[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Texturieren polymerer Monofile. Dabei können
polymere Monofile, die auch als Monofilamente bezeichnet werden und gemäß DIN 60900
aus Endlosgarn oder Endlosfasern bestehen können, texturiert werden. Bei der Texturierung
erfolgt eine dauerhaft beibehaltene Verformung von Monofilen, z.B. eine Kräuselung
oder ein Aufbauschen. Dadurch werden auch die mechanischen Eigenschaften verändert,
was sich bei einer Weiterverarbeitung vorteilhaft ausnutzen lässt. So können mit der
Erfindung texturierte Monofile für die Herstellung von Kunstrasen eingesetzt werden.
Die entsprechend texturierten Monofile bilden dabei einen moosartigen Bereich, mit
dem andere längere polymere Fasern eines Kunstrasens in ihrem unteren Bereich seitlich
federnd abgestützt und dadurch aufrecht gehalten werden können.
[0002] Bekanntermaßen handelt es sich bei der Texturierung um eine Veredelung bei der mit
Druck- und Temperaturwirkung unter Nutzung der Thermoplastizität von Polymeren eine
Verformung dauerhaft erreicht werden kann.
[0003] Man kann auch von Thermofixierung oder "Heatsetting" sprechen. Dabei sind unterschiedliche
Technologien einsetzbar, wie die Herstellung von Falschdrallgarn, Stauchkräuselgarn,
Zahnradkräuselgarn, Kantenkräuselgarn und Strickfixiergarn. Insbesondere die Herstellung
von Strickfixiergarn wird häufig genutzt. Dabei wird für die Texturierung aus einer
Vielzahl von Monofilen beispielsweise mit Rundstrickmaschinen ein Gestrickschlauch
erstellt. Für die Texturierung wird der Gestrickschlauch in einem Autoklaven thermofixiert.
Dies erfolgt diskontinuierlich, so dass der Zeitaufwand sehr hoch ist. Außerdem wird
für die Wärmebehandlung und Druckerzeugung im Autoklaven sehr viel Energie benötigt.
Nach dem Abkühlen und der Entnahme aus dem Autoklaven, in dem auch ein Verstrecken
durchgeführt worden ist, wird der Gestrickschlauch wieder aufgezogen und der so texturierte
Faden kann für eine Weiterverarbeitung wieder aufgewickelt werden. Dieses Verfahren
wird auch als "Knit-de-knit-Verfahren" oder "Crincle-Verfahren" bezeichnet.
[0004] Eine andere Möglichkeit wurde mit
DD 109 410 A1 vorgeschlagen, um eine Schrumpfkräuselung an textilen Fäden und Fadenbündeln zu erreichen.
Dabei sollen diese mit elektromagnetischen Wellen, die vorzugsweise infrarotes Laserlicht
sein sollen, so behandelt werden, dass über den gesamten Querschnitt der so behandelten
Fäden die Kristallisationstemperatur überschritten wird. Dadurch wird eine schrumpfbegrenzte
Kristallisation initiiert, die in Folge des unterschiedlichen Schrumpfens kristalliner
und nichtkristalliner Anteile zur Kräuselung führt. Eine weitergehende und insbesondere
formgebende bzw. definierte Texturierung ist so nicht möglich.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung Möglichkeiten für eine Texturierung polymerer
Monofile vorzuschlagen, mit denen der energetische und zeitliche Herstellungsaufwand
reduziert werden kann und ein verbesserter Einfluss auf die Formgebung bei der Texturierung
erreichbar ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Verfahren, das die Merkmale des Anspruchs
1 aufweist, gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
können mit in untergeordneten Ansprüchen bezeichneten Merkmalen erreicht werden.
[0007] Bei der Erfindung wird die Thermoplastizität von Polymeren für die Texturierung ausgenutzt.
