[0001] Die Erfindung betrifft eine Pressenanordnung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Im Stand der Technik werden Schuhpressen beschrieben, bei denen die die Presswalze
und die Gegenpresswalze lagernden Lagerböcke durch Verbindungselemente miteinander
verbunden sind, die wiederum mit dem jeweiligen Lagerbock mittels Steckbolzen verbunden
sind, der durch Bohrungen in dem Verbindungselement und den Lagerböcken geführt ist.
Solche Konstruktionen sind einfach im Aufbau und nutzen den vorhandenen Bauraum sehr
gut aus.
[0003] In der Praxis hat sich nun herausgestellt, dass die Montage und Demontage, insbesondere
das Verbinden und wieder Lösen der Streckbolzen sehr aufwändig und schwierig ist.
So müssen bspw. die auf Passung mit den Steckbolzen hergestellten Bohrungen von Verbindungselement
und zugeordnetem Lagerbock bei der Montage exakt auf Deckung gebracht werden, um den
Steckbolzen einführen zu können. Dies erhöht den Aufwand bei der Montage sehr. Beim
Demontieren ist es oftmals nur mit aufwändigen Vorrichtungen möglich, die durch Korrosion,
Verformung und Verschmutzung in den Bohrungen der Lagerböcke und Verbindungselementen
festsitzenden Steckbolzen herauszubekommen.
[0004] Wünschenswert ist es daher die aus dem Stand der Technik bekannten Schuhpressen derart
weiterzuentwickeln, dass die oben genannten Probleme nicht oder nur sehr vermindert
auftreten.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Pressenanordnung vorzuschlagen,
bei der die Montage und Demontage der Steckbolzen deutlich einfacher ist als aus dem
Stand der Technik bekannt.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Pressanordnung zur Entwässerung oder Glättung
einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn für eine Maschine
zur Herstellung und/oder Veredlung derselben mit wenigstens einem, von einer Presswalze
und einer Gegenwalze gebildeten Pressspalt, deren Achsen zumindest an einem Walzenende
in separaten Lagerböcken gelagert sind, wobei die Presswalze einen feststehenden Träger
und einen relativ dazu rotierbaren Walzenmantel besitzt, der über einen sich am Träger
abstützenden Pressschuh an die Gegenwalze drückbar ist, wobei die gegenüberliegenden
Lagerböcke an wenigstens einem Walzenende über ein oder mehrere Verbindungselement(e)
lösbar miteinander verbunden sind, indem zumindest ein Verbindungselement eine Bohrung
umfasst, der eine Bohrung in einem der Lagerböcke zugeordnet ist, und zur Verbindung
des Lagerbocks mit dem Verbindungselement ein sich insbesondere parallel zu den Walzenachsen
erstreckender Steckbolzen durch die beiden Bohrungen geführt ist.
[0007] Die erfindungsgemäße Pressenanordnung ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche der Bohrung des Lagerbocks und/oder die Querschnittsfläche
der Bohrung des Verbindungselements größer ist als die Querschnittsfläche des Steckbolzens,
und ein geeignetes Mittel vorgesehen ist, mittels dem die beiden Lagerböcke von einer
Montage- bzw. Demontageposition, in welcher der Steckbolzen Spiel in der Bohrung des
Lagerbocks und/oder der Bohrung des Verbindungselements hat, in eine Betriebsposition
bringbar ist, in welcher der Steckbolzen kein Spiel mehr hat.
