[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen LED-Strahler mit mehreren verschiedenfarbigen
und auf einem Tragelement angeordneten LEDs zur Erzeugung verschiedenfarbigen Lichts.
[0002] LED-Strahler zur Erzeugung farbigen Lichts bedienen sich in aller Regel des Prinzips
der additiven Farbmischung. Üblicherweise werden dazu LEDs benutzt, die in den Primärfarben
Rot, Grün und Blau strahlen und in ihrer Intensität geregelt werden können. Dieses
Verfahren wird als RGB-Verfahren bezeichnet. Um die Farbgüte zu verbessern, werden
mittlerweile zur Farbmischung zusätzlich neben weißen oder bemsteinfarbenen LEDs auch
pastellfarbene LEDs eingesetzt.
[0003] Die Mischung der einzelnen Farbanteile kann innerhalb oder außerhalb des LED-Strahlers
erfolgen. Eine innere Mischung wird beispielsweise durch Streuung mittels streuender
Scheiben erzielt. Bei der äußeren Farbmischung kommen Kollimatoren oder Reflektoren
zum Einsatz, durch die der Strahlenverlauf der verschiedenfarbigen LEDs in geeigneter
Art und Weise beeinflusst wird, so dass sich auf dem beleuchteten Objekt eine Überlagerung
der einzelnen Farbanteile ergibt.
[0004] Handelsübliche LED-Strahler zur Erzeugung verschiedenfarbigen Lichts sind zumeist
mit lediglich einem Reflektor ausgestattet und mit einer Vielzahl verschiedenfarbiger
und unregelmäßig angeordneter LEDs bestückt.
[0005] Aus
DE 600 34 405 ist eine Diodenleuchte mit mehreren verschiedenfarbigen LEDs zur Nachregelung der
Farbtemperatur bekannt. Zur Lichtmischung wird eine reflektierende Röhre eingesetzt.
Die verschiedenfarbigen LEDs sind in einer Matrix in der Eintrittsöffnung der reflektierenden
Röhre angeordnet. Zur Verbesserung der Durchmischung der einzelnen Farbanteile werden
verschiedene geometrische Formen der reflektierenden Röhre sowie verschiedene Anordnungen
der verschiedenfarbigen LEDs innerhalb der Matrix vorgeschlagen.
[0006] Das Problem der aus dem Stand der Technik bekannten LED-Strahler zur Erzeugung verschiedenfarbigen
Lichts ist im Wesentlichen, dass sich eine gute Bündelung, ein hoher Wirkungsgrad
und eine gute Farbmischung nicht vereinbaren lassen. So weisen Systeme mit innerer
Farbmischung durch Streuung, beispielsweise mittels Streuscheiben, einen schlechten
Wirkungsgrad und eine diffuse und breite Austrahlcharakteristik auf. Bei Systemen
mit äußerer Farbmischung werden gute Bündelungseigenschaften und hohe Wirkungsgrade
erzielt, jedoch ist die Farbmischung dort schlechter. Die aus
DE 600 34 405 bekannte Diodenleuchte kann lediglich als Kompromisslösung angesehen werden. Auch
hier können in Punkto Bündelung, Wirkungsgrad und Lichtmischung keine optimalen Resultate
erzielt werden.
[0007] Zudem erfordert die Verwendung moderner Hochleistungs-LEDs eine zumindest passive
Kühlung. Demzufolge ist bei der Verwendung von Hochleistungs-LEDs eine marktübliche
Anordnung beliebig vieler unregelmäßig verteilten und dicht beieinander liegenden
verschiedenfarbigen LEDs in der Mitte eines einzigen Reflektors zur Erzeugung eines
leuchtstarken Strahlers bei akzeptabler Lichtmischung nicht möglich.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Bereitstellung eines bündelnden
LED-Strahlers, welcher sich durch einen hohen Wirkungsgrad und eine gute Farbmischung
auszeichnet und einfach aufgebaut werden kann. Ferner sollen die aus dem Stand der
Technik bekannten Probleme überwunden werden.
[0009] Es sei darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe auch auf
strahlerähnliche Leuchtmittel, wie beispielsweise Scheinwerfer, übertragbar ist.
[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch einen LED-Strahler nach Anspruch
1 gelöst. Demnach liegt für einen farbselektiv dimmbaren LED-Strahler mit mehreren
verschiedenfarbigen und auf einem Tragelement angeordneten LEDs eine gattungsgemäße
Lösung der Aufgabe vor, wenn die LEDs in mehreren gleichartigen LED-Tupeln auf dem
Tragelement angeordnet sind, wobei jedes der LED-Tupel mindestens zwei verschiedenfarbige
LEDs umfasst, jedem LED-Tupel ein separater Reflektor zugeordnet ist, und jedes der
LED-Tupel um die optische Achse des Reflektors gegenüber einem benachbarten LED-Tupel
verdreht ist.
