[0001] Die Erfindung betrifft einen Ski od. dgl. Schneegleitgerät mit einer an der Skideckfläche
montierten Montagehilfe für eine Bindung oder deren Teile, insbesondere in Form einer
Bindungsplatte, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Des weiteren betrifft die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Ski sowie eine
entsprechende Montagehilfe als solche.
[0002] Die Anordnung von Montagehilfen in Form von sog. Bindungsplatten auf der Deckfläche
eines Ski ist allgemein bekannt. Die Bindungsplatte wird auf der Skideckfläche mittels
Schrauben befestigt. Damit die Schrauben einen ausreichend großen Halt im Ski bzw.
Skikörper haben, muß der Skikörper im Befestigungsbereich der Bindungsplatte gesondert
verstärkt ausgebildet werden. Dies geschieht in der Regel dadurch, dass im Bindungsbereich
eines Ski oder auch Snowboards ein Vollholz-Kern oder eine gesonderte Montageplatte
aus Kunststoff oder Metall integriert ist. Es ist augenscheinlich, dass derartige
Verstärkungseinlagen erheblichen Einfluß auf die Biege- und Torsionssteifigkeit einerseits
sowie die Flexibilität des Ski andererseits nehmen. Darüber hinaus wird das Skigewicht
durch die herkömmlichen Verstärkungseinlagen nicht unbeträchtlich erhöht. Auch muß
noch bedacht werden, dass die mittels Schrauben befestigten Bindungsplatten an wenigstens
einem Ende so befestigt sind, dass sie in Skilängsrichtung relativ zum Ski verschiebbar
sind. Zu diesem Zweck sind die an diesem Ende der Bindungsplatte vorgesehenen Durchgänge
für die Befestigungsschrauben als Langlöcher ausgebildet. Die erwähnte Relativbeweglichkeit
zwischen Bindungsplatte und Ski ist vor allem deshalb erforderlich, weil die herkömmlichen
Bindungsplatten in der Regel aus Metall, insbesondere Aluminium, bestehen und somit
mechanische Eigenschaften aufweisen, die deutlich verschieden sind von den mechanischen
Eigenschaften des Ski. Die erwähnte Relativbeweglichkeit in Skilängsrichtung zwischen
Bindungsplatte und Ski beeinflusst das Fahrverhalten des Ski natürlich ebenfalls nicht
unbeträchtlich, so dass sich die herkömmlichen Konstruktionen durch mehrere Herstellungs-
und fahrtechnische Nachteile auszeichnen, die es erfindungsgemäß zu beheben gilt.
Zum Stand der Technik sei nur beispielhaft auf die
US 2002/0105167 A1 hingewiesen.
[0003] Dementsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Ski
der eingangs genannten Art zu schaffen, der herstellerseitig in einfacher Weise mit
Montagehilfe zur Verfügung gestellt werden kann und der sich insbesondere dadurch
auszeichnet, dass sein Fahrverhalten durch die Montagehilfe nicht oder nur unwesentlich
beeinflusst wird. Des weiteren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Ski und eine entsprechende Montagehilfe darzustellen.
[0004] Diese Aufgabe wird hinsichtlich eines Ski durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 1 gelöst, wobei vorteilhafte Details der erfindungsgemäßen Konstruktion
in den Ansprüchen 2 bis 13 beschrieben sind. Bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird auf Anspruch 14 ff. verwiesen. Anspruch 17 f. bezieht sich auf eine erfindungsgemäße
Montagehilfe.
