[0001] Die Erfindung betrifft ein Dehnfugenprofil zur Abdeckung einer Dehnfuge von vorzugsweise
mit Dämmstoffplatten verkleideten Gebäudewänden mit einer flexiblen Fugenschlaufe,
die an beiden Seitenrändern Halteprofile zur Befestigung an den die Dehnfuge begrenzenden
Wandbereichen aufweist.
[0002] Dehnfugenprofile der eingangs genannten Art dienen dazu, die in der Außenfassade
von Gebäuden notwendigen Dehnfugen zu überbrücken und dafür zu sorgen, dass Feuchtigkeit
nicht ins Mauerwerk bzw. ins Gebäudeinnere vordringen kann. Weiters soll auch in optischer
Hinsicht ein sauberer Abschluss der an eine Dehnfuge anschließenden Wandteile geschaffen
werden, wobei derartige Dehnfugen sowohl im Wandverlauf als auch im Bereich von Fassaden-Innenecken
angeordnet werden.
[0003] In diesem Zusammenhang ist aus der
DE 200 01 980 U1 eine Abdeckleiste für Dehnfugen von Gebäudewänden bekannt geworden. Die Abdeckleiste
weist eine flexible Fugenabdeckung, Verankerungselemente und ein Armierungsgewebe
auf. Das Verankerungselement dient zur Verankerung der Abdeckleiste an den Rändern
der Dehnfuge, wo das Armierungsgewebe zunächst in eine Spachtelmasse eingebettet wird.
Danach wird ein Oberputz aufgetragen. Bei diesen Arbeiten kommt es sehr leicht zu
Verschmutzungen der flexiblen Fugenabdeckung, welche die Funktion der Dehnfuge beeinträchtigen
können bzw. einen optischen Mangel darstellen. Die Dehnfugen müssen daher nach den
Verputzarbeiten mit beträchtlichem Aufwand gereinigt werden, wobei eine Beschädigung
des Oberputzes nicht auszuschließen ist.
[0004] Aus der
US 2,226,886 A ist es bekannt, Dehnungsfugen zwischen zwei benachbarten Wänden mit einem gewellten
Metallstreifen zu überbrücken, der an den Rändern durch Umfaltung gebildete Haken
aufweist, die in Leisten befestigt werden, die an den beiden benachbarten Wänden angeordnet
sind.
[0005] Weiters zeigt die
US 2005/0005553 A1 eine flexible, wasserundurchlässige Dichtung, deren Ränder in Leisten gehalten sind,
die im Querschnitt Haltewinkel-oder Hakenform aufweisen und an benachbarten, einen
Bewegungsspalt bildenden Wänden befestigt sind.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Dehnfugenprofil zur Abdeckung einer Dehnfuge von
Gebäudewänden der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass der Arbeitsaufwand
für die Reinigung der Dehnfuge nach den Armierungs-und Verputzarbeiten gering gehalten
werden kann, ohne die Funktion des Dehnfugenprofils zu beeinträchtigen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die flexible Dehnfugenschlaufe
als separater Bauteil vorliegt, der nach dem Versetzen der Halteprofile und dem Abschluss
der Armierungs- und/oder Verputzarbeiten an den Halteprofilen befestigbar, vorzugsweise
einklipsbar oder einschiebbar, ist. Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist es daher
möglich, zumindest die Armierungsarbeiten zur Befestigung der Halteprofile mit Armierungsmasse
oder auch alle Verputzarbeiten und allfällige Fassadenanstriche abzuschließen und
erst danach die Dehnfugenschlaufe einzusetzen, wodurch Reinigungsarbeiten am Dehnfugenprofil
bzw. dessen Fugenschlaufe erleichtert werden bzw. zur Gänze entfallen.
[0008] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Fugenschlaufe
als (endlose) Rollware vorliegen kann und fugenlos über die gesamte Fassadenhöhe in
die Halteprofile eingesetzt wird. Herkömmliche Dehnfugenprofile liegen als Stangenprofile
vor, so dass unvermeidliche Stossfugen auftreten oder Überlappungsbereiche vorgesehen
werden müssen.
[0009] Erfindungsgemäß sind beiden Seitenrändern der Fugenschlaufe Rastelemente befestigt,
die in entsprechend geformte Rastelemente der Halteprofile eingreifen.
[0010] Die Rastelemente an den Halteprofilen können in U-förmigen Aufnahmen integriert sein,
welche vorzugsweise einstückig mit den in die Dehnfuge ragenden Schenkeln der Halteprofile
ausgebildet sind.
[0011] Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung kann im Basisbereich der U-förmigen
Aufnahme eine elastische Dichtung angeordnet sein, so dass nach dem Einklipsen der
Dehnfugenschlaufe ein dichter Verbund zu den eingeputzten Halteprofilen entsteht,
der das Eindringen von Feuchtigkeit in die Fassade verhindert.
[0012] Um die Montage des Dehnfugenprofils zu erleichtern, kann an den Rastelementen der
Fugenschlaufe ein Montageschenkel angeformt sein, der nach dem Einklipsen der Fugenschlaufe
in die Halteprofile an einer Sollbruchstelle abtrennbar ist.
