[0001] Die Erfindung betrifft einen faltbaren Schirm mit einem Mast mit vertikaler Mastachse,
einem Gestänge und einer mit dem Gestänge verbundenen faltbaren Membran, wobei das
Gestänge mindestens drei Schirmarme umfasst, die am Mast angelenkt und zwischen einer
Öffnungsposition und einer Schließposition bewegbar sind, wobei die Membran an den
Schirmarmen sowie an einem weiteren Punkt des Schirms befestigt ist, wobei die Schirmarme
in ihrer Schließposition zumindest teilweise radial weiter von der Mastachse entfernt
angeordnet sind als die Membran, und wobei mindestens ein längliches, flexibles Spannelement
vorgesehen ist, das an einem Ende mit einer Spannvorrichtung verbunden ist.
Hintergrund der Erfindung
[0003] Bei Schirmen der oben beschriebenen Art ist die Membran unterhalb des Gestänges angeordnet,
damit das Gestänge im Öffnungszustand des Schirms für den Betrachter nicht sichtbar
ist. Beim Überführen der Schirmarme in die Schließposition lockert sich die Membran,
wodurch es zum Durchhängen und zur Faltenbildung der Membran kommt. Insbesondere bei
sehr großen Schirmen (bis zu 29m Spannweite) können dabei großflächige Membranfalten
entstehen, die im Schließzustand des Schirms der Witterung ausgesetzt sind.
[0004] EP 1 387 025 B1 offenbart einen Schirm mit austeleskopierbaren Schirmarmen. Um eine ordentliche Raffung
beim Einfahren der Schirmarme zu realisieren, ist die Membran an Faltpunkten fest
mit Seilen verbunden, die über Seilrollen mit einem Schirmarm verbunden sind. In Schließposition
sind die eingefahrenen Schirmarme nach oben geklappt, so dass die geraffte Membran
die Schirmarme umgibt.
[0005] Aus
DE 43 03 678 C2 ist ein Schirm bekannt, bei dem die Membran in Schließposition des Schirms von den
Schirmarmen umschlossen wird. Im optimalen Fall soll die Membran unterhalb beziehungsweise
innerhalb der Schirmarme vollständig verstaut werden. Um zu verhindern dass die Membran
beim Überführen des Schirms in die Schließposition (Zusammenfalten) zu weit nach unten
fällt, ist bei dem aus
DE 43 03 678 C2 bekannten Schirm die Membran in ihrem mittleren Bereich durch elastische Spannseile
zu den Armen hin verspannt. Dazu sind die Spannseile an der Membran befestigt und
mit jeweils einem Schirmarm verbunden. Hierdurch wird zwar ein Durchhängen der Membran
verhindert, jedoch wird in der Praxis auch bei diesen Schirmen die Membran nicht vollständig
von den Schirmarmen umschlossen. Die von den Schirmarmen nicht umschlossenen Membranfalten
können vom Wind erfasst werden und erzeugen so zum einen störende Flattergeräusche,
zum anderen können bei Wind, insbesondere bei Schirmen mit sehr großen Spannweiten,
hohe Kräfte auf die Schirmkonstruktion wirken, was die Anforderung an die Stabilität
des Schirmes und somit den Konstruktionsaufwand wesentlich erhöht. Das Flattern und
Schlagen der Membranfalten an den harten Schirmarmteilen führt insbesondere auch zur
Beschädigung und zur Zerstörung des flexiblen Gewebes. Darüber hinaus wirken hervorstehende
Membranfalten optischen störend.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schirm vorzuschlagen, bei dem durch die
Anwendung einfacher konstruktiver Maßnahmen eine optimierte Umschließung der Membran
durch die Schirmarmen in Schließposition und somit eine geringere Windempfindlichkeit
erreicht wird.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Spannelement in Öffnungsposition
der Schirmarme oberhalb der Membran zwischen jeweils zwei benachbarten Schirmarmen
angeordnet und mittels an den Schirmarmen befestigten Umlenkelementen mit den benachbarten
Schirmarmen verbunden ist, dass das Spannelement mindestens einmal zwischen den benachbarten
Schirmarmen hin und her geführt ist, und dass das Spannelement in jeder Position der
Schirmarme durch die Spannvorrichtung unter einer definierten Spannung gehalten wird.
