Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Folie für Lampen, die eine Folienabdichtung verwenden.
Dabei kann es sich um eine Einschmelzung oder Quetschung handeln. Die Lampen können
insbesondere Halogenglühlampen oder Hochdruckentladungslampen sein. Die Erfindung
betrifft außerdem derartige Lampen und außerdem ein Herstellverfahren für ein Stromzuführungssystem
mit einer derartigen Folie
Stand der Technik
[0002] Normalerweise werden Folien mit den zugehörigen Stromzuführungen, die ins Innere
oder Äußere eines Kolbens einer Lampe führen, verschweißt, wobei Hilfsmittel wie Schweißpasten
oder Schweißbänder (meist Pt) oder Beschichtungen der Folie wie Ru angewendet werden,
siehe
DE-A 19961551. Andererseits werden auch rein mechanische Halterungsverfahren (Klemmen der Folie
oder Falten der Folie) erprobt. In
EP-A 944 112 ist die Folie beschnitten und umgeschlagen.
Darstellung der Erfindung
[0003] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Konzept für eine
Folie bereitzustellen, das maschinenfreundlich ist und eine einfache und sichere Anbindung
der Stromzuführungen erlaubt. Eine weitere Aufgabe ist es, ein Stromzuführungssystem
sowie auch eine Lampe bereitzustellen, die beide jeweils einfach und kostengünstig
herstellbar sind. Eine weitere Aufgabe ist es, dafür jeweils ein Herstellungsverfahren
anzugeben.
[0004] Diese erste Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1. Die weiteren Aufgaben werden durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 6
und 9 gelöst.
[0005] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
[0006] Erfindungsgemäß ist die Folie mit einem Feld von Schlitzen ausgestattet, die innerhalb
der Folie erzeugt werden. Das Feld besteht aus mindestens drei Schlitzen, die nebeneinander
angeordnet sind. Typisch und besonders effektiv ist ein Feld von etwa 10 bis 25 Schlitzen.
Die schlitze sind bevorzugt parallel zueinander. Das Feld ist beispielsweise rechteckig.
Die Schlitze sind bevorzugt schräg zur Längsachse der Folie angeordnet. Typisch ist
die Folie selbst rechteckig.
[0007] Die Abmessungen der Schlitze sind so gewählt, dass sie an eine auf der Folie zu befestigende
Stromzuführung angepasst sind. Als Stromzuführung eignet sich ein dünner Draht, bevorzugt
ist die Stromzuführung ein einfach oder auch zweifach gewendelter Draht. Die besten
Ergebnisse werden mit einem einfach gewendelten Draht erzielt.
[0008] Das Feld aus Schlitzen dient dazu, dass eine im wesentlichen parallel zur Längsachse
der Folie zu befestigende Stromzuführung besser verschweißt werden kann, ohne dass
dazu die üblichen Hilfsmittel verwendet werden müssen. Aus diesem Grund muss die Schlitzrichtung
schräg zur Richtung der Stromzuführung angeordnet sein. Ein möglicher Winkel gegen
die Längsachse ist 10 bis 90°, bevorzugt ist ein Bereich von 30 bis 70°, besonders
geeignet ist ein Winkelbereich von 30 bis 45°.
[0009] Die Schlitze werden am einfachsten durch eine Laserbehandlung erzeugt. Bevorzugt
wird dafür ein gepulster Nd-YAG -Mikrobearbeitungslaser mit hoher Strahlqualität verwendet.
[0010] Die Breite d der Schlitze ist dabei 5 µm bis 200 µm, vorteilhaft ist sie höchstens
100 µm. Der Abstand f zwischen den Schlitzen ist bevorzugt 50 bis 500 µm, insbesondere
100 bis 400 µm. Dabei sollte f höchstens gleich 5 AD sein, wenn AD der äußere Durchmesser
der zu befestigenden Stromzuführung ist. In der Praxis ist dies im Fall eines einfachen
Drahtes der Durchmesser des Drahtes, im Fall einer einfach gewendelten Stromzuführung
ist es der Außendurchmesser des Primärgewickels. Durch diese Wahl der Abmessungen
des Feldes ist sichergestellt, dass eine Reihe von Parametern für die Schweißung entscheidend
verbessert wird:
- Der Übergangswiderstand wird rein geometrisch erhöht.
