[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum stirnseitigen Verpacken von Materialbahnrollen
mit einer Längsachse und zwei Stirnseiten.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Verpacken von Materialbahnrollen.
[0003] Unter dem Begriff "Materialbahnrolle" wird allgemein eine Einheit aus zumindest einer
Wickelhülse und einer auf diese aufgewickelte Materialbahn jeglicher Art verstanden.
Die Materialbahn kann hierbei als Faserstoffbahn, insbesondere Papierbahn, Kartonbahn,
Tissuebahn, Folie oder textiles Gebilde ausgebildet vorliegen, die allesamt auf ähnliche
Weise gehandhabt werden müssen. Die Erfindung ist also bei jeglicher Art einer auf
eine Wickelhülse aufgewickelten Materialbahn entsprechend anwendbar. Beispielhaft
wird die Erfindung im Folgenden anhand einer zu verpackenden Materialbahnrolle in
Form einer Papierrolle beschrieben, wobei die Erfindung jedoch nicht darauf beschränkt
sein soll.
[0004] Zur Handhabung von Materialbahnen, insbesondere Materialbahnrollen, werden diese
im Anschluss an den Herstellungsprozess häufig in einer Rollenschneidmaschine auf
die für eine Weiterverwendung erforderliche Breite geschnitten und zu Materialbahnrollen
aufgewickelt. Vor dem Weitertransport zum Verbraucher werden diese zum Schutz vor
Umgebungsbedingungen und Beschädigungen, sowie zur Anbringung von Kennzeichnungen
in einer Packanlage verpackt. Bei diesem Vorgang wird die jeweilige Materialbahnrolle
mit einer Verpackungsmaterialbahn in Umfangsrichtung umhüllt, wobei die Stirnseiten
über ein separates Verpackungselement in Form so genannter Stirndeckel geschützt werden.
Dazu wird häufig eine Stirndeckelpaarung aus einem Innen- und einem Außenstirndeckel
an der jeweiligen Stirnseite angebracht. Der Innenstirndeckel wird dazu vor der Umfangsverpackung,
bei welcher ein an den Stirnseiten überstehender faltbarer Rand belassen wird, an
die Stirnseite der Materialbahnrolle angelegt und erst durch das Umklappen des faltbaren
Randes in seiner Lage zumindest in axialer Richtung gegenüber der Materialbahnrolle
fixiert. An den umgeschlagenen und die Stirnseite zum Teil überdeckenden Falträndern
sowie zusätzlich am Innenstirndeckel wird im Anschluss daran der Außenstirndeckel
fixiert. Über die Fixierung des Außenstirndeckels an den Falträndern und dem Innenstirndeckel
wird die Lage des Innenstirndeckels ebenfalls fixiert. Der einzelne Außenstirndeckel
wird mit einem Adhäsionsmittel, insbesondere Klebstoff an der mit dem Innenstirndeckel
zu verbindenden Seite versehen und an diesen angepresst. Die Außenstirndeckel werden
dazu im einfachsten Fall mit einer Beschichtung versehen und mit der klebstofffreien
Seite auf eine Packpressenplatte, die auch als Pressschild bezeichnet wird, aufgelegt
und dort gehalten, beispielsweise mittels Vakuum. Die Packpressenplatte wird erwärmt,
die Wärme durchdringt den Außenstirndeckel und macht den Klebstoff schmelzflüssig.
Gleichzeitig oder zeitlich versetzt erfolgt die Anpressung der Außenstirndeckel mit
einem hohen Druck an die Stirnseiten der Materialbahnrolle und die Verklebung mit
dem Innenstirndeckel sowie den überstehenden und umgefalteten Falträndern. Die Taktzeit
zum Verpacken einer Materialbahnrolle bestimmt sich dabei durch die Anbringung der
Umfangsumhüllung und Positionierung der Innenstirndeckel, wobei zur Realisierung einer
kontinuierlichen Betriebsweise in einer nachfolgenden Arbeitsstation zur Anbringung
der Außenstirndeckel vorzugsweise die gleiche Taktzeit vorherrscht, oder aber bei
Anbringung der Innen- und Außenstirndeckel mittels einer einzigen Einrichtung in einem
Packbereich durch die Zeitdauer bis zur Fertigstellung der Anbringung der Außenstirndeckel.
Dabei werden die erforderlichen Stirndeckel in so genannten Stirndeckelstapeln in
Bereitstellungsbereichen vorgehalten, die innerhalb des Wirkbereiches von Einrichtungen
zur Entnahme und Positionierung der Stirndeckel angeordnet sind, wie in
EP 0 610 759 A1 beispielhaft beschrieben. In den jeweiligen Bereitstellungsbereichen werden vorzugsweise
eine Mehrzahl von Deckelstapeln gleicher oder unterschiedlicher Abmessungen vorgesehen,
die ein einfaches und schnelles Nachrüsten ermöglichen und/oder aber auch der Deckelvielfalt
Rechnung tragen sollen. Die Entnahme erfolgt mittels der entsprechenden Einrichtungen
von dem, die geforderten Stirndeckel enthaltenden Stirndeckelstapeln, wobei sichergestellt
werden muss, dass lediglich immer nur ein Stirndeckel entnommen wird. Ferner ist die
Lage eines einzelnen Stirndeckelstapels im Bereitstellungsbereich nicht fest definiert,
d.h. vorgegeben, so dass die Einrichtung zur Entnahme und Handhabung der Stirndeckel,
insbesondere der Manipulator eine gewisse Zeitdauer benötigt, um innerhalb seines
Wirkbereiches den gewünschten Stirndeckel aufzufinden und hinsichtlich seiner Verschwenkbewegungen
an die Lage des jeweiligen Stirndeckelstapels und dessen abnehmende Höhen angepasst
zu werden.
[0005] In einer anderen Ausführung gemäß
EP 0 327 866 A1 ist eine Stirndeckelspeicher- und Zuführeinrichtung vorgesehen, bei welcher in einer
Anlagestation den Stirnseiten einer Rolle durch je einen Anlegekopf ein Stirndeckel
zugeführt wird. Eine Transportvorrichtung platziert die Stirndeckel von den Speicherplätzen
zur Anlegestation. Diese weist eine Ausrichtstation auf, die die Stirndeckel in Bezug
auf die Rollen hinsichtlich ihrer Lage zentriert. Die in dieser Druckschrift beschriebene
Lösung gestaltet sich hinsichtlich des Platzbedarfes und der zu realisierenden Transporteinrichtung
relativ aufwendig.
[0006] Die aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungen weisen ferner den Nachteil auf,
dass die maximale Anzahl der Deckelstapel durch die erforderlichen Zugriffsmöglichkeiten
der diese handhabenden Einrichtungen und durch die erforderliche Zugänglichkeit des
Bereitstellungsbereiches für Rüstvorgänge stark begrenzt ist. Dabei werden die Stirndeckel
von einem Stirndeckelstapel abgegriffen, vereinzelt und an die Materialbahnrolle angelegt.
Diese Prozesszeiten bestimmen dabei wesentlich die Taktzeit zum Verpacken einer Materialbahnrolle
mit.
[0007] Bei Störungen innerhalb dieser Prozesse kann es passieren, dass einer der Stirndeckel
nicht richtig an der zu verpackenden Materialbahnrolle angelegt wird oder verloren
geht. Betrifft dies einen Innenstirndeckel, so wird infolge dessen der Außenstirndeckel
vollflächig direkt mit der Stirnseite der Materialbahnrolle verklebt, was ein späteres
Abwickeln ausschließt, wodurch die gesamte Materialbahnrolle als Ausschuss zu deklarieren
ist. Ferner sind die bekannten Verpackungsarten sehr packmaterialintensiv, weil der
Betreiber entsprechender Anlagen eine Vielzahl unterschiedlicher Stirndeckelgrößen
und Qualitäten bevorraten muss.
[0008] Daneben ist aus
US 2 368 213 A eine Vorrichtung bekannt, bei der die zu verpackenden Rollen während des Verpackungsprozesses
senkrecht zu ihrer Längsachse durch aneinander gereihte Einzelstationen verbracht
werden, in denen sie in Taktzeiten schrittweise verpackt werden, wobei die letzte
Verpackungsstation geeignet ist, aus jeweils parallel zu den Stirnseiten der Rolle
ausgerichteten Packpapierbahnen Stirndeckel auszuschneiden und mit der Rolle in jeweils
einer gradlinigen Hubbewegung der ebenfalls stirnseitig ausgerichteten Presselemente
zu verpressen. Eine solche Vorrichtung ist bei vorhandenen Anlagen nicht nachrüstbar.
Zudem besteht ein ausschlaggebender Nachteil darin, dass die Rolle von Station zu
Station angehoben und abgesetzt werden muss. Dies ist bei heute angestrebten Taktzeiten
mit einem extremem Energieaufwand und einer hohen Beschädigungsgefahr für die Rolle
verbunden. Schließlich ist der Betreiber einer solchen Anlage auf einen sehr engen
möglichen Verarbeitungsbereich von Rollenbreiten eingeschränkt, da immer nur eine
Rolle zwischen den beiden gegenüberliegenden Pressen verpackt werden kann. Letztlich
weist diese Vorrichtung keine Möglichkeit auf, die Stirndeckel bereits vor/oder während
des Schneidens zu fixieren, da Grundlage der Schrift die konventionelle Verpackung
mit herkömmlichen Innen- und Außenstirndeckelpaarungen ist und eine Befestigung eines
Stirndeckels an der Stirnseite der Wickelhülse nicht vorgesehen ist.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum stirnseitigen Verpacken von Materialbahnrollen derart weiterzuentwickeln, dass
die Taktzeit zur Verpackung bei vertretbarem Energieaufwand und schonender Handhabung
der zu verpackenden Rollen erheblich verringert werden, indem Totzeiten, die für das
Greifen, Vereinzeln und Anbringen der Stirndeckel erforderlich sind, vermieden werden.
Die Verpackungsmaterialbereitstellung, insbesondere der Stirndeckel, ist unabhängig
vom zur Verfügung stehenden Platzbedarf und zeitnah auch bei zeitlich stark schwankenden
Anforderungen an die Stirndeckelgrößen zu gewährleisten.