[0008] Die Spannvorrichtung kann dabei am Schirm befestigt sein. Das Spannelement dient
dazu, die Membran beim Schließen des Schirms kontrolliert zwischen dem Mast und den
Schirmarmen zu falten. Entscheidend ist hierbei zum einen, dass das Spannelement in
jedem Zustand des Schirms auf Spannung gehalten wird, was dadurch erreicht werden
kann, dass das Spannelement mit einem Ende mit einer Spannvorrichtung und mit dem
anderen Ende fest an einem Befestigungspunkt des Schirms, bspw. einem Schirmarm oder
an der Membran, vorzugsweise am Membranrand, befestigt ist. Hierdurch wird zwischen
den Befestigungspunkten des Spannelements mit den Schirmarmen eine Begrenzung für
die Membran realisiert, die unabhängig vom Schließzustand des Schirms stets mit den
benachbarten Schirmarmen eine Ebene bilden. Zum anderen ist es wichtig, dass das Spannelement
zwischen den benachbarten Schirmarmen mindesten einmal hin und her geführt wird. Das
Spannelement bildet also mindestens zwei Verbindungen zwischen benachbarten Schirmarmen,
so dass eine genügend große Fläche zwischen diesen Verbindungen und den Schirmarmen
vorgesehen werden kann, um eine ausreichende Begrenzungsfunktion bezüglich der Membran
zu erreichen. Die Membran verbleibt somit auf der Unterseite der Schirmarme, also
zwischen Mast und Schirmarmen, so dass die Membran im Schließzustand des Schirms von
den Schirmarmen bedeckt wird und für den Betrachter nicht sichtbar ist. Ein Hervorstehen
einer Membranfalte zwischen zwei Schirmarmen und die damit verbundene erhöhte Windanfälligkeit,
sowie der beeinträchtigte optische Eindruck werden hierdurch vermieden.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
[0009] Vorzugsweise ist ein Unterstützungsstab an einem Anlenkpunkt eines Schirmarms und
an einem Strebenanlenkpunkt des Mastes angelenkt.
[0010] Bei einer einfachen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schirms umfasst die Spannvorrichtung
ein Gewicht, das das Spannelement aufgrund der Schwerkraft gespannt hält.
[0011] Das Gewicht kann entlang der Mastachse vertikal verfahrbar angeordnet sein. Besonders
Platz sparend ist es, wenn der Mast des Schirms zumindest teilweise hohl ist und das
Gewicht innerhalb des hohlen Mastes verfahrbar ist.
[0012] Bevorzugt ist jedoch eine Ausführungsform, bei der das Gewicht entlang des Unterstützungsstabes
verfahrbar ist.
[0013] Für eine individuelle Einstellung der auf das Spannelement wirkenden Spannkraft,
ist es vorteilhaft, wenn die Spannvorrichtung einen motorischen Antrieb mit einer
Kraft- und/oder Längenregelung bezüglich des Spannelements umfasst.
[0014] Eine spezielle Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schirms sieht vor, dass ein
Gestängeantrieb vorgesehen ist, der einen im Mast verlaufenden teleskopartigen Linearantrieb
umfasst, der vorzugsweise spindelgetrieben oder hydraulisch bewegt wird, und dass
der Mast einen Mastkopf umfasst, der zur Überführung der Schirmarme in die Schließposition
durch den Gestängeantrieb teleskopartig ausfahrbar ist. Der Schirm weist dann im geschlossenen
Zustand eine größere Höhe auf als im geöffneten Zustand. Dies ist insbesondere bei
Schirmen mit einer großen Spannweite vorteilhaft, um auch im Schließzustand eine Mindestabstand
der Schirmarmspitzen zum Boden zu gewährleisten
[0015] Besonders vorteilhaft ist eine Weiterbildung dieser Ausführungsform, bei der das
Spannelement mit dem Mastkopf verbunden ist, so dass das Spannen des Spannelements
zumindest teilweise durch den Gestängeantrieb erfolgt. Das Spannelement kann entweder
über eine am Mastkopf angebrachte Rolle geführt werden und am stationären Teil des
Mastes befestigt sein oder am beweglichen Mastkopf direkt montiert sein. Beim Schließen
des Schirms verkleinert sich der Abstand zwischen den Schirmarmen kontinuierlich,
bis schließlich im Schließzustand die Schirmarme aneinander anliegen. Durch die erfindungsgemäße
Befestigung des Spannelements am austeleskopierbaren Mastkopf wird beim Schließen
des Schirms der Mastkopf mitsamt dem Spannelement nach oben ausgefahren und verkürzt
somit das Spannelement im Bereich zwischen den Schirmarmen, so dass das Spannelement
trotz kleiner werdenden Abstand zwischen den Schirmarmen während des gesamten Schließvorgangs
des Schirms gespannt gehalten werden kann.
