[0001] Kunststoff-Leiste, Herstellungsmaschine und Verfahren zum Einbringen eines geschäumten
Abdichtungsbandes in einen Aufnahmebereich einer Kunststoff-Leiste, Vorrichtung zum
Einbringen eines Abdichtungsbandes in einen Spalt zwischen einem ersten und einem
zweiten Gebäudebestandteil sowie Gebäude mit darin eingebrachtem Abdichtungsband
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kunststoff-Leiste, eine Herstellungsmaschine
und ein Verfahren zum Einbringen eines geschäumten Abdichtungsbandes in eine Kunststoff-Leiste,
eine Vorrichtung zum Einbringen eines Abdichtungsbandes in einen Spalt zwischen einem
ersten und einem zweiten Gebäudebestandteil sowie ein Gebäude mit einem darin eingebrachtem
Abdichtungsband
[0003] Gängige Anputzleisten, die in einem Übergang zwischen einer Wärmedämmung eines Gebäudes
und einem Fenster- oder Türrahmen eingesetzt werden, umfassen oft ein Abdichtungsband,
das sich im Laufe der Zeit ausdehnt und so den Übergang abdichtet.
[0004] In der Praxis ergibt sich dabei oft das Problem, dass ein solches Abdichtungsband
schrumpft und dass sich daher die Abdichtung insbesondere an den Endbereichen der
Anputzleiste verkürzt.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kunststoffleiste, eine
Herstellungsmaschine und ein Verfahren zum Einbringen eines geschäumten Abdichtungsbandes
in eine Kunststoff-Leiste, eine Vorrichtung zum Einbringen eines Abdichtungsbandes
in einen Spalt zwischen einem ersten und einem zweiten Gebäudebestandteil sowie ein
Gebäude mit darin eingebrachtem Abdichtungsband anzugeben, mit denen eine sichere
Dichtwirkung über die gesamte Länge erreicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0007] Es wird hier betont, dass die Erfindung alle Arten von geschäumten Abdichtungsbändern
betrifft, nämlich sowohl Abdichtungsbänder, die nach Einbringung in einem Übergang
zwischen einem ersten und einem zweiten Gebäudebestandteil in Querrichtung expandieren,
als auch Abdichtungsbänder, die keine Expansion in Querrichtung aufweisen. Der Begriff
"Abdichtungsband" wird nachfolgend als Oberbegriff verstanden, der sämtliche Dichtbänder
und andere längliche Streifen oder Bänder umfasst, die zur Abdichtung oder zur abdichtenden
Befestigung dienen. Ein spezielles erfindungsgemäßes Dichtband wird oft auch als Kompriband
bezeichnet, das komprimiert aufgerollt ist und nach dem Abrollen verzögert expandiert.
Erfindungsgemäße geschäumte Abdichtungsbänder können PVC, PU oder Silikonschaum aufweisen.
[0008] Die erfindungsgemäße Kunststoff-Leiste kann sowohl eine Anputzleiste als auch eine
Dichtleiste sein. Anputzleisten werden mit Putz eingeputzt und dichten häufig einen
Übergang zwischen zwei Gebäudebestandteilen ab, dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich,
es gibt auch nicht-abdichtende Anputzleisten, und diese sind ebenso von der vorliegenden
Erfindung umfasst. Dichtleisten können überall dort im Bau eingesetzt werden, wo ein
Spalt zwischen zwei Gebäudebestandteilen abgedichtet werden soll. Dichtleisten können
entweder eingeputzt werden oder nicht, bspw. kommen Dichtleisten bei zweischaligem
Mauerwerk oder Metallteilen und Blechprofilen ohne Einputzung zum Einsatz.
[0009] Die erfindungsgemäße Kunststoff-Leiste ist dicht gegen Regen, insbesondere gegen
Schlagregen und Wind.
[0010] Die erfindungsgemäße Kunststoff-Leiste ist zum abdichtenden Platzieren am Übergang
zwischen einem ersten Gebäudebestandteil und einem zweiten Gebäudebestandteil bestimmt.
Die erfindungsgemäße Kunststoff-Leiste eignet sich für eine Vielzahl von Einbausituationen,
bspw. kann sie zwischen Fensterrahmen und Putzschicht, zwischen Fensterrahmen und
Wärmedämmung, zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk, zwischen zwei Mauerwerk-Bestandteilen,
zwischen zwei Wärmedämmungs-Bestandteilen oder zwischen einem Metallteil, bspw. einem
Blech oder einem Winkel und einer Wärmedämmung platziert werden.
[0011] Als in Längsrichtung des Abdichtungsbands gestauchter Zustand wird dabei eine gestauchte
Einbringung des Abdichtungsbands beginnend mit einer Stauchung von 0,1% verstanden,
also die längsbündige Einbringung von 1,001 m Abdichtungsband in einen 1,000 m langen
Aufnahmebereich einer Kunststoff-Leiste.
[0012] Gemäß einer der Erfindung zugrundeliegende Erkenntnis haben die Erfinder des vorliegenden
Anmeldungsgegenstands festgestellt, dass sich das Abdichtungsband einer Kunststoff-Leiste
im eingebauten Zustand häufig durch ein Schrumpfen oder ein Zusammenziehen in der
Kunststoff-Leiste in Längsrichtung an den Endbereichen der Kunststoff-Leiste nicht
mehr bis zu deren Ende erstreckt. Dies ist durch die derzeitigen Herstellungsverfahren
bedingt, bei denen oft nur eine passgenaue oder spannungsfreie Einfügung des Abdichtungsbands
in die Kunststoff-Leiste oder gar eine Einbringung des Abdichtungsbands in die Kunststoff-Leiste
unter Zug oder Spannung erfolgt. Die Überdehnung des Abdichtungsbands ergibt sich
oft zwangsläufig beim Aufrollen des Abdichtungsbands auf eine Rolle, von der das Abdichtungsband
dann später wieder abgerollt wird. Ein derartig unter Spannung eingebrachtes Abdichtungsband
zieht sich danach ein Stück zusammen, wodurch sich Undichtigkeiten an den Endbereichen
der Kunststoff-Leiste ergeben können. Diese Problematik wird durch auftretende Temperaturschwankungen
noch verstärkt.
[0013] Gemäß einem Grundgedanken der Erfindung haben die Erfinder festgestellt, dass durch
eine gestauchte Einbringung eines Abdichtungsbands in einen entsprechenden Aufnahmebereich
einer Kunststoff-Leiste diese Dichtigkeitsprobleme zuverlässig vermieden werden können.
Durch das gestauchte Einbringen eines Abdichtungsbands oder Dichtbands in einen Aufnahmebereich
einer Kunststoff-Leiste kann eine Materialschrumpfung von vornherein kompensiert werden
und derartige Dichtigkeitsprobleme können zuverlässig vermieden werden.
[0014] Die erfindungsgemäße Kunststoff-Leiste dichtet daher Übergänge zwischen zwei Gebäudebestandteilen
zuverlässig und über deren gesamte Länge ab.
[0015] Die von den Herstellern von Dichtbändern oft vorgeschriebene Reserve von 1 bis 3
% kann erfindungsgemäß auf einfache Weise sichergestellt werden, und bei auftretenden
Dichtungsmängeln kann die erfindungsgemäße Kunststoff-Leiste mit darin gestaucht eingebrachtem
Dichtband mit einiger Sicherheit ausgeschlossen werden.
[0016] Durch das Vorsehen eines öffenbaren Aufnahmebereichs der Kunststoff-Leiste kann sich
das darin verlaufende Dichtband beim Öffnen dieses Aufnahmebereichs ausdehnen und
den Übergang in Querrichtung sicher abdichten und die Kunststoff-Leiste sicher darin
fixieren.