[0010] Die erfindungsgemäße Lösung ist durch die Merkmale der Ansprüche 1, 5 und 11 charakterisiert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0011] Ein Verfahren zum stirnseitigen Verpacken von auf eine Wickelhülse aufgewickelten
Materialbahnen gebildeten Materialbahnrollen mit einer Längsachse und zwei Stirnseiten,
ist gemäß einem ersten Lösungsansatz in Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass die einzelne Materialbahnrolle mit ihrer zu verpackenden Stirnseite an einem flächig
aufgespannten Bereich einer Packmaterialbahn angestellt wird, ein Stirndeckel erforderlicher
Größe aus dem flächig aufgespannten Bereich der Packmaterialbahn herausgetrennt, im
Bereich der Wickelhülse zentriert und in seiner Lage in Richtung der Längsachse der
Materialbahnrolle an dieser fixiert wird. Diese Lösung ist primär für die Anlage von
Innenstirndeckeln geeignet, kann jedoch auch zusätzlich für die Anlage von Außenstirndeckeln
eingesetzt werden.
[0012] Unter "Zentrieren" wird die Ausrichtung eines Stirndeckels mit seiner Mittellinie
fluchtend zur Längsachse der Materialbahnrolle, insbesondere der Wickelhülse der Materialbahnrolle
verstanden. "Fixieren" im Sinne der erfindungsgemäßen Lösung beinhaltet eine feste
Lagevorgabe in zumindest einer Richtung, insbesondere durch Befestigung oder berührendes
Anlegen.
[0013] Die erfindungsgemäße Lösung ist dadurch charakterisiert, dass die zur Verpackung
der Stirnseiten von Rollen, insbesondere Materialbahnrollen, vorgesehenen Ronden in
Form von Stirndeckeln nicht mehr in Stirndeckelstapeln auf Vorrat gehalten werden,
sondern aktuell in Abhängigkeit der Anforderungen an die tatsächlich zur verpackende
Rolle, insbesondere Materialbahnrolle, beim Verpackungsprozess bereitgestellt und
direkt an der Stirnseite positioniert werden. Eine Einrichtung zur Handhabung der
Stirndeckel kann entfallen, womit auch die Totzeiten bei der Handhabung von Stirndeckeln
aus Stirndeckelstapeln entfallen. Durch das direkte Heraustrennen eines Stirndeckels
mit geforderter Geometrie und/oder Dimensionierung ist es nicht mehr erforderlich,
eventuell passende Deckelstapel im Bereitstellungsbereich zu bevorraten und zu bewirtschaften,
da nunmehr die passenden Formate direkt aus der Packmaterialbahn entsprechend der
konkreten Anforderung herausgeschnitten und dabei positioniert werden.
[0014] In einem zweiten Lösungsansatz gemäß Anspruch 5 wird die einzelne Materialbahnrolle
mit einer Umhüllung in Umfangsrichtung mit an den Stirnseiten überstehendem und umgeschlagenen
Faltrand frei von der Zwischenordnung eines Innenstirndeckels zwischen Stirnseite
und Faltrand versehen und mit der zu verpackenden Stirnseite an einen flächig aufgespannten
Bereich einer Packmaterialbahn angestellt, ein Stirndeckel erforderlicher Größe aus
dem flächig aufgespannten Bereich der Packmaterialbahn herausgetrennt, und im Bereich
der Umfangsverpackung oder des Faltrandes an diesem befestigt.
[0015] Der zweite Lösungsansatz bietet den Vorteil, dass der Innenstirndeckel komplett eingespart
und ferner durch die örtliche alleinige Fixierung am Faltrand ein Verkleben der Materialbahnrolle
an der Stirnseite sicher vermieden wird, wobei eine vollständige Verpackung der Materialbahnrolle
gegeben ist. Zur Anbringung des Stirndeckels kann auf die gleichen Verfahrensschritte,
wie für die Ausführung gemäß Anspruch 1, fallweise jedoch frei von der Zentrierung/Fixierung
an der Wickelhülse zurückgegriffen werden.
[0016] Aufgrund des Wegfalls der erforderlichen Bevorratung von Stirndeckelstapeln sind
bei beiden Lösungen lediglich eine entsprechende Einrichtung zum Heraustrennen von
Stirndeckeln mit den erforderlichen Parametern und eine Möglichkeit der Anstellung
erforderlich. Der Platzbedarf innerhalb der Packanlage kann damit erheblich minimiert
werden. Der Bereitstellungsprozess für das Packmaterial, insbesondere die Stirndeckel
kann vollständig in den Verpackungsprozess integriert werden. Durch das direkte Herauslösen
aus dem Packmaterial kann ferner ein Teil der Wertschöpfung bei der Herstellung der
Stirndeckel im Verpackungsprozess der Rolle selbst integriert werden, da der Packstoff
als Bahnware erheblich günstiger eingekauft werden kann und an Erfordernisse des Einsatzfalles
angepasst werden kann.
[0017] Die erfindungsgemäße Fixierung der Lage des Stirndeckels erfolgt in einer bevorzugten
Ausführung gemäß dem ersten Lösungsansatz durch Fixierung von Teilbereichen des flächigen
Bereiches der Packmaterialbahn an der Wickelhülse oder gemäß dem zweiten Lösungsansatz
am überstehenden und umgeschlagenen Faltrand vor oder während dem Heraustrennen des
Stirndeckels aus der Packmaterialbahn. In einer alternativen Ausführung wird der herausgetrennte
Stirndeckel direkt nach dem Heraustrennen aus dem flächigen Bereich der Packmaterialbahn
an der Wickelhülse beziehungsweise gemäß dem zweiten Lösungsansatz am Faltrand angelegt.
Die erste Ausführung bietet den Vorteil, dass die Fixierung gleichzeitig die Zentrierung
beinhaltet und unerwünschte Lageänderungen des Stirndeckels nach dem späteren Heraustrennen
vermieden werden. Beim Anlegen von Innenstirndeckeln ist keine zusätzliche Anpresseinheit
zwingend erforderlich. Die Trenneinrichtung ist direkt im Hinblick auf die zu erzielende
Geometrie des Stirndeckels in der durch die Fixierung vorgegebene Lage anzusteuern.
Nach dem Heraustrennen des Stirndeckels liegt dieser bereits an der Stirnseite der
Materialbahnrolle in der gewünschten Lage an. Auf diese Weise kann auch auf eine sonst
übliche, relativ teure und wartungsintensive Unterdruckvorrichtung am Positionierelement
verzichtet werden. Die zweite Ausführung bietet den Vorteil, dass das Heraustrennen
unabhängig von der Zentrierung und Fixierung erfolgen kann, wobei allerdings die Ausrichtung
des Stirndeckels über die Einrichtung zur Zentrierung erfolgen muss.
[0018] Für die Handhabung von Innenstirndeckeln werden diese vorzugsweise lösbar an der
Wickelhülse in Richtung der Längsachse der Materialbahnrolle fixiert. In einer besonders
vorteilhaften Ausführung wird der mit der Wickelhülse zusammenfallende flächige Bereich
der Packmaterialbahn oder der Stirndeckel formschlüssig an der Wickelhülse in Richtung
der Längsachse der Materialbahnrolle fixiert, im einfachsten Fall durch Stanzen und
Umfalten des Packmaterials im Wickelhülsenbereich unter Einbringung des umgefalteten
Bereiches in den Innenraum der Wickelhülse. Diese Ausführung bietet den Vorteil, das
Zentrierung des Stirndeckels und Fixierung in einer Richtung in Richtung der Längsachse
der Materialbahnrolle in einem Arbeitsgang erfolgen können, welcher gleichzeitig der
Positionierung an der Stirnseite dient. Diese Art der Fixierung ist ausreichend für
die Positionierung bei einer nachfolgenden Anbringung einer Umfangsumhüllung. Zur
formschlüssigen Befestigung von Stirndeckeln können allgemein auch Verbindungselemente,
etwa Nägel, Stifte, Nieten, Schrauben oder Klammern Anwendung finden.
[0019] In einer vorteilhaften Weiterentwicklung ist der mit der Wickelhülse zusammenfallende
flächige Bereich der Packmaterialbahn oder der Stirndeckel auch in Umfangsrichtung
gegenüber der Wickelhülse fixiert. Dies wird im einfachsten Fall durch eine unlösbare
Verbindung, insbesondere Adhäsionsverbindung realisiert. Dazu kann das Adhäsionsmittel
auf den jeweiligen Bereich der Wickelhülse, insbesondere Stirnseite und/oder Innenumfang
aufgetragen werden, an welchem Teilbereiche des Stirndeckels zum Anliegen kommen,
wobei der Auftrag derart erfolgt, dass kein Überschuss an die um die Wickelhülse gewickelte
Bahn gelangt. Diese Lösung bietet den Vorteil, dass an der Packmaterialbahn keine
spezielle Beschichtung erforderlich ist und auf konventionelle und damit kostengünstige
Verpackungsmaterialien zurückgegriffen werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann
die Packmaterialbahn mit einer Beschichtung versehen werden, die selektiv im Bereich
der Kontaktfläche des flächigen Bereiches der Packmaterialbahn oder des herausgetrennten
Stirndeckels mit der Wickelhülse aufgeschmolzen wird.
[0020] In einer besonders vorteilhaften Ausführung kann die Zentrierung durch Stanzen und
Umfalten zur Erhöhung der Verbindungskräfte mit dem Einsatz von Adhäsionsmitteln kombiniert
werden.
[0021] Der flächig aufgespannte Bereich der Packmaterialbahn wird vor und/oder während zumindest
einem der nachfolgenden Prozesse an die Stirnseite der Materialbahnrolle angepresst:
- dem Trennen des Stirndeckels von der Packmaterialbahn zur planparallelen Ausrichtung
des Packmaterialbereiches gegenüber der Stirnseite der Materialbahnrolle
- dem Fixieren an dem gemäß dem ersten Lösungsansatz mit der Wickelhülse oder gemäß
dem zweiten Lösungsansatz mit dem Faltrand oder im Bereich der Umfangsverpackung zu
verbindenden Bereich zur Erhöhung der Verbindungskraft.
[0022] Bei vorgelagerter Heraustrennung eines Stirndeckels aus dem flächig aufgespannten
Bereich der Packmaterialbahn wird der herausgetrennte Stirndeckel vorzugsweise während
des Fixierens an dem mit der Wickelhülse zu verbindenden Bereich an die Stirnseite
der Materialbahnrolle zur Erhöhung der Verbindungskräfte angepresst.
