[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen von Stirndeckeln an der Stirnseite
einer Materialbahnrolle mittels zumindest eines Anpresselementes einer Vorrichtung
zum Befestigen von Stirndeckeln an Materialbahnrollen. Die Erfindung betrifft ferner
eine Vorrichtung zur Befestigung von Stirndeckeln, insbesondere von Außenstirndeckeln
an der Stirnseite von Materialbahnrollen mit einer Rollenlagereinrichtung mit mindestens
einem in Längsrichtung der Rollenlagereinrichtung gegenüber der Stirnseite der Materialbahnrolle
bewegbaren Anpresselement und einem Packpressenantrieb.
[0002] Vorrichtungen zum Befestigen von Stirndeckeln, insbesondere Außenstirndeckeln an
den Stirnseiten mit Verpackungsmaterial umhüllter Materialbahnrollen, insbesondere
zur Befestigung an von der Umhüllung gebildeten Falträndern und einem durch die Faltränder
in axialer Richtung fixierten Innenstirndeckel sind in unterschiedlichen Ausführungen
aus dem Stand der Technik bekannt. Diese umfassen zumindest ein Anpresselement, das
gegenüber der Stirnseite der Materialbahnrolle bewegbar und an diese anpressbar ist,
wobei der dazwischen angeordnete Stirndeckel mit der Umfangsverpackung, insbesondere
den überstehenden Falträndern, verklebt wird. Je nach Ausführung der Vorrichtung werden
die einzelnen Stirndeckel an das Anpresselement angelegt, eventuell zusätzlich aufgeheizt
und an die Rollenstirnseite angepresst. Die Anpresselemente sind dabei plan ausgeführt
und werden in der Regel planparallel zur Stirnseite der Materialbahnrolle ausgerichtet
gegenüber dieser bewegt und an diese angefahren. Vorzugsweise sind pro Vorrichtung
zumindest zwei derartige Anpresselemente vorgesehen, die den einzelnen voneinander
weggerichteten Stirnseiten der Materialbahnrolle zuordenbar sind. Damit die zwischen
dem Stirndeckel und der Verpackung eingeschlossene Luft leichter entweichen kann,
ist es bekannt, die Anpresselemente in einem Winkel angestellt an die Stirnfläche
der Materialbahnrolle heranzufahren und zum Zweck des Anpressvorganges anzuklappen,
das heißt von der geneigten Lage in eine planparallele Lage zur Stirnseite zu überführen.
Im Ergebnis wird mit der gesamten am Anpresselement ausgebildeten Anpressfläche eine
Anpresskraft an der Stirnseite der Materialbahnrolle aufgebracht, so dass über die
gesamte von der Anpressfläche überdeckte Fläche eine Flächenpressung erzeugt wird.
Zur Gewährleistung entsprechend hoher Flächenpressungen sind sehr große Anpresskräfte
erforderlich. Die Anpressung der Anpressfläche kann durch unterschiedliche Antriebskonzepte
realisiert werden. Diese sind entweder durch eine Funktionstrennung zur Realisierung
der Vorschubbewegung und der Erzeugung der Anpresskraft charakterisiert oder aber
frei von einer derartigen Funktionstrennung, wobei im letztgenannten Fall die Anpresskraft
durch die Einrichtung zur Erzeugung der Vorschubbewegung des Anpresselementes mit
aufgebracht wird, was insgesamt sehr hohe Antriebsleistungen erforderlich werden lässt.
[0003] Aus der Druckschrift
DE 199 61 665 A1 ist eine Vorrichtung zum Befestigen von Stirndeckeln an den Stirnseiten von Materialbahnrollen
vorbekannt, die eine Rollenlagereinrichtung umfasst, mindestens ein in Längsrichtung
der Rollenlagereinrichtung bewegbares Anpresselement in Form einer Anpressplatte und
einen Packpressenantrieb, wobei der Packpressenantrieb in einen Vorschubantrieb, der
das Anpresselement und den Anpresselementantrieb trägt sowie den Anpresselementantrieb
zum Aufbringen der erforderlichen Anpresskraft am Anpresselement unterteilt ist. Der
eigentliche Anpresselementantrieb ist dabei zwischen der Anpressplatte und dem Vorschubantrieb
angeordnet. Diese Ausführung gestattet durch die funktionale Trennung zwischen der
eigentlichen Vorschubbewegung und der Anpressung des Anpresselementes eine besonders
einfache und kostengünstige Ausgestaltung des gesamten Packpressenantriebes, wobei
für die Vorschubbewegung nur noch geringe Antriebsleistungen erforderlich sind. Ein
Nachteil dieser Ausführung besteht jedoch darin, dass zum einen die Lagerung des Anpresselementantriebes
am Vorschubantrieb zur Abstützung der Reaktionskräfte aus den erforderlichen hohen,
zu erzeugenden Flächenpressungen ausgelegt werden muss, ferner ein flächiges Anliegen
mit der Anpressfläche an der Oberfläche des Stirndeckels an der Stirnseite der Materialbahnrolle
gegeben sein muss.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Befestigen von Stirndeckeln der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln,
dass eine möglichst gute Verklebung zwischen den einzelnen Verpackungsbestandteilen,
wie Stirndeckeln, insbesondere Außenstirndeckel und Innenstirndeckel und Umfangsverpackung
in kurzer Zeit derart erzielbar ist, dass die in der Verpackung eingeschlossene Luft
sehr gut entweichen kann und ferner die aufbringbaren Anpresskräfte gering gehalten
werden können.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung ist durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 19 charakterisiert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Das Verfahren zum Befestigen von Stirndeckeln an den Stirnseiten einer Materialbahnrolle
mittels eines Anpresselementes einer Vorrichtung zum Befestigen derartiger Stirndeckel
an den Stirnseiten einer Materialbahnrolle ist dadurch gekennzeichnet, dass die Anpressung
durch eine Wälzbewegung zumindest einer wenigstens teilweise gekrümmten Fläche des
Anpresselementes über die Anlagefläche des Stirndeckels an der Stirnseite der Materialbahnrolle
erfolgt.
[0007] Unter Stirndeckel im Sinne der Erfindung werden kreisförmige Gebilde aus Verpackungsmaterial
verstanden, die die Stirnseite der Materialbahnrolle zumindest teilweise überdecken.
Bei diesen handelt es sich vorzugsweise um so genannte Außenstirndeckel von Stirndeckeleinheiten,
die zur Vermeidung einer direkten Befestigung und Fixierung an der Stirnseite der
Materialbahnrolle mit einem Innenstirndeckel und der Umfangsverpackung verbunden werden,
wobei durch diese Verbindung auch die Lage des Innenstirndeckels fixiert wird. Die
Verbindung erfolgt vorzugsweise mittels eines Adhäsionsmittels oder anderweitig durch
Stoffschluss.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Erzeugung der erforderlichen Anpresskräfte durch die Abwälzbewegung
einer zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig gekrümmten Fläche erfolgt nacheinander
ein Anpressen unterschiedlicher einander benachbarter Flächenbereiche der Anpressfläche
des Anpresselementes am Stirndeckel. Diese Art der allmählichen Anpressung weist neben
dem Erfordernis des Aufbringens geringer Anpresskräfte gleichzeitig den Effekt auf,
das je nach Anordnung der gekrümmten Fläche die zwischen dem Stirndeckel und der restlichen
Verpackung, insbesondere Umfangsverpackung sowie dem eventuell vorhandenen Innenstirndeckel
vorhandene Luft entweichen kann, indem diese in Richtung der Wälzbewegung, vorzugsweise
in Richtung des Außenumfanges des Stirndeckels herausgedrückt wird. Die Wälzbewegung
erlaubt ferner ein sehr schonendes Anpressen eines Stirndeckels.