[0017] Die erfindungsgemäße Herstellungsmaschine zum Einbringen eines Abdichtungsbandes
in einen Aufnahmebereich einer Kunststoff-Leiste stellt die gestauchte Einbringung
des Dichtbands in Längsrichtung in dem Aufnahmebereich der Kunststoff-Leiste durch
eine gegenüber der Geschwindigkeit der Relativbewegung zwischen der Dichtband-Führungseinheit
und der Kunststoff-Leiste erhöhte Dichtband-Vorschubgeschwindigkeit sicher.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die Umfangsgeschwindigkeit
der Abdichtungsband-Stauchrolle der Herstellungsmaschine größer, insbesondere um 1
% bis 5% größer, als die Umfangsgeschwindigkeit der übrigen Rollen sein, um ein gestauchtes
Einbringen des Abdichtungsbands in den Aufnahmebereich der Kunststoff-Leiste zu ermöglichen.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann der Umfang der Abdichtungsband-Stauchrolle
der Herstellungsmaschine größer, insbesondere um 1 % bis 5% größer, als der Umfang
der übrigen Rollen sein.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung können wenigstens die Abdichtungsband-Stauchrolle,
die Aufnahmebereich-Aufhaltrolle und die Aufnahmebereich-Schließrolle der Herstellungsmaschine
von einem gemeinsamen Antrieb, insbesondere über einen gemeinsamen Keilriemen angetrieben
werden.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die Abdichtungsband-Zuführung
der Herstellungsmaschine eine Abdichtungsband-Zuführungsrolle aufweisen, von der das
Abdichtungsband mit einem darauf angeordneten Abdeckband abgerollt wird.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Herstellungsmaschine
kann das Abdeckband des Abdichtungsbands mittels wenigstens einer Rolle in eine andere
Richtung als das Abdichtungsband geführt und somit von dem Abdichtungsband abgezogen
werden.
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Herstellungsmaschine
können für das Abdeckband eine Umlenkrolle und ein Rollenpaar zum Wegführen vorgesehen
sein.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Einbringen eines Dichtbands in eine Kunststoff-Leiste
umfasst demgemäß das Bewirken einer Relativbewegung zwischen einer Dichtband-Führungseinheit
und einer Kunststoff-Leiste über die gesamte Länge der Kunststoff-Leiste und das Einbringen
des Dichtbands in den Aufnahmebereich der Kunststoff-Leiste mit einer gegenüber der
Geschwindigkeit der Relativbewegung erhöhten Dichtband-Vorschubgeschwindigkeit.
[0025] Durch die erfindungsgemäße Herstellungsmaschine und durch das erfindungsgemäße Verfahren
wird eine einfache, schnelle und gleichzeitig zuverlässige Herstellung einer erfindungsgemäßen
Kunststoff-Leiste gewährleistet. Die erfindungsgemäße Herstellungsmaschine und das
erfindungsgemäße Verfahren können auch direkt auf der Baustelle angewendet werden.
[0026] Die in den Ansprüchen mit Bezug auf die erfindungsgemäße Herstellungsmaschine angegebenen
Ausführungsformen und die damit verbundenen Vorteile können ebenso als entsprechende
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens realisiert werden, wobei sich die
gleichen Vorteile ergeben. Diese Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden nicht noch einmal explizit wiederholt.
[0027] Die erfindungsgemäße Herstellungsmaschine kann entweder mit benutzerangetriebenem
Motor oder als automatisch arbeitende Herstellungsmaschine ausgeführt sein.
[0028] Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Vorrichtung, insbesondere ein handliches Stauchgerät,
zum Einbringen eines Abdichtungsbandes in einen Spalt zwischen einem ersten Gebäudebestandteil,
insbesondere einem Fensterrahmen und einem zweiten Gebäudebestandteil, insbesondere
einer Gebäude-Außenschale. Diese erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Lage, das
Abdichtungsband in einem gestauchten Zustand direkt auf der Baustelle in eine Fuge
oder in einen Spalt einzubringen. Es ist möglich, das Ausmaß der Stauchung zu kontrollieren,
z.B. indem man die Länge des Abdeckbands/Abdeckpapiers mit der Länge des gestaucht
eingebrachten Abdichtungsbands vergleicht. Die gestauchte Einbrigung des Abdichtungsbands
wird erfindungsgemäß dadurch gewährleistet, dass das Abdichtungsband bei einer Bewegung
der Vorrichtung entlang der Längsrichtung des Spalts oder der Fuge mit einer Abdichtungsband-Vorschubgeschwindigkeit
in den Spalt oder die Fuge eingebracht wird, die größer als die Geschwindigkeit der
Bewegung der Vorrichtung in Längsrichtung ist.
[0029] Erfindungsgemäß kann die Stauchung, mit der das Abdichtungsband in den Spalt eingebracht
wird, durch die erfindungsgemäße Vorrichtung vorgegeben werden, und sich beispielsweise
im Bereich zwischen 1 und 3% bewegen. Ein manuelles Einbringen des Abdichtungsbandes
mittels ein oder mehreren Spachteln, bei dem letztlich kaum sichergestellt werden
kann, ob das Dichtband nun unter Zug oder Spannung, spannungsfrei oder mit einer Stauchreserve
in den Spalt eingebracht wird, kann somit vermieden werden. Des weiteren kann mit
einer derartigen erfindungsgemäßen Vorrichtung der Benutzer auf einfache Weise nachweisen,
dass er das Abdichtungsband mit der geforderten Stauchung und auf korrekte Weise in
den Spalt oder die Fuge eingebracht hat. Die Verarbeitung auf der Baustelle wird dadurch
erleichtert, und es kann nachgewiesen werden, dass die Verarbeitung korrekt ausgeführt
worden ist.
[0030] Die Erfindung betrifft des weiteren ein Gebäude mit einem ersten Gebäudebestandteil,
insbesondere einem Fensterrahmen und mit einem zweiten Gebäudebestandteil, insbesondere
einer Gebäude-Außenschale und mit einem Spalt dazwischen, wobei in dem Spalt ein Abdichtungsband
positioniert ist, das sich in einem in Längsrichtung gestauchten Zustand befindet.
Dieses Abdichtungsband kann in einer einfachen Ausführung der vorliegenden Erfindung
ohne Kunststoffleiste ausgebildet sein und beispielsweise durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Einbringen eines Abdichtungsbands in den Spalt eingebracht worden
sein.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das Abdichtungsband in dem Spalt
des Gebäudes mit einer erfindungsgemäßen Kunststoffleiste vereinigt sein, die einen
Aufnahmebereich aufweist, in dem das Abdichtungsband an der Kunststoffleiste positioniert
ist, und wobei sich das bis zu beiden Leistenenden reichende Abdichtungsband in einem
in Längsrichtung des Abdichtungsbands gestauchten Zustand befindet.
[0032] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die
beiliegenden Figuren näher erläutert.
Figur 1 (a) zeigt eine noch nicht befestigte Anputzleiste gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit geschlossenem Aufnahmebereich im Querschnitt;
Figur 1 (b) zeigt die Anputzleiste aus Figur 1 (a) mit geöffnetem Aufnahmebereich
im Querschnitt;
Figur 2(a) zeigt eine noch nicht befestigte Anputzleiste gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit geschlossenem Aufnahmebereich im Querschnitt;
Figur 2(b) zeigt die Anputzleiste aus Figur 2(a) mit geöffnetem Aufnahmebereich im
Querschnitt;
Figur 3 zeigt die Anputzleiste aus Figur 1 (b) in ihrem eingebauten Zustand in dem
Übergang zwischen einer Wärmedämmung und einem Fensterrahmen im Horizontalschnitt
sowie eine Ausschnitts-Detailansicht gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Figur 4 zeigt eine Frontansicht einer Herstellungsmaschine gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Figur 5 zeigt eine schematische Frontansicht einer Rollenanordnung mit einem darüber
geführten Abdichtungsband sowie einer in Bearbeitung befindlichen Anputzleiste gemäß
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Figur 6 zeigt eine schematische Schnittansicht einer weiteren Rollenanordnung gemäß
einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Figur 7 zeigt ein Abdichtungsband in seinem eingebrachten Zustand in dem Spalt zwischen
einer Gebäude-Außenschale und einem Fensterrahmen im Horizontalschnitt gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Figur 8(a) zeigt eine noch nicht befestigte Kunststoffleiste gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel der Erfindung im Querschnitt;
Figur 8(b) zeigt die Kunststoffleiste aus Figur 8(a) mit abgelöster Schutzlasche und
Abdecklasche;
Figur 8(c) zeigt die Kunststoffleiste 116 aus Figur 8(a) und (b) in ihrem eingebrachten
Zustand in einem Spalt zwischen Putz und einem Fensterrahmen; und
Figur 9 zeigt die Kunststoffleiste aus Figur 8(a) und (b) in ihrem eingebrachten Zustand
in dem Spalt zwischen einer Klinker-Vormauerung und einem Metallwinkel.
