Anwendungsgebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Ruderanordnung für Schiffe mit höheren Geschwindigkeiten
mit einem kavitationsreduzierenden, twistierten, insbesondere Vollschweberuder gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Stand der Technik
[0002] Schiffsruder, wie Vollschweberuder oder Balance-Profilruder, mit oder ohne angelenkter
Flosse sind in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt. Ebenso bekannt sind
Schiffsruder mit einem twistierten Ruderblatt, das aus zwei übereinanderliegenden
Ruderblattabschnitten besteht, deren dem Propeller zugekehrte Nasenleisten derart
seitlich versetzt sind, dass die eine Nasenleiste nach Backbord und die andere Nasenleiste
nach Steuerbord versetzt ist.
[0003] So beschreibt
JP (A) Sho 58-30896 ein Ruder für Schiffe mit einem twistierten Ruderblatt, das aus einem oberen und
einem unteren Teil besteht, wobei beide Teile in ihren dem Propeller zugekehrten Richtungen
verwunden sind und zwar derart, dass nur die die Nasenleisten betreffenden Bereiche
der beiden Teile seitlich versetzt sind, wohingegen die sich zu den Endleisten der
beiden Teile erstreckenden Bereiche gleiche Querschnittsformen und gleiche Querschnittsabmessungen
aufweisen.
[0004] Die
GB 332,082 offenbart ebenfalls ein Schiffsruder mit einem twistierten Ruderblatt, dessen dem
Propeller zugekehrten Profilbereiche, nämlich die Nasenleisten nach Steuerbord und
nach Backbord seitlich ausgestellt sind, wobei die Nasenleisten spitz auslaufend ausgebildet
sind. Die Querschnittsprofile der beiden Ruderblattabschnitte sind so ausgebildet,
dass die backbordseitig und steuerbordseitig liegenden Seitenwandflächen der beiden
Ruderblattabschnitte zwischen den Endleisten bis zu den seitlich abgebogenen Nasenleisten
wölbungslos und zwar geradlinig verlaufen, so dass die Seitenwandflächen keine nach
außen gewölbten Bereiche mit unterschiedlichen Krümmungsradien aufweisen. Hinzu kommt
noch, dass die Profilausgestaltung des Ruderblattes derart ist, dass die beiden Querschnittsflächen
der beiden übereinanderliegend angeordneten Ruderblattabschnitte gleich groß sind
und sich über die gesamte Höhe des Ruderblattes erstrecken. Durch die spitz auslaufenden
Nasenleisten werden scharfkantige Einschnitte ausgebildet, die der Kavitation und
Zerstörung ausgesetzt sind. Mit der Profilausgestaltung dieses Ruders soll eine Verbesserung
der Propulsion erreicht werden.
[0005] Die Geschwindigkeiten moderner Schiffe nehmen immer weiter zu. Durch die mit der
höheren Geschwindigkeit verbundenen schnellen Strömungsgeschwindigkeiten nimmt die
Belastung auf die Propeller und auf das Ruder zu. Die Symmetrie des Profils von bekannten
Ruderblättern führt zu Unterdruckgebieten auf der Ruderoberfläche, die zu Kavitationen
und so zu Erosionen führen. Kavitation entsteht an den Stellen des Ruderblattes, an
denen die Strömung extrem beschleunigt wird. Dabei schlägt die starke Rotationsströmung
des Propellers mit großer Geschwindigkeit auf der Ruderblattoberfläche auf. Durch
diese starke Beschleunigung sinkt der statische Druck unter den Dampfdruck des Wassers,
wodurch Dampfblasen entstehen, die schlagartig implodieren. Diese Implosionen führen
zu einer Zerstörung der Ruderblattoberfläche, was teure Reparaturen zur Folge hat;
oftmals müssen neue Ruderblätter eingesetzt werden.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ruderanordnung für Schiffe mit große
und sehr große Abmessungen aufweisenden, insbesondere Vollschweberuderblättern mit
twistierter Rudervorderkänte zu schaffen, bei denen Erosionserscheinungen am Ruderblatt
durch Kavitationsbildung, insbesondere beim Einsatz bei schnellen Schiffen mit hochbelasteten
Propellern, vermieden werden, und eine Ruderschaftlagerung vorgesehen ist, bei der
das in das Ruderblatt hineingezogene Kokerrohr über ein bodenseitig integriertes Halslager
die Ruderkräfte auf direktem Wege in den Schiffskörper leitet, wobei die Krafteinleitung
als Kragarm als reine Biegebeanspruchung ohne Torsionsmomente geschieht. Außerdem
sollen die auf das Ruderblatt in dessen unteren Bereich einwirkenden, durch den sehr
hohe Strömungsgeschwindigkeiten aufweisenden Propellerabstrom erzeugten Kräfte aufgefangen
und das Ruderblatt ausbalanciert werden, ohne dass dabei eine Beschädigung der Lager
für den Ruderschaft eintritt.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe bei einer Ruderanordnung gemäß der eingangs beschriebenen
Art durch das funktionelle Zusammenwirken eines twistierten Vollschweberuderblattes
mit einer speziellen Ruderschaftlagerung mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmale.
[0008] Hiernach ist die erfindungsgemäße Ruderanordnung
dadurch gekennzeichnet, dass sie
a.) aus einem ein schlankes Profil mit einer geringen Profildicke aufweisenden, bevorzugterweise
Vollschweberuderblatt aus zwei übereinanderliegend angeordneten Ruderblattabschnitten
mit gleichen oder ungleichen Höhen, bevorzugterweise mit einem eine gegenüber der
Höhe des oberen Ruderblattabschnittes eine geringere Höhe aufweisenden unteren Ruderblattabschnitt
und mit dem Propeller zugekehrten, ein in etwa halbkreisförmiges Profil aufweisenden
Nasenleisten besteht, die derart positioniert sind, dass die eine Nasenleiste nach
Backbord BB oder Steuerbord SB und die andere Nasenleiste nach Steuerbord SB oder
Backbord BB seitlich zur Längsmittellinie LML des Ruderblattes versetzt sind, wobei
die Seitenwandflächen der beiden Ruderblattabschnitte in eine dem Propeller abgewandte
Endleiste zusammenlaufen,
a1.) wobei die beiden Nasenleisten und die Endleiste unter Verringerung der Querschnittsflächen
vom oberen Bereich OB zum unteren Bereich UB des Ruderblattes konisch sich nach unten
verjüngend verlaufen,
a2.) oder die Endleiste geradlinig und parallel zum Ruderschaft verläuft und die beiden
Nasenleisten unter Verringerung der Größe der Querschnittsflächen vom oberen Bereich
OB zum unteren Bereich UB des Ruderblattes konisch sich nach unten verjüngend verlaufen,
a3.) wobei die Querschnittsflächenabschnitte des oberen Ruderblattabschnittes und
des unteren Ruderblattabschnittes im Bereich zwischen der Endleiste und der größten
Profildicke PD des Ruderblattes eine Länge L aufweisen, die mindestens dem 1 ½-Fachen
gegenüber der Länge L1 der Querschnittsflächenabschnitte des oberen Ruderblattabschnittes
und des unteren Ruderblattabschnittes zwischen der größten Profildicke PD des Ruderblattes
und den Nasenleisten entsprechen,
a4.) wobei der obere Ruderblattabschnitt backbordseitig BB und der untere Ruderblattabschnitt
steuerbordseitig SB je einen flach bogenförmig verlaufenden und sich von den Nasenleisten
in Richtung zu der Endleiste erstreckenden Seitenwandabschnitt mit einer Länge L2
erstrecken, die sich über die Länge L'2 der Seitenwandabschnitte von den Nasenleisten
bis zur größten Profildicke PD zuzüglich einer Länge L"2 erstreckt, die mindestens
⅓ der Länge L'2 entspricht, wobei sich an den flach bogenförmig verlaufenden Seitenwandabschnitt
der geradlinig verlaufende Seitenwandabschnitt anschließt, der in die Endleiste ausläuft,
a5.) wobei der obere Ruderblattabschnitt steuerbordseitig SB und der untere Ruderblattabschnitt
backbordseitig BB je einen stark gewölbt bogenförmig verlaufenden und sich von den
Nasenleisten in Richtung zu der Endleiste erstreckenden Seitenwandabschnitt mit einer
Länge L3 aufweisen, die sich über die Länge L'3 der Seitenwandabschnitte von den Nasenleisten
bis zur größten Profildicke PD zuzüglich einer Länge L"3 erstreckt, die mindestens
⅓ der Länge L'3 entspricht, wobei sich an den stark gewölbt verlaufenden bogenförmigen
Seitenwandabschnitt ein geradlinig verlaufender Seitenwandabschnitt anschließt, der
in die Endleiste ausläuft,
a6.) wobei die beiden geradlinig verlaufenden Seitenwandabschnitte paarweise gleiche
Längen aufweisen und die zwischen den beiden Seitenwandabschnitten liegenden Querschnittsflächenabschnitte
gleich groß und symmetrisch ausgebildet sind, und
a7.) wobei der Abstand zwischen dem flach bogenförmig verlaufenden Seitenwandabschnitt
zur Längsmittellinie LML gegenüber dem Abstand zwischen dem stark bogenförmig verlaufenden
Seitenwandabschnitt zur Längsmittellinie LML größer ist und die zwischen den beiden
bogenförmig verlaufenden Seitenwandabschnitten zu beiden Seiten der Längsmittellinie
LML liegenden Querschnittsflächenabschnitte asymmetrisch ausgebildet sind, und
b.) aus einem mit dem Ruderblatt funktional zusammenwirkenden Ruderschaft mit mindestens
einem Lager besteht,
b1.) wobei der Ruderschaft, insbesondere aus Schmiedestahl oder einem anderen geeigneten
Material zusammen mit dem diesen aufnehmenden Kokerrohr, insbesondere aus Schmiedestahl
oder einem anderen geeigneten Material im Bereich der größten Profildicke PD oder
zwischen dieser und den Nasenleisten des oberen Ruderblattabschnittes in diesem angeordnet
ist und sich mit seiner endseitigen Befestigungsvorrichtung über die gesamte Höhe
des oberen Ruderblattabschnittes erstreckt,
b2.) wobei das tief in den oberen Ruderblattabschnitt hineingezogene Kokerrohr für
den Ruderschaft als Kragarm mit einer mittigen Innenlängsbohrung zur Aufnahme des
Ruderschaftes versehen ist,
b3.) wobei der Kokerrohrquerschnitt dünnwandig ausgeführt ist und das Kokerrohr im
Bereich seines freien Endes zur Lagerung des Ruderschaftes innenwandseitig ein Halslager
aufweist, und
b4.) wobei der Ruderschaft in seinem Endbereich mit einem Abschnitt aus dem Kokerrohr
herausgeführt und mit dem Ende dieses Abschnittes mit dem oberen Ruderblattabschnitt
verbunden ist.