- Der Übergangswiderstand wird noch weiter durch spontane Oxidation der Ränder der Schlitze
erhöht. Mit Oxidation ist hier allgemein auch teilweise Oxidation, Spratzer von Molybdän
und Schmauchspuren gemeint.
- Das Aufschmelzen der Folie, die bevorzugt aus Molybdän oder dotiertem Molybdän gefertigt
ist, gelingt leichter, weil der beim folgenden Widerstandsschweißen zur Verbindung
der Folie mit der Stromzuführung die seitliche Wärmeableitung geringer ist. Damit
ist die Gefahr, dass die zu verschweißende Stromzuführung verdampft oder an der oberen
Schweißelektrode kleben bleibt, minimiert. Die untere Schweißelektrode ist unterhalb
der Folie angeordnet und unkritisch.
- das Aufschmelzen der Folie ist auch deswegen erleichtert, weil der effektiv wirksame
Querschnitt der Folie geringer ist.
[0011] Unter diesen Umständen können die Parameter für die Schweißung gezielt durch Anzahl,
Breite und Abstand der Schlitze jeweils auf eine bestimmte Stromzuführung hin optimiert
werden. Es sind keine teuren Zuatzwerkstoffe wie Schweißpasten oder Schweißbänder
nötig. Auch zeitaufwendige Beschichtungen und die Zeit für das Betupfen mit Pasten
oder für das Falten der Folie entfallen. Hinzu kommt vorteilhaft, dass vorhandene
Maschinen mit geringem Aufwand auf das neue Verfahren umgestellt werden können.
[0012] Die dafür verwendeten Folien sind übliche im Lampenbau verwendete Folien, bevorzugt
ist eine Molybdän-Folie, die ggf. geeignet dotiert ist wie ebenfalls seit langem bekannt.
Typische Abmessungen der Folie sind: Breite ist 3 mm und Länge ist 7 mm. Eine typische
Dicke ist 30 µm. Das Feld der Schlitze hat eine typische Abmessung von einer Breite
von 2 mm und einer Länge von 0,8 mm.
[0013] Damit ist ein Mehrverbrauch an Folienmaterial nicht erforderlich, im Gegensatz zu
Falt-Verfahren.
[0014] Die so behandelte Folie wird vorzugsweise bei Kolben aus Quarzglas eingesetzt. Lampen
mit derartigen Kolben können Glühlampen oder Entladungslampen sein.
[0015] Das Herstellverfahren hat folgende Schritte:
- Zunächst wird im Bereich der zukünftigen Schweißstelle einer Folie ein Feld von Schlitzen
ausgeschnitten.
Dies geschieht bevorzugt mit Hilfe eines Laserstrahls, der durch eine Scanneroptik
gelenkt wird. Es kann jedoch auch mechanisch hergestellt werden. Dieses Verfahren
kann selbstverständlich auch auf der anderen Seite der Folie, wo die äußere Zuleitung
ansetzt, verwendet werden. Beim thermischen Schnitt mittels hochenergiereicher Laserstrahlung
kann zusätzlich mit Schutzgas gespült werden um den Grad der Oxidation auf der Folie
gezielt zu beeinflussen.
- Auflegen der Stromzuführung auf die Folie, wobei die stroz auf dem Feld zu liegen
kommt.
- Schweißung der Stromzuführung an die Folie, wobei bevorzugt Widerstandsschweißen eingesetzt
wird.
[0016] Grundsätzlich eignet sich das neue Konzept für eine mittels Schweißung oder auch
Lötung vermittelte Verbindung zwischen einer inneren oder äußeren Stromzuführung und
einer Folie. Dabei genügt im einfachsten Fall sogar, dass die Struktur des Feldes
auf der Folie nicht mit Schlitzen sondern rein durch eine Vorbehandlung der Folie,
die zum Aufschmelzen in strichartiger Weise oder auch gitterartiger Weise führt, erzielt
wird. Selbstverständlich eignet sich auch eine Kombination aus reiner Aufschmelzung
und Schlitzen.
