[0001] Die Erfindung betrifft eine Strahleinrichtung zum Bestrahlen von zu behandelnden
Oberflächen mit einem Gemischstrom aus Druckgas und Trockeneis-Pellets, beispielsweise
zur Reinigung, Glättung oder Entgratung von Werkstücken. Eine solche Strahleinrichtung
ist aus der
DE 102 24 778 A1 bekannt.
[0002] Die bekannte Strahleinrichtung umfasst einen Kolbenverdichter, der vor seinem Verdichtungskolben
einen Leerraum hat, in welchen flüssiges CO
2 hinein entspannt wird. Es bildet sich ein Trockeneisblock unmittelbar vor dem Kolben.
Auf der einen Seite dieses Trockeneisblocks herrscht erhöhter Druck, während auf der
anderen Seite, auf der sich der Einlass für das flüssige CO
2 befindet, Atmosphärendruck herrscht. Somit kann eine vor dem Trockeneisblock angeordnete
Schneekammer mit CO
2-Schnee nachgefüllt werden, welcher durch Vorschieben des Kolbens durch die Öffnungen
einer Matrize in ein mit Druckluft betriebenes Strahlrohr in Form von Trockeneis-Pellets
eindosiert wird. Der Kolbenverdichter arbeitet seiner Natur gemäß diskontinuierlich,
beispielsweise mit einer Frequenz von 60 Verdichtungstakten pro Minute, so dass schrittweise
60-mal pro Minute CO
2-Stränge durch die Matrize gepresst werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Strahleinrichtung zu schaffen, die
bei einfachem Aufbau eine kontinuierliche Erzeugung von Trockeneis-Pellets in jeweils
gewünschter Menge ermöglicht. Zur Lösung dieser Aufgabe dient Patentanspruch 1.
[0004] Bei Rotation der Schnecke des Schneckenförderers wird kontinuierlich Trockeneisschnee
zur Matrize hin und durch deren Matrizendurchlässe hindurch gefördert, so dass kontinuierlich
Trockeneis-Pellets in den Druckgasstrom im Strahlrohr eindosiert werden können.
[0005] Wenn die Schnecke des Schneckenförderers von einem Motor mit regelbarer Drehzahl
angetrieben wird, kann die Drehzahl der Schnecke je nach der gewünschten Menge an
Trockeneis-Pellets variiert werden. Auch lässt sich die Menge an zugeführtem flüssigen
CO
2 mittels eines Ventils in einer CO
2-Speiseleitung zum Schneckenförderer regulieren. Schließlich lässt sich der Gemischstrom
aus Trockeneis-Pellets und Druckgas durch Druckregelung des Druckgases verändern.
[0006] Somit kann der Mengenstrom von Pellets in Anpassung an die jeweilige Bestrahlungsaufgabe
sehr fein dosiert werden. Dadurch, dass nur die jeweils benötigte Menge an Pellets
erzeugt wird, ist ein sehr wirtschaftlicher Betrieb der Strahleinrichtung sichergestellt.
[0007] Der Expansionsraum ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung von
dem Freiraum zwischen den Windungen der Schnecke und der Innenwandung eines die Schnecke
aufnehmenden Schneckenzylinders des Schneckenförderers gebildet.
[0008] Aufgrund des Druckabfalls im Expansionsraum spaltet sich das flüssig in den Expansionsraum
eingespritzte CO
2 in Trockeneis-Schnee und CO
2-Gas auf. Vorteilhaft ist im Bereich des Ventilauslasses ein Filter vorgesehen, der
den Trockeneis-Schnee im Schneckenförderer zurückhält, den CO
2-Gasanteil jedoch als Abgas nach außen ableitet.
[0009] Bei einer konstruktiven Weiterbildung der Erfindung ist an das Strahlrohr über einen
Schlauch eine Strahlpistole mit Abgabedüse und einem Handgriff angeschlossen, der
einen Schalter zum stufenlosen Verändern des Mengenstroms von Trockeneis-Pellets hat.
[0010] In vorteilhafter Weise ist das Druckgas Druckluft, das bevorzugt mit einem Druck
in der Größenordnung von 8 bis 16 bar in das Strahlrohr eingebracht wird.