[0009] Überraschend hat es sich gezeigt, dass durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des
twistierten Ruderblattes als Vollschweberuder mit seiner geringen Profildicke und
der Lagerung des Ruderschaftes im Bereich der größten Profildicke im oberen Ruderblattabschnitt
des Ruderblattes der untere Ruderblattabschnitt ein schmales Profil erhält, so dass
trotz der hohen Geschwindigkeiten des auf das Ruderblatt auftreffenden Propellerabstromes
ohne zusätzlichen Kräfteaufwand ein Ausbalancieren des Ruderblattes, auch wenn dieses
größte Abmessungen aufweist, möglich ist, was nur durch das funktionale Zusammenwirken
von twistiertem Ruderblatt mit der Ruderblattlagerung erreichbar ist, was aber nicht
erreicht werden kann bei anderen Ruderblattausgestaltungen und Ruderschaftlagerungen.
[0010] Mit der Erfindung wird eine Ruderanordnung, d. h. ein System aus zwei Bauteilen geschaffen,
nämlich einem twistierten Ruderblatt und einem funktionell mit dieser zusammenwirkenden,
speziell gelagerten Ruderschaft. Diese Ruderanordnung ist die überraschend aufgefundene
technische Lösung, um große und größte Vollschweberuderblätter zu bauen. Das tief
in den oberen Ruderblattabschnitt des Ruderblattes hineingezogene Kokerrohr leitet
über das im unteren Bereich des oberen Ruderblattabschnittes integrierte Halslager
die Ruderkräfte auf direktem Wege in den Schiffskörper ein. Die Krafteinleitung geschieht
als Kragarm, also als reine Biegebeanspruchung, ohne Torsionsmomente. Dadurch kann
der Kokerrohrquerschnitt verhältnismäßig dünnwandig ausgeführt werden. Diese Dünnwandigkeit
ist sehr wichtig, da der untere Teil des Kokerrohres im Ruderblatt, d. h. im oberen
Ruderblattabschnitt, untergebracht ist und somit direkten Einfluss auf die Profildicke
des Ruderblattes hat. Nur ein schlankes Ruderprofil, also eine geringe Profildicke,
ermöglicht überhaupt den Bau energieeffizienter Ruderblätter, denn je dicker ein Ruderprofil
ist, desto mehr Widerstand erzeugt es in der beschleunigten Strömung des Propellerwassers.
[0011] Ein weiterer Vorteil der Ruderanordnung der Kombination des twistierten Ruderblattes
mit der Lagerung des Ruderschaftes ist der Einsatz von höherwertigen Materialien.
Nur durch die erfindungsgemäße Lagerung des Ruderschaftes in dem oberen Ruderblattabschnitt
kann hochfester Schmiedestahl so eingesetzt werden, dass eine wesentliche Gewichtsreduzierung
zustande kommt und auch erreicht wird, d. h. bis zu 50 % des konventionellen Ruders
gleicher Leistung.
[0012] Ein weiterer, wesentlicher Vorteil der Ruderanordnung mit der Kombination Ruderschaftlagerung
ist der, dass durch diese Art der in das Ruderblatt, d. h. in den oberen Ruderblattabschnitt
integrierten Lagerung erst die Bauart des Vollschweberuders oder Spatenruders ermöglicht
wird und das noch in nahezu unbegrenzter Größe. Konventionelle Ruder sind Halbschweberuder
mit einem Ruderhorn oder Ruderträger. Solche schwierigen mechanischen Konstruktionen
lassen sich kaum an der Vorderkante twistieren, da das feststehende Ruderhorn und
das darum drehende Ruderblatt nicht so frei formbar sind. Die bei solchen Halbschweberudem
auftretenden ruderblattinternen Kräfte und Momente sind ungleich größer als bei Vollschweberudern
mit der erfindungsgemäßen Lagerung des Ruderschaftes. Eine nennenswerte Twistierung
der dem Propeller zugekehrten Vorderkante des Ruderblattes würde erhebliche konstruktive
unwirtschaftliche Maßnahmen bedeuten, nämlich mit entsprechend dickeren Profilen.
[0013] Noch ein Vorteil besteht darin, dass durch die Lagerung des Ruderschaftes erst Vollschweberuder
als Bauform möglich werden, was bedeutet, dass keine Spalten mehr zwischen den bisher
nötigen Ruderhörnem und deren Ruderblättern existieren. Dadurch wird die Querströmung
durch diese Spalte vermieden und die dazu gehörigen schweren Kavitationserosionen
ebenfalls.
[0014] Hinzu kommt, dass bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Ruderanordnung der
bevorzugterweise aus Schmiedestahl bestehende Ruderkoker in das Ruderblatt, d. h.
in den oberen Ruderblattabschnitt, hinein verlängert ist, jedoch nur mit einem unteren
Halslager. Der Ruderschaft, ebenfalls mit einem Schmiedestück als Nabe, ist nahe dem
hydrodynamischen Zentrum mit dem Ruder verbunden, wodurch eine nur geringe Belastung
durch Biegemomente erzielt wird. Sich überlagernde Vibrationen können durch diese
Ausgestaltung ausgeschlossen werden.
[0015] Durch das schlanke Ruderprofil und somit durch die geringe Profildicke des Ruderblattes
ist es möglich, das Ruderblatt ohne besondere Beanspruchung des Lagers für den Ruderschaft,
gegenüber dem hohen Druck des mit sehr hoher Geschwindigkeit auf den unteren Ruderblattabschnitt
auftreffenden Propellerabstroms auszubalancieren.
[0016] Um die Kavitation am Ruderblatt zu eliminieren, weist dieses das erfindungsgemäße
Profil auf, das in eine Ober- und Unterhälfte geteilt ist, deren Nasenleisten bzw.
Anströmkanten in bestimmten Winkeln vertwistet sind. Die Propellemachlaufströmung
und der Winkel dieser zur Mittschiffslinie gibt vor, um wie viel Grad die Profilvorderkante
verdreht ist. Durch diese neue Profilvariante fließt die Propellerwirbelströmung besser
am Ruderblatt entlang, und es entstehen keine Druckspitzen auf der Profiloberfläche
des Ruderblattes, die die Kavitation begünstigen. Die verbesserte Umströmung des Ruders
führt zu erheblichen Kraftstoffeinsparungen und zu einer verbesserten Manövrierbarkeit.