[0005] Der Kern der vorliegenden Erfindung liegt also darin, dass die Montagehilfe, insbesondere
in Form einer Bindungsplatte, dauerhaft mit der Skideckfläche verbunden ist, und zwar
derart, dass Ski und Montagehilfe eine bzgl. der mechanischen Eigenschaften, wie Wärmedehnung,
Zugfestigkeit, Biege- und Torsionssteifigkeit, etc. integrale Baueinheit bilden. Ski
und Montagehilfe sollen so miteinander verbunden sein, als würden sie eine einstückige
Baueinheit darstellen. Zu diesem Zweck wird die Montagehilfe vorzugsweise auf die
Skideckfläche aufgeschweißt oder aufgeklebt, und zwar insbesondere vollflächig. Die
Aufbringung der Montagehilfe kann verfahrenstechnisch entweder nach Fertigstellung
des Ski oder zusammen mit dem Skideckbelag erfolgen. Letztgenanntes Verfahren bietet
sich insbesondere dann an, wenn die Montagehilfe mit dem Skideckbelag, der die Skideckfläche
definiert, verschweißt werden soll. Die Schweißtechnik eignet sich insbesondere dann,
wenn die Montagehilfe aus Kunststoff oder einem Kunststofflaminat besteht.
[0006] Vorzugsweise umfasst die Montagehilfe eine Längsführung mit Hinterschneidung zur
Längs-Positionierung und Fixierung der Bindung oder von Bindungsteilen. Die Fixierung
erfolgt vorzugsweise mittels der Bindung oder den Bindungsteilen zugeordneten und
mit der Montagehilfe zusammenwirkenden Klemmschrauben. Eine Schraubfixierung der Bindung
oder von Bindungsteilen im Ski ist nicht mehr erforderlich. Befestigungsschrauben
wirken nur noch auf die Montagehilfe. Dementsprechend ist es auch nicht mehr erforderlich,
den Ski im Bindungsbereich gesondert zu verstärken. Auch ist es natürlich nicht mehr
erforderlich, Gewindebohrungen durch die Skideckfläche hindurch im Skikörper auszubilden,
um Bindung oder Bindungsteile am Ski zu befestigen. Gewöhnlich wird diese Tätigkeit
erst beim Verkauf von Skiern ausgeführt. Der Verkauf muß dafür gesonderte Vorrichtungen
besitzen, die teuer in der Anschaffung und natürlich auch in der Bedienung sind. Es
ist dafür geschultes Servicepersonal erforderlich. All diese Unzulänglichkeiten können
mit einer Ski-integrierten Montagehilfe ausgeräumt werden, wobei die Montagehilfe
vorzugsweise derart ausgestaltet ist, dass die Bindung oder Teile der Bindung in Längsrichtung
problemlos verschieb-, positionier- und fixierbar sind.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Montagehilfe eine im Querschnitt entweder
T-förmige oder U-förmige Platte ausgebildet, wobei im erstgenannten Fall der Quersteg
sich im Abstand von der Skideckfläche parallel zu dieser erstreckt, so dass die beiden
seitlichen Längsränder der derart ausgebildeten Bindungsplatte vom Bindungsgehäuse
untergriffen werden kann. Bei der letztgenannten Ausführungsform mit U-förmiger Bindungsplatte
sind die beiden nach oben ragenden Schenkel derselben jeweils hakenartig nach innen
eingezogen, so dass eine Längs-Führungsschiene mit innenseitig hinterschnittenen Längsrändern
entsteht, die ein Bindungsgehäuse übergreifen.
[0008] Die Fixierung der Bindung oder von Bindungsteilen an der Bindungsplatte erfolgt nach
entsprechender Positionierung durch vertikal auf die Bindungsplatte einwirkende Klemmschrauben.
[0009] Die Montagehilfe bzw. Bindungsplatte kann entweder einteilig oder auch zweiteilig
ausgebildet sein entsprechend Anspruch 7. Bei einteiliger Ausbildung sind ein vorderer
und ein hinterer Abschnitt der Bindungsplatte durch einen Verbindungssteg od. dgl.
Verbindungselement miteinander verbunden. Dieses Verbindungselement kann gegenüber
vorderem und hinterem Abschnitt schmäler und auch dünnwandiger ausgebildet sein. Es
ist vor allem derart dimensioniert, dass es vorderen und hinteren Abschnitt der Bindungsplatte
ohne Störung der Flexibilität des Ski zusammenhält.