[0009] Unter Materialbahnrollen werden um einen Kern oder Hülse aufgewickelte bahnförmige
Materialien verstanden, vorzugsweise in Form von Faserstoffbahnen, insbesondere Papier-
Karton- oder Tissuebahnen, oder Folien, textile Bahnen.
[0010] Bezüglich der Art der Wälzbewegung bestehen eine Mehrzahl von Möglichkeiten. Die
Wälzbewegung kann in Umfangsrichtung des anzupressenden Stirndeckels erfolgen und/oder
in zumindest einer Richtung senkrecht zur theoretischen Verlängerung der Längsachse
der Materialbahnrolle, an welcher der Stirndeckel befestigt wird, und die mit einer
Mittenachse in Längsrichtung des Anpresselementes zusammenfällt, das heißt einer Senkrechten
zur Anpressfläche. Durch die Wälzbewegung werden aneinandergrenzende Flächenbereiche
der gesamten Anpressfläche nacheinander als dann wirksame, eine Kraft übertragende
Flächen zur Anlage am Stirndeckel gebracht, während die anderen vorher wirksamen Flächenbereiche
wieder abgehoben und damit deaktiviert werden. Die Anpresskraft wird lediglich in
den Anlagebereichen der wirksamen Flächenbereiche aufgebracht, weshalb zur Erzielung
sehr hoher Flächenpressungen geringere Anpresskräfte ausreichen, was sich in einer
geringeren erforderlichen Antriebsleistung niederschlägt. Ferner können durch die
Geometrie der Anpressfläche und die gewünschte Wälzgeometrie das Herausdrücken der
Luft sowie der Anpressvorgang gezielt gesteuert werden.
[0011] Grundsätzlich findet keinerlei Relativbewegung zwischen der Oberfläche des Stirndeckels
selbst und der Anpressfläche in dem Sinne statt, dass eine Gleitpaarung erzeugt wird.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung kann jedoch eine derartige Gleitbewegung
zeitlich begrenzt zusätzlich separat oder aber kombiniert mit der Wälzbewegung erzeugt
werden, um Ausrichteffekte beziehungsweise Streckeffekte am Stirndeckel gegenüber
der Stirnseite der Materialbahnrolle zu erzielen.
[0012] Gemäß einer ersten Ausführung wird die Wälzbewegung durch Verschwenkbewegungen realisiert.
Dabei finden je nach Lagerung und Aufhängung des Anpresselementes und der Zuordnung
einer Antriebseinheit zu diesem Verschwenkbewegungen in einem Winkel zur theoretischen
Verlängerung der Längsachse der Materialbahnrolle beziehungsweise einer Senkrechten
zur Stirnfläche der Materialbahnrolle und damit einer Mittenachse des Anpresselementes,
die in Längsrichtung ausgerichtet ist und in einem Winkel, vorzugsweise senkrecht
auf der Anpressfläche steht, statt. Diese Verschwenkbewegung erlaubt eine reine Abwälzbewegung.
In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist die Anpressfläche rotationssymmetrisch
bezüglich einer Mittenachse in Längsrichtung ausgebildet und die Abwälzbewegung der
Anpressfläche erfolgt durch Verschwenken dieser Mittenachse in Längsrichtung in einem
Winkel um deren fluchtende Lage mit der Längsachse der Materialbahnrolle.
[0013] Bei Verschwenkbewegungen in Richtung senkrecht zur Längsachse der Materialbahnrolle
wird in Abhängigkeit der Ausgestaltung der Anpressfläche, insbesondere bei außermittiger
gekrümmter Ausführung diese vorzugsweise in Umfangsrichtung zumindest einmal in einem
Winkel um deren Mittenachse in Längsrichtung frei von einem Kontakt mit dem Stirndeckel
und/oder der Stirnseite der Materialbahnrolle verdreht und zumindest in einer weiteren
Richtung senkrecht zur Längsachse der Materialbahnrolle abgewälzt, um nach Möglichkeit
gleiche Verhältnisse über die Stirndeckelfläche zu erzielen.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausführung kann die Verschwenkbewegung auch durch gezielte Lageveränderung
der Lagerung des Anpresselementes an zwei, vorzugsweise drei in einem Winkel zueinander
ausgerichteten geometrischen Achsen erfolgen.
[0015] In einer vorteilhaften Ausführung wird zur einfachen konstruktiven Ausführung eine
Kombination aus Lageveränderung an vordefinierten geometrischen Achsen und Verschwenkbewegungen
gewählt.
[0016] In einer alternativen Ausführung ist es vorgesehen, die Wälzbewegung mittels einer
rotierenden Fläche durchzuführen, die gleichzeitig relativ, vorzugsweise direkt parallel
zur Stirnfläche der Materialbahnrolle bewegt wird. In diesem Fall ist das Anpresselement
vorzugsweise in Form einer rotierbaren Walze ausgebildet, deren Rotationsachse während
des Antriebes der Walze parallel zur Stirnseite der Materialbahnrolle verschoben wird.
Mittels dieser Bewegung wird in einem Arbeitsgang ein Andrücken je nach Ausbildung
der Verschiebungsrichtung der Rotationsachse realisiert. Allerdings sind hier andere
Ausführungen zur Anlage und Positionierung des Außenstirndeckels zu wählen, während
bei den vorher genannten Lösungen der jeweilige Stirndeckel auch mittels des Anpresselementes
an der Stirnfläche positioniert werden kann.
[0017] Die Abwälzbewegung der Anpressfläche ist erfindungsgemäß als Funktion zumindest einer
der nachfolgenden Größen einstellbar ist:
- Geometrie und Dimensionierung der Anpressfläche
- Ausführung und Anordnung der Lagerung des Anpresselementes, insbesondere Ausrichtung
und Freiheitsgrade der einzelnen Lagerstellen
- Anordnung und Ausführung des Anpresselementantriebes.
[0018] Dabei können die Wälzbewegung der Anpressfläche und die über diese an der Stirnseite
der Materialbahnrolle aufbringbaren Anpresskräfte in einer besonders vorteilhaften
Ausführung mit sehr geringer erforderlicher Antriebsleistung mit einer einzigen Einrichtung
erzeugt werden oder aber mit unterschiedlichen Einrichtungen in Funktionstrennung.
[0019] Bezüglich der Art der Erzeugung der Wälzbewegung der Anpressfläche und/oder der über
diese an der Stirnseite der Materialbahnrolle aufbringbaren Anpresskräfte bestehen
eine Vielzahl von Möglichkeiten. Dabei kann auf hydraulische, pneumatische, mechanische,
elektrische Lösungen oder eine Kombination aus vorgenannten Möglichkeiten zurückgegriffen
werden. Vorzugsweise finden verschleißfreie Systeme mit der Möglichkeit der Erzeugung
großer Kräfte bei geringem Bauraum Verwendung.