[0023] In Abhängigkeit der zeitlichen Abfolge und der geometrischen Anordnung der einzelnen
Einrichtungen zum Heraustrennen der Stirndeckel, Anpressen, Zentrierung und Fixierung
kann das Anlegen in einem diskontinuierlichen Prozess oder aber in einem kontinuierlichen
Prozess erfolgen. Beim diskontinuierlichem Prozess wird die Materialbahnrolle mit
der zu verpackenden Stirnseite an den aufgespannten flächigen Bereich angestellt,
wobei die einzelnen Prozessschritte Trennen, Zentrieren, Fixieren und gegebenenfalls
Anpressen zeitlich aufeinander folgend mit unterschiedlichen Einrichtungen oder aber
zumindest teilweise unter Ausübung mehrer Funktionen an einer Einrichtung zumindest
teilweise zeitgleich und an einer aufgespannten in Ruhe befindlichen Packmaterialbahn
gegenüber einer stillstehenden Materialbahnrolle erfolgen.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt ferner beim Transportieren der Materialbahnrolle
und gleichzeitigem Verpacken, insbesondere durch Bewegung der Materialbahnrolle in
Transportrichtung und parallel zur aufgespannten und ebenfalls mit der gleichen Vorschubgeschwindigkeit
bewegten Packmaterialbahn ein kontinuierliches stirnseitiges Verpacken einer Vielzahl
von Rollen innerhalb kürzester Verpackungszeiten, das heißt kleiner Taktzeiten. Die
jeweilige zu verpackende Rolle erfährt durch den beschriebenen Transport eine Zwangsführung,
die eine kontrollierte und zeitreduzierte, das heißt zeitminimierte Bewegung der Rolle
erlaubt. Etwaige bisherige Totzeiten, beispielsweise infolge des Fangens, des Positionierens
und des Beruhigens der Rolle, werden nunmehr eliminiert. Zudem entfällt ein Schwenken
der Packpressenplatten der bisherigen Packpressen, was letztlich wiederum einen Zeitgewinn
und eine Reduzierung sowohl der konstruktiven als auch der steuerungstechnischen Komplexibilität
der Verpackungsvorrichtung erbringt. Letztlich kann die Rolle bei einer gleich bleibenden,
gegebenenfalls sogar verbesserten Verpackungsqualität schneller und kostenreduzierter
verpackt werden.
[0025] Weiterhin zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch aus, dass man mit
geringeren Presskräften auskommt, da die jeweilige Anpresseinrichtung bevorzugt eine
Linienkraft erzeugt. Dahingegen erzeugen die heute üblichen Heizschilder eine hohe
Flächenpressung. So könnte durch eine entsprechende Ausgestaltung der jeweiligen Anpresseinrichtung,
beispielsweise in Ausgestaltung einer segmentierten über die Stirnseite der Materialbahnrolle
abwälzende Anpresswalze, den Vorteil erbringen, dass bei variablen Rollenabmessungen
bestimmte Zonen der entsprechenden Stirnfläche stärker gepresst werden als andere.
[0026] Die Verpackung erfolgt immer an zumindest einer Stirnseite. Die Materialbahnrolle
wird nach dem Verpacken der einen Stirnseite gegenüber der Anstellposition an die
Packmaterialbahn um 180° unter Anstellung der zweiten Stirnseite verdreht. In einer
besonders vorteilhaften Ausführung wird die stirnseitige Verpackung jedoch gleichzeitig
an beiden Stirnseiten vorgenommen. Dies ermöglicht kurze Verpackungszeiten und damit
einen hohen Durchsatz der Vorrichtung.
[0027] Die Anordnung und Ausrichtung der einzelnen Einrichtungen zum Trennen, Anpressen
und Zentrieren/Fixieren erfolgt in Abhängigkeit der Betriebsweise der Vorrichtung
und ferner der Abfolge der einzelnen Verfahrensschritte, Trennen, Anpressen und Zentrieren/Fixieren.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung, welche insbesondere bei diskontinuierlicher Betriebsweise
der Vorrichtung zum Einsatz gelangt, werden die Einrichtungen zur Zentrierung, Fixierung,
Anpressung und zum Trennen in einem Winkel, vorzugsweise senkrecht zur Oberfläche
des flächigen Bereiches der Packmaterialbahn ausgerichtet und wirksam Diese Lösung
bietet den Vorteil einer besonders Platz sparenden Anordnung und Konzentration der
einzelnen Einrichtungen. Insbesondere die Anpressung und Zentrierung erfolgt bezogen
auf die Längsachse der Wickelhülse, wodurch eine gleichmäßige Krafteinwirkung auf
die Stirnseite erzielt wird. In einer weiteren Ausführung sind die Einrichtungen zur
Zentrierung, Fixierung, Anpressung und zum Trennen parallel zur Oberfläche des flächigen
Bereiches der Packmaterialbahn und in Packmaterialvorschubrichtung hintereinander
angeordnet. Bei dieser Ausführung wird die Packmaterialbahn entlang der einzelnen
Einrichtungen nacheinander durch diese beaufschlagt. Diese Lösung ist insbesondere
für die kontinuierliche Betriebsweise einsetzbar, wobei durch spiegelbildliche Anordnung
der einzelnen Einrichtungen und der Packmaterialbahnen eine definierte Führung der
Materialbahnrolle vorgegeben ist.
[0028] Das erfindungsgemäße Verfahren, welches vorzugsweise lediglich eine Fixierung im
Bereich der Wickelhülse vorsieht, während der restliche Bereich der Packmaterialbahn
oder des Stirndeckels frei von einer Fixierung ist, kann auch für Außenstirndeckel
zum Einsatz gelangen. Bei vorliegender Umfangsverpackung der Materialbahnrolle im
Bereich eines an der Stirnseite der Materialbahnrolle anliegenden Faltrandes an den
Stirnseiten werden dazu die ausgebildeten Faltränder mit der Packmaterialbahn oder
dem herausgetrennten Stirndeckel verklebt. Eine zusätzliche Verklebung mit dem Innenstirndeckel
ist nicht erforderlich. Die Verklebung nur mit den Falträndern beeinträchtigt die
Weiterverwendbarkeit der Materialbahnrolle auch bei vorhergehendem Verlust eines Innenstirndeckels
nicht.
[0029] Die Packmaterialbahnführung kann zumindest teilweise horizontal und/oder vertikal
erfolgen. Die Führung erfolgt erfindungsgemäß in Abhängigkeit der Materialbahnrollenführung
sowie der angeordneten Einrichtungen.
[0030] Die einzelnen Verfahrensschritte werden vorzugsweise in Abhängigkeit einer aktuellen
Sollwertvorgabe für eine zu verpackende Materialbahnrolle, welche bereits an die Packmaterialbahn
angestellt oder aber dem Anstellbereich zugeführt wird, gesteuert bzw. geregelt werden.
Dabei können die Sollwerte bereits vorausschauend für eine Mehrzahl von Materialbahnrollen
vorab ermittelt werden.
[0031] Die Vorrichtung zum stirnseitigen Verpacken einer auf eine Wickelhülse aufgewickelten
Materialbahn in Form einer Materialbahnrolle, umfassend zwei Stirnseiten und eine
Längsachse, ist
dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Einrichtung zum Heraustrennen eines Stirndeckels geforderter Größe aus
einem flächig aufgespannten Bereich einer Packmaterialbahn, eine Rollentransporteinrichtung
zum Anstellen der Materialbahnrolle mit der zu verpackenden Stirnseite an den flächig
aufgespannten Bereich der Packmaterialbahn und zumindest eine an der Packmaterialbahn
wirkende Trenneinrichtung sowie eine Einrichtung zur Zentrierung und Fixierung der
Packmaterialbahn oder des herausgetrennten Stirndeckels an der Wickelhülse umfasst.
[0032] In einer vorteilhaften Weiterentwicklung ist zur Erhöhung der durch die Einrichtung
zur Zentrierung aufgebrachten Kräfte, insbesondere Verbindungskräfte eine Einrichtung
zur Anpressung der Packmaterialbahn oder des herausgetrennten Stirndeckels an die
Stirnseite der Materialbahnrolle vorgesehen. Die Anpressung erfolgt entweder zumindest
in Teilbereichen an der Stirnseite oder aber über die gesamte Stirnseite der Materialbahnrolle,
wobei die Anpressung nacheinander in Teilflächenbereichen oder aber in einem Verfahrensschritt
über die gesamte Stirnfläche erfolgen kann.
[0033] Zur Erhöhung der Funktionskonzentration und Bauteilminimierung bilden die Einrichtung
zur Anpressung und die Einrichtung zur Zentrierung und Fixierung eine bauliche Einheit.
In einer besonders vorteilhaften Weiterentwicklung bilden auch alternativ oder zusätzlich
die Einrichtung zur Anpressung und die Spanneinrichtung zum flächigen Aufspannen eine
bauliche Einheit.
[0034] Die Einrichtung zum Heraustrennen eines Stirndeckels umfasst eine Einrichtung zum
Abwickeln und eine Einrichtung zum Aufwickeln einer Packmaterialbahn, eine Spanneinrichtung
zum flächigen Aufspannen und zumindest eine Trenneinrichtung, die dem flächig aufspannbaren
Bereich zugeordnet sind und je nach Ausführung entweder parallel zur Bewegung der
Packmaterialbahn bewegbar ist oder aber ortsfest. Die Trenneinrichtung ist derart
ausgeführt und angeordnet, geeignet zu sein, jegliche Geometrie aus der Packmaterialbahn,
d.h. auch in Abweichung von der kreisrunden Form herauszutrennen. Daraus folgt selbstverständlich,
dass die Trenneinrichtung auch geeignet ist, das fallweise in das Wickelhülseninnere
zu verbringende Packmaterial in beliebiger Form auszutrennen, zu segmentieren oder
bspw. aus- oder vorzustanzen.
[0035] Zur Ausrichtung und Führung der Packmaterialbahn umfassen die Einrichtungen zum Abwickeln
einer Packmaterialbahn und zum Aufwickeln einer Packmaterialbahn jeweils eine Packmaterialbobine
und die Spanneinrichtung zum flächigen Aufspannen zumindest zwei Leitwalzen, deren
Achsen senkrecht zu einer Ebene, die von den Längsachsen der Materialbahnrollen und
der Transportrichtung der Materialbahnrollen aufgespannt wird, ausgerichtet sind.
In einer alternativen Ausführung mit vertikaler Abzugsrichtung der Packmaterialbahn
sind die Achsen dieser Einrichtungen parallel zu einer Ebene, die von den Längsachsen
der Materialbahnrollen und der Transportrichtung der Materialbahnrollen aufgespannt
wird, ausgerichtet.