[0033] Figur 1 (a) zeigt eine noch nicht befestigte Anputzleiste 2 im Querschnitt, bei welcher
der Aufnahmebereich geschlossen ist.
[0034] Die in Figur 1 (a) gezeichnete Anputzleiste 2 weist einen ersten Schenkel 4, der
von unten nach oben führt und einen zweiten Schenkel 6, der im Wesentlichen von rechts
nach links führt, auf. Im unteren Endbereich des ersten Schenkels 4 schließt sich
nach rechts fortkragend ein im Wesentlichen rechteckiger Aufnahmebereich 10 für ein
Abdichtungsband 12 mit verzögerter Expansion an.
[0035] Auf der rechten Seite des ersten Schenkels 4 ist an diesem ein Armierungsgewebeabschnitt
19 mit einer Schweißverbindung befestigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel handelt es
sich um eine Schweißverbindung, die per Ultraschallverschweißung mittels einer gesondert
zugeführten Schweißschnur 18 erstellt worden ist.
[0036] Die linke Seite des ersten Schenkels 4 sowie der von diesem schräg nach links unten
verlaufende gerundete Übergang zwischen dem ersten Schenkel 4 und dem zweiten Schenkel
6 sind mit einer Rinnenprofilierung 20 versehen.
[0037] Der zweite Schenkel 6 beinhaltet eine Schutzlasche 22, auf deren Oberseite sich ein
nicht eingezeichneter, doppelseitiger Klebestreifen befindet, damit man dort bequem
eine Schutzfolie für Fenster- oder Türöffnungen ankleben kann.
[0038] Wenn hier und nachfolgend auch von Fenster- oder Türöffnungen bzw. Fenster- oder
Türrahmen die Rede ist, so versteht es sich von selbst, dass die erfindungsgemäßen
Anputzleisten auch in Verbindung mit anderen Bauteilen zum Einsatz kommen können,
bspw. in Verbindung mit austretenden Balken oder mit Fensterbänken.
[0039] Der Aufnahmebereich/Einschlussbereich 10 umfasst einen mit dem ersten Schenkel 4
integral verbundenen und nach rechts wegragenden Oberseiten-Schenkel 13 sowie einen
unteren Bereich mit einer unteren Wand 14 mit einem an dem linken Ende der unteren
Wand 14 ansetzenden und schräg nach rechts oben ragenden Vorsprung 15 und mit einer
rechten Außenwand, deren oberes Ende nach innen gebogen ist und eine Verrastung mit
dem rechten Ende des Oberseiten-Schenkels 13 bildet. An der Unterseite des linken
Endes der unteren Wand 14 ist eine schräg nach links unten stehende Abdichtlippe 17
angeordnet. Das linke Ende der unteren Wand 14, das rechte Ende des zweiten Schenkels
6 und das untere Ende des Übergangs zwischen dem ersten Schenkel 4 und dem zweiten
Schenkel 6 ist als flexibler, lösbarer Verbindungsbereich 21 ausgebildet. An der Unterseite
der unteren Wand 14 ist ein Klebeband 24 angebracht, mithilfe dessen die Anputzleiste
2 an einem Fensterrahmen aufgeklebt werden kann.
[0040] Figur 1 (b) zeigt die Anputzleiste 2 mit geöffnetem Aufnahmebereich 10 im Querschnitt.
[0041] Gemäß Figur 1 (b) ist das flexible, lösbare Verbindungsstück 21 zwischen dem rechten
Ende des zweiten Schenkels 6, dem linken Ende der unteren Wand 14 und dem unteren
Ende des Übergangs zwischen dem ersten Schenkel 4 und dem zweiten Schenkel 6 abgerissen
oder durchgeschnitten worden, und der zweite Schenkel 6 mit der Schutzlasche 22 ist
von dem übrigen Teil der Anputzleiste 2 entfernt worden. Des Weiteren ist die Verrastung
zwischen dem oberen Ende der rechten Außenwand 16 und dem rechten Ende des Oberseiten-Schenkels
13 gelöst worden. Dementsprechend ist das Abdichtungsband 12 frei für die Expansion.
[0042] Gemäß Figur 1 (b) hat sich das Abdichtungsband 12 in Querrichtung ausgedehnt. So
kann eine vorteilhafte und sichere Dichtung eines Übergangs zwischen einer an einem
Gebäude angebrachten Wärmedämmung und einem eingebauten oder noch einzubauenden Gebäudebestandteil,
wie einem Fenster-oder Türrahmen, erreicht werden.
[0043] Die untere Wand 14 ist einstückig mit der restlichen Anputzleiste 2, insbesondere
mit dem zweiten Schenkel 6, mit dem ersten Schenkel 4, mit dem Oberseitenschenkel
13 und mit dem Übergang zwischen dem ersten Schenkel 4 und dem zweiten Schenkel 6
hergestellt worden, und zwar in einem Zustand, in dem die untere Wand 14 um etwa 90°
oder mehr gegen den Uhrzeigersinn im Vergleich zu der in Figur 1 gezeichneten Situation
verschwenkt worden ist. In diesem Zustand konnte das Abdichtungsband 12 in Längsrichtung
gestaucht eingebracht werden und danach die untere Wand 14 geschlossen und mit der
Oberseite ihrer rechten Außenwand 16 gegenüber dem rechten Ende des Oberseitenschenkels
13 verrastet werden, wodurch das Abdichtungsband 12 in Querrichtung zusammengehalten
und eine Expansion verhindert wird.
[0044] Abgesehen von dem Armierungsgewebeabschnitt 19, dem Abdichtungsband 12 und dem Klebeband
24 ist die Anputzleiste 2 durch Extrusion hergestellt worden. Die Abdichtlippe 17
kann aus gegenüber der restlichen Anputzleiste 2 weicherem, flexiblem Material bestehen
und durch Koextrusion hergestellt worden sein.
[0045] Figur 2(a) zeigt eine noch nicht befestigte Anputzleiste 26 im Querschnitt, bei welcher
der Aufnahmebereich 30 geschlossen ist.
[0046] Bei der zweiten Anputzleiste 26 werden überstimmende Elemente mit den jeweils gleichen
Bezugszeichen wie in Figur 1 bezeichnet. Im Unterschied zu der ersten Anputzleiste
2 ragt der erste Schenkel 28 deutlich weiter nach oben, und das Armierungsgewebe 19
ist mittels einer Schweißschnur 18 an der linken Seite des ersten Schenkels 28 befestigt.
An der Unterseite der unteren Wand 14 ist kein Klebeband 24 befestigt.
[0047] Der Aufnahmebereich 30 umschließt das Abdichtungsband 12. Seine untere Wand 14 ist
mit ihrem etwas nach oben ragenden linken Ende gegenüber einem an der Unterseite des
Übergangbereichs zwischen dem ersten Schenkel 28 und dem zweiten Schenkel 6 ansetzenden
Verrastungsvorsprung 32 verrastet. Die untere Wand 14 kann um ihren flexibel ausgebildeten
Übergang zu der rechten Außenwand des Aufnahmebereichs 30 flexibel geschwenkt werden.
