[0001] Die Erfindung betrifft einen Eckverbinder zur Verbindung auf Gehrung geschnittener
Hohlprofile nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Eckverbinder ist aus
EP 0 810 344 A1 bekannt. Dort ist in den beiden Seitenflächen des L-förmigen Eckverbinders jeweils
ein in Richtung der Gehrungsfuge verlaufender Verteilungskanal für einen einspritzbaren
Klebstoff vorgesehen. Die Zuführung des Klebstoffes zu den beiden Verteilungskanälen
erfolgt hier über eine an der äußeren Ecke des Eckverbinders über dessen gesamte Höhe
verlaufende Abflachung, die zusammen mit den zu verbindenden Profilen einen zu den
Verteilungskanälen senkrechten Eckkanal für die Zuführung des einspritzbaren Klebstoffes
zu den Verteilungskanälen begrenzt. Durch den sich entlang der äußeren Eckkante über
die gesamte Höhe des Eckverbinders erstreckenden und über die Abflachung der Eckkante
nach innen begrenzten Eckkanal ist hier jedoch die Anordnung der in den Eckkanal mündenden
Öffnungen für das Einspritzen des Klebstoffs auf einen relativ engen Bereich neben
der Gehrungsfuge beschränkt. Der Klebstoff kann daher nur in unmittelbarer Nähe der
äußeren Eckkante eingespritzt werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Eckverbinder der eingangs genannten Art zu schaffen,
der eine flexiblere Zuführung des Klebstoffes über einen größeren Bereich des Eckverbinders
ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Eckverbinder mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Der erfindungsgemäße Eckverbinder enthält einen von mindestens einer Randfläche des
Eckverbinders in einer zwischen den beiden Seitenflächen liegenden Ebene nach innen
verlaufenden Zufuhrkanal, durch den der Klebstoff über einen größeren Bereich entlang
der Schenkel des Eckverbinders zugeführt werden kann. Der Zufuhrkanal kann sich an
beliebigen Stellen entlang der Randflächen des Eckverbinders befinden, so dass die
Anordnung der Einspritzöffnungen in den zu verbindenden Profilen nicht auf den Bereich
der Gehrungsfuge beschränkt ist. Dadurch wird eine flexiblere Zuführung erreicht und
der Einsatzbereich des Eckverbinders kann erweitert werden. Über den Zufuhrkanal kann
der Klebstoff auch ohne zusätzliche Abdeckungen oder Einlegteile innerhalb des Eckverbinders
auf einfache Weise zu dem entlang der Gehrungsfuge verlaufende Verteilungskanal gelangen
und dadurch eine feste und sichere Verbindung der Hohlprofile gewährleisten.
[0006] In einer besonders zweckmäßigen Ausführung enthält die Zuführeinrichtung mindestens
einen vom Zufuhrkanal abzweigenden Durchgang, der in den mindestens einen Verteilungskanal
mündet. Der vom Zufuhrkanal zum Verteilungskanal führende Durchgang verläuft zweckmäßigerweise
quer zu den Seitenflächen des Eckverbinders und ist vorzugsweise rechtwinklig zu den
Seitenflächen angeordnet. Der Zufuhrkanal verläuft vorzugsweise parallel zu den Seitenflächen
des Eckverbinders, kann aber auch schräg zu den Seitenflächen verlaufen.
[0007] Der Zufuhrkanal ist z.B. in Form einer sich über die äußere Ecke des Eckverbinders
in Längsrichtung der Schenkel entlang der äußeren Randflächen verlaufenden Ecknut
oder in Form mindestens eines von den Randflächen nach innen verlaufenden Lochs ausgeführt.
[0008] Der Eckverbinder wird vorzugsweise als Gussteil aus metallischen oder nicht metallischen
Materialien hergestellt.
[0009] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1:
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Eckverbinders zur Verbindung zweier auf Gehrung
geschnittener Hohlprofile;
- Figur 2:
- den Eckverbinder von Figur 1 in einer Perspektivansicht;
- Figur 3:
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines Eckverbinders zur Verbindung zweier auf Gehrung
geschnittener Hohlprofile;
- Figur 4:
- den Eckverbinder von Figur 3 in einer Perspektivansicht;
- Figur 5:
- ein drittes Ausführungsbeispiel eines Eckverbinders zur Verbindung zweier auf Gehrung
geschnittener Hohlprofile;
- Figur 6:
- den Eckverbinder von Figur 5 in einer Perspektivansicht;
- Figur 7:
- ein viertes Ausführungsbeispiel eines Eckverbinders zur Verbindung zweier auf Gehrung
geschnittener Hohlprofile und
- Figur 8:
- den Eckverbinder von Figur 7 in einer Perspektivansicht.
