[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten einer Vielzahl von ersten und
zweiten Werkstücken.
[0002] Es ist allgemein bekannt, dass industrielle Produkte wie beispielsweise Automobilkarosserien
aus einer Vielzahl von einzelnen Werkstücken zusammengefügt sind. Aufgrund der stetig
steigenden Anforderungen der Kunden nach Individualisierung steigt die Formvielfalt
der herzustellenden Werkstücke. Aber auch die Farbvielfalt, beispielsweise der Automobilkarosserien
und der zugehörigen Anbauteile wie Stossfänger oder Spiegelgehäuse, nimmt stetig zu.
[0003] Dies hat zur Folge, dass sich insbesondere beim Lackieren derartiger Werkstücke zwischen
verschiedenen kundenspezifischen Ausführungsvarianten ein- und derselben Werkstückart,
wie beispielsweise einem Stossfänger, teilweise erhebliche Unterschiede in dem erforderlichen
Aufwand des jeweiligen Bearbeitungs- beziehungsweise Lackierprozesses ergeben.
[0004] Beispielsweise erfordert ein Stossfänger mit Einlassungen für Nebelscheinwerfer einen
höheren Lackieraufwand als der gleiche Stossfänger ohne Einlassungen. Auch das Lackieren
eines Werkstückes in einer schwierig zu lackierenden Farbe, wie beispielsweise gelb,
welches sich durch eine geringe Deckkraft auszeichnet, erfordert einen erhöhten Lackieraufwand
beziehungsweise sogar einen zusätzlichen Lackierschritt gegenüber dem Lackieren desselben
Werkstückes beispielsweise in der Farbe schwarz, welche eine hohe Deckkraft aufweist.
D.h. ein Werkstück wird bedarfsweise wiederholt lackiert, wobei vorzugsweise eine
Abdunstzeit zwischen den Lackierschritten vorgesehen ist.
[0005] Insbesondere bei automobilen Anbauteilen ist in einer industriellen Lackieranlage
eine Vielzahl von verschieden geformten Werkstücken in einer Vielzahl von verschiedenen
Farben zu lackieren, was zu einem jeweils unterschiedlichen Zeitbedarf in der Bearbeitung
führt. Die Werkstücke durchlaufen beispielsweise abhängig von deren zu lackierenden
Material auch eine unterschiedliche Anzahl von Prozessschritten, einige wiederholen
sich (2 Schicht Auftrag), einige entfallen (z.B. Beflämmen).
[0006] Entsprechende industrielle Lackieranlagen sind zumeist für eine Mehrzahl von verschiedenen
zu lackierenden Werkstücken ausgelegt. Die Werkstücke werden mittels eines Fördersystems
von einem Bearbeitungsbereich der Lackieranlage zum jeweils nächstfolgenden transportiert.
Häufig haben derartige Fördersysteme die Struktur eines geschlossenen Ringes, wobei
die unlackierten Werkstücke zumeist in einem Aufgabebereich der Lackieranlage auf
einen von dem Fördersystem transportierten Werkstückträger angebracht werden. Zusammen
mit dem Werkstückträger durchlaufen die Werkstücke wie an einer Perlenschnur die jeweiligen
Bearbeitungsbereiche der Lackieranlage und werden als fertig lackierte Werkstücke
in einem Abnahmebereich der Lackieranlage von dem Werkstückträger entfernt. Der nunmehr
leere Werkstückträger wird dann wieder zum Aufnahmebereich gefördert.
[0007] In der
WO 2005/120733 ist beispielsweise die Struktur eines derartigen Fördersystems mit verschiedenen
Bearbeitungsbereichen dargestellt. Es besteht zudem die Möglichkeit, Werkstückträger
an einer Verzweigung der Förderstrecke aus der Kreisstruktur zu einem weiteren Bearbeitungsbereich
oder einem Bypass auszuschleusen und in Förderrichtung nachfolgend in die Kreisstruktur
wieder einzuschleusen.
[0008] Nachteilig an dieser Vorgehensweise ist insbesondere, dass bei einem unterschiedlichen
erforderlichen Bearbeitungsaufwand für erste, zweite und weitere Werkstücke, welche
zumindest teilweise in gemeinsamen Bearbeitungsbereichen bearbeitet werden, der jeweils
höchste Bearbeitungsaufwand maßgeblich ist für die benötigte Bearbeitungskapazität
der jeweiligen Bearbeitungsbereiche. Je nach Werkstücken und durchzuführenden Bearbeitungsschritten
ergeben sich Zeiten, in welchen die Bearbeitungskapazitäten in den Bearbeitungsbereichen
nicht genutzt werden.
[0009] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
anzugeben, welches eine bessere Ausnutzung der Bearbeitungskapazitäten gestattet.