[0048] Oben auf dem Aufnahmebereich 30 befindet sich ein widerhakenartiger Ansatz 34. Des
Weiteren ist an dem rechten Ende des zweiten Schenkels 6 eine Abdecklippe 36 vorgesehen,
die nach unten ragt. Diese kann aus gegenüber der restlichen Anputzleiste 26 weicherem,
flexiblem Material bestehen und durch Koextrusion hergestellt worden sein.
[0049] Figur 2(b) zeigt die Anputzleiste 2 mit geöffnetem Aufnahmebereich 10 im Querschnitt.
[0050] Gemäß Figur 2(b) ist die untere Wand 14 des Aufnahmebereichs 30 durch Entrasten ihres
linken Endes aus dem Verrastungsvorsprung 32 gelöst und nach unten geschwenkt worden.
Die untere Wand 14 kann entweder mit der Anputzleiste in den Übergang zwischen einer
an einem Gebäude angebrachten Wärmedämmung und einem eingebauten oder noch einzubauenden
Gebäudebestandteil, wie einem Fenster- oder Türrahmen, mit eingesteckt werden. Alternativ
dazu kann sie an ihrem flexiblen Übergangsbereich zur rechten Außenwand abgerissen
werden.
[0051] Bei den Anputzleisten 2 und 26 ist das Abdichtungsband 12 innerhalb des Aufnahmebereichs
10, 30 gestaucht eingebracht. Ein Materialüberstand des Dichtbandes am Ende des Profils
muss nicht, kann jedoch trotzdem ausgeführt werden, damit der Stoßbereich mit größter
Sicherheit abgedichtet wird. Als ein sinnvoller und zweckmäßiger Überstand sei hier
ein Überstand des Dichtbandes an den Profilenden von 3 mm erwähnt. Ebenfalls sei hierzu
vermerkt, dass ein Überstand des Dichtbandes bei einer Anputzleiste bzw. einem Stab
mit 2 Metern Länge von beispielsweise beidseitig 2 cm fertigungstechnisch möglich
wäre, wobei diese Ausführung nicht bautauglich ist, da der Dichtbandüberstand falsch
positioniert ist und keine kontinuierliche Stauchung gewährleisten würde. Auch beim
Ablängen dieses Profils wäre diese Ausführung wirkungslos.
[0052] Figur 3 zeigt die Anputzleiste 2 in ihrem eingebauten Zustand in dem Übergang zwischen
einer Wärmedämmung 38 und einem Fensterrahmen 44 im Horizontalschnitt sowie eine Ausschnitts-Detailansicht.
[0053] Man erkennt einen kleinen Teil einer Gebäudewand 46 und einen Teil eines Fensterrahmens
44, der in eine entsprechende Öffnung der Gebäudewand 46 eingesetzt ist. Vor der Gebäudewand
46 und dem Endbereich des Fensterrahmens 44 befindet sich eine Wärmedämmung 38, die
an der Gebäudewand 46 befestigt ist. Zwischen der nach außen gerichteten Außenfläche
des Fensterrahmens 44 und einer zur Gebäudewand hin gerichteten Anbringungsfläche
der Wärmedämmung 38 befindet sich ein Spalt oder Übergang, in dem der Aufnahmebereich
10 der Anputzleiste 2 eingeführt ist, nachdem zuvor der zweite Schenkel 6 mit der
Schutzlasche 22 entfernt worden ist, sodass der Übergangsbereich zwischen dem ersten
Schenkel 4 und dem zweiten Schenkel 6 von der unteren Wand 14 gelöst worden ist, und
nachdem die rechte Außenwand 16 von dem Oberseiten-Schenkel 13 entrastet worden ist.
[0054] Die Anputzleiste 2 liegt somit mit der Unterseite ihres Klebebands 24 an der Außenfläche
des Fensterrahmens 44 an, ihre rechte Außenwand 16 liegt an dem Spaltende an, ihr
Oberseiten-Schenkel 13 liegt an der Wärmedämmungs-seitigen Spaltseite, die gegenüber
der Außenfläche des Fensterrahmens 44 liegt, an.
[0055] Man erkennt weiterhin das sich senkrecht von dem Fensterrahmen 44 weg erstreckende
Armierungsmaterial 19, das mit Spachtelmasse versehen ist und an das sich Gewebe anschließt,
das die Laibungs-Oberfläche 39 der Wärmedämmung 38 bedeckt und das ebenfalls mit Spachtelmasse
versehen ist. Auf der Spachtelmasse mit Gewebe 40 ist Außenputz 42 angebracht. Die
Spachtelmasse geht durch Gitteröffnungen des Armierungsgewebes 19 und des sich daran
anschließenden Gewebes hindurch bis zur Laibungsoberfläche 39.
[0056] Das in Figur 3 in Querrichtung expandiert dargestellte Abdichtungsband 12 stellt
eine hinreichend gute Abdichtung des Spalts dar; außerdem ergibt sich auch dort noch
ein gewisser zusätzlicher Befestigungseffekt.
[0057] Die Detailansicht des Spalts zwischen der Wärmedämmung 38 und dem Fensterrahmen 44
zeigt darüberhinaus, dass sich der Außenputz 42 bis zur Rinnenprofilierung 20 erstreckt,
wo er aufgrund der vergrößerten Oberfläche guten Halt findet.
[0058] Durch die in Längsrichtung gestauchte Einbringung des Abdichtungsbands 12 in den
Aufnahmebereich 10 ist sichergestellt, dass am oberen und unteren Ende der Anputzleiste
2 keine Schrumpfung auftritt und dass somit auch das obere und untere Ende der Anputzleiste
2 den Spalt abdichtend ausfüllen und die Anputzleiste 2 darin gut fixieren.
[0059] Figur 4 zeigt eine Frontansicht einer Herstellungsmaschine 50 gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0060] Die Herstellungsmaschine 50 ist als Maschine zum gestauchten Einbringen eines Abdichtungsbands
in eine Kunststoff-Leiste, insbesondere eine Anputzleiste oder eine Dichtleiste, ausgebildet,
und sie weist, von rechts nach links gesehen, einen Auflagebereich 52, einen Bearbeitungsbereich
54 und einen Entnahmebereich 56 auf. Wenn auch nachfolgend die Herstellungsmaschine
50 stets mit Bezug auf eine Anputzleiste erläutert ist, so eignet sie sich genauso
zum gestauchten Einbringen eines Abdichtungsbands in eine beliebige Kunststoff-Leiste,
insbesondere auch in eine Dichtleiste.
[0061] Unter dem Bearbeitungsbereich 54 ist eine Steuerung 58 angeordnet, die den Ablauf
des Verfahrens zum gestauchten Einbringen des Abdichtungsbands in die Anputzleiste
steuert. Im Bearbeitungsbereich 54 ist eine Lineareinheit 60 oberhalb der Bearbeitungsplatte
angeordnet und verläuft in horizontaler Richtung vom linken Ende des Bearbeitungsbereichs
54 bis zu dessen rechtem Ende. Unterhalb der Lineareinheit 60 ist direkt unterhalb
der Unterseite des verfahrbaren Schlittens 64 eine Anputzleisten-Aufnahme vorgesehen.
Links von der Lineareinheit 60 ist ein Antriebsmotor 62 vorgesehen, der einen verfahrbaren
Schlitten 64, der kugelgelagert sein kann, über einen hier nicht gezeigten Zahnriemen
antreibt. Der verfahrbare Schlitten 64 ist in einer linken Anfangsposition A und in
einer rechten Endposition B gezeigt.
[0062] Im Betrieb der Herstellungsmaschine 50 wird eine Anputzleiste, wie sie in den Figuren
1 und 2 gezeigt ist, auf den rechten Auflagebereich 52 aufgelegt, mit einem kleinen
Abstand zur vorhergehenden Anputzleiste, die sich noch im Bearbeitungsbereich 54 befindet.
Dabei befindet sich der verfahrbare Schlitten 64 in Position A. Die Anputzleiste im
Bearbeitungsbereich 54 und ein Stück der Anputzleiste, die sich im Auflagebereich
52 befindet, werden durch in Figur 4 nicht gezeigte Spanneinrichtungen, insbesondere
pneumatische Spanner, festgespannt.
