[0001] Die Erfindung betrifft ein Beschlagteil eines Treibstangenbeschlages eines Fensters
oder einer Tür mit einer gegenüber einer feststehenden Stulpschiene verschiebbaren
Treibstange, mit einem Halteelement zur Abstützung der Stulpschiene in einer Beschlagnut
des Fensters oder der Tür, mit einer zentralen, an der Stulpschiene befestigten, ein
Langloch der Treibstange durchdringenden Stütze des Halteelements und mit federnden
und radial abstehenden Schenkeln des Halteelements zur Abstützung an Seitenwandungen
der Beschlagnut, wobei die radial abstehenden Schenkel in einer außerhalb der Beschlagnut
befindlichen Position die Beschlagnut überragen.
[0002] Ein solches Beschlagteil ist beispielsweise aus der
DE 197 30 600 A1 bekannt. Bei diesem Beschlagteil ist die Stütze als Niet ausgebildet und mit einem
Ende in der Stulpschiene befestigt. Die sich an der Seitenwand der Beschlagnut abstützenden,
radial abstehenden Schenkel sind an dem der Stulpschiene abgewandten Ende der Stütze
angeordnet. Weil die radial abstehenden Schenkel in der außerhalb der Beschlagnut
befindlichen Position die Beschlagnut überragen, werden die Schenkel bei der Montage
des Beschlagteils an dem Fenster zusammengedrückt. Damit stützen die radial abstehenden
Schenkel das Beschlagteil in der Beschlagnut ab und erzeugen eine Montagehilfe zur
Ausrichtung des Beschlagteils vor einer Verschraubung der Stulpschiene an dem Fenster.
[0003] Weiterhin ist aus der
DE 196 46 988 A1 eine Mittenfixierung für ein Beschlagteil bekannt geworden, bei dem an der Stütze
des Halteelementes ein Zentrierzapfen angeordnet ist. Dieser Zentrierzapfen dringt
in eine entsprechende Aussparung der Treibstange ein und hält diese zunächst unverschiebbar
zum Halteelement und damit zur Stulpschiene. Nach dem Einbau des Fensters kann durch
erstmaliges Betätigen des Treibstangenbeschlags der Zentrierzapfen an einer vorgesehenen
Sollbruchstelle definiert vom Halteelement abgebrochen werden. Diese Gestaltung des
Zentrierzapfens führt jedoch zu einer eingeschränkten Materialwahl der Stütze, da
der Zentrierzapfen abbrechen muss. Eine gemeinsame Fertigung des Zentrierzapfens und
der in einer Beschlagnut abstützenden Schenkel aus Federstahl ist hierdurch nicht
möglich. Weiterhin weist ein Treibstangenbeschlag eine Vielzahl von Beschlagteilen,
wie Kantengetriebe, Eckumlenkungen und dergleichen auf, welche jeweils mit Mittenfixierungen
ausgestattet werden. Dies führt bei der ersten Betätigung des Treibstangenbeschlages
zu einem hohen Kraftaufwand. Weiterhin können die abgebrochenen Zentrierzapfen den
Betrieb des Treibstangenbeschlages stören.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Beschlagteil der eingangs genannten
Art so zu gestalten, dass es besonders einfach in der vorgesehenen Position montierbar
ist und hohe Kräfte sowie abbrechende Bauteile bei der ersten Betätigung des mit dem
Beschlagteil ausgestatteten Treibstangenbeschlages vermeidet.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Langloch in einer Längsseite
an einer vorgesehenen Position des Treibstangenbeschlages eine im Verhältnis zu der
Länge des Langlochs kurze Verbreiterung aufweist, dass zumindest einer der radial
abstehenden Schenkel des Halteelements mit einem Zentrierelement in Verbindung steht
und dass das Zentrierelement in der außerhalb der Beschlagnut befindlichen Stellung
der radial abstehenden Schenkel in die Verbreiterung eindringt und bei innerhalb der
Beschlagnut befindlicher Stellung der radial abstehenden Schenkel außerhalb der Verbreiterung
angeordnet ist.
[0006] Durch diese Gestaltung wird die Bewegung des Zentrierelementes bei der Montage des
Beschlagteils in der Beschlagnut gesteuert. Außerhalb der Beschlagnut vermag das in
die Verbreiterung eindringende Zentrierelement die Treibstange in ihrer vorgesehenen
Lage zu der Stulpschiene zu halten und damit die so genannte Mittenfixierung zu erzeugen.
