[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschatten von Gebäudeöffnungen, insbesondere
einen Raffstore, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Beschattungsvorrichtungen weisen einen Behang aus verschwenkbaren Lamellen
auf, welcher üblicherweise über die Lamellen durchdringende Zugbänder, welche mit
einer Unterschiene verbunden sind und oberseitig mit einem entsprechenden Antrieb,
auf- und abgelassen werden kann.
[0003] Bei Beschattungsvorrichtungen mit Behängen dieser Art haben sich im Querschnitt sinusförmige
Lamellenformen aufgrund der ansprechenden Optik bewährt. Derartige Lamellen sind ferner
nicht so leicht zu knicken oder zu verbiegen, und der Behang klappert bei Seitenwind
nicht so stark als Behänge mit anderen Lamellen. Beispiele von Verschattungsvorrichtungen
mit derartigen Lamellen sind der
GB 2303661 A, der
WO 90/13728 und vielen weiteren Schriften zu entnehmen, siehe z. B. Recherchenbericht der zuerst
genannten Schrift.
[0004] Neben den Aspekten der ansprechenden Behangoptik, der Biege- und Knicksteifigkeit
und dergleichen wurden sinusformartige Lamellen auch schon als zur Abschirmung von
direkt einstrahlendem Licht und von Wärmestrahlung als besonders geeignet identifiziert.
So wird beispielsweise in der
EP 1717403 A2 eine Lamelle vorgeschlagen, welche ebenfalls die Form einer Sinuswelle hat, wobei
hier jedoch der Startpunkt der Sinuswelle nicht auf deren Mittellinie liegt, sondern
am positiven Scheitelpunkt (also bei Sinus 90°). Dort ist ferner zu entnehmen, dass
die beiden Außenkanten der Lamellen jeweils wenig vor oder nach den Scheiteln der
Sinuskurve liegen können.
[0005] Das US-Patent
US 2,146,816 zeigt dagegen eine Lamelle, welche einen sinuswellenförmigen Querschnitt aufweist,
an dem auf der Außenseite und auf der Innenseite eine Randbördelung anschließt, die
der Lamelle eine gewisse Steifigkeit verleihen und einen wesentlich geringeren Radius
aufweisen als im sinusförmig gebogenen Bereich. Auch hier sind gute Lichtlenkungseigenschaften
dieser Lamellenform zu entnehmen.
[0006] Weiterhin ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 29903739 U1 eine Lamelle bekannt, welche einen Quer-schnitt mit mehreren Sinuswellen aufweist.
[0007] Eine weitere Lamelle mit einem Querschnitt, welcher ausgehend von der im Behang außenliegenden
Lamellenkante (Sinus 0°) sinusförmig nach innen verläuft und dort in eine in etwa
um 90° abgewinkelte Abkantung übergeht, wird von der Firma Hella Sonnen- und Wetterschutztechnik
GmbH unter der Bezeichnung AR 92S vertrieben.
[0008] Das US-Patent
US 2,209,355 zeigt eine Jalousie mit Lamellen, welche einen in geöffneter Stellung nach oben hin
konkaven, sich nahezu über den gesamten Querschnitt der Lamelle erstreckenden Wellenbauch
aufweist, welcher auf der Außen- und Innenseite der Lamelle von zwei Abkantungen eingefasst
wird.
[0009] Schließlich zeigt die
EP 0 566 524 A2 einen Raffstore mit Lamellen, deren Querschnitt in etwa entlang einer Sinuskurve
verläuft und zwei Wellenbäuche aufweist, wobei die Lamellen eine in voll geöffneter
Stellung des außen vor einem Fenster angebrachten Raffstores von außen nach innen
hin zunehmenden Krümmung und dadurch abnehmenden Höhe der Wellenbäuche aufweisen.
[0010] Allen diesen Lamellen ist gemein, dass versucht wird, möglichst viel direkt einfallendes
Licht an die Gebäudedecke oder an den Boden des abzuschattenden Raumes zu streuen,
um bei maximierten Blendschutz einen möglichst weit geöffneten Lamellenwinkel zuzulassen.
Die Sichtverbindung nach draußen soll erhalten bleiben und gleichzeitig einen möglichst
großen Teil der direkten Sonneneinstrahlung nach außen reflektiert und diffuses Licht
möglichst an die Decke des abzuschattenden Raumes oder zumindest auf den Boden gelenkt
werden, um dadurch neben einem effektiven Hitzeschutz auch einen hohen Blendschutz
bei guter Ausleuchtung des Raumes und einer ausreichenden Tageslichtversorgung zu
erzielen.
[0011] Es hat sich jedoch gezeigt, dass hier noch weitere Verbesserungen nötig sind, um
die Akzeptanz von Abschattungsvorrichtungen mit derartigen Lamellen am Markt zu erhöhen.
[0012] Hiervon ausgehend stellt sich die Aufgabe, eine Gebäudeabschattungsvorrichtung der
eingangs angegebenen Art derart weiterzubilden, dass bei guten Lichtlenkungs-Eigenschaften
auch eine ansprechende Behangoptik und gute Stabilität des Behangs ergibt.