[0036] Die räumliche Anordnung erfolgt in Abhängigkeit der zeitlichen Abfolge der einzelnen
Verfahrensschritte Trennen, Anpressen und Zentrieren. Die dazu erforderlichen Einrichtungen
können in beliebiger Reihenfolge nacheinander in Packmaterialbahnvorschubrichtung
betrachtet angeordnet sein oder aber senkrecht zur Packmaterialbahn.
[0037] Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Darin
ist im Einzelnen folgendes dargestellt:
- Figur 1
- verdeutlicht beispielhaft eine erste Ausführung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum stirnseitigen Verpacken von Materialbahnrollen;
- Figuren 2a und 2b
- verdeutlichen anhand eines Ausschnittes aus einem Axialschnitt aus einer Vorrichtung
zum Verpacken von Materialbahnrollen Möglichkeiten der Zentrierung und Fixierung von
Innenstirndeckeln an Wickelhülsen;
- Figur 3
- verdeutlicht beispielhaft eine zweite Ausführung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum stirnseitigen Verpacken von Materialbahnrollen mit kontinuierlicher Betriebsweise;
- Figur 4
- verdeutlicht anhand eines Ausschnittes aus einem Axialschnitt aus einer Vorrichtung
zum Verpacken von Materialbahnrollen die Möglichkeit der Zentrierung und Fixierung
von Außenstirndeckeln gemäß dem zweiten Lösungsansatz.
- Figuren 5a bis 5f
- verdeutlichen anhand von Signalflußbildern Möglichkeiten der zeitlichen Abfolge der
einzelnen Verfahrensschritte;
- Figur 6
- verdeutlicht schematisiert vereinfacht eine Steuerung/Regelung für den Einsatz in
einer Vorrichtung zum Verpacken von Materialbahnrollen.
[0038] Die Figur 1 verdeutlicht in schematisiert vereinfachter Darstellung allgemein den
Grundaufbau und die Grundfunktion einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum stirnseitigen
Verpacken auf eine Wickelhülse 4 aufgewickelter Materialbahnen in Form von Materialbahnrollen
2 mit Ronden in Form von Stirndeckeln, hier beispielhaft 9.1. Dieses wird vorzugsweise
zum Anlegen von Innenstirndeckeln an die Stirnflächen der Materialbahnrollen 2 eingesetzt.
Die einzelne Materialbahnrolle 2 ist dabei durch eine Längsachse L
2 charakterisiert sowie zwei voneinander wegweisende Stirnseiten 3.1 und 3.2, welche
in der Regel senkrecht zur Längsachse L
2 ausgerichtet sind. Die Längsachse L
2 fällt mit der Wickelhülsenachse L
4 zusammen. Die Vorrichtung 1 umfasst eine Rollenlagereinrichtung 5, die je nach Art
ihrer Ausführung und Anordnung als Rollentransporteinrichtung 6 ausgebildet ist, welche
zumindest ein Transportmittel 7, beispielsweise in Form eines Förderbandes und/oder
einer Hubeinrichtung umfasst. Die Anstell- und Rückstellbewegung der Materialbahnrolle
2 ist mittels des Pfeils P1 verdeutlicht. Die Vorrichtung 1 umfasst ferner eine Einrichtung
8 zum Bereitstellen von Ronden in Form von Stirndeckeln 9 zur Abdeckung der Stirnseiten
3.1 und 3.2 der Materialbahnrolle 2, hier beispielhaft einen Stirndeckel 9.1 für die
Stirnseite 3.1. Die Einrichtung 8 umfasst dazu eine Einrichtung 10.1 zum Abwickeln
einer Packmaterialbahn 11 sowie eine Einrichtung 10.2 zum Wiederaufwickeln der nach
einem Heraustrennen des erforderlichen Stirndeckels 9.1 aus einem flächigen Bereich
27 der Packmaterialbahn 11 beschnittenen Packmaterialbahn 11. Die Einrichtung 10.1
ist als so genannte Packmaterialbobine ausgebildet, umfassend einen Wickelkern 12.1,
auf welchem die jeweilige abzuwickelnde Packmaterialbahn 11 aufgewickelt ist. Der
Wickelkern 12.1 kann in bevorzugter Ausführungsform angetrieben sein. Ferner weist
die Einrichtung 10.2 zum Aufwickeln der beschnittenen Packmaterialbahn 10.2 ebenfalls
einen, vorzugsweise antreibbaren Wickelkern 12.2 auf, auf welchem die nach dem Trennvorgang
vorliegende Restbahn mit der sich durch den herausgeschnittenen Stirndeckel 9.1 ergebenden
Lochung 23 aufgewickelt wird. Die Einrichtung 10.2 wird dabei auch als Abfallbobine
bezeichnet.
[0039] Die Einrichtung 8 der Vorrichtung 1 umfasst ferner eine Spanneinrichtung 13 zum flächigen
Aufspannen der Packmaterialbahn 11 im Anstellbereich dieser an die Stirnseite 3.1
der Materialbahnrolle 2. Die Spanneinrichtung 13 wird hier im einfachsten Fall von
zwei parallel zueinander angeordneten und drehbar gelagerten Leitwalzen L1, L2 gebildet,
über die die Packmaterialbahn 11 von der Einrichtung 10.1 zur Einrichtung 10.2 geführt
wird. Zwischen den einzelnen Leitwalzen L1 und L2 wird die Packmaterialbahn 11 flächig
aufgespannt, so dass diese planparallel zur Stirnseite 3.1 ausgerichtet ist. In diesem
flächigen Bereich 27 wird eine Trenneinrichtung 14 zum Heraustrennen eines Stirndeckels
9.1 erforderlicher Größe an der Packmaterialbahn 11 wirksam. Die Trenneinrichtung
14 ist dabei derart angeordnet und ausgeführt, dass mit dieser ein Stirndeckel 9.1
mit einer Senkrechten zur Stirndeckeloberfläche, welche der Mittenachse M des Stirndeckels
9.1 entspricht, ausgebildet wird, die in fluchtender Lage mit der Längsachse L
2 der Materialbahnrolle 2 beziehungsweise der Achse L
4 der Wickelhülse 4 angeordnet ist. Die Trenneinrichtung 14 ist vorzugsweise als Schneideinrichtung
ausgebildet. Die Trenneinrichtung 14 umfasst im dargestellten Fall beispielsweise
zumindest eine, einen Laserstrahl 15 erzeugende und gesteuerte Lasereinrichtung, wobei
der Laserstrahl 15 beispielhaft in Umfangsrichtung der Materialbahnrolle 2 bewegbar
ist. Die Materialbahnrolle 2 befindet sich während des Anlegens der Packmaterialbahn
11, des Anlegens des Stirndeckels 9.1 sowie der anschließenden Anpressung in der dargestellten
Ausführung der Packmaterialbahnführung vorzugsweise in Ruhe. Das heißt, die Packmaterialbahn
11 wird nur zwischen zwei Verpackungsvorgängen durch eine Vorschubbewegung des flächigen
Bereiches 27 durch Antrieb der Abfallbobine und gegebenenfalls der Packmaterialbobine
schrittweise entsprechend dem Pfeil P2 um zumindest einen Vorschubweg bewegt, der
der Summe aus der Stirndeckelgröße und einem Sicherheitsabstand entspricht, welcher
ein flächiges Aufspannen einer geschlossenen Packmaterialfläche ermöglicht, d.h. in
der Regel dem Abstand zwischen den Leitwalzen L1 und L2, insbesondere deren Längsachsen.
[0040] Der Laserstrahl 15 wird entsprechend der erforderlichen Geometrie der zu erzeugenden
Ronde, insbesondere des zu erzeugenden Stirndeckels 9.1, kreisbogenförmig an der Rückseite
16 des flächig aufgespannten Packmaterialbahnbereiches 27 geführt. Nach dem Heraustrennen
wird die nunmehr beschnittene Packmaterialbahn 11 auf der Abfallbobine der Einrichtung
10.2 aufgewickelt. Auch diese umfasst, wie bereits ausgeführt, einen Wickelkern 12.2,
auf welchen die Aufwicklung erfolgt.
[0041] In der in Figur 1 beispielhaft dargestellten Ausführung ist die Packmaterialbahn
11 dazu in vertikaler Richtung entlang der Stirnseite 3.1 aufgespannt. Die Anordnung
der Leitwalzen L1 und L2 der Spanneinrichtung 13 erfolgt vorzugsweise in vertikaler
Richtung zueinander versetzt. Dies gilt ferner für die Einrichtungen 10.1 zum Abwickeln
einer Packmaterialbahn 11 sowie 10.2 zum Aufwickeln der beschnittenen Packmaterialbahn
11, wobei die Ausrichtung in vertikaler Richtung und damit der Richtung der Vorschubbewegung
der Packmaterialbahn 11 in oder entgegen der Schwerkraftrichtung erfolgen kann.
[0042] Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführung erfolgt der Vorschub schrittweise, d.h.
die aufgespannte Materialbahn wird während des Heraustrennens, Anpressens, Zentrierens
und Fixierens vorzugsweise nicht bewegt, d.h. diese ist in Ruhe. Ferner umfasst die
Vorrichtung 1 eine Einrichtung 17 zum Anpressen der Packmaterialbahn 11, insbesondere
des flächig aufgespannten Bereiches 27 an die Stirnseite 3.1 und/oder des herausgetrennten
Stirndeckels 9.1 an die Stirnseite 3.1. Bei dieser handelt es sich im einfachsten
Fall um ein, eine Anpressfläche aufweisendes Anpresselement. Die Einrichtung 17 zum
Anpressen ist im dargestellten Fall in fluchtender Lage mit der Stirnseite 3.1 angeordnet,
so dass die Anpressfläche parallel zur Stirnseite 3.1 ausgerichtet ist und bewegt
wird. Die Bewegung des Anpresselementes erfolgt entsprechend dem Pfeil P3 in Richtung
der Längsachse L
2 der Materialbahnrolle 2. Die wirksame Anpressfläche der Einrichtung 17 zur Anpressung
ist dabei vorzugsweise derart gewählt, dass diese zumindest der erforderlichen Fläche
des Stirndeckels 9.1 entspricht.
[0043] Gemäß Figur 1 ist ferner eine Einrichtung zur Zentrierung und Fixierung 18 des Stirndeckels
9.1 im Bereich der Wickelhülse 4 der Materialbahnrolle 2 in Längsrichtung der Längsachse
L
2 der Materialbahnrolle 2 vorgesehen. Die Funktionen der Zentrierung und Fixierung
sind hier in einer einzigen Einrichtung 18 zur Erhöhung der Funktionskonzentration
zusammengefasst. Denkbar sind jedoch auch gesonderte Funktionseinheiten. Im einfachsten
Fall bildet die Einrichtung 18 zur Zentrierung und Fixierung des Stirndeckels 9.1
in Richtung der Längsachse L
2 der Materialbahnrolle 2 mit der Einrichtung 17 zur Anpressung eine bauliche Einheit.