[0010] Auch ist es denkbar, dass das Verbindungselement in Skilängsrichtung gegenüber dem
vorderen und/oder dem hinteren Abschnitt der Bindungsplatte relativ verschiebbar ist.
Diese Konstruktion ist dann denkbar, wenn das Verbindungselement mit der Skideckfiäche
nicht fest verbunden, insbesondere verklebt ist.
[0011] Im Bereich des vorderen und/oder im Bereich des hinteren Abschnitts der Bindungsplatte
können Vorkehrungen zur Längs-Positionierung und Fixierung der Bindung getroffen sein,
zum Beispiel in Form von in Skilängsrichtung voneinander beabstandeten Rastvorsprüngen
oder Rastöffnungen.
[0012] Die Montagehilfe besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff, Holzlaminat, Kunststoff-Holz-
und/oder -Metall-Laminat. Entscheidend ist, dass die Montagehilfe hinsichtlich Flexibilität
und Torsion sowie Wärmeausdehnung etwa dieselben Eigenschaften besitzt wie der zugeordnete
Abschnitt des Ski.
[0013] Es sei noch darauf hingewiesen, dass bei einer Verklebung der Montagehilfe die Klebschicht
äußerst dünn ausgebildet ist. Sie soll maximal 5-10 % der Dicke der Montageplatte
aufweisen. Die Klebschicht soll also kein Dämpfungs-Volumen definieren. Durch die
erfindungsgemäß vorgesehene Verklebung oder Verschweißung, insbesondere vollflächige
Verklebung oder Verschweißung ist darüber hinaus sichergestellt, dass keine Spannungsspitzen
zwischen Montagehilfe und Ski entstehen, die zu einer Überlastung bis hin zum Bruch
des Ski führen können.
[0014] Die Montagehilfe weist vorzugsweise auch Gewindebohrungen zur Fixierung einer Bindung
oder von Bindungsteilen auf. Auch kann die Montagehilfe sich quer zur Skilängsrichtung
erstreckende Rastrippen aufweisen, die mit entsprechenden Klemmkeilen an der Bindung
oder an Bindungsteilen zusammenwirkt.
[0015] Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Ski sowie einer entsprechenden Bindungsplatte anhand der beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäß vorgesehene Montagehilfe, nämlich Bindungsplatte in Draufsicht;
- Fig. 2
- die Bindungsplatte gemäß Fig. 1 in Seitenansicht;
- Fig. 3
- Ski mit aufgeklebter Bindungsplatte gemäß Fig. 1 bzw. 2 im Querschnitt; und
- Fig. 4
- Ski, Bindungsplatte, Langlaufbindung und Schuh in Seitenansicht.
[0016] Die in Fig. 1 in Draufsicht dargestellte Ausführungsform einer Montagehilfe in Form
einer Bindungsplatte 10 besteht aus einem vorderen Abschnitt 11, einem hinteren Abschnitt
12 und einem mittleren Verbindungsabschnitt 13, der gegenüber dem vorderen und hinteren
Abschnitt schmäler und geringerer Wandstärke ausgebildet ist (siehe Fig. 2). Die drei
Abschnitte sind einstückig miteinander verbunden und bestehen vorzugsweise aus einem
witterungsbeständigem Kunststoffmaterial, welches der Bindungsplatte bei der dargestellten
Ausführung und Dimensionierung mechanische Eigenschaften verleiht, die denjenigen
des Ski im mittleren Bindungsabschnitt entspricht. In den Figuren 3 und 4 ist der
der Bindungsplatte 10 zugeordnete Bindungsabschnitt des Ski mit der Bezugsziffer 23
gekennzeichnet.