[0013] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0014] Erfindungsgemäß sind für die gattungsgemäße Vorrichtung zum Beschatten einer Gebäudeöffnung
Lamellen vorgesehen, welche jeweils einen Querschnitt haben, der eine ungeradzahlige
Mehrzahl, insbesondere drei zueinander abwechselnd in entgegen gesetzte Richtung gekrümmte
Teilwellenabschnitte aufweist, wobei der in voll geöffneter Stellung äußere Teilwellenabschnitt
jeweils eine zur Unterschiene hin konkave Krümmung aufweist und mit einem nach außen
hin konvexen Bereich beginnt und der innere Teilwellenabschnitt mit einem nach innen
hin konvex gekrümmten Bereich endet, wobei die Teilwellenabschnitte nach innen hin
kleiner werden, das heißt wobei jeder der Teilwellenabschnitte stärker gekrümmt ist
als sein nach außen hin benachbarten Teilwellenabschnitt, wobei die Lamellen bei geschlossenem
Behang so beabstandet sind, dass die minimale Ansichtshöhe der einzelnen Lamellen
gegenüber der Behangaufzugrichtung verdreht ist und die in voll geöffneter Behangstellung
außen liegende Seite bzw. die Außenseite der Lamellen jeweils in der Nähe des Scheitelpunkts
des in voll geöffneter Behangstellung inneren Teilwellenabschnitts der auf der Seite
der Unterschiene benachbarten Lamelle aufliegt.
[0015] In aufwändigen Versuchen hat sich nämlich herausgestellt, dass mit einer derartigen
Lamelle noch bessere Tageslichtlenkungseigenschaften des Behangs der Gebäudeöffnungsbeschattungsvorrichtung
erzielt werden können und gleichzeitig eine hohe Stabilität der Lamelle und damit
des gesamten Behangs erzielt werden kann. Dabei hat sich insbesondere eine Anzahl
von drei gekrümmten Teilwellenabschnitten als geeignet erwiesen. Denn mit mehreren
Teilwellenabschnitten konnte trotz aufwändigerer Geometrie keine verbesserten Lichtlenkungseigenschaften
erzielt werden.
[0016] Durch den außen liegenden, größten Teilwellenabschnitt, welcher zur Unterschiene,
also im Normalfall vertikal nach unten hin konkav gekrümmt ist und einen konvex nach
außen gekrümmten, vorzugsweise äußersten Bereich aufweist, wird bei geeignetem Lamellenschwenkwinkel
gegenüber dem Sonnenstand das dort auftreffende Licht unter einem steilen Ablenkwinkel
auf die Unterseite der oberhalb der Lamelle befindliche Nachbarlamelle gelenkt. Im
weiter innen liegenden Bereich dieses konvexen Außenabschnitts wird das dort auftreffende
Licht zumindest so weit nach oben hin abgelenkt, dass die entsprechenden Tageslichtstrahlen
zur Decke des abzuschattenden Raums hin umgelenkt werden und dort als diffuses Licht
wahrgenommen werden, welches keine Blendung der Raumbewohner verursacht. Die zur Unterseite
der nächst oberen Lamelle hin abgelenkten Lichtstrahlen werden dagegen zu der Oberseite
der Ausgangslamelle hin zurückgeworfen und teilweise in den abzuschattenden Raum hinein,
jedoch zum Boden hin abgelenkt, so dass auch diese keine Blendung der Raumbewohner
verursachen können, sondern als diffuses Licht wahrgenommen werden. Die auf die Oberseite
der Ausgangslamelle zurückgeworfenen Lichtstrahlen treffen dort in dem nach dem ersten
Teilwellenberg liegenden Bereich der Lamelle auf, idealerweise im Bereich einer Senke,
also eines Teilwellenbergs mit einem Wellenbauch, welcher zur Oberseite hin konkav
gekrümmt ist, so dass sich dort wiederum relativ steile Reflektionswinkel ergeben
und dieses Licht ebenfalls zur Decke hin in den abzuschattenden Raum abgegeben wird.
[0017] Die Intensität des auf der Rückseite des ersten Wellenbergs bzw. des ersten gekrümmten
Teilwellenabschnitt auftreffenden Sonnenlichts ist dabei aufgrund der zum Lichteinfallswinkel
weg geneigten Querschnittslage gegenüber dem außenliegenden, konvexen Bereich relativ
klein, so dass die dort auftreffenden Lichtstrahlen, welche mit einem relativ flachen
Reflektionswinkel ins Innere des abzuschattenden Raumes umgelenkt werden und somit
eine Blendgefahr darstellen können, zahlenmäßig dezimiert sind.
[0018] Der nach innen hin anschließende nächste Teilwellenabschnitt weist dabei wieder einen
konvex nach außen hin gekrümmten äußeren Bereich auf bei konkav nach unten ausgerichteter
Bauchform, so dass, falls dort noch direkte Sonneneinstrahlung vorliegt, die dort
auftreffenden Lichtstrahlen wiederum mit einem relativ spitzen Reflektionswinkel zur
Decke des abzuschattenden Raumes abgelenkt werden, und, falls die Lamelle soweit zur
Sonneneinfallsrichtung geneigt ist, dass dort auch noch direktes Sonnenlicht auftrifft,
im konvex nach innen hin geneigten Bereich des dortigen gekrümmten Teilwellenabschnitts
auftreffende direkt Lichtstrahlen unter einem relativ flachen Winkel nach oben hin
abgelenkt werden.