[0011] Die Erfindung ist im folgenden anhand einer Schemazeichnung mit weiteren Einzelheiten
näherer erläutert, in der die wesentlichen Teile der erfindungsgemäßen Strahleinrichtung
vereinfacht und teilweise geschnitten dargestellt sind.
[0012] In der Zeichnung ist mit 1 ein Strahlrohr bezeichnet, das an seinem linken Ende an
eine Druckluftspeisung (nicht gezeichnet) angeschlossen ist. In das Strahlrohr mündet
seitlich ein Schneckenförderer, der insgesamt mit der Bezugszahl 2 bezeichnet ist.
Der Schneckenförderer 2 ist seinerseits von einer CO
2-Quelle 3 für flüssiges CO
2 über eine Speiseleitung 4 und ein darin eingeschaltetes Ventil 5 gespeist, dessen
Durchfluss regelbar oder fest einstellbar sein kann.
[0013] Der Ventilauslass 6 des Ventils 5 sitzt dicht in einem Anschluss 7 eines Schneckenzylinders
8 des Schneckenförderers 2und öffnet sich in einen Expansionsraum 9, der von der zylindrischen
Innenwandung des Schneckenzylinders 8, dem Filterkörper eines Filters 10 im Bereich
des Ventilauslasses des Ventils 5 sowie der Windungen einer im Schneckenzylinder rotierbar
gelagerten Schnecke 11 begrenzt ist.
[0014] Die Schnecke 11 hat ein Antriebsende 12, das sich durch das Filter 10 hindurch nach
außen erstreckt und mit der Abtriebsseite eines nicht gezeigten regelbaren Elektromotors
gekuppelt ist.
[0015] Im Expansionsraum 9 wird das flüssige CO
2 in Trockeneisschnee und CO
2-Gas aufgespalten. Aufgabe des Filters 10 ist es, den Trockeneisschnee im Schneckenzylinder
8 zurückzuhalten und das entstandene CO
2-Gas abzuleiten, z. B. in einen Recycling-Prozess. Hierzu ist auf der Höhe des Filters
10 ein Abgas-Auslass 13 im Schneckenzylinder 8 vorgesehen.
[0016] Die Schnecke 11 fördert den im Expansionsraum 9 gebildeten Trockeneisschnee in Richtung
zu einer Matrize 14 mit Matrizendurchlässen, die beispielsweise wie in der
DE 102 24 778 A1 geformt sein können, und von dort über einen Einlass 15 in das Strahlrohr 1 in Form
von Trockeneis-Pellets in einem Bereich, bei der das Strahlrohr 1 zu einer Venturi-Verengung
eingeschnürt ist.
[0017] Die in den Druckluftstrom 24 im Strahlrohr 1 eindosierten Trockeneis-Pellets 17 werden
über eine konische Verjüngung 18 am Auslassende des Strahlrohres 1 in einen Schlauch
19 und von dort in eine Strahlpistole 20 gefördert, die eine Abgabedüse 21 hat. Über
diese Abgabedüse 21 wird dann der Gemischstrom 25 aus Druckluft und Trockeneis-Pellets
von Hand auf die zu behandelnde Oberfläche gerichtet. Die Strahlpistole 20 hat dazu
einen Handgriff 22, in den ein Druckknopfschalter 23 integriert ist. Mit diesem Druckknopfschalter
lassen sich je nach der Eindrücktiefe der Durchfluss durch das Ventil 5 für das flüssige
CO
2, der Druck des Druckgasstromes im Strahlrohr und ggf. auch die Drehzahl der Schnecke
11 in einer Weise beeinflussen, dass eine feinfühlige Dosierung abgestimmt auf die
jeweilige Bestrahlungsaufgabe erzielt wird.
[0018] Anstatt des Handgriffes 22 mit Druckknopfschalter 23 kann ein Roboter mit entsprechender
Ansteuerung vorgesehen sein.
[0019] Dadurch, dass die Trockeneis-Pellets 17 unmittelbar nach ihrer Erzeugung durch die
Matrize 14 in den Druckgasstrom eingebracht werden, sind Sublimationsverluste, wie
sie bei Lagerung, Transport und Erzeugung der Trockeneis-Pellets entstehen könnten,
ebenso vermieden wie Verluste aufgrund ungenauer Bestellmengen.
