[0001] Die Erfindung betrifft eine Waffenstation, insbesondere zur Anordnung auf militärischen
Fahrzeugen, mit einer Primärwaffe und einer Sekundärwaffe, die über einen gemeinsamen
Antrieb elevierbar sind.
[0002] Waffenstationen dieser Art werden zu Schutzzwecken auf verschiedenen Objekten, beispielsweise
Gebäuden, Schiffen und insbesondere militärischen Fahrzeugen angeordnet und bestehen
aus einer großkalibrigen Primärwaffe und einer Sekundärwaffe kleineren Kalibers, beispielsweise
einem Maschinengewehr.
[0003] Die Waffenstationen werden an einem zu schützenden Objekt um eine vertikale Achse
drehbar angeordnet, wodurch Richtbewegungen der Waffenstation in azimutaler Richtung
möglich sind. Um die Primärwaffe wie auch die Sekundärwaffe auf ein erfasstes Ziel
ausrichten zu können, sind die Waffen darüber hinaus elevierbar, d.h. gegenüber der
Horizontalen über einen entsprechenden Elevationsantrieb schwenkbar angeordnet.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind Waffenstationen bekannt, bei denen die Primär- und
die Sekundärwaffe jeweils über separate Antriebe elevierbar sind. Eine solche Waffenstation
ist in der
EP 1 318 374 B1 beschrieben. Bei solchen Waffenstationen hat sich der separate Antrieb von Primär-
und Sekundärwaffe nicht nur aufgrund des Erfordernisses zweier separater Antriebe
als nachteilig erwiesen. Denn es ist erforderlich, beide Waffen separat zu stabilisieren,
um beispielsweise bei einem sich in Fahrt befindlichen militärischen Fahrzeug ein
genaues Trefferbild zu erhalten. Weiterhin benötigt jeder Antrieb eine eigene Steuer-
und Leistungselektronik. Darüber hinaus muss die Bewegung der beiden Waffen aus Sicherheitsgründen
kontrolliert und gegenseitig verblockt werden, damit keine gefährlichen Betriebszustände
entstehen. Ferner ist für den Betrieb der Waffenstation bei Ausfall eines Antriebes
sowohl für die Hauptwie auch die Sekundärwaffe jeweils ein eigener Notantrieb erforderlich.
Weiterhin muss bei einer solchen Waffenstation sowohl für die Primärwaffe als auch
für die Sekundärwaffe jeweils eine eigene Zurrung vorgesehen werden, über welche die
Ausrichtung der Waffen in ihrer Nichtgebrauchstellung festgelegt wird. Es ergibt sich
damit eine insgesamt aufwendige Bauweise der Waffenstation.
[0005] Eine Waffenstation mit einer demgegenüber vorteilhaften, da weniger aufwendigen Bauweise
ist aus der
DE 103 37 642 B4 bekannt. Bei dieser sind sowohl die Primär- als auch die Sekundärwaffe über einen
gemeinsamen Antrieb elevierbar, weshalb es nicht erforderlich ist, für beide Waffen
jeweils eigene, separate Antriebe mit Stabilisierung und Zurrung vorzusehen. Der gemeinsame
Antrieb ist dabei derart angeordnet, dass über diesen die Primärwaffe um eine erste
Elevationsachse elevierbar ist. Die Sekundärwaffe ist um eine zweite Elevationsachse
drehbar gelagert und mit der Primärwaffe über ein Parallelogrammgestänge derart gekoppelt,
dass die Bewegung der Primärwaffe indirekt auch auf die Sekundärwaffe übertragen wird.