[0019] Es hat sich gezeigt, dass dadurch, dass von einem gekrümmten Teilwellenabschnitts
zum nächsten gekrümmten Teilwellenabschnitt hin jeweils eine stärkere Krümmung im
Querschnittsverlauf der Lamelle vorgesehen ist eine wesentlich bessere Tiefenausleuchtung
des Raumes erzielt werden kann als bei herkömmlichen sinusförmigen Lamellen, da erstens
eine vergleichsweise hohe Anzahl von Lichtstrahlen zur Decke hin abgelenkt wird und
zwar in einem relativ breiten Fächer, welcher bei geeigneter Lamellenstellung nicht
nur in Fensternähe an der Raumdecke auftrifft, sondern auch weiter im Rauminneren.
[0020] Der am innersten gekrümmten Teilwellenabschnitt, vorgesehene, nach innen hin konvex
gekrümmte Bereich der Lamelle verleiht der Lamelle dabei nicht nur ein hohes Maß an
Biege- und Knicksteifigkeit, sondern lenkt das dort auftreffende direkte Sonnenlicht
ebenfalls zur Decke hin um und bildet auf seiner Unterseite eine "Falle" für reflektiertes
Sonnenlicht, welches unter einem sehr steilen Winkel zur Raumdecke hin abgelenkt worden
wäre und leitet es unter einem wesentlich flacheren Winkel nach unten in den Raum
hin ab, so dass auch dieses Licht noch zur Tiefenausleuchtung des Raumes beiträgt.
[0021] Insgesamt ergibt sich somit eine quasi diffundierende Ausleuchtung des Raumes mit
einem breit auffächernden Lichtfächer, welcher eine besonders hohe Intensität im zur
Decke des auszuleuchtenden Raumes hin gerichteten Winkelbereich aufweist, eine mittlere
Lichtintensität im zum Boden des auszuleuchtenden Raum hin gerichteten Winkelbereich
und eine relativ geringe Lichtintensität im auf Augenhöhe im Raum auftreffenden Winkelbereich,
so dass es zu einer Quasistreuung des auftreffenden Lichts mit der gewünschten Intensitätsverteilung
kommt.
[0022] Dadurch, dass die Lamellen bei geschlossenem Behang so beabstandet sind, dass die
minimale Ansichthöhe jeder einzelnen Lamelle bei geschlossenen Behang gegenüber der
Behangaufzugsrichtung verdreht ist, beispielsweise um einen Winkel zwischen 4° und
12°, vorzugsweise um 7°, und dadurch, dass die Außenseite der Lamellen jeweils in
der Nähe des Scheitelpunkts des in inneren Teilwellenabschnitts der auf der Seite
der Unterschiene benachbarten Lamelle aufliegt, kann auch bei einem für die Ausleuchtung
des Raumes und für den Blendschutz optimalen Krümmungsverlauf des Lamellenquerschnitts,
bei dem die Krümmung zwar von außen nach innen hin immer stärker wird und dadurch
der Abstand der Krümmungsscheitel zu einer Mittellinie hin potentiell abnimmt, diese
Abnahme aber durch die gewünschten optischen Eigenschaften auf ein als optimal gefundenes
Verhältnis (insbesondere von 1,4 bis 1,8 von einem Scheitelpunkt zum nächsten) begrenzt
ist, ein vollständiges Schließen des Behangs mit aufeinander aufliegenden Lamellen
bei zumindest nahezu unbeeinträchtigten, geraden Verlauf der Zugbänder erreicht werden.
Es ergibt sich somit eine echte Auflage der Lamellen jeweils auf ihrer nach unten
hin benachbarten Lamelle und somit eine hohe Steifigkeit gegen auftreffenden Seitenwind,
insbesondere im Vergleich zu Behängen, bei denen die jeweils oberste Lamelle nicht
auf der unteren Lamelle aufliegt, sondern von oben her an diese anschließt und dadurch
auch die Aufzugsbänder umlenkt und dadurch einer hohen Belastung aussetzt.
[0023] Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ergibt sich ferner eine besonders gefällige
Optik des geschlossenen Behangs mit einer Oberfläche, welcher einer gleichmäßigen
Wellblechstruktur bzw. einer stehenden Sinuswelle gleicht.
[0024] Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche und haben sich teilweise
in langen Versuchsreihen als geeignet herausgestellt. Dabei muss die zum Rauminneren
hin konvex gekrümmter Flanke des inneren Teilwellenabschnitts im Vergleich zur nach
außen konvex gekrümmten Flanke des äußeren Teilwellenabschnitts keine große Höhe aufweisen,
weil dort nur noch relativ wenig Licht auftrifft, das umzulenken wäre. Allerdings
ist der zum Rauminneren hin abfallenden Abschnitt aus Stabilitätsgründen und aus dem
nachstehen noch zu erläuternden Grund eines guten Schließverhaltens des Behangs vorteilhaft.
Als geeignet hat sich beispielsweise ein Wert von ca. halber Höhe der Höhe des außenliegenden,
konvex nach außen hin gekrümmten Abschnitts der Lamelle erwiesen, gemessen in Richtung
der minimalen Ansichtshöhe der Lamelle.