[0008] Im Sinne der Erfindung ist hierbei die Querschnittsfläche der Bohrung des Lagerbocks
und/oder die Querschnittsfläche der Bohrung des Verbindungselements mehr als durch
Fertigungstolerenzen bedingt größer als die Querschnittsfläche des Steckbolzens.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird zum Einen eine einfache Montage und Demontage
der Pressenanordnung gewährleistet und zum Andern ein sicherer Betrieb der Pressenanordnung
sichergestellt. Hierbei lassen sich die Verbindungselemente in der Montage- bzw. Demontageposition
einfach ein und ausbauen, wohingegen in der Betriebsposition die relative Position
der gegenüberliegenden Lagerböcke fixiert ist und in dieser Position der Walzenmantel
über den sich am Träger abstützenden Pressschuh an die Gegenwalze gedrückt werden
kann.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0011] Denkbar ist bspw., dass die Querschnittsfläche der Bohrung des Lagerbocks und/oder
die Querschnittsfläche der Bohrung des Verbindungselements mehr als 5%, insbesondere
mehr als 8% größer als die Querschnittsfläche des Steckbolzens ist.
[0012] Vorzugsweise sind die gegenüberliegenden Lagerböcke an beiden Walzenenden über ein
oder mehrere Verbindungselement(e) lösbar miteinander verbunden, indem zumindest ein
Verbindungselement eine Bohrung umfasst, der eine Bohrung in einem der Lagerböcke
zugeordnet ist, und zur Verbindung des Lagerbocks mit dem Verbindungselement ein sich
insbesondere parallel zu den Walzenachsen erstreckender Steckbolzen durch die beiden
Bohrungen geführt ist, wobei die Querschnittsfläche der Bohrung des Lagerbocks und/oder
die Querschnittsfläche der Bohrung des Verbindungselements größer ist als die Querschnittsfläche
des Steckbolzens, und ein geeignetes Mittel vorgesehen ist, mittels dem die beiden
Lagerböcke von einer Montage- bzw. Demontageposition, in welcher der Steckbolzen Spiel
in der Bohrung des Lagerbocks und/oder der Bohrung des Verbindungselements hat, in
eine Betriebsposition bringbar ist, in welcher der Steckbolzen kein Spiel mehr hat.
[0013] Die Achse der Presswalze und die Achse der Gegenwalze legen eine Pressebene fest.
Hierbei erstrecken sich die beiden Achsen in Maschinenquerrichtung der Papier-, Karton-
oder Tissuemaschine. Vorzugsweise ist hierbei das zumindest eine, bevorzugte alle,
Verbindungselement(e) nach Entfernen des bzw. der Steckbolzen in einer senkrecht zu
den Walzenachsen stehenden Ebene, bspw. in Maschinenrichtung, von dem bzw. den Lagerböcken
entfernbar.
[0014] Die Verbindungselemente sind vorzugsweise nur einer Zugspannung ausgesetzt, und daher
vorzugsweise als Zugstäbe ausgebildet. Hierbei sind die Verbindungselemente vorzugsweise
derart mit den Lagerböcken verbunden, dass zumindest der wesentliche, vorzugsweise
der gesamte Kraftfluss zwischen den Lagerböcken über die Verbindungselemente fließt.
[0015] Die Verbindungselemente können hier parallel zur Pressebene verlaufen.
[0016] Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass die Verbindungselemente geneigt zur Pressebene
verlaufen, wobei vorzugsweise am entsprechenden Walzenende beidseitig der Pressebene
wenigstens ein Verbindungselement angeordnet ist. Vorzugsweise ist der Lagerbock der
Presswalze kleiner als der Lagerbock der Gegenwalze, wobei die beidseitig der Pressebene
angeordneten Verbindungselemente vorzugsweise in einer Ebene senkrecht zu den Walzenachsen
in unbelastetem, d.h. ungebogenem, Zustand verlaufen und sich ausgehend von der Presswalze
in Richtung zur Gegenwalze voneinander weg erstrecken.
[0017] Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Lagerbock der Presswalze kleiner
ist als der Lagerbock der Gegenwalze.