Hierfür werden abgewickelte Monofile mit Laserstrahlung beaufschlagt. Dabei kann ein
Laserstrahl aus einer Achsrichtung auf einen Oberflächenbereich von Monofilen gerichtet
werden, die mit konstanter Fadengeschwindigkeit abgewickelt werden. Durch die Bestrahlung
wird eine Erwärmung erreicht. Dabei soll die Temperatur im bestrahlten Bereich so
erhöht werden, dass dort maximal 60 %, bevorzugt maximal 50 % des Volumens eine Temperatur
erreichen, die im Fixierungsmaximum des jeweiligen Polymers liegt. In diesem Zustand
ist noch eine ausreichende Festigkeit vorhanden, so dass die Monofile noch handhabbar
sind und weiter verarbeitet werden können. Bei einer weiteren Transportbewegung wird
der erwärmte Bereich einer zwei- oder dreidimensionalen Formgebung unterzogen. Dies
kann in hierfür geeigneten Vorrichtungen, wofür auf Beispiele noch zurück zukommen
sein wird, erfolgen. Dabei erwärmt sich das gesamte Volumen des Polymers durch Wärmeleitung,
die bei den in Rede stehenden Polymeren ja bekanntermaßen schlecht ist. Der Monofilwerkstoff
ist dadurch plastisch verformbar. Durch Wärmeaustausch mit der Umgebung reduziert
sich die Temperatur aber wieder, bis unter die Erweichungstemperatur des Polymers.
Das eine oder mehrere vorab texturierte Monofil(e) kann bzw. können dann aufgewickelt
oder in einen geeigneten Behälter abgelegt und später einer Weiterverarbeitung zugeführt
werden.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können und müssen einige Parameter berücksichtigt
werden, um zum Erfolg zu gelangen. Dabei ist der größte Einflussfaktor der jeweilige
Monofilwerkstoff und seine geometrische Gestaltung mit dem zu erwärmenden Werkstoffvolumen.
Jeder Werkstoff zeigt dabei ein anderes Absorptionsverhalten bzw. Extinktion für die
Laserstrahlung, so dass die Umwandlung der Strahlungsenergie in Wärme jeweils anders
erfolgt. Auch die Wärmeleitung und Wärmekapazität sind differenziert und müssen ebenfalls
berücksichtigt werden. Ein weiterer Faktor, der Einfluss hat, ist das Reflexionsverhalten
der bestrahlten Oberfläche von Monofilen. Bereits geringe Zusätze im Werkstoff führen
zu Veränderungen der Eigenschaften, so dass die Parameter für die Bestrahlung mit
Laser entsprechend angepasst werden müssen. Die Parameter können durch Simulationsrechnungen
vorbestimmt und dann für jeweilige Monofile an Hand von Versuchen optimiert werden.
[0009] Dabei können die Leistung der von einem Laser emittierten Strahlung, die Energiedichte
auf der bestrahlten Oberfläche, die Größe und Geometrie der bestrahlten Oberfläche,
eine kontinuierliche oder eine gepulste Bestrahlung, der Einfallswinkel der Laserstrahlung
und die Wellenlänge der Laserstrahlung angepasst werden. Da auch die Leistungsdichte
eine Einflussgröße ist, kann auch die Fadenlaufgeschwindigkeit der Monofile bei der
Bestrahlung angepasst und so Einfluss auf die Verfahrensführung genommen werden.
[0010] Das Verfahren kann bei unterschiedlichen Querschnittsgeometrien von Monofilen durchgeführt
werden. Diese können rotationssymmetrisch, dreieckig, sternförmig, elliptisch aber
auch rechteckig sein. Für Kunstrasen können auch Querschnittsgeometrien von Monofilen
bearbeitet werden, die in der Natur vorkommenden Gräsern nachempfunden sind.
[0011] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können Monofile, die mit unterschiedlichen Polymeren
hergestellt sind, texturiert werden. Dies sind beispielsweise PE, PET, PBT, PTT, POM,
PA, PP, LDPE, LLDPE, HDPE, PPS, PEEK und PVDF. Dabei sind unterschiedlichste Modifikationen
der Polymere bearbeitbar, was insbesondere enthaltene Zusätze, wie Pigmente, Flammschutzmittel
oder Weichmacher betrifft. Alle enthaltenen Zusätze können Einfluss ausüben und sollten
daher, wie vorab erläutert bei der Verfahrensführung berücksichtigt werden.
[0012] So kann eine erhöhte Absorption der eingesetzten Laserstrahlung zu kleinerer erforderlicher
Leistungsdichte führen.
[0013] Da bei dem erfindungsgemäßen Vorgehen neben der Wärmekapazität auch die Wärmeleitung
des Werkstoffs der jeweiligen Monofile ausgenutzt wird, kann es vorteilhaft sein,
Laserstrahlung aus mindestens einer weiteren Achsrichtung auf die Oberfläche von Monofilen
zu richten. Die Bestrahlung kann dabei diametral erfolgen. Die Erhöhung der Temperatur
erfolgt dann an zwei gegenüberliegenden Oberflächen, so dass der Temperaturausgleich
in kürzerer Zeit erreichbar ist, da kürzere Wege bei der Wärmeleitung berücksichtigt
sind.