[0017] An der Unterseite bzw. an der der Skideckfläche 32 (Fig. 4) zugewandten Seite weist
die Bindungsplatte 10 nach unten vorstehende warzen- bzw. zapfenförmige Vorsprünge
24, 25, 26 auf, die mit in der Skideckfläche 32 des im einzelnen nicht näher dargestellten
Ski ausgebildeten komplementären Vertiefungen korrespondieren. Die Vorsprünge 24,
25, 26 stellen eine zusätzliche Sicherheit für eine integrale Befestigung der Bindungsplatte
10 auf der Skideckfläche 32 dar. Wie bereits oben dargelegt, soll die Bindungsplatte
10 vorzugsweise vollflächig mit der Skideckfläche 32 verschweißt oder verklebt sein.
In Fig. 3 und 4 ist die entsprechende Klebschicht mit der Bezugsziffer 33 gekennzeichnet.
Die Klebschicht 33 wird maximal dünn ausgebildet, um eine möglichst enge Anbindung
der Bindungsplatte 10 am Ski bzw. dessen Deckfläche zu gewährleisten. Die Bindungsplatte
soll quasi einstückig mit dem Ski verbunden sein. Im Extremfall ist es sogar möglich,
die Bindungsplatte unmittelbar auf die Oberseite des Skikern aufzubringen und mit
dem Skideckflächenbelag einzukappseln. Diese Technologie bietet sich insbesondere
in Verbindung mit sog. "Schalenski" an, bei denen die Skideckfläche über die Seitenwangen
hinweg bis nahe zur Lauffläche des Ski gezogen ist.
[0018] Wie Figur 3 sehr gut erkennen lässt, ist der vordere Abschnitt 11 der Bindungsplatte
10 mit einem etwa T-förmigen Querschnitt ausgebildet, wobei der Quersteg seitlich
vorstehende Längsränder 19, 20 definiert, längs denen eine dem vorderen Abschnitt
11 zugeordnete Bindung 28 (siehe Fig. 4) hin- und herverschiebbar, d.h. positionierbar
und mittels hier nicht näher dargestellter Klemmschrauben fixierbar ist. Bei der Bindung
28 gemäß Fig. 4 handelt sich um eine Langlauf-Bindung, d.h. eine Bindung zum Anschluß
des vorderen Endes eines Schuhs so, dass die Ferse bzw. der Schuhabsatz frei anhebbar
ist. Dementsprechend ist der hintere Abschnitt 12 der Bindungsplatte 10 auch nur zur
Befestigung einer Fersenplatte ausgebildet. Zu diesem Zweck weist der hintere Abschnitt
12 drei in Längsrichtung voneinander beabstandete Gewindebohrungen 16, 17, 18 auf.
Diese erlauben eine geeignete Positionierung einer Fersenplatte in Skilängsrichtung
abhängig von der Schuhgröße bzw. Position des Schuhabsatzes 30 (Fig. 4).
[0019] Im übrigen ist der vordere Abschnitt 11 der Bindungsplatte 10 der Schuhvordersohle
29 (Fig. 4) zugeordnet. Der Verbindungsabschnitt 13 befindet sich im Bereich des Fußgewölbes
zwischen Vordersohle und Schuhabsatz. In Fig. 4 ist der zugeordnete Schuh nur gestrichelt
angedeutet und mit der Bezugsziffer 34 versehen. Der hintere Abschnitt 12 der Bindungsplatte
10 ist seitlich durch Längsränder 21, 22 begrenzt. Diese können ebenso seitlich über
den Grundkörper der Bindungsplatte 10 vorstehen wie die Längsränder 19, 20 des vorderen
Abschnitts 11 der Bindungsplatte 10. Sofern der hintere Abschnitt 12 der Bindungsplatte
10 jedoch nur zur Befestigung einer Fersenplatte dient, ist die erwähnte Ausbildung
der Längsränder 21, 22 nicht erforderlich. Die Längspositionierung der Fersenplatte
erfolgt durch entsprechende Zuordnung zu den im Abstand voneinander angeordneten Gewindebohrungen
16, 17, 18.