Dazu ist an der Anpressfläche im Bereich der Mittenachse M17, welche senkrecht zur
Anpressfläche und in fluchtender Lage mit der Längsachse L
2 der Materialbahnrolle 2 angeordnet ist, ferner eine Einrichtung 20 zur Lochung des
Stirndeckels 9.1 im Bereich der Wickelhülse 4 angeordnet. Diese bewirkt beim Anstellen
an die Rückseite 16 der Packmaterialbahn 11 eine Lochung 23 im Bereich der Mittenachse
M des Stirndeckels und durch die Zentriereinrichtung 20 ein Umschlagen beziehungsweise
hineinstopfen der Packmaterialbahn 11 im Bereich der Wickelhülse 4 in diese unter
Ausbildung eines Formschlusses in Richtung der Längsachse L
2 der Materialbahnrolle 2. Dadurch kann die Lage des Stirndeckels 9.1 zumindest teilweise,
insbesondere in Längsrichtung der Längsachse L
2 der Materialbahnrolle 2 in einer Richtung fixiert und ferner zentriert werden. Diese
Möglichkeit einer mechanischen Fixierung durch Formschluss in einer Richtung der Längsachse
L
2 der Materialbahnrolle 2 ist im Detail in Figur 2a am Beispiel der Anordnung eines
Stirndeckels 9.1 in Form eines Innenstirndeckels dargestellt, wobei diese Ausführung
vorzugsweise zur Zentrierung und Fixierung von Innenstirndeckeln in Stirndeckeleinheiten
aus Außen- und Innenstirndeckeln eingesetzt wird.
[0044] Bei der Ausführung gemäß Figur 1 handelt es sich um eine Ausführung einer Vorrichtung
1 mit diskontinuierlicher Arbeitsweise. Dabei wird zum stirnseitigen Verpacken die
Materialbahnrolle 2 vorzugsweise in einer Ruheposition in der Rollenlagereinrichtung
5 gehalten. In diesem Zustand ist die Trenneinrichtung in Abhängigkeit der Art der
Ausführung entweder aus der eigentlichen Trennposition herausschwenkbar oder zumindest
deaktivierbar und kann in axialer Richtung zwischen der Einrichtung zur Anpressung
und/oder Zentrierung und Fixierung angeordnet werden. Diese Lösung erlaubt eine besonders
Platz sparende Ausbildung der gesamten Vorrichtung. Dabei können die Einrichtungen
zur Anpressung, Zentrierung und Fixierung von einer baulichen Einheit gebildet werden.
Die Vorschubbewegung gemäß P3 erfolgt senkrecht zur Stirnseite 3.1 der Materialbahnrolle
2.
[0045] In Figur 2a ist ein Ausschnitt aus der Materialbahnrolle 2 und der Wickelhülse 4,
die sich je nach Ausführung über zumindest einen Teil der Erstreckung der Materialbahnrolle
2 in Längsrichtung erstreckt, und die Wirkung der Einrichtung 18 zur Zentrierung und
Fixierung in Form von mechanischen Einrichtungen zur Realisierung eines zumindest
in axialer Richtung einseitig wirkenden Formschlusses mit unterbrochener Linie dargestellt.
Diese Art der mechanischen Zentrierung durch Verformung des Stirndeckels 9.1 im Bereich
der Wickelhülse 4 erfolgt hier beispielhaft mittels eines Stößels 28, dessen Bewegungsrichtung
mit P3 angegeben ist, und der zu einer Verformung des aus dem aufgespannten Flächenbereich
27 herauszutrennenden Bereiches für den Stirndeckel 9.1 oder des bereits herausgetrennten
Stirndeckels 9.1 im Bereich der Wickelhülse 4 führt und die Packmaterialbahn 11 durchtrennt
und an den Innenumfang 21 der Wickelhülse 4 anlegt beziehungsweise einschlägt. Der
Vorgang des Zentrierens und Fixierens im Bereich der Wickelhülse 4 kann dabei in einer
ersten Ausführung vor dem eigentlichen Trennvorgang zum Herauslösen der Kontur des
Stirndeckels aus dem flächig aufgespannten Bereich 27 der Packmaterialbahn 11 erfolgen,
in einer zweiten Ausführung zeitgleich oder während des Trennvorganges und in einer
dritten Ausführung nach dem Trennvorgang. In der dritten Ausführung erfolgt dann vorzugsweise
jedoch kein vollständiges Herauslösen, sondern es verbleiben Microstege zwischen Stirndeckel
9.1 und der restlichen Packmaterialbahn 11, die erst durch den Zentrier- und Fixiervorgang
und/oder den Anpressvorgang durchtrennt werden. Die Fixierung erfolgt lösbar und formschlüssig.
[0046] Da es sich bei der in Figur 2a dargestellten Ausführung um eine Ausführung frei von
weiteren Mitteln zur Lagefixierung, beispielsweise Adhäsionsmitteln handelt, ist diese
Art der Zentrierung und Fixierung in radialer Richtung und in einer Richtung in axialer
Richtung für sich allein nur für die Anordnung von Stirndeckeln in der Funktion als
Innenstirndeckel geeignet. Die Verfahrensschritte des Heraustrennens des Stirndeckels
9.1 aus einer Packmaterialbahn 11, Zentrierung an der Wickelhülse 4 und gegebenenfalls
Anpressung an die Stirnseite 3.1 erfolgt vor der eigentlichen Umfangsverpackung, d.h.
Umhüllung in Umfangsrichtung. Der restliche Stirndeckelbereich an der Stirnseite der
Materialbahnrolle 2 ist frei von einer Fixierung an der Stirnseite 3.1 der Materialbahnrolle
2.
[0047] Figur 2b verdeutlicht eine alternative Möglichkeit der Zentrierung und Fixierung
des bereits herausgetrennten Stirndeckels 9.1 oder des flächigen Bereiches 27 der
Packmaterialbahn 11, aus welchem der Stirndeckel 9.1 herauszutrennen ist. Die Fixierung
und Zentrierung wird hier durch Adhäsion zwischen Wickelhülse 4 und Stirndeckel 9.1
beziehungsweise dem flächig aufgespannten Bereich 27 der Packmaterialbahn 11 erzielt.
Diese Verbindung ist unlösbar und erfolgt durch Stoffschluss. Das Adhäsionsmittel
24 wird dazu im Bereich der Stirnflächen 25 der Wickelhülse 4 aufgetragen, wobei der
Auftrag derart sparsam erfolgt, dass beim Andrücken der Packmaterialbahn 11 beziehungsweise
des herausgetrennten Stirndeckels 9.1 kein Adhäsionsmittel 24 über die Stirnfläche
25 der Wickelhülse 4 an die Stirnseite 3.1 der Materialbahnrolle 2 gelangt. Der Auftrag
des Adhäsionsmittels 25 erfolgt dazu vorzugsweise vor der Positionierung der Materialbahnrolle
2 gegenüber dem flächig aufgespannten Bereich 27 der Packmaterialbahn 11. Durch die
Verbindung wird eine Fixierung des Stirndeckels 9.1 sowohl in axialer als auch radialer
Richtung und Umfangsrichtung erzielt.
[0048] Die Ausführungen gemäß den Figuren 2a und 2b können auch miteinander kombiniert werden.
Insbesondere kann gemäß Figur 2a zusätzlich im Bereich des Innenumfanges 21 der Wickelhülse
4 ein Adhäsionsmittel aufgetragen werden.
[0049] Demgegenüber können die in den Figuren 2a und 2b dargestellten Ausführungen der Zentrierung
im Bereich der Wickelhülse 4 auch bei einer Anbringung eines Außenstirndeckels gemäß
Figur 4 zum Einsatz gelangen, wobei dies für Ausführungen mit Stirndeckeleinheiten
aus einem Innenstirndeckel und einem Außenstirndeckel gilt und ferner auch für Ausführungen
frei von einem Innenstirndeckel.
[0050] Figur 3 zeigt eine besonders vorteilhafte Ausführung zur Anbringung von Stirndeckeln
9.1, 9.2 in Form von Innenstirndeckeln beidseitig einer Materialbahnrolle 2 an beiden
Stirnseiten 3.1 und 3.2 in einem kontinuierlichen Verfahren, wobei hier die Packmaterialbahnen
11.1 und 11.2 parallel zu den einzelnen Stirnseiten 3.1 und 3.2 der Materialbahnrollen
2.1 bis 2.n bewegt werden. Unter kontinuierlicher Betriebsweise wird dabei eine Betriebsweise
verstanden, bei welcher die einzelnen Materialbahnrollen 2.1 bi s2.n bei der Verpackung
mit konstanter Geschwindigkeit durch die Vorrichtung 1 geführt werden und verpackt.
Es erfolgt kein Anhalten für einzelne Prozesse. Dazu sind beidseits einer Materialbahnrolle
2.2 in Transportrichtung P1 dieser innerhalb des Bereiches der Transporteinrichtung
6 Einrichtungen 8.1, 8.2 zur Bereitstellung von Stirndeckeln 9.1 und 9.2, insbesondere
beidseitig der Stirnseiten 3.1, 3.2 der geführten Materialbahnrollen 2.1, 2.2, vorgesehen.
Diese umfassen eine Trenneinrichtung 14.1, 14.2, Anpresseinrichtung 17.1,17.2 sowie
Einrichtungen 18.1 und 18.2 zur Zentrierung und Fixierung der herausgetrennten Stirndeckel
9.1, 9.2.
[0051] Die Figur 3 verdeutlicht eine besonders vorteilhafte Ausführung, bei welcher die
Packmaterialbahnen 11.1, 11.2 mit gleicher Vorschubgeschwindigkeit v11.1, v11.2 wie
die Bewegung der Materialbahnrolle 2.1 bis 2.n in Richtung der Rollentransporteinrichtung
6 erfolgt, welche die Materialbahnrolle 2 senkrecht zu ihrer Längsachse 4 in Vorschubrichtung
P1 bewegt. Das eine Bewegungsgeschwindigkeit v6 aufweisende Transportmittel ist als
ein horizontal umlaufendes Förderband ausgebildet, welches um zwei Umlenkrollen 32,
33 geführt ist oder zumindest streckenweise geführt, das heißt mittels bekannter Mittel
abgestützt ist. Die anfangsseitige Umlenkrolle 33 ist eine reine Führungsrolle, wohingegen
die endseitige Umlenkrolle 32 als Antriebsrolle ausgebildet ist. Ferner kann das Förderband
außenseitig, das heißt oberseitig bevorzugt mit mehreren nicht dargestellten Haltemulden
für die Lagerung der einzelnen Rollen versehen werden. Das Förderband kann selbstverständlich
in einer für den Fachmann bekannten Weise auch andersartig ausgebildet sein, beispielsweise
als ein bekannter Plattenförderer.