[0014] Neben der Möglichkeit zwei Laserstrahlen, die auch durch Strahlteilung erhalten worden
sein können, besteht die Möglichkeit mindestens ein Laserstrahlung reflektierendes
Element einzusetzen, mit dem Laserstrahlung, die nicht für die Temperaturerhöhung
genutzt werden konnte, wieder auf einen Oberflächenbereich zu reflektieren.
[0015] Für das Verfahren sollte Laserstrahlung mit Wellenlängen oberhalb 800 nm eingesetzt
werden, da diese von Polymeren in der Regel gut absorbiert wird. So können beispielsweise
CO
2-Laser eingesetzt werden. Die erforderliche Laserleistung ist relativ klein und kann
unterhalb von 100 W für ein Monofil gehalten sein.
[0016] Insbesondere dann, wenn mehrere Monofile nebeneinander abgewickelt und dann parallel
texturiert werden sollen, kann eine Auslenkung eines Laserstrahles mit mindestens
einem schwenkbaren reflektierenden Element vorgenommen werden, so dass ein ausgelenkter
Laserstrahl mehrere Monofile bestrahlen kann. Eine Auslenkung kann aber auch in Vorschubachsrichtung
der abgewickelten Monofilen sinnvoll sein. Dabei kann ein Laserstrahl in der Vorschubachsrichtung
oszillierend ausgelenkt werden, so dass ein Bereich der Oberfläche bei der zur Erweichung
führenden Temperaturerhöhung mehrfach bestrahlt wird.
[0017] Es kann auch eine Strahlformung des Laserstrahls vorgenommen werden. Dabei kann die
Querschnittsgeometrie des Laserstrahls beeinflusst und eine nicht rotationssymmetrische
Querschnittsgeometrie erhalten werden. So kann beispielsweise eine längere als breitere
Fläche von Monofilen mit einem Laserstrahl bestrahlt werden. Ein ähnlicher Effekt
kann aber auch mit einer Bestrahlung in einem Winkel größer oder kleiner 90 °, mit
dem die Laserstrahlung auf die Oberfläche gerichtet wird, erreicht werden.
[0018] Wie bereits angesprochen, weisen die mit der Erfindung texturierbaren Monofilwerkstoffe
unterschiedliche Absorption bzw. Extinktion auf. Außerdem sind abweichende Glaspunkt-,
Umwandlungs-, Erweichungs-, Schmelztemperaturen, Wärmeleitung und Wärmekapazitäten
sowie das zu erwärmende Volumen zu berücksichtigen. Es muss dabei eine ausreichend
hohe Temperatur an der vom Laserstrahl bestrahlten Oberfläche erreicht werden, diese
darf aber die Schmelztemperatur nicht überschreiten. Die Temperaturerhöhung im Bereich
der jeweiligen Erweichungstemperatur muss aber auch in einem ausreichend großen Volumen
mit entsprechendem Oberflächenbereich mit entsprechendem Volumen erfolgen, so dass
Wärmeenergie in einem Maß zugeführt wird, das ausreicht um die Temperatur im gesamten
zu texturierenden Volumen soweit, wie erforderlich zu erhöhen, wenn die Formgebung
erfolgt ist.
[0019] Für die zusätzliche Erhöhung der Temperatur kann eine Erwärmung durch Konvektion
durchgeführt werden. Dabei kann beispielsweise erwärmte Luft auf die mit dem Laser
bestrahlten Monofilen gerichtet werden. Dadurch kann deren Temperatur zusätzlich erhöht,
gehalten, zumindest aber ein unerwünschter erhöhter Temperaturgradient zur Umgebung
vermieden werden, der zu einer zu schnellen Abkühlung führen würde.
[0020] Als Faustregel kann man davon ausgehen, dass die Temperatur an der bestrahlten Oberfläche
den Bereich von ca. 110 ° C für z.B. PE sowie bis zu 260 ° C für z.B. PET bei der
Bestrahlung erreichen sollte. Die Temperatur kann berührungslos mit einem geeigneten
Sensor bestimmt und für eine Regelung des Verfahrens genutzt werden.