[0010] Die in den Figuren 1 bis 8 dargestellten Eckverbinder 1 werden zur Verbindung auf
Gehrung geschnittener Hohlprofile 2 und 3 z.B. eines Rahmens für Fenster, Türen oder
Fassaden eingesetzt. Sie weisen einen L-förmigen Grundkörper mit zwei zueinander rechtwinkligen
Schenkeln 4 und 5 für den Eingriff in entsprechende Innenkammern der Hohlprofile 2
und 3 auf. Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen enthält der Eckverbinder 1 an seinen
beiden parallelen Seitenflächen 6 und 7 jeweils einen in Form einer nutartigen Vertiefung
ausgeführten Verteilungskanal 8, der zwischen einer äußeren Ecke 9 und einer inneren
Ecke 10 des Eckverbinders 1 in Richtung einer Gehrungsfuge 11 der beiden zu verbindenden
Hohlprofile 2 und 3, d.h. unter einem Winkel von 45° zu den Längsachsen der beiden
Schenkel 4 und 5, verläuft. Die zu den Seitenflächen 6 und 7 senkrechten äußeren und
inneren Randflächen 12 und 13 des Eckverbinders 1 sind zur Anlage an entsprechenden
Innenwänden der Hohlprofile 2 und 3 bestimmt. An den äußeren Randflächen 12 sind Einschnitte
14 für Befestigungsschrauben, Haltestifte oder andere Befestigungselemente und ggf.
weitere Vertiefungen 15 vorgesehen. An der inneren Ecke 10 weisen die gezeigten Eckverbinder
1 außerdem eine senkrecht zum Verteilungskanal 8 entlang der inneren Randflächen 13
verlaufende Hohlkehle 16 auf.
[0011] Bei dem in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel eines Eckverbinders
1 ist in den beiden äußeren Randflächen 12 ein sich über die äußere Ecke 9 in Längsrichtung
der Schenkel 4 und 5 erstreckender, nach innen verlaufender Zufuhrkanal 17 in Form
einer Ecknut vorgesehen. Der zwischen den beiden Seitenflächen 6 und 7 zu diesen parallel
nach innen verlaufende Zufuhrkanal 17 wird zu den beiden Seitenflächen 6 und 7 hin
durch jeweils einen Ecksteg 18 bzw. 19 begrenzt. Über zwei in den Eckstegen 18 und
19 angeordnete Durchgänge 20 und 21 ist der als Ecknut ausgeführte Zufuhrkanal 17
mit den beiden Verteilungskanälen 8 verbunden. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel
verlaufen die Durchgänge 20 und 21 senkrecht zu den Seitenflächen 6 und 7 des Eckverbinders
1 und sind als halbkreisförmige Aussparungen an den beiden Enden der Eckstege 18 und
19 ausgeführt. Die beiden Verteilungskanäle 8 und der Zufuhrkanal 17 bilden zusammen
mit den entsprechenden Innenwänden der zu verbindenden Hohlprofile 2 und 3 nach außen
abgeschlossene Kammern für den mittels einer Klebereinspritzdüse 22 über entsprechende
Bohrungen 23 in den Hohlprofilen 2 bzw. 3 einspritzbaren Klebstoff. Der über die Bohrungen
23 in den Zufuhrkanal 17 eingespritzte Klebstoff kann über die Durchgänge 20 und 21
zu den Verteilungskanälen 8 und über die Hohlkehle 16 zu der inneren Kante 10 gelangen.
Dadurch wird eine gute Klebeverbindung zwischen den auf Gehrung geschnittenen Hohlprofilen
2 und 3 ermöglicht. Da sich der Zufuhrkanal 17 über einen relativ großen Bereich entlang
der äußeren Randflächen 12 erstreckt, ist die Zuführung des Klebstoffs nicht auf den
Bereich der Gehrungsfuge 11 beschränkt, sondern kann über der gesamtem Verlauf des
Zufuhrkanals 17 entlang der Randflächen 12 erfolgen.
[0012] Bei dem in den Figuren 3 und 4 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel eines Eckverbinders
1 wird der von den äußeren Randflächen 12 nach innen verlaufende Zufuhrkanal 17 zur
Seite hin nur durch einen Ecksteg 19 an der in Figur 4 unteren Seitenfläche 6 begrenzt.