[0052] Ferner umfasst die Vorrichtung 1 zwei jeweils seitlich der Rollentransporteinrichtung
6 angeordnete Einrichtungen 10.11, 10.21 zur Abwicklung und Zuführung von Packmaterial
11.1, 11.2 in Form von Packmaterialbobinen an die jeweilige Stirnseite 3.1, 3.2 der
zu verpackenden Rolle 2.n. Jede Packmaterialbobine umfasst einen vertikal ausgerichteten
Wickelkern 12.11, 12.21, auf welchem die jeweilige abzuwickelnde Packmaterialbahn
11.1, 11.2 aufgewickelt ist. Der jeweilige Wickelkern 12.11, 12.21 kann in bevorzugter
Ausführungsform angetrieben sein und dabei eine zu der Bewegungsgeschwindigkeit v6
des Transportmittels synchronisierte Umfangsgeschwindigkeit u.12.11, u.12.21 (Pfeil)
aufweisen. Die Packmaterialbahn 11.1, 11.2 wird dabei zwischen den beiden Bobinen
über Umlenkrollen beziehungsweise Leitwalzen L11, L12 und L21, L22 geführt, wobei
die Leitwalzen die Funktion einer Spanneinrichtung 13.1, 13.2 zum flächigen Aufspannen
der jeweilige Packmaterialbahn 11.1, 11.2 übernehmen.
[0053] Die Vorrichtung 1 umfasst weiterhin zwei Einrichtungen 17.1, 17.2 zur Anpressung
der Packmaterialbahn 11.1, 11.2 beziehungsweise des Stirndeckels 9.1, 9.2, welche
in bevorzugter Ausgestaltung von Anpressrollen zur Anpressung der zugeführten Packmaterialbahnen
11.1, 11.2 an die jeweilige Stirnseite 3.1, 3.2 der zu verpackenden Rolle 2.n gebildet
wird. Die beiden Anpressrollen sind auf oder annähernd auf einer Parallele zur Längsachse
L
2 (Doppelpfeil) der Rolle 2 angeordnet, so dass sie gleichzeitig von beiden Seiten
auf die Rolle 2.n einwirken und somit keine Verschiebung der Rolle 2 aufgrund einer
resultierenden Kraft bewirken. Damit auch Rollen 2.n mit verschiedenen Rollenbreiten
(B) stirnseitig verpackt werden können, sind die beiden Anpressrollen gegenüber der
Rollenlagereinrichtung 5 verschiebbar oder verschwenkbar gelagert, insbesondere in
Richtung senkrecht zur Vorschubbewegung der Materialbahnrolle 2.n (Doppelpfeile C).
Selbstverständlich können die beiden Anpressrollen auch in einer beliebigen Bewegung
bewegt werden, beispielsweise entlang einer Bogenform oder einer überlagerten Bewegungsform.
Nach Ablauf von der jeweiligen Anpressrolle wird die entsprechende Packmaterialbahn
11.1, 11.2 parallel ausgerichtet, vorzugsweise sogar berührend zur benachbarten Stirnseite
3.1, 3.2 der Materialbahnrolle 2 geführt. In besonders vorteilhafter Ausführung wird
die Funktion der Anpressrollen von den Leitwalzen L11 bis L22 mit übernommen.
[0054] Vor dem Einlauf in die Einrichtung 17.1, 17.2, ist die Einrichtung 18.1, 18.2 vorgesehen,
welche die Stirnfläche 25 der Wickelhülse 4 mit Adhäsionsmittel 24 versieht. Dadurch
wird beim Einlauf in die Einrichtung 8.1, 8.2 der flächig aufgespannte Packmaterialbereich
27.1, 27.2 an der Stirnseite 3.1, 3.2, insbesondere der Wickelhülse 4 aufgrund der
zusätzlichen Anpressung über die Einrichtung 17.1, 17.2 fixiert und damit indirekt
die Lage des später herauszutrennenden Stirndeckels 9.1, 9.2 fixiert.
[0055] In einer alternativen Ausführung kann die Stirnseite 25 der Wickelhülse 4 auch mit
einer schmelzbaren Beschichtung versehen werden. In diesem Fall ist vor dem Einlauf
in die Einrichtung 8.1, 8.2 eine hier nicht dargestellte Heizeinrichtung Beheizung
der vorbei geführten Wickelhülsen 4 der Materialbahnrollen 2.1 bis 2.n vorgesehen.
Die jeweilige Heizeinrichtung kann in bevorzugten Ausführungsvarianten wenigstens
einen IR-Strahler, einen Gasheizer, eine Heißlufteinrichtung, einen Heizplattenstrahler
oder dergleichen umfassen. Zudem kann die einzelne Heizeinrichtung in Anpassung an
unterschiedliche Materialbahnrollendurchmesser und Wickelhülsenkonfigurationen auch
verstellbar angeordnet sein.
[0056] Weiterhin umfasst die Einrichtung 8.1, 8.2 zwei Trennrichtungen 14.1, 14.2 zum Herausschneiden
von jeweils einer Ronde in Form von Stirndeckeln 9.1, 9.2 aus den parallel ausgerichteten
Packmaterialbahnen 11 bei fortlaufender Bewegung der Rolle 2. Die herausgeschnittenen
Stirndeckel 9.1, 9.2 entsprechen im Wesentlichen den beiden Stirnflächen 3.1, 3.2
der Materialbahnrolle 2. Die jeweilige im parallel ausgerichteten Bereich der Packmaterialbahn
11.1, 11.2 angeordnete Trenneinrichtung 14.1, 14.2 umfasst eine vorzugsweise zwei
Laserstrahlen 15.1, 15.2 erzeugende und gesteuerte Lasereinrichtungen, wobei der erste
Laserstrahl 25.1 optisch zunächst vertikal nach oben und nach Erreichen des oberen
Scheitelpunkts der bewegten Materialbahnrolle 2 sodann vertikal nach unten führbar
ist und wobei der zweite Laserstrahl optisch zunächst vertikal nach unten und nach
Erreichen des unteren Scheitelpunkts der bewegten Rolle 2 sodann vertikal nach oben
führbar ist. Andere Ausführungen der Trenneinrichtungen 14.1, 14.2 sind ebenfalls
denkbar, insbesondere Wasserstrahlschneideinrichtungen oder Vorrichtungen, die mit
berührenden Schneiden arbeiten.
[0057] Den beiden Trenneinrichtungen 14.1, 14.2 nachgeordnet sind zwei jeweils seitlich
der Rollentransporteinrichtung 6 angeordnete Einrichtungen 10.21, 10.22 zum Aufwickeln
beziehungsweise Abführen der jeweils beschnittenen Packmaterialbahn 11.1, 11.2 von
den Stirnflächen 3.1, 3.2 der nunmehr stirnseitig verpackten Materialbahnrolle 2 nach
Fertigstellung der entsprechenden Ronde 9.1, 9.2. Die Einrichtung 10.21, 10.22 umfasst
hier eine Abfallbobine 23.1, 23.2 zur Aufwicklung der beschnittenen Packmaterialbahn
11.1, 11.2. Jede Abfallbobine umfasst einen vertikal ausgerichteten Wickelkern 12.21,
12.22, auf welchem die jeweilige aufzuwickelnde Packmaterialbahn 11.1, 11.2 aufgewickelt
wird. Der jeweilige Wickelkern 12.21, 12.22 ist angetrieben und weist dabei eine zu
der Bewegungsgeschwindigkeit v6 der Materialbahnrollen 2.1 bis 2.n synchronisierte
Umfangsgeschwindigkeit u.10.21, u.10.22 (Pfeil) auf.
[0058] Sowohl die Packmaterialbobinen als auch die Abfallbobinen sind in leichter Weise
auswechselbar.
[0059] Die Vorrichtung 1 ist in bevorzugter Betriebsweise mit einer Taktzeit t von 90 bis
240 Materialbahnrollen 2 pro Stunde betreibbar. Hierzu weisen zwei aufeinander folgende,
von der Rollentransporteinrichtung 6 bewegte und zu verpackende Rollen 2, 2.1 einen
Abstand a von 0,05m bis 1,25m vorzugsweise von 0,05m bis 0,6m auf. Zudem ist die einzelne
Rolle 2 in einem Durchrollverfahren zumindest antransportierbar, vorzugsweise auch
abtransportierbar. Bei Bedarf kann auch eine nicht dargestellte Rampe zur Übergabe
der stirnseitig verpackten Rolle 2 an ein weiteres Transportsystem vorgesehen sein.
Dabei können bevorzugt Packmaterialbahnen Verwendung finden, die einen mehrschichtigen
Aufbau vorweisen. Besonders bevorzugt sind Packmaterialbahnen, die neben einem Kern
aus Voll- oder Wellpappe eine Feuchtigkeitssperre aufweisen und je nach Anwendung
zusätzlich einseitig mit einem thermoplastischen Haftvermittler, insbesondere mit
einer PE-Schicht ausgestattet sind.
[0060] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausführungen sind in besonders vorteilhafter
Weise für die stirnseitige Verpackung mit Innenstirndeckeln, insbesondere Innenstirndeckeln
einer Stirndeckeleinheit geeignet. Diese Verfahrensschritte werden daher vor der eigentlichen
Verpackung, insbesondere Umhüllung in Umfangsrichtung vorgenommen. Dabei kann die
Abzugs- und Aufwickelrichtung der Packmaterialbahn 11.1, 11.2 variieren. Je nach Ausführung
der Rollentransporteinrichtung 6 und Anstellbewegung der Materialbahnrolle 2 kann
diese horizontal als auch vertikal ausgeführt werden.