[0063] Dann wird die Herstellungsmaschine 50 gestartet, durch den Antriebsmotor 62 wird
der verfahrbare Schlitten 64 über die gesamte Länge der im Bearbeitungsbereich 54
befindlichen Anputzleiste verfahren, und dabei wird das Abdichtungsband 12, wie anhand
der Figuren 5 und 6 noch näher erläutert wird, gestaucht in den Aufnahmebereich 10
der Anputzleiste eingerollt und der Aufnahmebereich der Anputzleiste wird danach verschlossen.
[0064] Die der Anputzleiste im Bearbeitungsbereich 54 vorgehende Anputzleiste, die bereits
im Entnahmebereich 56 liegt, wird nach Abtrennen des kontinuierlich von dem verfahrbaren
Schlitten 64 abgegebenen Abdichtungsband an der Schnittstelle, die links von der Position
A des verfahrbaren Schlittens 64 liegt, entnommen.
[0065] Der nun in Position B befindliche verfahrbare Schlitten 64 fährt nun zurück in die
Position A, wobei die beiden Leisten, die sich zuvor im Auflagebereich 52 und im Bearbeitungsbereich
54 befunden haben, mitgezogen werden und so um eine Position versetzt werden, sodass
sie sich danach im Bearbeitungsbereich 54 und im Entnahmebereich 56 befinden. Nun
wird eine neue Anputzleiste in den Auflagebereich 52 gebracht und das Verfahren wird
wiederholt.
[0066] Figur 5 zeigt eine schematische Frontansicht einer Rollenanordnung 66 mit einem darüber
geführten Abdichtungsband 86 sowie einer Anputzleiste 67, in deren Aufnahmebereich
10 das Abdichtungsband 12 mittels der Rollenanordnung 66 in Längsrichtung gestaucht
eingebracht wird, gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0067] Wenn auch nachfolgend die Rollenanordnung 66 stets mit Bezug auf eine Anputzleiste
erläutert ist, so eignet sie sich genauso zum gestauchten Einbringen eines Abdichtungsbands
in eine beliebige Kunststoff-Leiste, insbesondere auch in eine Dichtleiste.
[0068] Die Rollenanordnung 66 kann dabei entweder, wie bei der Herstellungsmaschine 50 in
Figur 4 realisiert, auf einem verfahrbaren Schlitten angeordnet sein, der gegenüber
der ortsfest positionierten Anputzleiste 67 verfahren wird, um das Abdichtungsband
86 so gestaucht in den Aufnahmebereich der Anputzleiste 67 einzubringen.
[0069] Alternativ dazu kann die Rollenanordnung 66 auch ortsfest angeordnet sein, und die
Anputzleiste 67 wird mit einer bestimmten Geschwindigkeit gegenüber der Rollenanordnung
66 verfahren, sodass das Abdichtungsband 86 gestaucht in den Aufnahmebereich der Anputzleiste
67 eingebracht wird.
[0070] Alternativ dazu ist es auch denkbar, dass sowohl die Rollenanordnung 66 als auch
die Anputzleiste 67 gegeneinander bewegt werden.
[0071] In allen erfindungsgemäßen Varianten kommt es nur darauf an, dass eine Relativbewegung
zwischen der Rollenanordnung 66 und der Anputzleiste 67 bewirkt wird, und dass, wie
später noch erläutert werden wird, die Abdichtungsband-Vorschubgeschwindigkeit größer
als die Geschwindigkeit der Relativbewegung ist, sodass das Abdichtungsband in Längsrichtung
gestaucht in den Aufnahmebereich der Anputzleiste 67 eingebracht wird.
[0072] Die Rollenanordnung 66 verfügt über eine Abdichtungsband-Zuführungsrolle 68, auf
der ein Abdichtungsband 86 mit darauf angebrachtem Abdeckband 84, das die Haftunterseite
des Abdichtungsbands 86 abdeckt, aufgewickelt ist. Das Abdeckband 84 wird von der
Abdichtungsband-Zuführungsrolle 68 über eine Abdeckband-Umlenkrolle 72 zu einem Rollenpaar
aus einer ersten Abdeckband-Wegführrolle 74, die als gezahntes Metallrad ausgebildet
sein kann, und einer zweiten Abdeckband-Wegführrolle 76, die als Vollgummirolle ausgebildet
sein kann, weggeführt, sodass das Abdeckband 84 beim Abrollen des Abdichtungsbands
86 von der Abdichtungsband-Zuführungsrolle 68 entfernt wird.
[0073] Das Abdichtungsband 86 gelangt, mit seiner Haftunterseite nach rechts bzw. nach unten
gerichtet, zu der Abdichtungsband-Stauchungsrolle 78, die einen etwas größeren Durchmesser
als die nachfolgende Aufnahmebereich-Aufhaltrolle 80 und die nachfolgende Aufnahmebereich-Schliessrolle
82 aufweist. Von dieser Abdichtungsband-Stauchungsrolle 78 wird das Abdichtungsband
86 in den in Figur 5 nicht zu erkennenden Aufnahmebereich 10, der durch die Aufnahmebereich-Aufhaltrolle
80 aufgehalten wird, eingebracht. Die links davon angeordnete Aufnahmebereich-Schliessrolle
82 schließt den Aufnahmebereich der Anputzleiste 67 wieder.
[0074] Bei der Auslegung der Rollenanordnung 66 auf die in Figur 1 gezeigte Anputzleiste
2 ist die Anputzleiste 2 mit nach unten ragendem ersten Schenkel 4 gegenüber der Rollenanordnung
66 positioniert, wobei das Armierungsgewebe 19 bereits am Kunststoffprofil angebracht
ist. Die Aufnahmebereich-Aufhaltrolle 80 verschwenkt den Abschnitt mit unterer Wand
14 und mit rechter Außenwand 16 des Aufnahmebereichs 10 um das flexible, lösbare Verbindungsstück
21 derart, dass die Abdichtungsband-Stauchungsrolle 78 das Abdichtungsband 86 auf
den Oberseiten-Schenkel 13, in Längsrichtung gestaucht, auf die untere Wand 14 aufbringt.
Die Aufnahmebereich-Schliessrolle 82 verschwenkt danach die untere Wand 14 und die
rechte Außenwand 16 des Aufnahmebereichs 10 der Anputzleiste 2 so, dass die rechte
Außenwand 16 mit dem Oberseiten-Schenkel 13 verrastet und den Aufnahmebereich 10 mit
nun darin eingeführtem Abdichtungsband 12 verschließt.
[0075] Der in Figur 5 rechts unten dargestellte Pfeil gibt die Anputzleisten-Einzugsrichtung
88 an. In gleicher Richtung würde bei einer ortsfesten Rollenanordnung 66 die Anputzleiste
67 bewegt werden, um das Abdichtungsband 86 durch die Abdichtungsband-Stauchungsrolle
78 einzubringen.
[0076] Bei einer ortsfesten Anputzleiste 67 und einer ggf. auf einem verfahrbaren Schlitten
64 angeordneter Rollenanordnung 66, wie dies in Figur 4 gezeigt ist, ist die Bewegungsrichtung
der Rollenanordnung 66 der Anputzleisten-Einzugsrichtung 88 entgegengesetzt.
[0077] Die Rollenanordnung 66 verfügt des Weiteren noch über eine Anputzleisten-Einzugsrolle
70, die insbesondere für die Ausführung mit ortsfester Rollenanordnung 66 und bewegter
Anputzleiste 67 vorgesehen ist.
[0078] Unterhalb der Abdichtungsband-Stauchungsrolle 78 ist ein Abstand zu der Anputzleiste
67 zu erkennen. Alternativ dazu kann die Abdichtungsband-Stauchungsrolle 78 das Abdichtungsband
12 auch direkt auf die Anputzleiste 67 pressen, sodass dieser Zwischenraum entfällt.
