[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Schneiden von Lebensmitteln, insbesondere
Käse, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Maschinen zum Zerschneiden von Käseblöcken in quaderförmige Käsestücke sind bekannt.
In
DE 203 19 841 U1 wird eine Käseschneidemaschine der Firma Groba BV, Holland, beschrieben, bei der
ein quer zu einer Transportrichtung eines Förderers bewegter Messerbalken von einem
Käseblock jeweils eine Scheibe abschneidet, die danach durch ein Messergatter gedrückt
wird. Das Messergatter wird dazu hydraulisch gegen den Messerbalken bewegt, der als
Gegenlager dient, und dabei wird die Käsescheibe durch die Öffnungen des Messergatters
gedrückt. Das Ergebnis sind Käsewürfel. Für das Durchpressen der Käsescheibe durch
das Messergatter werden hohe Kräfte benötigt. Deshalb sind diese Maschinen mit Hydraulikaggregaten
ausgerüstet, mit denen sich diese hohen Kräfte erreichen lassen. Der Einsatz von Hydraulik
ist in der Lebensmittelbranche und hier im unmittelbaren Produktionsbereich nachteilig,
weil aufwendige Reinigungen erforderlich sind, und führen doch Leckagen der Hydraulik
zu Verunreinigungen, die die Lebensmittel unbrauchbar machen.
[0003] Aus
DE 36 08 780 C2 ist bekannt, den Käseblock taktweise unter einen Messerbalken zu transportieren.
Der Messerbalken bewegt sich nach unten und schneidet vom Käseblock eine Käsescheibe
ab. Diese fällt auf ein unterhalb starr angeordnetes Messergatter und dreht sich dabei
um 90°. Oberhalb des Messergatters ist ein hydraulisch betätigbarer Messergatterstempel
angeordnet. Dieser fährt nach unten und presst die auf dem starr befestigten Messergatter
liegende Käsescheibe durch die Öffnungen des Messergatters. Die eingesetzte Hydraulikeinheit
liegt hier außerhalb des unmittelbaren Produktionsbereiches. Nachteilig ist allerdings,
dass der technische Aufwand durch den Messergatterstempel erhöht ist.
[0004] Aus
DE 100 60 276 A1 ist zur Vermeidung des Einsatzes von Hydraulik bekannt, dem Messerbalken ein im Bereich
seines Messerrückens angeordnetes, zum starr verlegten Messergatter geneigt ausgebildetes,
in seiner Breite etwa der Breite des Förderers entsprechendes und eine schiefe Ebene
bildendes Stützelement zuzuordnen. Mit Hilfe der durch die von einer schiefen Ebene
erzeugten Keilwirkung lassen sich bei relativ geringen Antriebsleistungen große Kräfte
realisieren. Damit allerdings beim Durchlauf des Stützelementes keine aus der Reibung
resultierenden, auf die Käsescheibe wirkenden Querkräfte auftreten, ist ein zusätzlicher
Förderbandgurt erforderlich, der sich zwischen der Käsescheibe und der schiefen Ebene
des Stützelementes befindet. Der technische Aufwand ist folglich hoch.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Maschine zum Schneiden von Lebensmitteln,
insbesondere Käse, zu schaffen, die einfach aufgebaut ist und die Produktqualität
beim Betreiber der Maschine sichert.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Hierdurch wird eine Maschine zum Schneiden von Lebensmitteln geschaffen, bei der
das Antriebselement für die Kraftübertragung außerhalb des Weges der geschnittenen
Lebensmittel liegt. Die Kraftübertragung mit Antriebselement und Hebel erlaubt eine
vorteilhafte Kraftübersetzung, wodurch sich hohe Kräfte erreichen lassen. In Verbindung
mit einem Schneidmesser, das als Gegenlager bzw. Schneidunterlage für das Messergatter
arbeitet, wird ein Schwenkwinkel des Messergatters genutzt, um eine abgeschnittene
Scheibe in Blöcke oder Würfel zu zerschneiden. Die durch das Messergatter geschnittenen
Blöcke oder Würfel fallen unter Schwerkraftwirkung nach unten in einen Auffangbehälter.