[0021] Die an der Oberfläche erwärmten Monofile können dann für die Formgebung durch geeignete
Formwerkzeuge geführt und mit ihnen weiter transportiert werden. Sie sollten dabei
so lange in der gewünschten Form gehalten werden, bis der für die Texturierung erforderliche
Temperaturausgleich im Volumen und danach eine ausreichende Abkühlung erfolgt ist.
Im Anschluss an die Formgebung und Texturierung sollten Monofile eine Temperatur durch
Abkühlung erreicht haben, bei denen eine ausreichende Festigkeit und Formstabilität
gegeben sind. Dies kann mittels einer Kühlung am Ende des Texturierungs- und Formgebungsbereiches
unterstützt werden. Dabei kann gekühlte Luft auf Monofile gerichtet und/oder ein Formgebungswerkzeug
in diesem Bereich gekühlt werden.
[0022] Die Erwärmung der Monofile kann bei der Erfindung in kurzer Zeit erreicht werden,
sie liegt im Bereich unter einer Sekunde. Dadurch kann bei sehr hoher Fadenlaufgeschwindigkeit
von 200 m/min und darüber hinaus gearbeitet werden.
[0023] Für die Formgebung der Monofile können unterschiedliche Formgebungswerkzeuge eingesetzt
werden. Es können dadurch unterschiedliche zwei- oder dreidimensionale Monofilgeometrien
erhalten werden. Mit den Formgebungswerkzeugen ist zusätzlich die Anforderung zu erfüllen,
dass die jeweilige Form der Monofile so lange gehalten werden muss, bis Temperaturausgleich
und Abkühlung erfolgt sind, und dabei auch der Weitertransport der abgewickelten Monofile
durchgeführt werden kann.
[0024] Es ist auch ein integrierter Einsatz bei der Fadenbildung und/oder der Veredelung
möglich. Z.B. kann im Sinne der "Spinnstrecktexturierung, bei der unmittelbar unterhalb
einer Spinndüse verstreckt und texturiert wird, vorgegangen werden. Dadurch können
versponnene und ggf. auch verstreckte Monofile ohne weitere Zwischenschritte (Aufwickel-
oder Transportprozesse) texturiert werden. So können bereits vorgewärmte Monofile
mit der Laserbestrahlung gemäß der Erfindung weiter erwärmt werden. Die erforderliche
Laserleistung kann so reduziert werden. Beim Schmelzerspinnen von Monofilen aus PA
kann eine Geschwindigkeit von 100 m/min vorgegangen werden. Bei einem angewandten
Gesamt-Streckverhältnis von 4,5 ergeben sich Texturier- und Laufgeschwindigkeiten
von 450 M7Min. Dabei betrug die Temperatur von Liefergaletten je 70 ° C, die von Streckgaletten
zwischen 180 ° C und 220 ° C.
[0025] Bei der erfindungsgemäßen Texturierung teilverstreckter Monofile kann einer dafür
vorgesehenen Vorrichtung auch ein an sich bekanntes Streckwerk vorgeschaltet werden.
[0026] Außerdem besteht die Möglichkeit im Anschluss an eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Wärmenachbehandlungsfeld für die Restschrumpfbegrenzung
bereits texturierter Monofile vorzusehen.
[0027] Nachfolgend soll die Erfindung beispielhaft näher erläutert werden.
[0028] Dabei zeigen:
Figur 1 in schematischer Form einen Aufbau zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
Figur 2 eine weitere Möglichkeit für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Figur 3 einen Aufbau mit einem rotierenden Formgebungswerkzeug und
Figur 4 einen Aufbau mit zwei rotierenden Formgebungswerkzeugen und zwei Laserstrahlquellen.
[0029] Für eine Texturierung von Monofilen 3 aus Polyethylen mit grüner Einfärbung, die
Querschittsabmessungen von 1,1 mm * 0,21 mm aufwiesen, wurde ein CO
2-Laser mit einer Laserleistung bis 200 W eingesetzt. Der auf Monofile gerichtete Laserstrahl
1 wurde so geformt, dass sein Brennfleck eine Länge von 0,5 mm und eine Breite von
1,5 mm aufwies. Die Ausrichtung des Brennflecks wurde so gewählt, dass die längere
Achse senkrecht zur Vorschubachsrichtung der abgewickelten Monofile 3 ausgerichtet
war.