[0079] Bei der Rollenanordnung 66 ist zwischen der Aufnahmebereich-Aufhaltrolle und der
Aufnahmebereich-Schliessrolle 82 noch eine Abdichtungsband-Abtrennposition 90 eingezeichnet,
an der das Abdichtungsband 12 zwischen zwei aufeinanderfolgenden Anputzleisten abgeschnitten
wird.
[0080] Die in Längsrichtung gestauchte Einbringung des Abdichtungsbands 12 in den Aufnahmebereich
10 der Anputzleiste 67 wird gemäß der Rollenanordnung 66 durch eine gegenüber den
anderen Rollen 80 und 82 erhöhte Umfangsgeschwindigkeit erreicht. Dabei ist es vorteilhaft,
eine um 1 bis 5 % erhöhte Umfangsgeschwindigkeit und demgemäß eine Stauchung von 1
bis 5 % zu bewirken.
[0081] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind zumindest die Rollen 78, 80 und
82 über einen gemeinsamen Keilriemen verbunden, und der Umfang der Abdichtungsband-Stauchungsrolle
78 ist um 1 bis 5 %, bevorzugt um etwa 3 %, gegenüber dem Umfang der Rollen 80 und
82 erhöht. Dadurch wird auf einfache Weise eine gestauchte Einbringung des Abdichtungsbands
12 in den Aufnahmebereich 10 der Anputzleiste 67 bewirkt.
[0082] Figur 6 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Rollenanordnung 92 gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0083] Dabei sind die Abdichtungsband-Zuführungsrolle, die Aufnahmebereich-Aufhaltrolle
und die Aufnahmebereich-Schliessrolle nicht dargestellt. Das Ablösen und Wegführen
des Abdeckbands 80 erfolgt über eine kleinere Abdeckband-Umlenkrolle 98 und ein Rollenpaar
aus ebenfalls kleineren Abdeckband-Wegführrollen 100 und 102. Diese sind in etwa auf
Höhe der Unterseite der Abdichtungsband-Stauchungsrolle 94 angeordnet. In der schematischen
Ansicht von Figur 6 ist die zweite Abdeckband-Wegführrolle 102 zu tief angeordnet,
diese müsste etwas nach oben verschoben sein, damit sie nicht mit der Kunststoff-Leiste
104 kollidiert.
[0084] Zusätzlich zu der Abdichtungsband-Stauchungsrolle 94, die im Wesentlichen der Abdichtungsband-Stauchungsrolle
78 gemäß Figur 5 entspricht, ist zur besseren Führung des Abdichtungsbands 86 mit
dort noch aufgebrachtem Abdeckband 84 auf der gegenüberliegenden Seite des Abdichtungsbands
86 eine Abdichtungsband-Führungsrolle 96 angeordnet.
[0085] Wie in Figur 6 gut zu erkennen ist, wird durch die Abdichtungsband-Stauchungsrolle
94 das Abdichtungsband 86 direkt auf die Kunststoff-Leiste 104 gedrückt, ohne dass
ein Zwischenraum vorgesehen ist.
[0086] In Figur 6 sind durch zwei nach links gerichtete Pfeile die Relativgeschwindigkeit
v
rel und die Stauchgeschwindigkeit v
stauch angedeutet. Die Stauchgeschwindigkeit, die sich aus der Umfangsgeschwindigkeit der
Abdichtungsband-Stauchungsrolle 94 ergibt, ist dabei etwas größer als die Relativgeschwindigkeit
zwischen Rollenanordnung 92 und Kunststoff-Leiste 104, sodass wie in Figur 6 auch
anhand der Darstellung des Materials des Abdichtungsbands 86 zu erkennen ist, das
Abdichtungsband 86 in Längsrichtung gestaucht in den Aufnahmebereich 10 des Abdichtungsbands
104 eingebracht und ggf. eingeklebt wird.
[0087] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können bei den Rollenanordnungen
66 und 92 zwischen der Abdichtungsband-Zuführungsrolle 68 und der Abdichtungsband-Stauchungsrolle
78/94 weitere Spezialräder vorgesehen sein, über die das Abdichtungsband 86 verläuft.
[0088] Der Antriebsmotor kann als drehzahlgeregelter Motor, insbsondere als Elektromotor
ausgebildet sein. Dadurch lässt sich die Dichtband-Vorschubgeschwindigkeit unabhängig
von der Relativbewegung zwischen der Dichtband-Führungseinheit und der Anputzleiste
einstellen.
[0089] In einer alternativen Ausführungsform der Figur 6 ist die Rollenanordnung 92 und
die nicht gezeigte Abdichtungsband-Zuführungsrolle in einem handlichen Stauchgerät
integriert, und das Bezugszeichen 104 stellt keine Anputzleiste, sondern vielmehr
den Boden eines Spalts oder einer Fuge dar, in welche das Abdichtungsband 86 direkt
in gestauchtem Zustand eingebracht wird, ohne dass für das Abdichtungsband 86 eine
Kunststoff-Leiste mit einem Aufnahmebereich oder dergleichen vorgesehen ist.
[0090] Zwischen der Abdichtungsband-Zuführungsrolle und der Abdichtungsband-Stauchungsrolle
94 können noch weitere Spezialräder vorgesehen sein, über die das Abdichtungsband
86 verläuft.
[0091] Im Einsatz des Stauchgeräts wird dieses an einem Ende des Spalts angesetzt, und das
Abdichtungsband 86 wird auf den Boden des Spalts aufgebracht. Dann wird das Stauchgerät
entlang des Spalts bewegt, wobei die Abdichtungsband-Stauchungsrolle 94 eine Abdichtungsband-Vorschubgeschwindigkeit
gewährleistet, die größer als die Geschwindigkeit der Längsbewegung des Stauchgeräts
ist. Dies kann durch eine entsprechend höhere Umfangsgeschwindigkeit der Abdichtungsband-Stauchungsrolle
94 gewährleistet werden. In der Praxis kann das Stauchgerät ein Rad aufweisen, das
neben dem Spalt mitläuft und so die Vorschubgeschwindigkeit des Stauchgeräts in Längsrichtung
erfasst. Dieses Rad kann direkt oder indirekt mit der Abdichtungsband-Stauchungsrolle
94 verbunden sein, die gegenüber diesem Rad eine um die gewünschte zu erreichende
Stauchung erhöhte Umfangsgeschwindigkeit aufweist.
[0092] Wenn das Stauchgerät am gegenüberliegenden Längsende des Spalts angekommen ist, so
wird das Abdichtungsband 86 abgeschnitten und das Ende des Abdichtungsbandes 86 ggf.
noch manuell bis in das Spaltende eingebracht.
[0093] Durch die Einstellung der Umfangsgeschwindigkeit der Abdichtungsband-Stauchungsrolle
94 kann die Stauchung, mit der das Abdichtungsband 86 in den Spalt eingebracht wird,
nach Wunsch eingestellt werden.
[0094] Auch bei dem erfindungsgemäßen Stauchgerät kann ein Antriebsmotor vorgesehen werden.
[0095] Für enge Spaltsituationen ist eine schmale Ausbildung des erfindungsgemäßen Stauchgeräts
vorteilhaft.
[0096] Durch das erfindungsgemäße Stauchgerät wird das Abdichtungsband auf einfache Weise
und mit genau der gewünschten Stauchung in den Spalt eingebracht. Die ordnungsgemäße
gestauchte Einbringung des Abdichtungsbands ist somit gewährleistet und kann später
bewiesen werden, bspw. durch Nachmessen des Abdeckbands/Abdeckpapiers.
[0097] Figur 7 zeigt ein Abdichtungsband 114 in seinem eingebrachten Zustand in dem Spalt
zwischen einer Gebäude-Außenschale 110 und einem Fensterrahmen 112 im Horizontalschnitt.