[0016] Bei einer anderen Ausführungsform ist ein Gestängeantrieb vorgesehen, wobei zur Überführung
der Schirmarme in die Schließposition der Strebenanlenkpunkt durch den Gestängeantrieb
entlang des Mastes verfahrbar ist. Die Höhe des Schirms im Schießzustand und die Höhe
im Öffnungszustand sind bei dieser Ausführungsform gleich.
[0017] Das Spannelement ist hierbei vorteilhafterweise mit dem Strebenanlenkpunkt verbunden,
so dass das Spannen des Spannelements zumindest teilweise durch den Gestängeantrieb
erfolgt. Auch hier kann das Spannelement entweder über eine am Strebenanlenkpunkt
angebrachte Rolle geführt werden und an einem weitern Punkt am stationären Teil des
Mastes, vorzugsweise oberhalb des Strebenanlenkpunktes, befestigt oder am beweglichen
Strebenanlenkpunkt direkt montiert sein. Beim Schließen des Schirms wird der Strebenanlenkpunkt
mitsamt dem Spannelement entlang des Mastes nach unten bewegt und verkürzt somit das
Spannelement im Bereich zwischen den Schirmarmen, so dass auch hier das Spannelement
trotz kleiner werdenden Abstand zwischen den Schirmarmen während des gesamten Schließvorgangs
des Schirms gespannt gehalten werden kann.
[0018] Vorzugsweise umfasst die Spannvorrichtung einen federgedämpften Seilzug. Die Federdämpfung
kann Spannungsunterschiede, die aufgrund der nicht linearen Verkürzung der Abstände
zwischen den Umlenkelementen an den Schirmarmen auftreten können, zumindest teilweise
ausgleichen, so dass das Spannelement immer auf einer nahezu gleich bleibenden Spannung
gehalten werden kann.
[0019] Die Umlenkelemente können als Ösen und/oder Umlenkrollen, vorzugsweise mit Buchsen
aus Polytetrafluorethylen, ausgebildet sein. Es ist aber auch denkbar, Schlaufen vorzusehen.
[0020] Um unnötige Reibung zwischen der Membran und dem Spannelement zu vermeiden, weist
das Spannelement vorzugsweise eine rundum glatte Oberfläche auf.
[0021] Bezüglich der Lebensdauer des Spannelements ist es von Vorteil wenn das Spannelement
aus UV-beständigem, reißfestem und dehnungsarmem Material aufgebaut ist. Hinsichtlich
des Abriebs kann es darüber hinaus vorteilhaft sein, wenn das Spannelement und die
faltbare Membran aus demselben Material gefertigt sind. Besonders bevorzugt als Spannelement
ist ein Polytetrafluorethylen-Seil.
[0022] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schirms ist
das Spannelement im Zickzack und/oder parallelogramm- und/oder trapezartig zwischen
den Schirmarmen hin und her geführt. Auf diese Weise kann das Spannelement eine große
Fläche der Membran überspannen.
[0023] Bei einer besonderen Ausführungsform sind die Schirmarme mehrteilig aufgebaut und
umfassen einen bezüglich der Mastachse einen radial äußeren Armabschnitt und einen
radial inneren Armabschnitt.
[0024] Vorzugsweise ist der äußere Armabschnitt an dem inneren Armabschnitt angelenkt. Die
Armabschnitte können so beim Schließen des Schirms gegeneinander zusammengeklappt
werden. Auf diese Weise wird eine kompaktere Anordnung des Schirms in Schließposition
realisiert.
[0025] Alternativ hierzu ist es auch möglich, dass der äußere Armabschnitt teleskopartig
aus dem inneren Armabschnitt heraus und in den inneren Armabschnitt hinein bewegbar
ist.
[0026] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schirms ist
das Spannelement direkt oder durch ein weiteres Umlenkelement, insbesondere eine Öse
oder eine beweglich gelagerte Seilrolle, an der den Schirmarmen zugewandten Membranseite,
vorzugsweise in Randnähe der Membran, befestigt. Beim Überführen des Schirms von der
Öffnungsposition in die Schließposition wird der Membranrand auf diese Weise in Richtung
des Spannelements gezogen, so dass das Durchhängen der Membran beim Schließen des
Schirms verringert werden kann. Dieser Effekt ist besonders groß, wenn das die Befestigung
des Spannelements an der Membran mittig zwischen den zwei benachbarten Armen erfolgt.
