[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufbereitung von Asphaltaufbruch nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren
zur Heraustrennung von Bitumenteilen aus Asphaltaufbruch.
[0002] Asphaltbeton, wie er insbesondere im Straßenbau Verwendung findet, besteht im Wesentlichen
aus Splitt, also zerkleinertem Naturstein verschiedener Korngrößen sowie Bitumen als
Bindemittel und ist im erhitzten Zustand bei etwa 180 Grad Celsius verarbeitbar. Unter
Asphaltaufbruch werden fest, erkaltete Asphaltbrocken, wie sie im Straßen- oder Brückenbau
bei Reparaturarbeiten anfallen, verstanden.
[0003] Auf Grund der großen Mengen alten Asphaltmaterials, das durch die Aufbereitung oder
Ersetzung bestehender Straßenbeläge anfällt, gewinnt das Recycling von Asphaltmaterial
zunehmend an Bedeutung. Derzeit erfolgt die Rückführung von Asphaltmaterial, insbesondere
Fräsgut, durch die Zerkleinerung des Verbundstoffs und dessen Verwendung insbesondere
beim Aufbau der Tragschicht eines Straßenbelags. Dabei dürfen jedoch maximal 30 %
Altmaterial zugesetzt werden. Dies ist dadurch bedingt, dass die Mischung des Tragschichtmaterials
durch den hohen Bitumenanteil des Recyclingmaterials erschwert ist. Durch eine Trennung
des Bitumens aus dem Altasphaltmaterial vor dessen Zugabe in die Tragschicht könnte
der zuführbare Anteil deutlich erhöht werden. Hierzu sind im Stand der Technik chemische
Aufbereitungsverfahren bekannt, welche jedoch sehr aufwendig sind und sich daher als
unwirtschaftlich für die Aufbereitung für den Bereich des Straßenbaus erwiesen haben.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde,
eine Vorrichtung zur Aufbereitung von Asphaltaufbruch zu schaffen, welche eine wirtschaftliche
Abtrennung des an den Splittteilen anhaftenden Bitumens ermöglicht. Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Trennelemente durch flexible Schlagelemente
gebildet sind.
[0005] Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Aufbereitung von Asphaltaufbruch geschaffen,
welche eine wirtschaftliche Abtrennung des an den Splittteilen anhaftenden Bitumens
ermöglicht. Durch die flexiblen Schlagelemente werden Impulse auf die Bitumen-Splitt-Verbundteile
aufgebracht, welche durch die unterschiedlichen Materialeigenschaften eine Trennung
des Bitumens von den Splittteilen bewirken.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung sind die flexiblen Schlagelemente Metallketten, die
mit der Welle verbunden sind. Derartigen Ketten sind kostengünstig und weisen eine
hohe Standzeit auf.
[0007] In Ausgestaltung der Erfindung sind die Schlagelemente lösbar mit der Welle verbunden.
Hierdurch ist der Austausch verschlissener Schlagelemente ermöglicht.
[0008] Vorteilhaft sind zwischen drei und sieben, bevorzugt sechs axial angeordnete Reihen
von Schlagelementen auf der Welle vorgesehen. Bei einer Drehzahl von 1.000 bis 1.200
Umdrehungen pro Minute sind hierdurch hohe Durchsätze mit einer hohen Trennquote erzielbar.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zur Trennung der Bitumen- und Splittfraktionen
des Asphaltaufbruchs eine Siebeinrichtung, vorzugsweise in Form eines Rüttelsiebes
nachgeschaltet. Derartige Trenneinrichtungen sind im Stand der Technik bekannt. Hierbei
werden mittels vibrierender Siebe die leichteren Bitumenteilchen von den schwereren
Splittteilen getrennt.
[0010] Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Aufbereitung
von Asphaltaufbruch zu schaffen, welches eine wirtschaftliche Abtrennung des an den
Splittteilen anhaftenden Bitumens ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe
dadurch gelöst, dass der Asphaltaufbruch zunächst in einem Brecher zerkleinert wird
und anschließend die Bitumen-Splitt-Verbundteile mittels rotierender flexibler Schlagelemente
mit Impulsen beaufschlagt werden.
[0011] In Weiterbildung der Erfindung werden die Fraktionen gereinigter Splitt und Bitumenreststoff
nachfolgend über eine Siebeinrichtung separiert. Hierdurch ist eine Splittfraktion
erzielbar, welche zu einem hohen Anteil bei der Herstellung der Tragschicht im Straßenbau
einsetzbar ist. Auch der Bitumenanteil ist im Asphaltmischgut wieder einsetzbar.
