[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidemaschine für Lebensmittel nach den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Solche Schneidemaschinen werden in der Praxis verwendet, um aus Lebensmittelsträngen
Scheiben abzutrennen. Dabei ist eine hohe Schnittleistung wünschenswert.
[0003] Aus der
DE 21 49 208 ist eine Schneidemaschine für Lebensmittel bekannt. Dort werden Scheiben von einem
Lebensmittelprodukt abgetrennt und auf einer Plattform aufgefangen. Die Plattform
wird während des Schneidens langsam abgesenkt und ist mit einer Waage zum Ermitteln
des Gewichts der abgeschnittenen Scheiben verbunden.
[0004] Eine weitere Schneidemaschine für Lebensmittel ist in der
US 4,794,996 dargestellt. Diese Schneidemaschine weist zwei integrierte Waagen auf, wobei eine
erste Waage im Schneidebereich unterhalb des Messers angeordnet ist und eine zweite
Waage an einem Förderband entfernt von dem Schneidebereich angeordnet ist. Die erste
Waage ermittelt das Gewicht der geschnittenen Scheiben und die zweite Waage ermittelt
das Gewicht der geschnittenen Portion. Ein Conroller ist mit den beiden Waagen verbunden
und verwendet die Gewichtsinformation um die Dicke der Scheiben dem Wunschgewicht
gemäß einzustellen. Der Messwert der ersten Waage wird dabei über mehrere Messungen
gemittelt, da im direkten Schneidebereich Aufgrund der Einflüsse von fallenden Scheiben
und der Vibrationen des Antriebs eine genaue Gewichtsmessung erschwert ist.
[0005] Bei zunehmender Schneidegeschwindigkeit treten Vibrationen auf, die die Standfestigkeit
der Maschine beeinträchtigen und zudem eine mit einer Waage durchgeführte Kontrolle
des Scheideergebnisses beeinträchtigen.
[0006] Die
US 5,724,874 A zeigt eine Schneidemaschine mit orbital umlaufendem Schneidmesser. Das zu schneidende
Lebensmittel wird dem Schneidmesser als Strang zugeführt. Um das Schneidmesser zu
beschleunigen oder abzubremsen werden Leertakte durchgeführt, bei denen das Schneidmesser
ohne zu Schneiden umläuft. Diese Leertakte gehen zu Lasten der Schneidegeschwindigkeit.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schneidemaschine zu schaffen, die
einen möglichst vibrationsarmen Lauf verbunden mit einer hohen Schneidegeschwindigkeit
ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schneidemaschine mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Die Schneidemaschine weist einen Antriebsmotor auf, der das Messer auf einer Kreisbahn
in Schneidrichtung umlaufend antreibt. Die Drehrichtung des Antriebsmotors wird über
eine Steuerungsvorrichtung gesteuert. Bei einem Beschleunigen des Schneidmessers steuert
die Steuerungsvorrichtung den Antriebsmotor erst eine bestimmte Strecke entgegen der
Schneidrichtung und dann in Schneidrichtung. Dadurch steht für das Beschleunigen des
Schneidmessers ein größerer Weg zur Verfügung, so dass die notwendige Kraft zum Beschleunigen
des Schneidmessers kleiner gehalten werden kann. Zudem kann das Schneidmesser in sich
rotierend angetrieben werden, um ein gutes Schnittergebnis zu erhalten.
[0010] Bei bekannten Schneidemaschinen wird oftmals zum Beschleunigen ein sogenannter Leertakt
gefahren, bei dem das Schneidemesser erst beschleunigt wird, bevor dem Schneidmesser
Schneigut zugeführt werden kann. Dafür muss dann bei jedem Beschleunigen das Schneidgut
aus einem Schneidebereich entfernt werden. Dies erfolgt in der Regel über automatisch
angetriebene Zuführeinrichtungen, die den Lebensmittelstrang zurückziehen. Ein solcher
Leertakt vermindert aber die maximal erreichbare Schneidleistung und verursacht zusätzliche
Vibrationen. Der Leertakt kann bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung vollständig
entfallen uns somit eine hohe Schneidleistung erzielt werden.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführung ist das Schneidmesser mit einer Messerabdeckung
versehen, die das Schneidmesser in einer Parkposition abdeckt. In der Parkposition
steht das Schneidmesser still und ist vollständig unterhalb der Messerabdeckung angeordnet.
