[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Reinigen
von Gegenständen mittels Trockenschnee.
[0002] Zum Reinigen der Oberflächen von Gegenständen im industriellen Bereich sind unterschiedlichste
chemische und physikalische Reinigungsverfahren und Möglichkeiten bekannt.
[0003] Chemische Reinigungsverfahren erfordern aufgrund der dort verwendeten oft aggressiven
Mittel und aufgrund gesetzlicher Vorschriften einen hohen Aufwand an Sicherheits-
und Entsorgungseinrichtungen. Daher ist es bei den physikalischen Reinigungsverfahren,
bei denen die Verunreinigungen in der Regel durch Beschuss oder Bestrahlung der zu
reinigenden Oberfläche mit Sand-, Metall- oder Glaspartikeln entfernt werden, erforderlich,
dass das Reinigen selbst in gesonderten Kabinen durchgeführt wird. Hierfür muss das
zu reinigende Bauteil zunächst aus der entsprechenden Maschine ausgebaut und in eine
solche Kabine eingelegt werden.
[0004] Eine weitere Alternative besteht darin, Bauteile mittels Beschuss durch Trockeneis
zu reinigen. Beim Trockeneis handelt es sich um in den festen Aggregatzustand überführtes
und auf mindestens -78,5°C gekühltes Kohlendioxid. Trockeneis geht unter Atmosphärendruck
unmittelbar vom festen Aggregatzustand in den gasförmigen über, wobei keine Schmelzflüssigkeit
entsteht. Dadurch kann auf besonders einfache Weise, nämlich mit normaler Druckluft,
sowohl der Beschuss mit Trockeneis als auch die Absaugung und Abfuhr der Schmutzpartikel
erfolgen.
[0005] Trockeneis liegt bei der Produktion in Form von Schnee vor. Die Erzeugung von CO
2-Schnee vor Ort mittels einer Düse aus flüssigem CO
2 und die direkte Bestrahlung einer Oberfläche mit diesem Schnee, ggf. mit Unterstützung
von Druckluft, ist verfahrenstechnisch vergleichsweise einfach zu handhaben und leicht
zu automatisieren.
[0006] Die Reinigungswirkung von CO
2-Schnee ist jedoch begrenzt. Um hartnäckigere Verschmutzungen abrasiv zu entfernen,
wird er zu Granulat bzw. Pellets oder dergleichen komprimiert, indem man ihn durch
Matrizen drückt. Die Massendichte der Pellets beträgt etwa 1000 kg/m
3. Sie haben die Form von Stiften mit einer Länge von etwa 5 mm bis 30 mm und einem
Durchmesser von etwa 3 mm.
[0007] Zur weiteren Steigerung der Reinigungswirkung von CO
2-Partikeln schlägt die
FR-A-2 837 122 vor, das cryogene CO
2 mit einem Zusatz aus synthetischen oder mineralischen Partikeln versehen. Dabei sind
die CO
2-Partikel vorzugsweise um 150-250 µm, die synthetischen oder mineralischen Partikel
um 50 µm groß. Die synthetischen Zusätze können beispielsweise aus Talg oder mit Harz
umhüllten Recyclingabfall ausgebildet sein. Mit diesem Verfahren sollen Beschichtungen,
wie z.B. Farbe, Antikorrosionsfarbe, Staub bzw. Schleifstaub und natürliche Verunreinigungen,
wie Fette entfernt werden.
[0008] Die Firma Cryotechnics, NL bietet ein ähnliches Verfahren namens CryoAdd an, bei
welchem zum Reinigen von Gegenständen Trockeneis (CO
2) in Form von Pellets, Nuggets oder Blöcken verwendet wird, wobei dieses Trockeneismaterial
in einem Druckluftstrom auf die zu reinigende Oberfläche geblasen wird. Zur Erhöhung
der Reinigungswirkung kann diesem Druckluft/Trockeneis-Gemisch abrasives oder nichtabrasives
Material hinzugefügt werden. Nicht-abrasive Teilchen dringen dabei in die Verschmutzungsschicht
ein und ermöglichen eine gesteigerte Wirkung der explosiven Sublimation der Trockeneispartikel,
während abrasive Teilchen verwendet werden, um harte Oberflächenschichten mechanisch
zu entfernen.