[0020] Der vordere Abschnitt 11 der Bindungsplatte 10 ist also als Längsführung mit Hinterschneidung
zur Längspositionierung und Fixierung einer Bindung 28 oder Teilen davon ausgebildet,
wobei die Hinterschneidungen 35, 36 dadurch gebildet werden, dass die Längsseitenränder
19, 20 des vorderen Abschnitts 11 der Bindungsplatte 10 seitlich über den Grundkörper
der Bindungsplatte bzw. des vorderen Abschnitts 11 derselben vorstehen, und zwar im
Abstand von der Skideckfläche 32, so wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Die Hinterschneidungen
35, 36 werden vom Gehäuse der Bindung 28 untergriffen.
[0021] Alternativ kann der Querschnitt des vorderen und/oder hinteren Abschnitts 11, 12
der Bindungsplatte 10 auch einen U-förmigen Querschnitt aufweisen, wobei die beiden
nach oben ragenden Schenkel dann jeweils nach Innen eingezogen, oder nach außen gerichtet
sind, um eine Hinterschneidung zur Längspositionierung und Fixierung einer Bindung
oder von Bindungsteilen zu definieren.
[0022] Bei der hier dargestellten Ausführungsform sind an den beiden Längsrändern 19, 20
des vorderen Abschnitts 11 der Bindungsplatte 10 Rastkerben 14, 15 ausgebildet, die
mit entsprechenden Rastelementen am Gehäuse der Bindung 28 zusammenwirken. Damit ist
eine stufenweise Versetzung der Bindung 28 in Skilängsrichtung möglich, und zwar vorzugsweise
ohne Einsatz von Werkzeugen. Das Gehäuse der Bindung 28 umfaßt den Rastkerben 14,
15 zugeordnete Rastelemente, insbesondere Raststifte, die in Raststellung elastisch
vorgespannt sind. Die elastische Vorspannung soll manuell aufhebbar sein, indem man
die Raststifte mittels eines Druck-Hebelmechanismus entgegen der Wirkung der elastischen
Vorspannung in Außerrast-Stellung bewegt.
[0023] Dann lässt sich das Gehäuse der Bindung 28 in Skilängsrichtung verschieben, bis die
bindungsseitigen Raststifte in die gewünschten Rastkerben 14, 15 wieder einrasten.
[0024] Die Rastkerben 14, 15 können alternativ auch an der Oberseite des vorderen Abschnitts
11 der Bindungsplatte 10 ausgebildet sein. In jedem Fall muß darauf geachtet werden,
dass die Rastverbindung derart stark dimensioniert ist, dass auch bei größeren Belastungen
die Bindung 28 sicher auf der Bindungsplatte positioniert bleibt.
[0025] An der Unterseite der Bindungsplatte kann noch eine umlaufende Randnut 31 vorgesehen
sein, in die hinein überschüssiger Kleber ausweichen kann.
[0026] Grundsätzlich ist es auch denkbar, die Bindungsplatte als integralen Teil des Skideckflächenbelages
auszubilden, d.h. den Skideckflächenbelag im Bindungsbereich entsprechend auszuformen.
Diese Ausführungsform würde die "Ski-integralste" Baueinheit darstellen. Natürlich
muß dann auf eine entsprechende Dimensionierung geachtet werden, um die für einen
festen Halt der Bindung erforderliche Festigkeit zu gewährleisten.
[0027] Die Bindungsplatte 10 kann herstellerseitig entweder nach Fertigstellung eines Ski
in einem gesonderten Arbeitsschritt auf die Skideckfläche aufgeschweißt oder aufgeklebt
werden. Alternativ ist es auch denkbar, die Bindungsplatte mit der Skideckfläche bzw.
dem entsprechenden Deckbelag nach vorheriger Aufschweißung oder Aufklebung auf diesen
auf dem Skikörper zu positionieren. Als Schweißverfahren eignet sich vorzugsweise
Laserschweißen. Auch ist grundsätzlich ein sog. Reibschweißverfahren denkbar. Letztlich
hängt dies auch von den miteinander zu verschweißenden Materialien ab. In jedem Fall
eignet sich auch ein Verkleben zwischen Skideckfläche und Bindungsplatte, um eine
dauerhafte, d.h. auch witterungsbeständige Verbindung zwischen Bindungsplatte und
Skideckfläche zu garantieren.