[0025] Die Intensitätsverteilung des Tageslichts im abgeschatteten Raum ist fließend und
ohne lokale Maxima oder Minima, wenn auch die Teilwellenabschnitte der Lamellen jeweils
direkt aneinander anschließend fließend und knickfrei ineinander übergehen, so dass
das dort auftreffende Licht mit fließenden Intensitätsverteilung an die vorbesprochenen
Stellen im Raum abgelenkt wird.
[0026] Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn der Querschnitt aller Lamellen in Richtung von
seiner in voll geöffneter Stellung außen liegender Seite zu seiner innen liegenden
Seite hin mit monoton abnehmendem Krümmungsradius verläuft, wenn der Krümmungsradius
von außen nach innen hin also immer enger wird, ohne dass zwischen den Teilwellenabschnitten
ungekrümmte bzw. weniger stark gekrümmte Bereiche vorgesehen sind. Mit monoton abnehmendem
Krümmungsradius soll dabei im Rahmen der Anmeldung gemeint sein, dass auch gerade
Übergangsbereiche von einem Teilwellenabschnitt zum nächsten, in entgegengesetzte
Richtung gekrümmten Teilwellenabschnitt möglich sein sollen. Auch ein streng monoton
abnehmender Krümmungsradius, bei dem die entgegengesetzte Richtung gekrümmten Teilwellenabschnitte
ohne solche geraden Übergangsbereiche ineinander übergehen und somit der Krümmungsradius
stetig abnimmt, wäre denkbar. Es hat sich gezeigt, dass mit einem derartigen Querschnittsverlauf
die besten Ergebnisse hinsichtlich einer möglichst gleichmäßigen Ausleuchtung des
Raumes erzielt werden.
[0027] Dabei hat sich in den Versuchen insbesondere ein Krümmungsverlauf des Lamellenquerschnitts
als vorteilhaft erwiesen, bei dem der Krümmungsradius an den Scheitelpunkten der Teilwellenabschnitte
von einem Teilwellenabschnitt zum nächst inneren Teilwellenabschnitt jeweils in einem
Verhältnis von 1,4 bis 1,8 vorzugsweise im Verhältnis des goldenen Schnitts (ca. 1,6)
abnimmt. Dabei ist mit den Scheitelpunkt im Rahmen der Anmeldung derjenige Punkt im
jeweiligen Teilwellenabschnitt bezeichnet, welcher bei voll geöffneter Stellung die
größte Entfernung (betragsmäßig) zum Scheitelpunkt des nächsten Teilwellenabschnitts
in Richtung der Ansichthöhe, also bei minimaler Ansichtshöhe und horizontaler Blickrichtung
auf die Lamelle aufweist.
[0028] Das vorstehende Konzept der abnehmenden Krümmung der Teilwellenabschnitte bringt
dabei neben den schon beschriebenen Vorteilen hinsichtlich einer optimalen Ausleuchtung
des abgeschatteten Raumes bei gleichzeitig hohem Blendschutz gegen direkt einfallendes
Licht auch noch weitere Vorteile hinsichtlich des Schließverhaltens und der Geräuschentwicklung
bei auftreffenden Seitenwind auf den geschlossenen Behang, welche sich besonders im
Zusammenspiel mit den vorteilhaften Weiterbildungen der weiteren Unteransprüche erzielen
lassen.
[0029] Hinsichtlich des Schließverhaltens hat sich der vorstehend beschriebene Krümmungsverlauf
des Lamellenquerschnitts insbesondere dann als vorteilhaft erwiesen, wenn die Lamellen
jeweils drei Teilwellenabschnitte aufweisen und die Durchtrittsöffnungen für die an
der Unterschiene angreifenden Aufzugbänder jeweils im Übergangsbereich vom äußeren
Teilwellenabschnitt zum zweiten Teilwellenabschnitt vorgesehen sind und die Lamellen
mit ihrer Außenseite bei geschlossenem Behang senkrecht zur Behangaufzugsrichtung
jeweils an die Koordinate der Durchtrittsöffnungen von außen heranreichen und mit
dem Krümmungsscheitel ihres innersten gekrümmten Teilwellenabschnitts von innen her
an die Koordinate der Durchtrittsöffnungen heranreichen. Denn dann können die Aufzugbänder
zwischen den Lamellen des geschlossenen Behangs durchgeführt werden, ohne dass diese
zwischen den aufeinander folgenden Lamellen zur Seite hin ausgelenkt würden und sich
der Behang nicht vollständig schließen liese oder die"Aufzugbänder einer erhöhten
Beanspruchung durch die Reibung an den Lamellenauflagepunkten ausgesetzt wären.
[0030] Gleichzeitig ist dadurch sichergestellt, dass die bei horizontaler Lage außenliegenden
Außenseiten bzw. Außenkanten der Lamellen jeweils auf dem Scheitelpunkt des innersten
gekrümmten Teilwellenabschnitts der nach unten hin benachbarten Lamelle anschließen
bzw. aufliegen können, wobei lediglich die Zugbänder dazwischen durchgeführt sind.