[0009] Die Verwendung von CO
2-Pellets bringt jedoch auch Nachteile mit sich. Für CO
2-Pellets muss ein spezielles Silo vorgesehen werden. Wenn die Pellets zu lange im
Silo vorgehalten werden, verklumpen sie. Die Reinigungsfunktion der Pellets hängt
stark von der Lagerzeit ab.
[0010] Es sind verschiedene Vorrichtungen (z.B. Cold Jet, Micro Clean) bekannt, bei denen
vorgesehen ist CO
2-Pellets oder Blockeis in einer separaten Einrichtung wie z.B. einem Raspelwerk o.ä.
wieder zu zerkleinern und anschließend einer Düse der Vorrichtung zuzuführen. Dieses
erneute Zerkleinern benötigt viel Energie und führt somit zu höheren Kosten für die
Reinigung.
[0011] In der
DE 2005 005 638 B3 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen, Aktivieren oder Vorbehandeln
von Werkstücken mittels Kohlendioxidschneestrahlen beschrieben. Mittels der Vorrichtung
wird Kohlendioxidschnee aus unter Druck stehenden CO
2-Fluiden und mindestens einem Trägerdruckgas erzeugt. Es ist eine Auslassdüse vorgesehen,
die das Gemisch beschleunigt, wobei ein zweiphasiges Kohlendioxidgas und Kohlendioxidpartikel
in einer Agglomerationskammer durch Agglomeration und Verdichtung von Kohlendioxidschneekristallen
erzeugt und dem Trägergas ins einer mehrstufigen Mischkammer radial zugemischt werden.
Die Mischkammer ist vor der Auslassdüse angeordnet. Auf diese Weise wird eine turbulente
Gasströmung hoher Energie zum Bearbeiten des Werkstücks bereitgestellt. Die Vorrichtung
kann ein Zuführsystem aufweisen, das in einem ersten Bereich bzw. zweiten Bereich
der Mischkammer feste Strahlmittelpartikel zuführt um die Strahlleistung zu verbessern.
[0012] Aus der
EP 1 501 655 B1 geht ein Strahlverfahren und eine Strahlvorrichtung hervor. Bei dieser Vorrichtung
wird flüssiges CO
2 über eine Zuleitung einem im Querschnitt erweiterten Entspannungsraum zugeführt.
Durch die Entspannung wird das flüssige CO
2 in Trockenschnee umgewandelt und zusammen mit einem Trägergas unter Druck zu einer
Strahldüse zugeführt. Bei dieser Vorrichtung kann vorgesehen sein, feste oder flüssige
Strahlmittel über seitliche Zuführungen in die Strahlleitung stromaufwärts oder stromabwärts
eines Abzweigs, der vor der Strahldüse angeordnet ist, oder gegebenenfalls auch in
einem noch weiter stromabwärts liegenden Entspannungsraum münden zu lassen.
[0013] Die
WO 03/022525 A2 offenbart ein Strahlverfahren und eine Strahlvorrichtung. Hierbei ist ein Strom eines
Strahlmediums, der ein abrasives Strahlmittel mitführt vorgesehen. Mit Hilfe eines
Adapters wird ein zusätzliches Strahlmedium aus einer Druckquelle zugeführt. Die Zufuhr
des zusätzlichen Strahlenmediums erfolgt unmittelbar vor einer Strahldüse, die eine
Engstelle aufweist. Es kann vorgesehen sein über die zweite Strahlanlage ein Strahlenmittel
mit höherer Abrasivität zum Beispiel Granulat zu zuführen.
[0014] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zu schaffen, mit denen die Effizienz beim Reinigen mit Trockenschnee weiter gesteigert
werden kann.
[0015] Insbesondere besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren und ein zur Durchführung
des Verfahrens geeignete Vorrichtung anzugeben zur cryogenen Reinigung von Gegenständen
mittels Trockenschnee bei gleichzeitig hoher Reinigungswirkung und guter Handhabbarkeit
und Automatisierbarkeit.
[0016] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 bzw. ein Verfahren gemäß
Anspruch 8 gelöst.
[0017] Nach der Erfindung wird ein Gemisch aus CO
2-Schnee und abrasivem Additiv erzeugt und auf den zu reinigenden Gegenstand gerichtet,
wobei das Gemisch vorzugsweise mit Druckluft beaufschlagt wird.