Aufgabe der Erfindung ist es auch, einen entsprechenden Bearbeitungsbereich hierfür
anzugeben.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Bearbeiten einer
Vielzahl von ersten und zweiten Werkstücken mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
[0011] Demgemäß ist das Verfahren
dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke sequentiell einem zumindest teilweise gemeinsamen Bearbeitungsprozess
zugeführt werden, wobei Werkstücke in wenigstens zwei Bearbeitungsschritten in wenigstens
zwei räumlich entfernten Bearbeitungsbereichen bearbeitet werden und ein Transport
der Werkstücke zwischen den jeweiligen Bearbeitungsbereichen durch ein gemeinsames
Fördersystem erfolgt, wobei die Werkstücke für einen jeweiligen Bearbeitungsschritt
auf einer dem Fördersystem zugehörigen Förderstrecke in den jeweiligen Bearbeitungsbereich
ein- und ausgefördert werden und wobei verfahrensgemäß erste und zweite Werkstücke
in wenigstens einem gemeinsamen Bearbeitungsbereich von entgegengesetzten Seiten der
quer durch den Bearbeitungsbereich verlaufend angeordneten Förderstrecke jeweils ein-
und/oder ausgefördert werden.
[0012] Die Struktur des Fördersystems ist hierbei zwangsläufig nicht ausschließlich als
ringförmig, sondern vielmehr als zumindest teilweise maschenförmig anzusehen. Die
maschenförmige Struktur ermöglicht die Auswahl eines individuellen Förderweges für
ein Werkstück beziehungsweise für eine Gruppe von Werkstücken durch die jeweiligen
Bearbeitungsbereiche. Der Förderweg ist vorzugsweise so zu bestimmen, dass die vorhandenen
Bearbeitungskapazitäten der Bearbeitungsbereiche möglichst vollständig genutzt werden.
[0013] Je nach Aufkommen der zu bearbeitenden Werkstücke ist bei einer größeren Anzahl von
nacheinander zu bearbeitenden ersten Werkstücken ein gemeinsamer Förderweg für diese
denkbar, welcher dann für eine nachfolgende größere Anzahl an nacheinander zu bearbeitenden
zweiten Werkstücken verändert wird, wobei beispielsweise die Form der ersten und zweiten
Werkstücken identisch ist, aber andere Bearbeitungsschritte erforderlich sind.
[0014] Ein erfindungswesentliches Merkmal des Verfahrens ist, dass die Förderstrecke durch
wenigstens einen Bearbeitungsbereich bedarfsweise bidirektional betrieben wird, wohingegen
gemäß dem Stand der Technik die Förderstrecken durch Bearbeitungsbereiche nur in einer
Richtung betrieben werden. Dies ermöglicht einen verkürzten Förderweg eines Werkstückes
zwischen verschiedenen maschenähnlich mit einem Fördersystem verbundenen Bearbeitungsbereichen,
weil in einen Bearbeitungsbereich nunmehr nicht nur von einer vorgegebenen Seite eingefördert
werden kann, sondern eine Einförderung von beiden Seiten möglich ist. Transporte des
Werkstückes außerhalb des Arbeitsbereiches von seinem zweiten Ende zu seinem ersten
Ende um diesen nachfolgend zum Bearbeiten vom ersten Ende zum zweiten Ende zu durchlaufen,
entfallen somit in vorteilhafter Weise. Das vermaschte Fördersystem wird dadurch einfacher
und die Transportzeiten werden reduziert.
[0015] Weitere Ausführungsvarianten des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einem Bearbeitungsschritt ein Beschichtungsvorgang erfolgt und dass
der Beschichtungsvorgang in einer Lackierkabine mittels wenigstens eines Lackierroboters
erfolgt.
[0016] Gerade Beschichtungs- beziehungsweise Lackiervorgänge sind durch eine hohe Variantenvielfalt
der zu lackierenden Werkstücke gekennzeichnet, weshalb die Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens hierbei besonders zum Tragen kommen.
[0017] Der Einsatz eines Lackierroboters für die Beschichtung von Werkstücken ermöglicht
in vorteilhafter Weise eine reproduzierbare Lackierqualität bei einer im Voraus bekannten
Bearbeitungszeit für einen jeweiligen Bearbeitungsschritt. Die Möglichkeiten einer
verbesserten Ausnutzung der vorhandenen Bearbeitungskapazitäten der Bearbeitungsbereiche,
beispielsweise mittels eines übergeordneten Steuersystems, sind hierdurch steigerbar.
[0018] Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einem Bearbeitungsschritt ein Trocknungsvorgang des Werkstückes erfolgt,
beispielsweise nach einer Lackierung oder einem Reinigungsvorgang. Der entsprechende
Bearbeitungsbereich weist in diesem Fall beispielsweise einen Ofen oder Strahlungstrockner
auf. Aber auch eine Reinigung eines Werkstückes in einem dafür vorgesehenen Bearbeitungsbereich
ist als ein möglicher Bearbeitungsschritt anzusehen.
[0019] In einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden wenigstens erste Werkstücke
in den wenigstens einen gemeinsamen Bearbeitungsbereich von derselben Seite der Förderstrecke
ein- und ausgefördert. Die Förderzeiten der Werkstücke zwischen den Bearbeitungsbereichen
sind dadurch je nach gegebenen Randbedingungen weiter reduzierbar.