[0017] Der Vorteil derartiger Vorbehandlung ist in jedem Fall, dass das Molybdän der Folie
leichter aufschmilzt beim Schweißen, weil der Schweißquerschnitt geringer ist. Hinzu
kommt ein geringerer Wärmeabfluss an der Schweißstelle der Stromzuführung über der
Folie. Bevorzugt ist die innere Stromzuführung eine Wendel oder eine Wendel mit Kerndraht.
Vorteilhaft ist auch, dass der Übergangswiderstand an den Schnittkanten einen gut
definierten Wert annimmt.
[0018] Ein derartiges Feld kann auch mit anderen Maßnahmen wie etwa einer Folienlasche kombiniert
werden, indem zunächst ein Feld von Schlitzen oder Aufschmelzungen erzeugt wird und
dann ein Teil der Folie fensterartig um diesen Bereich des Feldes herum aufgeschnitten
wird.
[0019] Das Konzept eignet sich insbesondere für die Verbindung der Folie zur inneren Stromzuführung,
da deren Durchmesser normalerweise relativ klein sind, so dass die Verschweißung dieser
Stromzuführung besonders kritisch ist. Typische Durchmesser des Drahtes der Stromzuführung
sind bis hinab zu 15 µm, bei einem Primärgewickel sind die äußeren Abmessungen bis
hinab zu etwa 50 µm. Selbstverständlich kann das Konzept aber auch allein oder zusätzlich
zur Verbindung der Folie zur äußeren Stromzuführung verwendet werden.
[0020] Das Folienmaterial selbst ist das übliche im Lampenbau verwendete wie beispielsweise
Molybdän oder dotiertes oder beschichtetes Molybdän oder auch Tantal etc. Auch die
Dicke und Form der Folie kann üblich gewählt werden. Typisch sind einige zig µm und
eine Lanzettform der Folie.
[0021] Derartige Folien selbst sind typisch im wesentlichen rechteckig geschnitten, mit
einer Längsseite, die bevorzugt parallel zur späteren Lampen-Achse liegt, und einer
kürzeren Querseite, die bevorzugt quer zur späteren Lampenachse liegt. Abweichungen
von dieser Regel sind selbstverständlich möglich und berühren nicht das grundsätzliche
Konzept der Erfindung.
[0022] Erfindungsgemäß ist mindesten ein Feld in der Folie ausgespart. Dies kann durch Stanzen
erreicht werden oder auch mit Hilfe hochenergetischer Strahlung, insbesondere eines
Lasers. Typische Schnittzeiten pro Folie liegen unter einer Sekunde. Der Schlitz hat
eine typische Breite von 5 bis 250 µm. Die Grundform des Schlitzes ist meist rechteckig,
sie kann jedoch beliebig andere Formen haben, wie beispielsweise dreieckig, wellig
oder abgerundet. Wesentlich ist, dass die Breite an einer Stelle die oben beschriebene
Anpassung an die Stromzuführung hat.
[0023] Bei hohen Schnittgeschwindigkeiten und insbesondere zu Beginn und Ende eines Laserschnittes
kommt es vor, dass der Schnittspalt an einigen Stellen nicht komplett durchgeschnitten
ist. Diese feinen Stege innerhalb des Laserschnittes haben meist eine abgerundete
Form, da ja der gepulste Nd-YAG Laser mit nachgeschalteter Laserscanneroptik die Schlitze
so erzeugt, dass pro Laserpuls ein Punkt herausgetrennt bzw. heraussublimiert wird.
Üblicherweise sind diese Laserpunkte durch die hohe Pulsfrequenz im Kiloherz-Bereich
so überlappend, dass typischerweise eine wellige Schnittkontur erzeugt wird. Mittels
höherer Schnittgeschwindigkeiten wird erreicht, dass die einzelnen Punkte nicht mehr
überlappen und so ein kleiner abgerundeter Steg innerhalb des Schnittspaltes stehen
bleibt. Im Extremfall kann sogar ein maximaler Stegabstand s zwischen den Punkten
eingestellt werden, der im Bereich 1d bis 3d der Schnittspaltbreite d beträgt.