[0030] Monofile 3 wurden mit einer Fadenlaufgeschwindigkeit von 120 m/min abgewickelt und
dabei thermisch behandelt. Es ergab sich so eine Leistungsdichte von 200 W/mm
2 bei der Bestrahlung. Die Temperatur wurde durch die Bestrahlung an der Oberfläche
um 120 K erhöht.
[0031] Im Anschluss daran konnten die so erwärmten Monofile mittels einer Vorrichtung, wie
sie in den Figuren 1 bis 3 gezeigt sind, weiter bearbeitet werden.
[0032] Bei dem in Figur 1 gezeigten Beispiel werden die Monofile 3, beispielsweise acht
parallel nebeneinander abgewickelt und mit einem Laserstrahl 1 bestrahlt. Der Laserstrahl
1 kann mit zwei schwenkbaren reflektierenden Elementen 2a und 2b (Scannerspiegel),
die in einem Bearbeitungskopf 12 angeordnet sind, ausgelenkt werden, so dass alle
Monofile bestrahlt werden können. In nicht dargestellter Form kann der Laserstrahl
1 aber auch von unten oder es können mindestens zwei Laserstrahlen 1 aus unterschiedlichen
Achsrichtungen auf Monofile 3 gerichtet werden. Mehrere Laserstrahlen 1 können unterschiedliche
Leistungen aufweisen.
[0033] Ebenfalls in nicht dargestellter Form können Monofile 3 auch keilförmig in den Bereich,
in dem die Erwärmung mit Laserstrahlung erfolgt, geführt und in der Spitze des sich
durch diese Fadenscharen bildenden Keils die Bestrahlung mit Laserstrahlung erfolgt.
Dadurch kann von Monofiloberflächen reflektierte Strahlung auch für eine weitere Absorption
genutzt werden.
[0034] Im Anschluss an die Bestrahlung wird durch Weitertransport der an der Oberfläche
erwärmten Monofile 3 das Formgebungswerkzeug erreicht. Bei dem Beispiel nach Figur
1 ist dies mit einem Käfigrad 8 und einem Endlosband 6 mit an diesem vorhandenen Einschlagstegen
5 gebildet, die synchron so rotieren bzw. bewegt werden, dass jeweils ein Einschlagsteg
5 in einen Zwischenraum zwischen Stegen des Käfigrades 8 eingreift und dabei Monofile
3 mittels Einschlagstegen 5 und Stegen des Käfigrades 8 wellenförmig verformt werden.
[0035] Im Inneren des Käfigrades 8 ist im Einlaufbereich der Monofile 3 eine Düse 11 für
heiße Luft oder Dampf zur konvektiven weiteren Erwärmung vorhanden. In diesem Bereich
erfolgt auch der Temperaturausgleich innerhalb des Volumens der Monofile 3 bis in
den Erweichungstemperaturbereich. Das Käfigrad 8 wird weiter gedreht und das Endlosband
6 weiter bewegt. Dabei werden die Monofile 3 in der Form gehalten und abgekühlt. Zur
Unterstützung der Kühlung ist im hinteren Bereich des Käfigrades 8 zur Kühlung ein
Gebläse 9 vorhanden. Im Bereich, in dem das Gleitstück 7 für das Endlosband 6 angeordnet
ist, treten Einschlagstege 5 und Käfigrad 8 außer Eingriff und die fertig texturierten
Monofile 3 können mittels eines Walzenpaares weiter transportiert und auf Wickel 4a
aufgewickelt bzw. in einen Behälter 4b abgelegt werden.
[0036] Auch bei diesem Beispiel kann eine insbesondere für Kunstrasen günstige Ω-Geometrie
texturierter Monofile 3 erhalten werden.
[0037] Weiter sind in Figur 1 Umlaufrollen 6a-c für das Endlosband 6 und Leitbleche 10a,b
für heiße Luft oder Dampf gezeigt.
[0038] Figur 2 zeigt ein ähnliches Beispiel mit zwei Endlosbändern 6.1 und 6.2. Dabei ist
das hier untere Endlosband 6.1 länger und ragt in einem vorderen Einlaufbereich über
das zweite Endlosband 6.2 hinaus. In diesem Einlaufbereich erfolgt die Bestrahlung
mit dem Laserstrahl 1. An beiden Endlosbändern 6.1 und 6.2 sind Einschlagstege 5 vorhanden,
die nach außen ragen. Die Anordnung der Endlosbänder 6.1 und 6.2 mit ihren Einschlagstegen
5 ist so gewählt, dass die Einschlagstege 5 in jeweils eine Lücke zwischen benachbarten
Einschlagstegen 5 des jeweils anderen Endlosbandes eingeführt werden und so ineinander
greifen.