[0027] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die weiter aufgeführten Merkmale je für
sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten
und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen,
sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Zeichnung und detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0028] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a
- eine Schnittdarstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Schirms in Öffnungsposition
mit einem entlang des Unterstützungsstabs verfahrbaren Gewichts als Spannvorrichtung;
- Fig. 1b eine
- Schnittdarstellung des in Fig. 1 a dargestellten Schirms in Schließposition;
- Fig. 1c
- eine perspektivische Darstellung des Schirms aus Fig. 1a, 1b in Öffnungsposition von
oben;
- Fig. 1d
- eine perspektivische Darstellung des Schirms aus Fig. 1c von oben beim Überführen
in Schließposition;
- Fig. 2a
- eine Schnittdarstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Schirms in Öffnungsposition
einem Teleskopantrieb des Mastkopfes als Spannvorrichtung;
- Fig. 2b
- eine Schnittdarstellung des in Fig. 2a dargestellten Schirms in Schließposition;
- Fig. 3a
- eine Schnittdarstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Schirms in Öffnungsposition
einem entlang des Mastes verfahrbaren Strebenanlenkpunkt als Spannvorrichtung Federdämpfung;
- Fig. 3b
- eine Schnittdarstellung des in Fig. 3a dargestellten Schirms in Schließposition;
- Fig. 4a
- eine Schnittdarstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Schirms in Öffnungsposition
mit einem Teleskopantrieb des Mastkopfes als Spannvorrichtung mit Gewichtsdämpfung
durch ein entlang des Unterstützungsstabs verfahrbaren Gewicht;
- Fig. 4b
- eine Seitenansicht des in Fig. 4a dargestellten Schirms in Schließposition;
- Fig. 5a
- eine Schnittdarstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Schirms in Öffnungsposition
mit einem Teleskopantrieb des Mastkopfes als Spanvorrichtung mit Gewichtsdämpfung
durch ein entlang des Mastes verfahrbaren Gewicht;
- Fig. 5b
- eine Seitenansicht des in Fig. 5a dargestellten Schirms in Schließposition; und
- Fig. 5c
- eine perspektivische Darstellung des Schirms aus Fig. 5a, 5b in Öffnungsposition von
oben.
[0029] Fig.
1a, 1b, 1c, 1d zeigen jeweils einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Schirms
1 mit einem Gestänge, das mehrteilige Schirmarme
2a, 2b umfasst, wobei die Schirmarme 2a, 2b jeweils einem äußeren Armabschnitt 5a und einem
inneren Armabschnitt 5b aufweisen. Der äußere Armabschnitt 5a ist an einem Mast
3 mit vertikaler Mastachse angelenkt. Darüber hinaus umfasst das Gestänge Unterstützungsstäbe
4, die jeweils einen Anlenkpunkt des äußeren Armabschnitts 5a mit einem Strebenanlenkpunkt
6 am Mast 3 verbinden. Der erfindungsgemäße Schirm
1 umfasst eine Membran
7, die am Mast 3 sowie auf der dem unteren Ende des Mastes 3 zugewandten Seite der
Schirmarme 2a, 2b befestigt ist. Statt am Mast 3 kann die Membran 7 jedoch auch an
abgekröpften Armen oder Streben befestigt sein (nicht gezeigt). Entscheidend ist,
dass die Aufhängepunkte der Membran 7 nicht in einer Ebene liegen, damit die Membran
7 im Öffnungszustand des Schirms 1 eine räumlich gekrümmte Form aufweist, wie in Fig.1c
gezeigt. Die Membran 7 ist unterhalb des Gestänges angeordnet. In Schließposition
befindet sich die Membran 7 zwischen den Schirmarmen 2a, 2b und dem Mast 3, so dass
die Schirmarme 2a, 2b in Schließposition die Membran 7 umgeben.