[0031] Ist der Lamellenquerschnitt ferner zumindest auf seiner Außenseite mit einer ringförmigen
Randbördelung versehen, ergibt sich nicht nur eine nochmals erhöhte Steifigkeit und
Knickwiderstandsfähigkeit der Lamelle und ein gutes Stapelverhalten des zu einem Lamellenpaket
aufgezogenen Behangs, sondern es ist ferner möglich, die Randbördelung mit einem Geräusch
dämpfenden Keder zu versehen, wodurch die Windgeräusche noch weiter reduziert werden
können. Allerdings wäre es auch bei einer nicht mit einer solchen Randbördelung versehenen
Lamellenaußenseite möglich, dort eine Lage aus Geräusch dämpfenden Material beispielsweise
aufzukleben.
[0032] Die Steifigkeit des geschlossenen Behangs und die Dämpfung von durch Seitenwind verursachten
Geräuschen kann dabei noch dadurch weiter erhöht werden, dass die Lamellen über in
Lamellenlängsrichtung verlaufende, an den schmalen Seiten der Lamellen anschließende
Führungsbolzen in Seitenführungsschienen geführt sind.
[0033] Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche und werden
im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnung näher erläutert, welche eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung darstellen. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Querschnittsansicht einer Lamelle für einen Raffstore gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 2
- Einzelheit II aus Figur 1;
- Figur 3
- eine schematische Seitenansicht eines geschlossenen Behangs, welcher aus den in Figur
1 dargestellten Lamellen besteht;
- Figur 4
- eine der Darstellung der Figur 1 entsprechende, um weitere geometrische Einzelheiten
ergänzende Darstellung der Lamelle;
- Figur 5
- einen Ausschnitt aus einem geöffneten Behang mit Lamellen der in den vorherigen Figuren
gezeigten Art;
- Figur 6
- eine Darstellung des in Figur 5 gezeigten Behangausschnitts in geschlossener Stellung;
und
- Figur 7
- eine Darstellung zweier geöffneter Lamellen der in den vorherigen Figuren gezeichneten
Art mit eingezeichnetem Strahlengang des einfallenden Lichts.
[0034] Zunächst wird Bezug genommen auf Figur 1. Die Figur 1 zeigt eine insgesamt mit 1
bezeichnete Lamelle eines Behangs eines Raffstores. Die Lamelle 1 weist von ihrer
in horizontaler Lage außenliegenden Seite einen nach innen hin mit drei Teilwellenabschnitten
11, 12, 13 gekrümmten Querschnittsverlauf auf, wobei die Lamelle an ihrer Außenkante
in der Zeichnung links und an ihrer Innenkante in der Zeichnung rechts mit einer Randbördelung
6, 7 versehen ist. Die gekrümmten Teilwellenabschnitte 11, 12, 13 sind dabei abwechselnd
nach oben und nach unten gekrümmt, wobei die Krümmung nach innen hin stetig zunimmt,
so dass der innenliegende Teilwellenabschnitt 13 stärker gekrümmt ist als der mittlere
Teilwellenabschnitt 12 und dieser wiederum stärker gekrümmt ist als der ausliegende
Teilwellenabschnitt 11.
[0035] Die Außenkante bzw. Seite der Lamelle 1 ist dabei, wie insbesondere der Figur 2 zu
entnehmen ist mit einem in die Randbördelung 6 eingeschobenen Keder 10 versehen, welcher
aus einem Geräusch dämpfenden Material besteht, die Randbördelung 6 vollständig ausfüllt
und auf ihrer im geschlossenen Zustand des Behangs zur Anlage auf der unterseitig
an die Lamelle 1 anschließende Nachbarlamelle vorgesehenen Fläche 14 umgibt.
[0036] Figur 3 zeigt eine schematische Ansichts eines Auschnitts eines aus den in Figur
1 gezeigten Lamellen 1 bestehenden, geschlossenen Behangs. Dabei zeigt sich, dass
ein mit 3 bezeichnetes Aufzugsband, die Lamellen 1 durchdringt, ohne durch die geschlossenen
Lamellen 1 gequetscht oder aus seiner Lage abgelenkt zu werden. Dies beruht zum einen
auf der Geometrie des Wellenquerschnitts und zum anderen darauf, wie die Lamellen
1 im geschlossenen Behang voneinander beabstandet sind bzw. welchen - durch diese
Beabstandung erzeugten - Verdrehwinkel die einzelnen Lamellen mit ihrer Lage minimaler
bzw. geringster Ansichtshöhe (welche in Figur 1 bei horizontaler Blickrichtung und
Lamellenstellung gezeigt ist) gegenüber der Behangaufzugsrichtung einnehmen. Figur
4 zeigt dagegen eine der Lamellen 1 unter Anzeichnung der bei geschlossenem Behang
herrschenden geometrischen Zusammenhänge. Die dort gezeigte Lamelle 1 ist also mit
ihrer minimalen Ansichtshöhe H aus der Horizontalen in eine Stellung gebracht, in
der sie um einen Verdrehwinkel zur Behangaufzugsrichtung (im gezeigten Beispiel die
Vertikale) verschwenkt ist, so dass die aneinander anschließenden Lamellen aufeinander
aufliegen können und der Behang geschlossen ist.