[0011] Durch die Anordnung weniger verschiedenfarbiger LEDs zu einem LED-Tupel mit zugeordnetem
Reflektor ist der Wirkungsgrad des LED-Strahlers sehr hoch, da die LEDs direkt einsehbar
sind und somit das Licht im Gegensatz zur Verwendung von Streuscheiben auf den zu
beleuchtenden Gegenstand gebündelt werden kann und geringe Verluste durch Absorbtion
und Streuung auftreten. Die LED-Tupel können sehr einfach vorgefertigt werden, was
den Aufbau des LED-Strahlers gegenüber marktüblichen Geräten mit sehr vielen dicht
beieinander angeordneten LEDs erheblich vereinfacht. Zudem ist die Verwendung von
bereits vorgefertigten und anschließbaren LED-Tupeln, so genannten RGB-LED-Elementen
möglich. Solche RGB-LED-Elemente bestehen üblicherweise aus jeweils einer roten LED,
einer grünen LED, einer blauen LED und gegebenenfalls einer zusätzlichen weißen oder
bernsteinfarbenen LED und werden mittlerweile auch mit modernen Hochleistungs-LEDs
bestückt angeboten. Hochleistungs-LEDs müssen in der Regel zumindest passiv geeignet
gekühlt werden. Damit die abgegebene Wärme gut abgeführt werden kann, ist es üblicherweise
ausreichend, wenn nicht sehr viele LEDs dicht beieinander angeordnet werden. Gerade
deshalb ist die beanspruchte Anordnung der LED-Tupel mit einzelnen zugeordneten Reflektoren
besonders vorteilhaft.
[0012] Während Bündelung und Wirkungsgrad eines einzelnen LED-Tupels mit Reflektor in der
beanspruchten Ausführung sehr gut sind, wird die Farbmischung durch den zugeordneten
Reflektor nicht zufriedenstellend bewirkt. Auf dem beleuchteten Objekt sind Bereiche
erkennbar, in welchen jeweils der Farbanteil einer der verschiedenfarbigen LEDs überwiegt.
Auch bei Verwendung mehrerer gleich ausgerichteter LED-Tupel bleiben diese Bereiche
erhalten, die Farbanhäufungen werden lediglich aufsummiert. Erst durch die beanspruchte
Verdrehung der LED-Tupel zueinander werden die Bereiche der Farbanhäufung derart überlagert,
dass sie sich bestenfalls gänzlich auslöschen und eine optimale Farbmischung des ausgestrahlten
Lichts entsteht.
[0013] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen beansprucht und
im Folgenden näher erläutert.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält jedes der
LED-Tupel jeweils eine LED in den Primärfarben Rot, Grün und Blau. Durch farbselektive
Dimmung wird dadurch eine RGB-Farbmischung und somit die Erzeugung von Licht beliebiger
Farbabstufung ermöglicht.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält
jedes der LED-Tupel neben den drei LEDs in den Primärfarben Rot, Grün und Blau zusätzlich
eine weiße LED. Dadurch kann eine bessere Güte des erzeugten farbigen Lichts erzielt
werden.
[0016] Als besonders vorteilig für die Farbdurchmischung hat es sich herausgestellt, wenn
die gegeneinander verdrehten LED-Tupel entlang einer gedachten Spirale auf dem Tragelement
angeordnet sind.
[0017] Optimale Farbdurchmischung sowohl bei spiralförmiger Anordnung der LED-Tupel als
auch anderen Anordnungen der LED-Tupel liegt vor, wenn jedes der LED-Tupel um die
optische Achse des zugehörigen Reflektors gegenüber einem vorhergehenden benachbarten
LED-Tupel jeweils um einen konstanten Winkel verdreht ist, wobei sich dieser Winkel
zu 360° dividiert durch die Anzahl der LED-Tupel berechnet.
[0018] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird unter Zuhilfenahme
einer Zeichnung im Folgenden näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- ein LED-Tupel mit schematischer Anordnung vier verschiedenfarbener LEDs und
- Fig. 2
- eine Forderansicht eines erfindungsgemäßen LED-Strahlers mit mehreren auf einem gemeinsamen
Tragelement angeordneten LED-Tupeln.
[0019] Das in Fig. 1 dargestellte LED-Tupel ist mit dem Bezugszeichen 1 versehen. Zur Erzeugung
verschiedenfarbigen Lichts in allen Farbabstufungen sind auf dem LED-Tupel 1 LEDs
in den drei Primärfarben und somit eine rote LED 11, eine grüne LED 12 und eine blaue
LED 13 angeordnet. Die gewünschte Lichtfarbe wird dabei durch Dimmung der einzelnen
LEDs bewirkt. Zur Steigerung der Güte des erzeugten farbigen Lichts ist in dem LED-Tupel
1 zusätzlich eine weiße LED 14 angeordnet. Dadurch lässt sich insbesondere pastellfarbenes
Licht in einer besseren Güte erzeugen. Während die gezeigte Anordnung eine bevorzugte
Ausführung des LED-Tupels darstellt, können auch weniger oder mehr verschiedenfarbige
LEDs zu einem Tupel angeordnet werden. Dabei ist es denkbar, nicht nur ausschließlich
verschiedenfarbige LEDs zu einem LED-Tupel anzuordnen. Beispielsweise können neben
mehren verschiedenfarbigen LEDs auch zwei gleiche, beispielsweise weiße LEDs in dem
LED-Tupel enthalten sein.