[0020] In einer vorteilhaften Weiterentwicklung ist zur Verbesserung der Press- und Haftwirkung
die Anpressfläche beheizt.
[0021] Um zusätzliche Einrichtungen zur Anlage und Positionierung der Stirndeckel einsparen
zu können, wird ein Anpresselement eingesetzt, das derart ausgeführt und angeordnet
ist, geeignet zu sein, einen Stirndeckel aufzunehmen und an der Stirnseite der Materialbahnrolle
zu positionieren.
[0022] Bezüglich der Ausführung der Vorrichtung zum Befestigen von Stirndeckeln an der Stirnseite
einer Materialbahnrolle bestehen eine Mehrzahl von Möglichkeiten. Diese umfasst ein
Anpresselement, welches vorzugsweise in Form eines scheibenförmigen Elementes ausgebildet
ist und dessen Anpressfläche als Wirkfläche zumindest teilweise gekrümmt ausgebildet
ist und ein diesem zugeordneter Packpressenantrieb. Dabei kann der Packpressenantrieb
gemäß einer ersten Ausführung hinsichtlich der Funktionalität durch eine Vorrichtung
zur Realisierung der Vorschubbewegung gegenüber der Stirnseite und gleichzeitig der
Erzeugung der Anpresskraft charakterisiert sein und gemäß einer weiteren zweiten Ausführung
durch Funktionstrennung, indem diese einen Vorschubantrieb und einen Anpresselementantrieb
umfasst. Die zweite Möglichkeit bietet den Vorteil, dass hier die energetische Auslegung
für die einzelnen Funktionen separat an den einzelnen Antriebseinheiten erfolgen kann.
Die über das Anpresselement aufzubringende Anpresskraft beziehungsweise die Antriebseinheit
kann kleiner ausgelegt werden.
[0023] Die zu erzielende Wälzgeometrie bestimmt sich dabei als Funktion der Geometrie der
Anpressfläche am Anpresselement, ferner der Art der Lagerung und der Möglichkeiten
einer Verstellbewegung. Diesbezüglich bestehen eine Vielzahl von Möglichkeiten. Der
Packpressenantrieb umfasst dazu Mittel zur Erzeugung der Abwälzbewegung der Anpressfläche
und Mittel zur Erzeugung der Anpresskraft an der wirksamen Fläche der Anpressfläche.
Vorzugsweise werden im Sinne einer hohen Funktionskonzentration und Bauteilminimierung
die Mittel zur Erzeugung der Abwälzbewegung der Anpressfläche von den Mitteln zur
Erzeugung der Anpresskraft an der wirksamen Fläche der Anpressfläche gebildet.
[0024] In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist die Anpressfläche von einer um eine
Achse rotierte konvexe Fläche gebildet, so dass diese einen Kegelstumpf mit gekrümmter
Ausführung des Stumpfes beschreibt. Diese Ausführung ermöglicht bei Anlage an den
Stirndeckel eine feste Zentrierung im Mittenbereich des Stirndeckels, das heißt im
Bereich der Mittenachse, welche gleichzeitig der Mittenachse des Anpresselementes
entspricht. Ausgehend davon kann durch das Verschwenken der Mittenachse des Anpresselementes
um die Mittenachse des Stirndeckels die Wälzbewegung in Umfangsrichtung ausgeführt
werden. Dazu ist vorzugsweise das Anpresselement kardanisch aufgehängt, wobei die
Aufhängung im Bereich der Hauptkrümmung, hier im Mittenbereich erfolgt und damit in
Umfangsrichtung Stelleinrichtungen zur Erzeugung der Anpresskraft vorzusehen sind,
die gleichzeitig die Funktion der Verschwenkbewegung mit übernehmen. Eine andere vorteilhafte
Ausführung besteht in einer Aufhängung im Bereich des Außenumfanges.
[0025] Bezüglich einer weiteren Ausführung ist es theoretisch auch möglich, den Anpressvorgang
durch eine überlagerte Wälzbewegung in zumindest zwei senkrecht zueinander vorliegenden
Richtungen vorzunehmen, wobei in diesem Fall in vereinfachter Weise im Schnitt das
Anpresselement ebenfalls durch eine konvexe Querschnittsgeometrie charakterisiert
ist, jedoch der Krümmungsbereich sich gleichmäßig über den gesamten Durchmesser im
Mittenbereich erstreckt. Damit wird ein ringförmiges Scheibenelement mit Erhebung
im Mittenbereich realisiert, welches durch jeweils eine Bewegung in beide Richtungen
die gesamte Fläche des Stirndeckels überstreichen kann.
[0026] In einer Weiterentwicklung ist es auch denkbar, die Krümmung über den Durchmesser
beliebig anzuordnen, wobei dann die Anlagefläche zur Erstanlage am Stirndeckel variiert
und verschoben werden kann, insbesondere in vertikaler Richtung.
[0027] Durch eine gezielte Bombierung der Anpressflächen können Flächenpressungen bei gleicher
Anpresskraft über die Stirndeckeloberfläche variiert werden.
[0028] Bezüglich der Ausgestaltung der Stelleinrichtungen sind eine Vielzahl von Möglichkeiten
denkbar. Hierzu können pneumatische, hydraulische Stelleinrichtungen zum Einsatz gelangen.
Ferner sind auch rein mechanische Ausführungen denkbar, diese sind jedoch aufgrund
ihrer Trägheit zum Teil nicht geeignet. Diese sind in einer besonders vorteilhaften
Ausführung zur zeitoptimierten und leistungsoptimierten Abwälzbewegung kraft- oder
weggesteuert ausgeführt.
[0029] Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Darin
ist im Einzelnen Folgendes dargestellt:
- Figur 1
- zeigt schematisiert vereinfacht den Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Befestigung von Stirndeckeln;
- Figuren 2a bis 2e
- beispielhaft verdeutlichen mögliche Ausführungen von Anpressflächengeometrien von
Anpresselementen in drei Ansichten;
- Figuren 3a bis 3e
- verdeutlichen in schematisierter Darstellung Möglichkeiten der Lagerung eines Anpresselementes;
- Figuren 4a bis 4c
- verdeutlichen in schematisierter Darstellung Möglichkeiten der Ausführung der Stelleinrichtung;
- Figur 5
- verdeutlicht beispielhaft eine Steuerung/Reglung zur Steuerung der Anpresskraft.
