[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zahn- und/oder Mundreinigung,
insbesondere Zahnbürste, mit einem vorzugsweise etwa stabförmigen Werkzeugträger,
an dem ein Reinigungswerkzeug, insbesondere ein Borstenfeld, befestigbar ist, wobei
der Werkzeugträger als Verbundkörper ausgebildet ist, der einen Hüllkörper aus Kunststoff
und einen in den Hüllkörper eingebetteten Funktionskörper aus Metall aufweist.
[0002] Im Falle von Zahnbürsten bilden deren Handgriffe oder die Bürstenrohre bzw. Borstenkopfträger
von Aufsteckbürsten elektrischer Zahnbürsten regelmäßig längliche, vorzugsweise etwa
stabförmige Werkzeugträger, die durch die beim Putzvorgang aufgewendeten Kräfte mehr
oder minder stark insbesondere auf Biegung beansprucht werden. Auch andere Zahn- bzw.
Mundreinigungsvorrichtungen wie Interdentalreiniger, Zahnseiden-Handhabungsgriffe
oder Zungenreiniger besitzen solche länglichen Werkzeugträger, die in ähnlicher Weise
beansprucht werden. Insoweit als solche Zahn- bzw. Mundreinigungsvorrichtungen in
die Mundhöhle einzuführen sind, sind die genannten Werkzeugträger schlank auszubilden
und hinsichtlich ihrer möglichen Querschnitte begrenzt, wobei ggf. auch gekrümmte
bzw. abgeknickte Verläufe zu realisieren sind. Um dennoch die notwendige Festigkeit,
insbesondere Biegefestigkeit zu erreichen, wurde bereits vorgeschlagen, den Werkzeugträger
als Verbundkörper auszubilden, bei dem eine die Festigkeit steigernde Armierung in
einen Hüllkörper eingebettet ist. Dabei wurden mannigfache Ausbildungen des Armierungskörpers
vorgeschlagen.
[0003] Die
GB 20 50 156 A1 schlägt eine Handzahnbürste vor, bei der im Handgriff ein Metallstreifen als Armierung
vorgesehen ist, der in einen Hüllkörper aus Hartplastik eingebettet ist. Der Metallstreifen
erstreckt sich dabei bis in den Bürstenkopf hinein, wo er auch der Befestigung der
Borstenbüschel dient. Die Bindung zwischen Metallstreifen und Hartplastikhülle kann
jedoch Probleme bereiten, zudem ist die erreichte Festigkeitssteigerung bezüglich
einer Bürstenbiegung in der Längsmittelebene der Bürste begrenzt.
[0004] Die
US 4,829,621 schlägt eine Handzahnbürste mit einem Armierungskörper im Bereich des Zahnbürstenhalses
vor, der Biegungen des Zahnbürstenhalses in der Längsmittelebene der Bürste zulassen
und den Bürstenkopf in verschiedenen Biegestellungen sozusagen fixieren soll, um mit
verschiedenen Abkröpfungen des Bürstenkopfes arbeiten zu können. Der Armierungskörper
ist dabei im wesentlichen stabförmig ausgebildet.
[0005] Die
US 3,857,134 schlägt in ihrer Figur 4 eine Zahnbürste vor, in deren Borstenträgerabschnitt eine
Armierungsplatte aus steifem Material wie Stahl oder faserverstärktem Kunststoff in
einen Hüllkörper aus Kunststoff eingebettet ist, wobei auch hier der Armierungskörper
zur Befestigung der Borstenbüschel genutzt wird.
[0006] Aus der
US 2004/170464 ist weiterhin eine Zahnbürste bekannt, bei der im Bereich des Zahnbürstenhalses sowie
der Rückseite des Borstenträgers Versteifungsrippen angeformt sind, um die Biegefestigkeit
der Zahnbürste zu erhöhen.
[0007] Die
GB 231,753 beschreibt weiterhin eine Handzahnbürste, bei der in den Handgriff ein umlaufender
Metalldraht als Armierung eingebettet ist.
[0008] Aus der
GB 304,459 ist ferner eine Zahnbürste bekannt, deren Handgriff sandwichartig aufgebaut ist und
eine plattenförmige Armierung aufweist, die in einen Hüllkörper aus Zelluloid eingebettet
ist, wobei als Armierung ein Drahtgewebe vorgeschlagen wird.
[0009] Schließlich beschreibt die
US 2004/060138 eine Zahnbürste, deren Handgriff als Verbundkörper ausgebildet ist, der Körperabschnitte
aus weicherem Material und Körperabschnitte aus härterem Material, die der Versteifung
dienen, aufweist, wobei der Handgriff zumindest abschnittsweise aus transparentem
Kunststoff bestehen soll.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung
zur Zahn- und/oder Mundreinigung der eingangs genannten Art zu schaffen, die Nachteile
des Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet.
Vorzugsweise soll ein leichter, hochfester Werkzeugträger für eine solche Zahn- bzw.
Mundreinigungsvorrichtung geschaffen werden, die den typischen Putzkräften besser
widersteht, jedoch die Funktionalität der Zahnbürste nicht beeinträchtigt, insbesondere
gezielt Elastizität zulässt.
[0011] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0012] Um einerseits einen hochfesten und trotzdem leichtbauenden Armierungskörper und andererseits
eine gute Bindung zwischen dem Armierungskörper und dem Hüllkörper zu erreichen, schlägt
die vorliegende Erfindung vor, dass der Armierungskörper zumindest abschnittsweise
als fachwerkartiger Stabwerkrahmen ausgebildet ist, der im wesentlichen in Längsrichtung
des Werkzeugträgers verlaufende Längsgurte und eine Vielzahl die Längsgurte verbindender
Querverbindungsstäbe aufweist. Über die Längsgurte kann dabei ein durchgängiger Abtrag
von Zug- oder Druckkräften erreicht werden, zudem ist ein solcher Stabwerkrahmen im
Verhältnis zu seinem Gewicht hochfest und steif, insbesondere biegesteif. Zudem kann
durch die Anordnung und den Verlauf der Stäbe die Festigkeit präzise gesteuert werden,
insbesondere können in verschiedenen Ebenen verschiedene Festigkeiten und Steifigkeiten
erreicht werden. Im Vergleich zu Maschendrahtgeweben tritt ein Verziehen, wie es bei
Drahtgeflechten bei diagonal wirkenden Kräften üblich ist, praktisch nicht auf. Zudem
kann eine gute Bindung mit dem Material des Hüllkörpers erreicht werden, da das Hüllmaterial
die Stabwerksaussparungen durchdringt.