[0006] Derartige Waffenstationen haben sich in der Vergangenheit zwar durchaus bewährt,
weisen jedoch vor allem im Falle sogenannter MOUT (
Military
Operations on
Urbanized
Terrain )-Szenarien, beispielsweise im Rahmen von Kampfsituationen in innerstädtischen
Häuserschluchten, einen Nachteil auf, da es in solchen Situationen erforderlich ist,
beide Waffen in unterschiedlichen Elevationsbereichen zu betreiben. Während nämlich
die Primärwaffe unter einem kleineren Elevationswinkel auf weiter entfernt liegende
Ziele gerichtet wird, wird in solchen Situationen die kleinkalibrigere Sekundärwaffe
im Bereich größerer Elevationswinkel betrieben, beispielsweise um oberhalb des Fahrzeugs
befindende Ziele, etwa sich auf Hausdächern oder in oberen Stockwerken befindliche
Heckenschützen, gerichtet zu werden.
[0007] In solchen Situationen ist es von Nachteil, dass die beiden Waffen über eine Parallelogrammgestängekopplung
mit gleicher Winkeländerung elevieren, da es beim Elevieren der Sekundärwaffe stets
erforderlich ist, auch die großkalibrige Primärwaffe mit zu elevieren, wodurch sich
aufgrund der Massenträgheit der großkalibrigen Primärwaffe lange Elevationszeiten
ergeben.
[0008] Ausgehend von dem letztgenannten Stand der Technik ist es daher die
Aufgabe der Erfindung, eine im Aufbau einfache Waffenstation anzugeben, die ein rasches Richten
der Sekundärwaffe erlaubt.
[0009] Zur
Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Waffenstation der eingangs genannten Art vorgeschlagen,
dass die beiden Waffen über ein Getriebe derart miteinander gekoppelt sind, dass die
Primärwaffe und die Sekundärwaffe mit unterschiedlichen Winkelgeschwindigkeiten elevierbar
sind.
[0010] Durch das die beiden Waffen miteinander koppelnde Getriebe können für die beiden
Waffen unterschiedliche Elevationsgeschwindigkeiten vorgesehen werden, so dass die
Sekundärwaffe innerhalb kurzer Richtzeiten in von der Primärwaffe abweichende Winkelbereiche
elevierbar ist. Es ist nicht erforderlich, die deutlich schwerere und insoweit trägere
Primärwaffe über den gesamten Elevationsbereich der Sekundärwaffe mit zu elevieren.
[0011] In einer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, dass die Sekundärwaffe
mit größerer Winkelgeschwindigkeit elevierbar ist als die Primärwaffe. Dies kann über
eine entsprechende Über-/Untersetzung des die beiden Waffen miteinander koppelnden
Getriebes realisiert sein. Bereits kurze Richtbewegungen der Primärwaffe führen zu
einer großen Richtbewegung der Sekundärwaffe, wodurch sich kurze Richtzeiten für die
Sekundärwaffe ergeben.
[0012] Von Vorteil für einen kompakten Aufbau der Waffenstation ist eine Ausgestaltung,
bei welcher die Primärwaffe und die Sekundärwaffe auf einer gemeinsamen Elevationsachse
angeordnet sind.
[0013] In weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, dass die Primärwaffe
direkt und die Sekundärwaffe indirekt über das Getriebe elevierbar ist. Die direkte
Elevation der Primärwaffe erfolgt über den gemeinsamen Antrieb, die indirekte Elevation
der Sekundärwaffe über das zwischengeschaltete Getriebe.
[0014] Ein konstruktiver Vorteil ergibt sich weiterhin, wenn das Getriebe ein Planetengetriebe
ist. Planetengetriebe zeichnen sich insbesondere durch ihre kompakte Bauweise aus,
weshalb sie nur einen vergleichsweise kleinen Einbauraum erfordern. Ein weiterer Vorteil
von Planetengetrieben liegt darin, dass hochwertige Planetengetriebe fast spielfrei
arbeiten, wodurch sich eine hohe Richtgenauigkeit der Sekundärwaffe ergibt.
[0015] Weiterhin wird im Hinblick auf eine einfache Konstruktion der Waffenstation vorgeschlagen,
dass die Lagerung der Sekundärwaffe über das Getriebe erfolgt. Insbesondere kann die
Lagerung über ein in das Planetengetriebe integriertes Drehlager erfolgen. Bei einer
solchen Ausgestaltung ist es nicht erforderlich, für die Sekundärwaffe eine separate
Lagerung vorzusehen.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Primärwaffe mit dem
Planetenträger des Getriebes und die Sekundärwaffe mit dem Hohlrad des Getriebes verbunden
ist.