Es ist vorgesehen, die Messerabdeckung so groß zu bemessen, dass diese, bis auf einen
freien Schneidebereich, die gesamte Kreisbahn des Schneidemessers abdeckt. Somit fungiert
die Messerabdeckung als Schutz vor unbeabsichtigtem Berühren des Schneidmessers und
trägt zu der Betriebssicherheit der Maschine bei. Der von der Messerabdeckung, insbesondere
vollständig abgedeckte Bereich kann dabei je nach Ausführung ein unterschiedlich großes
Kreissegment umfassen. Der insbesondere vollständig abgedeckte erste Bereich kann
dabei einen Bereich umfassen, der mindestens ein Kreissegment von 90° bis 270° abdeckt,
bis maximal hin zu einer Abdeckung des Bereichs von 170° bis 210°, bezogen auf einen
Kreis bei dem 0° bzw. 360° oben angeordnet ist. Der zweite Bereich oder Schneidebereich
reicht demzufolge über ein Bereich, der irgendwo zwischen dem Winkelbereich von 270°
bis 90° bis hin zu einem Bereich von 210° bis 170° liegt.
[0012] Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass zum Beschleunigen oder Abbremsen des Schneidmessers
der von der Messerabdeckung geschützte Bereich der Kreisbahn des Schneidemessers genutzt
wird. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Steuerungsvorrichtung beim Beschleunigen
des Schneidmessers aus der Parkposition heraus den Antriebsmotor so weit entgegen
der Schneidrichtung dreht, bis das Messer eine Randzone der Messerabdeckung erreicht.
Zum Abbremsen des Schneidmessers kann die Steuerungsvorrichtung den Antriebsmotor
über die Parkposition hinaus noch ein Stück weiter in Schneidrichtung drehen, bis
das Messer eine Randzone der Messerabdeckung erreicht und dann den Antriebsmotor so
weit entgegen der Schneidrichtung dreht bis das Schneidmesser die Parkposition erreicht.
[0013] Ferner kann vorgesehen sein, dass zur Verbesserung der Laufruhe die Steuerungsvorrichtung
den Antriebsmotor beim Beschleunigen und/oder Abbremsen des Schneidmessers so ansteuert,
dass das Schneidmesser über den gesamten Beschleunigungsweg bzw. Bremsweg mit einem
harmonischen Kraftverlauf beschleunigt bzw. abbremst. Dadurch werden Kraftspitzen
vermieden, die zu Vibrationen führen könnten.
[0014] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass die Steuerungsvorrichtung den Antriebsmotor
beim Beschleunigen und/oder Abbremsen des Schneidmessers so ansteuert, dass der Verlauf
der Antriebskraft und damit die Beschleunigungskurve des Schneidmessers einer harmonischen
Funktion, vorzugsweise einer Sinusfunktion entspricht. Dadurch werden Sprünge in der
Beschleunigungskurve des Schneidmessers vermieden, so dass keine Kraftspitzen auftreten,
die zu unerwünschten Vibrationen führen könnten. Die Werte zum Steuern des Antriebsmotors
kann die Steuerungsvorrichtung anhand einer vorgegebenen Formel jeweils neu berechnen
oder einer in einem Speicher abgelegten Tabelle mit bereits vorberechneten Werten
entnehmen.
[0015] Um den Schneidvorgang besonders gut und exakt steuern zu können ist in einer Ausführung
vorgesehen, das dass die Steuerungsvorrichtung mit einer Waage zum Ermitteln des Gewichtes
der abgetrennten Scheiben verbunden ist, deren Lastplatte eine Auffangfläche zum Auffangen
der abgetrennten Scheiben bildet.
[0016] Vorteilhafterweise kann die Waage als eine steuerbare Waage ausgebildet sein, die
von einer Steuerungsvorrichtung zum Ermitteln des Gewichts der abgetrennten Scheiben
freigegeben oder gesperrt wird. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Waage
eine schaltbare Dämpfung aufweist, so dass zum Sperren der Waage eine hohe Dämpfung
und zum Freigeben der Waage eine niedrige Dämpfung geschaltet wird. Die Dämpfung kann
dabei in einem elektronischen Filter oder mittels eines schaltbaren Dämpferbauteils
erfolgen, welches eine mechanische Dämpfung der Waage vornimmt. Als ein solches Dämpferbauteil
kann z. B. ein hydraulischer Dämpfer dienen, der mit einem Lastaufnehmer der Waage
verbunden ist und eine über ein Ventil schaltbare Dämpfungskennlinie aufweist. Auch
eine Spule, die in Zusammenspiel mit einem Magneten die Auslenkung der Waage bzw.
eines Lastaufnehmers der Waage begrenzt, kann als Dämpferbauteil verwendet werden.