[0013] Die Längsgurte des Stabwerkrahmens können grundsätzlich einen geraden Verlauf besitzen.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung jedoch können die Längsgurte in ihrem
Verlauf an die Außenkontur des Hüllkörpers angepasst sein und zumindest abschnittsweise
einen von der Geraden abweichenden Verlauf besitzen. Handgriffe von Zahnbürsten besitzen
oftmals insbesondere aus ergonomischen Gründen einen mehrfach gebogenen bzw. geknickten
Verlauf, um die Zahnbürste besser greifen und das Borstenfeld in günstigerem Winkel
an die Zähne führen zu können. Vorteilhafterweise sind die Längsgurte des Stabwerkrahmens
an die in diesem Fall gekrümmte bzw. geknickte Außenkontur des Hüllkörpers des Handgriffs
angepasst, so dass sie im wesentlichen der Krümmung bzw. den Biegungen des Hüllkörpers
folgen.
[0014] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind die Längsgurte am Rand des Stabwerkrahmens
angeordnet, wobei sie insbesondere die Außenkontur des Stabwerkrahmens bilden können,
so dass dieser eine definierte, insbesondere an die Außenkontur des Hüllkörpers angepasste
Randkontur besitzt. Grundsätzlich können zusätzlich zu den randseitigen Längsgurten
weitere Längsgurte vorgesehen sein, die sich ebenfalls etwa in Längsrichtung des Werkzeugträgers
erstrecken. Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung kann jedoch darin bestehen,
dass ausschließlich an den Rändern des Stabwerkrahmens Längsgurte vorgesehen sind.
[0015] Die Längsgurte und die Querverbindungsstäbe können grundsätzlich verschieden miteinander
verbunden sein. Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung können die Gurt-
und die Querverbindungsstäbe materialeinheitlich miteinander verbunden sein. Insbesondere
kann der gesamte Stabwerkrahmen und/oder der gesamte Armierungskörper integral einstückig
ausgebildet sein.
[0016] Die Längsgurte können im wesentlichen parallel zueinander angeordnet sein. Alternativ
hierzu können die Längsgurte jedoch auch entlang ihrer Längserstreckung einen variierenden
Abstand voneinander besitzen. Hierdurch kann eine Anpassung des Stabwerkrahmens an
einen sich ggf. in Längsrichtung ändernden Querschnitt des Hüllkörpers erreicht und
der zur Verfügung stehende Querschnitt optimal ausgenutzt werden. Alternativ oder
zusätzlich kann durch einen variierenden Abstand der randseitigen Längsgurte jedoch
auch die Festigkeit und Biegesteifigkeit des Stabwerkrahmens gezielt gesteuert und
über die Länge verändert werden.
[0017] Alternativ oder zusätzlich kann der Stabwerkrahmen unterschiedlich lange Querverbindungsstäbe
aufweisen und/oder es können gegenüber den Längsgurten unterschiedlich steil angestellte
Querverbindungsstäbe vorgesehen sein.
[0018] Zusätzlich zu der genannten Ausbildung des Funktionskörpers in Form eines Stabwerks
kann der Funktionskörper auch abschnittsweise einen mäanderförmigen, wellenlinienförmigen,
treppenförmigen und/oder zickzackförmigen Verlauf besitzen, der im wesentlichen einer
Längserstreckung des Werkzeugträgers folgt. Der Armierungskörper kann dabei insbesondere
aus einem Profilträger bestehen, der den genannten Verlauf besitzt und einen im wesentlichen
gleichbleibenden Querschnitt aufweist, wobei es alternativ jedoch auch möglich ist,
den Querschnitt über den Verlauf zu variieren. Mit Hilfe eines solchen mäander- bzw.
wellenlinienförmigen oder anderweitig oszillierenden Verlaufs des Armierungskörpers
kann eine gezielt elastische Ausbildung des Werkzeugträgers gefördert werden; zudem
kann ein Spannungsabtrag in verschiedenen Schichten des Hüllkörpers erreicht werden,
da die auftretenden Biegespannungen im Armierungsträger an verschiedenen Stellen des
Hüllkörpers und umgekehrt abgetragen werden. Nichtsdestotrotz erreicht ein Armierungskörper
mit einem solchen mäander- bzw. wellenlinienförmigen Verlauf trotz ggf. hoher Elastizität
eine hohe Schlagfestigkeit des Werkzeugträgers. Hierdurch können insbesondere Zahnbürstenhälse
ausreichend schlagfest ausgebildet werden, um dem häufigen Anschlagen am Waschbeckenrand
zu widerstehen.
[0019] Der genannte mäander- bzw. wellenlinienförmige oder ggf. auch zickzackförmige Verlauf
des Armierungsträgers ist vorteilhafterweise zweidimensional, d.h. eben ausgebildet.
Alternativ oder zusätzlich kann der Armierungsträger jedoch auch zumindest abschnittsweise
alternierende Ausbauchungen in einer dritten Raumachse besitzen. Beispielsweise kann
der Armierungsträger aus einem verschraubten Profil, beispielsweise in Form eines
schraubenförmig gebogenen Drahtes, bestehen.
[0020] Der vorgenannte oszillierende, insbesondere mäander- bzw. wellenlinienförmige Verlauf
des Armierungskörpers kann in Weiterbildung der Erfindung eine entlang der Längserstreckung
variierende Amplitude besitzen, d.h. die Erstreckung der Ausbauchungen quer zur Längsrichtung
des Armierungsträgers können variieren, d.h. über die Länge stärker und schwächer
werden. Hierdurch kann einerseits eine gezielte Steuerung der Festigkeit und Steifigkeit
erreicht werden, andererseits kann eine Anpassung des Armierungskörpers an ggf. variierende
Querschnitte des Werkzeugträgers erfolgen.
[0021] Um gezielt den Anpressdruck des Borstenfeldes auf die zu putzenden Zähne steuern
zu können, andererseits jedoch durch oftmals ungelenke Putzbewegungen entlang der
Zahnflanken auf das Zahnfleisch zu entstehende Zahnfleischirritationen zu verhindern,
kann der in den Hüllkörper eingebettete Funktionskörper nach einem weiteren Aspekt
der vorliegenden Erfindung derart ausgebildet sein, dass sein Flächenträgheitsmoment
bezüglich einer Achse senkrecht zur Längsmittel- bzw. Symmetrieebene des Werkzeugträgers
ein Vielfaches, beispielsweise zumindest das Doppelte, aber auch mehr als das Fünffache,
seines Flächenträgheitsmomentes bezüglich einer in der genannten Längsmittel- bzw.