[0020] Als vorteilhaft bezüglich einer reduzierten Förderzeit erweist es sich auch, dass
ein Werkstück während des Förderns durch einen Bearbeitungsbereich darin zumindest
partiell gleichzeitig bearbeitet wird.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform werden in einem dafür vorgesehenen Bearbeitungsbereich
an einem eingeförderten Werkstück mehrere Bearbeitungsschritte durchgeführt. Die Förderzeit
ist dadurch weiter reduzierbar.
[0022] In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt in dem wenigstens
einen gemeinsamen Bearbeitungsbereich wenigstens ein Bearbeitungsschritt für erste
und zweite Werkstücke unterschiedlich. So werden beispielsweise erste Werkstücke mit
einem Basislack lackiert während zweite Werkstücke mit einem Grundierungslack lackiert
werden, was üblicherweise in verschiedenen Bearbeitungsbereichen erfolgt. Die Möglichkeiten
der verbesserten Ausnutzung der Bearbeitungskapazitäten werden dadurch weiter gesteigert.
[0023] In einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes werden Werkstücke vor
der Bearbeitung auf einem Werkstückträger angeordnet und dann der Bearbeitung zugeführt.
Dadurch wird das Fördern der Werkstücke bei reduzierten Anordnungstoleranzen vereinfacht.
Das Fördern erfolgt vorzugsweise mit einem Boden- oder mit einem Hängeförderer.
[0024] Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, dass das Fördersystem und/oder die zugehörigen Förderstrecken zumindest abschnittsweise
mit einer jeweils angepassten Fördergeschwindigkeit betrieben werden. Hierdurch lässt
sich der Förderfluss der Werkstücke zwischen den verschiedenen Bearbeitungsbereichen
noch variabler gestalten und die Ausnutzung der vorhandenen Bearbeitungskapazitäten
weiter steigern. Ähnliche Vorteile ergeben sich aus dem zumindest abschnittsweisen
Betreiben des Fördersystems und/oder der zugehörigen Förderstrecken in einer jeweils
angepassten Förderrichtung.
[0025] In einer weiteren Verfahrensvariante wird ein zumindest abschnittsweiser unterschiedlicher
Förderweg für erste und zweite Werkstücke mittels wenigstens einer schaltbaren Abzweigung
im Fördersystem vorgegeben. Diese ist beispielsweise eine Weiche oder auch ein Drehtisch,
welcher an wenigstens drei Seiten mit dem weiteren Fördersystem verbunden ist. Der
Förderfluss der Werkstücke zwischen den verschiedenen Bearbeitungsbereichen ist damit
besonders einfach beeinflussbar.
[0026] In einer bevorzugten Verfahrensvariante werden Werkstücke zwischen zwei Bearbeitungsschritten
in einem Pufferbereich des Fördersystems zwischengespeichert. Dies ermöglicht eine
zeitliche Entzerrung eventuell anfallender Spitzen von benötigter Bearbeitungskapazität
und stellt eine weitere Steuermöglichkeit zur verbesserten Ausnutzung der Bearbeitungskapazitäten
dar.
[0027] In einer besonders bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach
einem fördertechnisch bedingten Übergang eines Werkstückträgers und/oder eines Werkstückes
auf eine Förderstrecke, die in einen gemeinsamen Bearbeitungsbereich führt, vor Einfördern
in den Bearbeitungsbereich ein mit dem Werkstückträger und/oder dem Werkstück verbundener
Datenträger automatisch mittels einer Lesevorrichtung gelesen.
[0028] Derartige Datenträger enthalten Informationen über das betreffende Werkstück und
die durchzuführenden Bearbeitungsschritte. Diese Informationen werden beispielsweise
einem übergeordneten Steuersystem zugeführt, welchem darüber hinaus Daten von weiteren
Bearbeitungsbereichen zugeführt werden.
[0029] Basierend auf diesen Daten und weiteren Produktionsdaten ermittelt das Steuersystem
beispielsweise selbsttätig die jeweiligen Förderwege der Werkstücke und/oder Warenträger
und steuert den Förderfluss der Werkstücke durch Schalten der entsprechenden Abzweigungen
im Fördersystem.
[0030] Durch Lesen der Datenträger an den Lesestellen des gemeinsamen Bearbeitungsbereiches
mit bidirektionalem Fördersystem werden dem Steuersystem Informationen zur Verfügung
gestellt, welche die zuverlässige Steuerung des Förderflusses und der Bearbeitungsschritte
der Werkstücke vereinfachen.
[0031] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch gelöst durch einen Bearbeitungsbereich für
das Bearbeiten von Werkstücken entsprechend dem Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 15, mit einer einem Fördersystem zugehörigen Förderstrecke zum Ein- und Ausfördern
von Werkstückträgern und/oder auf diesen angeordneten Werkstücken.