[0013] Gemäß einer Ausführungsvariante können die Rastelemente der Fugenschlaufe Teile von
U-förmigen Anformungen sein, welche über die Abzugsleisten für eine Armierungsmasse
hinausragende Abzugsleisten für eine Putzschicht aufweisen. Bei dieser Ausführungsvariante
wird die Armierungsmasse an den Abzugsleisten der Halteprofile abgezogen, danach die
Dehnfugenschlaufe eingesetzt und schließlich die Putzschicht an den Abzugsleisten
an den Randbereichen der Dehnfugenschlaufe abgezogen.
[0014] Die Fugenschlaufe erstreckt sich in der Einbaulage U-förmig in die Gebäudedehnfuge
hinein, so dass in der Außenansicht der Fassade eine Schattenfuge ausgebildet wird.
[0015] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen :
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Dehnfu- genprofils in einer Schnittdarstellung;
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsvariante des Dehnfugenprofils in einer Schnittdarstellung gemäß
Fig. 1;
- Fig. 3
- bis Fig. 5 eine dritte, vierte und eine fünfte Ausführungsvariante der Erfindung jeweils
in einer Schnittdarstellung gemäß Fig. 1; so- wie
- Fig. 6
- eine dreidimensionale Darstellung des Dehnfugenprofils gemäß Fig. 5.
[0016] Die in den Fig. 1 bis Fig. 6 dargestellten Ausführungsvarianten eines Dehnfugenprofils
1 weisen zwei als Eckprofile ausgeführte Halteprofile 2, 3 auf, an welchen eine flexible
Fugenschlaufe 4 aus einer gewebeverstärkten Kunststofffolie befestigt ist. Die Seitenränder
5, 6 der Fugenschlaufe 4 weisen Rastelemente 20, 21 auf, die in entsprechend geformte
Rastelemente 22, 23 der Halteprofile 2, 3 eingreifen. Die Rastelemente 22, 23 an den
Halteprofilen 2, 3 sind jeweils in einer U-förmigen Aufnahme 24, 25 integriert, welche
vorzugsweise einstückig mit den in die Dehnfuge ragenden Schenkeln 7, 8 der Halteprofile
2, 3 ausgebildet sind.
[0017] An den Halteprofilen 2, 3 der Varianten gemäß Fig. 1 bis Fig. 4 ist im Scheitelbereich
jeweils eine Putzabzugsleiste 11, 12 angeordnet, an welche Putzschenkel 13, 14 anschließen,
die mit Durchbrechungen zur besseren Putzhaftung ausgestattet sein können. Weiters
ist an den Schenkeln 13, 14 jeweils ein Armierungsgitter 16 befestigt, welches mit
einer Armierungs- oder Spachtelmasse an den die Dehnfuge begrenzenden Wandbereichen
befestigt wird.
[0018] Beim Verlegen des Dehnfugenprofils werden zunächst die beiden Eckprofile 2, 3 an
den die Dehnfuge begrenzenden Wandbereichen eingespachtelt und nach dem Abbinden der
Spachtelmasse der Außenputz an den Abzugsleisten 11, 12 abgezogen. Erst nach dem Abschluss
der Verputzarbeiten und allfälliger Anstreicharbeiten wird die flexible Dehnfugenschlaufe
4 mit den an den beiden Seitenrändern 5, 6 angeordneten Rastelementen 20, 21 in die
U-förmigen Aufnahmen 24, 25 eingeschoben. Die Fugenschlaufe 4 liegt als Rollware vor
und kann fugenlos über die gesamte Fassadenhöhe in die Halteprofile 2, 3 eingeklipst
werden. In der Einbaulage erstreckt sich die Fugenschlaufe 4 U-förmig in die Gebäudedehnfuge
hinein, so dass in der Außenansicht der Fassade eine Schattenfuge ausgebildet wird.
Jeder Reinigungsaufwand nach dem Verlegen der Dehnfugenschlaufe entfällt.
[0019] In der Ausführungsvariante gemäß Fig. 1 ist an den Rastelementen 20, 21 der Fugenschlaufe
4 ein Montageschenkel 27 angeformt, der nach dem Einklipsen der Fugenschlaufe 4 in
die Halteprofile 2, 3 bzw. deren U-förmigen Aufnahmen 24, 25 an einer Sollbruchstelle
28 abtrennbar ist.
[0020] Bei der Ausführungsvarianten gemäß Fig. 2 entfällt der Montageschenkel 27, da die
Rastelemente 20, 21 der Fugenschlaufe 4 von oben in die U-förmigen Aufnahmen 24, 25
der Halteprofile 2, 3 eingeschoben werden können.
[0021] Die Ausführungsvariante gemäß Fig. 3 entspricht weitgehend jener gemäß Fig. 1, wobei
hier die angeformten Montageschenkel 27 entfallen und durch ein separates Montagewerkzeug
29 ersetzt werden, welches hakenförmig in eine Anformung 30 der Rastelemente 20, 21
eingreift.
