daher ist es zweckmäßig, nicht bei jeder auftretenden Unterbrechung der Funkverbindung
mit einem entsprechenden Informationssignal zu reagieren, sondern ein derartiges Informationssignal
erst dann zu erzeugen, wenn die Funkverbindung für eine bestimmte Zeitdauer unterbrochen
ist, bzw. der Signalpegel in dem Empfangsgerät den Schwellenwert für eine bestimmte
Zeitdauer unterschreitet.
[0015] Vorteilhaft sind zur Anpassung an die individuellen Gegebenheiten bei einem Benutzer
die Zeitdauer bzw. der Schwellenwert einstellbar. Eine derartige Einstellung kann
beispielsweise bei der Programmierung der Hörhilfegeräte mittels eines Programmiergeräts
erfolgen.
[0016] Weiterhin vorteilhaft können für unterschiedliche Betriebszustände eines betreffenden
Hörhilfegeräts unterschiedliche Zeitdauern bzw. Schwellenwerte einstellbar sein. Erkennt
das Hörhilfegerät beispielsweise infolge einer Analyse der Umgebungssituation, dass
es sich in einer geräuschvollen Umgebung befindet, so kann beispielsweise für die
Zeit, in der diese Situation vorliegt, eine im Vergleich zu einer ruhigen Hörumgebung
längere Zeitdauer aktiviert sein. Auch unmittelbar nach dem Einschalten eines Hörhilfegeräts
kann es sinnvoll sein, ein entsprechendes Informationssignal zunächst zu unterdrücken.
Dadurch wird z.B. verhindert, dass beim Anlegen eines Hörhilfegerätesystems das zuerst
am bzw. im Ohr befestigte Hörhilfegerät nicht sofort mit einem entsprechenden Informationssignal
reagiert, solange das zweite Hörhilfegerät des betreffenden Hörhilfegerätesystems
noch nicht aktiviert ist oder sich noch nicht in der vorgesehenen Trageposition befindet.
[0017] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das von dem Hörhilfegerätesystem
erzeugte Informationssignal an einen individuellen Benutzer anpassbar ist. Vorteilhaft
steht dem Benutzer eine Sammlung akustischer Signale (Töne, Tonfolgen, Melodien etc.)
zur Verfügung, von denen er nach individuellen Vorlieben eines oder mehrere auswählen
kann. So ist es beispielsweise möglich, dass das linke Hörhilfegerät, das rechte Hörhilfegerät
und die Fernbedienung eines erfindungsgemäßen Hörhilfegerätesystems beim Abreißen
der Funkverbindung unterschiedliche, von dem Benutzer wahrnehmbare Signale abgeben.
Neben akustischen Signalen können insbesondere durch die Fernbedienung auch optisch
oder taktil wahrnehmbare Informationssignale erzeugt und abgegeben werden. Vorteilhaft
können neben der Auswahl des Informationssignals als solches auch bestimmte Eigenschaften
eines derartigen Signals individuell eingestellt werden. Beispielsweise lässt sich
vorteilhaft die Lautstärke und die Frequenz eines akustischen Informationssignals
gemäß den Wünschen und Erfordernissen des jeweiligen Benutzers anpassen.
[0018] Wird einem Benutzer gemäß der Erfindung durch ein Informationssignal angezeigt, dass
ein Hörhilfegerät eines betreffenden Hörhilfegerätesystems verloren gegangen ist,
so sieht eine Weiterbildung der Erfindung Mittel vor, die das Wiederauffinden eines
verloren gegangenen Hörhilfegeräts erleichtern. Beispielsweise kann hierzu die Verstärkung
eines von dem verbleibenden Hörhilfegerät oder der Fernbedienung empfangenen und von
dem verloren gegangenen Hörhilfegerät ausgehenden Funksignals erhöht werden, so dass
eine ungefähre Abschätzung über die Entfernung zwischen den betreffenden Geräten gemacht
werden kann. Vorteilhaft kann bei der Fernbedienung oder dem verbliebenen Hörhilfegerät
eine Suchfunktion durch manuelle Bedienung oder Spracheingabe an der Fernbedienung
oder dem verbleibenden Hörhilfegerät ausgelöst werden. In vorteilhafter Weise bewirkt
die Suchfunktion in dem verloren gegangenen Hörhilfegerät die Ausgabe eines Meldesignals
mit maximaler Verstärkung, so dass das verloren gegangene Hörhilfegerät auch durch
das von ihm erzeugte akustische Signal wieder aufgefunden werden kann.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Dabei zeigen:
- Figur 1
- ein Hörhilfegerätesystem gemäß der Erfindung und
- Figur 2
- ein einzelnes Hörhilfegerät aus einem Hörhilfegerätesystem gemäß der Erfindung.