[0017] In diesem Zusammenhang wird ferner vorgeschlagen, dass das Sonnenrad des Planetengetriebes
ortsfest angeordnet ist, d.h. gegenüber der Waffenstation nicht drehbar ist.
[0018] Schließlich wird gemäß einer alternativen Ausgestaltung vorgeschlagen, dass das Getriebe
über Ketten- oder Zahnriementriebe realisiert ist. Bei solchen Ausgestaltungen ist
es möglich, die Primärwaffe und die Sekundärwaffe auf zueinander beabstandeten Elevationsachsen
anzuordnen. Durch eine besondere Anordnung der entsprechenden Kraftübertragungselemente
ist es aber auch denkbar, dass beide Waffen auf einer gemeinsamen Elevationsachse
liegen, was einen kompakteren Aufbau der Waffenstation erlaubt.
[0019] Weitere Einzelheiten und Vorteile einer erfindungsgemäßen Waffenstation werden nachfolgend
unter Zuhilfenahme der beigefügten Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels erläutert.
Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer Waffenstation,
- Fig. 2
- eine der Fig. 1 entsprechende Waffenstation, bei welcher die Waffen gegenüber der
Darstellung in Fig. 1 eleviert sind,
- Fig. 3a - 3c
- seitliche Ansichten der Waffenstation aus den Fign. 1 und 2 mit verschiedenen Elevationswinkeln,
- Fig. 4
- eine Prinzipdarstellung der Getriebekopplung der beiden Waffen,
- Fig. 5
- eine vergrößerte perspektivische Ansicht der Waffenaufnahme,
- Fig. 6
- eine Schnittansicht im Bereich des Getriebes,
- Fig. 7
- eine Schnittansicht im Bereich des Getriebes gemäß einer weiteren Ausführungsform
und
- Fig. 8
- eine schaubildhafte Übersichtsdarstellung zur Veranschaulichung der kinematischen
Zusammenhänge.
[0020] In Fig. 1 ist in perspektivischer Darstellung eine Waffenstation gezeigt, wie diese
an mobilen und immobilen Objekten, beispielsweise an Häusern, Schiffen und insbesondere
auf militärischen Kampffahrzeugen, angeordnet wird.
[0021] Die Waffenstation weist zwei Waffen 1, 2 unterschiedlichen Kalibers auf. Bei der
Primärwaffe 1 handelt es sich beispielsweise um eine Maschinenwaffe mittleren Kalibers.
Die Sekundärwaffe 2 weist ein gegenüber der Primärwaffe 1 ein kleineres Kaliber auf
und wird beim Ausführungsbeispiel von einem Maschinengewehr gebildet. Insgesamt ist
die Waffenstation nach Art eines Waffenturms ausgebildet, der über einen Drehkranz
6 um eine vertikale Achse, die sog. Azimutachse, drehbar an dem zu schützenden Objekt
angeordnet wird. Die Waffenstation weist ein Gehäuse 5 auf, dem gegenüber die Primärwaffe
1 und die Sekundärwaffe 2 elevierbar befestigt sind. Die sog. Elevationsachse läuft
im Wesentlichen horizontal, so dass die beiden Waffen 1, 2 in verschiedene Elevationswinkel
gegenüber der Horizontalen richtbar sind. An der Oberseite des Gehäuses 5 ist beim
Ausführungsbeispiel ferner ein Sichtgerät 7 zu erkennen, über welches gegnerische
Ziele erkannt werden können.
[0022] In Fig. 1 dargestellt ist das untere Ende des Elevationsbereichs der Waffenstation
1, d.h. die beiden Waffen 1, 2 können nicht weiter gegenüber der Horizontalen nach
unten geschwenkt werden.
[0023] In Fig. 2 ist eine demgegenüber elevierte Stellung der beiden Waffen 1, 2 dargestellt.