[0008] Die Bewegung des Messergatters durch die Schwinge ermöglicht eine Kraftübertragung
mittels Hebelwirkung, wobei die Schwinge als einseitiger oder zweiseitiger Hebel ausgebildet
sein kann. Die Lagerachse ist vorzugsweise parallel versetzt zum Messerbalken mit
einem Abstand, der im Bereich des Vorstandes des Messergatters gegenüber einem Schwingenarm
liegt.
[0009] Die Abmessungen der Gatteröffnungen des Messergatters sind wählbar und können an
eine gewünschte Würfelgröße angepasst werden.
[0010] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand des in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine vereinfachte Darstellung einer Maschine zum Schneiden von Lebensmitteln
im Querschnitt mit in einer Ausgangsstellung sich befindendem Messerbalken und Messergatter,
Fig. 2 zeigt die Maschine gemäß Fig. 1 nach erfolgtem Arbeitsschritt des Messerbalkens
und des Messergatters,
Fig. 3 zeigt in vereinfachter Darstellung eine Hinteransicht der Maschine gemäß Fig.
2,
Fig. 4 zeigt die Maschine gemäß Fig. 1 mit in einer Ausgangsstellung sich befindendem
Messerbalken und Messergatter nach einem Arbeitsschritt derselben.
[0012] Fig. 1 bis Fig. 4 zeigen eine Maschine zum Schneiden von Lebensmitteln, insbesondere
von Käse, in vorzugsweise Blöcke oder Würfel. Die Maschine besitzt einen Maschinenkörper
1, der üblicherweise auf Maschinenfüßen 2 steht.
[0013] Wie Fig. 1 zeigt, umfasst die Maschine eine Produktauflage 3, auf der das Schneidprodukt
4 in einer Transportrichtung T gefördert wird. Als Förderer kann ein Förderstempel
oder vorzugsweise ein Förderband vorgesehen sein. Als Schneidprodukt 4 ist hier beispielsweise
ein Käselaib dargestellt. In der Transportrichtung T wird das Schneidprodukt 4 vorzugsweise
mittels eines Produkt-Niederhalters 5 gegen die Produktauflage 3 gedrückt, um eine
Vorschublänge des Schneidproduktes 4 zuverlässig einstellen zu können. Darüber hinaus
kann das Schneidprodukt 4 durch den Produkt-Niederhalter 5 während der Arbeitsschritte
des Schneidens stabilisiert werden.
[0014] Die Maschine umfasst ferner einen quer zur Transportrichtung T in Führungen 7 (vgl.
Fig. 3) sich bewegenden Messerbalken 6, der ein Schneidmesser zum Schneiden von Produktscheiben
bildet. Die Dicke einer Produktscheibe wird bestimmt durch eine Vorschublänge L, um
die das Schneidprodukt 4 in Transportrichtung T vorgeschoben wird für die anschließenden
Arbeitsschritte des Schneidens. Die Vorschublänge L bestimmt die Länge der vorzugsweise
späteren Schneidprodukt-Blöcke. Im Bereich der Vorschublänge L stützt sich das Schneidprodukt
4 auf einer Abstützleiste 8 ab, die damit quasi eine Produktauflage hinter dem Messerbalken
6 bildet. Wie Fig. 3 zeigt, besteht die Abstützleiste 8 vorzugsweise kammartig aus
einzelnen zueinander beabstandeten Segmenten.
[0015] Wie Fig. 1 bis Fig. 4 zeigen, umfasst die Maschine weiterhin ein zum Messerbalken
6 in Transportrichtung T beabstandbares und gegen den Messerbalken 6 hydraulisch verfahrbares
Messergatter 9 bzw. Schneidgatter. An dem Messergatter 9 ist vorzugsweise ein Handgriff
10 vorgesehen, um das Messergatter 9 einfacher ein- und ausbauen zu können.