[0017] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0018] So sieht die Erfindung eine Ruderanordnung vor, dass zwischen dem oberen Ruderblattabschnitt
und dem unteren Ruderblattabschnitt eine Befestigungsplatte angeordnet und mit den
Ruderblattabschnitten fest verbunden ist, wobei die Befestigungsplatte symmetrische
Querschnittsflächenabschnitte zu beiden Seiten der Längsmittellinie LML und ein Profil
sowie Abmessungen aufweist, die die Bodenplatte des oberen Ruderblattabschnittes und
die Deckplatte des unteren Ruderblattabschnittes mit ihren Profilen und Abmessungen
mit einschließen.
[0019] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Nasenleiste des oberen
Ruderblattabschnittes und die Nasenleiste des unteren Ruderblattabschnittes nach Backbord
BB und Steuerbord SB gegenüber der Längsmittellinie LML seitlich derart versetzt sind,
dass die durch die seitlich versetzten Nasenleistenabschnitte gezogene Mittellinie
M2 in einem Winkel α von mindestens 3° bis 10°, jedoch auch höher, bevorzugterweise
8°, zur Längsmittellinie LML der Querschnittsfläche eines Spants verlaufend ist.
[0020] Des Weiteren ist eine erfindungsgemäße Ausgestaltung vorgesehen, die darin besteht,
dass die backbordseitig BB und steuerbordseitig SB liegenden flach gewölbten, bogenförmigen
Seitenwandabschnitte der oberen und unteren Ruderblattabschnitte eine kürzere Länge
L4 gegenüber der Länge der steuerbordseitig SB und backbordseitig BB liegenden stark
gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte der oberen und unteren Ruderblattabschnitte
aufweisen.
[0021] Die Erfindung sieht darüber hinaus auch noch vor, dass die Bogenlänge BL1 der stark
gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte des oberen und des unteren Ruderblattabschnittes
weitaus größer ist als die Bogenlänge BL der flach gewölbten, bogenförmigen Seitenwandabschnitte
des oberen und des unteren Ruderblattabschnittes, so dass die Übergangsbereiche ÜB1
der stark gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte des oberen und des unteren
Ruderblattabschnittes zu den geradlinig zu der Endleiste verlaufenden Seitenwandabschnitten
und die Übergangsbereiche ÜB der flach gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte
des oberen und des unteren Ruderblattabschnittes zu den geradlinig zu der Endleiste
verlaufenden Seitenwandabschnitten in Richtung zur Endleiste versetzt sind.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0022] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der Ruderanordnung aus einem twistierten Vollschweberuderblatt
mit einem oberen und einem unteren Ruderblattabschnitt und aus einem im oberen Ruderblattabschnitt
gelagerten Ruderschaft,
- Fig. 2
- eine schaubildliche Ansicht des twistierten Ruderblattes der Ruderanordnung,
- Fig. 3
- eine schaubildliche Skelettdarstellung des twistierten Ruderblattes mit entfernter
Außenhaut und mit einer Anzahl von plattenförmigen Spanten in den beiden Ruderblattabschnitten,
- Fig. 4, 4A, 4B, 4C
- vier plattenförmige Spanten des oberen Ruderblattabschnittes des Ruderblattes gemäß
Fig. 3,
- Fig.4D
- eine vergrößerte Darstellung eines plattenförmigen Spants des unteren Ruderblattabschnittes
des Ruderblattes gemäß Fig. 3,
- Fig. 4E
- einen plattenförmigen Spant des unteren Ruderblattabschnittes des Ruderblattes gemäß
Fig. 3,
- Fig. 5
- eine vergrößerte Wiedergabe des plattenförmigen Spants gemäß Fig. 4,
- Fig. 6
- eine vergrößerte Wiedergabe des plattenförmigen Spants gemäß Fig. 4 mit Angaben zu
den Abständen der Seitenkantenbereiche zur Längsmittellinie des Spants,
- Fig. 7
- eine Skelettdarstellung einer weiteren Ausführungsform des twistierten Vollschweberuderblattes
mit mehreren im oberen Ruderblattabschnitt und im unteren Ruderblattabschnitt angeordneten
plattenförmigen Spanten,
- Fig. 8, 8A, 8B, 8C
- vergrößerte Ansichten von oben auf vier plattenförmige Spanten des oberen Ruderblattabschnittes
des Ruderblattes gemäß Fig. 7 mit Durchbrechungen für die Aufnahme des Kokerrohres
für den Ruderschaft,
- Fig. 8D, 8E, 8F
- vergrößerte Ansichten von oben auf drei plattenförmige Spanten des unteren Ruderblattabschnittes
des Ruderblattes gemäß Fig. 7,
- Fig. 9
- eine vergrößerte Ansicht von oben auf die Deckplatte des oberen Ruderblattabschnittes
des Ruderblattes gemäß Fig. 7 mit der Durchbrechung für die Aufnahme des Kokerrohres
für den Ruderschaft,
- Fig. 10
- eine vergrößerte Ansicht von unten auf das twistierte Ruderblatt der Ruderanordnung
gemäß Fig. 7,
- Fig. 11
- eine vergrößerte Ansicht von oben auf eine zwischen dem oberen Ruderblattabschnitt
und dem unteren Ruderblattabschnitt der Ruderanordnung gemäß Fig. 7 angeordnete Befestigungsplatte
mit einem Profil und mit Abmessungen, die die Profile und Abmessungen der Bodenplatte
des oberen Ruderblattabschnittes und der Deckplatte des unteren Ruderblattabschnittes
mit einschließen,
- Fig. 12
- eine Vorderansicht des twistierten Ruderblattes,
- Fig. 13
- eine Seitenansicht des Ruderblattes mit propellerseitig schräg verlaufenden Ruderblattkanten,
- Fig. 14
- eine Ansicht von oben auf das Querschnittsprofil eines Spants des oberen Ruderblattes
einer weiteren Ausführungsform und
- Fig. 15
- einen senkrechten Schnitt der die Ruderschaftlagerung mit dem im oberen Ruderblattabschnitt
angeordneten Kokerrohr für den Ruderschaft.
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
[0023] Die erfindungsgemäße Ruderanordnung 200 besteht aus zwei funktionell zusammenwirkenden
und die Aufgabe der Erfindung lösenden Bauteilen, nämlich aus einem bevorzugterweise
Vollschweberuder mit einem twistierten Ruderblatt 100 und einem in dessen oberen Bereich
gelagerten Ruderschaft 140 (Fig. 1, 2, 3, 7 und 14).
[0024] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ruderanordnung 200 ist mit 110 ein Schiffskörper,
mit 120 ein Kokerrohr zur Aufnahme des Ruderschaftes 140 und mit 100 das Ruderblatt
bezeichnet. Dem Ruderblatt 100 ist ein Propeller 115 zugeordnet. Die Propellerachse
ist mit PA bezeichnet.
[0025] Das Ruderblatt 100 gemäß Fig. 1, 2, 3 und 7 besteht aus zwei übereinanderliegend
angeordneten Ruderblattabschnitten 10, 20, deren dem Propeller 115 zugekehrten Nasenleisten
11, 21 derart versetzt sind, dass die Nasenleiste 11 des oberen Ruderblattabschnittes
10 nach Backbord BB und die Nasenleiste 21 des unteren Ruderblattabschnittes 20 nach
Steuerbord SB seitlich zur Längsmittellinie LML des Ruderblattes 100 versetzt sind
(Fig. 4, 4A, 4B, 4C; 4D, 4E und 13). Die seitliche Versetzung der Nasenleisten 11,
21 kann auch so erreicht werden, dass die Nasenleiste 11 des oberen Ruderblattabschnittes
10 nach Steuerbord SB und die Nasenleiste 21 des unteren Ruderblattabschnittes 20
nach Backbord BB versetzt sind. Die beiden Seitenwandflächen 12, 13 des oberen Ruderblattabschnittes
10 und die Seitenwandflächen 21, 23 des unteren Ruderblattabschnittes 20 verlaufen
von den Nasenleisten 11, 21 bogenförmig in Richtung zu einer dem Propeller 115 abgekehrten
Endleiste 15 unter Zwischenschaltung von geradlinig verlaufenden Seitenwandabschnitten
16, 17 und 26, 27, die in die Endleiste 15 münden. Die beiden Ruderblattabschnitte
10, 20 haben eine Endleiste 15 gemeinsam, wohingegen jeder Ruderblattabschnitt 10,
20 eine Nasenleiste 11 und 21 aufweist, durch deren seitliche Versetzungen die Twistierung
erreicht wird.