[0020] In Fig. 2 ist eine Forderansicht eines erfindungsgemäßen LED-Strahlers 17 dargestellt.
Auf einem gemeinsamen Tragelement 15 sind mehrere LED-Tupel 1 bis 10 angeordnet, die
in ihrem Aufbau dem in Fig. 1 dargestellten LED-Tupel 1 entsprechen. Jedem der LED-Tupel
1 bis 10 ist ein Kollimator bzw. Reflektor 16 zugeordnet. Es sei darauf hingewiesen,
dass aus Platzgründen lediglich die den LED-Tupeln 1 und 4 zugeordneten Reflektoren
mit dem Bezugszeichen 16 versehen sind. Das von einem der LED-Tupel 1 bis 10 ausgestrahlte
Licht wird durch den jeweils zugeordneten Reflektor 16 gebündelt. Dabei sind alle
Reflektoren 16 derart ausgerichtet, dass sich die Strahlengänge der LED-Tupel 1 bis
10 auf dem beleuchteten Objekt überlagern. Die LED-Tupel 1 bis 10 sind spiralförmig
auf dem Tragelement 15 angeordnet. Die aufsteigenden Bezugszeichen der LED-Tupel 1
bis 10 bezeichnen dabei den Verlauf der gedachten Spirale. Jedes der LED-Tupel 1 bis
10 ist dabei um die Achse des jeweils zugeordneten Reflektors 16 gegenüber einem vorhergehenden
benachbarten LED-Tupel 1 bis 10 um einen Winkel von 36° gegen den Uhrzeigersinn verdreht.
Der Drehwinkel von 36° ergibt sich dabei durch Division eines Vollkreises von 360°
durch die Anzahl der LED-Tupel 1 bis 10. Somit ist auch das LED-Tupel 1 gegenüber
dem letzten LED-Tupel 10 der Spirale um 36° gegen den Uhrzeigersinn verdreht. Durch
die gezeigte Anordnung der LED-Tupel 1 bis 10 gemäß einer sich im Uhrzeigersinn schließenden
Spirale sowie die Verdrehung der LED-Tupel 1 bis 10 gegenüber den jeweils vorhergehenden
benachbarten LED-Tupeln 1 bis 10 gegen den Uhrzeigersinn wird eine optimale Lichtdurchmischung
bei gleichzeitig hohem Wirkungsgrad und sehr guter Bündelung erzielt.
[0021] Es sei angemerkt, dass durch die vorliegende Anordnung und die Gruppierung weniger
LEDs zu einem LED-Tupel 1 bis 10 auch die Verwendung von modernen Hochleistungs-LEDs
ermöglicht wird, welche zur Kühlung der LEDs einen gewissen Abstand der LED-Tupel
1 bis 10 zueinander erfordert.
1. LED-Strahler (17) mit mehreren verschiedenfarbigen und auf einem Tragelement (15)
angeordneten LEDs (11 bis 14), wobei der LED-Strahler (17) farbselektiv dimmbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die LEDs (11 bis 14) in mehreren gleichartigen LED-Tupeln (1 bis 10) auf dem Tragelement
(15) angeordnet sind, wobei jedes der LED-Tupel (1 bis 10) mindestens zwei verschiedenfarbige
LEDs (11 bis 14) umfasst, jedem LED-Tupel (1 bis 10) ein separater Reflektor (16)
zugeordnet ist, und jedes der LED-Tupel (1 bis 10) um die optische Achse des zugeordneten
Reflektors (16) gegenüber einem benachbarten LED-Tupel (1 bis 10) verdreht ist.
2. LED-Strahler (17) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der LED-Tupel (1 bis 10) eine rote LED (11), eine grüne LED (12) und eine blaue
LED (13) umfasst.
3. LED-Strahler (17) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der LED-Tupel (1 bis 10) eine weiße LED (14) umfasst.
4. LED-Strahler (17) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die LED-Tupel (1 bis 10) gemäß einer Spirale auf dem Tragelement (15) angeordnet
sind.
5. LED-Strahler (17) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der LED-Tupel (1 bis 10) um die optische Achse des zugeordneten Reflektors
(16) gegenüber einem vorhergehenden benachbarten LED-Tupel (1 bis 10) jeweils um einen
Winkel ϕ verdreht ist, wobei sich der Winkel ϕ zu 360° dividiert durch die Anzahl
der LED-Tupel (1 bis 10) berechnet.