[0032] Der Bearbeitungsbereich ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Förderstrecke bidirektional betreibbar ist und dass zwischen beiden Anschlussstellender
Förderstrecke an das weitere Fördersystem einerseits und der Ein- beziehungsweise
Austrittsstelle der Förderstrecke in den Bearbeitungsbereich andererseits jeweils
wenigstens eine Lesevorrichtung zum Lesen eines mit einem Werkstück und/oder Werkstückträger
verbundenen Datenträgers vorgesehen ist.
[0033] Derartige Datenträger enthalten Informationen über das betreffende Werkstück und
die durchzuführenden Bearbeitungsschritte. Bei einem ringförmigen Fördersystem ist
zumeist ein einziger Lesevorgang vor Einfördern des Werkstückes in den Bearbeitungsbereich,
in welchem der erste Bearbeitungsschritt ausgeführt wird, ausreichend. Die gelesenen
Daten werden dann beispielsweise über ein übergeordnetes Steuersystem an den jeweils
nachfolgenden Bearbeitungsbereich weitergeleitet. Beim Einfördern des Werkstückes
in den nachfolgenden Bearbeitungsbereich wird lediglich die Information erfasst, dass
ein Werkstück in diesen eingefördert wurde, die Detailinformation wird von dem vorangehenden
Bearbeitungsbereich übernommen. Entlang eines Förderweges ohne Abzweigungen ist dies
ausreichend, weil die Reihenfolge der Werkstücke längs des Förderweges nicht veränderbar
ist.
[0034] Ein bidirektionaler Förderweg durch einen Bearbeitungsbereich ist an seinen beiden
Enden zwangsläufig mit Abzweigmöglichkeiten versehen, wenn er in einem vermaschten
Fördersystem eingebunden ist. Die Reihenfolge der Werkstücke ist daher veränderbar.
Mehrere längs einer gemeinsamen Förderstrecke angeordnete Bearbeitungsbereiche sind
in diesem Zusammenhang als ein einziger Bearbeitungsbereich anzusehen, der an seinen
beiden Enden mit je einer Lesestelle versehen ist.
[0035] Eine Steuerung der Bearbeitungsschritte in einem Bearbeitungsbereich mit bidirektionalem
Fördersystem wird durch eine beidseitige Lesevorrichtung deutlich vereinfacht.
[0036] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten sind den weiteren abhängigen Ansprüchen
zu entnehmen.
[0037] Anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele sollen die Erfindung,
weitere Ausführungsformen und weitere Vorteile näher beschrieben werden.
[0038] Es zeigen:
- Fig. 1 a
- ein erstes Bearbeitungssystem in einem ersten Verfahrenszustand,
- Fig. 1 b
- das erste Bearbeitungssystem in einem zweiten Verfahrenszustand,
- Fig. 1c
- das erste Bearbeitungssystem in einem dritten Verfahrenszustand,
- Fig. 2a
- ein zweites Bearbeitungssystem in einem ersten Verfahrenszustand,
- Fig. 2b
- das zweite Bearbeitungssystem in einem zweiten Verfahrenszustand und
- Fig. 3
- ein Beispiel für einen Werkstückträger mit Werkstücken
[0039] Fig. 1 a zeigt ein erstes Bearbeitungssystem 30 in einem ersten Verfahrenszustand
10a. Das Bearbeitungssystem 30 weist einen ersten 12, einen zweiten 14 und einen dritten
16 Bearbeitungsbereich zum Bearbeiten von Werkstücken auf. Jeder Bearbeitungsbereich
ist in diesem Beispiel als umgrenzte Lackierkabine anzusehen, durch welche eine jeweilige
Förderstrecke 18, 20, 22 angeordnet ist.
[0040] Mittels der Förderstrecken 18, 20, 22 sind Werkstücke 1, 2, welche beispielsweise
auf einem Werkstückträger angeordnet sind, in die Lackierkabinen 12, 14, 16 ein- und
auch wieder ausförderbar. Jede Lackierkabine 12, 14, 16 ist mit jeweils zwei Lackierrobotern
36 ausgestattet, mit welchen eine Vielzahl von verschiedenen Lacken aufgetragen werden
kann. Die Anzahl an Lackierrobotern kann aber auch nur 1 oder auch bedeutend mehr,
beispielsweise acht betragen oder es ist aber auch ein rein manueller Bearbeitungsbereich
denkbar. Vorzugsweise ist ein Lackierroboter 36 mit 6 Freiheitsgraden der Bewegung
vorgesehen, weil dies ein Erreichen jedes Raumpunktes im jeweiligen Arbeitsbereich
des Roboters 36 mit jeder Orientierung ermöglicht, aber auch eine Anordnung eines
derartigen Roboters 36 auf einer sogenannten siebenten Achse oder einer Tragesäule
ist selbstverständlich innerhalb des Erfindungsgedanken. Die Roboter 36 können sich
voneinander unterscheiden, beispielsweise in deren Ausführung und in Art oder Anzahl
der applizierbaren Lacke. Ein Lackieren eines Werkstückes während des Förderns durch
die Lackierkabine ist in beiden Förderrichtungen vorgesehen.