[0030] Die Figur 1 verdeutlicht in schematisiert vereinfachter Darstellung den Aufbau einer
Vorrichtung 1 zum Befestigen eines Stirndeckels 2, insbesondere in Form eines Außenstirndeckels
an der Stirnseite 3 einer Materialbahnrolle 4. Die Vorrichtung 1 wird auch als Verpackungsvorrichtung
bezeichnet und ist Bestandteil von Verpackungsanlagen, die der Umhüllung von Materialbahnrollen
4 mit Verpackungsmaterial dienen. Diese umfasst zumindest ein Anpresselement 5, insbesondere
in Form eines so genannten Packpressenschildes, welches relativ zur Stirnseite 3 der
Materialbahnrolle 4 bewegbar ist. Die Bewegung erfolgt zumindest in Längsrichtung
der Lagereinrichtung 6 der Materialbahnrolle 4 betrachtet und damit senkrecht zur
Längsachse L
4 der Materialbahnrolle 4. Die erforderliche Vorschubbewegung zur Positionierung des
jeweiligen Anpresselementes 5 und die erforderliche Anpresskraft F werden von einem
Packpressenantrieb 7 erzeugt. Diese Funktionen können mittels eines einzigen Antriebes
oder aber wie in Figur 1 schematisiert vereinfacht dargestellt in einer besonders
vorteilhaften Ausführung über separat gelagerte und ansteuerbare Antriebe realisiert
werden. Der Packpressenantrieb 7 umfasst im dargestellten Fall zumindest einen Vorschubantrieb
8 und einen Anpresselementantrieb 9. Der Anpresselementantrieb 9 ist zwischen dem
Packpresselement 5 und dem Vorschubantrieb 8, insbesondere dem am Vorschubantrieb
8 gelagerten Tragelement 25 des Anpresselementes 5 angeordnet. Das Anpresselement
5 ist vorzugsweise als platten- oder scheibenförmiges Element ausgebildet, dessen
in Funktionsstellung zur Stirnseite 3 weisende und als Anpressfläche 10 fungierende
Wirkfläche zumindest teilweise gekrümmt ausgebildet ist. Durch die zumindest teilweise
Krümmung der Anpressfläche 10 wird am Stirndeckel 2 immer nur ein Teilbereich der
Anpressfläche 10 wirksam, welcher auch als momentan wirksamer Flächenbereich 11 bezeichnet
wird. Dadurch wird eine örtlich begrenzte höhere Flächenpressung bei geringeren Kräften
über diesen momentan wirksamen Flächenbereich 11 möglich. Die Anpressung erfolgt dabei
unter Änderung des wirksamen Flächenbereiches 11 der Anpressfläche 10 über die Fläche
des anzupressenden Stirndeckels 2 betrachtet. Dies wird durch eine Abwälzbewegung
der gekrümmten Fläche realisiert. Der Packpressenantrieb 7, insbesondere der Anpresselementantrieb
9 gemäß Figur 1 ist dabei derart angeordnet und ausgebildet, dass über diesen eine
Wälzbewegung über den gekrümmten Bereich der Anpressfläche 10 realisiert wird, so
dass die einzelnen Flächenbereiche der Anpressfläche 10 in zeitlicher Abfolge nacheinander
am Stirndeckel 2 an der Stirnseite 3 der Materialbahnrolle 2 wirksam werden. Die wirksame
Anpressfläche 11 verändert sich dabei zeitlich aufgrund der Abwälzung der Anpressfläche
10 an der Stirnseite 3 und wird immer neuen Flächenbereichen der Anpressfläche 10
zugeordnet. Durch diese Abwälzbewegung werden nacheinander unterschiedliche Flächenbereiche
mit dem Stirndeckel 2 in Wirkverbindung gebracht. Aufgrund der geringen Größe der
wirksamen Anpressflächen 11 kann die erforderliche Anpresskraft F bei gleichem Anpressdruck
p erheblich reduziert werden und je nach Ausführung der Geometrien der Anpressflächen
10 entsteht dabei eine entsprechend schmale Kontaktzone mit sehr hoher Pressung bei
kleinen aufzubringenden Kräften, wobei gleichzeitig auch die zwischen dem Stirndeckel
2 und der Stirnseite 3 eingeschlossene Luft zu einer Seite hin, insbesondere in Richtung
des Außenumfanges des Stirndeckels 2 ausgestrichen werden kann, so dass diese besser
aus der gesamten Materialbahnrollenverpackung entweichen kann.
[0031] Die einzelnen Funktionen, insbesondere Vorschub, das heißt Lagepositionierung durch
Bewegung gegenüber der Stirnseite 3 der Materialbahnrolle 4 und die eigentliche Anpressfunktion
werden funktional vorzugsweise voneinander getrennt, so dass die einzelnen Antriebe
nur noch für die einzelnen Funktionen auszulegen sind und das Gesamtsystem energetisch
effektiver arbeitet. Die konkrete Ausführung des Vorschubantriebes 8 liegt dabei im
Ermessen des zuständigen Fachmannes. Diesbezüglich kann auf bekannte Anordnungen verwiesen
werden. Bezüglich der Ausgestaltung des Vorschubantriebes 8 des Packpressenantriebes
7 bestehen eine Vielzahl von Möglichkeiten. Im einfachsten Fall umfasst der Vorschubantrieb
8 wie in der Figur 1 dargestellt eine Linearführung 12, in welcher ein wälz- oder
gleitgelagerter Schlitten 13 geführt ist, an welchem der Anpresselementantrieb 9 und
das Anpresselement 5 angeordnet sind.
[0032] Bezüglich der konkreten Ausgestaltung der Anpressfläche 10 zur Realisierung der wirksamen
Flächenbereiche 11 bei einer Wälzbewegung bestehen ebenfalls eine Vielzahl von Möglichkeiten.
Die konkrete gewählte Geometrie der Anpressfläche 10 hängt dabei im Wesentlichen auch
von der Art und Ausführung der Lagerung des Anpresselementes 5, der Art und Ausführung
des Anpresselementantriebes 9 sowie der Erzeugung der Anpresskräfte ab.
[0033] Die Figuren 2a bis 2c verdeutlichen besonders vorteilhafte Ausführungen, die Figuren
2d und 2e weitere mögliche Ausführungen eines Anpresselementes 5 jeweils in drei Ansichten
- einer Ansicht von Rechts, einer Ansicht von Oben und einer Ansicht von Vorn. Die
Figur 2a verdeutlicht dabei eine Ausbildung eines Anpresselementes 5 mit gewölbter
beziehungsweise gekrümmter, die Anpressfläche 10 bildenden Oberfläche. Das Anpresselement
5 ist im Bereich der Oberfläche im Querschnitt betrachtet vorzugsweise rotationssymmetrisch
um eine Mittenachse M
L, die in der Ausgangsposition vor Einleitung einer Wälzbewegung in Längsrichtung der
Rollenlagereinrichtung 6 angeordnet ist, ausgeführt und durch einen konvexen Querschnitt
charakterisiert. Die geometrische Grundform in der Draufsicht ist in Anpassung an
die Geometrie der Stirnseite 3 der Materialbahnrolle 4 beziehungsweise den anzupressenden
Stirndeckel 2 kreisrund ausgebildet. Um die gesamte Anpressfläche 10 mit dem Stirndeckel
2 und der Stirnseite 3 in Wirkverbindung bringen zu können, wird hier eine Abwälzbewegung
der Anpressfläche 10 realisiert, die in Umfangsrichtung des Stirndeckels 2, insbesondere
der Stirnseite 3 um die Längsachse L
4 der Materialbahnrolle 4 verläuft. Da eine Relativbewegung zwischen der Anpressfläche
10, insbesondere den wirksamen Flächenbereichen 11 und dem Stirndeckel 2 nach Möglichkeit
zur Verhinderung eines Verziehens oder eines Verschiebens des Stirndeckels 2 vermieden
werden soll, wird die Anpressfläche 10 bezogen auf die Mittenachse M
L, welche der Symmetrieachse S entspricht, nicht um diese Umfangsrichtung verdreht,
sondern es erfolgt lediglich ein Verschwenken, wobei die Verschwenkbewegung durch
Richtungskomponenten in drei Richtungen charakterisierbar ist. Durch ein Verschwenken
im Wesentlichen um drei Achsen wird eine Lageänderung der Mittenachse M
L gegenüber der Ausgangslage, in welcher die Mittenachse M
L mit der Längsachse L
4 der Materialbahnrolle 4 beziehungsweise der Längsrichtung der Rollenlagereinrichtung
6 zusammenfällt, erzielt. Durch Verstellbewegungen der Mittenachse M
L in einem Winkel Alpha in einer Ebene E1, die durch die Mittenachse M
L und eine Senkrechte S1 zu dieser charakterisiert ist, und/oder einem Winkel Beta
in einer Ebene E2, die durch die Mittenachse M
L und eine weitere Senkrechte S2 zu dieser charakterisiert ist, wird die Verschwenkbewegung
erzeugt.