Hierdurch lässt sich das erfindungsgemäße Beschlagteil besonders einfach in der vorgesehenen
Position, beispielsweise einer Mittelstellung, in der Beschlagnut montieren. Bei der
Montage des erfindungsgemäßen Beschlagteils in der Beschlagnut wird das Zentrierelement
durch die Bewegung des zumindest einen radial abstehenden Schenkels aus der Verbreiterung
heraus bewegt und damit die Bewegung der Treibstange freigegeben. Damit sind bei der
ersten Betätigung des mit dem erfindungsgemäßen Beschlagteil ausgestatteten Treibstangenbeschlages
keine hohen Kräfte erforderlich. Abbrechende Bauteile oder dergleichen werden ebenfalls
vermieden. Die Bewegung des Zentrierelementes ist zudem umkehrbar, wenn das Beschlagteil
aus der Beschlagnut demontiert wird. Dabei gelangt das Zentrierelement gegen die Längsseite
des Langlochs der Treibstange. Nach einer Verschiebung der Treibstange in die vorgesehene
Position rastet das Zentrierelement in der Verbreiterung ein. Die Mittenfixierung
ist damit wieder hergestellt. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Beschlagteils
besteht darin, dass sich die Montage des Halteelementes an der Stulpschiene und der
Treibstange besonders einfach gestaltet, weil hierbei eine exakte Ausrichtung der
Treibstange zu der Stulpschiene nicht erforderlich ist. Das Halteelement lässt sich
zunächst in einer beliebigen Stellung der Treibstange zur Stulpschiene durch das Langloch
der Treibstange führen und an der Stulpschiene befestigen. Nach der Befestigung des
Halteelementes an der Stulpschiene kann die Treibstange verschoben werden, bis das
Zentrierelement in der Verbreiterung des Langlochs einrastet. Damit wird die Mittenfixierung
der Treibstange zu der Stulpschiene in der vorgesehenen Position erzeugt. Bei dem
erfindungsgemäßen Beschlagteil kann es sich beispielsweise um eine so genannte Eckumlenkung,
ein Kantengetriebe, einen Verschluss oder dergleichen handeln.
[0007] Das Zentrierelement könnte beispielsweise als an dem zumindest einen Schenkel des
Halteelementes befestigter Zapfen ausgebildet sein. Das Halteelement gestaltet sich
jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders
einfach, wenn das Zentrierelement einstückig mit zumindest einem der radial abstehenden
Schenkel gefertigt ist und hakenförmig von diesem Schenkel absteht. Das Zentrierelement
und der zumindest eine Schenkel können hierbei einfach aus einem gebogenen und gestanzten
Federstahl gefertigt sein.
[0008] Das gesamte Halteelement lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung einfach im Stanzverfahren fertigen, wenn die radial abstehenden Schenkel
jeweils mit einem inneren, das Langloch der Treibstange durchdringenden Schenkel verbunden
sind und wenn die inneren Schenkel mit der Stulpschiene verbunden sind. Durch diese
Gestaltung bilden die inneren Schenkel einen Teil der das Langloch der Treibstange
durchdringenden Stütze. Durch diese Gestaltung weist das Halteelement zudem eine besonders
hohe Stabilität und große Federwege auf.
[0009] Das Halteelement weist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
eine große Abstützfläche an der Stulpschiene auf, wenn eine Verbindung der beiden
inneren Schenkel einen an der Stulpschiene anliegenden Haltesteg aufweist und wenn
die inneren Schenkel von dem Haltesteg abgewinkelt sind. Die an der Stulpschiene befestigte
Stütze ist hierdurch konstruktiv besonders einfach aufgebaut. Weiterhin tragen die
inneren Schenkel zur Vorspannung der anderen Schenkel gegen die Beschlagnut bei.
[0010] Eine Behinderung der Bewegung des Zentrierelementes durch das Halteelement lässt
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden,
wenn zumindest einer der inneren Schenkel eine Ausnehmung für das Zentrierelement
aufweist.
[0011] Die Montage des Haleelementes gestaltet sich konstruktiv besonders einfach, wenn
das Halteelement im Querschnitt symmetrisch aufgebaut ist und an jedem der radial
abstehenden Schenkel jeweils ein Zentrierelement hat. Durch diese Gestaltung ist das
Halteelement stets lagerichtig montiert.