[0030] Die Schirmarme 2a, 2b sind mit Umlenkelementen
8a, 8b, 8c (Fig. 1c, 1d) ausgestattet, mit Hilfe derer ein Spannelement
9 zwischen den benachbarten Schirmarmen 2a, 2b hin und hergeführt werden kann. Das
Spannelement 9 ist zwischen den Schirmarmen 2a, 2b mindestens einmal hin und her geführt,
wobei "hin und her" nicht bedeutet, dass eine Rückführung des Spannelements 9 zum
Ausgangspunkt erfolgt, sondern dass das Spannelement 9 vom Umlenkelement 8a des Schirmarms
2a zum Umlenkelement 8 des benachbarten Schirmarms 2b zu einem dritten Umlenkelement
8c des Ausgangsarms 2a geführt wird. Als Spannelemente 9 können beispielsweise Seile,
Gurte und Bänder dienen. Ein Spannelement 9 ist mit mindestens zwei benachbarten Schirmarmen
2a, 2b verbunden. Wie in Fig. 1c gezeigt, kann also für jedes Schirmarmpaar 2a, 2b
ein separates Spannelement 9 vorgesehen sein. Es ist jedoch auch denkbar, den Schirm
mit lediglich einem einzigen Spannelement für sämtliche Schirmarme auszustatten. Denkbar
sind auch Zwischenlösungen, bei denen ein Spannelement zwischen mehreren Schirmarmpaaren
gespannt ist.
[0031] Die durch das Spannelement 9 gebildeten Verbindungen zwischen den Schirmarmen 2a,
2b soll als Begrenzung der Membran 7 dienen, um ein Überstehen von Membranfalten im
Schließzustand des Schirms 1 zu vermeiden. Beim Schließen des Schirms 1 verringert
sich jedoch der Abstand der benachbarten Schirmarme 2a, 2b. Die Länge des Spannelements,
die benötigt wird, um eine Verbindung zwischen den Umlenkelementen 8a, 8, 8c zu realisieren
ist demnach kleiner als in Öffnungsposition des Schirms. Bei einer starren Befestigung
des Spannelements an den Schirmarmen würde das Spannelement beim Schließen des Schirms
durchhängen. Das Spannelement 9 wird daher über die Umlenkelemente 8a, 8b, 8c (z.B.
Seilrollen) geführt, wobei das Spannelement relativ zu den Umlenkelementen 8a, 8b,
8c beweglich, also durch diese hindurchgeführt werden kann. Mittels einer Spannvorrichtung
wird das Spannelement in jeder Position des Schirms 1 auf Spannung gehalten. Die Spannvorrichtung
umfasst in der gezeigten Ausführungsform ein Gewicht
10, das mit einem Ende des Spannelements 9 verbunden ist. Das andere Ende des Spannelements
ist mit dem Schirmarm 2b verbunden. Das Gewicht 10 ist entlang des Unterstützungsstabs
4 verfahrbar angeordnet. Durch die auf das Gewicht 10 wirkende Schwerkraft und die
verfahrbare Anordnung entlang des Unterstützungsstabs 4 wird das Gewicht 10 beim Schließen
des Schirms 1 abgesenkt, wodurch das Spannelement 9 stets auf einer konstanten Spannung
gehalten wird.
[0032] Das zwischen den Umlenkelementen 8a, 8b, 8c gespannte Spannelement 9 befindet sich
in Öffnungsposition des Schirms 1 oberhalb der Schirmarme 2a 2b und in Schließposition
radial außerhalb der Membran 7 (also auf der dem Mast 3 abgewandten Seite der Membran
7) und bildet mit den benachbarten Schirmarmen 2a, 2b, die es verbindet, eine Ebene,
die als Begrenzung für die Membran 7 wirkt. Somit kann effektiv verhindert werden,
dass Teile der Membran 7 während des Schließvorgangs des Schirms 1 in einem Bereich
außerhalb der Schirmarme 2a, 2b gelangen. Diese Begrenzungswirkung des Spannelements
9 bezüglich der Membran 7 kann weiter verbessert werden, wenn das Spannelement 9 zusätzlich
an einem Befestigungspunkt
11 in der Nähe des Membranrandes zwischen den benachbarten Schirmarmen 2a, 2b, im vorliegenden
Beispiel mittels eines weiteren Umlenkelements
8d, an der Membran 7 befestigt ist, wie in Fig. 1c, 1d gezeigt. Auf diese Weise wird
der Membranrand beim Schließen des Schirms 1 hoch gezogen und ein Durchhängen der
Membran 7 wird verhindert (Fig. 1d).