[0026] Die Ruderanordnung 200 umfasst bevorzugterweise ein Vollschweberuder, wobei jedoch
auch anders ausgebildete Ruder zum Einsatz kommen können, soweit diese für eine Ausstattung
mit einem twistierten Ruderblatt geeignet sind und die Vorteile der erfindungsgemäßen
Ruderblattausgestaltung erreicht werden. Die beiden übereinanderliegend angeordneten
Ruderblattabschnitte 10, 20 weisen gleiche oder ungleiche Höhen auf. Bevorzugterweise
weist der untere Ruderblattabschnitt 20 gegenüber der Höhe des oberen Ruderblattabschnittes
eine geringe Höhe auf, wobei die Höhe des oberen Ruderblatt.abschnittes 10 mindestens
dem 1 ½-Fachen der Höhe des unteren Ruderblattabschnittes 20 entspricht. Die Nasenleisten
11, 21 der beiden Ruderblattabschnitte 10, 20 sind halbkreisbogenförmig ausgebildet.
[0027] Das Ruderblatt 100 weist konisch sich nach unten verlaufende Nasenleisten 11, 21
auf, wohingegen die Endleiste 15 geradlinig und parallel zum Ruderschaft 140 verlaufend
ist (Fig. 1, 2 und 3). Der konische Verlauf der Nasenleisten 11, 21 der beiden Ruderblattabschnitte
10, 20 ist dabei derart, dass die Größe der Querschnittsflächen 30 der beiden Ruderblattabschnitte
10, 20 bei gleicher Profilausgestaltung des oberen Ruderblattabschnittes 10 und bei
gleicher Profilausgestaltung des unteren Rudertalattabschnittes 20 vom oberen Bereich
OB zum unteren Bereich UB des Ruderblattes 100 abnimmt, so dass durch die Verringerung
der Querschnittsflächen 30 ein sich nach unten erstreckendes schlankes Profil mit
einer geringen Profildicke im unteren Bereich, die insbesondere durch den Verlauf
der Seitenwandflächen 12, 13 und 22, 23 der beiden Ruderblattabschnitte 10, 20 erhalten
wird. Die geringe Profildicke des Ruderblattes 100 ist mit ein wesentliches Merkmal
der Erfindung.
[0028] Wie Fig. 13 zeigt, ist die dem Propeller 115 zugekehrte Kante bzw. Nasenleiste 11,
21 des Ruderblattes 100 der dem Propeller abgekehrten Kante bzw. Endleiste 15 in einem
Winkel β von mindestens 5°, bevorzugterweise 10°, schräg verlaufend.
[0029] Die Längen L, L1 der Querschnittsflächenabschnitte 31, 32 der beiden Ruderblattabschnitte
10, 20 zu beiden Seiten der größten Profildicke PD sind unterschiedlich gestaltet.
Die Querschnittsflächenabschnitte 31 des oberen Ruderblattabschnittes 20 und des unteren
Ruderblattabschnittes 20 im Bereich zwischen der Endleiste 15 und der größten Profildicke
PD des Ruderblattes 100 weisen gegenüber der Länge L1 der Querschnittsflächenabschnitte
32 des oberen Ruderblattabschnittes 10 und des unteren Ruderblattabschnittes 20 zwischen
der größten Profildicke PD des Ruderblattes 100 und den Nasenleisten 11, 21 eine größere
Länge L auf. Das Längenverhältnis beträgt dabei bevorzugterweise das 1 ½-Fache der
Länge L gegenüber der Länge L1 (Fig. 5).
[0030] Die Ausgestaltung des Ruderblattes ist derart, dass der oberen Ruderblattabschnitt
10 backbordseitig BB und der untere Ruderblattabschnitt 20 steuerbordseitig SB je
einen flach bogenförmig verlaufenden und sich von den Nasenleisten 11, 21 in Richtung
zu der Endleiste 15 erstreckenden Seitenwandabschnitte 18, 28 mit einer Länge L2 aufweisen,
die der Länge L'2 des Seitenwandabschnittes 18 von den Nasenleisten 11, 21 bis zur
größten Profildicke PD zuzüglich einer Länge L"2 entspricht, die mindestens ⅓ der
Länge L'2 entspricht, wobei sich an den flach bogenförmig verlaufenden Seitenwandabschnitt
28 der geradlinig verlaufende Seitenwandabschnitt 16 anschließt, der in die Endleiste
15 ausläuft (Fig. 5).
[0031] Des Weiteren weisen der obere Ruderblattabschnitt 10 steuerbordseitig SB und der
untere Ruderblattabschnitt 20 backbordseitig BB je einen stark gewölbt, bogenförmig
verlaufenden und sich von den Nasenleisten 11, 21 in Richtung zu der Endleiste 15
erstreckende Seitenwandabschnitte 19, 29 mit einer Länge L3 auf, die der Länge L'3
des Seitenwandabschnittes 19 von den Nasenleisten 11, 21 bis zur größten Profildicke
PD zuzüglich einer Länge L"3 entspricht, die mindestens ⅓ der Länge L'3 entspricht.
An den sich an den stark gewölbt verlaufenden bogenförmigen Seitenwandabschnitt 19,
29 schließt sich der geradlinig verlaufende Seitenwandabschnitt 17, 27 an, der in
die Endleiste 15 ausläuft (Fig. 5, 4D).
[0032] Aufgrund dieser Ausgestaltung der beiden Ruderblattabschnitte 10, 20 weisen die beidseitigen
Seitenwandabschnitte von den Nasenleisten 11, 21 und von der Endleiste 15 in Richtung
zur größten Profildicke PD ansteigende Verläufe auf.
[0033] Die Nasenleiste 11 des oberen Ruderblattabschnittes 10 und die Nasenleiste 21 des
unteren Ruderblattabschnittes 20 nach Backbord BB und Steuerbord SB sind gegenüber
der Längsmittellinie LML seitlich derart versetzt, dass die durch die seitlich versetzten
Nasenleistenabschnitte gezogene Mittellinie M2 in einem Winkel α von mindestens 3°
bis 10°, jedoch auch höher, bevorzugterweise 8°, zur Längsmittellinie LML der Querschnittsfläche
eines Spants verlaufend ist.
[0034] Die Ruderanordnung 200 umfasst ferner einen mit dem Ruderblatt 100 funktional zusammenwirkenden
Ruderschaft 140, insbesondere aus Schmiedestahl oder einem anderen geeigneten Material,
der in einem Kokerrohr 120, insbesondere aus Schmiedestahl oder einem anderen geeigneten
Material vermittels mindestens einem Lager 150 gelagert ist. Der Ruderschaft 140 ist
im Bereich der größten Profildicke PD des oberen Ruderblattabschnittes 10 und nur
in diesem angeordnet (Fig. 1, 2, 3 und 15), d. h. im Schnittpunkt der die größte Profildicke
PD darstellende Linie und der Längsmittellinie LML (Fig. 5). Der Ruderschaft 140 erstreckt
sich mitsamt seiner Befestigungsvorrichtung 145 über die gesamte Höhe des oberen Ruderblattabschnittes
10 des Ruderblattes 100. Das Kokerrohr 120 mit dem Ruderschaft 140 kann auch aus Konstruktionsgründen
in dem oberen Ruderblattabschnitt 10 zwischen der größten Profildicke PD und den Nasenleisten
11, 21 angeordnet sein.
[0035] Das tief in den oberen Ruderblattabschnitt 10 hineingezogene Kokerrohr 120 ist als
Kragarm mit einer Innenbohrung 125 zur Aufnahme des Ruderschaftes 140 versehen (Fig.
14). Die Anordnung des Kokerrohres 120 erfolgt durch Einschieben des Kokerrohres in
entsprechend dem Außendurchmesser des Kokerrohres bemessene Durchbrechungen 105 in
den Spanten 40 des oberen Ruderblattabschnittes 10 (Fig. 3, 8, 8A, 8B, 8C).