[0017] Um eine dekorative Ablage des Schneidguts zu erreichen kann vorgesehen sein, dass
die Auffangfläche einen Förderantrieb zum horizontalen Transport der Scheiben aufweist.
Die Scheiben können durch den Förderantrieb dabei in Transportrichtung und quer zur
Transportrichtung verschoben werden um ein zweidimensionales Ablagebild des Schnittguts
zu realisieren. Es können so die Scheiben geschindelt, d. h. einander teilweise überlappend
und/oder als Kreis abgelegt werden.
[0018] Um ein möglichst genaues Messergebnis zu erzielen ist vorgesehen, dass die Steuerungsvorrichtung
die Waage sperrt, wenn von der Maschine Vibrationen oder Kräfte zu erwarten sind,
die das Messergebnis verfälschen könnten. Solche Betriebszustände sind z. B. Beschleunigungsphasen
oder Abbremsphasen, bei denen das Schneidmesser oder ein Förderbandantrieb oder sonst
ein Antrieb der Schneidemaschine beschleunigt oder abgebremst wird.
[0019] So kann z. B. zu Beginn eines Schneidvorganges die Steuerungsvorrichtung die Waage
sperren, dann das Schneidmesser auf Schnittgeschwindigkeit beschleunigen und die Auffangfläche
in die höchste Position verfahren, Anschließend wird die Auffangfläche nach unten
beschleunigt, bis die gewünschte Absenkgeschwindigkeit und/oder Schnittgeschwindigkeit
erreicht ist, die sich aus der gewünschten Scheibendicke und der Schnittgeschwindigkeit
ergibt. Ist die Geschwindigkeit erreicht, gibt die Steuervorrichtung die Waage frei.
Die oberste Position der Äuffangfläche ist dabei höher, als die Position der durchschnittlichen
Fallhöhe der Scheiben um genügend Beschleunigungsweg zur Verfügung zu stellen.
[0020] Von Vorteil ist, wenn während einer solche Beschleunigungsphase eines Antriebs die
Dämpfung der Waage erhöht wird, da dadurch mechanische Schwingungen der Waage unterdrückt
werden. Die Steuerungsvorrichtung kann die Waage freigeben, wenn ein Betriebszustand
der Schneidemaschine erreicht ist, in dem typischerweise keine Schwingungen mehr auftreten,
insbesondere wenn alle Antriebe mit konstanter Geschwindigkeit laufen.
[0021] Der Abtransport der Scheiben von der Auffangfläche der Waage erfolgt vorzugsweise,
wenn die Steuerungsvorrichtung feststellt, dass das Zielgewicht der Portion oder die
gewünschte Anzahl an Scheiben erreicht ist und dann zunächst die Waage sperrt und
dann den Förderantrieb zum Abtransport des Schnittguts ansteuert. Die Portion wird
dabei an ein weiteres Förderband übergeben, welches die Portion weitertransportiert.
[0022] Eine Anwendung der erfindungsgemäßen Schneidemaschine ist insbesondere in der Lebensmittel
verarbeitenden Industrie zum Schneiden von Lebensmittelprodukten wie z. B. Wurst oder
Käse vorgesehen.
[0023] Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und der
dazugehörenden Beschreibung beschrieben.
[0024] Es zeigen,
- Figur 1:
- Eine schematische 3D Darstellung einer erfindungsgemäßen Schneidemaschine
- Figur 2:
- Eine schematische Schnittdarstellung des in der Schneidemaschine verbauten Schneidmessers
mit Antrieb
- Figur 3:
- Eine schematische Darstellung des Aufbaus der Schneidemaschine
- Figur 4:
- Eine schematische Darstellung des Schnittbereichs der Schneidemaschine
[0025] Eine Schneidemaschine 1 ist mit ihrem Gehäuse 11 in der
Figur 1 gezeigt. Das Gehäuse 11 der Schneidemaschine 1 ist auf höhenverstellbaren Füßen 15
gelagert und weist zum einfacheren Transport der Schneidemaschine 1 Rollen 16 auf,
die an der Unterseite des Gehäuses 11 angebracht sind. Das Gehäuse 11 haltert unter
einer verschwenkbaren Messerabdeckung 13 ein Schneidemesser 4 mit dazugehörendem Messerantrieb
41, das in der
Figur 2 bei abgenommener Messerabdeckung 13 näher dargestellt ist.