[0041] Die Lackierkabinen 12, 14, 16 sind ein exemplarisches Beispiel für einen Bearbeitungsbereich,
eine reale industrielle Lackieranlage weist neben den Lackierkabinen für die verschiedenen
Lacke beispielsweise auch Reinigungs-, Trocken-, Nacharbeitungs- und/oder Pufferbereiche
auf, wobei selbstverständlich auch die Möglichkeit eines fördertechnischen Bypasses
gegeben ist.
[0042] Das Fördersystem weist die drei die Lackierkabinen querenden Förderstrecken 18, 20,
22 auf, welche an einer ersten 32 und einer zweiten 34 schaltbaren Abzweigung fördertechnisch
zu zwei Maschen verbunden sind, wobei zu jeder schaltbaren Abzweigung noch je eine
weitere Förderstrecke geschaltet ist, über welche die Werkstücke 1, 2 in das Bearbeitungssystem
30 gefördert werden können beziehungsweise aus diesem hinaus. Üblicherweise sind diese
beiden Förderstrecken außerhalb des Bearbeitungssystems miteinander verbunden, so
dass Werkstückträger nach Entnahme der fertig lackierten Werkstücke wieder mit unlackierten
Werkstücken bestückt werden können und dem Bearbeitungssystem erneut zugeführt werden.
[0043] Im gezeigten ersten Verfahrenszustand 10a ist ausschließlich eine Vielzahl von ersten
Werkstücken 1 zu lackieren, welche als Dreieck angedeutet sind, in Wirklichkeit aber
beispielsweise Stossfänger für Automobilkarosserien oder auch Automobilkarosserien
selbst sein können. Der Begriff erste Werkstücke bedeutet nicht zwangsläufig, dass
erste Werkstücke sich in Form und/oder den durchzuführenden Arbeitsschritten gleichen
müssen, er umfasst vielmehr eine - gegebenenfalls sogar willkürlich ausgewählte -
Gruppe von zu lackierenden Werkstücken. Selbstverständlich sind vom Erfindungsgedanken
auch beliebig viele weitere Gruppen von Werkstücken, also dritte, vierte, ..., erfasst.
[0044] Im dargestellten Beispiel 10a sind die ersten Werkstücke 1 als gleichgeformte Werkstücke
anzusehen, an denen lediglich ein Lackauftrag in gegebenenfalls unterschiedlicher
Farbe zu erfolgen hat. Die in den Bearbeitungsbereich 30 eingeförderten ersten Werkstücke
1 werden an der ersten schaltbaren Abzweigung 32 auf die drei Bearbeitungsbereiche
12, 14, 16 verteilt, in welchen sie dann während des Durchförderns lackiert werden.
Danach werden sie an der zweiten schaltbaren Abzweigung 34 wieder auf einer gemeinsamen
Förderstrecke vereint und ausgefördert. Je nach zu applizierenden Farben ist eine
Zuordnung von verschiedenen Farben zu den Bearbeitungsbereichen sinnvoll um die Anzahl
an Farbwechseln und die damit verbundenen Farbwechselverluste zu reduzieren.
[0045] Die Fig. 1b zeigt dasselbe Bearbeitungssystem 30 nunmehr in einem zweiten Verfahrenszustand
10b. Es sind lediglich zweite Werkstücke 2 zu lackieren, welche einerseits größer
sind als die ersten Werkstücke 1 und zudem drei verschiedene Lackaufträge erfordern.
Der erste 12 und zweite 14 Bearbeitungsbereich sind lediglich dafür vorgesehen, den
ersten und zweiten Lackauftrag durchzuführen - beispielsweise das Applizieren eines
Basislacks - der dritte Bearbeitungsbereich ist dafür vorgesehen, neben dem ersten
und zweiten Lackauftrag auch den dritten Lackauftrag - beispielsweise das Applizieren
eines Klarlacks - durchzuführen.
[0046] In dem Verfahrenszustand 10b sind alle 3 Lackierkabinen nunmehr fördertechnisch in
Reihe und nicht mehr parallel geschaltet und werden sequentiell von den zweiten Werkstücken
2 durchlaufen. Durch diese Reihenschaltung wird in jedem Bearbeitungsbereich genau
ein Bearbeitungsschritt durchgeführt, was beispielsweise die Anzahl der notwendigen
Farbwechsel vorteilhaft reduziert.
[0047] Die Fig. 1c zeigt dasselbe Bearbeitungssystem 30 nunmehr in einem dritten Verfahrenszustand
10c. Erste 1 und zweite 2 Werkstücke werden gemeinsam sequentiell in dem Bearbeitungsbereich
30 bearbeitet. Es seien erste 1 und zweite 2 Werktücke mit je einer Schicht Basislack
zu lackieren, wobei bei beiden Werkstücktypen bei ausgewählten Lacken, beispielsweise
der Farbe gelb, noch eine zweite Lackschicht der Farbe gelb zu applizieren ist.