[0036] Das Kokerrohr 120 ist als Kragträger mit einer mittigen Innenlängsbohrung 125 zur
Aufnahme des Ruderschaftes 140 für das Ruderblatt 100 versehen. Außerdem ist das Kokerrohr
120 bis an das mit dem Ruderschaftende verbundene Ruderblatt 100 nur bis in den oberen
Ruderblattabschnitt 10 hineinreichend ausgebildet. In seiner Innenbohrung 125 weist
das Kokerrohr 120 das Lager 150 zur Lagerung des Ruderschaftes 140 auf, wobei bevorzugterweise
dieses Lager 150 im unteren Endbereich 120b des Kokerrohres 120 angeordnet ist. Der
Ruderschaft 140 ist mit seinem Ende 140b mit einem Abschnitt 145 aus dem Kokerrohr
120 herausgeführt. Das freie untere Ende dieses verlängerten Abschnittes 145 des Ruderschaftes
140 ist mit dem oberen Ruderblattabschnitt 10 bei 170 fest verbunden, wobei jedoch
auch hier eine Verbindung vorgesehen ist, die ein Lösen des Ruderblattes 100 von dem
Ruderschaft 140 ermöglicht, wenn z. B. die Propellerwelle ausgetauscht werden soll.
Die Verbindung des Ruderschaftes 140 im Bereich 170 mit dem twistierten Ruderblatt
100 liegt dabei oberhalb der Propellerachse PA, so dass für den Ausbau der Propellerwelle
lediglich das Ruderblatt 100 von dem Ruderschaft 140 abgenommen werden muss, so dass
ein Herausziehen des Ruderschaftes 140 aus dem Kokerrohr 120 für einen Propellerachsenaustausch
nicht erforderlich ist, da sowohl das freie untere Ende 120b des Kokerrohres als auch
das freie untere Ende des Ruderschaftes 140 oberhalb der Propellerwellenmitte liegen.
Bei der in Fig. 15 gezeigten Ausführungsform ist nur ein einziges Innenlager 150 für
die Lagerung des Ruderschaftes 140 in dem Kokerrohr 120 vorgesehen; ein weiteres Lager
für das Ruderblatt 100 an der Außenwand des Kokerrohres 120 kann dabei entfallen.
[0037] Zur Aufnahme des freien unteren Endes 120b des Kokerrohres 120 ist das Ruderblatt
100 mit einer bei 160 angedeuteten Einziehung bzw. Ausnehmung versehen.
[0038] Der Querschnitt des Kokerrohres 120 ist dünnwandig ausgeführt, das im Bereich seines
freien Endes zur Lagerung des Ruderschaftes 140 innenwandseitig mindestens ein Halslager
130 aufweist. Auch an anderen Stellen des Kokerrohres 120 können zusätzliche Lager
für den Ruderschaft vorgesehen sein. Der Ruderschaft 140 ist in seinem Endbereich
140b mit einem Abschnitt 140a aus dem Kokerrohr 120 herausgeführt und mit dem Ende
dieses Abschnittes 140a mit dem oberen Ruderblattabschnitt 10 verbunden (Fig. 14).
[0039] Nach Fig. 3 und 7 bestehen der obere Ruderblattabschnitt 10 und der untere Ruderblattabschnitt
20 aus einer die Seitenwände bildenden Ruderbeplattung und aus waagerechten Stegblechen
bzw. Spanten 40, 50 und aus senkrechten Stegblechen bzw. Spanten, die die innere Aussteifung
der beiden Ruderblätter bilden. Die Stegbleche sind mit Erteichterungsund Wasserlauflöchern
versehen.
[0040] Wie die Fig. 3, 4, 4A, 4B, 4C und 8, 8A, 8B, 8C zeigen, weisen alle Spanten 40 des
oberen Ruderblattabschnittes 10 des Ruderblattes 100 gleiche Formgebung, gleiche Seitenwandführung
und übereinstimmende Nasenleisten 11 und Endleisten 15 auf, wobei die Länge der Spanten
von dem jeweils obersten Spant zum untersten Spant und somit auch die Größe der Querschnittsflächen
der Spanten von oben nach unten abnimmt, so dass die Nasenleisten 11 zum Boden des
Ruderblattes 100 schräg verlaufend sind (Fig. 1).
[0041] Alle Spanten 50 des unteren Ruderblattabschnittes 20 weisen gleiche Formgebung, gleiche
Seitenwandführung und übereinstimmende Nasenleisten 21 und Endleisten 15 auf, wobei
die Länge der Spanten 50 von dem jeweils obersten Spant zum untersten Spant und somit
auch die Größe der Querschnittsflächen der Spanten von oben nach unten abnimmt, so
dass die Nasenleisten 11 zum Boden des unteren Ruderblattabschnittes 20 schräg verlaufend
sind.
[0042] Aufgrund dieser Ausgestaltung verlaufen die Nasenleisten 11, 21 des oberen Ruderblattabschnittes
10 und des unteren Ruderblattabschnittes 20 schräg nach unten, wohingegen die Endleisten
15 geradlinig und parallel zur Längsachse des Ruderschaftes 140 verlaufen, wie in
Fig. 1 gezeigt.
[0043] Die beiden Ruderblattabschnitte 10, 20 können direkt miteinander verbunden sein.
Bei den Fig. 7 und 11 sind die beiden Ruderblattabschnitte 10, 20 über eine Befestigungsplatte
45 miteinander verbunden. Diese Befestigungsplatte 45 weist symmetrische Querschnittsflächenabschnitte
46, 47 zu beiden Seiten der Längsmittellinie LML und ein Flächenprofil sowie Abmessungen
auf, die die Bodenplatte 42 des oberen Ruderblattabschnittes 10 und die Deckplatte
41 des unteren Ruderblattabschnittes 20 mit ihren Profilen und Abmessungen mit einschließt,
so dass beim Aufeinandersetzen des oberen Ruderblattprofils 10 auf die Befestigungsplatte
45 und beim Ansetzen des unteren Ruderblattabschnittes 20 von unten an die Befestigungsplatte
45 diese mit einem ganz geringen Randbereich seitlich aus den aneinandergesetzten
Ruderblattabschnitten 10, 20 herausragt (Fig. 10 und 11). Die Befestigungsplatte 45
weist eine auf der Längsmittellinie LML liegende dem Propeller zugekehrte, halbkreisförmige
Kantenabrundung 11' sowie eine dem Propeller abgekehrte Kante 15', die in die Endleisten
15 der beiden Ruderblattabschnitte 10, 20 übergeht. Die Seitenwandflächen 45a, 45b
der Befestigungsplatte 45 weisen übereinstimmende Bogenverläufe auf.
[0044] Wie Fig. 3 und 10 zeigen, schließt sich im unteren Bereich an die Befestigungsplatte
45 der untere Ruderblattabschnitt 20 an, dessen Spanten 50 eine Querschnittsflächenausgestaltung
und Formgebung aufweisen, die denen der Spanten 40 entsprechen, jedoch bei um 90°
um seine Längsmittellinie LML gedrehten Spant 40 (Fig. 4D, 4E, 8D, 8E, 8F).
[0045] Nach den Fig. 7, 8, 8A, 8B und 8C sind die Spanten 40 der Sektionen A, B, C und D
vom Profil her gleich, jedoch nimmt die Querschnittsfläche der einzelnen Spanten 40
von oben nach unten ab, so dass die Nasenleiste 11 schräg verlaufend ist. An die Sektion
C schließt sich die Sektion D mit der Befestigungsplatte 45 an. Die Spanten 50 der
Sektionen E, F und G des unteren Ruderblattabschnittes 20 weisen mit den Profilen
der Spanten 40 gleiche Profile auf, jedoch liegen die Seitenwände mit den stark gewölbt
bogenförmigen Seitenwandabschnitten 29 der Spanten 50 backbordseitig BB (Fig. 8D,
8E und 8F), wohingegen bei dem Ausführungsbeispiel Fig. 7 die Seitenwände der Spanten
40 mit den stark gewölbt bogenförmigen Seitenwandabschnitten 19 steuerbordseitig SB
liegen (Fig. 8, 8A, 8B und 8C). Die Querschnittsflächen der Spanten 50 des unteren
Ruderblattabschnittes 20 nehmen in Bezug auf ihre Länge von oben nach unten ab, so
dass die Nasenleiste 21 des unteren Ruderblattabschnittes 20 ebenfalls schräg verlaufend
ist (Fig. 7).
[0046] In Fig. 9 ist die obere Deckplatt 43 des oberen Ruderblattabschnittes 10 dargstellt,
die mit der Durchbrechung 105 für die Einführung des Kokerrohres 120 versehen ist.
Fig. 10 zeigt eine Ansicht von unten auf das Ruderblatt 100 mit seinen beiden Ruderblattabschnitten
10, 20 und den Spanten 40 und 50.