[0037] Dies soll anhand der Figur 4 im einzelnen erläutert werden. Die Lamelle 1 ist dabei
zusammen mit den weiteren geometrischen Größen dargestellt, welche den Querschnitt
der Lamelle 1 und deren Lage im geschlossenen Behang charakterisieren. Mit H ist die
minimale Ansichtshöhe der Lamelle 1 eingezeichnet, welche die Lamelle 1 einnimmt,
wenn von der Seite her (in Horizontalrichtung) auf die Lamelle 1 geblickt würde und
sich diese in einer entsprechenden horizontalen Lage befände, in der sich dabei die
minimale Ansichtshöhe für den Betrachter ergibt. Mit A ist dagegen die Behangaufzugsrichtung
eingezeichnet, in der die Aufzugsbänder 3 verlaufen, wobei die Behangaufzugsrichtung
A in einer Ebene liegt, welche den geschlossenen Behang auf seiner Außenseite einhüllt,
welche also in etwa an Scheitelpunkten 15 des äußeren gekrümmten Teilwellenabschnitts
11 anliegt. Dabei zeigt sich, dass die einzelne Lamelle 1 bei geschlossenem Behang
mit ihrer minimalen Ansichtshöhe H gegenüber der Aufzugsrichtung A um den Verdrehwinkel
verdreht ist, welcher im dargestellten Beispiel bei ca. 6 - 8° liegt.
[0038] Gleichzeitig nimmt der Krümmungsradius ausgehend von dem äußeren Teilwellenabschnitt
11 am Scheitelpunkt 15 über den Krümmungsradius am Scheitelpunkt 16 des mittleren
Teilwellenabschnitts 12 bis zum Scheitelpunkt 17 des inneren Teilwellenabschnitts
13 in einem Verhältnis des goldenen Schnitts (ca. 1, 6) ab, wobei die Krümmung von
außen nach innen hin stetig und monoton stärker wird (zumindest wenn man im Wendepunkt
der Krümmung zwischen zwei gekrümmten Teilwellenabschnitten und seiner Umgebung eine
Krümmung annimmt, welche von der Krümmung des jeweils größeren Teilwellenabschnitts
in die Krümmung des kleineren Teilwellenabschnitts übergeht). Dadurch werden die einzelnen
Teilwellenabschnitte 11, 12, 13 nicht nur - bei horizontaler Lage - von außen nach
innen immer kürzer, sondern gleichzeitig ergibt sich, dass der äußere Teilwellenabschnitt
mit einem nach außen hin gerichteten konvexen Anstiegsbereich beginnt, welcher zusammen
mit der Randbördelung 6 der minimalen Ansichtshöhe H entspricht, also fast doppelt
so hoch ist als der Abstand des Scheitelpunkts 17 von der Mittellinie (strichpunktiert
eingezeichnet) der minimalen Ansichtshöhe H, welche in etwa den Fuß des dritten Teilwellenabschnitts
13 darstellt. Die Teilwellenabschnitte 11, 12, 13 nehmen also von außen nach innen
(bei horizontaler Lamellenlage gesehen) auch in der Höhe ab.
[0039] Durch die Beabstandung der Lamellen 1 voneinander im gewünschten Maß und der dadurch
festgelegten Verdrehung gegenüber der Aufzugsrichtung H in Zusammenspiel mit der im
Verhältnis des goldenen Schnitts stärker werdenden Krümmung ergibt sich insgesamt
eine Lage der äußeren Randbördelung 6 (gestrichelt eingezeichnet) der nächstoberen
Lamelle knapp hinter dem Scheitelpunkt 17 des innersten Teilwellenabschnitts 13 der
Lamelle 1. Die Randbördelung 6 der nächst oberen Lamelle liegt dabei in einem mit
B bezeichneten Abstand hinter dem Krümmungsscheitel 17 der Lamelle 1, so dass eine
gedachte, den Übergang von der Lamelle 1 zur nächst oberen Lamelle einhüllende Linie,
welche mit L bezeichnet ist fließend von dem inneren Teilwellenabschnitt 13 der Lamelle
1 in den äußeren Teilwellenabschnitt 11 der oberen Lamelle 1 übergeht. Das heißt,
der innere, kleine Teilwellenabschnitt 13 der unten liegenden Lamelle 1 läuft nahezu
tangential in den großen, außen liegenden Teilwellenabschnitt 11 der oben liegenden
Lamelle. Somit entsteht für den Betrachter des geschlossenen Behangs fast kein Sprung
am Übergang der Lamellen, so dass die Oberfläche einer gleichmäßigen Wellenstruktur
gleicht. Neben der gewünschten fließenden Anmutung der Behangoberfläche hat dies auch
den Vorteil, dass die Lamelle 1 bzw. der Behang in geschlossenen Zustand eine hohe
Widerstandfähigkeit gegen Seitenwinde aufweist, weil die Lamellen aufeinander aufliegen
und sich gegenseitig Halt geben.
[0040] Weiterhin erkennt man aus der Figur, dass das Aufzugband 3 im Übergangsbereich zwischen
dem äußeren Teilwellenabschnitt 11 und dem mittleren Teilwellenabschnitt 16 in etwa
auf halber Höhe durch eine mit 20 bezeichnete Durchtrittsöffnung geführt ist. Aufgrund
der vorteilhaften Lamellengeometrie und -verdrehung kann das Aufzugband 3 dabei zwischen
dem Krümmungsscheitel 17 des inneren Teilwellenabschnitts 13 der Lamelle 1 und der
Randbördelung 6 am Außenrand der oben liegenden Lamelle durchgeführt werden, ohne
dass es zu einer Auslenkung des Aufzugbandes 3 oder einer der Lamellen aus Ihrer Soll-Lage
in die eine oder andere Richtung und damit zu einer Beeinträchtigung der Funktion
des Raffstores oder zu einer unerwünschten Abnutzung und damit Fehleranfälligkeit
kommen würde.