[0061] Die Figur 4 verdeutlicht demgegenüber eine Ausführung zur Verpackung von Stirnseiten
frei von einem Innenstirndeckel. Die Art des Heraustrennens, die Bewegung der Materialbahnrolle
gegenüber der Packmaterialbahn sowie die Anpressung dieser oder des bereits herausgetrennten
Stirndeckels kann entsprechend den Ausführungen in den Figuren 1 bis 3 realisiert
werden, weshalb die dort geltenden Ausführungen auch auf eine Vorrichtung 1 zur Anbringung
von Außenstirndeckeln gelten, weshalb ferner zur Vermeidung von Wiederholungen auf
diese Figuren verwiesen wird. Die Verpackung mit nur einem Außenstirndeckel unterscheidet
sich jedoch im Hinblick auf die Zentrierung und Fixierung der herausgetrennten oder
aus der Packmaterialbahn noch herauszutrennenden Stirndeckel dadurch, dass eine Fixierung
über einen ringflächig ausgebildeten Bereich des Stirndeckels erfolgt, der mit einem
umgefalteten Faltrand 26 einer Umfangsverpackung 29 verbunden wird, vorzugsweise verklebt.
Zu diesem Zweck ist beispielsweise die gesamte Packmaterialbahn 11 an der zur Stirnseite
3.1 der Materialbahnrolle 2 mit einer schmelzfähigen Beschichtung, also einem thermoplastischen
Haftvermittler, insbesondere PE-Beschichtung versehen, wobei nur selektiv dieser ringflächige
Bereich, der einen Teilbereich der Fläche der umgefalteten Faltränder 26 entspricht,
aufgeschmolzen wird und die Packmaterialbahn 11 oder hier nicht dargestellt, der bereits
herausgetrennte Stirndeckel an die Materialbahnrolle 2 angepresst werden. Dazu wird
eine Heizeinrichtung 22 an der Rückseite der Packmaterialbahn 11 wirksam. Denkbar
ist auch eine Zuordnung zu der zur Stirnseite 3.1 der Materialbahnrolle 2 weisenden
Seite. Je nach Ausführung der Vorrichtung 1 und Art der Verpackung kann die Heizeinrichtung
22 auf eine ruhende oder eine bewegte Packmaterialbahn 11 wirken. Bei Einwirkung auf
eine ruhende Packmaterialbahn 11 kann die Heizeinrichtung 22 mit der Einrichtung 17
zur Anpressung eine bauliche Einheit bilden und die Heizfläche kann ringförmig in
Anpassung an den umgeschlagenen Faltrand 26 ausgebildet sein. Eine Zentrierung an
der Wickelhülse 4 kann vorgesehen werden, ist jedoch nicht zwingend.
[0062] Bei Wirkung auf eine bewegte Packmaterialbahn 11 erhitzt die Heizeinrichtung 22 die
Packpapierbahn 11 vorzugsweise zumindest über die Höhe bzw. die Kontur der zu verpackenden
Rolle 2 hinweg und vorzugsweise ausschließlich über eine die zu verpackende Rolle
2 berührende Länge hinweg. Hierzu kann die Geometrie, dass heißt insbesondere die
Höhe und die Kontur der zu verpackenden Rolle 2 in bekannter Weise mittels nicht explizit
dargestellten Messsystemen ermittelt werden. Die ermittelten Daten können dann zur
Steuerung von vorzugsweise sektional über ihre Höhe ansteuerbaren Heizeinrichtungen
22 verwendet werden.
[0063] Die Figuren 5a bis 5f verdeutlichen anhand von Signalflussbildern die Abfolge der
einzelnen Verfahrensschritte bei der Anbringung von Stirndeckeln, insbesondere Innenstirndeckeln.
Diese Reihenfolge kann dabei sowohl bei kontinuierlicher als auch diskontinuierlicher
Verpackung gewählt werden.
[0064] Gemäß Figur 5a wird zuerst ein Stirndeckel aus einer Packmaterialbahn herausgetrennt.
Dies erfolgt in einem Trennvorgang T. Diesem nachgeordnet erfolgt die Anpressung AP
über eine Einrichtung 17 zur Anpressung und danach oder zeitgleich eine Zentrierung
und Fixierung ZF, wobei im letztgenannten Fall die Funktionen der Zentrierung und
Fixierung und der Anpressung von einer Baueinheit, insbesondere einem Funktionselement
zur Funktionskonzentration und Minimierung der erforderlichen Einrichtungen übernommen
werden können. Figur 5b verdeutlicht einen Verfahrensablauf gemäß Figur 5a mit vorgezogener
Zentrierung.
[0065] Gemäß Figur 5c wird dahingehend von dieser Reihenfolge abgewichen, dass der Trennvorgang
T als letztes vorgenommen wird und die Zentrierung und Fixierung ZF durch Zentrierung/Fixierung
von Packmaterialbereichen an der Wickelhülse erfolgt, wobei der zentrierte/fixierte
Bereich gleichzeitig oder nach dem Zentriervorgang in AP angepresst wird.
[0066] Gemäß Figur 5d erfolgt der Trennvorgang T unmittelbar nach dem Zentrieren/Fixieren
ZF und nachgeordnet oder zeitgleich zu diesem der Anpressvorgang AP.
[0067] In einer alternativen Ausführungsform kann die Anpresseinrichtung jedoch auch gemäß
Figur 5e und 5f der Zentrierung und dem Trennvorgang vorgeschaltet werden.
[0068] Allen Ausführungen ist gemeinsam, dass die einzelnen Verfahrensschritte entweder
nacheinander in ruhender Position von Materialbahnrolle und Packmaterialbahn wirksam
werden oder aber bei kontinuierlicher Bewegung parallel an diesen.
[0069] Bezüglich der konkreten konstruktiven Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bestehen eine Vielzahl von Möglichkeiten. Dies betrifft insbesondere die räumliche
Anordnung der Einrichtung 8, insbesondere der Trenneinrichtung 14, der Einrichtung
17 zur Anpressung sowie der Einrichtung 18 zur Zentrierung und Fixierung. Diese können
entweder in einem Arbeitsbereich, das heißt vorzugsweise in nahezu fluchtender Lage
zueinander als auch an einer Verlängerung der Längsachse der Materialbahnrolle koaxial
zueinander angeordnet sein. Ferner ist auch eine Anordnung in Transportrichtung der
Materialbahnrolle betrachtet hintereinander möglich. Die Anordnung erfolgt entsprechend
der Reihenfolge der durchzuführenden Verfahrensschritte. Eine Ausführung gemäß Figur
1 ist dabei dadurch charakterisiert, dass vorzugsweise zuerst gemäß dem Signalflussbild
in Figur 5a die Positionierung der Stirnseite 3.1 der Materialbahnrolle 2 an der flächig
aufgespannten Packmaterialbahn 11 erfolgt. Im Anschluss daran wird die Trenneinrichtung
14 in die erforderliche Trennposition geschwenkt wird, welche dadurch charakterisiert
ist, dass diese derart angeordnet und ausgeführt ist geeignet zu sein, einen erforderlichen
Stirndeckel 9.1 um die theoretische Verlängerung der Lagerachse der Materialbahnrolle
2 auszuschneiden. Dabei kann je nach Ausführung der Materialbahnrolle 2, insbesondere
des Rollendurchmessers und Ausgestaltung der Rollenlagereinrichtung 5, die Lage der
Lagerachse gegenüber einer Lagerebene in der Rollenlagereinrichtung 5 auch variieren.
Dazu ist ein geeignetes Messsystem vorgesehen, welches eine genaue Positionierung
der Trenneinrichtung 14 gegenüber der Stirnfläche der Materialbahnrolle 2 ermöglicht.
Nur in diesem Fall kann ein exaktes Ausschneiden eines Stirndeckels realisiert werden.
[0070] In einer vorteilhaften Ausführung ist es ferner vorgesehen, dass mittels der Trenneinrichtung
14 die Geometrie des Stirndeckels 9.1 derart aus der Packmaterialbahn 11 herausgelöst
wird, dass diese noch über Mikrostege mit der Packmaterialbahn 11 verbunden sind.
Nach Herausschwenken der Trenneinrichtung wird dann beispielsweise die Einrichtung
17 aktiv, welche ein berührendes Anliegen der Stirndeckelfläche an der Stirnseite
3.1 der Materialbahnrolle 2 ermöglicht. Nach dem Anpressen oder während diesem wird
vorzugsweise die Zentrierung durch die Einrichtung 18 vorgenommen.
[0071] Insbesondere bei kontinuierlicher Beschickung einer Vorrichtung 1 ist es erforderlich,
dass die geforderte Stirndeckelgröße, welche über die Trenneinrichtung bereitzustellen
ist, exakt feststeht. Da zu verpackende Rollen in der Regel nach Typen verpackt werden,
die durch die gleichen geometrischen Abmessungen charakterisiert sind, ist der Materialbahnrollendurchmesser
und damit der erforderliche Stirndeckel für alle Materialbahnrollen gleichen Typs
im Wesentlichen konstant, dies gilt ferner für die Längsachse der Materialbahnrolle.
Demzufolge sind die Anforderungen an den Stirndeckel im Wesentlichen gleich, ferner
auch die Zentrier- und Fixierposition. Die Sollwertvorgabe erfolgt dabei entweder
typenabhängig oder aber durch direkte Messung an der einzelnen zu verpackenden Materialbahnrolle.
Aus diesen werden in einer Steuerung/Regelung die erforderlichen Stellgrößen Y18,
Y17, Y14 der Einrichtung 18, 17 und 14 bestimmt und die Stelleinrichtungen angesteuert,
wie in Figur 6 dargestellt.