[0034] Die Art der Realisierung einer derartigen Schwenkbewegung hängt dabei auch im Wesentlichen
von der Art der Lagerung des Anpresselementes 5 gegenüber der zumindest teilweise
gekrümmten Oberfläche ab. Auf diese wird in den Figuren 3a und 3b noch gesondert eingegangen.
In den Figuren 2a bis 2c ist dabei lediglich die Änderung der Lage der Mittenachse
M
L dargestellt, wobei jeweils bezogen auf die Darstellungsebene der drei Ansichten ein
Herausschwenken aus dieser erfolgt. Die verschwenkten Achsen werden jeweils durch
eine unterbrochene Linie M
L' dargestellt. Die Darstellung geht dabei vom idealisierten Anwendungsfall aus, in
welchem im Anstellzustand des Anpresselementes 5 an die Stirnseite 3 der Materialbahnrolle
4 die Längsachsen von Materialbahnrolle 4 und Anpresselement 4 fluchten und die Verschwenkbewegung
um die Längsachse der Materialbahnrolle 4 vorgenommen wird. Die Darstellung in einer
Ansicht von Rechts verdeutlicht dabei den Verschwenkwinkel Alpha in der Ebene E1 gegenüber
der Ebene E2. Die Darstellung in der Ansicht von Oben verdeutlicht den Verschwenkwinkel
Beta in einer Ebene E2 gegenüber E1. Die geänderte Lage der Symmetrieachse beziehungsweise
Mittenachse in Abhängigkeit der Neigung ist hier mit M
L' bezeichnet. Durch die Überlagerung der Bewegungen in den einzelnen Ebenen E1, E2
wird die Verschwenkbewegung realisiert. Dadurch wird sichergestellt, dass sich einzelne
Teilflächenbereiche der Anpressfläche 10 nacheinander als wirksame Flächenbereiche
11 ausbilden.
[0035] Die in der Figur 2a dargestellte Ausführung entspricht im Wesentlichen der Ausbildung
als Kegel, jedoch mit abgerundeter Spitze beziehungsweise abgerundetem Kegelkopf und
gekrümmten Kegelflächen. Vorzugsweise ist die gesamte Oberfläche im Querschnitt betrachtet
durch einen Krümmungsradius R1 beschreibbar.
[0036] Demgegenüber verdeutlicht die Figur 2b anhand einer Darstellung in drei Ansichten,
eine Ausführung mit konvexem Querschnitt bezüglich einer Mittellinie M
Q senkrecht zur Längsrichtung beziehungsweise zur Mittenachse M
L in Längsrichtung betrachtet. Der Querschnitt in Richtung der Mittellinie M
Q ändert sich dabei aufgrund der Ausbildung des Anpresselementes als kreisförmiges
Element und nimmt jeweils vom Außenumfang des Anpresselementes in Richtung zur Mittenachse
M
L zu. Bei dieser Ausführung kann ausgehend vom Mittenbereich 14 des Anpresselementes
5 eine Abrollbewegung beziehungsweise Wälzbewegung um die Mittenachse M
Q, d.h. beispielsweise bei Anordnung des Anpresselementes 5 mit der Mittenachse M
Q in der Ebene E2 erfolgt die Verschwenkbewegung im Winkel Alpha um E2. Die Abrollbewegung
gliedert sich dabei in zwei Teilbewegungen, eine Abrollung in Richtung des oberen
Endes des Stirndeckels 2 durch Alpha und eine weitere Abrollbewegung in Richtung des
unteren Endes des Stirndeckels 2 durch Minus-Alpha. Dabei werden die wirksamen Flächenbereiche
11 in Richtung senkrecht zur Mittenachse M
L nacheinander erzeugt, wobei zum Überstreichen der gesamten Fläche des Stirndeckels
2 ein wiederholtes Überwälzen erforderlich ist, das heißt quasi eine Hin- und Rückbewegung
durch Neigung gegenüber der oberen Stirndeckelhälfte und danach gegenüber der unteren
Stirndeckelhälfte. Um nicht nur bezüglich einer senkrechten Achse zur Mittenachse
M
L eine derartige Anpressung zu erzeugen, kann das Anpresselement 5 optional auch zusätzlich
noch um seine Mittenachse M
L um einen Winkel Gamma verdreht werden, vorzugsweise um 90 Grad in Umfangsrichtung.
In diesem Fall kann dann in gleicher Weise die Abrollbewegung durch Neigung gegenüber
der rechten und danach der linken Stirndeckelhälfte erfolgen. Wälzbewegung und Verdrehbewegung
um Gamma erfolgen dabei vorzugsweise getrennt, um ein Verziehen des Stirndeckels 2
zu vermeiden.
[0037] Die Figuren 2a und 2b verdeutlichen dabei Ausführungen, bei welcher die stärkste
Krümmung im Mittenbereich 14 vorliegt. Dabei wird ausgehend von dieser entweder in
Umfangsrichtung oder aber senkrecht zu dieser eine entsprechende Anpresskraft erzeugt.
Dabei kann die Krümmung pro Querschnittsfläche bezüglich einer Mittenachse M
Q quer zur Mittenachse M
L in Längsrichtung betrachtet durch nur einen oder aber eine Mehrzahl aneinander gereihter
unterschiedlicher Krümmungsradien charakterisiert sein.
[0038] Die Figur 2c verdeutlicht demgegenüber eine Ausführung der gekrümmten Anpressfläche
10 in einer von der symmetrisch konvexen Form abweichenden Form, die die stärkste
Krümmung außerhalb der Mittenachsen M
L, M
Q aufweist. Hier ist beispielhaft die Krümmung um eine Mittenachse M
Q quer zur Mittenachse M
L in Längsrichtung und damit in der Ebene des Anpresselementes 5 in den oberen oder
unteren Bereich des Anpresselementes 5 verlagert. Die Ausführung entspricht dabei
im Wesentlichen der in Figur 2b beschriebenen, jedoch erstreckt sich die Krümmung
hier über eine geringere Breite im Bereich der unteren Hälfte des Anpresselementes
5. Die Abwälzbewegung erfolgt hier dann vorzugsweise lediglich in einer Richtung,
das heißt nach Anlegen im durch die stärkere Krümmung ausgebildeten Bereich 15.1 in
einem Randbereich des Stirndeckels 3 durch die nachfolgende Abwälzbewegung über den
Durchmesser zum gegenüberliegenden Randbereich durch Berührung des Stirndeckels 3
mit dem Bereich 15.2 des Anpresselementes 5. Dadurch wird die Luft quasi von einer
Seite zur anderen ausgedrückt. Die Ausbildung gemäß der Figur 2c ist dabei beispielhaft
durch zwei unterschiedliche Durchmesser beziehungsweise Radien charakterisiert, diese
sind hier mit R1 und R2 bezeichnet.