[0018] Vorzugsweise umfasst zumindest ein, besonders bevorzugt umfassen alle Verbindungselement(e)
zwei in seiner Längserstreckung zueinander beabstandete Bohrungen, wobei der einen
Bohrung des Verbindungselements bzw. der Verbindungselemente an einem der beiden Lagerböcke
sowie der anderen Bohrung des Verbindungselements bzw. der Verbindungselemente am
anderen der beiden Lagerböcke eine Bohrung zugeordnet ist, und die Verbindung des
bzw. der Verbindungselements(e) mit den beiden Lagerböcken realisiert ist, indem durch
die Bohrungen des bzw. der Verbindungselements(e) und durch die der jeweiligen Bohrung
des bzw. der Verbindungselements jeweils zugeordneten Bohrung des Lagerbocks jeweils
ein Steckbolzen geführt ist und die Querschnittsfläche der Bohrungen der Lagerböcke
und/oder die Querschnittsfläche der Bohrungen des Verbindungselements größer sind
als die Querschnittsfläche des jeweiligen Steckbolzens.
[0019] Durch die Steckbolzen, der jeweils durch eine Bohrung des Lagerbocks und des Verbindungselements
geführt sind, sind die Verbindungselemente an den beiden Lagerböcken lösbar gelagert.
Hierbei ist das Verbindungselement um den Steckbolzen als Drehachse schwenkbar an
dem jeweiligen Lagerbock gelagert, d.h. das Verbindungselement ist demnach in einer
Raumrichtung gelenkig an dem jeweiligen Lagerbock gelagert. Die Gelenke sollten eine
Lageveränderung der zu verbindenden Lagerböcke zueinander zumindest innerhalb der
Pressebene erlauben.
[0020] Vorzugsweise ist daher das zumindest eine Verbindungselement an zumindest einem Lagerbock
in zumindest zwei, bevorzugt drei Raumrichtungen gelenkig gelagert. Vorzugsweise sind
alle Verbindungselemente, in zumindest zwei, bevorzugt drei Raumrichtungen an zumindest
einem Lagerbock gelenkig gelagert. Eine weitere besonders bevorzugte Ausgestaltung
der Erfindung sieht vor, dass das zumindest eine Verbindungselement an beiden Lagerböcken
in zumindest zwei, bevorzugt drei Raumrichtungen gelenkig gelagert ist, wobei das
zumindest eine Verbindungselement insbesondere im Bereich seiner beiden Enden gelenkig
an den Lagerböcken gelagert ist. Ferner ist es besonders sinnvoll, wenn alle Verbindungselemente
an beiden Lagerböcken in zumindest zwei, bevorzugt drei Raumrichtungen gelenkig gelagert
sind, wobei alle Verbindungselemente insbesondere im Bereich ihrer beiden Enden gelenkig
an den Lagerböcken gelagert sind.
[0021] Durch die gelenkige Lagerung können thermische Längenänderungen der Walzen bzw. ihrer
Achsen genauso aufgenommen werden wie Schrägstellungen der Achsen infolge Walzendurchbiegung.
Dies hat eine Entlastung der Verbindungselemente von Biegespannungen zur Folge. Durch
diese verminderte Belastung ergibt sich die Möglichkeit die Verbindungselemente kleiner
und leichter zu gestalten, was nicht nur Vorteile bei der Konstruktion der Pressanordnung
sondern auch bei der Montage hat.
[0022] Vorzugsweise ist in Längserstreckung der Verbindungselemente betrachtet, die eine
Bohrung am einen und die andere Bohrung am anderen Ende des jeweils betrachteten Verbindungselements
angeordnet. Unter dem einen Ende des Verbindungselements ist der Abschnitt des Verbindungselements
zu verstehen, der sich auf dem ersten Drittel, bevorzugt ersten Viertel der Länge
des Verbindungselements erstreckt. Unter dem anderen Ende des Verbindungselements
ist der Abschnitt des Verbindungselements zu verstehen, der sich auf dem letzten Drittel,
bevorzugt letzten Viertel der Länge des Verbindungselements erstreckt.
[0023] Um die Verbindung möglichst raumsparend und unter Ausnutzung der Lagerböcke zu ermöglichen,
sollten die Verbindungselemente wenigstens teilweise in Aussparungen der Lagerböcke
angeordnet sein.
