[0001] Die Erfindung betrifft einen Türhalter mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
[0002] Aus der Druckschrift
DE 10 2006 012 096 A1 ist ein Türhalter bekannt, der darauf basiert, dass ein Riegel, der in einer im Boden
befestigten Aufnahme geführt ist, unter Einwirkung magnetischer Kräfte eine Türe hält,
an der ein entsprechendes Anschlagselement angebracht ist. Dabei ist entweder der
Riegel oder das Anschlagselement, oder aber beide Teile magnetisch und das jeweils
andere Teil zumindest magnetisierbar. Um zu vermeiden, dass beispielsweise Büroklammern
von einem magnetischen Anschlagselement an der Türe durch Überfahren angezogen werden
und schlecht wieder entfernbar sind, wird vorzugsweise der Riegel als Magnet und das
Anschlagselement lediglich als magnetisierbares Bauteil vorgesehen. Das Überfahren
des Riegels, der die Form eines zylindrischen Bolzens hat, mit dem Anschlagselement
bewirkt, dass der Riegel senkrecht in Richtung des Anschlagselements gezogen wird
und dort an eine senkrecht stehende Anschlagskante stößt, was zum Anhalten der Tür
führt. Die Druckschrift schlägt eine lineare Führung des Riegels vor, möglich ist
aber auch eine Schwenkbewegung, wie es beispielsweise aus der Druckschrift
CH 383 822 (Figur 3) bekannt ist. Die Anziehungskräfte zwischen Riegel und Anschlagselement
bewirken, dass die Tür auch gegen geringe Kräfte, die eine Bewegung der Tür in umgekehrte
Richtung bewirken würden, gehalten wird. Auf diese Weise wird eine Tür beispielsweise
in der geöffneten Stellung gegen Windkräfte oder eine Türschließfeder gehalten. Zieht
ein Bediener dagegen stärker an der Tür, um diese beispielsweise zu schließen, so
wird die Magnetkraft überwunden und der Riegel schert vom Anschlagselement ab, wobei
er von einer Schräge abgewiesen wird. Durch Schwerkraft fällt der Riegel schließlich
wieder in seine Aufnahme.
[0003] Nachteilig an dem bekannten Türhalter ist, dass ein kleiner Türhalter dieser Bauart
ungeeignet für schwerere Türen ist, insbesondere, wenn diese mit größerer Geschwindigkeit
geschwenkt werden und von dem Türhalter wie beschrieben gestoppt werden sollen. Durch
den äußerst kurzen Bremsweg kommt es zu extrem hohen Trägheitskräften und somit Belastungen
sowohl des Anschlagselements als auch des Riegels. In der Druckschrift
WO 01/36771 wird in diesem Zusammenhang vorgeschlagen, entweder am Riegel oder am Anschlagselement
ein Dämpfungselement anzubringen. Insbesondere die Anschlagskante wird durch ein entsprechendes
Material gebildet. Doch auch in diesem Fall sind die Bremswege im Verhältnis zu den
Gesamtabmessungen des Türhalters sehr kurz und somit die Kräfte sehr hoch. Insbesondere
wenn das Anschlagselement verdeckt an der Unterseite einer Tür angebracht werden soll,
muss jedoch das Anschlagselement recht klein sein.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen derartigen Türhalter zu schaffen,
der bei gleichen Abmessungen für schwerere Türen bzw. bei kleineren Abmessungen für
ähnlich schwere Türen geeignet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der
erfindungsgemäße Türhalter weist ein magnetisierbares oder magnetisches Anschlagselement
zur Befestigung an einer Tür auf, und einen magnetischen oder magnetisierbaren Riegel,
der an einem Boden geführt befestigbar ist. Sobald das Anschlagselement durch Schwenken
der Türe in den magnetischen Wirkungsbereich gelangt, ist der Riegel in eine Verriegelungsstellung
bewegbar, wobei die Verriegelungsstellung die Stellung angibt, in der der Riegel die
Tür in ihrer Stellung hält. Im Gegensatz zu den bekannten Türhaltern weist der Türhalter
ein Anschlagselement auf, das in sich beweglich ist und ein Federdämpfungselement
aufweist, das eine innere Bewegung federt und/oder dämpft. Alternativ oder zusätzlich
kann auch der Riegel in sich beweglich sein und gefedert bzw. gedämpft sein. Es wird
also nicht lediglich auf einem Weg im Bereich zwischen Anschlagselement und Riegel
gebremst, sondern zumindest auch innerhalb des Anschlagselements bzw. des Riegels.