[0033] Fig. 2a, 2b zeigen eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schirms
1'. Der Mast 3 ist mit einem teleskopartigen Linearantrieb ausgestattet. Dazu ist ein
den Mastkopf
12 umfassender Mastabschnitt
3a gegenüber einem das untere Ende des Mastes 3 umfassenden ortsfesten Mastabschnitt
3b teleskopartig ausfahrbar. Der ausfahrbare Mastabschnitt 3b wird beim Schließen des
Schirms 1' aus- und beim Öffnen des Schirmes 1' eingefahren. Das Spannelement 9 ist
mit dem ortsfesten Mastabschnitt 3b mittels eines Umlenkelements
8e verbunden und wird zum Mastkopf
12 geführt, an dem das Ende des Spannelements 9 befestigt ist. Das Spannelement ist
also sowohl am ausfahrbaren Mastabschnitt 3a als auch am ortsfesten Mastabschnitt
3b befestigt. Beim Schließen des Schirms 1' vergrößert sich der Abstand und somit
die Länge des Spannelements zwischen dem Umlenkelement 8e am ortsfesten Mastabschnitt
3b und dem Mastkopf 12. Gleichzeitig verringert sich, wie bereits oben ausgeführt
beim Schließen des Schirms 1 der Abstand der benachbarten Schirmarme 2a, 2b und somit
auch der Spannelementbedarf für das Hin- und Herführen des Spannelements 9 zwischen
den Schirmarmen 2a, 2b. Durch den erhöhten Bedarf an Spannelementlänge zwischen den
dem Umlenkelement 8e und dem Mastkopf 12 aufgrund des Ausfahrens des Mastabschnitts
3a kann der kleiner werdende Abstand der Schirmarme 2a, 2b ausgeglichen und das Spannelement
9 somit auf Spannung gehalten werden.
[0034] In Fig. 3a, 3b ist ein Schirm
1" mit einem feststehenden Mastkopf
12' gezeigt. Das Schließen des Schirms 1" wird hier durch eine entlang des Mastes
3' bewegliche Anordnung des Strebenanlenkpunktes
6' realisiert. Das Spannelement 9 ist mit dem verfahrbaren Strebenanlenkpunkt 6' mittels
eines am Strebenanlenkpunkt 6 befestigten Umlenkelements
8e' verbunden und wird zum feststehenden Mastkopf 12' geführt, an dem wiederum das Ende
des Spannelements 9 befestigt ist. Durch die Relativbewegung des Strebenanlenkpunktes
6' gegenüber dem Mastkopf 12' wird auch hier eine Vergrößerung des Abstands der Befestigungspunkte
(Mastkopf 12', Umlenkelement
8e') des Spannelements 9 bewirkt. Zusätzlich ist in der in Fig. 3a, 3b gezeigten Ausführungsform
eine Federdämpfung
13 vorgesehen, welche die feste Verbindung zwischen Spannelement 9 und Mastkopf 12'
herstellt und die Spannungsunterschiede beim Schließen des Schirms 1" verringern,
so dass während des Schließvorgangs eine nahezu konstante Spannung des Spannelements
9 realisiert werden kann, wobei die Schwankungen de Spannung von der Armzahl, d.h.
dem Maß der Verkürzung des Spannelementes, von der Kinematik und der Federkonstante
der Federdämpfung 13 abhängt. Die Federdämpfung 13 könnte auch durch den Einbau einer
weiteren Rolle und den Einbau eines frei laufenden Gewichts ersetzt werden, das eine
von der Schirmposition unabhängig immer gleiche Spannkraft gewährleistet.
[0035] Fig. 4a, 4b zeigen einen Schirm
1''', der die aus den in Fig. 1a-d und Fig. 2a, b gezeigten Prinzipien kombiniert. Hier
ist das Spannelement 9, wie in Fig. 1 a-d, mit einem entlang des Unterstützungsstabs
4 verfahrbaren Gewicht 10 verbunden. Diese Verbindung erfolgt bei dem in Fig. 4a,
b gezeigten Schirm 1''' jedoch über ein Umlenkelement
8f, so dass das Spannelement 9 zwar mit dem Gewicht 10 verbunden ist, sich jedoch relativ
zu dem Gewicht 10 bewegen, z.B. über eine am Gewicht 10 befestigte Umlenkrolle laufen,
kann. Das Ende des Spannelements 9 hingegen ist am Mastkopf 12 des ausfahrbaren Mastabschnitts
3a befestigt. Beim Schließen des Schirms 1''' erfolgt das Spannen des Spannelements
9 somit zum einen durch das Ausfahren des Mastabschnitts 3a, und zum anderen durch
das verfahrbare Gewicht 10.