[0020] Das aus dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ersichtliche Hörhilfegerätesystem umfasst
neben den beiden hinter dem Ohr tragbaren Hörhilfegeräten HG 1 und HG 2 auch eine
Fernbedienung RCU. Bei dem Hörhilfegerätesystem gemäß dem Ausführungsbeispiel ist
sowohl zwischen der Fernbedienung RCU und den beiden Hörhilfegeräten HG 1 und HG 2
sowie zwischen den beiden Hörhilfegeräten HG 1 und HG 2 eine drahtlose bidirektionale
Kommunikation möglich. Hierzu besteht jeweils zwischen zwei Geräten des Hörhilfegerätesystems
eine Funkverbindung, über die Signale drahtlos und bidirektional übertragbar sind.
Dadurch ist es beispielsweise möglich, dass durch manuelle Bedienung einer Programmwahltaste
an der Fernbedienung RCU beide Hörhilfegeräte HG 1 und HG 2 simultan in das gleiche
Hörprogramm geschaltet werden. Weiterhin bewirkt die manuelle Betätigung eines Lautstärkestellers
an einem der beiden Hörhilfegeräte, beispielsweise an dem Hörhilfegerät HG 1, auch
eine simultane Anpassung der Lautstärke-Einstellung in dem zweiten Hörhilfegerät HG
2.
[0021] Den Aufbau eines beispielhaften Hörhilfegeräts gemäß dem Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 1 zeigt Figur 2. Das daraus ersichtliche hinter dem Ohr tragbare Hörhilfegerät
1 umfasst ein hinter dem Ohr tragbares Gehäuse 2, eine beim Tragen in den Ohrkanal
ragende Otoplastik 3 sowie einen Schallschlauch 4, der zur Halterung des Hörhilfegeräts
1 am Ohr sowie zur Schallleitung zwischen dem Gehäuse 2 und der Otoplastik 3 dient.
Zur Schallaufnahme sind bei dem Hörhilfegerät 1 zwei Mikrophone 5 und 6 vorhanden,
die zu einem Richtmikrophonsystem verschaltet sind. Die daraus hervorgehenden Mikrophonsignale
sind zur Verarbeitung und frequenzabhängigen Verstärkung einer Signalverarbeitungseinheit
7 zugeführt. Diese erzeugt ein elektrisches Ausgangssignal, das in dem Hörer 8 in
ein akustisches Ausgangssignal gewandelt und über den Schallschlauch 4 und die Otoplastik
3 dem Gehör eines Benutzers zugeführt wird. Zur Spannungsversorgung der elektronischen
Komponenten des Hörhilfegeräts 1 ist ferner eine Batterie 9 vorhanden.
[0022] Zur drahtlosen Signalübertragung zwischen dem Hörhilfegerät 1 und einem weiteren
Gerät, beispielsweise einem weiteren Hörhilfegerät, einer Fernbedienung, einem Programmiergerät
etc. umfasst das Hörhilfegerät 1 eine Sende- und Empfangsantenne 10. Die darüber empfangenen
Signale sind zunächst einer Signalauswerte- und Steuereinrichtung 11 zugeführt, bevor
sie - gegebenenfalls nach einer Weiterverarbeitung - der Signalverarbeitungseinheit
7 zugeführt werden. Gemäß der Erfindung überprüft die Signalauswerte- und Steuereinrichtung
11, ob ein bestimmtes, von einem zu dem Hörhilfegerät 1 baugleichen zweiten Hörhilfegerät
ausgehendes elektromagnetisches Signal über die Antenne 10 empfangen werden kann und
gegebenenfalls den Signalpegel eines betreffenden Signals. Wird kein Signal empfangen
oder liegt der Signalpegel unterhalb eines einstellbaren Schwellenwertes, so wird
in der Signalauswerte-und Steuereinrichtung 11 ein Steuersignal erzeugt und auf die
Signalverarbeitungseinheit 7 übertragen, welches zur Ausgabe eines in einem Speicher
der Signalverarbeitungseinheit 7 gespeicherten Informationssignals über den Hörer
8 führt. Dadurch wird ein Benutzer des Hörhilfegeräts 1 darüber informiert, dass sich
das zweite Hörhilfegerät des betreffenden Hörhilfegerätesystems außerhalb der regulären
Entfernung zu dem Hörhilfegerät 1 befindet. Der Benutzer ist somit durch das Hörhilfegerät
1 über einen möglichen Verlust des zweiten Hörhilfegeräts des betreffenden Hörhilfegerätesystems
informiert.