[0039] Die Figuren 2a bis 2c verdeutlichen Ausführungen mit vollständig gekrümmter Anpressfläche
10. Denkbar ist es jedoch auch, die Anpressfläche 10 aus einer Kombination aus einer
gekrümmten Fläche sowie einer ebenen Fläche zu realisieren. Eine derartige Ausführung
ist beispielsweise in der Figur 2d wiedergegeben. Diese entspricht im Wesentlichen
der in der Figur 2a beschriebenen, wobei die Anpressfläche 10 jedoch im Bereich des
Außenumfanges 26 des Anpresselementes 5 durch eine Kegelfläche charakterisiert ist.
Auch in dieser Kombination ist ein Abwälzen der Anpressfläche 10 am Stirndeckel 2
an der Stirnseite 3 der Materialbahnrolle 4 gewährleistet.
[0040] Bei allen in den Figuren 2a bis 2d dargestellten Ausführungen erfolgt die Wälzbewegung
durch eine Verstellbewegung der Symmetrie- beziehungsweise Mittenachse M
L aus deren Ursprungslage heraus, insbesondere ein Verschwenken. Gegenüber diesen Ausführungen
verdeutlicht die Figur 2e eine alternative Ausführung mit einer rotierbaren Anpressfläche
10, welche vorzugsweise am Außenumfang 27 einer Walze 16 gebildet wird, wobei die
Walze 16 durch eine Abrollbewegung an der Stirnseite 3 wirksam wird. Dazu rotiert
die Anpressfläche 10 um die Achse L
16 der Walze 16. Diese ist vorzugsweise an der Funktionslage bezogen auf die Materialbahnrolle
4 derart angeordnet und ausgerichtet, dass diese in einem Winkel senkrecht zur Längsachse
dieser steht. Die Achse L
16 wird dann als Senkrechte zur Längsachse L
4 der Materialbahnrolle 4 senkrecht zu dieser bewegt, insbesondere parallel zur Stirnseite
3.
[0041] Die Figuren 3a bis 3c verdeutlichen in schematisiert vereinfachter Darstellung mögliche
Ausgestaltungen der Lagerungen der Anpresselemente 5 an einem Tragelement 25. Grundlegend
werden gemäß der Figuren 3a, 3b und 3c zwei unterschiedliche Ausführungen der Lagerung
unterschieden - eine einfache Schwenklagerung um zumindest eine Achse gemäß Figur
3a, vorzugsweise eine kardanische Aufhängung gemäß Figur 3b einer Ansicht von Rechts
oder eine Aufhängung an unterschiedlichen Achsen, vorzugsweise zwei Achsen gemäß Figur
3c. Die Art der Gelenke und die Anzahl der Achsen bestimmen den Freiheitsgrad der
Bewegung des Anpresselementes 5. Figur 3a verdeutlicht beispielhaft für eine Ausbildung
des Anpresselementes 5 gemäß Figur 2b ein Schwenklager 28 im Bereich der Symmetrieachse
beziehungsweise der Mittenachse in Längsrichtung M
L, wobei die Schwenkachse senkrecht zu dieser ausgerichtet ist.
[0042] Figur 3b verdeutlicht eine im Bereich der Symmetrieachse beziehungsweise der Mittenachse
in Längsrichtung M
L angeordnete kardanische Lagerung 17. Diese ist der der Anpressfläche 10 entgegengesetzt
ausgerichteten Seite des Anpresselementes 5 zugeordnet und ermöglicht eine Verschwenkbewegung
gleichmäßig in den einzelnen genannten Richtungen um den durch diese beschreibbaren
Lagerpunkt L
P. Dabei kann die kardanische Lagerung 17 auch versetzt zur Mittenlinie M
L in Längsrichtung betrachtet, angeordnet sein, wie mit 17' verdeutlicht ist. Dies
ist jedoch immer in Abstimmung auf die Ausgestaltung der Anpressfläche 10 zu realisieren,
um bei Abwälzbewegung mit der gesamten Anpressfläche 10 wirksam Anpressflächen 11
ausbilden zu können. Eine Verschiebung des Lagerpunktes L
P ist dabei insbesondere bei Ausführungen gemäß Figur 2c denkbar. In diesem Fall wird
der Lagerpunkt L
P wie bei der zweiten Ausführung gemäß Figur 3a wiedergegeben vorzugsweise in den Bereich
der kleinsten Krümmung verlagert.
[0043] Demgegenüber verdeutlicht die Figur 3c für eine Ausführung gemäß Figur 2a die Möglichkeit
einer Aufhängung an drei Lagerachsen, L1, L2, L3, wobei in Achsrichtung dieser Lagerachsen
jeweils eine Bewegung möglich ist, über die eine Verschwenkbewegung des Anpresselementes
5 nachstellbar ist.
[0044] Verdeutlichen die Figuren 3a bis 3c Ausführungen der Lagerung unabhängig von der
Geometrie der Anlenkfläche am Anpresselement 5, kann diese auch bei der Realisierung
der Verstellbewegungen mit berücksichtigt werden beziehungsweise derart ausgebildet
und angeordnet sein, dass dieser eine Funktion bei der Lageänderung zukommt. Die Figur
3d verdeutlicht eine besonders vorteilhafte Ausführung eines Anpresselementes 5 in
Form eines gekrümmtem Anpresselementes 5, wobei auch die der Wirkfläche 10 gegenüber
angeordnete Fläche 20 gekrümmt ausgebildet ist, wobei die Krümmung gleich oder aber
unterschiedlich zur Krümmung der Anpressfläche 10 ausgeführt sein kann. Diese gekrümmte
Fläche 20 wirkt wie eine Kurvenscheibe. Die Lagerung erfolgt hier an einer Achse L1
mittels eines Schwenklagers 29, welches durch eine Schwenkachse L2 charakterisiert
ist, die senkrecht zu L1 ausgerichtet ist, wobei die Schwenkachse L2 in L1 verschiebbar
ist und in einer Achse L3, senkrecht zu L1 und L2 an der gekrümmten Rückseite 30 des
Anpresselementes 5, wobei die Funktion dieses weiteren Schwenklagers von der gekrümmten
Rückseite 30, insbesondere der Fläche 20 und der Führung in der Achse L3 übernommen
wird. Die Lagerung an L3 erfolgt durch Lagerung einer gekrümmten Führung und Verschiebung
der Lagerachse an dieser. Dazu ist das Anpresselement 5 vorzugsweise an einer Trägerplatte
35 befestigt, wobei die Trägerplatte 35 die gekrümmte Rückseite 30 bildet. Das Trägerelement
35 ist über das Schwenklager 29 an einem Schlitten 31 in der Führung 32, welche durch
die Achse L1 beschreibbar ist, verschiebbar und um die Schwenkachse L2 des Schwenklagers
29 verschwenkbar geführt. Die Führung an der Achse L3 in Form einer Linearführung
33 erfolgt über ebenfalls einen Schlitten 34, der gegenüber der Rückseite 30 ebenfalls
verschiebbar ist im Sinne einer Führung. Figur 3d verdeutlicht eine Ausführung gemäß
Figur 3d im ausgelenkten Zustand.