[0047] Der Durchmesser der Durchbrechung 105 bzw. Bohrung in dem oberen Ruderblattabschnitt
10 zur Aufnahme des Kokerrohres 120 für den Ruderschaft 140 ist etwas kleiner als
die größte Profildicke PD des Ruderblattabschnittes 10. Aufgrund dieser Ausgestaltung
wird ein sehr schlankes Ruderblattprofil geschaffen.
[0048] Die Ausgestaltung und das Querschnittsprofil des Ruderblattes 100 mit seinen beiden
Ruderblattabschnitten 10, 20 sind derart, dass die flach gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte
18, 28 der oberen und unteren Ruderblattabschnitte 10, 20 eine kürze Länge L2, L'2
gegenüber der Länge L3 der stark gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte 19,
29 der oberen und unteren Ruderblattabschnitte 10, 20 aufweisen (Fig. 5 und 6). Der
Abstand α von dem Seitenwandabschnitt 18 des oberen Ruderblattabschnittes 10 zur Längsmittellinie
LML und der Abstand α1 von dem Seitenwandabschnitt 19 sind gleich. Bis zur Endleiste
15 sind die Abstände α, α1 immer gleich groß, sie nehmen jedoch in Bezug in Richtung
zur Endleiste 15 ab. In Richtung zur Nasenleiste 11 ergeben sich folgende Abstandsverhältnisse:
α2 < α3
α4 < α5
α6 < α7
[0049] Danach folgt die größte Profildicke PD. In Richtung zur Nasenleiste ergeben sich
dann folgende Abstandsverhältnisse:
α8 > α9
α10 > α11
α12 > α13
α14 > α15
α16 > α17
α18 > α19,
wobei das Verhältnis der Abstände α16 zu α17 etwa 2:1 ist. Fig. 6 lässt eindeutig
erkennen, in welchem Verhältnis die Abstände zueinander stehen, d. h. dass die Abstände
α9, α11, α13, α15, α17, α19 zu ihren gegenübertiegenden Abständen α8, α10, α12, α14,
α16, α18 wesentlich in Richtung zur Nasenleiste 11 abnehmen. Dieses Querschnittsprofil
mit den aufgezeigten Abständen erstreckt sich durch alle Querschnitte des oberen Ruderblattabschnittes
10 und durch alle Querschnitte des unteren Ruderblattes, da alle Querschnittsflächen
des oberen Ruderblattabschnittes 10 gleiche Formgebungen haben, was auch für die Querschnittsfläche
des unteren Ruderblattabschnittes 20 zutrifft, und zwar unter Berücksichtigung des
Sachverhaltes, dass sich die Querschnittsfläche bzw. Spanten des Ruderblattes 100
von oben nach unten in Bezug auf ihre Längen und in Bezug auf ihre den Nasenleisten
zugekehrten Bereiche verjüngen (Fig. 10).
[0050] Die Bogenlänge BL1 der stark gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte 19, 29
des oberen und des unteren Ruderblattabschnittes 10, 20 ist nach einer weiteren Ausführungsform
gemäß Fig. 14 größer als die Bogenlänge BL der flach gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte
18, 28 des oberen und des unteren Ruderblattabschnittes 10, 20, so dass die Übergangsbereiche
ÜB1 der stark gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte 19, 29 des oberen und des
unteren Ruderblattabschnittes 10, 20 zu den geradlinig zu der Endleiste 15 verlaufenden
Seitenwandabschnitten 17, 27 und die Übergangsbereiche ÜB der flach bogenförmigen
Seitenwandabschnitte 18, 28 der oberen und der unteren Ruderblattabschnitte 10, 20
zu den geradlinig zu der Endleiste 15 verlaufenden Seitenwandabschnitten 16, 26 in
Richtung zur Endleiste 15 derart versetzt sind, dass der Übergangsbereich ÜB1 gegenüber
dem Übergangsbereich ÜB der Endleiste zugekehrt ist. Dabei sind die Längen der Seitenwandabschnitte
18, 19 und 28, 29 wie folgt:
L3 ≥ L2
L'2 < L'3
L4 > L'4
(Fig. 14).
[0051] Die Schenkel der geradlinigen Seitenwandabschnitte 16, 17, 26, 27 des oberen Ruderblattabschnittes
10 und des unteren Ruderblattabschnittes 20, die zur Endleiste 15 zusammenlaufen,
weisen bevorzugterweise gleiche Längen auf, jedoch auch eine ungleiche Längenausgestaltung
ist möglich.
[0052] Die Erfindung umfasst auch Ruderanordnungen, bei denen das twistierte Ruderblatt
100 mit einer sich über die beiden Ruderblattabschnitte 10, 20 erstreckenden Flosse
versehen ist.
[0053] Die erfindungsgemäße Ruderanordnung ist durch die in den Ansprüchen angegebenen Merkmale,
durch die in der Beschreibung dargelegten Ausführungsformen und durch die in den Figuren
der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele gekennzeichnet.
1. Ruderanordnung für Schiffe mit höheren Geschwindigkeiten mit einem kavitationsreduzierenden,
twistierten, insbesondere Vollschweberuder, umfassend ein Ruderblatt mit einem dem
Ruderblatt zugeordneten, auf einer antreibbaren Propellerachse (PA) angeordneten Propeller
(115) und einen mit dem Ruderblatt (100) verbundenen Ruderschaft (140),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ruderanordnung (200)
a.) aus einem ein schlankes Profil mit einer geringen Profildicke aufweisenden bevorzugterweise
Vollschweberuderblatt (100) aus zwei übereinanderliegend angeordneten Ruderblattabschnitten
(10, 20) mit gleichen oder ungleichen Höhen, bevorzugterweise mit einem eine gegenüber
der Höhe des oberen Ruderblattabschnittes (10) eine geringere Höhe aufweisenden unteren
Ruderblattabschnitt (20) und mit dem Propeller (115) zugekehrten, ein etwa halbkreisförmiges
Profil aufweisenden Nasenleisten (11, 21) besteht, die derart positioniert sind, dass
die eine Nasenleiste (11) nach Backbord (BB) oder Steuerbord (SB) und die andere Nasenleiste
(21) nach Steuerbord (SB) oder Backbord (BB) seitlich zur Längsmittellinie (LML) des
Ruderblattes (100) versetzt sind,
wobei die Seitenwändflächen (12, 13; 22, 23) der beiden Ruderblattabschnitte (10,
20) in eine dem Propeller (115) abgewandte Endleiste (15) zusammenlaufen,
a1.) wobei die beiden Nasenleisten (11, 21) und die Endleiste (15) unter Verringerung
der Querschnittsflächen (30) vom oberen Bereich (OB) zum unteren Bereich (UB) des
Ruderblattes (100) konisch sich nach unten verjüngend verlaufen,
a2.) oder die Endleiste (15) geradlinig und parallel zum Ruderschaft (140) verläuft
und die beiden Nasenleisten (11, 21) unter Verringerung der Größe der Querschnittsflächen
(30) vom oberen Bereich (OB) zum unteren Bereich (UB) konisch sich nach unten verjüngend
verlaufen,
a3.) wobei die Querschnittsflächenabschnitte (31) des oberen Ruderblattabschnittes
(10) und des unteren Ruderblattabschnittes (20) im Bereich zwischen der Endleiste
(15) und der größten Profildicke (PD) des Ruderblattes (100) eine Länge (L) aufweisen,
die mindestens dem 1 ½-Fachen der Länge (L1) der Querschnittsflächenabschnitte (32)
des oberen Ruderblattabschnittes (10) und des unteren Ruderblattabschnittes (20) zwischen