[0024] Dabei sollten zumindest die Enden der Verbindungselemente in Aussparungen der Lagerböcke
angeordnet oder aufgenommen sein.
[0025] Nach einer konkreten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das jeweils gelenkig gelagerte
Ende des zumindest einen Verbindungselements jeweils eine Lagerschale und eine gelenkig
darin gelagerte, die Bohrung bereitstellende Gelenkbuchse. Durch die in der Lagerschale
gelagerte Gelenkbuchse wird hierbei im Wesentlichen die Bewegungsfreiheit der beiden
Walzenachsen in axialer Richtung der Walzen bereitgestellt sowie die Bewegungsfreiheit
die notwendig ist, um Durchbiegungen der Walzenachsen aufzunehmen. In diesem Fall
hat das Verbindungselement zwei wesentliche Komponenten, nämlich eine erste Komponente,
die als längliches Bauteil ausgeführt ist, mit an jedem seiner beiden Enden angeformter
Lagerschale und mit einer zweiten durch eine Gelenkbuchse gebildete Komponente, die
jeweils in einer Lagerschale am Ende des länglichen Bauteils gelagert ist.
[0026] Eine weitere besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die
beiden Lagerböcke in einer senkrecht zu den Walzenachsen gerichteten Bewegung von
der Montage- bzw. Demontageposition in die Betriebsposition bringbar sind (Bem: die
Walzenachsen sind hierbei in einem geraden d.h. ungebogenen Zustand). Vorzugsweise
verläuft die Bewegung hierbei in der Pressebene. Beim Bringen der Lagerböcke von der
Montage- bzw. Demontageposition in die Betriebsposition entfernen sich hierbei die
Achsen von Presswalze und Gegenwalze voneinander in einer Bewegung die senkrecht zu
den Walzenachsen in der Pressebene verläuft. Bei Bringen der Lagerböcke von der Betriebsposition
in die Montage- bzw. Demontageposition näher sich dementsprechend die Achsen von Presswalze
und Gegenwalze einander in einer Bewegung an, die senkrecht zu den Walzenachsen in
der Pressebene verläuft.
[0027] Eine konkrete Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das geeignete Mittel eine
zumindest an einem Walzenende zwischen den beiden Lagerböcken angeordnete Hubvorrichtung,
insbesondere einen Hydraulikzylinder, umfasst. Die Hubvorrichtung stützt sich hierbei
an den beiden gegenüberliegenden Lagerböcken ab.
[0028] Zur einfachen Handhabung bei der Montage und Demontage der Verbindungselemente und
Steckbolzen an den Lagerböcken ist des Weiteren vorgesehen, dass in der Montage- bzw.
Demontageposition das obere der beiden Lagerböcke auf dem unteren der beiden Lagerböcke
abgelegt ist.
[0029] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Bohrung
des Lagerbocks und/oder Verbindungselements durch eine Passbohrung mit gleicher Querschnittsfläche
wie die des Steckbolzens und durch eine zur Passbohrung exzentrische Bohrung mit größerer
Querschnittsfläche gebildet wird. Im Sinne dieser Ausgestaltung der Erfindung ist
hierbei die Querschnittsfläche Bohrung des Lagerbocks und/oder Verbindungselements
im Rahmen von Fertigungstolerenzen gleich wie die Querschnittsfläche des Steckbolzens.
[0030] Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass der Steckbolzen im Betriebszustand an der
Passbohrung anliegt und insbesondere an einem Teil der Wandung der Passbohrung gepresst
wird. Im Betriebszustand wird der Kraftfluss zwischen den beiden Lagerböcken im Wesentlichen
über die Verbindungselemente übertragen. Dadurch, dass der Steckbolzen im Betriebszustand
an der Passbohrung anliegt, wird eine gleichmäßige Lastverteilung in der Bohrwandung
im Betriebszustand gewährleistet. Durch die zur Passbohrung exzentrische Bohrung wird
das Montagespiel im Montage- bzw. Demontagezustand bereitgestellt.