[0018] Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zum Reinigen von Gegenständen mittels Trockenschnee
vorgesehen. Die Vorrichtung umfasst eine Expansionskanal zum Erzeugen von CO
2-Schnee aus flüssigem CO
2, eine Düse zum Ausgeben des CO
2-Schnees und eine Einrichtung zum Vermischen des CO
2-Schnees mit einem abrasiven Additiv, wobei die Einrichtung zum Vermischen des Additivs
die Düse ist.
[0019] Die Kombination aus CO
2-Schnee und abrasivem Additiv kann Oberflächen erheblich stärker reinigen als CO
2-Schnee allein und gleicht daher die energetischen Schwächen des Schneestrahl-Verfahrens
gut aus. Andererseits treten die Nachteile von Pellets nicht auf. Insbesondere ist
es möglich, die Reinigungswirkung genau zu dosieren und gleichbleibend bereitzustellen.
Diese Herstellungsweise ist im Gegensatz zum Handling von CO
2-Pellets verfahrenstechnisch leicht beherrschbar und lässt sich einfach automatisieren.
[0020] Durch die Beaufschlagung mit Druckluft kann der resultierende Stoffstrom ideal konditioniert
werden und der Verbrauch an CO
2 oder Additiv begrenzt werden.
[0021] Dadurch, dass das Additiv erst in der Düse zugesetzt wird gelangt das Additiv mit
dem Trockenschnee erst unmittelbar vor dem Abstrahlen in Kontakt.
[0022] Die Feststoff-Additive besitzen eine hohe Wärmekapazität und im Vergleich zum Trockenschnee
eine hohe Temperatur. Durch die Zugabe des Additivs in der Düse ist die Verweilzeit
des Additivs im Trockenschnee kurz. Dadurch wird sichergestellt, dass kein nennenswerter
Wärmeübergang vom Additiv auf den Trockenschnee erfolgt. Hierdurch wird der Trockenschnee
in fast unveränderter Qualität zusammen mit dem Additiv auf den zu reinigenden Gegenstand
abgegeben.
[0023] Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist, dass das abrasive Additiv nur mit der Düse
in Kontakt kommt. Hierdurch findet kein durch das Additiv verursachter erhöhter Verschleiß
an den der Düse vorgeordneten Bauteilen statt.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform wird flüssiges CO
2 einem Expansionskanal zugeführt und in diesem so entspannt, dass daraus CO
2-Schnee und vorzugsweise zusätzlich CO
2-Gas entsteht. Der CO
2-Schnee wird dann einer Venturidüse zugeführt. In einer solchen Konstruktion wird
der erzeugte Trockenschnee ohne Zwischenschritte so verwendet, wie er erzeugt wird.
Die Handhabung und Lagerung flüssigen Kohlendioxids ist gut und sicher beherrschbar.
[0025] Der CO
2-Schnee wird vorzugsweise im Abschnitt des engsten Querschnitts der Venturidüse oder
auf der Unterdruckseite der Venturidüse zugeführt.
[0026] Das abrasive Additiv wird ebenfalls im Abschnitt des engsten Querschnitts der Venturidüse
oder auf der Unterdruckseite der Venturidüse zugegeben werden.
[0027] Die Zuführung zu der Venturidüse kann wenigstens teilweise wendelförmig um den Kompressionsteil
der Venturidüse geführt sein. Die Zugabe am engsten Punkt bzw. dem Punkt des geringsten
Querschnitts ist wegen der dort vorherrschenden hohen Strömungsgeschwindigkeit und
der wohldefinierten und stabilen Strömungsverhältnisse vorteilhaft. Durch die wendelförmige
Anordnung kann die Zuführung für den CO
2-Schnee, die eine bestimmte Leitungslänge erfordert, platzsparend verwirklicht werden.
[0028] Alternativ kann das abrasive Additiv an der Mündung der Venturidüse zugegeben werden,
wobei das abrasive Additiv vorzugsweise durch Saugwirkung in den Massenstrom von CO
2-Schnee und Luft eingebracht wird.
[0029] Das abrasive Additiv weist vorzugsweise wenigstens einen der folgenden Stoffe auf:
- Sande (z.B. Quarz-, Muschel-,Lava-, Granitsand)
- Lavagranulat oder dergleichen,
- Calciumcarbonat,
- Calciumbicarbonat,
- Natriumhydrogencarbonat,
- Glasperlen oder dergleichen,
- Glasbruch, vorzugsweise aus Glasperlen oder dergleichen
- Metallpulver und/oder Metallstaub, vorzugsweise aus Eisen, einer Eisenlegierung, Aluminium,
Kupfer oder Messing oder dergleichen,
- Korund oder dergleichen,
- Nuss-Schalen und/oder Bruchstücke davon,
- ölhaltige Kerne wie etwa Kirschkerne und/oder Bruchstücke davon,
- Kunststoffgranulat, vorzugsweise aus PE, PA, oder PC oder dergleichen.