der größten Profildicke (PD) des Ruderblattes (100) und den Nasenleisten (11, 21)
entsprechen,
a4.) wobei der obere Ruderblattabschnitt (10) backbordseitig (BB) und der untere Ruderblattabschnitt
(20) steuerbordseitig (SB) je einen flach bogenförmig verlaufenden und sich von den
Nasenleisten (11, 21) in Richtung zu der Endleiste (15) erstreckenden Seitenwandabschnitt
(18, 28) mit einer Länge (L2) erstreckt, die sich über die Länge (L'2) der Seitenwandabschnitte
(18) von den Nasenleisten (11, 21) bis zur größten Profildicke (PD) zuzüglich einer
Länge (L"2) erstreckt, die mindestens ⅓ der Länge (L'2) entspricht, wobei sich an
den flach bogenförmig verlaufenden Seitenwandabschnitt (18, 28) der geradlinig verlaufende
Seitenwandabschnitt (16, 26) anschließt, der in die Endleiste (15) ausläuft,
a5.) wobei der obere Ruderblattabschnitt (10) steuerbordseitig (SB) und der untere
Ruderblattabschnitt (20) backbordseitig (BB) je einen stark gewölbt, bogenförmig verlaufenden
und sich von den Nasenleisten (11, 21) in Richtung zu der Endleiste (15) erstreckenden
Seitenwandabschnitt (19, 29) mit einer Länge (L3) aufweisen, die sich über die Länge
(L'3) der Seitenwandabschnitte (19) von den Nasenleisten (11, 21) bis zur größten
Profildicke (PD) zuzüglich einer Länge (L"3) erstreckt, die mindestens ⅓ der Länge
(L'3) entspricht, wobei sich an den stark gewölbt verlaufenden bogenförmigen Seitenwandabschnitt
(19, 29) der geradlinig verlaufende Seitenwandabschnitt (17, 27) anschließt, der in
die Endleiste (15) ausläuft,
a6.) wobei die beiden geradlinig verlaufenden Seitenwandabschnitte (16; 17; 26, 27)
paarweise gleiche Längen aufweisen und die zwischen den beiden Seitenwandabschnitten
(16, 17; 26, 27) liegenden Querschnittsflächenabschnitte gleich groß und symmetrisch
ausgebildet sind, und
a7.) wobei der Abstand zwischen dem flach bogenförmig verlaufenden Seitenwandabschnitt
(18; 28) zur Längsmittellinie (LML) gegenüber dem Abstand zwischen dem stark bogenförmig
verlaufenden Seitenwandabschnitt (19; 29) zur Längsmittellinie (LML) größer ist und
die zwischen den beiden flach bogenförmig verlaufenden Seitenwandabschnitten (18;
28) zu beiden Seiten der Längsmittellinie (LML) liegenden Querschnittsflächenabschnitte
asymmetrisch ausgebildet sind, und
b.) aus einem mit dem Ruderblatt (100) funktional zusammenwirkenden Ruderschaft (140)
mit mindestens einem Lager besteht,
b1.) wobei der Ruderschaft (140), insbesondere aus Schmiedestahl oder einem anderen
geeigneten Material zusammen mit dem diesen aufnehmenden Kokerrohr (120), insbesondere
aus Schmiedestahl oder einem anderen geeigneten Material im Bereich der größten Profildicke
(PD) oder zwischen dieser und den Nasenleisten des oberen Ruderblattabschnittes (10)
in diesem angeordnet ist und sich mit seiner endseitigen Befestigungsvorrichtung (145)
über die gesamte Höhe des oberen Ruderblattabschnittes (10) erstreckt,
b2.) wobei das tief in den oberen Ruderblattabschnitt (10) hineingezogene Kokerrohr
(120) für den Ruderschaft (140) als Kragarm mit einer mittigen Innenlängsbohrung (125)
zur Aufnahme des Ruderschaftes (140) versehen ist,
b3.) wobei der Kokerrohrquerschnitt dünnwandig ausgeführt ist und das Kokerrohr (120)
bevorzugterweise im Bereich seines freien Endes zur Lagerung des Ruderschaftes (140)
innenwandseitig ein Halslager (130) aufweist, und
b4.) wobei der Ruderschaft (140) in seinem Endbereich (140b) mit einem Abschnitt (140a)
aus dem Kokerrohr (120) herausgeführt und mit dem Ende dieses Abschnittes (140a) mit
dem oberen Ruderblattabschnitt (10) verbunden ist.
2. Ruderanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem oberen Ruderblattabschnitt (10) und dem unteren Ruderblattabschnitt
(20) eine Befestigungsplatte (45) angeordnet und mit den Ruderblattabschnitten (10,
20) fest verbunden ist,
wobei die Befestigungsplatte (45) symmetrische Querschnittsflächenabschnitte (46,
47) zu beiden Seiten der Längsmittellinie (LML) und ein Flächenprofil sowie Abmessungen
aufweist, die die Bodenplatte (42) des oberen Ruderblattabschnittes (10) und die Deckplatte
(41) des unteren Ruderblattabschnittes (20) mit ihren Profilen und Abmessungen mit
einschließen.
3. Ruderanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nasenleiste (11) des oberen Ruderblattabschnittes (10) und die Nasenleiste (21)
des unteren Ruderblattabschnittes (20) nach Backbord (BB) und Steuerbord (SB) gegenüber
der Längsmittellinie (LML) seitlich derart versetzt sind, dass die durch die seitlich
versetzten Nasenleistenabschnitte gezogene Mittellinie (M2) in einem Winkel α von
mindestens 3° bis 10°, jedoch auch höher, bevorzugterweise 8° zur Längsmittellinie
(LML) der Querschnittsfläche eines Spants verlaufend ist.
4. Ruderblattanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die backbordseitig (BB) und steuerbordseitig (SB) liegenden flach gewölbten bogenförmigen
Seitenwandabschnitte (18, 28) der oberen und unteren Ruderblattabschnitte (10, 20)
eine kürzere Länge (L4) gegenüber der Länge (L5) der steuerbordseitig (SB) und backbordseitig
(BB) liegenden stark gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte (19, 29) der oberen
und unteren Ruderblattabschnitte (10, 20) aufweisen.
5. Ruderblattanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenlänge (BL1) der stark gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte (19,
29) des oberen und des unteren Ruderblattabschnittes (10, 20) größer ist als die Bogenlänge
(BL) der flach gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte (18, 28) des oberen und
des unteren Ruderblattabschnittes (10, 20), so dass die Übergangsbereiche (ÜB1) der
stark gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte (19, 29) des oberen und des unteren
Ruderblattabschnittes (10, 20) zu den geradlinig zu der Endleiste (15) verlaufenden
Seitenwandabschnitten (17, 27) und die Übergangsbereiche (ÜB) der flach gewölbten
bogenförmigen Seitenwandabschnitte (18, 28) des oberen und des unteren Ruderblattabschnittes
(10, 20) zu den geradlinig zu der Endleiste (15) verlaufenden Seitenwandabschnitten
(16, 26) in Richtung zur Endleiste versetzt sind.
6. Ruderanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Durchmesser der Durchbrechung (105) bzw. Bohrung in dem oberen Ruderblattabschnitt
(10) zur Aufnahme des Kokerrohres (120) etwas kleiner gegenüber der größten Profildicke
(PD) des Ruderblattabschnittes (10) ist.
7. Ruderblattanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dem Propeller (115) zugekehrte Kante bzw. Nasenleiste (11, 21) des Ruderblattes
(100) zu der dem Propeller (115) abgekehrten Kante bzw. Endleiste (15) in einem Winkel
β von mindestens 5°, bevorzugterweise 10°, schräg verlaufend ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Ruderanordnung für Schiffe mit höheren Geschwindigkeiten mit einem kavitationsreduzierenden,
twistierten Ruder, umfassend ein Ruderblatt mit einem dem Ruderblatt zugeordneten,
auf einer antreibbaren Propellerachse (PA) angeordneten Propeller (115) und einem
mit dem Ruderblatt (100) verbundenen Ruderschaft (140), wobei die Ruderanordnung (200)
a.) aus einem ein schlankes Profil mit einer geringen Profildicke aufweisenden Ruderblatt
(100) aus zwei übereinanderliegend angeordneten Ruderblattabschnitten (10, 20) mit
gleichen oder ungleichen Höhen, mit einem eine gegenüber der Höhe des oberen Ruderblattabschnittes
(10) eine geringere Höhe aufweisenden unteren Ruderblattabschnitt (20) und mit dem
Propeller (115) zugekehrten, ein etwa halbkreisförmiges Profil aufweisenden Nasenleisten
(11, 21) besteht, die derart positioniert sind, dass die eine Nasenleiste (11) nach
Backbord (BB) oder Steuerbord (SB) und die andere Nasenleiste (21) nach Steuerbord
(SB) oder Backbord (BB) seitlich zur Längsmittellinie (LML) des Ruderblattes (100)
versetzt sind, wobei die Seitenwandflächen (12, 13; 22, 23) der beiden Ruderblattabschnitte
(10, 20) in eine dem Propeller (115) abgewandte Endleiste (15) zusammenlaufen,
a1.) wobei die beiden Nasenleisten (11, 21) und die Endleiste (15) unter Verringerung
der Querschnittsflächen (30) vom oberen Bereich (OB) zum unteren Bereich (UB) des
Ruderblattes (100) konisch sich nach unten verjüngend verlaufen,
a2.) oder die Endleiste (15) geradlinig und parallel zum Ruderschaft (140) verläuft
und die beiden Nasenleisten (11, 21) unter Verringerung der Größe der Querschnittsflächen
(30) vom oberen Bereich (OB) zum unteren Bereich (UB) konisch sich nach unten verjüngend
verlaufen,
a3.) wobei zwei geradlinig verlaufende Seitenwandabschnitte (16; 17; 26, 27) paarweise
gleiche Längen aufweisen und die zwischen den beiden Seitenwandabschnitten (16, 17;
26, 27) liegenden Querschnittsflächenabschnitte gleich groß und symmetrisch ausgebildet
sind,
a4.) wobei der Abstand zwischen einem flach bogenförmig verlaufenden Seitenwandabschnitt
(18; 28) zur Längsmittellinie (LML) gegenüber dem Abstand zwischen einem stark bogenförmig
verlaufenden Seitenwandabschnitt (19; 29) zur Längsmittellinie (LML) größer ist und
die zwischen den beiden flach bogenförmig verlaufenden Seitenwandabschnitten (18;
28) zu beiden Seiten der Längsmittellinie (LML) liegenden Querschnittsflächenabschnitte
asymmetrisch ausgebildet sind, und
b.) aus einem mit dem Ruderblatt (100) funktional zusammenwirkenden Ruderschaft (140)
mit mindestens einem Lager besteht,
b1.) wobei der Ruderschaft (140) zusammen mit dem diesen aufnehmenden Kokerrohr (120)
im Bereich der größten Profildicke (PD) oder zwischen dieser und den Nasenleisten
des oberen Ruderblattabschnittes (10) in diesem angeordnet ist und sich mit seiner
endseitigen Befestigungsvorrichtung (145) über die gesamte Höhe des oberen Ruderblattabschnittes
(10) erstreckt,
b2.) wobei das tief in den oberen Ruderblattabschnitt (10) hineingezogene Kokerrohr
(120) für den Ruderschaft (140) als Kragarm mit einer mittigen Innenlängsbohrung (125)
zur Aufnahme des Ruderschaftes (140) versehen ist,
b3.) wobei der Kokerrohrquerschnitt dünnwandig ausgeführt ist und das Kokerrohr (120)
zur Lagerung des Ruderschaftes (140) innenwandseitig ein Halslager (130) aufweist,
und
b4.) wobei der Ruderschaft (140) in seinem Endbereich (140b) mit einem Abschnitt (140a)
aus dem Kokerrohr (120) herausgeführt und mit dem Ende dieses Abschnittes (140a) mit
dem oberen Ruderblattabschnitt (10) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
c.) dass die Querschnittsflächenabschnitte (31) des oberen Ruderblattabschnittes (10) und
des unteren Ruderblattabschnittes (20) im Bereich zwischen der Endleiste (15) und
der größten Profildicke (PD) des Ruderblattes (100) eine Länge (L) aufweisen, die
mindestens dem 1 ½-Fachen der Länge (L1) der Querschnittsflächenabschnitte (32) des
oberen Ruderblattabschnittes (10) und des unteren Ruderblattabschnittes (20) zwischen
der größten Profildicke (PD) des Ruderblattes (100) und den Nasenleisten (11, 21)
entsprechen,
c1.) dass der obere Ruderblattabschnitt (10) backbordseitig (BB) und der untere Ruderblattabschnitt
(20) steuerbordseitig (SB) je einen flach bogenförmig verlaufenden und sich von den
Nasenleisten (11, 21) in Richtung zu der Endleiste (15) erstreckenden Seitenwandabschnitt
(18, 28) mit einer Länge (L2) erstreckt, die sich über die Länge (L'2) der Seitenwandabschnitte
(18) von den Nasenleisten (11, 21) bis zur größten Profildicke (PD) zuzüglich einer
Länge (L"2) erstreckt, die mindestens 1/3 der Länge (L'2) entspricht, wobei sich an den flach bogenförmig verlaufenden Seitenwandabschnitt
(18, 28) der geradlinig verlaufende Seitenwandabschnitt (16, 26) anschließt, der in
die Endleiste (15) ausläuft, und
c2.) dass der obere Ruderblattabschnitt (10) steuerbordseitig (SB) und der untere
Ruderblattabschnitt (20) backbordseitig (BB) je einen stark gewölbt, bogenförmig verlaufenden
und sich von den Nasenleisten (11, 21) in Richtung zu der Endleiste (15) erstreckenden
Seitenwandabschnitt (19, 29) mit einer Länge (L3) aufweisen, die sich über die Länge
(L'3) der Seitenwandabschnitte (19) von den Nasenleisten (11, 21) bis zur größten
Profildicke (PD) zuzüglich einer Länge (L"3) erstreckt, die mindestens 1/3 der Länge (L'3) entspricht, wobei sich an den stark gewölbt verlaufenden bogenförmigen
Seitenwandabschnitt (19, 29) der geradlinig verlaufende Seitenwandabschnitt (17, 27)
anschließt, der in die Endleiste (15) ausläuft.
2. Ruderanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem oberen Ruderblattabschnitt (10) und dem unteren Ruderblattabschnitt
(20) eine Befestigungsplatte (45) angeordnet und mit den Ruderblattabschnitten (10,
20) fest verbunden ist, wobei die Befestigungsplatte (45) symmetrische Querschnittsflächenabschnitte
(46, 47) zu beiden Seiten der Längsmittellinie (LML) und ein Flächenprofil sowie Abmessungen
aufweist, die die Bodenplatte (42) des oberen Ruderblattabschnittes (10) und die Deckplatte
(41) des unteren Ruderblattabschnittes (20) mit ihren Profilen und Abmessungen mit
einschließen.
3. Ruderanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nasenleiste (11) des oberen Ruderblattabschnittes (10) und die Nasenleiste (21)
des unteren Ruderblattabschnittes (20) nach Backbord (BB) und Steuerbord (SB) gegenüber
der Längsmittellinie (LML) seitlich derart versetzt sind, dass die durch die seitlich
versetzten Nasenleistenabschnitte gezogene Mittellinie (M2) in einem Winkel α von
mindestens 3° bis 10°, jedoch auch höher, bevorzugterweise 8° zur Längsmittellinie
(LML) der Querschnittsfläche eines Spants verlaufend ist.
4. Ruderblattanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die backbordseitig (BB) und steuerbordseitig (SB) liegenden flach gewölbten bogenförmigen
Seitenwandabschnitte (18, 28) der oberen und unteren Ruderblattabschnitte (10, 20)
eine kürzere Länge (L4) gegenüber der Länge (L5) der steuerbordseitig (SB) und backbordseitig
(BB) liegenden stark gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte (19, 29) der oberen
und unteren Ruderblattabschnitte (10, 20) aufweisen.
5. Ruderblattanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenlänge (BL1) der stark gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte (19,
29) des oberen und des unteren Ruderblattabschnittes (10, 20) größer ist als die Bogenlänge
(BL) der flach gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte (18, 28) des oberen und
des unteren Ruderblattabschnittes (10, 20), so dass die Übergangsbereiche (ÜB1) der
stark gewölbten bogenförmigen Seitenwandabschnitte (19, 29) des oberen und des unteren
Ruderblattabschnittes (10, 20) zu den geradlinig zu der Endleiste (15) verlaufenden
Seitenwandabschnitten (17, 27) und die Übergangsbereiche (ÜB) der flach gewölbten
bogenförmigen Seitenwandabschnitte (18, 28) des oberen und des unteren Ruderblattabschnittes
(10, 20) zu den geradlinig zu der Endleiste (15) verlaufenden Seitenwandabschnitten
(16, 26) in Richtung zur Endleiste versetzt sind.
6. Ruderanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Durchmesser der Durchbrechung (105) bzw. Bohrung in dem oberen Ruderblattabschnitt
(10) zur Aufnahme des Kokerrohres (120) etwas kleiner gegenüber der größten Profildicke
(PD) des Ruderblattabschnittes (10) ist.
7. Ruderblattanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dem Propeller (115) zugekehrte Kante bzw. Nasenleiste (11, 21) des Ruderblattes
(100) zu der dem Propeller (115) abgekehrten Kante bzw. Endleiste (15) in einem Winkel
β von mindestens 5°, bevorzugterweise 10°, schräg verlaufend ist.
8. Ruderblattanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ruderschaft (140) und das Kokerrohr (120) aus Schmiedestahl besteht.
9. Ruderblattanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8,
gekennzeichnet durch eine Ausführung als Vollschweberuder.