[0012] Das Haltelement vermag im von der Beschlagnut demontierten Zustand bei symmetrisch
aufgebautem Halteelement hohe Haltekräfte der Treibstange abzustützen, wenn sich die
Verbreiterung über beide Längsseiten des Langlochs der Treibstange erstreckt.
[0013] Das Halteelement weist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
eine hohe Stabilität auf, wenn die Verbindung der inneren Schenkel mit den radial
abstehenden Schenkeln jeweils einen parallel zum Haltesteg angeordneten Quersteg aufweist.
[0014] Zur Verringerung der Fertigungskosten des Halteelementes trägt es gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Halteelement einstückig aus
Federstahl gefertigt ist.
[0015] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein Fenster mit mehreren erfindungsgemäßen Beschlagteilen,
- Fig. 2
- vergrößert eine Schnittdarstellung durch ein Halteelement eines der Beschlagteile
aus Figur 1 mit angrenzenden Bereichen einer Beschlagnut des Fensters und einer Stulpschiene,
- Fig. 3
- vergrößert eines der Beschlagteile aus Figur 1 vor der Montage in einer Beschlagnut,
- Fig. 4
- vergrößert das Beschlagteil aus Figur 3 nach der Montage in der Beschlagnut.
[0016] Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und
mit einem Treibstangenbeschlag 3. Der Treibstangenbeschlag 3 weist eine längsverschiebliche,
von einer Handhabe 4 antreibbare Treibstange 5 auf und hat mehrere, über die Treibstange
5 miteinander verbundene Beschlagteile 6. Die Beschlagteile 6 sind beispielhaft als
Kantengetriebe, Eckumlenkung oder Verschluss des Treibstangenbeschlages 3 ausgebildet
und über ein oder mehrere Halteelemente 7, von denen eines beispielhaft in Figur 2
dargestellt ist, in einer Beschlagnut 8 des Fensters gehalten.
[0017] Figur 2 zeigt eine Schnittdarstellung durch eines der Beschlagteile 6 an einem der
Halteelemente 7 mit angrenzenden Bereichen der Beschlagnut 6 des Flügels 2 vor der
Montage. Zur Vereinfachung der Zeichnung ist die Treibstange 5 in Figur 2 nicht dargestellt.
Das Halteelement 7 hat eine Stütze 9 mit einem mit der Stulpschiene 10 vernieteten
Haltesteg 11 und radial abstehende Schenkel 12, 13. Die radial abstehenden Schenkel
12, 13 überragen in der dargestellten Stellung die Beschlagnut 8. Von dem Haltesteg
11 sind innere Schenkel 14, 15 abgewinkelt, welche über Querstege 16, 17 mit den radial
abstehenden Schenkeln 12, 13 verbunden sind. Die Querstege 16, 17 sind parallel zu
dem Haltesteg 11 angeordnet. Von den radial abstehenden Schenkeln 12, 13 ragt jeweils
ein Zentrierelement 18, 19 nach innen auf die inneren Schenkel 14, 15 zu. Die inneren
Schenkel 14, 15 weisen jeweils eine Ausnehmung 20, 21 für die Zentrierelemente 18,
19 auf. Damit können die radial abstehenden Schenkel 12, 13 beim Einführen des Beschlagteils
6 in die Beschlagnut 8 zusammengedrückt werden. Dabei werden die Zentrierelemente
18, 19 aufeinander zu und gegebenenfalls durch die Ausnehmungen 20, 21 der inneren
Schenkel 14, 15 geführt. Das Halteelement 7 ist einstückig aus Federstahl gefertigt.
[0018] Figur 3 zeigt das Beschlagteil 6 aus Figur 2 mit der Treibstange 5 im ungeschnittenen
Zustand des Halteelementes 7. Die Stütze 9 des Halteelementes 7 durchdringt ein Langloch
22 der Treibstange 5. Die Treibstange 5 weist an ihren beiden Längsseiten in einer
vorgesehenen Position, hier einer mittleren Position, jeweils eine Verbreiterung 23,
24 auf. In diese Verbreiterungen 23, 24 dringen die beiden Zentrierelemente 18, 19
ein. Da die Stütze 9 des Halteelementes 7 wie zu Figur 2 beschrieben mit der Stulpschiene
10 vernietet ist, ist die Treibstange 5 durch das Halteelement 7 unverschiebbar an
der Stulpschiene 10 gehalten.