Symmetrieebene des Werkzeugträgers liegenden Achse beträgt. Hierdurch wird gezielt
die Biegesteifigkeit des Handgriffes bzw. Bürstenrohrs gegen Durchbiegungen in der
genannten Längsmittel- bzw. Symmetrieebene erhöht, während Querbiegungen gezielt zugelassen
bzw. die Elastizität in Querrichtung kaum beeinflusst wird. Hierdurch kann der senkrechte
Anpressdruck des Borstenfeldes auf die Zahnflanken gezielt gesteuert werden, während
der Bürstenkopf bei Auf- und Abwischbewegungen entlang der Seitenflanken der Zähne
bei zu hohem Widerstand beispielsweise am Zahnfleischrand wegbiegen kann.
[0022] Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann der eingebettete Armierungskörper
im wesentlichen plattenförmig und/oder eben ausgebildet sein, wobei er vorteilhafterweise
im wesentlichen hochkant im Handgriff bzw. Bürstenrohr einer Zahnbürste angeordnet
ist, d.h. der Armierungskörper besitzt in der Längsmittel- bzw. Symmetrieebene der
Zahnbürste eine maximale Erstreckung, die ein Vielfaches seiner Erstreckung quer zur
genannten Längsmittel- bzw. Symmetrieebene beträgt.
[0023] Um jedoch eine zu harte Ausbildung des Werkzeugträgers zu vermeiden und gezielt ein
Wegbiegen des das Putzwerkzeug, insbesondere Borstenfeld, tragenden Werkzeugträgerabschnitts
zuzulassen, kann nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung vorgesehen sein,
dass der Armierungskörper vor einem Werkzeugbefestigungsabschnitt endet und/oder der
Werkzeugbefestigungsabschnitt armierungsfrei ausgebildet ist. Ist der Werkzeugträger
ein Zahnbürstenrohr oder ein Zahnbürstenhandgriff, kann in vorteilhafter Weise vorgesehen
sein, dass der Armierungskörper vor dem Borstenfeld endet. Insbesondere kann sich
der Armierungsträger von dem dem Borstenfeld gegenüberliegenden Ende bis hin etwa
zum Zahnbürstenhals erstrecken.
[0024] In den Hüllkörper des Werkzeugträgers kann grundsätzlich nur ein Funktionskörper
eingebettet sein, wobei vorteilhafterweise der Funktionskörper eine Hauptebene besitzt,
die koplanar zur Längsmittel- bzw. Symmetrieebene des Werkzeugträgers angeordnet ist.
Alternativ können jedoch auch mehrere Funktionskörper in den Hüllkörper eingebettet
sein, beispielsweise können zwei plattenförmige Armierungskörper rechts und links
von der Längsmittelebene in einen Zahnbürstenhandgriff eingebettet sein.
[0025] Weitere Merkmale, Vorteile, Ziele und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
oder spezielle Ausführungsformen hiervon ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der Ausführungsbeispiele. Dabei bilden alle beschriebenen oder bildlich dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination und Unterkombination den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen
oder deren Rückbeziehung. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht einer Handzahnbürste, deren Handgriff als Verbundkörper ausgebildet
ist und eine Armierung in Form eines Stabwerkrahmens aufweist,
- Fig. 2:
- eine Seitenansicht der Zahnbürste aus Fig. 1,
- Fig.3:
- eine Seitenansicht einer Zahnbürste ähnlich den vorhergehenden Figuren, deren Handgriff
ebenfalls als Verbundkörper ausgebildet ist und eine Armierung in Form eines Stabwerkrahmens
aufweist, wobei der Hüllkörper transparent ausgebildet und der eingebettete Funktionskörper
durch den Hüllkörper hindurch sichtbar ist,
- Fig. 4:
- eine Seitenansicht des eingebetteten Funktionskörpers der Zahnbürste aus Fig. 3,
- Fig. 5:
- eine Seitenansicht eines eingebetteten Funktionskörpers nach einer alternativen Ausführung
für eine Zahnbürste aus den Figuren 1 bis 3,
- Fig. 6:
- eine Seitenansicht eines eingebetteten Funktionskörpers nach einer nicht den Gegenstand
der Erfindung betreffenden Ausführung für eine Zahnbürste aus den Figuren 1 bis 3,
- Fig. 7:
- eine Seitenansicht eines eingebetteten Funktionskörpers nach einer nicht den Gegenstand
der Erfindung betreffenden Ausführung für eine Zahnbürste aus den Figuren 1 bis 3,
- Fig. 8:
- eine Seitenansicht eines eingebetteten Funktionskörpers nach einer nicht den Gegenstand
der Erfindung betreffenden Ausführung für eine Zahnbürste aus den Figuren 1 bis 3,
- Fig. 9:
- eine schematische Seitenansicht eines Funktionskörpers für eine Zahnbürste nach Fig.
1,
- Fign.10.1 bis 10.13:
- schematische Querschnittsdarstellungen entlang der Schnittlinie A-A in Fig. 9 für
Ausführungsformen des Funktionskörpers, die nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind,
- Fign. 11.1 bis 11.6:
- schematische Schnittdarstellungen durch den Schnitt C-C im Funktionskörper nach Fig.
4,
- Fign. 12.1 bis 12.3:
- schematische Schnittdarstellungen entlang dem Schnitt B-B im Funktionskörper nach
Fig. 4,
- Fig. 13:
- eine Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform des Funktionskörpers für eine
Zahnbürste nach den Fign. 1 oder 15,
- Fig. 14:
- eine Seitenansicht einer weiteren alternativen Ausführungsform eines Funktionskörpers
für eine Zahnbürste nach den Fign. 1 oder 15,
- Fig. 15:
- eine Seitenansicht einer Zahnbürste mit einem Funktionskörper nach Fig. 14 oder 15,
- Fig. 16:
- eine Seitenansicht einer Zahnbürste mit einem Funktionskörper nach Fig. 14 oder 15,
- Fig. 17:
- eine schematische Darstellung der Werkzeughaltevorrichtung zur Halterung des Funktionskörpers
im Spritzgussprozess für eine Zahnbürste nach einer der obigen Figuren und
- Fig. 18:
- eine Seitenschnittdarstellung des Funktionskörpers mit Werkzeughaltevorrichtung nach
Fig. 17.