[0048] Durch den zweiten Bearbeitungsbereich 14 werden ausschließlich zweite Werkstücke
2 gefördert und bearbeitet, während durch den dritten Bearbeitungsbereich 16 ausschließlich
erste Werkstücke 1 gefördert und bearbeitet werden. In den ersten Bearbeitungsbereich
12 werden bedarfsweise von links erste in der Farbe gelb zu lackierende Werkstücke
ein- und ausgefördert, während von rechts bedarfsweise zweite in der Farbe gelb zu
lackierende Werkstücke ein und ausgefördert werden, wobei im ersten Bearbeitungsbereich
12 jeweils einer der zwei bei der Farbe gelb notwendigen Farbaufträge erfolgt.
[0049] Fig. 2a zeigt ein ähnliches zweites Bearbeitungssystem 70 mit 3 Bearbeitungsbereichen
52, 54, 56, welche jeweils mit Lackierrobotern 76 bestückt sind. Die drei die Bearbeitungsbereiche
querenden Förderstrecken 58, 60, 62 sind an insgesamt sechs schaltbaren Abzweigungen
miteinander verbunden, von denen in der Fig. vier mit den Bezugsziffern 72, 74, 78,
80 bezeichnet sind. Weiterhin eingebunden ist ein Pufferbereich 90 des Fördersystems,
in welchem Werkstücke zwischengespeichert werden können. Gezeigt sind in diesem Beispiel
auch eine erste 82 und eine zweite 84 Lesevorrichtung am Anfang der unidirektional
betriebenen Förderstrecken 58, 62 des vierten 52 und sechsten 56 Bearbeitungsbereiches
sowie eine dritte 86 und vierte 88 Lesevorrichtung beiderseits der bidirektional betreibbaren
Förderstrecke 60 des fünften Bearbeitungsbereiches 54.
[0050] Aufgrund der Vermaschung der Förderstrecken des Fördersystems ist es vorteilhaft,
derartige Lesevorrichtungen vorzusehen, um so eine eindeutige Identifikation von auf
eine Förderstrecke übergebenen Werkstücken sicherzustellen, wobei die Werkstücke beziehungsweise
die Werkstückträger mit einem entsprechenden Datenträger versehen sind, der die Identifikationsdaten
enthält. Die von der Lesevorrichtung gelesenen Informationen werden dann vorzugsweise
an ein übergeordnetes und nicht gezeigtes Steuersystem übermittelt, beispielsweise
einer Datenverarbeitungsvorrichtung. Anhand dieser Daten und weiteren Produktionsdaten
werden unter Berücksichtigung der jeweiligen Randbedingungen entsprechende Förderwege
für die jeweiligen Werkstücke ermittelt. Die Ergebnisse werden vom Steuersystem zurück
an das Bearbeitungssystem übermittelt und dort umgesetzt.
[0051] Die Fig. 2a zeigt das zweite Bearbeitungssystem 70 in einem ersten Verfahrenszustand
50a. Es sind erste und zweite Werkstücke mit je zwei Lackschichten zu applizieren,
wobei die Lackierzeit für erste 1 Werkstücke deutlich kleiner ist als für zweite 2
Werkstücke und wobei zwischen beiden Lackaufträgen eine Abdunstzeit in dem Pufferbereich
90 erforderlich ist. Eine Vielzahl von aufeinanderfolgenden zweiten Werkstücken 2
ist bereits mit der ersten Lackschicht versehen worden. Ein Teil der zweiten Werkstücke
befindet sich noch im Pufferbereich 90, ein anderer hat den Pufferbereich bereits
zum Lackieren der zweiten Lackschicht verlassen. Um trotz der erhöhten Lackierzeit
für zweite Werkstücke 2 einen entsprechend hohen Bearbeitungsdurchsatz zu ermöglichen,
erfolgt die Lackierung in dem fünften 54 und sechsten 56 Bearbeitungsbereich parallel,
so dass der Pufferbereich 90 beschleunigt leer gefahren wird.
[0052] In das Bearbeitungssystem 70 eingefördert und in dem vierten Bearbeitungsbereich
52 lackiert wird eine Vielzahl von aufeinanderfolgenden ersten Werkstücken 1. Aufgrund
des geringeren Lackieraufwandes entspricht der zeitliche Durchsatz des vierten Bearbeitungsbereiches
52 an ersten Werkstücken 1 in etwa dem zeitlichen Durchsatz der parallelen fünften
54 und sechsten 56 Bearbeitungsbereiche an zweiten Werkstücken 2.
[0053] Die Fig. 2b zeigt das zweite Bearbeitungssystem 70 in einem zweiten Verfahrenszustand
50b. Aus dem Pufferbereich 90 sind nunmehr alle zweiten Werkstücke 2 ausgefördert.