[0028] Bei Verklebung der Bindungsplatte 10 wird vorzugsweise zunächst die der Skideckfläche
zugekehrte Seite derselben mit einem Kleber versehen, um dann die Bindungsplatte innerhalb
einer Positioniereinrichtung - ggf. nach vorheriger Entfernung einer Schutzfolie von
der Kleberseite - auf der Skideckfläche des Ski zu positionieren und festzukleben.
[0029] Zur Erhöhung der Klebkraft zwischen Bindungsplatte 10 und Skideckfläche kann die
Skideckfläche an der Klebstelle vor Aufklebung mechanisch oder chemisch aufgeraut
werden.
[0030] Der Kern der vorliegenden Erfindung liegt also in einer im Wesentlichen rein kraftschlüssigen
Verbindung zwischen Montagehilfe bzw. Bindungsplatte (10) und Ski bzw. Skideckfläche
(32). Diese kraftschlüssige Verbindung kann bei Bedarf durch eine formschlüssige Verbindung
ergänzt werden, wie der obige Hinweis auf die warzen- bzw. zapfenartigen Vorsprünge
24, 25, 26 erkennen lässt.
[0031] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
Bezugszeichen
[0032]
- 10
- Bindungsplatte (Montagehilfe)
- 11
- vorderer Abschnitt
- 12
- hinterer Abschnitt
- 13
- mittlerer Verbindungsabschnitt
- 14
- Rastkerben
- 15
- Rastkerben
- 16
- Gewindebohrung
- 17
- Gewindebohrung
- 18
- Gewindebohrung
- 19
- Längsrand
- 20
- Längsrand
- 21
- Längsrand
- 22
- Längsrand
- 23
- Bindungsabschnitt eines Ski
- 24
- Zapfen
- 25
- Zapfen
- 26
- Zapfen
- 28
- Bindung
- 29
- Schuhvordersohle
- 30
- Schuhabsatz
- 31
- Randnut
- 32
- Skideckfläche
- 33
- Klebschicht
- 34
- Schuh
- 35
- Hinterschneidung
- 36
- Hinterschneidung
1. Ski od. dgl. Schneegleitgerät mit einer an der Skideckfläche (32) montierten Montagehilfe
für eine Bindung (28) oder deren Teile, insbesondere in Form einer Bindungsplatte
(10),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Montagehilfe (10) dauerhaft mit der Skideckfläche (32) verbunden ist derart, dass
Ski (23) und Montagehilfe (10) eine bzgl. der mechanischen Eigenschaften integrale
Baueinheit bilden.
2. Ski nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Montagehilfe (10) bzgl.
- Wärmedehnung,
- Zugfestigkeit,
- Biege- und Torsionssteifigkeit, etc.,
etwa dieselben Werte aufweist wie der zugeordnete Befestigungsabschnitt (23) des Ski.
3. Ski nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Montagehilfe (10) auf die Skideckfläche (32) aufgeschweißt oder aufgeklebt ist.
4. Ski nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Montagehilfe (10) vollflächig auf die Skideckfläche (32) aufgeschweißt oder aufgeklebt
ist.
5. Ski nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Montagehilfe (10) eine Längsführung (19, 20) mit Hinterschneidung (35, 36) zur
Längspositionierung und Fixierung der Bindung (28) oder von Bindungsteilen umfasst.