[0023] Gemäß vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung reagiert das Hörhilfegerät 1 nicht
sofort bei jedem Abreißen der Funkverbindung bzw. beim Unterschreiten des Signalpegels
unter den Schwellenwert, sondern erst dann, wenn der betreffende Zustand für eine
bestimmte Zeitdauer anhält. Vorteilhaft sind durch Programmierung des Hörhilfegeräts
1 und insbesondere der Signalauswerte- und Steuereinrichtung 11 die Zeitdauer bzw.
der Schwellenwert individuell einstellbar.
1. Hörhilfegerätesystem (HG 1, HG 2, RCU) mit wenigstens einem ersten und einem zweiten
am Kopf oder Körper eines Benutzers tragbaren Gerät, wobei eine Funkverbindung zur
drahtlosen Signalübertragung zwischen den Geräten vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Hörhilfegerätesystem (HG 1, HG 2, RCU) ein von dem Benutzer wahrnehmbares
Informationssignal erzeugbar ist wenn die Funkverbindung zwischen den beiden Geräten
abreißt oder der Signalpegel eines von dem ersten Gerät gesendeten und von dem zweiten
Gerät empfangenen Signals am Ort des zweiten Geräts einen Schwellenwert unterschreitet.
2. Hörhilfegerätesystem (HG 1, HG 2, RCU) nach Anspruch 1, wobei das erste Gerät ein
an oder im linken Ohr des Benutzers tragbares Hörhilfegerät (HG 1) und das zweite
Gerät ein an oder im rechten Ohr des Benutzers tragbares Hörhilfegerät (HG 2) ist.
3. Hörhilfegerätesystem (HG 1, HG 2, RCU) nach Anspruch 1, wobei das erste Gerät ein
an oder in einem Ohr des Benutzers tragbares Hörhilfegerät (HG 1) und das zweite Gerät
eine Fernbedienung (RCU) für das Hörhilfegerät (HG 1) ist.
4. Hörhilfegerätesystem (HG 1, HG 2, RCU) nach Anspruch 2 oder 3, wobei das Informationssignal
von wenigstens einem der Hörhilfegeräte (HG 1, HG 2) und/oder der Fernbedienung (RCU)
abgebbar ist.
5. Hörhilfegerätesystem (HG 1, HG 2, RCU) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das
Informationssignal von dem Benutzer als akustisches Signal wahrnehmbar ist.
6. Hörhilfegerätesystem (HG 1, HG 2, RCU) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das
Informationssignal abgebbar ist wenn die Funkverbindung für eine bestimmte Zeitdauer
unterbrochen ist bzw. der Signalpegel am Ort des zweiten Hörhilfegeräts (HG 2) den
Schwellenwert für eine bestimmte Zeitdauer unterschreitet.
7. Hörhilfegerätesystem (HG 1, HG 2, RCU) nach Anspruch 6, wobei die Zeitdauer einstellbar
ist.
8. Hörhilfegerätesystem (HG 1, HG 2, RCU) nach Anspruch 7, wobei für unterschiedliche
Betriebszustände des Hörhilfegerätesystems (HG 1, HG 2, RCU) unterschiedliche Zeitdauern
einstellbar sind.
9. Hörhilfegerätesystem (HG 1, HG 2, RCU) nach Anspruch 8, wobei eine Zeitdauer speziell
für den Betriebszustand unmittelbar nach dem Einschalten des Hörhilfegerätesystems
(HG 1, HG 2, RCU) einstellbar ist.
10. Hörhilfegerätesystem (HG 1, HG 2, RCU) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der
Schwellenwert einstellbar ist.
11. Hörhilfegerätesystem (HG 1, HG 2, RCU) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das
Informationssignal an den Benutzer anpassbar ist.
12. Hörhilfegerätesystem (HG 1, HG 2, RCU) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei eine
Suchfunktion zum Auffinden verloren gegangener Komponenten des Hörhilfegerätesystems
(HG 1, HG 2, RCU) aktivierbar ist.