[0031] Die Erfindung wird anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels weiter erläutert.
Es zeigen
- Figur 1
- ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schuhpresse in einer Schnittebene
senkrecht zur Pressebene im Bereich eines Walzenendes in einer Montage- bzw. Demontageposition,
- Figur 2
- die Schuhpresse der Figur 1 in einer Betriebsposition,
- Figur 3
- eine Gelenkbuchse eines erfindungsgemäßen Verbindungselements mit Passbohrung und
dazu exzentrischer Zusatzbohrung,
- Figur 4
- einen Teil des unteren Lagerbocks der Figuren 1 und 2 in einem Schnitt parallel zur
Pressebene A-A in dem Bereich in dem ein Steckbolzen geführt ist.
[0032] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Pressanordnung 1 zur Entwässerung oder Glättung einer
Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn in einer Maschine zur
Herstellung und/oder Veredlung derselben. Die Pressanordnung hat eine gestrichen gezeichnete
Presswalze 2 sowie eine ebenfalls gestrichen gezeichnete Gegenwalze 3. Die Presswalze
2 und die Gegenpresswalze 3 bilden einen Pressspalt 4. Die Presswalze 2 hat eine Achse
6, die an ihren beiden Enden an einem oberen Lagerbock 5 gelagert ist. Ferner hat
die Gegenpresswalze 3 eine Achse 7, die an einem unteren Lagerbock 8 gelagert ist,
der separat zum oberen Lagerbock 5 ausgebildet ist. Die Achsen 6, 7 der beiden Walzen
2, 3 legen gemeinsam eine Pressebene A-A fest, die sich in der Darstellung der Figuren
1 und 2 senkrecht zur Zeichenebene erstreckt. In der Darstellung der Figuren 1 und
2 geht der Schnitt durch die Lagerböcke 5 und 8 hindurch.
[0033] Die Presswalze 2 hat ferner einen nicht dargestellten feststehenden Träger und einen
relativ dazu rotierbaren Walzenmantel, der über einen sich am Träger abstützenden
Pressschuh an die Gegenwalze drückbar ist.
[0034] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die gegenüberliegenden Lagerböcke 5, 8 an
beiden Walzenenden durch zwei Verbindungselemente 9 lösbar miteinander verbunden.
Hierzu sind an beiden Enden jedes Verbindungselements 9 und an den jeweiligen Enden
der Verbindungselemente 9 zugeordneten Lagerböcken 5,8 Bohrungen 10, 19 vorgesehen,
durch die zur Verbindung des jeweiligen Lagerbocks 5, 8 mit dem diesem zugeordneten
Ende der Verbindungselemente 9 ein sich parallel zu den Walzenachsen 6,7 erstreckender
Steckbolzen 11 geführt ist. In der Darstellung der Figuren 1 und 2 ist nur die Bohrung
10 der Verbindungselemente 9 zu erkennen. In der Darstellung der Figur 4, die einen
Teil des unteren Lagerbocks 8 im Schnitt parallel zur Pressebene A-A in dem Bereich
zeigt, in dem ein Steckbolzen 11 geführt ist, sind stellvertretend für alle Enden
der Verbindungselemente 9 und Lagerböcke 5,8 die Bohrung 10 in einem Verbindungselement
9 sowie die Bohrung 19 in dem unteren Lagerbock 8, durch welche der Steckbolzen 11
geführt ist, zu erkennen.
[0035] Erfindungsgemäß ist die Querschnittsfläche der Bohrungen 19 der Lagerböcke 5, 8 und/oder
die Querschnittsfläche der Bohrungen 10 der Verbindungselemente 9 größer als die Querschnittsfläche
der durch diese geführten Steckbolzen 11.