Zu erkennen ist, dass die beiden Waffen 1, 2, die in der Stellung gemäß Fig. 1 noch
den gleichen Elevationswinkel gegenüber der Horizontalen einnahmen, in der Stellung
gemäß Fig. 2 unterschiedlich stark eleviert sind.
[0024] Einzelheiten dieser Elevationswinkeldifferenz werden nachfolgend zunächst unter Zuhilfenahme
der Fig. 3a bis 3c beschrieben, die in chronologischer Aneinanderreihung die Elevationsbewegung
der beiden Waffen 1, 2 um deren gemeinsame Elevationsachse E veranschaulichen.
[0025] In Fig. 3a dargestellt ist die untere Endlage der beiden Waffen 1, 2 bei minimaler
Elevation. In dieser Stellung sind die Primärwaffe 1 wie auch die Sekundärwaffe 2
um den gleichen Elevationswinkel α
1 = ß
1 gegenüber der Horizontalen H nach unten geneigt. Beim Ausführungsbeispiel beträgt
dieser Winkel α
1= ß
1 in etwa 10°.
[0026] Fig. 3b zeigt eine Stellung mit gegenüber der Stellung in Fig. 3a elevierten Waffen
1, 2. Diese Stellung bildet die Normalstellung, in welcher die beiden Waffen 1, 2
bei Nichtgebrauch der Waffenstation gezurrt sind. Die Primärwaffe 1 weist einen Winkel
α
2 = 0 gegenüber der Horizontalen auf, d.h. befindet sich in der Stellung gemäß Fig.
3b in der Horizontalebene H. Die Sekundärwaffe 2 wurde beim Elevieren gegenüber der
in Fig. 3a dargestellten Endlage stärker eleviert als die Primärwaffe 1, und zwar
um den Differenzwinkel β
2. Die Sekundärwaffe 2 eleviert gegenüber der Primärwaffe 1 mit größerer Winkelgeschwindigkeit,
wodurch sich kürzere Richtzeiten der Sekundärwaffe 2 ergeben, was insbesondere im
Rahmen von MOUT-Szenarien von Bedeutung ist, in denen die Sekundärwaffe 2 häufig im
Bereich großer Elevationswinkel ß betrieben wird.
[0027] Noch deutlicher werden die Zusammenhänge anhand der Darstellung in Fig. 3c, in welcher
die Primärwaffe 1 und mit dieser gekoppelt die Sekundärwaffe 2 stärker eleviert sind.
Die Primärwaffe 1 nimmt einen Winkel α
3 gegenüber der Horizontalen ein, der entsprechend dem Übersetzungsverhältnis des Kopplungsgetriebes
der beiden Waffen kleiner als der Winkel β
3 der Sekundärwaffe 2 gegenüber der Horizontalen ist.
[0028] Das Übersetzungsverhältnis zwischen der Elevationsbewegung der Waffe 1 und dem der
Waffe 2, d.h. das Verhältnis der Winkelgeschwindigkeiten bestimmt sich wie folgt

[0029] Die Elevation der beiden Waffen 1, 2 um die gemeinsame Elevationsachse E erlaubt
eine kompakte Bauweise der Waffenstation.
[0030] Einzelheiten der Kopplung der Primärwaffe 1 mit der Sekundärwaffe 2 werden nachfolgend
unter Zuhilfenahme der Fig. 4 bis 8 erläutert.