Die Bewegung kann entweder durch das Federdämpfungselement selbst rückgestellt werden,
insbesondere wenn das Federdämpfungselement federnde Eigenschaften hat; das Anschlagselement
bzw. der Riegel kann aber auch durch ein Verschwenken der Tür aus der Halteposition
heraus wieder zurück in seine Ausgangsstellung gebracht werden, insbesondere wenn
das Federdämpfungselement überwiegend oder ausschließlich dämpfende Eigenschaften
hat.
[0006] Vorzugsweise ist die innere Bewegung eine Drehbewegung, insbesondere um eine senkrechte
Achse bei Einbau des Anschlagselements an der Unterseite einer Tür. Gegenüber einer
ebenfalls möglichen linearen Bewegung hat eine Drehbewegung den Vorteil, dass sie
einfacher, insbesondere mit einem einstückigen Anschlagselement herstellbar ist. Eine
lineare Bewegung könnte beispielsweise mit einem die Anschlagsfläche für den Riegel
aufweisenden Schlitten realisiert werden, der linear auf einem Träger des Anschlagselements
geführt und durch Reibflächen als Federdämpfungselement gedämpft ist.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Drehbewegung durch Ausbildung eines
Anschlagsarms am Anschlagselement umgesetzt. Dieser Anschlagsarm weist eine Anschlagsfläche
für den Riegel auf und kann einstückig mit dem restlichen Anschlagselement sein, wodurch
sich ein einfacher Aufbau ergibt.
[0008] Im Sinne einer günstigen Herstellung schlägt die Erfindung vor, dass das Anschlagselement
ein Stanzbiegeteil als Grundkörper aufweist, wodurch es sich beispielsweise gegenüber
Frästeilen vor allem für die Massenherstellung eignet.
[0009] Um bezüglich des Bremsweges nicht allein auf die Bewegung innerhalb des Anschlagselements
bzw. des Riegels angewiesen zu sein, sieht die Erfindung vor, dass das Anschlagsemement
vorzugsweise eine Anschlagfläche aufweist, die ein weiteres Federdämpfungselement
aufweist. Auch kann der Riegel ein solches Federdämpfungselement aufweisen. Alternativ
oder zusätzlich kann außerdem die innere Beweglichkeit des Anschlagselements bzw.
des Riegels fächerartig gestaltet sein, sich also aus mehreren sich addierenden Einzelbewegungen
zusammensetzen. Jede der einzelnen Bewegungen kann wiederum durch ein einzelnes oder
ein gemeinsames Federdämpfungselement gedämpft bzw. gefedert sein.
[0010] Vorzugsweise weist das Anschlagselement ein Wegbegrenzungselement auf, das die innere
Bewegung begrenzt. Auf diese Weise kann einerseits das Anschlagselement gegen Überbeanspruchung
geschützt werden, wenn die Beweglichkeit beispielsweise auf Biegung basiert, andererseits
kann hierdurch vermieden werden, dass Teile des Anschlagselements bei einer Montage
an der Unterseite der Tür über diese hinausstehen und somit sichtbar werden. Für einen
Riegel mit innerer Beweglichkeit gilt gleiches entsprechend.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Türhalters; und
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des Anschlagselements des Türhalters von unten.
[0012] Soweit im Folgenden von "oben" bzw. "unten" die Rede ist, bezieht sich dies auf die
Einbausituation eines Türhalters an einem Fußboden. Soweit der Türhalter beispielsweise
an einer Wand eingesetzt würde, was die Erfindung nicht ausschließt, entspräche der
Begriff "oben" dem Begriff "türseitig" bzw. der Begriff "unten" dem Begriff "wandseitig".