[0030] Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
Beschreibung der beispielhaften Ausführungsformen ersichtlich, die in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt sind.
[0031] Fig. 1 zeigt eine prinzipielle Funktionsweise der Erfindung.
[0032] Fig. 2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0033] Fig. 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0034] Fig. 4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0035] Fig. 5 zeigt eine Abwandlung des dritten Ausführungsbeispiels.
[0036] Zunächst wird das Funktionsprinzip der vorliegenden Erfindung anhand einer schematischen
Darstellung in Fig. 1 erläutert.
[0037] Gemäß der Darstellung in Fig. 1 wird einer Vorrichtung zum Reinigen 1 über eine Zufuhrleitung
2 Kohlendioxid (CO
2), über eine Abrasivstoff-Leitung 3 ein abrasives Additiv (A) und über eine Druckluft-Leitung
4 Druckluft (DL) zugeführt.
[0038] Innerhalb der Vorrichtung 1 wird aus diesen Bestandteilen ein Gemisch aus Trockenschnee,
Abrasivstoff und Druckluft erzeugt und als Reinigungsstrahl 5 abgegeben. Der Reinigungsstrahl
5 wird auf einen zu reinigenden Gegenstand 6 gerichtet. Allfällige Einrichtungen zum
Absperren und Regulieren der Massenströme des Kohlendioxids, der Druckluft und des
Additivs sowie zum Bereithalten bzw. Erzeugen der jeweiligen Stoffe sind in der Figur
nicht näher dargestellt; ihre Ausführung wird der Fachmann an den Gegebenheiten und
Eigenschaften der Stoffe ausrichten.
[0039] Es ist darauf hinzuweisen, dass die Zugabe von Druckluft optional ist. Es kann z.B.
das CO
2 bereits unter hohem Druck zugeführt werden oder der Abrasivstoff mit ausreichender
Strömungsgeschwindigkeit in einem gasförmigen Träger zugeführt werden, um in der Vorrichtung
1 miteinander vermischt zu werden.
[0040] Im Sinne der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine Einrichtung zum Vermischen von
CO
2-Schnee mit einem abrasiven Additiv, die als Düse ausgebildet ist, vorzugsweise unter
Beaufschlagen mit Druckluft, wobei das entstehende Gemisch auf den zu reinigenden
Gegenstand ausgegeben wird.
[0041] Durch die Addition abrasiven Materials bzw. von abrasiven Stoffen wird ein Gemisch
erzeugt, dessen Reinigungswirkung der von CO
2-Schnee alleine überlegen ist. Die Reinigungswirkung ist genau zu dosieren und gleichbleibend
bereitzustellen. Die Kombination aus CO
2-Schnee und dem abrasiven Additiv ist einfach automatisierbar und verfahrenstechnisch
leicht beherrschbar, das lästige Handling von Trockeneispellets entfällt.
[0042] Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung.
Einer Venturidüse 7 ist ein Anschluss-Stück 8 vorgeschaltet und ein Auswurftrichter
9 nachgeschaltet. Die Venturidüse 7, das Anschluss-Stück 8 und der Auswurftrichter
9 können in einem Pistolengriff (nicht näher dargestellt) oder in einer Werkzeugaufnahme
eines Automaten (nicht näher dargestellt) integriert sein.
[0043] Über die Zufuhrleitung 2 ist das Anschluss-Stück 8 mit einem Behälter 10 verbunden.
Der Behälter 10 enthält flüssiges Kohlendioxid (LCO
2). Eine Pumpe 11 und ein Magnetventil 12 sind zur Regulierung des Massenstroms vorgesehen.
Das Magnetventil 12 ist in der Figur als Auf/Zu-Ventil (Absperrventil) dargestellt,
kann aber auch als Regelventil ausgestaltet sein. Das Magnetventil 12 kann mittels
einer Regeleinrichtung (nicht näher dargestellt) mit einem vorbestimmten Tastverhältnis
angesteuert werden, um die Öffnungs- und Schließzeiten zu steuern. Ein Drucktank 13
ist vorgesehen, um den Behälter 10 mit einem vorgegebenen Druck zu beaufschlagen.