In dem fünften Bearbeitungsbereich 54 erfolgt nun in umgekehrter Förderrichtung der
erste Lackauftrag für erste Werkstücke 1 parallel zu dem vierten Bearbeitungsbereich
52. Der dadurch erhöhte Durchsatz an bearbeiteten Werkstücken wird dabei vom Zwischenpuffer
90 aufgenommen.
[0054] In einem weiteren, nicht gezeigten Verfahrenszustand mit nur gleichartigen Werkstücken
mit vergleichbarer Bearbeitungszeit würde beispielsweise der fünfte Bearbeitungsbereich
54 jeweils für eine bestimmte Anzahl von aufeinanderfolgenden Werkstücken alternierend
parallel zum vierten 52 oder sechsten 56 Bearbeitungsbereich betrieben werden, wobei
der Pufferbereich 90 die entstehenden Schwankungen im Durchsatz der Werkstücke ausgleicht.
In diesem Fall wären erste und zweite Werkstücke als jeweils eine Anzahl von aufeinanderfolgenden
gleichartigen Werkstücken aufzufassen, welche sogar auch dieselben Bearbeitungsschritte
erfordern.
[0055] Fig. 3 zeigt ein Beispiel für einen Werkstückträger 104 mit Werkstücken 106, 108,
welche als Stossfänger für Automobilkarosserien angedeutet sind. Der Werkstückträger
104 befindet sich auf einer Förderstrecke 102, einem Bodenförderer mit Rollen 112.
Mit dem Werkstückträger 104 verbunden ist ein Datenträger 110, welcher Daten über
die zu bearbeitenden Werkstücke 106, 108 enthält und welche mit einer Lesevorrichtung
auslesbar sind. Der Datenträger kann aber auch durchaus nur eine Seriennummer enthalten,
wobei eine Zuordnung der Seriennummer zu den zu bearbeitenden Werkstücken 106, 108
in einer separaten Zuordnungstabelle erfolgt, welche beispielsweise auch im übergeordneten
Steuersystem enthalten ist.
Bezugiszeichenliste
[0056]
- 1
- erstes Werkstück
- 2
- zweites Werkstück
- 10a
- erstes Bearbeitungssystem in einem ersten Verfahrenszustand
- 10b
- erstes Bearbeitungssystem in einem zweiten Verfahrenszustand
- 10c
- erstes Bearbeitungssystem in einem dritten Verfahrenszustand
- 12
- erster Bearbeitungsbereich
- 14
- zweiter Bearbeitungsbereich
- 16
- dritter Bearbeitungsbereich
- 18
- Förderstrecke des ersten Bearbeitungsbereiches
- 20
- Förderstrecke des zweiten Bearbeitungsbereiches
- 22
- Förderstrecke des dritten Bearbeitungsbereiches
- 30
- erstes Bearbeitungssystem
- 32
- erste schaltbare Abzweigung
- 34
- zweite schaltbare Abzweigung
- 36
- erste Bearbeitungsvorrichtung
- 50a
- zweites Bearbeitungssystem in einem ersten Verfahrenszustand
- 50b
- zweites Bearbeitungssystem in einem zweiten Verfahrenszustand
- 52
- vierter Bearbeitungsbereich
- 54
- fünfter Bearbeitungsbereich
- 56
- sechster Bearbeitungsbereich
- 58
- Förderstrecke des vierten Bearbeitungsbereiches
- 60
- Förderstrecke des fünften Bearbeitungsbereiches
- 62
- Förderstrecke des sechsten Bearbeitungsbereiches
- 70
- zweites Bearbeitungssystem mit Puffer des Fördersystems
- 72
- dritte schaltbare Abzweigung
- 74
- vierte schaltbare Abzweigung
- 76
- zweite Bearbeitungsvorrichtung
- 78
- fünfte schaltbare Abzweigung
- 80
- sechste schaltbare Abzweigung
- 82
- erste Lesevorrichtung
- 84
- zweite Lesevorrichtung
- 86
- dritte Lesevorrichtung
- 88
- vierte Lesevorrichtung
- 90
- Pufferbereich des Fördersystems
- 100
- Beispiel für einen Werkstückträger mit Werkstücken
- 102
- Teil einer Förderstrecke
- 104
- Werkstückträger
- 106
- erstes Anbauteil
- 108
- zweites Anbauteil
- 110
- Datenträger
- 112
- Rolle
1. Verfahren zum Bearbeiten einer Vielzahl von ersten (1) und zweiten (2) Werkstücken,
die sequentiell einem zumindest teilweise gemeinsamen Bearbeitungsprozess zugeführt
werden, wobei Werkstücke (1, 2, 106, 108) in wenigstens zwei Bearbeitungsschritten
in wenigstens zwei räumlich entfernten Bearbeitungsbereichen (12, 14, 16, 52, 54,
56) bearbeitet werden und ein Transport der Werkstücke (1, 2, 106, 108) zwischen den
jeweiligen Bearbeitungsbereichen (12, 14, 16, 52, 54, 56) durch ein gemeinsames Fördersystem
erfolgt, wobei die Werkstücke (1, 2, 106, 108) für einen jeweiligen Bearbeitungsschritt
auf einer dem Fördersystem zugehörigen Förderstrecke (18, 20, 22, 58, 60, 62, 102)
in den jeweiligen Bearbeitungsbereich (12, 14, 16, 52, 54, 56) ein- und ausgefördert
werden und wobei verfahrensgemäß erste (1) und zweite (2) Werkstücke in wenigstens
einem gemeinsamen Bearbeitungsbereich (12, 14, 54) von entgegengesetzten Seiten der