[0026] In den Figuren 1 und 2 ist eine Zahnbürste 1 in Form einer Handzahnbürste gezeichnet,
die einen insgesamt stabförmigen Handgriff 2 aufweist, der in einen Bürstenhals 3
übergeht und über diesen mit einem Bürstenkopf 4 verbunden ist, an dem ein Borstenfeld
5 ggf. auswechselbar befestigt ist. Der Handgriff 2 bildet somit zusammen mit dem
Bürstenhals 3 einen Werkzeugträger 6, der im Bereich des Bürstenkopfes 4 einen Werkzeugbefestigungsabschnitt
bildet, an dem das genannte Borstenfeld 5 befestigt ist.
[0027] Der Handgriff 2 ist dabei leicht bogenförmig gekrümmt und besitzt einen über seine
Längserstreckung variierenden Querschnitt, um besser in der Hand zu liegen. Im Übergangsbereich
zwischen dem Handgriff 2 und dem Bürstenhals 3 - insbesondere angrenzend nach der
Daumenauflage 25 des Griffes 3 - ist eine leichte Abknickung vorgesehen. Der genannte
Bürstenhals 3 ist gegenläufig zu dem Handgriff 2 leicht bogenförmig gekrümmt, so dass
der vorgenannte Werkzeugträger 6 insgesamt eine leicht S-förmig ausgebildete Kontur
besitzt. Der Werkzeugträger 6 ist dabei insgesamt symmetrisch ausgebildet, so dass
die Zeichenebene der Figur 2 eine Längsmittel- und Symmetrieebene 7 der Zahnbürste
1 bildet. Die Zahnbürste ist im Handgriffbereich auf der Unterseite nach außen gewölbt
und auf der Oberseite, dies ist die gleiche Seite, auf der die Daumenablage und das
Borstenfeld am Kopf vorgesehen ist, mit ebenen Flächen, vorzugsweise mit dachförmig
angeordneten Flächen versehen.
[0028] Der Handgriff 2 sowie ein Abschnitt des Bürstenkopfes 4 sind dabei als Verbundkörper
ausgebildet. Ein im Inneren liegender Funktionskörper 8, der in der gezeichneten Ausführung
als Armierungskörper ausgebildet ist, ist dabei in einen Hüllkörper 9 eingebettet,
insbesondere material-, kraft- und/oder formschlüssig mit diesem verbunden, wobei
der vorgenannte Funktionskörper 8 aus Metall ausgebildet ist und der Hüllkörper 9
aus einem weicheren, schlagzäheren und/oder dämpfenderen Material besteht. Beispielsweise
kann der Funktionskörper aus nichtrostendem Metall insbesondere Stahl ausgebildet
sein. Im Falle einer Metalllösung wird der Funktionskörper durch stanzen oder lasern
oder durch ein chemisches oder elektro-chemisches Verfahren hergestellt, vor allem
wenn Ausnehmungen erforderlich sind. Beispielsweise kann der Hüllkörper 9 aus einem
Kunststoff, also vorzugsweise aus einer Kunststoffkomponente, wie Polypropylen oder
ein Copolyester (transparent) oder - in einer Variante in Kombination mit der Hartkomponente
PP oder andere oder ohne diese - mit einem (ggf transparenten) Elastomer (wie TPE)
spritzgegossen sein. In der gezeichneten Ausführung ist der Hüllkörper 9 nicht materialhomogen
ausgebildet, sondern aus mehreren Materialabschnitten bzw. -schichten zusammengesetzt.
Auf eine Hartkunststoffschicht kann abschnittsweise eine Softkunststoffschicht, beispielsweise
im Zweikomponentenspritzgussverfahren, aufgebracht sein. In der gezeichneten Ausführung
umfasst der an der Oberfläche liegende Softkunststoffabschnitt 10 eine Oberflächenriffelung.
Alternativ ist der Abschnitt 10 aus der gleichen Komponente wie der übrige Kunststoff-Hüllkörper
ausgebildet, so dass der gesamte Hüllkörper aus einer Komponente ausgebildet ist.
[0029] Wie Figur 1 zeigt, kann vorteilhafterweise der eingebettete Funktionskörper 8 im
wesentlichen plattenförmig ausgebildet sein bzw. eine plattenförmige Hüllfläche besitzen
und hochkant in dem Handgriff 2 stehend angeordnet sein, wobei sich der Funktionskörper
8 in der gezeichneten Ausführung nach Figur 1 im wesentlichen koplanar mit der vorgenannten
Längsmittelebene 7 der Zahnbürste 1 erstreckt. Der eingebettete Funktionskörper 8
reicht dabei von dem dem Borstenfeld 5 abgewandten Ende des Handgriffs 2 bis etwa
in die Mitte des Bürstenhalses 3 oder bis zum Bürstenkopf 4 heranreichend hinein;
dort endet der Funktionskörper 8 jedoch, so dass ein an den Bürstenkopf 4 angrenzender
Teil des Bürstenhalses 3 und der genannte Bürstenkopf 4 selbst armierungsfrei ausgebildet
sind. Die Variante des Funktionskörpers 8 nach Figur 8, die nicht den Gegenstand der
Erfindung betrifft, (dies ist wahlweise auch für die anderen Alternativen des Funktionskörpers
möglich) erstreckt sich vom vorzugsweise gesamten Handgriffbereich 19 bis in den gesamten
(bis vor den Bürstenkopf) oder teilweisen Halsbereich 18 der Zahnbürste.
[0030] Der genannte Funktionskörper 8 ist in Figur 4 separat in einer Seitenansicht dargestellt.
Er bildet in der gezeichneten Ausführung einen ebenen Stabwerkrahmen 4 nach Art eines
Fachwerks, wobei zwei Längsgurte bzw. Gurtstäbe 12, die sich im wesentlichen in Längsrichtung
des Handgriffs 2 bzw. des Bürstenhalses 3 erstrecken, entlang der Ränder des Stabwerkrahmens
11 angeordnet sind bzw. die Ränder des Stabwerkrahmens 11 bilden und eine Vielzahl
von Querverbindungsstäben 13 zwischen den genannten Längsgurten 12 vorgesehen sind
und diese miteinander verbinden. In der gezeichneten Ausführung sind die Querverbindungsstäbe
13 spitzwinklig zu den Längsgurten 12 angeordnet, so dass sich insgesamt betrachtet
ein - grob gesprochen - schlangenförmiger Verlauf der Querverbindungsstäbe 13 ergibt.