[0026] Über eine an dem Gehäuse 11 schwenkbar gelagerte Produktzuführung 12 kann bei der
Schneidemaschine Schneidgut einem Schneidebereich 44 zugeführt werden. Die schwenkbare
Lagerung der Produktzuführung 12 erlaubt ein bequemes Beschicken der Schneidemaschine
1, indem die Produktzuführung 12 zum Beschicken mit frischen Schneidgut abgeklappt
wird, so dass die Produktauflage im wesentlichen horizontal verläuft, und nach dem
Einlegen des Schneidguts die Produktzuführung 12 nach oben in eine Schneidstellung
zurückgeschwenkt wird. Als Schneidgut sind vor allem Lebensmittelriegel wie Wurstriegel
oder Käseriegel vorgesehen, von denen über das Schneidmesser 4 im Schneidebereich
44 einzelne Scheiben abgetrennt werden.
[0027] Die abgetrennten Scheiben werden im Schneidebereich 44 unterhalb des Schneidmessers
4 auf einer Auffangfläche 31 aufgefangen. Auf der Auffangfläche 31 werden die Scheiben
gesammelt und als Portion einem Förderband 14 zum Abtransport übergeben. Das Förderband
14 ist in dem Gehäuse 11 horizontal verlaufend angeordnet und transportiert die geschnittenen
Portionen aus der Schneidemaschine 1 heraus.
[0028] Eine im Gehäuse 11 angeordnete Steuerungsvorrichtung 2 steuert den Schneidevorgang.
Die Steuerungsvorrichtung 2 weist ein Display 21 zur Anzeige von Daten und eine Tastatur
22 zur Eingabe von Daten auf.
[0029] Das Schneidmesser 4 ist als Kreismesser ausgebildet und wird von einem Messerantrieb
41 angetrieben. Der Aufbau des Messerantriebs 41 ist in der Figur 2 dargestellt. Er
weist einen Elektromotor 43 auf, der über ein Getriebe mit Riementrieb mit dem Schneidmesser
4 verbunden ist und dieses antreibt.
[0030] Der schematische Aufbau der Schneidemaschine 1 ist in der
Figur 3 gezeigt. Das Schneidgut liegt auf der Produktauflage 17 auf und wird über eine Zuführeinheit
18 dem Schneidmesser 4 zum Abtrennen von Scheiben zugeführt. Die Zuführeinheit 18
ist über einen Motor angetrieben und kann in der Zustellrate eingestellt werden, so
dass die Dicke der abgetrennten Scheiben variabel ist.
[0031] Unterhalb des Schneidebereichs ist eine Waage 3 angeordnet, die eine Auffangfläche
31 aufweist, auf der die abgetrennten Scheiben aufgefangen werden.
[0032] Die Auffangfläche 31 ist als Lastplatte der Waage 3 ausgebildet und weist einen Förderantrieb
33 auf, der die Scheiben horizontal transportiert. Über einen Fördermotor 34 wird
eine Walze angetrieben, über die ein Förderband umlaufend geführt ist. Das Förderband
dient als Auflage für die Scheiben. In Abhängigkeit der Geschwindigkeit des Förderbandes
werden bei einer geringen Geschwindigkeit die Scheiben geschindelt abgelegt und bei
einer höheren Geschwindigkeit abtransportiert und an das Förderband 14 übergeben.
[0033] Die Bewegung des Schneidmessers 4 ist in der
Figur 4 dargestellt. Die Bewegung des Schneidmessers 4 ist dabei durch Pfeile angedeutet.
Das Schneidmesser 4 ist über einen Hebelarm 42 gehaltert und läuft planetarisch auf
einer Kreisbahn um. Es rotiert dabei mit einer hohen Geschwindigkeit um seinen Mittelpunkt,
der sich wiederum auf der Kreisbahn bewegt. Zum Anhalten des Schneidmessers 4 wird
dieses in eine Parkposition gefahren. Die Parkposition entspricht dem obersten Punkt
der Kreisbahn, sozusagen der 12 Uhr Stellung oder 0°. In dieser Parkstellung ist das
Schneidmesser 4 vollständig hinter der Messerabdeckung 13 angeordnet und greift nicht
in den Schneidbereich 44 ein. Ein versehentliches Berühren des Schneidmessers 4 ist
daher nicht möglich, so dass etwaige Verletzungen bei stillstehendem Schneidmesser
4 verhindert werden.