[0098] In Figur 7 ist ein zweischaliges Mauerwerk mit einer Gebäude-Innenschale 106, mit
einer Gebäude-Außenschale 110 und mit einer dazwischen angeordneten Luft- und Dämmschicht
108 gezeigt. Ein Fensterrahmen 112 ist mit einem geeigneten Dämmstoff an der Gebäudeinnenschale
106 befestigt. Zwischen der Gebäudeaußenschale 110 und der Vorderseite des Fensterrahmens
112 befindet sich ein länglicher Spalt, der in Figur 7 in der Gebäudeaußenschale 110
ausgebildet ist. In diesen Spalt ist gemäß Figur 7 ein Abdichtungsband 114 in Längsrichtung
gestaucht eingebracht. Der Spalt kann auch tiefer ausgebildet sein und sich bspw.
bis zu der Luft- und Dämmschicht 108 oder bis zu der Gebäudeinnenschale 106 erstrecken,
in diesem Fall ist die Stärke des Abdichtungsbands 114 geeignet zu wählen.
[0099] Dieses Einbringen des Abdichtungsbands 114 in den Spalt ist dabei insbesondere durch
Verwendung des mit Bezug auf Figur 6 beschriebenen handlichen Stauchgeräts erfolgt.
[0100] Figur 8(a) zeigt eine noch nicht befestigte Kunststoffleiste 116 im Querschnitt.
[0101] Die Kunststoffleiste 116 umfasst einen Aufnahmebereich 118, der wie der Einschlussbereich
10 der Anputzleiste 2 eine untere Wand 122, einen an dem rechten Ende der unteren
Wand 122 ansetzenden und schräg nach links oben ragenden Vorsprung 124, eine linke
Außenwand 126, die sich an der unteren Wand 122 anschließt und deren oberes Ende nach
innen gebogen ist und eine Verrastung mit dem linken Ende der Abdecklasche 134 bildet,
sowie die parallel zur unteren Wand 122 verlaufende obere Abdecklasche 134, deren
rechtes Ende nach unten gebogen ist und am rechten Ende der unteren Wand 122 mit der
unteren Wand 122 einen flexiblen, lösbaren Verbindungsbereich 136 bildet.
[0102] An der Abdecklasche 134 schließt sich eine nach rechts ragende Schutzlasche 132 an,
auf deren Oberseite sich ein nicht eingezeichneter, doppelseitiger Klebestreifen befindet,
damit man dort bequem eine Schutzfolie für Fenster- oder Türöffnungen ankleben kann.
[0103] An der Unterseite der unteren Wand 122 ist ein Klebeband 128 angebracht, mit Hilfe
dessen die Kunststoffleiste 116 auf einen Fensterrahmen oder dgl. aufgeklebt werden
kann. An der Unterseite des rechten Endes der unteren Wand 122 ist eine schräg nach
rechts unten stehende Abdichtlippe 124 angeordnet.
[0104] Durch die in Längsrichtung gestauchte Einbringung des Abdichtungsbands 120 in den
Aufnahmebereich 118 ist sichergestellt, dass am oberen und unteren Ende der Kunststoffleiste
116 keine Schrumpfung auftritt.
[0105] Figur 8(b) zeigt die Kunststoffleiste 116 mit abgelöster Schutzlasche 132 und Abdecklasche
134.
[0106] Gemäß Figur 8(b) sind die Schutzlasche 132 und die Abdecklasche 134 von dem Rest
der Kunststoffleiste 116 abgetrennt und nach rechts weggezogen worden. Dies erfolgt
in der Praxis durch Abknicken oder Abtrennen der Schutzlasche 132, wodurch der flexible
lösbare Verbindungsbereich 136 aufgetrennt wird, und durch anschließendes Wegziehen
der Schutzlasche 132 mit der daran hängenden Abdecklasche 134 nach rechts. Dementsprechend
ist das Abdichtungsband 120 nun frei für die Expansion.
[0107] Gemäß Figur 8(b) hat sich das Abdichtungsband 120 in Querrichtung ausgedehnt. So
kann eine vorteilhafte und sichere Dichtung eines Übergangs zwischen zwei Gebäudebestandteilen
erreicht werden.
[0108] Figur 8(c) zeigt die Kunststoffleiste 116 in ihrem in dem Spalt zwischen Putz 124,
146 und einem Fensterrahmen 140 eingebrachten Zustand.
[0109] Man erkennt einen kleinen Teil einer Gebäudewand 138 und einen Teil eines Fensterrahmens
140, der in eine entsprechende Öffnung der Gebäudewand 138 eingesetzt ist. Vor der
Gebäudewand 138 und neben dem Endbereich des Fensterrahmens 140 ist eine Grundputzschicht
144 und eine darauf angeordnete Deckputzschicht 146 zu erkennen.
[0110] Zwischen den Putzschichten 144 und 146 und der nach außen gerichteten Außenfläche
des Fensterrahmens 140 befindet sich ein Spalt oder Übergang, in dem die Kunststoffleiste
116 mit ihrem Aufnahmebereich 118 eingeführt ist. Dabei ist zuvor ein Abdeckpapier
von dem Klebeband 128 gelöst worden, und die Kunststoffleiste 116 ist mit dem Klebeband
128 auf die fensterrahmenseitige Seitenfläche des Spalts aufgeklebt worden.
[0111] Nun wird die Schutzlasche 132 abgeknickt und zusammen mit der Abdecklasche 134 aus
dem Spalt herausgezogen. Das Abdichtungsband 120 expandiert nun in Querrichtung, wie
dies in Figur 8(b) gezeigt ist, und presst sich dicht an die putzseitige Seitenfläche
des Spalts an. Somit stellt die Kunststoffleiste 116 eine ausreichend gute Abdichtung
des Spalts dar, außerdem ergibt sich auch dort noch ein gewisser zusätzlicher Befestigungseffekt.
[0112] Figur 9 zeigt die Kunststoffleiste 116 in ihrem in den Spalt zwischen einer Klinker-Vormauerung
154 und einem Metallwinkel 150 eingebrachten Zustand.
[0113] Vor der Gebäudewand 138, die aus Beton ausgebildet sein kann, befindet sich eine
Mineralwolle-Dämmschicht 148, an der wiederum mittels eines Mörtels 152 eine Klinker-Vormauerung
154 befestigt ist. Zwischen der Gebäudewand 138 und der Mineralwolle-Dämmschicht 148
ist eine Metallwinkelschiene bzw. ein Metallwinkel 150 befestigt, der sich links neben
der Mineralwolle-Dämmschicht 148, dem Mörtel 152 und der Klinker-Vormauerung 154 bis
auf eine Höhe der Außenfläche der Klinker-Vormauerung 154 erstreckt. Ungefähr auf
der Höhe der Außenfläche der Mineralwolle-Dämmschicht 148 bildet der Metallwinkel
150 einen Knick nach links aus. In dem Spalt zwischen der Klinker-Vormauerung 154
und dem vorderen Abschnitt des Metallwinkels 150 befindet sich ein Spalt bzw. ein
Übergang zwischen Klinker-Vormauerung 154 und dem vorderen Abschnitt des Metallwinkels
150.
[0114] In diesen Spalt ist die Kunststoffleiste 116 eingesetzt und mit der Unterseite des
Klebebands 158 auf die metallwinkelseitige Seitenfläche des Spalts aufgeklebt worden.
Die Schutzlasche 132 ist beispielsweise durch Abknicken von der unteren Wand 122 der
Kunststoffleiste 116 gelöst und zusammen mit der Abdecklasche 134 nach außen aus dem
Spalt herausgezogen worden. Danach hat sich das Abdichtungsband 120 in Querrichtung
expandiert und gegen die klinkerseitige Seitenfläche des Spalts gepresst. Dieser Spalt
ist somit gut abgedichtet und es ergibt sich auch ein zusätzlicher Befestigungseffekt.
[0115] Bei den Ausführungsbeispielen der Figuren 8 und 9 ist durch die in Längsrichtung
gestauchte Einbringung des Abdichtungsbands 120 in den Aufnahmebereich 116 und durch
die insbesondere bündige Einbringung der Kunststoffleiste 116 in den Spalt am oberen
und unteren Spaltende sichergestellt, dass am oberen und unteren Spaltende keine Schrumpfung
auftritt und dass somit das obere und untere Ende der Kunststoffleiste 116 den Spalt
abdichtend ausfüllen und die Kunststoffleiste 116 darin gut fixieren kann.