[0036] Alternativ hierzu kann auch ein Gewicht 10' vorgesehen sein, welches entlang des
Mastes 3 verfahrbar ist, wie in
Fig. 5a, 5b, 5c gezeigt. In diesem Fall wird das Spannelement 9 zuerst zum Mastkopf 12 am ausfahrbaren
Mastabschnitt 3a und von dort mittels eines Umlenkelements 8g zum Gewicht 10' geführt,
an dem das Ende des Spannelements 9 befestigt ist. Je nach Schirmgeometrie, kann die
Aufhängung des Gewichtes 10' am ausfahrbaren Mastkopf 12 auch mehrfach eingeschert
werden, um eine größere Verkürzung des Spannelementes 9 bei gleichem Hub des ausfahrbaren
Mastabschnittes 3a zu ermöglichen. Die Gewichtskraft muss dann entsprechend der Anzahl
der Einscherungen auf die notwendige Spannkraft des Spannelementes 9 angepasst werden.
Das andere Ende des Spannelements 9 ist mit dem Befestigungspunkt 11 am Rand der Membran
7 fest verbunden (Fig. 5c), wodurch ein Durchhängen der Membran 7 beim Schließen des
Schirms
1'''' verhindert werden kann, analog zur Verbindung des Spannelements 9 mit dem Membranrand
über das Umlenkelement 8d aus Fig. 1c.
[0037] Sämtliche Ausführungsformen können zusätzlich auch mit einer Federdämpfung versehen
sein.
[0038] Die verschiedenen Ausführungsformen der vorliegende Erfindung realisieren eine Falthilfe
für Schirme, insbesondere für Schirme mit einer großen Spannweite (>10m). Die erfindungsgemäße
Spannvorrichtung erlaubt ein ordentliches Falten des Schirmes auch bei einer geringen
Anzahl von Schirmarmen. Durch die Reduzierung der Schirmarmanzahl können wiederum
Kosten gespart werden. Erreicht wird dies mit Hilfe einer mehrfachen Verbindung zweier
benachbarter Schirmarme durch ein Spannelement, wobei die Befestigung des Spannelements
an den Schirmarmen mittels Umlenkelementen erfolgt, so dass das Spannelement relativ
zu den Schirmarmen beweglich ist. Das Spannelement wird durch eine Relativbewegung
eines Schirmteils (Membran, Schirmarm), mit dem das eine Ende des Spannelements verbunden
ist, gegenüber einem Element (Mastkopf, Gewicht, Strebenanlenkpunkt), welches mit
dem anderen Ende der Spannvorrichtung verbunden ist, stets auf Spannung gehalten,
so dass die durch das Spannelements gebildeten Verbindungen zwischen den beiden Schirmarmen
stets einen Ebene mit den Schirmarmen bilden und als effektive Begrenzung für die
Bewegung der Membran dienen. Die Membran des Schirms kann somit in Schließposition
des Schirms vollständig von den Schirmarmen umschlossen werden.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1, 1', 1'', 1''', 1'''' faltbarer
- Schirm
- 2a, 2b
- Schirmarm
- 3
- Mast
- 3a
- beweglicher Mastabschnitt
- 3b
- ortsfesten Mastabschnitt
- 4
- Unterstützungsstab
- 5a
- äußerer Armabschnitt
- 5b
- innerer Armabschnitt
- 6, 6'
- Strebenanlenkpunkt
- 7
- Membran
- 8a, 8b, 8c
- Umlenkelemente am Schirmarm
- 8d
- Umlenkelement am Membranrand
- 8e, 8e', 8g
- Umlenkelement am Mast
- 8f
- Umlenkelemente am Unterstützungsstab
- 8g
- Umlenkelement am Mastkopf
- 9
- Spannelement
- 10, 10'
- Gewicht
- 11
- Befestigungspunkt am Membranrand
- 12, 12'
- Mastkopf
- 13
- Federdämpfung
1. Faltbarer Schirm (1, 1", 1', 1''', 1'''') mit einem Mast (3) mit vertikaler Mastachse,
einem Gestänge und einer mit dem Gestänge verbundenen faltbaren Membran (7),
wobei das Gestänge mindestens drei Schirmarme (2a, 2b) umfasst, die am Mast (3) angelenkt
und zwischen einer Öffnungsposition und einer Schließposition bewegbar sind,
wobei die Membran (7) an den Schirmarmen (2a, 2b) sowie an einem weiteren Punkt des
Schirms (1, 1 ", 1', 1''', 1'''') befestigt ist,
wobei die Schirmarme (2a, 2b) in ihrer Schließposition zumindest teilweise radial
weiter von der Mastachse entfernt angeordnet sind als die Membran (7), und
wobei mindestens ein längliches, flexibles Spannelement (9) vorgesehen ist, das an
einem Ende mit einer Spannvorrichtung verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Spannelement (9) in Öffnungsposition der Schirmarme (2a, 2b) oberhalb der Membran
(7) zwischen jeweils zwei benachbarten Schirmarmen (2a, 2b) angeordnet und mittels
an den Schirmarmen (2a, 2b) befestigten Umlenkelementen (8a, 8b, 8c) mit den benachbarten
Schirmarmen (2a, 2b) verbunden ist,
dass das Spannelement (9) mindestens einmal zwischen den benachbarten Schirmarmen (2a,
2b) hin und her geführt ist, und
dass das Spannelement (9) in jeder Position der Schirmarme (2a, 2b) durch die Spannvorrichtung
unter einer definierten Spannung gehalten wird.