Vorteilhafterweise können die Längsgurte 12 zusammen mit den Querverbindungsstäben
13 materialeinheitlich ausgebildet sein, beispielsweise kann der Stabwerkrahmen 11
aus einem Metallblech ausgestanzt sein.
[0031] Wie Figur 4 zeigt, sind die Längsgurte 12 in ihrem Verlauf an die Außenkontur des
Handgriffs 2 sowie des Bürstenhalses 3 angepasst. Sie folgen im wesentlichen dem gekrümmten
bzw. geknickten Verlauf der Längsschnittaußenkontur des genannten Handgriffs 2 und
des Bürstenhalses 3. Die Längsgurte 12 variieren hierdurch in ihrem Abstand voneinander
entlang der Längserstreckung der Zahnbürste. Die Querverbindungsstäbe 13 sind dementsprechend
an unterschiedlichen Längsabschnitten des Handgriffs 2 unterschiedlich lang ausgebildet,
so z. B. im Bereich des Knicks zwischen dem Handgriff 2 und dem Bürstenhals 3 besonders
lang, vgl. Figur 4.
[0032] Eine ähnliche Struktur des eingebetteten Funktionskörpers 8 zeigt die Ausführung
nach Figur 5. Auch hier bildet der Funktionskörper 8 einen Stabwerkrahmen 11, dies
jedoch nur abschnittsweise. Insbesondere ist zwischen zwei Abschnitten 14 und 15,
die als Stabwerkrahmen 11 ausgebildet sind, ein Abschnitt 16 vorgesehen, in dem der
Funktionskörper 8 in Form eines massiven Streifens bzw. einer massiven Platte ohne
Durchbrüche ausgebildet ist. Weiterhin zeigt die Ausführung nach Figur 5, dass der
Stabwerkrahmen 11 zumindest abschnittsweise mehr als zwei Längsgurte 12 aufweisen
kann. In dem Übergangsbereich zwischen dem Handgriff 2 und dem Bürstenhals 3 sind
in der gezeichneten Ausführung nach Figur 5 drei Längsgurte 12 vorgesehen.
[0033] Der eingebettete Funktionskörper kann auch abschnittsweise in Form einer mäanderförmigen
bzw. wellenlinienförmigen oder oszillierenden Schlange ausgebildet sein. Der Funktionskörper
8 besteht dabie aus einem Profilträger mit im wesentlichen gleich bleibendem Querschnitt
in Form eines Drahtes, der im wesentlichen der Längserstreckung des Handgriffs 2 und
des Bürstenkopfes 3 folgt, bezüglich dieser Längserstreckung jedoch hin- und hergehend
ausbaucht, so dass ein oszillierender Verlauf gegeben ist, dessen Mittellinie im wesentlichen
der gekrümmten Längserstreckung des Handgriffs 2 und des Bürstenhalses 3 folgt.
[0034] Eine weitere mögliche Ausbildung des eingebetteten Funktionskörpers 8 zeigt die nicht
den Gegenstand der Erfindung betreffende Figur 7, wonach der Funktionskörper 8 im
wesentlichen aus einem stabförmigen Profilträger besteht, dessen Querschnitt jedoch
sich in Längsrichtung ändert. Insbesondere nimmt der Querschnitt zu den Enden hin
ab, während ein mittlerer Abschnitt des Funktionskörpers 8 einen gegenüber den Endabschnitten
vergrößerten Querschnitt besitzt. Der stabförmig ausgebildete Funktionskörper 8 gemäß
Figur 7 besitzt einen insgesamt leicht S-förmig gekrümmten Verlauf, der im wesentlichen
dem entsprechend gekrümmten Verlauf der Längserstreckung des Handgriffs 2 und des
Bürstenhalses 3 folgt.
[0035] Die nicht den Gegenstand der Erfindung betreffende Figur 8 zeigt eine weitere Variante
des Funktionskörpers 8. Dieser ist als plattenförmiger Metallkörper mit Ausnehmungen
in Form von kreisförmigen Öffnungen ausgebildet. Hierbei lassen sich runde Ausnehmungen
(werkzeugbedingt) leichter herstellen.
[0036] Vorteilhafterweise kann der Hüllkörper 9 des Werkzeugträgers 6 transparent ausgebildet
sein, wie dies die Ausführung nach Figur 3 zeigt. Hierdurch ist der eingebettete Funktionskörper
8 durch den Hüllkörper 9 hindurch sichtbar, wodurch eine Beobachtung des eingebetteten
Funktionskörpers 8 ermöglicht wird.
[0037] Fig. 9 zeigt schematisch in Seitenansicht einen Funktionskörper 8, der jede beliebige
Form von Fachwerksaufbau aufweisen kann.
[0038] Die Fign. 10.1 bis 10.13 zeigen schematische Varianten der Querschnittsfläche des
Funktionskörpers an der Stelle des Schnittes A-A in Fig. 9. Die Varianten gemäß Fign.
10.1 bis 10.13 sind nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Es versteht sich,
dass diese Querschnittsdarstellungen nach den Fign. 10.1 bis 10.13 bevorzugt über
die gesamte Länge des Funktionskörpers 8 und nicht nur an der in Fig. 9 dargestellten
Stelle des Schnittes A-A gegeben sind oder wie bei der Ausführungsform nach Figur
7 über die Länge variieren. Abweichungen im Schnitt können insbesondere durch die
Art der Ausnehmungen in Fig. 9 entstehen, da diese in den Fign. 10.1 bis 10.13 nicht
weiter dargestellt bzw berücksichtigt sind, obwohl sie gegeben sein können. Nach den
Fign. 10.1 bis 10.3 ist die Querschnittsform des Funktionskörpers in Form eines Polygons
ausgebildet. Hierbei kann der Querschnitt ein Dreieck, ein Viereck, insbesondere ein
Quadrat, ein Fünfeck oder ein Polygon mit weiteren Ecken bilden. Nach den Fign. 10.4
bis 10.6 ist die Querschnittsfläche in spezifischen Geometrieformen wie einem Kreuz
(Fig. 10.4), einer Welle (siehe Fig. 10.5) oder in Form von zwei plattenförmig hochkant
stehenden Balken ausgebildet, die insbesondere mit einem Querbalken verbunden sind,
so dass die Gesamtform eines H im Querschnitt gebildet ist. Alternativ ist die Querschnittsgeometrie
des Funktionskörpers nach den Fign. 10.7 T-förmig, Fig. 10.8 I-förmig bzw. Doppel-T-förmig
und Fig. 10.9 V-förmig ausgebildet. Nach den Fign. 10.10 und 10.11 ist die Querschnittsgeometrie
des Funktionskörpers sternförmig mit Zacken ausgebildet, wobei n (Anzahl der Zacken)
= 2 bis etwa 8 sein kann. Dargestellt ist eine Sternform mit drei und mit vier Zacken.