[0024] Aufgrund der Dynamik des Laserscannerkopfes kann sich der Stegabstand innerhalb einer
Schnittlinie verändern. Je nach Lasertyp und Hersteller kann es sein, dass zum Anfang
und zum Ende der Linie hin die Stegbreite geringer wird oder ganz verschwindet. Beim
Heraustrennen der Schlitze können Schnittgeschwindigkeiten von bis zu 5000 mm/sec
erreicht werden. Im allgemeinen liegt daher meist eine Kombination reiner Schlitze
und von durch Stege unterbrochene Schlitze vor.
[0025] Ggf. können auf einer Folie mehrere derartige Felder, bevorzugt zwei, angebracht
sein. Dadurch können entweder mehrere Stromzuführungen gleichzeitig mechanisch gehaltert
werden oder es kann die Halterung einer Stromzuführung durch diese weiteren Schlitze
mittels zweiter Schweißung verbessert werden.
[0026] Das Ausschneiden des Schlitzes entlang der Schnittkante erfolgt beispielsweise durch
mechanisches Ausstanzen oder durch hochenergetische Mittel wie Plasma oder Laserstrahlung.
Auf die konkrete Art des Ausschneidens kommt es nicht an. Jedoch sind Hochenergetische
Mittel für eine schnelle und einfache Bearbeitung vorteilhaft anwendbar.
[0027] Dieses System ist gut für Metallhalogenidlampen oder Halogenglühlampen geeignet,
aber auch vielfältig für andere Zwecke geeignet.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0028] Im Folgenden soll die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. Die Figuren zeigen:
- Figur 1
- eine Halogenglühlampe mit neuartiger Folie;
- Figur 2
- eine Folie mit einem Feld von Schlitzen;
- Figur 3
- eine Entladungslampe mit einem Feld von Furchen;
- Figur 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Feldes von Schlitzen;
- Figur 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Feldes von Schlitzen.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
[0029] Ein Ausführungsbeispiel einer Halogenglühlampe 1 zeigt Figur 1. Sie hat einen Kolben
2 aus Quarzglas, der mit einer Quetschung 3 abgedichtet ist. Im Innern des Kolbens
ist ein Leuchtkörper 4 angebracht, der über zwei innere Stromzuführungen 5 mit je
einer Folie 6 in der Quetschung 3 verbunden ist. Die Stromzuführungen sind typisch
aus Wolfram oder Molybdän, o.ä. und haben einen Durchmesser von 15 bis 200 µm, je
nach Wattage der Lampe. Der Kolben enthält eine übliche halogenhaltige Füllung. Auf
die Art der Füllung kommt es hier nicht an. Statt eines Leuchtkörpers kann der Kolben
auch zwei Elektroden enthalten.
[0030] Die Folie 6 ist jeweils aus Molybdän. Sie weist im Bereich der dem Innern des Kolbens
zugewandten Hälfte ein Feld 10 aus parallel zueinander strukturierten Furchen 11 auf.
Die innere Stromzuführung 5 ist über das Feld geführt und dort mit der Folie 6 verschweißt.
Diese Stromzuführung ist bevorzugt ein einfach gewendelter Draht (Primärgewickel).
[0031] In Figur 2 ist eine Folie 6 mit einem Feld 19 von Schlitzen 20 im Detail gezeigt.
Dabei ist d die Breite eines Schlitzes und f der Abstand zwischen zwei Schlitzen.
Typisch sind etwa 10 bis 25 Schlitze in einem rechtwinkligen Feld der Breite b und
der Länge a gleichartig angeordnet. Dabei sind die Schlitze selbst gegen die Längsrichtung
der Folie um 45° geneigt. Dadurch wird erreicht, dass möglichst viele Schlitze die
Stromzuführung kreuzen. Das bedeutet meist, dass die Länge der Schlitze unterschiedlich
ist. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Länge der Schlitze gleich ist, so
dass das Feld selbst schräg zur Längsachse liegt.
[0032] Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass die Parameter d und f sich innerhalb des Feldes
verändern. Dies kann durch Neigung des Laserstrahls (seitlich oder längs) erreicht
werden. Aufgrund der unterschiedlichen Abstände der Folienoberflächen zur Laseroptik
ändert sich der Fokusdurchmesser des Strahls auf der Mo-Folie und damit auch die Schnittspaltbreite
d.