Der Behälter 10 ist kälteisoliert.
[0044] Über die nur angedeutete Druckluftleitung 4 wird dem Anschluss-Stück 8 auch Druckluft
zugeführt. Das Anschluss-Stück 8 ist als Expansionskanal ausgebildet. Der LCO
2-Strom wird in dem Expansionskanal 8 entspannt. Auf diese Weise wird ein Trockenschnee-Strom
erzeugt der im weitern Verlauf des Anschluss-Stücks mit der Druckluft vermischt wird.
[0045] Im Abschnitt des geringsten Querschnitts der Venturidüse 7 wird über die Abrasivstoff-Leitung
3 ein Abrasivstoff zugeführt. Dieser wird durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit
im Abschnitt des geringsten Querschnitts mitgerissen und verteilt sich in dem Druckluft/Trockenschnee-Strom
zu einem Gemisch, das über den Auswurftrichter 9 als Reinigungsstrahl 5 abgegeben
wird.
[0046] Im Sinne der Erfindung dient die Venturidüse als eine Einrichtung zum Vermischen
des CO
2-Schnees mit einem abrasiven Additiv, vorzugsweise unter Beaufschlagen mit Druckluft.
Der Auswurftrichter 9 dient als Einrichtung zum Richten des entstehenden Gemischs
auf den zu reinigenden Gegenstand, während das Anschluss-Stück als Einrichtung zum
Zuführen von Trockenschnee dient.
[0047] In Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung dargestellt.
Einer Venturidüse 14 wird ein in einem Expansionskanal erzeugter Druckluft/Trockenschnee-Strom
zugeführt und am Austrittsquerschnitt 15 der Venturidüse ausgegeben.
[0048] Die Venturidüse 14 ist koaxial innerhalb einer Rohrwandung 16 angeordnet, wo sie
von einem Strom eines abrasiven Stoffes als Mantelströmung 17 umströmt wird. Am Austrittsquerschnitt
15 der Venturidüse 14 wird der Abrasivstoffstrom von dem Druckluft/Trockenschnee-Strom
angesaugt und mitgerissen und zu einem Gemisch 20 vermischt, das in einem Ableitungsrohr
19 der weiteren Verwendung als Reinigungsstrahl geführt wird. In einem Bereich 18
verjüngt sich der Querschnitt der Rohrwandung 16 zu derjenigen des Ableitungsrohres
19, wodurch noch ein zusätzlicher Beschleunigungseffekt erzielt wird.
[0049] Mittels einer Bohrung 21 im Bereich des geringsten Querschnitts der Venturidüse kann
einerseits ein Ausgleich von Druckschwankungen erzielt werden, andererseits kann die
Bohrung 21 so ausgebildet sein, dass ein Teilstrom des Abrasivstoffstroms bereits
hier dem Vorgemisch zugeführt wird.
[0050] Fig. 4 zeigt das dritte, bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dabei umfasst
die Vorrichtung zum Reinigen eine Düse 7, bei der alle wesentlichen Teile in einem
Gehäuse 22 eingearbeitet sind. Die Düse ist z.B. als Venturidüse 7 ausgebildet. In
dem Gehäuse 22 ist stromaufwärts ein sich verjüngender Kompressionsteil 23 und stromabwärts
ein sich erweiternder Expansionsteil 24 eingebracht. Der Kompressionsteil 23 und der
Expansionsteil 24 treffen innerhalb des Gehäuses 22 aufeinander und bilden zusammen
die Venturidüse mit einem Abschnitt geringen Durchmessers (engster Düsenbereich) 25
aus.
[0051] Stromaufwärts des Kompressionsteils 23 wird aus einer nicht näher dargestellten Quelle
Druckluft DL zugeführt. Im Abschnitt des geringsten Querschnitts 25 wird über eine
CO
2-Zuführung 26 CO
2-Schnee aus Vorentspannung zugeführt. Ebenso wird dort über eine Abrasivstoff-Zuführung
27 ein Abrasivstoff A zugeführt. Die CO
2-Zuführung 26 kann als Expansionskanal 8 ausgebildet sein, in dem der CO
2-Schnee aus flüssigem CO
2 erzeugt wird. Durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit im Abschnitt des geringsten
Querschnitts 25 werden CO
2-Schnee und Abrasivstoff mitgerissen und gemeinsam mit der Druckluft als Reinigungsstrahl
5 stromabwärts des Expansionsteils 24 abgegeben.