[0016] Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, bildet der Messerbalken 6 ein Gegenlager für eine
Produktscheibe des Lebensmittels, die durch das Messergatter 9 drückbar ist bei einem
Verfahren desselben gegen den Messerbalken 6. Das Messergatter 9 ist an einer Schwinge
12 angeordnet. Zur Kraftübertragung mit Arbeitselement 16 und Hebel 22 ist die Schwinge
12 schwenkbar gelagert an einer Lagerachse 13 quer zur Transportrichtung T und versetzt
zum Messerbalken 6. Das Arbeitselement 16 verfährt die Schwinge 12 im Bereich eines
Schwenkwinkels α, um das Messergatter 9 gegen den Messerbalken 6 zu verfahren. Das
Messergatter 9 ist an dem dem Messerbalken 6 zugewandten Ende der Schwinge 12 angeordnet.
Das Messergatter 9 ist vorzugsweise lösbar befestigt, wozu eine obere Führung 11.1
und eine untere Führung 11.2 für das Messergatter 9 an der Schwinge 12 vorgesehen
ist. Die Öffnungen des Messergatters 9 sind in Abhängigkeit von der Form und der Dicke
des gewünschten Schnittgutes, insbesondere Blöcke und Würfel, wählbar.
[0017] Die Schwinge 12 kann als einseitiger oder zweiseitiger Hebel 22 ausgebildet sein.
Dazu kann die Lagerachse 13 für ein Gegenlager 23 der Schwinge 12 an dem dem Messergatter
9 gegenüberliegenden Ende des Hebels 22 angeordnet sein, wie in Fig. 1 bis Fig. 4
dargestellt ist. Dabei kann das Gegenlager 23 auch oberhalb des Messerbalkens 6 angeordnet
sein.
[0018] Alternativ kann die Schwinge 12 als zweiarmiger Hebel ausgebildet sein, an dessen
einem Hebelarmende das Messergatter und dem anderen Hebelarmende das Arbeitselement
angreift. Die Lagerachse liegt dann zwischen den beiden Hebelarmenden.
[0019] Der Antrieb des Arbeitselementes 16 kann elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch
erfolgen. Das Arbeitselement 16 ist vorzugsweise ein oszillierendes Antriebselement,
das durch einen Linearmotor oder einen hydraulischen bzw. pneumatischen Arbeitszylinder
antreibbar ist. Das Arbeitselement 16 umfasst einen Zug(Druck)Anker 15, der über eine
vorzugsweise lose Passung an einer Anlenkungsachse 14 der Schwinge 12 angreift.
[0020] Die Schwinge 12 nimmt das Messergatter 9 vorzugsweise als vorstehenden dem Messerbalken
6 zugewandten Einsatz auf. Das Maß des Vorstandes des Messergatters 9 liegt im Bereich
eines parallelen Versatzes V der Lagerachse 13 in Transportrichtung T gegenüber dem
Messerbalken 6. Der Schwenkwinkel α um die Lagerachse 13 ermöglicht dann eine nahezu
parallele Ausrichtung des Messergatters 9 zum Messerbalken 6 beim Schneiden einer
Produktscheibe 24 in Stücke, insbesondere Produktwürfel 20, gemäß dem Gattermuster
des Messergatters 9.
[0021] Die Schwenkbewegung des Messergatters 9 kann benachbart zum Messerbalken 6 durch
die Stützleiste 8 geführt sein, so dass das Messergatter 9 in die Stützleiste 8 einläuft.
[0022] Die Schwinge 12 umfasst vorzugsweise eine dem Messergatter 9 in Transportrichtung
T nachgeordnete Schütte 17 zum Leiten der unter Schwerkraft fallenden, vorzugsweise
gewürfelten Lebensmittelstücke 20 in einen Auffangbehälter 19. Eine Hilfsschütte 18
für Feinanteile kann an dem Maschinenkörper 1 befestigt sein und mit der Schütte 17
einen zusammengesetzten Leitweg für geschnittenes Gut bilden. Für die Messereinrichtungen
kann eine Maschinen-Schutzabdeckung 21 (vgl. Fig. 3) aus Sicherheitsgründen vorgesehen
sein.