6. Ski nach Anspruch 5,
dadurch gekenntzeichnet, dass
die Montagehilfe eine im Querschnitt entweder T-förmige oder U-förmige Platte ist,
wobei im letztgenannten Fall die beiden nach oben ragenden Schenkel jeweils nach innen
eingezogen oder seitlich nach außen vorstehend gerichtet sind.
7. Ski nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei Ausbildung der Montagehilfe als Bindungsplatte diese entweder zweiteilig mit einem
vorderen (11) und hinteren (12) Abschnitt, oder einteilig ausgebildet ist, wobei in
letztgenanntem Fall der vordere und hintere Abschnitt der Bindungsplatte (10) durch
einen Verbindungssteg od. dgl. Verbindungsabschnitt (13) miteinander verbunden sind.
8. Ski nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verbindungsabschnitt (13) schmäler und mit geringerer Wandstärke als vorderer
und hinterer Abschnitt der Bindungsplatte (10) ausgebildet ist.
9. Ski nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verbindungsabschnitt (13) in Skilängsrichtung gegenüber dem vorderen (11) und/oder
dem hinteren (12) Abschnitt der Bindungsplatte (10) relativ verschiebbar ist.
10. Ski nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
nur im Bereich des vorderen (11) und/oder im Bereich des hinteren (12) Abschnitts
der Bindungsplatte (10) Vorkehrungen zur Längspositionierung und Fixierung der Bindung
(28) getroffen sind.
11. Ski nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Montagehilfe (10) an der der Skideckfläche (32) zugeordneten Seite warzen- bzw.
zapfenartige Vorsprünge (24, 25, 26) aufweist, die mit komplementären Vertiefungen
in der Skideckfläche (32) korrespondieren.
12. Ski nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Montagehilfe (10) in Skilängsrichtung voneinander beabstandete Rastvorsprünge
oder Rastöffnungen (14, 15) zur rastenden Positionierung und Fixierung einer Bindung
(28) oder deren Teile ausgebildet sind.
13. Ski nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Montagehilfe (10) aus einem Kunststoff, Holzlaminat, Kunststoff-Holz- und/oder
-Metall-Laminat besteht.
14. Verfahren zur Herstellung eines Ski mit einer Montagehilfe für eine Bindung
oder deren Teile, insbesondere in Form einer Bindungsplatte,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Montagehilfe entweder nach Fertigstellung des Ski in einem gesonderten Arbeitsschritt
auf die Skideckfläche aufgeschweißt oder aufgeklebt wird, oder zusammen mit der Skideckfläche
bzw. dem entsprechenden Deckbelag nach vorheriger Aufschweißung oder Aufklebung auf
diesem auf dem Skikörper positioniert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Montagehilfe an ihrer der Skideckfläche zugekehrten Seite mit einem Kleber versehen
wird, um dann innerhalb einer Ski-Positioniereinrichtung - ggf. nach vorheriger Entfernung
einer Schutzfolie von der Kleberseite - auf der Skideckfläche des Ski positioniert
und festgeklebt zu werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Skideckfläche an der Klebstelle für die Montagehilfe mechanisch oder chemisch
aufgeraut wird, um eine intensive Verbindung zwischen Skideckfiäche und Montagehilfe
zu erhalten.
17. Montagehilfe, insbesondere Bindungsplatte (10) für die Montage einer Bindung (28)
oder deren Teile auf einem Ski (23) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 bzw. 14 bis
16,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Längsführung (19, 20) mit Hinterschneidung (35, 36) umfasst.
18. Montagehilfe nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
sie Gewindebohrungen (16, 17, 18) zur Fixierung einer Bindung oder von Bindungsteilen,
zum Beispiel Fersenplatte, aufweist.
19. Montagehilfe nach Anspruch 17 oder 18, dass sie in Draufsicht tailliert ausgebildet
ist, d.h. einen mittleren Verbindungsabschnitt (13) umfasst, der schmäler und/oder
mit geringerer Wandstärke als ein vorderer (11) und/oder hinterer (12) Abschnitt ausgebildet
ist.