[0033] Es kann z.B. aber auch gezielt der Abstand f innerhalb eines Feldes verändert werden
um z.B. annähernd gleiche Volumenelemente zwischen 2 Stegen zu erhalten. So kann der
lanzettenförmige Querschnitt der Mo-Folie mit den dünner werdenden Kanten annähernd
mitberücksichtigt werden.
[0034] Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Hochdruckentladungslampe 30
mit einer an sich bekannten Metallhalogenidfüllung. Dabei ist die Folie 31 nicht so
behandelt, dass Schlitze entstehen, sondern nur ein strukturiertes Feld 32. Dabei
ist die Laserleistung kleiner gestellt, so dass statt Schlitzen an der Oberfläche
der Folie nur Furchen 33 entstehen, in denen die Folie angeschmolzen oder auch nur
anoxidiert wurde und dabei aufgerauht wurde. Es sind auch Kombinationen aus Schlitzen
und Furchen möglich. Im allgemeinen liefern jedoch Furchen schlechtere Ergebnisse
als Schlitze, da dann die erfindungsgemäßen Effekte deutlich weniger ausgeprägt sind.
[0035] Dabei wird die Folie 31 für eine Abdichtung auf Basis einer Einschmelzung verwendet,
wobei das Entladungsgefäß 29 aus Quarzglas mit zwei zylindrischen Hälsen 28, die die
Folien 31 enthalten, versehen ist. Die inneren Stromzuführungen sind hier Schäfte
27, die an Elektroden 26 enden.
[0036] Bevorzugt ist die Folie 31 hier mit zwei Feldern ausgestattet, einem Feld 32 für
den Elektrodenschaft als innere Stromzuführung und einem Feld 35 für die äußere Stromzuführung
36.
[0037] Das Feld 35 für die äußere Stromzuführung ist hier mit gitterartig angeordneten Furchen
39 ausgestattet. Dieses Ausführungsbeispiel ist mit Schlitzen nicht realisierbar.
Dabei wird zunächst ein Feld aus parallelen Anschmelz-Furchen mittels Laser erzeugt.
Danach wird der Winkel verändert und ein zweites Feld von Anschmelz-Furchen darübergelegt.
Die Parameter der beiden Felder können dabei verschieden sein, also insbesondere d
und f verschieden gewählt sein.
[0038] Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Folie 6, wobei das Feld 40 aus Schlitzen
rund angeordnet ist.
[0039] Figur 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Folie 6, bei dem Schlitze 51
verwendet werden, die durch Stege 52 unterbrochen sind. Die Länge der Schlitzteile
51 ist mit x bezeichnet. Die Länge der Unterbrechungen oder Stege 52 mit y. Ein derartiges
Design verbessert die Stabilität der Folie und kann bei höherwattigen Lampen die Stromdichte
in den Bereichen zwischen den Schlitzen reduzieren. Beste Ergebnisse werden erzielt,
wenn das Verhältnis x:y im Bereich 0,3:1 bis 3:1 liegt. Wegen der Dynamik des Lasers
gilt diese Aussage nicht generell für alle Schlitze, sondern nur für einen zentralen
Bereich des Feldes, insbesondere für das mittlere Drittel der Länge eines Schlitzes
bei allen denjenigen Schlitzen im Feld, die maximale Länge haben und folglich nicht
am Rand des Feldes liegen. Die Schnittgeschwindigkeiten liegen bei 10 mm/sec bis zu
10000 mm/sec. Dabei ist eine Punktüberlappung nicht mehr durchgehend gesichert. das
Ergebnis sind hintereinander liegende Schlitze oder Löcher wie in Figur 5 gezeigt.
Eine typische Pulsfrequenz des Lasers ist dabei 2 bis 100 kHz. Ein typischer Durchmesser
eines einzelnen Lochs ist 5 bis 50 µm. der Abstand der einzelnen Löcher voneinander
ist dabei häufig im Bereich des Durchmessers des Lochs bis zum Dreifachen dieses Durchmessers
bzw. der kleineren Abmessung des Längsschlitzes. Eine typische Anordnung des Schlitzfeldes
auf der Folie ist eine 3 mm breite Folie, wobei der Abstand des Feldes vom Rand der
Folie jeweils etwa 0,5 bis 1 mm beträgt.