[0045] Die Figuren 4a bis 4c verdeutlichen mögliche Antriebskonfigurationen, wie sie für
Ausführungen gemäß den Figuren 3a bis 3d zum Einsatz gelangen können. Entscheidend
ist dabei, dass das Anpresselement 5 immer eine zumindest teilweise gekrümmte Anpressfläche
10 aufweist. Dabei kann das gesamte Anpresselement 5 gebogen ausgebildet sein. Dementsprechend
ist der Antrieb darauf einzustellen. Ferner ist es jedoch auch denkbar, wie in den
Figuren 2a bis 2c dargestellt, die von der Anpressfläche 10 abgewandte Seite eben
auszubilden. In Abhängigkeit der Ausgestaltung der Geometrie der Anpressfläche 10,
der Rückseite 30 des Anpresselementes 5 sowie der Lagerung kann der Anpresselementantrieb
9, verschiedenartig ausgebildet werden.
[0046] Gemäß Figur 4a ist eine Stelleinrichtung 18 vorgesehen, welche Stellelemente 19.1
bis 19.n umfasst, die in Umfangsrichtung an der Rückseite, das heißt der Anpressfläche
10 gegenüberliegenden Seite 20 des Anpresselementes 5 wirksam werden und eine Kraft
auf diese ausüben. Durch die unterschiedliche Einstellung der Kräfte an den einzelnen
Stellelementen 19.1 bis 19.n kann auf einfache Art und Weise die Verstellbewegung
realisiert werden. Die einzelnen Stellelemente 19.1 bis 19.n können beispielsweise
Hydraulik- oder Pneumatikzylinder oder mit Druckmedien befüllbare Druckkammern, wie
beispielsweise in Figur 4b dargestellt mit einzeln ansteuerbaren Druckkissen. Diese
sind vorzugsweise derart ausgestattet, dass diese kreisringsegmentartig ausgebildet
sind und in Umfangsrichtung an der Rückseite 30 des Anpresselementes 5 angeordnet
werden. Die Druckkissen sind hier mit 21.1 bis 21.n bezeichnet und erstrecken sich
kreisringsegmentförmig in Umfangsrichtung an der von der Anpressfläche 10 abgewandten
Seite 20 der Rückseite 30. Die einzelnen Druckkissen 21.1 bis 21.n sind dabei vorzugsweise
einzeln ansteuerbar.
[0047] Gemäß einer weiteren Ausführung in Figur 4c ist das Anpresselement 5 vorzugsweise
über eine Stelleinrichtung 18, umfassend zumindest eine in Umfangsrichtung verdrehbare
und parallel zu dieser angeordnete Kurvenscheibe 22 anpressbar. Die Kurvenscheibe
22 ist dabei derart ausgebildet, dass diese im Bereich ihres Außenumfanges 23 ringsegmentförmig
eine Erhebung aufweist, die bei Rotation in Umfangsrichtung um die verlängerte Achse
M
L des Anpresselementes 5 eine entsprechende Verschwenkbewegung an dieser realisiert.
Vorzugsweise ist dazu eine Wälzlagerung 36 zwischen Anpresselement 5 und Kurvenscheibe
22 vorgesehen.
[0048] Eine weitere Ausführung der erfindungsgemäßen Lösung gemäß Figur 4d beinhaltet eine
Verstellbewegung in den einzelnen Achsen L1 bis L3. Dadurch wird eine Verschwenkbewegung,
die zu einer Abwälzbewegung der Anpressfläche 10 in Teilabschnitten führt, nachgestellt.
[0049] Die in den Figuren 4a bis 4d dargestellten Ausführungen sind in vorteilhafter Weise
für die Ausführung gemäß Figur 2a einsetzbar, jedoch nicht auf diese Ausführung beschränkt.
Insbesondere die Lagerung allein an einer verdrehbaren Schwenkachse ist für eine Ausführung
gemäß Figur 2b oder 2c besonders geeignet. Bei anderweitiger Ausführung der gekrümmten
Oberfläche ist die Anordnung des Antriebes beziehungsweise die Ausgestaltung und die
Anlenkpunkte für die einzelnen krafterzeugenden Stellglieder als Funktion der Geometrie
der Anpressfläche 10 und der erforderlichen Verschwenkbewegung in Abhängigkeit von
der Art und den Freiheitsgraden der Lagerung zu wählen.
[0050] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung in Figur 5, wobei hier beispielsweise
auf die Ausführung gemäß Figur 1 zurückgegriffen wird, ist eine Steuer- und/oder Regelung
24 vorgesehen, über welche die Anpresskraft des Anpresselementes 5 steuerbar sind.