[0031] In Fig. 4 ist in schematischer Darstellung die Kopplung der Primärwaffe 1 mit der
Sekundärwaffe 2 dargestellt. Die Primärwaffe 1 wird über einen Antrieb 3, bei dem
es sich beispielsweise um einen elektromotorischen oder hydraulischen Antrieb handeln
kann, unmittelbar angetrieben. Hierzu ist der beim Ausführungsbeispiel als Elektromotor
ausgestaltete Antrieb 3 mit einem Ritzel 16 versehen, das mit einem an der Primärwaffe
1 vorgesehenen Zahnsegment 15 (vgl. auch Fig. 5) kämmt. Über das Ritzel 16 und das
Zahnsegment 15 wird über den Antrieb 3 eine Direktelevation der Primärwaffe 1 um die
Elevationsachse E erreicht. Die Sekundärwaffe 2 wird indirekt über ein zwischen der
Primärwaffe 1 und der Sekundärwaffe 2 vorgesehenes Getriebe 4 mit dem Übersetzungsverhältnis
i eleviert, wodurch sich bei Betätigung des Antriebs 3 verschiedene Winkelgeschwindigkeiten
an der Primärwaffe 1 und der Sekundärwaffe 2 einstellen.
[0032] In Fig. 5 ist der Aufnahmebereich der beiden Waffen 1, 2 der Waffenstation in vergrößerter
Ansicht dargestellt. Zu erkennen ist, dass eine Aufnahme 11 für die Primärwaffe 1,
die eine radiale Aufnahmeöffnung für die Primärwaffe 1 aufweist, und eine Aufnahme
12 für die Sekundärwaffe 2 koaxial auf der gemeinsamen Elevationsachse E liegen. Gelagert
sind die beiden Aufnahmen 11, 12 an Wänden 14 des Gehäuses 5 der Waffenstation. In
der der Sekundärwaffe 2 zugewandten Wand 14 ist innerhalb einer Wandöffnung das Getriebe
4, welches die beiden Waffen 1, 2 miteinander koppelt, wenig bauraumgreifend angeordnet.
[0033] Einzelheiten des Getriebes 4 werden nachfolgend unter Zuhilfenahme der Fig. 6 bis
8 erläutert.
[0034] In Fig. 6 wie auch in Fig. 7 sind Schnittdarstellungen zweier Ausführungsbeispiele
eines Getriebes 4 dargestellt. In beiden Fällen handelt es sich um ein Planetengetriebe,
über welches die beiden Waffen 1, 2 koaxial gekoppelt sind.
[0035] Von innen nach außen betrachtet weist das Planetengetriebe 4 ein drehfest am Gehäuse
5 der Waffenstation angeordnetes Sonnenrad 20, mehrere drehbar angeordnete Planetenräder
21 und ein Hohlrad 22 auf. Planetengetriebe dieser Art sind bekannt, weshalb auf die
Funktion des Planetengetriebes nicht im Einzelnen eingegangen werden wird.
[0036] In Fig. 6 ist im rechten Bereich die Primärwaffe 1 zu erkennen, die über ein Lager
17 drehbar gegenüber dem Gehäuse 5 der Waffenstation gelagert ist. Über einen Zapfen
18 wird die Elevationsbewegung der Primärwaffe 1 zunächst auf den die Planetenräder
21 tragenden Planetenträger 23 übertragen, wodurch die Planetenräder 21 gegenüber
dem feststehenden Sonnenrad 20 in Drehung versetzt werden. Die Sekundärwaffe 2 ist
in Fig. 6 nicht dargestellt, aber von der linken Seite her an dem Hohlrad 22 angeflanscht,
so dass es dessen Bewegungen folgt. Eine separate Lagerung für die Sekundärwaffe 2
ist nicht erforderlich. Die Lagerung der Sekundärwaffe 2 kann, wie im Ausführungsbeispiel
dargestellt, über das Lager 19 des Getriebes 4 erfolgen.
[0037] In Fig. 7 ist eine entsprechende Ausgestaltung dargestellt, bei der jedoch die Sekundärwaffe
2 auf der rechten und die Primärwaffe 1 bzw. deren Aufnahme 11 auf der linken Seite
angeordnet ist.