[0036] Ferner ist zwischen dem oberen Lagerbock 5 und dem unteren Lagerbock 8 im Bereich
jedes Walzenendes jeweils eine Hubvorrichtung 12 angeordnet, welches sich an den beiden
Lagerböcken 5, 8 abstützt und durch welche die beiden Lagerböcke 5, 8 von der in der
Figur 1 dargestellten Montage- bzw. Demontageposition, in der die Steckbolzen 11 Spiel
in der jeweils zugeordneten Bohrung des Lagerbocks und der Bohrung 10 des Verbindungselements
9 haben, in die in der Figur 2 dargestellte Betriebsposition bringbar ist, in welcher
der Steckbolzen 11 kein Spiel mehr hat.
[0037] Vorliegend sind die Verbindungselemente 9 teilweise in Aussparungen 17, 18 der Lagerböcke
5, 8 angeordnet. Hierdurch findet eine gute Ausnutzung des Bauraums der Pressenanordnung
statt. Da die Aussparungen 17, 18 in den Lagerböcken 5, 8 seitlich offen sind, ist
es hierdurch ferner möglich, nach dem Entfernen der Steckbolzen 11 die Verbindungselemente
9 seitlich, d.h. im Maschinenrichtung MD, aus den Lagerböcken 5, 8 herauszunehmen.
[0038] Vorliegend sind die Verbindungselemente 9 gelenkig an den beiden Lagerböcken 5, 8
gelagert, wobei vorliegend die Verbindungselemente 9 in drei Raumrichtungen gelenkig
an den Lagerböcken 5, 8 gelagert sind.
[0039] Hierzu umfassen die gelenkig gelagerten Enden jedes Verbindungselements 9 jeweils
eine Lagerschale und eine gelenkig darin gelagerte, die Bohrung 10 bereitstellende
Gelenkbuchse 13. Durch die in der Lagerschale gelagerte Gelenkbuchse 13 wird bspw.
die Bewegungsfreiheit der beiden Walzenachsen 6, 7 in axialer Richtung der Walzen
2, 3 bereitgestellt. Das Verbindungselement 9 hat hierbei zwei wesentliche Komponenten.
Eine erste Komponente 14, die als längliches einstückig hergestelltes Bauteil ausgeführt
ist, an der an jedem ihrer beiden Enden eine Lagerschale angeformt ist sowie als zweite
die bereits erwähnte Gelenkbuchse 13.
[0040] Die beiden Lagerböcke 5, 8 sind in einer in der Pressebene A-A verlaufenden Bewegung
von der Montage- bzw. Demontageposition in die Betriebsposition bringbar, wobei sich
die Lagerböcke 5, 8 beim Bringen von der Montage- bzw. Demontageposition in die Betriebsposition
voneinander entfernen und die Bewegung in der Pressebene A-A und senkrecht zu den
Walzenachsen 6, 7 verläuft. Beim Bringen der Lagerböcke 5, 8 von der Betriebsposition
in die Montage- bzw. Demontageposition näher sich dementsprechend die Achsen 6, 7
von Presswalze 2 und Gegenwalze 3 einander in einer Bewegung an, die in der Pressebene
A-A verläuft und senkrecht zu den Walzenachsen 6, 7 gerichtet ist.
[0041] Wie aus der Darstellung der Figur 1 zu entnehmen ist, ist in der Montage- bzw. Demontageposition
der obere Lagerbock 5 auf dem unteren Lagerbock 8 abgelegt. Im Betrieb der dargestellten
Pressanordnung 1 sind die Verbindungselemente 9 nur einer Zugspannung ausgesetzt.
