[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft eine Seilbahnanlage mit einer Talstation und
mit mindestens einer Bergstation, mit einem Trag- und Förderseil, welches in den Stationen
über Umlenkscheiben geführt ist, von welchen mindestens eine angetrieben ist, mit
Fahrzeugen, wie Seilbahnkabinen oder Sessel, welche in den Stationen vom Trag- und
Förderseil abgekuppelt und längs einer Führungsschiene durch die Stationen hindurch
bewegt werden, wobei sie in Ein- und Ausstiegsbereichen von den Passagieren bestiegen
bzw. verlassen werden und mit mindestens zwei im Verlauf der Führungsschiene vorgesehenen
Weichen, durch welche Fahrzeuge einer ersten Gruppe längs einer ersten Führungsbahn
und Fahrzeuge einer zweiten Gruppe längs einer zweiten Führungsbahn durch den mindestens
einen Ein- und Ausstiegsbereich in der betreffenden Station hindurch bewegt werden.
[0002] Eine derartige Seilbahnanlage, welche aus der
EP-A1 1849674 bekannt ist, ist mit zwei Ein- und Ausstiegsbereichen einerseits für Skifahrer mit
angeschnallten Skiern und andererseits für Passagiere ohne angeschnallte Skier ausgebildet,
wobei die Fahrzeuge durch denjenigen Ein- und Ausstiegsbereich, welcher von den Passagieren
ohne angeschnallte Skier benützt wird, mit einer gegenüber dem anderen Ein- und Ausstiegsbereich
vergrößerten Geschwindigkeit hindurch bewegt werden. Bei dieser bekannten Seilbahnanlage
sind die beiden Ein- und Ausstiegsbereiche voneinander räumlich getrennt.
[0003] Bei weiters bekannten Seilbahnanlagen, welche in einer Station mit nur einem einzigen
Ein- und Ausstiegsbereich ausgebildet sind, durch welchen die Fahrzeuge längs einer
Führungsbahn hindurch geführt werden, stehen den Passagieren mehrere durch den Ein-
und Ausstiegsbereich hindurch geführte Fahrzeuge zur Verfügung, welche von den Passagieren
bestiegen bzw. verlassen werden können.
[0004] Der gegenständlichen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anzahl derjenigen
Fahrzeuge, welche den Passagieren im Ein- und Ausstiegsbereich zur Verfügung stehen,
zu verdoppeln, ohne dass hierfür ein zusätzlicher Raumbedarf besteht. Dies wird bei
einer Seilbahnanlage der eingangs erläuterten Art dadurch erzielt, dass den beiden
Gruppen der Fahrzeuge ein gemeinsamer Ein- und Ausstiegsbereich für die Passagiere
zugeordnet ist, welcher sich zwischen den beiden Führungsbahnen befindet, wobei sich
die Ein- bzw. Ausstiegstüren der ersten Gruppe der Fahrzeuge auf einer ersten Seite
derselben und die Ein- bzw. Ausstiegstüren der zweiten Gruppe der Fahrzeuge auf einer
zweiten Seite derselben befinden, sodass sie dem gemeinsamen Ein- und Ausstiegsbereich
zugewandt sind bzw. wobei zumindest ein Teil der Fahrzeuge auf beiden Seiten mit Türen
ausgebildet ist und jeweils die dem Ein- und Ausstiegsbereich zugewandten Türen geöffnet
werden.
[0005] Hierdurch wird in einfacher Weise die Förderkapazität einer Seilbahnanlage vergrößert,
ohne dass hierfür ein weiterer Platzbedarf besteht und wird für die Passagiere der
Einstiegsvorgang deshalb erleichtert, da eine verdoppelte Anzahl von Seilbahnkabinen
zur Verfügung steht.
[0006] Vorzugsweise werden durch den Ein- und Ausstiegsbereich gleichzeitig mehrere Fahrzeuge
der beiden Gruppen mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,25 m/sec hindurch bewegt.
Weiters ist vorzugsweise im Ein- und Ausstiegsbereich die Bewegung der Passagiere
zu den Fahrzeugen hin bzw. von den Fahrzeugen weg entgegen der Bewegung der Fahrzeuge
gerichtet.
[0007] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind in der Bewegungsbahn der Fahrzeuge durch
die Station hindurch mindestens drei Paare von einander zugeordneten Weichen vorgesehen,
wodurch vier Führungsbahnen gebildet sind, wobei zwei Führungsbahnen jeweils ein gemeinsamer
Ein- und Ausstiegsbereich zugeordnet ist, welcher sich zwischen der ersten und der
zweiten Führungsbahn und zwischen der dritten und der vierten Führungsbahn befindet.