[0034] Die Schnittposition des Schneidmessers 4 liegt der Parkposition gegenüber. Die Schnittposition
ist auf der Kreisbahn also sozusagen in der 6 Uhr Stellung oder 180° angeordnet.
[0035] Die Steuerungsvorrichtung 2 ist zur Steuerung des Schneidvorganges mit einzelnen
Komponenten der Schneidemaschine verbunden. Komponenten sind die Waage 3, der Hubantrieb
32, der Förderantrieb 33, der Messerantrieb 43 und die Produktzuführung 18. Die Steuerungsvorrichtung
2 steuert alle Antriebe der Schneidemaschine 1 und gibt die Waage 3 entweder zur Gewichtsermittlung
frei oder sperrt diese. Dadurch kann die Steuerungsvorrichtung 2 immer dann, wenn
ein Antrieb, wie der Messerantrieb 41 oder der Hubantrieb 32 oder der Förderantrieb
33, beschleunigt, die Waage 3 sperren. Bei der Beschleunigung eines Antriebs treten
Vibrationen bzw. Kräfte auf, die während des Beschleunigungsvorganges das Messergebnis
der Waage 3 verfälschen könnten. Indem die Steuerungsvorrichtung 2 die Waage 3 in
den Betriebszuständen der Beschleunigung sperrt, bzw. in den Betriebszuständen ohne
eine Beschleunigung, also bei konstantem Lauf oder Stillstand der Antriebe freigibt,
wird das Messergebnis verbessert.
[0036] Bei einer Beschleunigung des Schneidmessers 4 auf der Kreisbahn steuert die Steuervorrichtung
den Antriebsmotor 43 des Schneidmessers 4. Zum Beschleunigen wird das Schneidmesser
4 von der Parkposition aus, entgegen der durch Pfeil dargestellten Schneidrichtung,
um einen bestimmten Drehwinkel zurückgedreht, bis der Rand des Schneidmessers 4 in
dem Randbereich der Messerabdeckung 13 zum Schneidbereich 44 hin zu liegen kommt.
Der Betrag um den das Schneidmesser zurückgedreht wird, ist vorzugsweise einstellbar.
Dafür ist ein mit dem Antriebsmotor 43 bzw. mit dessen Getriebe verbundener Drehwinkelsensor
vorgesehen, der der Steuervorrichtung 2 die Position des Schneidemessers 4 übermittelt.
Der Drehwinkelsensor kann auch optischer Sensor, insbesondere als Lichtschranke ausgeführt
sein, die den Schneidebereich überwacht. Ausgehend von dieser Position steht dem Schneidmesser
für die Beschleunigung ein vergrößerter Weg zur Verfügung.
[0037] Anschließend beschleunigt die Steuervorrichtung 2 den Antriebsmotor 43 bzw. das Schneidmesser
in Schneidrichtung, so dass das Schneidmesser beim Eintauchen in die Schneidposition
seine volle Schnittgeschwindigkeit aufweist und dann mit konstanter Winkelgeschwindigkeit
umläuft.
[0038] Beim Abbremsen steuert die Steuerungsvorrichtung 2 das Schneidmesser 4 bzw. den Antriebsmotor
43 sinngemäß, so dass das Schneidmesser 4 den über seine Parkposition hinaus bis zum
Rand des Schneidebereichs hin reichenden Weg der Kreisbahn als Bremsweg möglichst
vollständig ausnützt. Anschließend dreht die Steuerungsvorrichtung 4 den Antriebsmotor
43 in die Parkposition zurück. So steht auch zum Abbremsen des Schneidmessers 4 ein
vergrößerter Weg zur Verfügung. Das Beschleunigen wie auch das Abbremsen des Schneidmessers
4 erfolgt dabei vollständig in dem von der Messerabdeckung 13 abgedeckten Bereich.
[0039] Die Waage ermittelt direkt das Gewicht der geschnittenen Scheiben und übermittelt
dieses an die Steuerungsvorrichtung 2. Anhand des real gemessenen Gewichts der Scheibe
kann die Steuerungsvorrichtung 2 die Zuführeinrichtung 18 zum Einstellen eines gewünschten
Zielgewichts oder zum Einstellen einer gewünschten Scheibendicke ansteuern. Bei einer
vorgegebenen Schnittgeschwindigkeit kann die Steuerungsvorrichtung 2 z. Bsp. durch
eine Erhöhung der Zuführgeschwindigkeit der Zuführeinrichtung 18 die Dicke der Scheiben
erhöhen. Bei einer Absenkung der Zuführgeschwindigkeit ergeben sich dagegen dünnere
Scheiben.