[0012] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- die schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Aufbereitung von Asphaltaufbruch
und
- Figur 2
- die schematische Darstellung einer zweistufigen Vorrichtung zur Aufbereitung von Asphaltaufbruch
[0013] Die als Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 gewählte Vorrichtung besteht im Wesentlichen
aus einem Gehäuse 1, in dem eine Welle 2 angeordnet ist, welche mit zwei axial angeordneten
Reihen von flexiblen Metallketten 3 versehen ist.
[0014] Das Gehäuse 1 ist im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet. An seiner Oberseite ist
zur Zuführung des Asphaltmaterials ein Trichter 11 angeordnet. An seiner dem Trichter
11 gegenüberliegenden Unterseite ist ein Materialauslass 12 angeordnet, der mit einer
Siebeinrichtung 13 versehen ist.
[0015] Die Welle 2 ist mit einer - nicht dargestellten - Antriebseinheit verbunden, über
welche die Welle 2 rotierbar ist. An der Welle 2 sind im Ausführungsbeispiel diametral
zueinander zwei axial verlaufende Reihen von Ösen 21 angeformt, welche der Aufnahme
der Metallketten 3 dienen.
[0016] Zur Aufbereitung von Asphaltaufbruch wird dieser zunächst in einem allgemein im Stand
der Technik bekannten Brecher zerkleinert. Anschließend wird das zerkleinerte Asphaltmaterial
über den Trichter 11 dem Gehäuse 1 zugeführt. Innerhalb des Gehäuses wird die Welle
2 auf etwa 1.000 bis 1.200 Umdrehungen pro Minute rotiert, wodurch die an der Welle
2 angeordneten Metallketten 3 um die Welle 2 geschleudert werden. Beim Kontakt der
flexiblen Metallketten 3 mit den in das Gehäuse 1 eingebrachten Bitumen-Splitt-Verbundteilen
werden diese Verbundteile in hoher Frequenz wiederholt mit Impulsen beaufschlagt,
wodurch die Bitumen-Anhaftungen von den Splittteilen auf Grund des unterschiedlichen
Materialverhaltens gelöst werden. Die so zerkleinerten und separierten Fraktionen
gelangen durch den Materialauslass 12 über eine Siebeinrichtung 13 nach außen, wo
sie zur Trennung der Fraktionen einer gravimetrischen Trenneinrichtung zugeführt werden.
Die so erzielbare Splittfraktion weist nur noch geringste Bitumen-Anhaftungen auf,
so dass eine deutlich erhöhte Quote des Recyclingeintrags bei der Herstellung von
Tragschichten im Straßenbau erzielbar ist.
[0017] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 sind zwei Wellen 2 mit jeweils sechs Reihen
von flexiblen Schlagketten 3 hintereinander angeordnet. Zwischen den Wellen 2 sind
zur gerichteten Zuführung des Materials Leitbleche 14 vorgesehen. Durch diesen mehrstufigen
Aufbau ist ein höherer Trennungsgrad erzielbar. Alternativ sind ist auch die Anordnung
von drei oder mehr Stufen denkbar.
1. Vorrichtung zur Aufbereitung von Asphaltaufbruch, umfassend wenigstens ein Gehäuse,
in dem wenigstens eine rotierbare Welle angeordnet ist, die mit Trennelementen versehen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennelemente durch flexible Schlagelemente 3 gebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die flexiblen Schlagelemente Metallketten (3) sind, die mit der Welle (2) verbunden
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagelemente (3) lösbar mit der Welle (2) verbunden sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen drei und sieben axial angeordnete Reihen von Schlagelementen (3) auf der
Welle (2) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Trennung von Bitumen- und Splittfraktionen des Asphaltaufbruchs eine Siebeinrichtung
nachgeschaltet ist.
6. Verfahren zur Heraustrennung von Bitumenteilen aus Asphaltaufbruch, wobei der Asphaltaufbruch
zunächst in einem Brecher zerkleinert wird und anschließend die Bitumen-Splitt-Verbundteile
mittels rotierender flexibler Schlagelemente (3) mit Impulsen beaufschlagt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktionen gereinigter Splitt und Bitumenreststoff nachfolgend über eine gravimetrische
Trenneinrichtung separiert werden.