[0013] Der in Figur 1 dargestellte Türhalter 1 dient dem flexiblen Halten einer Tür 2. An
der Unterseite der Tür 2 ist hierzu ein Anschlagselement 3 angebracht. Außerdem ist
an einem Boden 4 in dem Bereich, der durch Bewegen der Tür 2 vom Anschlag 3 überstrichen
wird, eine Bodeneinheit 5 angebracht. Die Bodeneinheit 5 ist in einem zylindrischen
Bohrloch 6 derart eingefügt, dass sie bündig mit dem Boden 4 abschließt. Die Bodeneinheit
5 besteht aus einem Riegel 7 sowie ein hülsenförmigen Verankerungselement 8, in dem
der Riegel 7 linear geführt ist. Der Riegel 7 hat die Form eines Zylinders und ist
ein Magnet. Das Verankerungselement 8 ist in dem Bohrloch verklebt.
[0014] Bevor auf den Aufbau des Anschlagselements 3 eingegangen wird, soll zunächst die
Funktionalität des Türhalters beschrieben werden. In der in Figur 1 gezeigten Position
der Tür 2 ist das Anschlagselement 3 lateral versetzt zum Riegel 7. Daher wirken keine
oder zumindest kaum magnetische Kräfte zwischen diesen Bauteilen. Entsprechend befindet
sich der Riegel 7 in der dargestellten Nichtverriegelungsstellung. Wird die Tür 2
in Richtung von Pfeil A bewegt, so dass das Anschlagselement 3 über den magnetischen
Riegel 7 gelangt, ziehen sich Riegel 7 und Anschlag 3 gegenseitig an und der Riegel
7 schnellt magnetisch getrieben nach oben. Der Riegel 7 prallt hierdurch gegen eine
waagerechte Anlagefläche 9 am Anschlagselement 3 und die Tür 2 kann im Weiteren nur
so weit weiter in Richtung Pfeil A bewegt werden, bis der Riegel 7 am Umfang des Riegels
7 gegen eine sich senkrecht an die Anlagefläche 9 anschließende Anschlagsfläche 10
schlägt. Eine weitere Bewegung in Richtung Pfeil A ist somit nicht möglich. Aber auch
ein Zurückbewegen entgegen Pfeil A ist zumindest mit gleichem Kraftaufwand nicht möglich,
da dies ein Lösen des Riegels 7 vom Anschlagselement 3 erfordern würde. Erst wenn
der Bediener etwas kräftiger entgegen der Richtung von Pfeil A zieht, wird der Riegel
7 vom Anschlagselement 3 gelöst. Hierzu schließt sich an dem der Anschlagsfläche 10
gegenüberliegenden Ende der Anlagefläche 9 eine schräg nach unten verlaufende Abweisfläche
11 an. Durch diese Abweisfläche 11 wird der Riegel 7 keilartig nach unten gedrückt.
Außerdem entfernen sich durch die Bewegung der Tür 2 der Riegel 7 und das Anschlagselement
3 lateral wieder voneinander, bis die magnetischen Kräfte derart abnehmen, dass der
Riegel 7 aufgrund seines Eigengewichts von der Verriegelungsstellung in die gezeichnete
Nichtverriegelungsstellung fällt.
[0015] Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht des Anschlagselements 3 von schräg unten.
Die Pfeile I zeigen, in welcher Ebene der Schnitt in Figur 1 angeordnet ist. Das Anschlagselement
besteht im Wesentlichen aus einem Stanzbiegeteil aus Blech als Grundkörper 12. An
einem der Tür 2 zugewandten länglichen, dünnen Basisstreifen 13 sind falzartig um
180 Grad umgebörtelt jeweils an den beiden Enden streifenförmige Laschen 14 angeordnet,
die einander zugewandt sind. Dabei erstreckt sich eine der Laschen 14 als Anschlagsarm
15 bis über die Mitte des Basisstreifens 13. Der Anschlagsarm 15 bildet im Bereich
der Mitte des Basisstreifens 13 eine Ausbuchtung 16, deren konkaver Innenrand die
Anschlagsfläche 10 bildet. Im gleichen Bereich bildet der Basisstreifen 13 durch eine
Auswölbung nach unten die Abweisfläche 11.