[0038] In Fig. 8 sind die kinematischen Verhältnisse der Kopplung veranschaulicht. Im rechten
Teil von Fig. 8 dargestellt sind das Sonnenrad 20, ein auf diesem abrollendes Planetenrad
21, das Hohlrad 22 sowie der Planetenträger 23, über welchen die Planetenräder 21
mit der Elevationsbewegung der Primärwaffe 1 gekoppelt sind. Das Sonnenrad 20 ist
drehfest gegenüber dem Gehäuse der Waffenstation ausgebildet, weshalb sich an diesem
eine Winkelgeschwindigkeit W
0 = 0 ergibt. Das Planetenrad 21 rollt auf dem Sonnenrad 20 mit der Winkelgeschwindigkeit
der Primärwaffe 1 ab, die mit einer Winkelgeschwindigkeit W
1 eleviert. Entsprechend dem vorstehend bereits im Zusammenhang mit den Fig. 3a bis
3c erläuterten Übersetzungsverhältnis i ist die Winkelgeschwindigkeit W
2 der Sekundärwaffe 2 größer als jene der Primärwaffe 1.
[0039] Alternativ zu der anhand der Figuren vorbeschriebenen Ausführungsform ist anstelle
eines Planetengetriebes auch der Einsatz von Riemen-, Ketten- oder Zahnriementrieben
möglich.
[0040] Die vorstehend beschriebene Waffenstation zeichnet sich insbesondere durch ihre einfache,
nur einen einzigen Antrieb für beide Waffen erfordernde Bauweise aus. Darüber hinaus
ergeben sich aufgrund der durch die Getriebeübersetzung bedingten Winkelgeschwindigkeitsdifferenz
kurze Richtzeiten für die Sekundärwaffe. Es ist nicht erforderlich, die schwere und
insoweit massenträge Primärwaffe über den gesamten Elevationsbereich der Sekundärwaffe
mit zu elevieren.
Bezugszeichen:
[0041]
- 1
- Waffe, Primärwaffe
- 2
- Sekundärwaffe
- 3
- Antrieb
- 4
- Getriebe
- 5
- Gehäuse
- 6
- Drehkranz
- 7
- Sichtgerät
- 11
- Aufnahme
- 12
- Aufnahme
- 13
- Wand
- 14
- Wand
- 15
- Zahnsegment
- 16
- Ritzel
- 17
- Lager
- 18
- Zapfen
- 19
- Lager
- 20
- Sonnenrad
- 21
- Planetenrad
- 22
- Hohlrad
- 23
- Planetenträger
- E
- Elevationsachse
- H
- Horizontale
- i
- Übersetzungsverhältnis
- α1
- Winkel
- α2
- Winkel
- α3
- Winkel
- ß1
- Winkel
- ß2
- Winkel
- ß3
- Winkel
- W0
- Winkelgeschwindigkeit
- W1
- Winkelgeschwindigkeit
- W2
- Winkelgeschwindigkeit
1. Waffenstation, insbesondere zur Anordnung auf militärischen Fahrzeugen, mit einer
Primärwaffe (1) und einer Sekundärwaffe (2), die über einen gemeinsamen Antrieb (3)
elevierbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Waffen (1, 2) über ein Getriebe (4) derart miteinander gekoppelt sind,
dass die Primärwaffe (1) und die Sekundärwaffe (2) mit unterschiedlichen Winkelgeschwindigkeiten
elevierbar sind.
2. Waffenstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärwaffe (2) mit größerer Winkelgeschwindigkeit elevierbar ist als die Primärwaffe
(1).
3. Waffenstation nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärwaffe (1) und die Sekundärwaffe (2) auf einer gemeinsamen Elevationsachse
(E) angeordnet sind.
4. Waffensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärwaffe (1) direkt und die Sekundärwaffe (2) indirekt über das Getriebe (4)
elevierbar ist.
5. Waffenstation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (4) ein Planetengetriebe ist.
6. Waffenstation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung der Sekundärwaffe (2) über das Getriebe (4) erfolgt.
7. Waffenstation nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärwaffe (1) mit dem Planetenträger (23) des Getriebes (4) und die Sekundärwaffe
(2) mit dem Hohlrad (22) des Getriebes (4) verbunden ist.
8. Waffenstation nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Sonnenrad (20) ortsfest angeordnet ist.
9. Waffenstation nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (4) über Ketten- oder Zahnriementriebe realisiert ist.