Daher sind die Verbindungselemente 9 vorliegend als Zugstäbe ausgebildet. Wie der
Darstellung der Figuren 1 und 2 zu entnehmen ist, verlaufen die Verbindungselemente
9 geneigt zur Pressebene A-A, wobei an jedem Walzenende beidseitig der Pressebene
A-A jeweils ein Verbindungselement 9 angeordnet ist. Ferner ist der die Presswalze
2 lagernde obere Lagerbock 5 kleiner als der untere Lagerbock 8 der Gegenwalze 3,
wobei sich die beidseitig der Pressebene A-A angeordneten Verbindungselemente 9 angeordneten
Verbindungselemente 9 in einer Ebene senkrecht zu den Walzenachsen 6, 7 in unbelastetem,
d.h. ungebogenem, Zustand verlaufen und die sich ausgehend von der Presswalze 2 in
Richtung zur Gegenwalze 3 voneinander weg erstrecken.
[0042] Die Figuren 3a, 3b zeigen eine Darstellung einer Gelenkbuchse 13 im Schnitt durch
ihre Querschnittsfläche. Die Bohrung 10 in der Gelenkbuchse hat eine Querschnittsfläche,
die größer als die Querschnittsfläche des Steckbolzens 11 ist. Die Bohrung 10 ist
durch eine Passbohrung 15 mit gleicher Querschnittsfläche wie die Querschnittsfläche
des Steckbolzens 11 und durch eine zur Passbohrung 15 exzentrische Bohrung 16 mit
größerer Querschnittsfläche gebildet. Die Figur 3a zeigt den Steckbolzen 11 in der
Bohrung 10 in der Montage- bzw. Demontageposition der erfindungsgemäßen Pressanordnung
1. Wie aus der Darstellung der Figur 3a zu erkennen ist, hat der Steckbolzen 11 in
der Montage- bzw. Demontageposition ein Spiel. Die Figur 3b zeigt den Steckbolzen
11 in der Bohrung 10 in der Betriebsposition der erfindungsgemäßen Pressanordnung
1. Wie aus der Darstellung der Figur 3b zu erkennen ist, liegt der Steckbolzen 11
im Betriebszustand an der Passbohrung an.
1. Pressanordnung (1) zur Entwässerung oder Glättung einer Papier-, Karton-, Tissue-
oder einer anderen Faserstoffbahn für eine Maschine zur Herstellung und/oder Veredlung
derselben mit wenigstens einem, von einer Presswalze (2) und einer Gegenwalze (3)
gebildeten Pressspalt (4), deren Achsen (6,7) zumindest an einem Walzenende in separaten
Lagerböcken (5,8) gelagert sind, wobei die Presswalze (2) einen feststehenden Träger
und einen relativ dazu rotierbaren Walzenmantel besitzt, der über einen sich am Träger
abstützenden Pressschuh an die Gegenwalze (3) drückbar ist, wobei die gegenüberliegenden
Lagerböcke (5,8) an wenigstens einem Walzenende über ein oder mehrere Verbindungselement(e)
(9) lösbar miteinander verbunden sind, indem zumindest ein Verbindungselement (9)
eine Bohrung (10) umfasst, der eine Bohrung (19) in einem der Lagerböcke (5,8) zugeordnet
ist, und zur Verbindung des Lagerbocks (5,8) mit dem Verbindungselement (9) ein sich
insbesondere parallel zu den Walzenachsen (6,7) erstreckender Steckbolzen (11) durch
die beiden Bohrungen (10,19) geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querschnittsfläche der Bohrung (19) des Lagerbocks (5,8) und/oder die Querschnittsfläche
der Bohrung (10) des Verbindungselements (9) größer ist als die Querschnittsfläche
des Steckbolzens (11), und ein geeignetes Mittel (12) vorgesehen ist, mittels dem
die beiden Lagerböcke (5,8) von einer Montage- bzw. Demontageposition, in welcher
der Steckbolzen (11) Spiel in der Bohrung (19) des Lagerbocks (5,8) und/oder der Bohrung
(10) des Verbindungselements (9) hat, in eine Betriebsposition bringbar ist, in welcher
der Steckbolzen (11) kein Spiel mehr hat.
2. Pressanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Achse (6,7) der Presswalze (2) und der Gegenwalze (3) eine Pressebene (A-A) festlegen
und die beiden Lagerböcke (5,8) in senkrecht zu den Walzenachsen (6,7) und in der
Pressebene (A-A) verlaufenden Bewegung von der Montageposition in die Betriebsposition
bringbar sind.
3. Pressanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das geeignete Mittel eine zumindest an einem Walzenende zwischen den beiden Lagerböcken
(5,8) angeordnete Hubvorrichtung, insbesondere einen Hydraulikzylinder (12), umfasst.
4. Pressanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine Verbindungselement (9) zwei in seiner Längserstreckung zueinander
beabstandete Bohrungen (10) umfasst und der einen Bohrung (10) des Verbindungselements
(9) an einem der beiden Lagerböcke (5,8) sowie der anderen Bohrung (10) des Verbindungselements
(9) am anderen der beiden Lagerböcke (5,8) eine Bohrung (19) zugeordnet ist, wobei
die Verbindung des Verbindungselements (9) mit den beiden Lagerböcken (5,8) realisiert
ist, indem durch die Bohrungen (10) des Verbindungselements (9) und durch die der
jeweiligen Bohrung (10) des Verbindungselements (9) jeweils zugeordneten Bohrung (19)
des Lagerbocks (5,8) jeweils ein Steckbolzen (11) geführt ist und wobei die Querschnittsfläche
der Bohrungen (19) der Lagerböcke (5,8) und/oder die Querschnittsfläche der Bohrungen
(10) des Verbindungselements (9) größer sind als die Querschnittsfläche des jeweiligen
Steckbolzens (11).
5. Pressanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Längserstreckung des Verbindungselements (9) betrachtet, die eine Bohrung (10)
am einen und die andere Bohrung (10) am anderen Ende des Verbindungselements (9) angeordnet
ist.
6. Pressanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bohrung (19) des Lagerbocks und/oder die Bohrung (10) des Verbindungselements
(9) durch eine Passbohrung (15) mit gleicher Querschnittsfläche wie die des Steckbolzens
(11) und eine zur Passbohrung (15) exzentrische Bohrung (16) mit größerer Querschnittsfläche
gebildet wird.
7. Pressanordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Steckbolzen (11) im Betriebszustand an der Wandung der Passbohrung (15) anliegt.
8. Pressanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine Verbindungselement (9) an zumindest einem Lagerbock (5,8) in zumindest
zwei, bevorzugt drei Raumrichtungen gelenkig gelagert ist.
9. Pressanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine Verbindungselement (9) an beiden Lagerböcken (5,8) in zumindest
zwei, bevorzugt drei Raumrichtungen gelenkig gelagert ist, wobei das Verbindungselement
(9) insbesondere im Bereich seiner beiden Enden gelenkig an den Lagerböcken (5,8)
gelagert ist.
10. Pressanordnung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das jeweils gelenkig gelagerte Ende des zumindest einen Verbindungselements (9) jeweils
eine Lagerschale und eine gelenkig darin gelagerte, die Bohrung (10) bereitstellende
Gelenkbuchse (13) umfasst.
11. Pressanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Montage- bzw. Demontageposition der obere (5) der beiden Lagerböcke (5,8)
auf dem unteren (8) der beiden Lagerböcke (5,8) abgelegt ist.
12. Pressanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lagerbock (5) der Presswalze (2) kleiner ist als das Lagerbock (8) der Gegenwalze
(3), wobei beidseitig der Pressebene (A-A) zumindest ein Verbindungselement (9) angeordnet
ist und die beidseitig der Pressebene (A-A) angeordneten Verbindungselemente (9) vorzugsweise
in einer Ebene senkrecht zu den Walzenachsen (6,7) in unbelastetem, d.h. ungebogenem,
Zustand verlaufen und sich ausgehend von der Presswalze (2) in Richtung zur Gegenwalze
(3) voneinander weg erstrecken.