Dies erfolgt im einzelnen durch Ansteuerung der Stelleinrichtung 18, insbesondere
der Stellelemente 19.1 bis 19.n beziehungsweise 21.1 bis 21.n oder des Antriebes der
Kurvenscheibe 22. In Abhängigkeit zumindest einer Eingangsgröße XE, beispielsweise
einer gewünschten Sollanpresskraft F
Asoll wird dabei die Anpresskraft über die Stelleinrichtung 18 eingesteuert. Entscheidend
ist dabei, dass die Einsteuerung derart erfolgt, dass über die Stellelemente 19, 21,
22 des Packpressenantriebes 7 eine Wälzbewegung derart realisiert wird, dass lediglich
ein Teilbereich, und zwar eine wirksame Anpressfläche 11 mit dem Stirndeckel 2 in
Wirkverbindung tritt. Die Stelleinrichtungen 18 können je nach Ausführung kraft- oder
weggeregelt angesteuert werden. Die Verschwenk- oder Verstellbewegung wird dann als
Funktion einer Kraft - oder eines zu realisierenden Verstellweges eingestellt.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Vorrichtung zum Befestigen von Stirndeckeln
- 2
- Stirndeckel
- 3
- Stirnseite
- 4
- Materialbahnrolle
- 5
- Anpresselement
- 6
- Rollenlagereinrichtung
- 7
- Packpressenantrieb
- 8
- Vorschubantrieb
- 9
- Anpresselementantrieb
- 10
- Anpressfläche
- 11
- wirksame Fläche
- 12
- Linearführung
- 13
- Schlitten
- 14
- Mittenbereich
- 15.1, 15.2
- Bereich
- 16
- Walze
- 17
- kardanische Lagerung
- 18
- Stelleinrichtung
- 19.1 - 19.n
- Stellelement
- 20
- Seite
- 21.1 - 21.n
- Druckkissen
- 22
- Kurvenscheibe
- 23
- Außenumfang
- 24
- Steuerung und/oder Regelung
- 25
- Tragelement
- 26
- Außenumfang
- 27
- Außenumfang Anpresswalze
- 28
- Schwenklager
- 29
- Schwenklager
- 30
- Rückseite
- 31
- Linearführung
- 32
- Schlitten
- 33
- Linearführung
- 34
- Schlitten
- 35
- Tragplatte
- 36
- Wälzlagerung
- S
- Symmetrieachse
- L1, L2, L3
- Achse
- Lp
- Lagerpunkt
- ML
- Mittenachse in Längsrichtung
- MQ
- Mittenachse in Querrichtung
- L16
- Achse
- L4
- Längsachse der Materialbahnrolle
- Alpha, Beta, Gamma
- Winkel
1. Verfahren zum Befestigen von Stirndeckeln (2) an der Stirnseite (3) einer Materialbahnrolle
(4) mittels zumindest eines Anpresselementes (5) einer Vorrichtung (1) zum Befestigen
von Stirndeckeln (3) an Materialbahnrollen (4),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anpressung des Stirndeckels (2) über dessen Fläche durch zumindest eine Wälzbewegung
einer, an einem einzelnen Anpresselement (5) ausgebildeten und zumindest teilweise
gekrümmten Anpressfläche (10) an der Stirnseite (3) der Materialbahnrolle (4) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anpressfläche (10) des Anpresselementes (5) derart abgewälzt wird, dass zeitlich
nacheinander aneinander grenzende Flächenbereiche der Anpressfläche (5) am Stirndeckel
(2) und/oder an der Stirnseite (3) der Materialbahnrolle (4) als wirksame Flächenbereiche
(11) angepresst werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anpresselement in wenigstens zwei, vorzugsweise drei unterschiedlich ausgerichteten
Achsen (L1, L2, L3) gelagert ist und die Abwälzbewegung der Anpressfläche (10) durch
zumindest eine Verschiebung der Lagerung in diesen Achsen (L1, L2, L3) oder eine Lageregelung
der einzelnen Achsen (L1, L2, L3) erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abwälzbewegung der Anpressfläche (10) als Funktion zumindest einer der nachfolgenden
Größen einstellbar ist:
- Geometrie und Dimensionierung der Anpressfläche (10)
- Ausführung und Anordnung der Lagerung des Anpresselementes (5), insbesondere Ausrichtung
und Freiheitsgrade der einzelnen Lagerstellen
- Anordnung und Ausführung des Anpresselementantriebes (9).
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wälzbewegung der Anpressfläche (10) und die über diese an der Stirnseite (3)
der Materialbahnrolle (4) aufbringbaren Anpresskräfte mit einer einzigen Einrichtung
erzeugt werden und/oder dass die Wälzbewegung der Anpressfläche (10) und die über
diese an der Stirnseite (3) der Materialbahnrolle (4) aufbringbaren Anpresskräfte
mit unterschiedlichen Einrichtungen erzeugt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anpressfläche (10) am Stirndeckel (2) nur abgewälzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anpressfläche (10) gleitend am Stirndeckel (2) bewegt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anpressfläche (10) beheizt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Anpresselement (5) eingesetzt wird, das derart ausgeführt und angeordnet ist,
geeignet zu sein, einen Stirndeckel (2) aufzunehmen und gegenüber der Materialbahnrolle
(4) zu positionieren.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2 ,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anpressung durch eine um eine Achse (L16) rotierbare Fläche (27) erfolgt, deren Achse (L16) parallel zur Stirnseite (3) der Materialbahnrolle (4) verschiebbar ist.
11. Vorrichtung (1) zum Befestigen von Stirndeckeln (2) an der Stirnseite (3) von Materialbahnrollen
(4) mit einer Rollenlagereinrichtung (6) mit mindestens einem in Längsrichtung der
Rollenlagereinrichtung gegenüber der Stirnseite (3) der Materialbahnrolle (4) bewegbaren
Anpresselement (5) und einem Packpressenantrieb (7),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anpressfläche (10) des Anpresselementes (5) zumindest teilweise gekrümmt ausgebildet
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anpresselement (5) rotationssymmetrisch bezüglich einer Mittenachse (ML) in Längsrichtung ausgebildet ist und die Anpressfläche (10) im Querschnitt betrachtet
konvex ausgeführt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anpresselement (5) derart gelagert ist, geeignet zu sein, in einem ersten Funktionszustand
mit seiner Mittenachse (ML) mit der Längsachse (L4) der Materialbahnrolle (4) zu fluchten und einem weiteren, die Anpressung charakterisierenden
Funktionszustand über den Packpressenantrieb (7) aus der fluchtenden Lage ausgelenkt
zu werden.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anpresselement (5) zumindest bezüglich einer Symmetrieachse symmetrisch ausgebildet
ist und im Querschnitt in einer Schnittebene, die durch die Symmetrieachse und eine
Senkrechte zu dieser beschreibbar ist, durch zumindest einen Radius, vorzugsweise
einer Mehrzahl unterschiedlicher Radien (R1, R2) beschreibbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anpresselement (5) derart gelagert ist, geeignet zu sein, um eine Achse in einem
Winkel zur Symmetrieachse oder eine parallel dazu angeordnete Achse verschwenkt zu
werden.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anpresselement (5) an zumindest einem Gelenk gelagert ist, wobei die Verschwenkbewegung
als eine Funktion des Freiheitsgrades des Gelenkes bestimmt wird.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Packpressenantrieb (7) Mittel zur Erzeugung der Abwälzbewegung der Anpressfläche
(5) und Mittel zur Erzeugung der Anpresskraft an der wirksamen Fläche (11) der Anpressfläche
(10) umfasst.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zur Erzeugung der Abwälzbewegung der Anpressfläche (5) die Mittel zur
Erzeugung der Anpresskraft an der wirksamen Fläche (11) der Anpressfläche (10) bilden.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zur Erzeugung der Abwälzbewegung der Anpressfläche (5) die Mittel zur
Erzeugung der Anpresskraft an der wirksamen Fläche (11) der Anpressfläche (10) zumindest
eine Stelleinrichtung (18) umfassen, die an der von der Anpressfläche (10) weggerichteten
Stirnseite (20) des Anpresselementes (5) wirksam wird.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stelleinrichtung (18)
- pneumatisch und/oder
- hydraulisch und/oder
- elektrisch/elektronisch und/oder
- mechanisch
betätigbare Stellelemente (19.1-19.n) umfassen, die in Umfangsrichtung der Stirnfläche
(20) verteilt an dieser wirksam sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stelleinrichtung eine an der Rückfläche des Anpresselementes (5) wirkende rotierbare
Kurvenscheibe (22) umfasst, die derart ausgebildet und angeordnet ist, geeignet zu
sein, bei der Rotation unterschiedliche Flächenbereiche der Anpressfläche (10) gegen
die Stirnfläche (3) zu pressen.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stelleinrichtung (18) kraft- und/oder weggesteuerte Aktoren, insbesondere in
Form von Stellzylindern umfasst.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 22 ,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Packpressenantrieb (7) einen Vorschubantrieb (8) und einen Anpresselementantrieb
(9) umfasst.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anpresselement (5) an einem Tragelement (25) gelagert ist und das Tragelement
(25) über den Vorschubantrieb (8) gegenüber der Stirnseite (3) der Materialbahnrolle
(4) verschiebbar ist.