[0023] Beispielhaft kann das Schneiden eines Käselaibs in Würfel mit der vorstehend beschriebenen
Maschine wie folgt durchgeführt werden:
[0024] In Transportrichtung T wird der Käselaib gemäß einer vorbestimmten Vorschublänge
L vorgeschoben. Dabei befinden sich der Messerbalken 6 und das Messergatter 9 in einer
Ausgangsstellung, bei der beide Messeraggregate aus dem Bereich des Käselaibs zurückgezogen
sind (vgl. Fig. 1).
[0025] Danach schneidet der Messerbalken 6 eine Produktscheibe 24, hier eine Käsescheibe,
ab, deren Dicke die Länge der späteren Würfel bestimmt. Der Messerbalken 6 bleibt
nach dem Schneiden der Produktscheibe 24 als Schneidunterlage für das dann schneidende
Messergatter 9 stehen. Das Messergatter 9 wird gegen den Messerbalken 6 geschwenkt,
wodurch die Produktscheibe 24 in das Messergatter 9 gedrückt wird, das gegen den Messerbalken
6 drückt (vgl. Fig. 2 und 3).
[0026] Anschließend werden der Messerbalken 6 und das Messergatter 9 in ihre Ausgangsstellung
zurückbewegt, wobei die zuvor in das Messergatter 9 gedrückte Produktscheibe dort
als Produktwürfel 20 verbleiben kann, während der Prozess wieder von vorn beginnt,
indem eine neue abzutrennende Produktscheibe 24 in Transportrichtung T vorgeschoben
wird (vgl. Fig. 4). Bei den folgenden Arbeitsschritten gemäß Fig. 2 werden die Produktwürfel
20 durch die neu eingedrückten Produktwürfel einer folgenden Produktscheibe 24 aus
dem Messergatter 9 in Durchgangsrichtung herausgedrückt und fallen in den Auffangbehälter
19. Gemäß einem Prozesstakt kann das Arbeitselement 16 als Antriebselement oszillieren.
1. Maschine zum Schneiden von Lebensmitteln, insbesondere von Käse, mit einem Förderer,
einem quer zu dessen Transportrichtung (T) in Führungen sich bewegenden Messerbalken
(6), einem zum Messerbalken (6) in Transportrichtung (T) beabstandbaren und gegen
den Messerbalken (6) verfahrbaren Messergatter (9), und der Messerbalken (6) ein Gegenlager
für eine Scheibe des Lebensmittels bildet, die durch das Messergatter (9) drückbar
ist bei einem Verfahren gegen den Messerbalken (6), dadurch gekennzeichnet, dass das Messergatter (9) an einer Schwinge (12) angeordnet ist, und zur Kraftübertragung
mit Arbeitselement (16) und Hebel (22) die Schwinge (12) schwenkbar gelagert ist an
einer Lagerachse (13) quer zur Transportrichtung (T) und versetzt zum Messerbalken
(6).
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitselement (16) zwischen Messergatter (9) und Lager (23) der Schwinge (12)
angreift.
3. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwinge (12) als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, an dessen einem Hebelarmende
das Messergatter (9) und dem anderen Hebelarmende das Arbeitselement (16) angreift.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwinge (12) das Messergatter (9) als vorstehenden dem Messerbalken (6) zugewandten
Einsatz aufnimmt.
5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Maß des Vorstandes des Messergatters (9) im Bereich eines parallelen Versatzes
(V) der Lagerachse (13) gegenüber dem Messerbalken (6) liegt.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwinge (12) eine dem Messergatter (9) nachgeordnete Schütte (17) zum Leiten
von unter Schwerkraft fallenden gewürfelten Lebensmittelstücken in einen Auffangbehälter
(19) aufweist.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitselement (16) einen an der Schwinge (12) über eine Anlenkungsachse (14)
angelenkten Zug(Druck)Anker (15) eines Arbeitszylinders aufweist.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitselement (16) ein oszillierendes Antriebselement ist.