[0019] Drückt man das Beschlagteil 6 mit dem Halteelement 7 in die Beschlagnut 8, wie es
in Figur 4 dargestellt ist, werden die radial abstehenden Schenkel 12, 13 zusammengedrückt.
Da die Zentrierelemente 18, 19 mit den radial abstehenden Schenkeln 12, 13 verbunden
sind, werden diese ebenfalls zusammengedrückt und damit aus den Verbreiterungen 23,
24 des Langlochs 22 der Treibstange 5 herausbewegt. In diesem Zustand lässt sich die
Treibstange 5 axial gegenüber der Stulpschiene 10 verschieben.
[0020] Das Halteelement 7 und das Langloch 22 der Treibstange 5sind symmetrisch aufgebaut.
In alternativen, nicht dargestellten Ausführungsformen kann das Halteelement 7 auch
nur ein einziges Zentrierelement aufweisen oder die Verbreiterung der Treibstange
5 an nur einer der Längsseiten angeordnet sein. Vorzugsweise sind jeweils ein Halteelement
an beiden Enden der Beschlagteile aus Figur 1 angeordnet.
1. Beschlagteil eines Treibstangenbeschlages eines Fensters oder einer Tür mit einer
gegenüber einer feststehenden Stulpschiene verschiebbaren Treibstange, mit einem Halteelement
zur Abstützung der Stulpschiene in einer Beschlagnut des Fensters oder der Tür, mit
einer zentralen, an der Stulpschiene befestigten, ein Langloch der Treibstange durchdringenden
Stütze des Halteelements und mit federnden und radial abstehenden Schenkeln des Halteelements
zur Abstützung an Seitenwandungen der Beschlagnut, wobei die radial abstehenden Schenkel
in einer außerhalb der Beschlagnut befindlichen Position die Beschlagnut überragen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Langloch (22) in einer Längsseite an einer vorgesehenen Position des Treibstangenbeschlages
(3) eine im Verhältnis zu der Länge des Langlochs (22) kurze Verbreiterung (23, 24)
aufweist, dass zumindest einer der radial abstehenden Schenkel (12, 13) des Halteelements
(7) mit einem Zentrierelement (18, 19) in Verbindung steht und dass das Zentrierelement
(18, 19) in der außerhalb der Beschlagnut (8) befindlichen Stellung der Schenkel (12,
13) in die Verbreiterung (23, 24) eindringt und bei innerhalb der Beschlagnut (8)
befindlicher Stellung der radial abstehenden Schenkel (14, 15) außerhalb der Verbreiterung
(23, 24) angeordnet ist.
2. Beschlagteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zentrierelement (18, 19) einstückig mit zumindest einem der radial abstehenden
Schenkel (12, 13) gefertigt ist und hakenförmig von diesem Schenkel (12, 13) absteht.
3. Beschlagteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die radial abstehenden Schenkel (12, 13) jeweils mit einem inneren, das Langloch
(22) der Treibstange (5) durchdringenden Schenkel (14, 15) verbunden sind und dass
die inneren Schenkel (14, 15) mit der Stulpschiene (10) verbunden sind.
4. Beschlagteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindung der beiden inneren Schenkel (14, 15) einen an der Stulpschiene (10)
anliegenden Haltesteg (11) aufweist und dass die inneren Schenkel (14, 15) von dem
Haltesteg (11) abgewinkelt sind.
5. Beschlagteil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der inneren Schenkel (14, 15) eine Ausnehmung (20, 21) für das Zentrierelement
(18, 19) aufweist.
6. Beschlagteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (7) im Querschnitt symmetrisch aufgebaut ist und an jedem der radial
abstehenden Schenkeln (12, 13) jeweils ein Zentrierelement (18, 19) hat.
7. Beschlagteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Verbreiterung (23, 24) über beide Längsseiten des Langlochs (22) der Treibstange
(5) erstreckt.
8. Beschlagteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der inneren Schenkel (14, 15) mit den radial abstehenden Schenkeln
(12, 13) jeweils einen parallel zum Haltesteg (11) angeordneten Quersteg (16, 17)
aufweist.
9. Beschlagteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (7) einstückig aus Federstahl gefertigt ist.