Weiter alternativ ist die Querschnittsform des Funktionskörpers nach den Fign. 10.12
und 10.13 kreisförmig bzw. elliptisch ausgebildet, wobei wahlweise ein Hohlraum 26
im Kreisprofil vorgesehen ist. Alle diese dargestellten Querschnittsprofile des Funktionskörpers
sind beliebig mit verschiedenen Ausnehmungsgeometrien des Funktionskörpers in Seitenansicht
kombinierbar. In allen Ausführungsformen des Funktionskörpers ist die Biegesteifigkeit
und/oder ein Flächenträgheitsmoment des Funktionskörpers bezüglich einer Achse senkrecht
zu einer Längssymmetrieebene 7 des Werkzeugträgers 6 ein Vielfaches einer Biegesteifigkeit
und/oder eines Flächenträgheitsmoments des Funktionskörpers 8 bezüglich einer Achse,
die in der genannten Längssymmetrieebene 7 liegt. Damit ist sichergestellt, dass im
Hals 3 und Handgriffbereich 2 trotz äußerst geringer Bauhöhe des Werkzeugträgers und
ohne weitere Armierungsmaßnahmen im Werkzeugträger eine ausreichende Biegesteifigkeit
bzw. ausreichendes Flächenträgheitsmoment gegeben ist, wenn der Bürstenkopf in einer
Richtung zur Rückseite des Borstenfeldes 5 kraftbelastet wird, wie dies beim Zähneputzen
üblich ist.
[0039] Die Fig. 11.1 bis 11.6 zeigen verschiedene Querschnittsgeometrien des Funktionskörpers
8 entlang des Schnittes C-C im Funktionskörper nach Fig. 4. Damit sind Querschnittsformen
des Funktionskörpers in einer Richtung quer zur Einströmrichtung des Kunststoffes
des Werkzeugträgers 6 beim Spritzprozess abweichend von der kantigen Ausbildung nach
Fig. 11.1 zur abgerundeten, kreisrunden, ovalen oder mehr eckigen Querschnittsform
möglich. Die Fign. 12.1 bis 12.3 zeigen Querschnittsformen die ebenfalls kreisrund,
tropfenförmig oder anderweitig abgerundet ausgebildet sind (siehe insbesondere Fign.
12.2 und 12.3), so dass auch in Fließrichtung des eingespritzten Kunststoffes für
den Hüllkörper 9 ein turbulenzenfreies Einspritzen und Einströmen möglich ist. Die
Fließrichtung ist in den Fign. 12.1 bis 12.3 durch die Pfeilrichtung 31 symbolisch
dargestellt. In Fig. 12.1 ist eine Blasen- bzw. Lunkerbildung 30 angedeutet, weil
hier die Querschnittsprofile nicht abgerundet sind. Die weiter optimierten Ausführungsformen
nach den Fign. 12.2 und 12.3 sind somit dahingehend optimiert eine Blasenbildung beim
Einspritzen/Einströmen des Hüllkörpers 9 zu vermeiden. Die Querschnitte können mit
jeglichen Arten von Funktionsträgern mit allen möglichen Ausnehmungen bzw. ohne Ausnehmungen
und mit allen Querschnitten nach den Fign. 10.1 bis 10.13 kombiniert werden.
[0040] Die Fig. 13 zeigt die Seitenansicht eines Funktionskörpers 8 mit Fachwerkstruktur,
die etwas abgewandelt zu der in Fig. 4 ist, wobei die Querschnitte der Fachwerksgurte
wie in den Fign. 11.1 und 12.1 ausgebildet sind. Die Fig. 14 zeigt eine alternative
Ausbildung zu Fig. 13 des Funktionskörpers 8 in Seitenansicht, wobei hier die Querschnittsflächen
an den Außenkonturen nach Fig. 11.1 und die Fachwerkstreben im inneren Bereich nach
Fig. 12.3 verrundet ausgebildet sind. Damit ist eine Optimierung gegen Blasenbildung
in Schmelzflussrichtungsverlauf beim Einspritzen der Kunststoffkomponente für den
Hüllkörper 9 bei der Ausbildung nach Fig. 14 gegeben. Die beiden Beispiele nach Fig.
13 und 14 verdeutlichen auch, dass beliebige Kombinationen der Querschnittsformen
nach den Fign. 11 und 12 ausführbar sind. Bevorzugt sind somit Abschnitte des Funktionskörpers
8 die eine Querkomponente bei einer Ausnehmung zur Längsrichtung der Zahnbürste (also
auch überwiegend entlang der Schmelzfließrichtung) aufweisen mit Verrundungen versehen.
[0041] Die Fign. 15 und 16 zeigen Zahnbürsten in Seitendarstellung, bei denen die Funktionskörper
8 beispielsweise entweder nach Fig. 13 oder Fig. 14 eingesetzt sind. In der Darstellung
nach Fig. 15 ist der Funktionskörper als sichtbarer Teil dargestellt und in der Darstellung
nach Fig. 16 ist das umgebende Material des Hüllkörpers 9 als sichtbarer Teil dargestellt.
Insbesondere aus Fig. 15 ist somit erkennbar, dass das hintere Ende 22 des Funktionskörpers
sich nicht bis zum hinteren Ende 24 des Handgriffes 2 notwendigerweise erstrecken
muss, da Biegekräfte im hinteren Abschnitt im täglichen Gebrauch der Zahnbürste keine
wesentliche Rolle spielen. Der Funktionskörper 8 erstreckt sich somit zumindest über
die Hälfte oder 2/3 des Handgriffes 2 ausgehend von der Daumenauflage 25 in Richtung
zum hinteren Ende 24 des Hüllkörpers der Zahnbürste. In die andere Längsrichtung zum
Borstenfeld erstreckt sich der Funktionskörper mit dem vorderen Ende zumindest bis
zu einem Drittel von der Daumenauflage 25 bis zum Halsabschnitt, wie dies beispielsweise
in Fig. 3 dargestellt ist. Alternativ ist eine Erstreckung bis zum Borstenfeld oder
in einer Variante auch bis unter das Borstenfeld in den Kopfbereich hinein (nicht
dargestellt möglich). Vorzugsweise erstreckt sich der Funktionskörper 8 mit seinem
vorderen Ende 23 über den gesamten Halsabschnitt 3 oder zumindest ein Drittel der
Längserstreckung.