[0052] Fig. 5 zeigt eine Abwandlung des dritten Ausführungsbeispiels. Während bei letzterem
beide Zuführungen 26 und 27 als gerade Bohrungen entlang dem Kompressionsteil 23 ausgebildet
sind, ist bei der Abwandlung die CO
2-Zuführung 26' bzw. der Expansionskanal 8 wendelförmig um den Kompressionsteil 24
herum geführt. Hierdurch kann die CO
2-Zuführung 26', die eine beträchtliche Lauflänge (z.B. 500 mm - 800 mm)aufweisen kann,
gegenüber einer geraden Ausführung in platzsparender Weise in dem Gehäuse 22' untergebracht
werden.
[0053] Bei allen Ausführungsbeispielen kann das abrasive Additiv jeder feste Stoff sein,
der eine abrasive Wirkung aufweist und sich in gewünschter Form fördern lässt. Er
wird anhand der Gegebenheiten, insbesondere der erwünschten Intensität der abrasiven
Wirkung, aber auch der Beschaffungsmöglichkeiten, des Preises, der Lagerungs- und
Förderungseigenschaften sowie weiterer Eigenschaften und Wirkungen ausgewählt.
[0054] Folgende Stoffe bieten sich als abrasives Additiv an:
- Sande (z.B. Quarz-, Muschel-,Lava-, Granitsand)
- Lavagranulat oder dergleichen,
- Calciumcarbonat,
- Calciumbicarbonat,
- Natriumhydrogencarbonat (Backpulver),
- Glasperlen oder dergleichen,
- Glasbruch, vorzugsweise aus Glasperlen oder dergleichen
- Metallpulver und/oder Metallstaub, vorzugsweise aus Eisen, einer Eisenlegierung, Aluminium,
Kupfer oder Messing oder dergleichen,
- Korund oder dergleichen,
- Nuss-Schalen und/oder Bruchstücke davon,
- ölhaltige Kerne wie etwa Kirschkerne und/oder Bruchstücke davon,
- Kunststoffgranulat, vorzugsweise aus PE, PA, oder PC oder dergleichen.
[0055] Es ist auch möglich, mehrere Additivstoffe in einem ausgewählten Massen- oder Volumenverhältnis
einzusetzen. Dabei können getrennte Leitungen und Zuführungsstellen für unterschiedliche
Additive vorgesehen sein. Etwa kann ein Additiv im Abschnitt des geringsten Querschnitts
25, ein anderes im Austrittsquerschnitt der Venturidüse zugesetzt werden. Es können
auch mehrere Zuführungsstellen im Bereich des geringsten Querschnitts 25 vorgesehen
sein.
[0056] Zusätzlich zu abrasiven Additiven können auch Bindemittel, antimikrobielle, desinfizierende,
oberflächenaktive (tenside) oder odorierende Stoffe als weitere Additive zugesetzt
werden. Hierbei kommen auch weitere Zuführungsstellen in Betracht. So kann ein flüssiges
Additiv etwa direkt in den Reinigungsstrahl gegeben werden oder bereits einem flüssigen
Kohlendioxid vor dessen Entspannung zugesetzt werden.
[0057] Anstelle der Venturidüse kann auch eine Lavaldüse vorgesehen sein.