[0040] Über die direkte Rückkopplung des Gewichts der geschnittenen Scheiben von der Waage
3 auf die Steuerungsvorrichtung 2 ist eine exakte Einstellung eines gewünschten Zielgewichts
einer Portion bei einer bestimmten Scheibenanzahl möglich.
1. Schneidemaschine, insbesondere Hochleistungsslicer, mit einem über einen Antriebsmotor
(43) angetriebenen, in sich rotierenden Schneidmesser (4), welches zum Abtrennen von
Scheiben eines zugeführten Lebensmittelriegels von dem Antriebsmotor (43) angetrieben
auf einer Kreisbahn in Schneidrichtung umläuft und einer Steuerungsvorrichtung (2),
die den Antriebsmotor steuert,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungsvorrichtung (2) zum Beschleunigen des Schneidmessers (4) den Antriebsmotor
(43) erst entgegen der Schneidrichtung dreht und dann abbremst und in Schneidrichtung
antreibt.
2. Schneidemaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antriebsmotor (43) einen Positionssensor zum Erfassen der Position des Schneidmessers
(4), vorzugsweise einen Drehwinkelgeber, aufweist der mit der Steuerungsvorrichtung
(2) verbunden ist.
3. Schneidemaschine nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungsvorrichtung (2) den Antriebsmotor (43) zum Beschleunigen des Schneidmessers
(4) erst um einen vorbestimmten, vorzugsweise einstellbaren Drehwinkel entgegen der
Schneidrichtung dreht, dann abbremst und in Schneidrichtung antreibt.
4. Schneidemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Messerabdeckung (13) die Kreisbahn des Schneidmessers (4) abdeckt und lediglich
einen Bereich in der Schneidposition der Schneidmessers (4) frei lässt und eine Parkposition
des Schneidmessers (4) unterhalb der Messerabdeckung angeordnet ist.
5. Schneidemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schneidposition der Parkposition gegenüber liegt.
6. Schneidemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungsvorrichtung (2) beim Beschleunigen des Schneidmessers (4) aus der Parkposition
heraus den Antriebsmotor (43) so weit entgegen der Schneidrichtung dreht bis das Messer
eine Randzone der Messerabdeckung erreicht.
7. Schneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungsvorrichtung (2) beim Abbremsen des Schneidmessers (4) aus der Schneidposition
heraus, den Antriebsmotor (43) über die Parkposition hinaus in Schneidrichtung dreht,
vorzugsweise bis das Schneidmesser (4) eine Randzone der Messerabdeckung (13) erreicht,
und dann den Antriebsmotor (43) so weit entgegen der Schneidrichtung dreht bis das
Schneidmesser (4) die Parkposition erreicht.
8. Schneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungsvorrichtung (2) den Antriebsmotor (43) beim Beschleunigen und/oder
Abbremsen des Schneidmessers (4) so ansteuert, dass dieser das Schneidmesser (4) über
den gesamten Beschleunigungsweg bzw. Bremsweg mit einer konstanten Kraft oder einem
harmonischen Kraftverlauf beschleunigt bzw. abbremst.
9. Schneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungsvorrichtung (2) mit einer Waage (3) zum Ermitteln des Gewichtes der
abgetrennten Scheiben verbunden ist, deren Lastplatte eine Auffangfläche (31) zum
Auffangen der abgetrennten Scheiben und eine bildet.
10. Schneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungsvorrichtung (2) einen Hubantrieb (32) zum Heben und/oder Senken der
Auffangfläche (31) ansteuert, indem sie aus einer einstellbaren Scheibendicke und
der Schnittgeschwindigkeit die Geschwindigkeit der Hubbewegung so bestimmt, dass die
Fallhöhe der abgetrennten Scheiben konstant ist.
11. Schneidemaschine nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungsvorrichtung (2) die Waage (3) erst freigibt, wenn der Hubantrieb und/oder
der Förderantrieb mit konstanter Geschwindigkeit läuft.
12. Schneidemaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass über die Steuerungsvorrichtung (2) ein Zielgewicht vorgebbar ist und die Steuerungsvorrichtung
(2) nach Erreichen des Zielgewichts das Schneidmesser abbremst.