[0008] Eine erfindungsgemäße Seilbahnanlage ist nachstehend anhand von zwei in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- FIG.1 und FIG.1a
- eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Seilbahnanlage, in Draufsicht und
in Seitenansicht, und
- FIG.2 und FIG.2a
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Seilbahnanlage, in Draufsicht
und in Seitenansicht.
[0009] In den FIG.1 und FIG.1a ist eine Station einer Seilbahnanlage dargestellt. Diese
Seilbahnanlage weist ein Trag- und Förderseil 1 auf, welches in der Station über eine
Umlenkscheibe 2 geführt ist. Dabei ist mindestens eine der in der Seilbahnanlage befindlichen
Umlenkscheiben angetrieben. Weiters sind Seilbahnkabinen 3 vorgesehen, welche längs
der Strecke der Seilbahnanlage an das Trag- und Förderseil 1 angekuppelt sind, wodurch
sie von einer ersten Station, z.B. der Talstation, zu einer zweiten Station, z.B.
der Bergstation, bewegbar sind.
[0010] In den Stationen werden die Seilbahnkabinen 3 vom Trag- und Förderseil 1 abgekuppelt
und in der Folge längs einer Führungsschiene 4, welche von Stützen 5 getragen ist,
durch die Station hindurch bewegt. Das Trag- und Förderseil 1 wird mit einer Geschwindigkeit
von etwa 6 m/sec bewegt. Die Geschwindigkeit der Seilbahnkabinen 3 wird in den Stationen
mittels Verzögerungsreifen 6 verzögert, worauf sie mittels Förderreifen 7 durch einen
in der Station vorgesehenen Ein- und Ausstiegsbereich 10 für die Passagiere mit einer
Geschwindigkeit von etwa 0,25 m/sec hindurch bewegt werden. Nach dem Verlassen des
Ein- und Ausstiegsbereiches 10 werden die Seilbahnkabinen 3 mittels Beschleunigungsreifen
8 auf eine Geschwindigkeit von 6 m/sec beschleunigt, mit welcher Geschwindigkeit sie
wieder an das Trag- und Förderseil 1 angekuppelt werden, worauf sie zu einer anderen
Station hin bewegt werden.
[0011] Diese erläuterte Ausbildung ist aus dem Stand der Technik bekannt. Die erfindungsgemäße
Ausbildung einer Station unterscheidet sich von bekannten Stationen dadurch, dass
die Führungsschiene 4 im Ein- und Ausstiegsbereich 10 mit zwei Bahnen ausgebildet
ist, zwischen welchen sich der Ein- und Ausstiegsbereich 10 befindet. Hierfür ist
im Verlauf der Führungsschiene 4 eine erste Weiche 41 vorgesehen, an welche eine erste
Führungsbahn 4a und eine zweite Führungsbahn 4b anschließt, wobei diese beiden Führungsbahnen
4a und 4b nach dem Ein- und Ausstiegsbereich 10 über eine zweite Weiche 42 in die
Führungsschiene 4 übergehen. Somit befindet sich der Ein- und Ausstiegsbereich 10
zwischen den beiden Führungsbahnen 4a und 4b. Durch entsprechende Steuerung der Weiche
41 werden die einzelnen Seilbahnkabinen 3 entweder längs der ersten Führungsbahn 4a
oder längs der zweiten Führungsbahn 4b bewegt. Damit die Seilbahnkabinen 3 von den
sich im Ein- und Ausstiegsbereich 10 befindlichen Passagieren betreten bzw. verlassen
werden können, sind die Seilbahnkabinen 3 entweder mit einer Türe ausgebildet, welche
sich auf der dem Ein- und Ausstiegsbereich 10 zugewandten Seite der Seilbahnkabine
3 befindet, oder sind die Seilbahnkabinen 3 auf beiden Seiten mit jeweils einer Türe
ausgebildet, wobei im Betrieb der Seilbahnanlage jeweils diejenige Türe geöffnet wird,
welche dem Ein- und Ausstiegsbereich 10 zugewandt ist.