[0022] Die Ausführungsvariante gemäß Fig. 4 zeigt ein Dehnfugenprofil 1, bei welchem die
U-förmigen Aufnahmen 24, 25 samt integriertem Rastelement 22, 23 an der jeweiligen
Putzabzugsleiste 11, 12 angeformt sind. Die Herstellung der Eckprofile 2, 3 wird dadurch
vereinfacht.
[0023] Schließlich zeigt die Ausführungsvariante gemäß Fig. 5 und Fig. 6 ein Dehnfugenprofil
1, bei welchem die Rastelemente 20, 21 der Fugenschlaufe 4 Teile von U-förmigen Anformungen
15 sind, welche über die Abzugsleisten 11, 12 für eine Armierungsmasse 9 hinausragende,
zweite Abzugsleisten 17, 18 für eine Putzschicht 10 aufweisen. Bei der Verarbeitung
werden die Halteprofile 2, 3 zunächst in die Armierungsmasse 9 eingebettet. Nach deren
Aushärtung wird die als Rollware vorliegende Dehnfugenschlaufe 4 fugenlos in die Aufnahmen
24, 25 der Halteprofile 2, 3 eingeschoben oder eingeklipst. Danach wird als Endbeschichtung
eine Putzschicht 10 aufgetragen und an den Abzugsleisten 17, 18 der U-förmigen Anformungen
15 der Fugenschlaufe 4 abgezogen.
[0024] Bei einigen Ausführungsvarianten der Erfindung kann im Basisbereich der U-förmigen
Aufnahme 24, 25 eine elastische Dichtung 26 angeordnet sein, so dass nach dem Einklipsen
der Dehnfugenschlaufe 4 ein dichter Verbund entsteht und das Eindringen von Feuchte
in die Fassade weitgehend verhindert wird (siehe Fig. 1 bis Fig. 4).
1. Dehnfugenprofil (1) zur Abdeckung einer Dehnfuge von vorzugsweise mit Dämmstoffplatten
verkleideten Gebäudewänden mit einer flexiblen Fugenschlaufe (4), die an beiden Seitenrändern
(5, 6) Halteprofile (2, 3) zur Befestigung an den die Dehnfuge begrenzenden Wandbereichen
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die flexible Dehnfugenschlaufe (4) als separater Bauteil vorliegt, der nach dem Versetzen
der Halteprofile (2, 3) und dem Abschluss der Armierungs- und/oder Verputzarbeiten
an den Halteprofilen (2, 3) befestigbar, vorzugsweise einklipsbar oder einschiebbar,
ist.
2. Dehnfugenprofil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den beiden Seitenrändern (5, 6) der Fugenschlaufe (4) Rastelemente (20, 21) befestigt
sind, die in entsprechend geformte Rastelemente (22, 23) der Halteprofile (2, 3) eingreifen.
3. Dehnfugenprofil (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fugenschlaufe (4) als Rollware vorliegt und fugenlos in die Halteprofile (2,
3) einbringbar ist.
4. Dehnfugenprofil (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastelemente (22, 23) an den Halteprofilen (2, 3) in U-förmigen Aufnahmen (24,
25) integriert sind, welche vorzugsweise einstückig mit den in die Dehnfuge ragenden
Schenkeln (7, 8) der Halteprofile (2, 3) ausgebildet sind.
5. Dehnfugenprofil (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Basisbereich der U-förmigen Aufnahme (24, 25) eine elastische Dichtung (26) angeordnet
ist.
6. Dehnfugenprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Halteprofile (2, 3) als Eckprofile, vorzugsweise aus Kunststoff, ausgeführt
sind und im Scheitelbereich Abzugsleisten (11, 12) für eine Armierungsmasse oder eine
Putzschicht aufweisen.
7. Dehnfugenprofil (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastelemente (20, 21) der Fugenschlaufe (4) Teile von U-förmigen Anformungen
(15) sind, welche über die Abzugsleisten (11, 12) für eine Armierungsmasse (9) hinausragende
Abzugsleisten (17, 18) für eine Putzschicht (10) aufweisen.
8. Dehnfugenprofil (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die U-förmige Aufnahme (24, 25) samt integriertem Rastelement (22, 23) an der Abzugsleiste
(11, 12) für eine Armierungsmasse oder eine Putzschicht angeformt ist.
9. Dehnfugenprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an den Rastelementen (20, 21) der Fugenschlaufe (4) ein Montageschenkel (27) angeformt
ist, der nach dem Einklipsen der Fugenschlaufe (4) in die Halteprofile (2, 3) an einer
Sollbruchstelle (28) abtrennbar ist.
10. Dehnfugenprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Halteprofil (2, 3), vorzugsweise an einem mit Durchbrechungen ausgestatteten
Putzschenkel (13, 14) des Halteprofils (2, 3), ein Armierungsgitter (16) befestigt
ist.
11. Dehnfugenprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fugenschlaufe (4) aus einer gewebeverstärkten Kunststofffolie besteht.
12. Dehnfugenprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Fugenschlaufe (4) in der Einbaulage U-förmig in die Gebäudedehnfuge hineinerstreckt,
so dass in der Außenansicht der Fassade eine Schattenfuge ausgebildet ist.