[0016] Der Bereich der Umbörtelung des Anschlagsarms 15 bildet ein Drehgelenk um eine senkrecht
angeordnete Achse B, so dass der Anschlagsarm 14 mit einer Drehbewegung nachgeben
kann, wenn der Riegel 7 an der Anschlagsfläche 10 anschlägt. Das Anschlagselement
3 ist damit in sich beweglich. Gleichzeitig ist die Beweglichkeit aber begrenzt, da
der Anschlagsarm 15 und die gegenüberliegende Lasche 14 jeweils einen sich überlappenden
Fortsatz 17 als Wegbegrenzungselement 18 aufweisen, wobei die Überlappung in Bewegungsrichtung
der Anschlagsfläche 10, also parallel zu Pfeil A, angeordnet ist. Der Fortsatz 17
des Anschlagsarms 15 würde hierdurch bei einer starken Bewegung des Anschlagsarms
15, beispielsweise bei einer schweren, schnell geschwenkten Tür 3, gegen den Fortsatz
17 der gegenüberliegenden Lasche 14 stoßen. Zur Dämpfung dieser Bewegung ist zwischen
den Fortsätzen 17 ein quaderförmiges Federdämpfungselement 19 angeordnet. Zusätzlich
wird das Anstoßen des Riegels 7 an die Anschlagsfläche 10 durch ein weiteres Federdämpfungselement
20 gedämpft, welches sich streifenartig entlang der Anschlagsfläche 10 erstreckt.
[0017] Zur Befestigung des Anschlagselements 3 weisen die Laschen 14 jeweils in Richtung
ihrer Längserstreckung angeordnete Langlöcher 21 auf. Auch der darüber liegende Basisstreifen
13 weist Langlöcher 21 auf, wobei diese etwas enger gefasst sind, um dem Kopf einer
nicht dargestellten Schraube ein Widerlager zu geben. Die Schraubenköpfe finden in
den Langlöchern 21 der Laschen 14 Platz, so dass sie nicht vertikal über das Anschlagselement
3 vorstehen. Auch ist insbesondere das Langloch 20 im Anschlagsarm 15 so groß, dass
dieser gegenüber dem Basisstreifen 13 wie beschrieben verschwenken kann.
Bezuqszeichenliste
Türhalter
[0018]
- 1
- Türhalter
- 2
- Tür
- 3
- Anschlagselement
- 4
- Boden
- 5
- Bodeneinheit
- 6
- Bohrloch
- 7
- Riegel
- 8
- Verankerungselement
- 9
- Anlagefläche
- 10
- Anschlagsfläche
- 11
- Abweisfläche
- 12
- Grundkörper
- 13
- Basisstreifen
- 14
- Lasche
- 15
- Anschlagsarm
- 16
- Ausbuchtung
- 17
- Fortsatz
- 18
- Wegbegrenzungselement
- 19
- Federdämpfungselement
- 20
- weiteres Federdämpfungselement
- 21
- Langloch
1. Türhalter (1) mit einem magnetisierbaren oder magnetischen Anschlagselement (3), das
an einer Tür (2) befestigbar ist, und einen magnetisierbaren oder magnetischen Riegel
(7) aufweist, der an einem Boden (4) geführt befestigbar ist, wobei durch das Anschlagselement
(3) der Riegel (7) in eine Verriegelungsstellung bewegbar ist, wenn das Anschlagselement
(3) durch Schwenken der Tür (2) in einen magnetischen Wirkungsbereich gelangt, und
wobei der Riegel (7) in der Verriegelungsstellung die Tür (2) in ihrer Stellung hält,
dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagselement (3) oder der Riegel (7) in sich beweglich ist und ein Federdämpfungselement
(19) aufweist, das eine innere Bewegung federt und/oder dämpft.
2. Türhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Bewegung eine Drehbewegung ist.
3. Türhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Anschlagselement (3) ein Anschlagsarm (15) ausgebildet ist.
4. Türhalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagselement (3) ein Stanzbiegeteil als Grundkörper (12) aufweist.
5. Türhalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagsemement (3) eine Anschlagsfläche (10) aufweist, die ein weiteres Federdämpfungselement
(20) aufweist.
6. Türhalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagselement (3) ein Wegbegrenzungselement (18) aufweist, das die innere
Bewegung begrenzt.