[0041] Aus den Figuren 5, welche die geöffnete Stellung des Behangs darstellt, und 6, welche
den Behang in geschlossener Stellung zeigt, geht hervor, wie die Lamellen aus ihrer
offenen Lage mit bei horizontaler Blickrichtung auf die Lamelle minimaler Ansichtshöhe
H in die geschlossene Lage verschwenkt werden, in der die minimale Ansichtshöhe H
gegenüber der Aufzugsrichtung A um einen vorgegebenen Verdrehwinkel verdreht ist.
Dazu sind auf beiden Seiten der Lamellen Leiterbänder 4, 5 vorgesehen, welche über
Ösen 8, 9 an den Randbördelungen 6, 7 befestigt sind, bzw. über in diesen Ösen drehbar
aufgenommenen, mit den Leiterstreben verbundene Keder oder dergleichen. Wird an dem
äußeren Leiterband 4 nach oben gezogen und an dem inneren Leiterband 5 nach unten,
so verschwenkt die geschlossene Lamelle 1 in ihre offene Stellung und anders herum.
Dabei erkennt man, dass der Drehpunkt der Schwenkbewegung jeder Lamelle 1 im Bereich
der Durchtrittsöffnung 20 liegt, so dass das Aufzugsband 3 in jeder Lage der Lamelle
1, auch in der geschlossenen, vergl. Fig. 6, straffend in senkrechte Richtung gespannt
gehalten werden kann.
[0042] Figur 7 zeigt schließlich, wie unter einem typischen Einfallswinkel einfallendes
Licht bei horizontaler Stellung der Lamellen im Raum verteilt wird. Ein parallel einfallendes
Lichtstrahlenbündel wird dabei weit aufgefächert, wobei der wesentliche Anteil des
Lichts in Richtung zur Raumdecke hin abgelenkt wird, ein weiterer, relativ hoher Anteil
zum Fußboden des Raums hin und nur ein geringer Anteil in einen Bereich des Raums,
auf dem sich die Augenhöhe eines Bewohners befinden könnte. Besonders bei dem zur
Raumdecke hin abgelenkten Licht ergibt sich dabei ebenfalls eine breite Auffächerung,
so dass der Raum in seiner ganzen Tiefe mit diffusem Licht ausgeleuchtet wird. Durch
die immer enger werdende Krümmung der Lamelle wird das am konvex zum Gebäudeäußeren
hin gekrümmten Anstieg des äußeren Teilwellenabschnitts auftreffende Sonnenlicht,
welches gegenüber der auf der Rückseite dieses Teilwellenabschnitts gelegenen zum
Gebäudeinneren hin konvex gekrümmten Abschnitt auftreffenden Sonnenlicht überwiegt,
zum größten Teil zur nächst oberen Lamelle hin reflektiert und von dort wiederum in
den Bauch des zweiten Teilwellenabschnitts der unteren Lamelle zurückgeworfen, um
so schließlich zur Decke des Raumes abgelenkt zu werden.
[0043] Insgesamt ergibt sich bei einem Behang, welcher mit den dargestellten Lamellen ausgerüstet
ist also neben einer optimalen Lichtverteilung im Raum bei gutem Blendschutz auch
eine gewünschte fließende Anmutung des geschlossenen Behangs, eine hohe Knicksteifigkeit
der Lamelle und ein gutes Schließverhalten des Behangs.
[0044] Abwandlungen und Weiterbildungen der dargestellten Ausführungsform sind dabei möglich,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0045]
1 Lamelle
3 Zugband
4, 5 Leiterbänder
6, 7 Randbördelungen
8, 9 Ösen
10 Keder
11, 12, 13 Teilwellenabschnitte
14 Auflagefläche
15 erster Krümmungsscheitel
16 zweiter Krümmungsscheitel
17 dritter Krümmungsscheitel
20 Durchtrittsöffnung
A Aufzugsrichtung
B Abstand dritter Krümmungsscheitel - Außenseite bei geschlossenem Behang H minimale
Ansichtshöhe
1. Vorrichtung zum Beschatten einer Gebäudeöffnung, insbesondere Raffstore, mit:
einem Behang aus Lamellen (1) und einer Unterschiene, wobei die Lamellen (1) über
eine Anzahl an der Unterschiene angreifende Aufzugbänder (3) aufziehbar und ablassbar
sind, und wobei die Lamellen (1) aus einer geschlossenen Stellung des Behangs, in
der die Lamellen aufeinander aufliegen und lediglich die Aufzugbänder (3) dazwischen
durchgeführt sind, in eine voll geöffnete Stellung des Behangs verschwenkbar sind,
in der die Lamellen bei horizontaler Blickrichtung auf die Lamelle eine minimale Ansichtshöhe
(H) aufweisen, wobei
die Lamellen (1) jeweils einen Querschnitt haben, welcher in entgegengesetzte Richtung
gekrümmte Teilwellenabschnitte (11, 12, 13) aufweist und jeder der Teilwellenabschnitte
(12, 13) stärker gekrümmt ist als sein nach außen hin benachbarter Teilwellenabschnitt
(11,12), wobei der in voll geöffneter Stellung äußere Teilwellenabschnitt (11) jeweils
einen nach außen hin konvex gekrümmten Bereich aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lamellen (1) jeweils eine ungeradzahlige Mehrzahl, insbesondere drei zueinander
abwechselnd in entgegengesetzte Richtung gekrümmte Teilwellenabschnitte (11, 12, 13)