[0042] Die Zahnbürste mit einem der obigen Funktionskörpern kann wie folgt hergestellt werden.
In einem ersten Schritt wird der Funktionskörper als Metallteil, insbesondere wie
bereits oben beschrieben z.B. gestanzt, hergestellt. In einem zweiten Schritt wird
der Funktionskörper in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt und fixiert. In einem dritten
Schritt wird der Funktionskörper mit einer oder mehreren Kunststoffkomponenten des
Hüllkörpers im Werkzeug umspritzt. Die Beborstung erfolgt danach oder vorher nach
einer der bekannten Methoden.
[0043] Die Fixierung des Funktionskörpers im Werkzeug kann auf unterschiedliche Weise erfolgen.
In einer ersten Variante weist der Funktionskörper, insbesondere zur Kontur vorspringende,
Haltenasen auf, an denen die Fixierung im Spritzgiesswerkzeug erfolgt. Diese werden
später z.B. an Sollbruchstellen nach dem Umspritzen mit dem Hüllkörper entfernt oder
mit einer weiteren Komponente überspritzt. In einer zweiten Variante erfolgt die Fixierung
an Freistellen 27, 28, 29 und 32, die nicht vom Hüllkörper 9 umspritzt werden, deren
Kontur aber weitgehend die Kontur des Hüllkörpers fortsetzt bzw. ergänzt. Diese Variante
ist mit den Figuren 15 bis 18 dargestellt. Der Hüllkörper 9 weist somit zu den Freistellen
27, 28, 29, 32 korrespondierende Aussparungen auf an denen nach der erfolgten Umspritzung
des Hüllkörpers 9 der Funktionskörper 8 sichtbar und greifbar hervortritt und freigelegt
ist. Die Figuren 17 und 18 zeigen schematisch wie der Funktionskörper 8 - in diesem
Fall - von zwei oberen und zwei unteren Haltebacken 21 umklammert und fixiert wird.
Die Haltebacken sind als Teil des Spritzgusswerkzeugs in den Spritzgiessprozess integriert.
In einer weiteren Subvariante werden die Aussparungen mit einer weiteren Komponente
umspritzt und ausgefüllt. Gemäß einer dritten Variante erfolgt die Fixierung des Funktionskörpers
8 im Spritzgiesswerkzeug durch eine Seitenerstreckung (nicht dargestellt) des Funktionskörpers
8, die ein Einklemmen oder ein verdreh- und verschiebesicheres Lagern des Funktionskörpers
8 im Werkzeug erlaubt. Beispielsweise kann der Funktionskörper 8 hierzu, insbesondere
an seinen Endabschnitten, nicht als in der Längssymmetrieebene 7 liegend, sondern
an beiden Seitenbereichen des Hüllkörpers abstützend, z.B. gewellt oder mäandernd
ausgebildet sein. Auch die Querschnitte der Figuren 10.1 bis 10.13 begünstigen eine
solche Abstützung im Werkzeug.
[0044] Der in den Figuren dargestellte Funktionsträger ist in einer Höhenerstreckung Y (siehe
Figur 2) in der Längssymmetrieebene 7 zu 0 bis 2 mm, insbesondere zu 0,05 bis 1,5
mm, insbesondere zu 0,1 bis 1mm und insbesondere zu 0,4 bis 0,8mm vom Hüllkörper 9
überspritzt. Demnach ist der Funktionskörper von der Zahnbürstenober- und Unterseite
nur knapp bedeckt (abgesehen von eventuellen Freistellen). Vorzugsweise ist der Funktionskörper
8 -überwiegend oder fast oder ganz vollständig - zu den Seitenflächen oder Seitenkanten
hin bzw. in Quererstreckung X (siehe Figur 1) zur Längsachse der Zahnbürste 6 mit
einem Abstand umhüllt bzw. umspritzt der je Seite 2 bis 15 mm, insbesondere 2 bis
6 mm, beträgt. Es wird also nahezu die gesamte Erstreckung oder zumindest 80% davon
in der Höhe von Ober- zu Unterseite der Zahnbürste verwendet, um die notwendige Biegesteifigkeit
und Bruchsicherheit in dieser Richtung zu gewährleisten. In Querrichtung X erstreckt
sich der Funktionskörper jedoch nur insbesondere über weniger als 5 bis 15% der Gesamterstreckung
von Seite zu Seite der Zahnbürste. Somit sind durch die oben beschriebenen Ausführungsformen
ungewöhnliche Zahnbürstengeometrien realisierbar, mit einem insgesamt schlanken Hüllkörper,
der in Y Erstreckung im Handgriffbereich 2 überwiegend schlanker ist als in Querrichtung
X dazu. Dabei sind auch noch Taillierungen im Griffbereich und oder im Halsbereich
in einer sonst nicht mehr ausführbaren Weise umsetzbar (siehe Figuren 1 und 2), ohne
die Stabilität der Zahnbürste zu gefährden.
1. Vorrichtung zur Zahn- und/oder Mundreinigung, insbesondere Zahnbürste, mit einem vorzugsweise
etwa stabförmigen Werkzeugträger (6), an dem ein Reinigungswerkzeug, insbesondere
ein Borstenfeld (5), befestigbar ist, wobei der Werkzeugträger (6) als Verbundkörper
ausgebildet ist, der einen Hüllkörper (7) aus Kunststoff, und einen in den Hüllkörper
(9) eingebetteten Funktionskörper (8) aus Metall aufweist, wobei der Funktionskörper
(8) zumindest abschnittsweise als fachwerkartiger Stabwerkaufbau, der im wesentlichen
in Längsrichtung des Werkzeugträgers verlaufende Längsgurte (12) und eine Vielzahl
von Querverbindungsstäben (13) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Stabwerkaufbau als Stabwerkrahmen (11) ausgebildet
ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Längsgurte (12) in
ihrem Verlauf an die Außenkontur des Hüllkörpers (9) angepasst sind und zumindest
abschnittsweise einen von der Geraden abweichenden Verlauf besitzen.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Längsgurte (12) die
Außenkontur des Stabwerkrahmens (11) bilden und/oder randseitig angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Stabwerkrahmen (11)
materialhomogen integral einstückig ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Längsgurte (12) entlang
ihrer Längserstreckung einen variierenden Abstand voneinander besitzen.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Querverbindungsstäbe
(13) unterschiedlich lang ausgebildet sind und/oder verschieden steil zu den Längsgurten
(12) angestellt sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Funktionskörper (8)
abschnittsweise einen mäander- oder wellenlinienförmigen Verlauf entlang einer Längserstreckung
des Werkzeugträgers (6) besitzt.
9. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der mäander- oder wellenlinienförmige
Verlauf eine über die Längserstreckung des Werkzeugträgers (6) variierende Amplitude
besitzt.
10. Vorrichtung nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei der mäander- oder
wellenlinienförmige Verlauf zweidimensional ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Funktionskörper (8)
eine plattenförmige Hüllfläche besitzt, die hochkant in der oder parallel zu der Längssymmetrieebene
(7) des Werkzeugträgers (6) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Werkzeugträger (6)
ein Bürstenrohr und/oder einen Handgriff (2) einer Zahnbürste (1) bildet, wobei der
Funktionskörper (8) vor einem Borstenfeldbefestigungsabschnitt des Werkzeugträgers
(6) endet und/oder der Borstenfeldbefestigungsabschnitt des Werkzeugträgers (6) armierungsfrei
ausgebildet ist.
1. Device for dental and/or oral cleaning - in particular, a toothbrush - preferably,
with an approximately rod-shaped tool carrier (6) to which a cleaning tool - in particular,
a bristle field (5) - is attachable, wherein the tool carrier (6) is designed as a
composite body that has a shell body (7) made of plastic and a functional body (8)
made of metal that is embedded in the shell body (9), wherein the functional body
(8), at least in segments, as a rod frame structure in the manner of a framework that
has longitudinal belts (12) traveling essentially in the longitudinal direction of
the tool carrier and a plurality of transverse connecting rods (13).
2. Device according to claim 1, wherein the rod structure is designed as a rod framework
(11).
3. Device according to one of the preceding claims, wherein the longitudinal belts (12)
are adapted in terms of their course to the outer contour of the shell body (9), and
have a course deviating from a straight line, at least in segments.
4. Device according to one of the preceding claims, wherein the longitudinal belts (12)
form the outer contour of the rod framework (11) and/or are arranged laterally at
the edges.
5. Device according to one of the preceding claims, wherein the rod framework (11) is
formed integrally in one piece in a materially homogeneous manner.
6. Device according one of the preceding claims, wherein the longitudinal belts (12)
have a varying distance from one another along their longitudinal extension.
7. Device according to one of the preceding claims, wherein the transverse connecting
rods (13) are designed to be of different lengths and/or are placed at different angles
to the longitudinal belts (12).
8. Device according to one of the preceding claims, wherein the functional body (8) has,
in segments, a meandering or undulating line-shaped course along a longitudinal extension
of the tool carrier (6).
9. Device according to the preceding claim, wherein the meandering or undulating line-shaped
course has an amplitude varying over the longitudinal extension of the tool carrier
(6).
10. Device according to one of the two preceding claims, wherein the meandering or undulating
line-shaped course is of a two-dimensional design.
11. Device according to one of the preceding claims, wherein the functional body (8) has
a plate-shaped shell surface that is arranged standing on edge in or parallel to the
longitudinal plane of symmetry (7) of the tool carrier (6).
12. Device according to one of the preceding claims, wherein the tool carrier (6) forms
a brush tube and/or a handle (2) of a toothbrush (1), wherein the functional body
(8) ends before a bristle field attachment segment of the tool carrier (6), and/or
the bristle field attachment segment of the tool carrier (6) is free of reinforcement.
1. Dispositif de nettoyage dentaire et/ou buccal, notamment brosse à dents, comprenant
un porte-outil (6) se présentant de préférence approximativement sous la forme d'une
tige et auquel un outil de nettoyage, notamment un champ de soies (5), peut être fixé,
le porte-outil (6) étant réalisé sous la forme d'un corps composite, pourvu d'un corps
d'enveloppe (7) constitué de plastique et d'un corps fonctionnel (8) en métal incorporé
dans le corps d'enveloppe (7), le corps fonctionnel (8) étant réalisé au moins en
partie sous la forme d'un châssis de tige en treillis, qui présente des membrures
longitudinales (12) s'étendant sensiblement dans le sens longitudinal du porte-outil
et une pluralité de tiges de liaison transversales (13).
2. Dispositif selon la revendication 1, le châssis de tige étant formé comme un cadre
de tige (11).
3. Dispositif selon une des revendications précédentes, les membrures longitudinales
(12) étant adaptées, sur leur étendue, au contour externe du corps d'enveloppe (9)
et possédant, au moins en partie, une étendue déviant de la ligne droite.
4. Dispositif selon une des revendications précédentes, les membrures longitudinales
(12) formant le contour externe du châssis de tige (11) et/ou étant disposées sur
le bord.
5. Dispositif selon une des revendications précédentes, le châssis de tige (11) étant
formé d'un seul tenant de manière homogène avec le matériau.
6. Dispositif selon une des revendications précédentes, les membrures longitudinales
(12) possédant, le long de leur étendue longitudinale, une distance variable les unes
par rapport aux autres.
7. Dispositif selon une des revendications précédentes, les tiges de liaison transversales
(13) étant de longueurs différentes et/ou étant placées à une inclinaison différente
par rapport aux membrures longitudinales (12).
8. Dispositif selon une des revendications précédentes, le corps fonctionnel (8) possédant,
en partie, une étendue sinueuse ou ondulée le long d'une étendue longitudinale du
porte-outil (6).
9. Dispositif selon la revendication précédente, l'étendue sinueuse ou ondulée possédant
une amplitude variable sur l'étendue longitudinale du porte-outil (6).
10. Dispositif selon une des deux revendications précédentes, l'étendue sinueuse ou ondulée
étant formée en deux dimensions.
11. Dispositif selon une des revendications précédentes, le corps fonctionnel (8) possédant
une surface d'enveloppe tabulaire qui est disposée à la verticale ou parallèle au
plan (7) de symétrie longitudinale du porte-outil (6).
12. Dispositif selon une des revendications précédentes, le porte-outil (6) formant une
brosse tubulaire et/ou une poignée (2) d'une brosse à dents (1), le corps fonctionnel
(8) se terminant avant une section de fixation de champ de soies du porte-outil (6)
et/ou la section de fixation de champ de soies du porte-outil (6) étant formée sans
armature.