[0020] Aufgrund der Regelbarkeit des Druckgasstromes 24 im Strahlrohr 1, des flüssigen CO
2-Stromes in der Speiseleitung 4 sowie der Drehzahl der Schnecke 11 ist eine sehr genaue,
an den jeweiligen Bedarf angepasste Dosierung der Trockeneis-Pellets in den Gemischstrom
25 gewährleistet.
[0021] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0022]
- Strahlrohr
- 1
- Verdichter, Schneckenförderer
- 2
- CO2-Speisevorrichtung
- 3
- CO2-Speiseleitung
- 4
- Ventil
- 5
- Ventilauslass
- 6
- Anschluss
- 7
- Schneckenzylinder
- 8
- Expansionsraum
- 9
- Filter
- 10
- Schnecke
- 11
- Antriebsende
- 12
- Abgasauslass
- 13
- Matrize
- 14
- Einlass
- 15
- Venturi-Verengung
- 16
- Trockeneis-Pellets
- 17
- konische Verjüngung
- 18
- Schlauch
- 19
- Strahlpistole
- 20
- Abgabedüse
- 21
- Handgriff
- 22
- Schalter
- 23
- Druckgasstrom
- 24
- Gemischstrom
- 25
1. Strahleinrichtung zum Bestrahlen von zu behandelnden Oberflächen mit einem Gemischstrom
(25) aus Druckgas (24) und Trockeneis-Pellets (17), umfassend eine Speisevorrichtung
(3) für komprimiertes CO2;
einen Schneckenförderer (2) mit einer rotierbaren Schnecke (11) und einem Anschluss
(7) für die Speisevorrichtung (3), der in einen Expansionsraum (9) mündet, in welchem
durch die Expansion des komprimierten CO2 CO2-Schnee gebildet wird;
eine Matrize (14), die von dem Schneckenförderer (2) mit CO2-Schnee beliefert wird und Matrizendurchlässe zum Bilden der Trockeneis-Pellets aufweist;
und
ein von Druckgas durchströmtes Strahlrohr (1) mit einem seitlichen Einlass (15), an
den der Schneckenförderer (2) zum Speisen der Trockeneis-Pellets (17) in den Druckgasstrom
(24) angeschlossen ist.
2. Strahleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnecke (11) über ein Antriebsende (12) mit variabel wählbarer Drehzahl antreibbar
ist.
3. Strahleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnecke (11) in einem Schneckenzylinder (8) gelagert ist und der Expansionsraum
(9) im wesentlichen zwischen den Windungen der Schnecke (11) und der Innenwandung
des Schneckenzylinders (8) gebildet ist.
4. Strahleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschluss (7) für die Speisevorrichtung (3) im Bereich des Antriebsendes (12)
der Schnecke (11) angeordnet ist.
5. Strahleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Speisevorrichtung (3) für komprimiertes CO2 einen Vorratsbehälter (30) für flüssiges CO2 sowie eine Speiseleitung (4) umfasst, die mit dem Anschluss (7) des Schneckenförderers
(2) kommuniziert.
6. Strahleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Speiseleitung (4) ein Ventil (5) zum Regeln des CO2-Durchflusses angeordnet ist, wobei das Ventil einen festen oder einen einstellbaren
Durchfluss haben kann.
7. Strahleinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Ventilauslasses des Ventils (5) ein Filter (10) mit Abgasauslass (13)
vorgesehen ist.
8. Strahleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Strahlrohr (1) im Bereich des seitlichen Einlasses (15) eine Venturi-Verengung
(16) aufweist.
9. Strahleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an das Strahlrohr (1) über einen Schlauch (19) eine Strahlpistole (20) mit einer
Abgabedüse (21) und einem Handgriff (22) angeschlossen ist, der einen Schalter (23)
zum stufenlosen Verändern des Förderstroms der Trockeneis-Pellets hat.
10. Strahleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckgas Druckluft ist.
11. Strahleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck im Druckgasstrom regelbar ist.