[0039] Die Monofile 3 werden so ebenfalls in eine Wellenform gebracht und so lange darin
gehalten bis der Prozess der Texturierung mit der erforderlichen Erwärmung und wieder
Abkühlung, wie bereits erläutert, abgeschlossen worden ist. Zusätzliche Erwärmung
und Abkühlung kann analog zu Beispiel nach Figur 1 ebenfalls vorgenommen werden, was
auch auf die folgenden Beispiele zutreffen kann.
[0040] Beim in Figur 3 gezeigten Beispiel erfolgt die Bestrahlung und Formgebung an einer
kegelförmigen Walze 13, die von Monofilen 3 mehrfach umschlungen ist. Der Durchmesser
der Walze 13 verkleinert sich dabei in Abwickelrichtung. Die Bestrahlung mit dem Laserstrahl
1 erfolgt hier bei Umschlingung mit einem größeren Durchmesser an der Walze 13.
[0041] Bei dem Beispiel, wie es in Figur 4 gezeigt ist, werden zwei zylindrische Walzen
14 und 15 für die Texturierung und Formung von Monofilen 3 eingesetzt. Beide Walzen
14 und 15 können von Monofilen mehrfach umschlungen sein. An jeder der Walzen 14 und
15 wird ein Laserstrahl 1 auf Monofile 3 gerichtet. Beim Transport werden die Monofile
3 um die Walzen 14 und 15 gewickelt. Durch Beeinflussung der beiden Laserstrahlen
(Pulsung und/oder Auslenkung) können jeweils unterschiedliche Bereiche der Monofilen
3 von den beiden Laserstrahlen 1 erwärmt werden, wodurch eine nichtkontinuierliche
Texturierung an Monofilen 3 erreichbar ist. In nicht dargestellter Form können dabei
auch Walzen 14 und 15 mit unterschiedlichen Außendurchmessern eingesetzt werden.
1. Verfahren zum Texturieren polymerer Monofile, bei dem abgewickelte Monofile aus mindestens
einer Achsrichtung mit Laserstrahlung beaufschlagt werden,
dabei die Bestrahlung bei konstanter Fadenlaufgeschwindigkeit von Monofilen (3) so
erfolgt, dass im bestrahlten Bereich maximal 60 % des Volumens einer Monofile (3)
eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur des jeweiligen Polymers erreicht
worden ist,
dann der erwärmte Bereich der Monofile (3) weiter transportiert, dann einer zwei-
oder dreidimensionalen Formgebung, bei durch Wärmeleitung erreichbaren gleichzeitigem
Temperaturausgleich innerhalb des Volumens unterzogen und die Form beibehalten wird,
bis eine Temperatur unterhalb der Erweichungstemperatur des Polymers erreicht worden
ist, so dass texturierte Monofile (3) aufgewickelt oder abgelegt werden können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Monofile (3) mit rotationssymmetrischer, dreieckiger, sternförmiger, elliptischer
oder rechteckiger Querschnittsgeometrie texturiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestrahlung aus mindestens zwei unterschiedlichen Achsrichtungen durchgeführt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Laserstrahlung mit einer Wellenlänge oberhalb 800 nm eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiedichte an der bestrahlten Oberfläche eines Monofils (3) geregelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur an der bestrahlten Oberfläche bestimmt und diese Temperatur als Regelgröße
genutzt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Monofile (3) nebeneinander texturiert werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Strahlformung der Laserstrahlung durchgeführt wird, so dass der geformte Strahlquerschnitt
nicht rotationssymmetrisch ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Laserstrahl (1) ausgelenkt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Beginn der Formgebung eine zusätzliche Erwärmung durch Konvektion durchgeführt
wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Ende der Formgebung eine Kühlung durchgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Texturierung eine dauerhafte Ω-Geometrie an Monofilen (3) ausgebildet wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Formgebung Monofile (3) mittels mindestens eines Endlosbandes (6) und einem
an der Oberfläche konturierten zweiten Formgebungswerkzeug im erweichten Zustand wellenförmig
gehalten und dabei transportiert werden, bis die Temperatur an Monofilen (3) unterhalb
der Erweichungstemperatur reduziert worden ist.