[0012] Durch diese Ausbildung der Station einer Seilbahnanlage stehen den Passagieren gegenüber
bekannten Stationen doppelt so viele Seilbahnkabinen 3, welche bestiegen werden können,
zur Verfügung, wodurch für die Passagiere der Einstiegsvorgang erleichtert wird, ohne
dass hierfür ein weiterer Platzbedarf besteht. Die Richtung der Bewegung der Passagiere
in den Einstiegsbereich 10 erfolgt dabei entgegen der Bewegungsrichtung der Seilbahnkabinen.
[0013] Die in FIG.2 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der Ausführungsform
nach FIG.1 dadurch, dass in der Führungsschiene 4 drei Paare von Weichen 41a, 42a;
41b, 42b; 41c, 42c vorgesehen sind, wodurch insgesamt vier Führungsbahnen 4a, 4b,
4c und 4d gebildet sind, wobei sich zwischen einer ersten und einer zweiten Führungsbahn
4a, 4b ein erster Ein- und Ausstiegsbereich 10a und zwischen einer dritten und einer
vierten Führungsbahn 4c, 4d ein zweiter Ein- und Ausstiegsbereich 10b befindet. Hierdurch
kann die Förderkapazität der Seilbahnanlage noch weiter vergrößert werden.
[0014] Für den Betrieb der Seilbahnanlage sind Sensoren vorgesehen, durch welche die Weichen
und die Förderreifen so gesteuert werden, dass Kollisionen zwischen den einzelnen
Seilbahnkabinen vermieden werden.
1. Seilbahnanlage mit einer Talstation und mit mindestens einer Bergstation, mit einem
Trag- und Förderseil (1), welches in den Stationen über Umlenkscheiben (2) geführt
ist, von welchen mindestens eine angetrieben ist, mit Fahrzeugen (3), wie Seilbahnkabinen
oder Sessel, welche in den Stationen vom Trag- und Förderseil (1) abgekuppelt und
längs einer Führungsschiene (4) durch die Stationen hindurch bewegt werden, wobei
sie in Ein- und Ausstiegsbereichen (10) von den Passagieren bestiegen bzw. verlassen
werden und mit mindestens zwei im Verlauf der Führungsschiene (4) vorgesehenen Weichen
(41, 42), durch welche Fahrzeuge (3) einer ersten Gruppe längs einer ersten Führungsbahn
(4a) und Fahrzeuge (3) einer zweiten Gruppe längs einer zweiten Führungsbahn (4b)
durch den mindestens einen Ein- und Ausstiegsbereich (10) in der betreffenden Station
hindurch bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass den beiden Gruppen der Fahrzeuge (3) ein gemeinsamer Ein- und Ausstiegsbereich (10)
für die Passagiere zugeordnet ist, welcher sich zwischen den beiden Führungsbahnen
(4a, 4b) befindet, wobei sich die Ein- bzw. Ausstiegstüren der ersten Gruppe der Fahrzeuge
(3) auf einer ersten Seite derselben und die Ein- bzw. Ausstiegstüren der zweiten
Gruppe der Fahrzeuge (3) auf einer zweiten Seite derselben befinden, sodass sie dem
gemeinsamen Ein- und Ausstiegsbereich (10) zugewandt sind bzw. wobei zumindest ein
Teil der Fahrzeuge (3) auf beiden Seiten mit Türen ausgebildet ist und jeweils die
dem Ein- und Ausstiegsbereich (10) zugewandten Türen geöffnet werden.
2. Seilbahnanlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Ein- und Ausstiegsbereich (10) gleichzeitig mehrere Fahrzeuge (3) der beiden
Gruppen mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,25 m/sec hindurch bewegt werden.
3. Seilbahnanlage nach einem der Patentansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Ein- und Ausstiegsbereich (10) die Bewegung der Passagiere zu den Fahrzeugen (3)
hin bzw. von den Fahrzeugen (3) weg entgegen der Bewegung der Fahrzeuge (3) gerichtet
ist.
4. Seilbahnanlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bewegungsbahn der Fahrzeuge (3) durch die Station hindurch mindestens drei
Paare von einander zugeordneten Weichen (41a, 42a; 41b, 42b; 41c, 42c) vorgesehen
sind, wodurch vier Führungsbahnen (4a, 4b, 4c, 4d) gebildet sind, wobei jeweils zwei
Führungsbahnen (4a, 4b; 4c, 4d) ein gemeinsamer Ein- und Ausstiegsbereich (10a, 10b)
zugeordnet ist, welcher sich zwischen der ersten und der zweiten Führungsbahn (4a,
4b) und zwischen der dritten und der vierten Führungsbahn (4c, 4d) befindet.