1. Kunststoff-Leiste (2; 26; 67; 104) zum abdichtenden Platzieren am Übergang zwischen
einem ersten Gebäudebestandteil, insbesondere einem Fensterrahmen und einem zweiten
Gebäudebestandteil, insbesondere einer Putzschicht;
mit einem Aufnahmebereich (10), in dem ein Abdichtungsband (12) an der Kunststoff-Leiste
(2; 26; 67; 104) positioniert ist;
wobei sich das bis zu beiden Leistenenden reichende Abdichtungsband (12) in einem
in Längsrichtung des Abdichtungsbands (12) gestauchten Zustand befindet.
2. Kunststoff-Leiste (2; 26; 67; 104) nach Anspruch 1, wobei das Abdichtungsband (12)
ein Abdichtungsband (12) mit verzögerter Expansion ist.
3. Kunststoff-Leiste (2; 26; 67; 104) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Aufnahmebereich
(10) öffenbar ist, insbesondere durch Lösen wenigstens einer Verrastung oder durch
Entfernen eines Teilbereichs davon, insbesondere einer Schutzlasche (6) oder einer
Aufnahmebereichswand (14).
4. Kunststoff-Leiste (2; 26; 67; 104) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Abdichtungsband
(12) Polyurethan, PVC oder Silikonschaum aufweist.
5. Kunststoff-Leiste (2; 26; 67; 104) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Kunststoff-Leiste
(2; 26; 67; 104) eine Anputzleiste ist.
6. Herstellungsmaschine (50) zum Einbringen eines Abdichtungsbandes (12) in einen Aufnahmebereich
einer Kunststoff-Leiste (2; 26; 67; 104), aufweisend
eine Abdichtungsbandeinheit (64; 66; 92) mit einer Zuführung (68) für ein Abdichtungsband
(86) und mit einer Einrichtung (78, 94) zum Einbringen des Abdichtungsbands (86) in
den Aufnahmebereich (10) der Kunststoff-Leiste (67, 104) mit einer Abdichtungsband-Vorschubgeschwindigkeit;
wobei ein Antrieb (62) vorgesehen ist, der eine Relativbewegung zwischen der Abdichtungsbandeinheit
(64; 66; 92) und der Kunststoff-Leiste (67, 104) bewirkt;
wobei die Abdichtungsband-Vorschubgeschwindigkeit größer als die Geschwindigkeit der
Relativbewegung ist, sodass das Abdichtungsband (86) in Längsrichtung gestaucht in
den Aufnahmebereich (10) der Kunststoff-Leiste (67, 104) eingebracht wird.
7. Herstellungsmaschine (50) nach Anspruch 6, wobei die Kunststoff-Leiste (67, 104) fixiert
ist und die Abdichtungsbandeinheit (64; 66; 92) über die gesamte Länge der Kunststoff-Leiste
(67, 104) verfahrbar ist, um das Abdichtungsband (86) in Längsrichtung gestaucht in
den Aufnahmebereich (10) der Kunststoff-Leiste (67, 104) einzubringen.
8. Herstellungsmaschine nach Anspruch 6, wobei die Abdichtungsbandeinheit (66; 92) ortsfest
positioniert ist und die Kunststoff-Leiste(67; 104) gegenüber der Abdichtungsbandeinheit
(66; 92) über die gesamte Länge der Kunststoff-Leiste(67; 104) verschiebbar ist, um
das Abdichtungsband (86) in Längsrichtung gestaucht in den Aufnahmebereich (10) der
Kunststoff-Leiste(67; 104) einzubringen.
9. Herstellungsmaschine (50) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei die Einrichtung
zum Einbringen des Abdichtungsbands (86) in den Aufnahmebereich (10) der Kunststoff-Leiste(67;
104) mit einer Abdichtungsband-Vorschubgeschwindigkeit als Abdichtungsband-Stauchrolle
(78; 94) ausgebildet ist, und wobei die Abdichtungsband-Stauchrolle (78; 94) insbesondere
so ausgebildet ist, dass sie das Abdichtungsband (86) auf die Kunststoff-Leiste(67;
104), insbesondere auf eine Innenwand eines Aufnahmebereichs (10) davon, aufrollt
und dabei vorzugsweise verklebt.
10. Herstellungsmaschine (50) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei vor der Abdichtungsband-Stauchrolle
(78) eine Aufnahmebereich-Aufhaltrolle (80) vorgesehen ist, durch die der Aufnahmebereich
(10) der Kunststoff-Leiste(67; 104) aufgehalten wird, damit von der Abdichtungsband-Stauchrolle
(78) das Abdichtungsband (86) auf die Kunststoff-Leiste (67; 104), insbesondere auf
eine Innenwand eines Aufnahmebereichs (10) davon, aufrollbar ist.
11. Herstellungsmaschine (50) nach Anspruch 10, wobei vor der Aufnahmebereich-Aufhaltrolle
(80) eine Aufnahmebereich-Schließrolle (82) angeordnet ist, die den Aufnahmebereich
(10) mit darin eingebrachtem Abdichtungsband (86) verschließt.
12. Verfahren zum Einbringen eines Abdichtungsbandes (12) in einen Aufnahmebereich einer
Kunststoff-Leiste (2; 26; 67; 104), aufweisend die folgenden Schritte:
Bewirken einer Relativbewegung zwischen einer Abdichtungsbandeinheit (64; 66; 92)
und einer Kunststoff-Leiste (67, 104) über die gesamte Länge der Kunststoff-Leiste
(67, 104); und
Einbringen des Abdichtungsbands (86) in den Aufnahmebereich (10) der Kunststoff-Leiste
(67, 104) mit einer Abdichtungsband-Vorschubgeschwindigkeit, die größer als die Geschwindigkeit
der Relativbewegung ist, sodass das Abdichtungsband (86) in Längsrichtung gestaucht
in den Aufnahmebereich (10) der Kunststoff-Leiste (67, 104) eingebracht wird.
13. Vorrichtung zum Einbringen eines Abdichtungsbandes (12) in einen Spalt zwischen einem
ersten Gebäudebestandteil, insbesondere einem Fensterrahmen und einem zweiten Gebäudebestandteil,
insbesondere einer Außenschale, aufweisend
eine Abdichtungsbandeinheit (92) mit einer Zuführung (68) für ein Abdichtungsband
(86) und mit einer Einrichtung (94) zum Einbringen des Abdichtungsbands (86) in den
Spalt mit einer Abdichtungsband-Vorschubgeschwindigkeit;
wobei die Abdichtungsbandeinheit (92) so ausgebildet ist, dass bei einer Bewegung
der Vorrichtung entlang der Längsrichtung des Spalts die Abdichtungsband-Vorschubgeschwindigkeit
größer als die Geschwindigkeit der Bewegung der Vorrichtung ist, sodass das Abdichtungsband
(86) in Längsrichtung gestaucht in den Spalt eingebracht wird.
14. Gebäude mit einem ersten Gebäudebestandteil, insbesondere einem Fensterrahmen und
mit einem zweiten Gebäudebestandteil, insbesondere einer Außenschale, und mit einem
Spalt dazwischen, wobei in dem Spalt ein Abdichtungsband positioniert ist, das sich
in einem in Längsrichtung gestauchten Zustand befindet.
15. Gebäude nach Anspruch 14, wobei das Abdichtungsband (12) mit einer Kunststoff-Leiste
(2; 26; 67; 104) vereinigt ist, die einen Aufnahmebereich (10) aufweist, in dem das
Abdichtungsband (12) an der Kunststoff-Leiste (2; 26; 67; 104) positioniert ist; und
wobei sich das bis zu beiden Leistenenden reichende Abdichtungsband (12) in einem
in Längsrichtung des Abdichtungsbands (12) gestauchten Zustand befindet.