Zur anderen Seite ist der Zufuhrkanal 17 offen und geht unmittelbar in den Verteilungskanal
8 über. Ansonsten entspricht der Aufbau des in den Figuren 3 und 4 gezeigten Eckverbinders
1 dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2, so dass einander entsprechende Bauteile
auch mit denselben Bezugszeichen versehen sind.
[0013] In den Figuren 5 und 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Eckverbinders 1
gezeigt. Bei der in Figur 6 dargestellten Ausführung ist der Zufuhrkanal 17 in Form
eines von einer äußeren Randfläche 12 nach innen, parallel zu den Seitenflächen 6
und 7 verlaufenden Lochs 17 ausgeführt. Der als Loch ausgeführte Zufuhrkanal 17 ist
schräg zu den Randflächen 12 angeordnet und mündet in einen quer dazu verlaufenden
lochförmigen Durchgang 20, der die beiden Verteilungskanäle 8 verbindet. Es können
aber auch mehrere gerade oder schräge von den äußeren Randflächen 12 ausgehende lochförmige
Zufuhrkanäle 17 vorgesehen sein, wie dies in Figur 5 angedeutet ist. Der lochförmige
Durchgang 20 ist beim Ausführungsbeispiel von Figur 6 in der Mitte der Verteilungskanäle
8 angeordnet. Der Durchgang 20 kann sich aber auch am Rand der Verteilungskanäle 8
befinden, wie dies in Figur 8 gezeigt ist. Bei der Ausführung von Figur 8 ist nur
ein lochförmiger Durchgang 20 und ein in den Durchgang 20 mündender lochförmiger Zufuhrkanal
17 vorgesehen. Es können aber auch mehrere lochförmige Durchgänge 20 und mehrere lochförmige
Zufuhrkanäle 17 vorgesehen werden, wie dies in Figur 7 gezeigt ist.
1. Eckverbinder (1) zur Verbindung auf Gehrung geschnittener Hohlprofile (2, 3), der
an mindestens einer der beiden parallelen Seitenflächen (6, 7) mindestens einen zwischen
einer äußeren Ecke (9) und einer inneren Ecke (10) in Richtung einer Gehrungsfuge
(11) der zu verbindenden Hohlprofile (2, 3) verlaufenden Verteilungskanal (8) und
eine mit dem Verteilungskanal (8) in Verbindung stehende Zuführeinrichtung (17, 20)
für die Zuführung eines einspritzbaren Klebstoffes zum Verteilungskanal (8) enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinrichtung (17, 20) einen von mindestens einer Randfläche (12) des Eckverbinders
(1) in einer zwischen den beiden Seitenflächen (6, 7) liegenden Ebene nach innen verlaufenden
Zufuhrkanal (17) enthält.
2. Eckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinrichtung (17, 20) mindestens einen vom Zufuhrkanal (17) abzweigenden
Durchgang (20) aufweist, der in den mindestens einen Verteilungskanal (8) mündet.
3. Eckverbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgang (20) quer zu den beiden Seitenflächen (6, 7) verläuft.
4. Eckverbinder nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zufuhrkanal (17) parallel zu den beiden Seitenflächen (6, 7) verläuft.
5. Eckverbinder nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zufuhrkanal (17) in Form einer entlang der äußeren Randflächen (12) des Eckverbinders
(1) um eine äußere Ecke (9) verlaufenden Ecknut ausgebildet ist.
6. Eckverbinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zufuhrkanal (17) durch einen oberen und/oder unteren Ecksteg (18, 19) begrenzt
wird.
7. Eckverbinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgang (20) durch mindestens eine Aussparung in dem oberen und/oder unteren
Ecksteg (18, 19) gebildet wird.
8. Eckverbinder nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zufuhrkanal (17) in Form mindestens eines von einer der Randflächen (12) nach
innen verlaufenden Lochs ausgebildet ist.
9. Eckverbinder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zufuhrkanal (17) senkrecht oder schräg zu den Randflächen (12) verläuft.
10. Eckverbinder nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgang (20) in Form mindestens eines senkrecht zu dem mindestens einen Verteilungskanal
(8) angeordneten Lochs ausgebildet ist, in das der Zufuhrkanal (17) mündet.
11. Eckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass er an der inneren Ecke (10) eine senkrecht zum Verteilungskanal (8) entlang der inneren
Randflächen (13) verlaufende Hohlkehle (16) enthält.
12. Eckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Verteilungskanal (8) in Form einer nutartigen Vertiefung an der Seitenfläche
(6, 7) des Eckverbinders (1) ausgeführt ist.