2. Schirm (1, 1'', 1', 1''', 1'''') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Unterstützungsstab (4) an einem Anlenkpunkt eines Schirmarms und an einem Strebenanlenkpunkt
(6, 6') des Mastes (3) angelenkt ist.
3. Schirm (1, 1''', 1'''') nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung ein Gewicht (10, 10') umfasst, das das Spannelement (9) aufgrund
der Schwerkraft gespannt hält.
4. Schirm (1'''') nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht (10') entlang der Mastachse vertikal verfahrbar angeordnet ist.
5. Schirm (1, 1''') nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht (10) entlang des Unterstützungsstabes (4) verfahrbar ist.
6. Schirm (1', 1") nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung einen motorischen Antrieb mit einer Kraft- und/oder Längenregelung
bezüglich des Spannelements umfasst.
7. Schirm (1, 1', 1''', 1"") nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gestängeantrieb vorgesehen ist, der einen im Mast (3) verlaufenden teleskopartigen
Linearantrieb umfasst, der vorzugsweise spindelgetrieben oder hydraulisch bewegt wird,
und dass der Mast (3) einen Mastkopf (12) umfasst, der zur Überführung der Schirmarme
(2a, 2b) in die Schließposition durch den Gestängeantrieb teleskopartig ausfahrbar
ist.
8. Schirm (1', 1''') nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (9) mit dem Mastkopf (3) verbunden ist, so dass das Spannen des
Spannelements (9) zumindest teilweise durch den Gestängeantrieb erfolgt.
9. Schirm (1 ") nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gestängeantrieb vorgesehen ist, wobei zur Überführung der Schirmarme (2a, 2b)
in die Schließposition der Strebenanlenkpunkt (6') durch den Gestängeantrieb entlang
des Mastes (3) verfahrbar ist.
10. Schirm (1''') nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (9) mit dem Strebenanlenkpunkt (6') verbunden ist, so dass das Spannen
des Spannelements (9) zumindest teilweise durch den Gestängeantrieb erfolgt.
11. Schirm (1, 1 ", 1', 1''', 1'''') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (9) im Zickzack und/oder parallelogramm- und/oder trapezartig zwischen
den Schirmarmen ( hin und her geführt wird.
12. Schirm (1, 1''') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schirmarme (2a, 2b) mehrteilig aufgebaut sind und einen bezüglich der Mastachse
einen radial äußeren Armabschnitt (5a) und einen radial inneren Armabschnitt (5b)
umfassen.
13. Schirm (1, 1''') nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Armabschnitt (5a) an dem inneren Armabschnitt (5b) angelenkt sind.
14. Schirm (1, 1''') nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Armabschnitt (5a) teleskopartig aus dem inneren Armabschnitt (5b) heraus
und in den inneren Armabschnitt (5b) hinein bewegbar ist.
15. Schirm (1, 1 ", 1', 1''', 1'''') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (9) direkt oder durch ein weiteres Umlenkelement (8d), insbesondere
eine Öse oder eine beweglich gelagerte Seilrolle, an der den Schirmarmen (2a, 2b)
zugewandten Membranseite, vorzugsweise in Randnähe der Membran (7), befestigt ist.