[0040] Die Herstellung der Schlitze oder Furchen gelingt am einfachsten mittels hochenergetischer
Strahlung wie beispielsweise einem Nd:YAG-Laser oder CO2-Laser mit extrem kleinem
Fokusstrahl-Durchmesser unter 0,5 mm. Bevorzugt wird dieser Laser im Pulsbetrieb betrieben
und der Laserstrahl wird mittels einer Scanneroptik bzw. mittels eines Mikrospiegels
geführt.
[0041] Die Herstellung der Schlitze mittels Laserbearbeitung etc. kann sowohl vor als auch
nach dem chemischen Kantenätzen des Mo-Bandes erfolgen. D.h. die Laserbearbeitung
ist einerseits an der fertigen Mo-Folie, andererseits auch am halbfertigen ungeätzten
Mo-Band (gewalzter Mo-Draht als auch gewalztes Mo-Blech) möglich. Zwar wird hier ein
Teil der Schmauchspuren/Spratzer/Oxidationen weggeätzt, die Erhöhung der seitlichen
Schnittkanten ist jedoch noch vorhanden. Der Vorteil ist, dass leichte Oxidationen/Schmauch
weggeätzt werden und die Eigenspannungen, die durch die Laserbearbeitung in die Mo-Folie
eingebracht werden, nach dem chemischen Ätzen und Entspannungs- und Reinigungsglühen
der fertigen Mo-Folie verschwinden.
1. Folie für den Lampenbau mit einer im wesentlichen rechteckigen Gestalt mit einer Längs-
und einer Querachse, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie mindestens ein Feld in ihrem Innern besitzt, das aus mehreren nebeneinander
angeordneten Strukturen besteht, insbesondere aus mindestens drei Strukturen.
2. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturen zumindest teilweise Schlitze sind.
3. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturen zumindest teilweise Furchen aus Anschmelzungen oder oxidierten Bereichen
sind.
4. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze geneigt oder schräg zur Längsachse der Folie, insbesondere in einem
Winkelbereich von 10° bis 90°, angeordnet sind.
5. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Strukturen im Hinblick auf ihre Breite d und ihren Abstand f regelmäßig
sind.
6. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie aus Molybdän, ggf. dotiert, besteht.
7. Folie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze zumindest teilweise durch Stege unterbrochen sind, wobei in einem zentralen
Bereich das Verhältnis der Länge x der Stegteile und der Länge y der Stege insbesondere
im Bereich 0,3:1 bis 3:1 liegt.
8. Stromzuführungssystem für eine Lampe, bestehend aus Folie und zumindest einer damit
verbundenen Stromzuführung, wobei eine Folie mit einem Feld von Strukturen nach einem
der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6 mit der Stromzuführung dadurch verbunden ist,
dass die Stromzuführung im Bereich des Feldes an der Folie anliegt und mit dieser
verschweißt ist, insbesondere mittels Widerstandsschweißen.
9. Stromzuführungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromzuführung ein Primärgewickel ist.
10. Stromzuführungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der maximale Abstand f zwischen den Schlitzen höchstens dem 5-fachen des äußeren
Durchmessers der Stromzuführung entspricht.
11. Elektrische Lampe, mit einem eine Füllung beinhaltenden Kolben aus Glas und mindestens
einer Abdichtung sowie einem im Kolben angebrachten Leuchtmittel, wobei das Leuchtmittel
über eine innere Stromzuführung mit einer Folie in der Abdichtung verbunden ist und
die Folie mit einer äußeren Stromzuführung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie mindestens ein Feld von Strukturen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 aufweist
und mindestens eine der Stromzuführungen mit der Folie im Bereich des Feldes verschweißt
ist.
12. Verfahren zur Herstellung eines Stromzuführungssystems gemäß Anspruch 8, bestehend
aus einer Folie und einer daran befestigten Stromzuführung, mit folgenden Schritten:
- Erzeugen eines Feldes aus Strukturen auf der Folie im Bereich der zukünftigen Befestigung
der Stromzuführung;
- Anlegen der Stromzuführung an die Folie, wobei die Stromzuführung auch im Bereich
des Feldes anliegt;
- Befestigen der Stromzuführung an der Folie mittels eines Schweißvorgangs.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigen durch Widerstandsschweißen erfolgt.