quer durch den Bearbeitungsbereich (12, 14, 54) verlaufend angeordneten Förderstrecke
(18, 20, 60) jeweils ein- und/oder ausgefördert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einem Bearbeitungsschritt ein Beschichtungsvorgang erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschichtungsvorgang in einer Lackierkabine mittels wenigstens eines Lackierroboters
erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einem Bearbeitungsschritt ein Trocknungsvorgang erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens erste Werkstücke (1) in den wenigstens einen gemeinsamen Bearbeitungsbereich
(12) von derselben Seite der Förderstrecke (18) ein- und ausgefördert werden.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Werkstück (1, 2, 106, 108) während des Förderns durch einen Bearbeitungsbereich
(12, 14, 16, 52, 54, 56) gleichzeitig darin zumindest partiell bearbeitet wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Bearbeitungsbereich (12, 14, 16, 52, 54, 56) an einem eingeförderten Werkstück
(1, 2, 106, 108) mehrere Bearbeitungsschritte durchgeführt werden.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem wenigstens einen gemeinsamen Bearbeitungsbereich (12, 14, 54) wenigstens ein
Bearbeitungsschritt für erste (1) und zweite (2) Werkstücke unterschiedlich erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Werkstücke (1, 2, 106, 108) vor der Bearbeitung auf einem Werkstückträger (104) angeordnet
und dann der Bearbeitung zugeführt werden.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Werkstücke (1, 2, 106, 108) mit einem Boden- oder Hängeförderer gefördert werden.
11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fördersystem und/oder die zugehörigen Förderstrecken (18, 20, 22, 58, 60, 62
102) zumindest abschnittsweise mit einer jeweils angepassten Fördergeschwindigkeit
betrieben werden.
12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fördersystem und/oder die zugehörigen Förderstrecken (18, 20, 22, 58, 60, 62,
102) zumindest abschnittsweise in einer jeweils angepassten Förderrichtung betrieben
werden.
13. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein zumindest abschnittsweiser unterschiedlicher Förderweg für erste und zweite Werkstücke
mittels wenigstens einer schaltbaren Abzweigung (32, 34, 72, 74, 78, 80) im Fördersystem
vorgegeben wird.
14. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Werkstücke (1, 2, 106, 108) zwischen zwei Bearbeitungsschritten in einem Pufferbereich
(90) des Fördersystems zwischengespeichert werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet dass nach einem fördertechnisch bedingten Übergang eines Werkstückträgers (104) und/oder
eines Werkstückes (1, 2, 106, 108) auf eine Förderstrecke (18, 20, 60), die in einen
gemeinsamen Bearbeitungsbereich (12, 14, 54) führt, vor Einfördern in den Bearbeitungsbereich
ein mit dem Werkstückträger (104) und/oder dem Werkstück verbundener Datenträger (110)
automatisch mittels einer Lesevorrichtung (82, 84, 86, 88) gelesen wird.
16. Bearbeitungsbereich (12, 14, 16, 52, 54, 56) für das Bearbeiten von Werkstücken (1,
2, 106, 108) entsprechend dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, mit einer
einem Fördersystem zugehörigen Förderstrecke (18, 20, 22, 58, 60, 62, 102) zum Ein-
und Ausfördern von Werkstückträgern (104) und/oder auf diesen angeordneten Werkstücken
(1, 2, 106, 108), dadurch gekennzeichnet, dass die Förderstrecke (18, 20, 22, 58, 60, 62) bidirektional betreibbar ist und dass
zwischen beiden Anschlussstellen (32, 34, 72, 74, 78, 80) der Förderstrecke (18, 20,
22, 58, 60, 62) an das weitere Fördersystem einerseits und der Ein- beziehungsweise
Austrittsstelle der Förderstrecke (18, 20, 22, 58, 60, 62) in den Bearbeitungsbereich
(12, 14, 16, 52, 54, 56) andererseits jeweils wenigstens eine Lesevorrichtung (82,
84, 86, 88) zum Lesen eines mit einem Werkstück (1, 2, 106, 108) und/oder Werkstückträger
(104) verbundenen Datenträgers (110) vorgesehen ist.
17. Bearbeitungsbereich nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass dieser eine Lackierkabine ist.
18. Bearbeitungsbereich nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass für die Bearbeitung der Werkstücke (1, 2, 106, 108) Lackierroboter vorgesehen sind.