Bezugszeichenliste
[0072]
- 1
- Vorrichtung
- 2, 2.1-2.n
- Materialbahnrolle
- 3.1
- Stirnseite
- 3.2
- Stirnseite
- 4
- Hülse
- 5
- Rollenlagereinrichtung
- 6
- Rollentransporteinrichtung
- 7
- Transportmittel
- 8
- Einrichtung zur Bereitstellung von Stirndeckeln
- 9.1; 9.2
- Stirndeckel
- 10.1, 10.11, 10.21
- Einrichtung zur Abwicklung einer Packmaterialbahn
- 10.2, 10.21, 10.22
- Einrichtung zum Aufwickeln einer Packmaterialbahn
- 11, 11.1, 11.2
- Packmaterialbahn
- 12.1, 12.11, 12.12
- Wickel kern
- 12.2, 12.21, 12.22,
- Wickel kern
- 13, 13.1, 13.2
- Spanneinrichtung
- 14, 14.1, 14.2
- Trenneinrichtung
- 15.1, 15.2
- Laserstrahl
- 16, 16.1, 16.2
- Rückseite
- 17
- Einrichtung zur Anpressung
- 17.1, 17.2
- Einrichtung zur Anpressung
- 18
- Einrichtung zur Zentrierung und Fixierung
- 18.1, 18.2
- Einrichtung zur Zentrierung und Fixierung
- 19
- Zentrierelement
- 20
- Stanzelement
- 21
- Innenumfang der Wickelhülse
- 22
- Einrichtung zur Erwärmung, insbesondere Heizeinrichtung
- 23
- Lochung
- 24
- Adhäsionsmittel
- 25
- Stirnfläche der Wickelhülse
- 26, 26.1
- umgeschlagener Faltrand
- 27, 27.1, 27.2
- flächiger Bereich
- 28
- Stößel
- 29
- Umfangsumhüllung
- 30
- erwärmte PE-Beschichtung
- 31
- Steuerung/Regelung
- 32
- Umlenkrollen
- 33
- Umlenkrollen
- P1
- Transportrichtung
- P2
- Vorschubrichtung
- P3
- Bewegungsrichtung
- B
- Rollenbreite
- C
- Bewegungsrichtung
- L
- Längsachse
- L1, L11, L12
- Leitwalze
- L2, L21, L22
- Leitwalze
- L2, L4
- Längsachse
- Y14, Y17, Y18
- Stellgrößen
- AP
- Anpressen
- T
- Trennen
- ZF
- Zentrieren und Fixieren
- v6
- Geschwindigkeit der Transporteinrichtung
- v11.1, v11.2
- Vorschubgeschwindigkeit der Packmaterialbahn
- u10.11, u10.12
- Umfangsgeschwindigkeit 10.11, 10.12
- u10.21, u10.22
- Umfangsgeschwindigkeit 10.21, 10.22
1. Verfahren zum stirnseitigen Verpacken von Materialbahnrollen (2, 2.1-2.n) mit einer
Längsachse (L2) und zwei Stirnseiten (3.1,3.2),
dadurch gekennzeichnet, dass
die einzelne Materialbahnrolle (2.1-2.n)) mit ihrer zu verpackenden Stirnseite (3.1,
3.2) an einem flächig aufgespannten Bereich (27, 27.1, 27.2) einer Packmaterialbahn
(11, 11.1 , 11.2) angestellt wird, ein Stirndeckel (9.1, 9.2) erforderlicher Größe
aus dem flächig aufgespannten Bereich (27.1, 27.2) der Packmaterialbahn (11, 11.1,
11.2) herausgetrennt, im Bereich der Wickelhülse (4) zentriert und in seiner Lage
in Richtung der Längsachse (L2) der Materialbahnrolle (2, 2.1-2.n) an dieser fixiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fixierung des Stirndeckels (9.1, 9.2) durch Fixierung von Teilbereichen des flächig
aufgespannten Bereiches (27, 27.1, 27.2) der Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2) an
der Wickelhülse (4) vor und/oder während dem Heraustrennen des Stirndeckels (9.1,
9.2) aus der Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2) erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
mit diesem ein Innenstirndeckel bereitgestellt wird, der vor der Anbringung der Umfangsverpackung
(29) der Materialbahnrolle (2, 2.2-2.n) in Umfangsrichtung an dieser angeordnet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
mit diesem ein Außenstirndeckel bereitgestellt wird, der nach der Anbringung der Umfangsverpackung
(29) der Materialbahnrolle (2, 2.1-2.n) an dieser angeordnet wird.
5. Verfahren zum stirnseitigen Verpacken von Materialbahnrollen (2, 2.1-2.n) mit einer
Längsachse (L2) und zwei Stirnseiten (3.1, 3.2),
dadurch gekennzeichnet, dass
die einzelne Materialbahnrolle (2, 2.1-2.n) mit einer Umfangsverpackung (29) durch
Umhüllung in Umfangsrichtung mit an den Stirnseiten (3.1, 3.2) überstehendem und umgeschlagenen
Faltrand (26, 26.1) frei von der Zwischenordnung eines Innenstirndeckels zwischen
Stirnseite (3.1, 3.2) und Faltrand (26, 26.1) versehen wird und mit der zu verpackenden
Stirnseite (3.1, 3.2) an einem flächig aufgespannten Bereich (27, 27.1, 27.2) einer
Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2) angestellt wird, ein Stirndeckel (9.1, 9.2) erforderlicher
Größe aus dem flächig aufgespannten Bereich (27, 27.1, 27.2) der Packmaterialbahn
(11, 11.1, 11.2) herausgetrennt, und im Bereich der Umfangsverpackung (29) und/oder
des Faltrandes (26, 26.1) und/oder der Wickelhülse (4) an diesem befestigt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der flächig aufgespannte Bereich (27, 27.1, 27.2) der Packmaterialbahn (11, 11.1,
11.2) vor und/oder während zumindest einem der nachfolgenden Prozesse an die Stirnseite
(3.1, 3.2) der Materialbahnrolle (2, 2.1-2.n) angepresst wird:
- dem Trennen des Stirndeckels (9.1, 9.2) von der Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2)
- dem Fixieren an dem mit der Wickelhülse (4) oder dem Faltrand (26, 26.1) oder im
Bereich der Umfangsverpackung (29) zu verbindenden Bereich.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Anbringen von Stirndeckeln (9.1, 9.2) in einem diskontinuierlichen Prozess durch
Anstellen der Materialbahnrolle (2, 2.1-2.n) an den flächig aufgespannten Bereich
(27, 27.1, 27.2) der Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2) und Durchführung der nachfolgenden
Verfahrensschritte in beliebiger Reihenfolge die Materialbahnrolle (2, 2.1-2.n) und
die Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2) in der Ruheposition gehalten werden:
- Heraustrennen (T) eines Stirndeckels (9.1, 9.2) aus einem flächig aufgespannten
Bereich (27, 27.1, 27.2) der Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2);
- Anpressen (AP) des flächig aufgespannten Bereiches (27, 27.2, 27.2) der Packmaterialbahn
(11, 11.1, 11.2) oder des herausgetrennten Stirndeckels (9.1, 9.2) an die Stirnseite
(3.1, 3.2) der Materialbahnrolle (2, 2.1-2.n);
- Zentrierung (ZF) und Fixierung des flächig aufgespannten Bereiches (27, 27.2, 27.2)
der Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2) oder des herausgetrennten Stirndeckels (9.1,
9.2) an der Wickelhülse (4) der Materialbahnrolle (2, 2.1-2.n).
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Anbringen von Stirndeckeln (9.1, 9.2) in einem kontinuierlichen Prozess erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mit der Wickelhülse (4) zusammenfallende flächig aufgespannte Bereich (27, 27.2,
27.2) der Packmaterialbahn (2, 2.1-2.n) oder der herausgetrennte Stirndeckel (9.1,
9.2) lösbar oder unlösbar an der Wickelhülse (4) in Richtung der Längsachse (L2) der Materialbahnrolle (2, 2.1-2.n) fixiert wird, wobei zur lösbaren Fixierung insbesondere
formschlüssige, hier ganz insbesondere gestanzte oder Verbindungselemente gebrauchende
Verbindungen, und zur unlösbaren Fixierung insbesondere stoffschlüssige, hier ganz
insbesondere durch Adhäsionsmittel oder thermoplastische Haftvermittler erzeugte,
Verbindungen dienen.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die einzelnen Verfahrensschritte des Heraustrennens (T) eines Stirndeckels (9.1, 9.2),
der Anpressung (AP) und des Zentrierens (ZF) in Abhängigkeit einer Sollwertvorgabe
für eine aktuelle zu verpackende und an die Packmaterialbahn (11,11.1, 11.2) angestellte
oder dieser zuführbare Materialbahnrolle (2, 2.2-2.n) gesteuert/geregelt werden.
11. Vorrichtung (1) zum stirnseitigen Verpacken einer Materialbahnrolle (2, 2.1-2.n),
umfassend zwei Stirnseiten (3.1, 3.2) und eine Längsachse (L2),
dadurch gekennzeichnet, dass
diese eine Einrichtung (8.1, 8.2) zum Heraustrennen eines Stirndeckels (9.1, 9.2)
geforderter Größe aus einem flächig aufgespannten Bereich (27, 27.1, 27.1) einer Packmaterialbahn
(11, 11.1, 1.2), eine Rollentransporteinrichtung (5) zum Anstellen der Materialbahnrolle
(2, 2.1-2.n) mit der zu verpackenden Stirnseite (9.1, 9.2) an den flächig aufgespannten
Bereich (27, 27.1, 27.2) der Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2) und zumindest eine
an der Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2) wirkende Trenneinrichtung (14, 14.1, 14.2)
sowie eine Einrichtung (18) zur Zentrierung und Fixierung der Packmaterialbahn (11,
11.1, 11.2) oder des herausgetrennten Stirndeckels (9.1, 9.2) an der Wickelhülse (4).
12. Vorrichtung (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
diese eine Einrichtung (17, 17.1, 17.2) zur Anpressung der Packmaterialbahn (11, 11.1,
11.2) oder des herausgetrennten Stirndeckels (9.1, 9.2) an die Stirnseite (3.1, 3.2)
der Materialbahnrolle (2, 2.1-2.n) umfasst.
13. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die an der Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2) wirkende Trenneinrichtung (14, 14.1,
14.2), die Einrichtung (18, 18.1, 18.2) zur Zentrierung und Fixierung der Packmaterialbahn
(11, 11.1, 11.2) oder des Stirndeckels (9.1, 9.2) an der Wickelhülse (4) und die Einrichtung
(17, 17.1, 17.2) zur Anpressung in Vorschubrichtung der Packmaterialbahn (11, 11.1,
11.2) betrachtet in beliebiger Reihenfolge nacheinander angeordnet sind.
14. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die an der Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2) wirkende Einrichtung (18, 18.1, 18.2)
zur Zentrierung und Fixierung der Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2) oder des Stirndeckels
(9.1, 9.2) an der Wickelhülse (4) ein aus der wirksamen Pressebene, insbesondere dem
Flächenbereich 27, bewegbares Wirkelement, insbesondere einen in Längsrichtung der
Längsachse (L4) der Wickelhülse (4) wirkenden Stößel, (28) umfasst.
15. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2) mit einer schmelzflüssigen Beschichtung versehen
ist und die an der Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2) wirkende Einrichtung (18, 18.1,
18.2) zur Zentrierung und Fixierung der Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2) oder des
Stirndeckels (9.1, 9.2) an der Wickelhülse (4) eine Einrichtung zum zumindest selektiven
Erhitzen (22) der Packmaterialbahn (11, 11.1, 11.2) umfasst.