haben, wobei der in voll geöffneter Stellung äußere Teilwellenabschnitt (11) jeweils
eine zur Unterschiene hin konkave Krümmung aufweist und die Lamellen (1) bei geschlossenem
Behang so beabstandet sind, dass die minimale Ansichtshöhe (H) der einzelnen Lamellen
(1) gegenüber der Behangaufzugrichtung verdreht ist und die in voll geöffneter Behangstellung
außen liegende Seite der Lamellen (1) jeweils in der Nähe des Scheitelpunkts (17)
des in voll geöffneter Behangstellung inneren Teilwellenabschnitts (13) der auf der
Seite der Unterschiene benachbarten Lamelle (1) aufliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilwellenabschnitte (11, 12, 13) der Lamellen (1) jeweils direkt aneinander
anschließen und insbesondere fließend und knickfrei ineinander übergehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der Lamellen (1) jeweils in Richtung von seiner in voll geöffneter
Stellung außen liegenden Seite zu seiner innen liegenden Seite hin mit monoton abnehmendem
Krümmungsradius verläuft.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Krümmungsradius an Scheitelpunkten (15, 16, 17) der Teilwellenabschnitte von
einem Teilwellenabschnitt (11, 12) zum nächstinneren Teilwellenabschnitt (12, 13)
jeweils in einem Verhältnis von 1,4 bis 1,8, vorzugsweise 1,61 abnimmt, wobei der
Scheitelpunkt (15, 16, 17) derjenige Punkt im jeweiligen Teilwellenabschnitt (11,
12, 13) ist, welcher die größte Entfernung in Richtung der minimalen Ansichtshöhe
vom Scheitelpunkt (15, 16, 17) des nächsten Teilwellenabschnitts (11, 12, 13) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (1) jeweils drei Teilwellenabschnitte (11, 12, 13) aufweisen und eine
Anzahl Durchtrittsöffnungen (20) jeweils im Übergangsbereich vom äußeren Teilwellenabschnitt
(11) zum zweiten Teilwellenabschnitt (12) vorgesehen sind, insbesondere in etwa auf
der halben minimalen Ansichtshöhe (H) zwischen dem Scheitelpunkten (15, 16) des ersten
und des zweiten Halbwellenabschnitts (11, 12) und die Lamellen (1) auf ihrer Außenseite
bei voll geöffneter Stellung jeweils weiter zur Unterschiene hin reichen als auf ihrer
Innenseite.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdrehwinkel, um den die Lamellen bei geschlossenem Behang mit ihrer minimalen
Ansichtshöhe (H) gegenüber der Behangaufzugrichtung verdreht sind, zwischen 4° und
12° liegt, vorzugsweise 7° beträgt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beabstandung und der Verdrehwinkel der Lamellen (1) im geschlossenen Behang,
sowie der Lamellenquerschnitt so aufeinander abgestimmt sind, dass der Verlauf des
Zugbands nicht oder kaum beeinträchtigt wird.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lamellenquerschnitt neben den Teilwellenabschnitten (11, 12, 13) ringförmige
Randbördelungen (6, 7) aufweist, welche die Lamellen (1) jeweils auf der Innen- und
Außenseite abschließen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (1) bei geschlossenem Behang so beabstandet sind, dass die Außenseite
der Lamellen (1) jeweils in einem Abstand (B) in Behangaufzugrichtung (A) beabstandet
von dem Scheitelpunkt (17) des inneren Teilwellenabschnitts (13) der auf der Seite
der Unterschiene benachbarten Lamelle (1) aufliegt, wobei der Abstand (B) so gewählt
ist, dass eine gedachte, den Übergang von einer Lamelle zur nächsten einhüllende Linie
(L) fließend von dem inneren Teilwellenabschnitt (13) der unteren Lamelle (1) in den
äußeren Teilwellenabschnitt (11) der oberen Lamelle (1) übergeht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest in der bei geschlossenem Behang aufliegende Randbördelung (6) ein Keder
(10) aus einem beim Schließen des Behangs geräuschdämpfenden Material aufgenommen
ist, welcher die Randbördelung (6) vorzugsweise im wesentlichen vollständig ausfüllt
und vorzugsweise zumindest ihre Auflagefläche (14) bedeckt.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verschwenken und Beabstanden der Lamellen (1) voneinander auf der Innen- und
auf der Außenseite eine Anzahl Leiterbänder (5, 6) vorgesehen ist, welche dort an
den Lamellen (1) befestigt sind, insbesondere über Ösen (8, 9) und bevorzugt an den
Randbördelungen (6, 7).
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen über andere Mittel als die Anzahl an der Unterschiene angreifende Aufzugbänder
aufziehbar und ablassbar sind, so dass die Lamellen in der geschlossenen Behangstellung
aufeinander aufliegen und keine Aufzugbänder dazwischen durchgeführt sind.