[0058] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Reinigen
von Gegenständen mittels Trockeneis zeichnen sich aus durch die Verwendung einer Mischung
aus CO
2-Schnee, Druckluft und einem abrasiven Additiv zur Reinigung von Gegenständen.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 1
- Vorrichtung zum Reinigen
- 2
- Zufuhrleitung für CO2
- 3
- Leitung für Abrasivstoff
- 4
- Leitung für Druckluft
- 5
- Massenstrom
- 6
- zu reinigender Gegenstand
- 7
- Venturidüse
- 8
- Anschluss-Stück
- 9
- Auswurftrichter
- 10
- Behälter für flüssiges CO2
- 11
- Pumpe
- 12
- Magnetventil
- 13
- Drucktank
- 14
- Venturidüse
- 15
- Austrittsebene
- 16
- Rohrwandung
- 17
- Mantelkanal
- 18
- Mischbereich
- 19
- Ableitungsrohr
- 20
- Gemisch
- 21
- Bohrung
- 22,22'
- Gehäuse
- 23
- Kompressionsteil
- 24
- Expansionsteil
- 25
- Abschnitt des geringsten Querschnitts
- 26,26'
- CO2-Zuführung
- 27
- Abrasivstoff-Zuführung
- A
- Abrasivstoff
- DL
- Druckluft
- LCO2
- flüssiges CO2
1. Vorrichtung zum Reinigen von Gegenständen mittels Trockenschnee, mit einem Expansionskanal
zum Erzeugen von CO2-Schnee aus flüssigem CO2, einer Düse zum Ausgeben des CO2-Schnees,
einer Einrichtung zum Vermischen des CO2-Schnees mit einem abrasiven Additiv,
dadurch gekenzeichnet,
dass die Einrichtung zum Vermischen des Additivs die Düse ist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der CO2-Schnee im Abschnitt des geringsten Querschnitts 25 der Venturidüse zugeführt wird.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung zum Zuführen des CO2-Schnees zu der Venturidüse wenigstens teilweise wendelförmig um den Kompressionsteil
der Venturidüse führt.
4. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das abrasive Additiv im Bereich des geringsten Querschnitts 25 der Venturidüse zugegeben
wird.
5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das abrasive Additiv an der Mündung der Venturidüse zugegeben wird, wobei das abrasive
Additiv vorzugsweise durch Saugwirkung in den Massenstrom von CO2-Schnee und Luft eingebracht wird.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Venturidüse innerhalb einer Rohrwandung angeordnet ist und das abrasive Additiv
die Venturidüse innerhalb der Rohrwandung mantelförmig umströmt.
7. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das abrasive Additiv wenigstens einen der folgenden Stoffe aufweist:
- Lavagranulat oder dergleichen,
- Calciumcarbonat,
- Calciumbicarbonat,
- Natriumhydrogencarbonat,
- Glasperlen oder dergleichen,
- Glasbruch, vorzugsweise aus Glasperlen oder dergleichen
- Metallpulver und/oder Metallstaub, vorzugsweise aus Eisen, einer Eisenlegierung,
Aluminium, Kupfer oder Messing oder dergleichen,
- Korund oder dergleichen,
- Nuss-Schalen und/oder Bruchstücke davon,
- ölhaltige Kerne wie etwa Kirschkerne und/oder Bruchstücke davon,
- Kunststoffgranulat, vorzugsweise aus PE, PA, oder PC oder dergleichen.
8. Verfahren zum Reinigen von Gegenständen mittels Trockeneis, wobei in einer Düse ein
Gemisch aus CO2-Schnee und abrasivem Additiv erzeugt und auf den zu reinigenden Gegenstand gerichtet
wird, wobei das Gemisch vorzugsweise mit Druckluft beaufschlagt wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der CO2-Schnee im Bereich des geringsten Querschnitts der Venturidüse zugeführt wird.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der CO2-Schnee vor Zuführung zu der Venturidüse wenigstens teilweise wendelförmig um den
Kompressionsteil der Venturidüse geführt wird.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das abrasive Additiv im Bereich des geringsten Querschnitts der Venturidüse zugegeben
wird.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das abrasive Additiv an der Mündung der Venturidüse zugegeben wird, wobei das abrasive
Additiv vorzugsweise durch Saugwirkung in den Massenstrom von CO2-Schnee und Luft eingebracht wird.
13. Verfahren gemäß Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das abrasive Additiv die Venturidüse mantelförmig umströmt.
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das abrasive Additiv wenigstens einen der folgenden Stoffe aufweist:
- Sande (z.B. Quarz-, Muschel-,Lava-, Granitsand)
- Lavagranulat oder dergleichen,
- Calciumcarbonat,
- Calciumbicarbonat,
- Natriumhydrogencarbonat,
- Glasperlen oder dergleichen,
- Glasbruch, vorzugsweise aus Glasperlen oder dergleichen
- Metallpulver und/oder Metallstaub, vorzugsweise aus Eisen, einer Eisenlegierung,
Aluminium, Kupfer oder Messing oder dergleichen,
- Korund oder dergleichen,
- Nuss-Schalen und/oder Bruchstücke davon,
- ölhaltige Kerne wie etwa Kirschkerne und/oder Bruchstücke davon,
- Kunststoffgranulat, vorzugsweise aus PE, PA, oder PC oder dergleichen.