[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung für einen Faden an einer
Spindel einer Spinn- oder Zwirnmaschine, wobei die im Wesentlichen zylindrische Klemmvorrichtung
am Spindeloberteil der Spindel angeordnet ist, umfassend ein feststehendes Klemmelement
und ein axial verschiebbares, gegen das feststehende Klemmelement durch Federkraft
anpressbares Klemmelement, welches mit einer entgegen der Federkraft gerichteten Kraft
beaufschlagbar ist, die das verschiebbare Klemmelement in axialer Richtung derart
zum feststehenden Klemmelement beabstandet, dass sich zwischen diesen ein Klemmspalt
ausbildet, in den ein zu klemmender Faden einbringbar ist.
[0002] Aus der
DE 42 25 964 A1 ist eine Klemmvorrichtung der eingangs beschriebenen Art bekannt, die auf einer Spindelwelle
angeordnet ist. Die Spindelwelle steckt in einem Wirtel, auf den eine Gleithülse aufgeschoben
ist, welche in Längsrichtung der Spindelwelle verschiebbar ist. Die Gleithülse ist
mittels Federkraft gegen eine auf der Spindelwelle oberhalb des Wirtels angeordnete
Unterwindekrone verschiebbar, um einen Faden zwischen der Unterwindekrone und der
Gleithülse zu klemmen. Hierzu weist die Gleithülse auf ihrer der Unterwindekrone zugewandten
Seite eine Aufnahmemulde auf, in die die Unterwindekrone einfahren kann, wenn die
Gleithülse gegen die Unterwindekrone gepresst wird. In dieser Position liegen die
ebene Unterseite der Unterwindekrone und die ebene Oberseite der Gleithülse aufeinander,
um den Faden zwischen sich auf Grund der Flächenpressung einzuklemmen. Die Gleithülse
ist mittels des Ringrahmens einer Ringbank betätigbar. Um eine sichere Klemmung des
Fadens zu erreichen, wird dieser mehrfach um die Spindelwelle geschlungen, bevor der
unterwundene Faden zwischen den ebenen Klemmflächen der Gleithülse und der Unterwindekrone
eingeklemmt wird.
[0003] Als nachteilig an dieser Klemmvorrichtung erweist sich, dass einerseits das Entfernen
der Windungen aufwendig ist, da diese bei geöffnetem Klemmspalt nicht abgeschleudert
werden, und andererseits, dass die Klemmwirkung auf Grund der Flächenpressung bei
einer Umwindung der Spindelwelle von weniger als 360° nicht ausreichend ist, um den
Faden während des Betriebes sicher zu klemmen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Klemmvorrichtung bereit zu
stellen, die ein restfreies Unterwinden ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Gemäß Anspruch 1 wird vorgeschlagen, dass die Klemmvorrichtung an einem ihrer Klemmelemente
einen auf den Klemmspalt gerichteten ringförmigen Vorsprung aufweist, der sich gegen
eine mit einer unterbrechungsfreien Oberfläche versehene Andruckfläche des anderen
Klemmelementes zur Klemmung des Fadens abstützt. Ein in geöffneter Position der Klemmvorrichtung
in den Klemmspalt eingebrachter Faden wird im Klemmspalt um die Spindel herumgeführt,
ohne diese vollständig zu umschließen. Hierzu kann sich der zu klemmende Faden vorzugsweise
sehnenartig durch den Klemmspalt erstrecken, so dass der Faden die Spindel im günstigsten
Fall lediglich tangiert. Beim anschließenden Schließen der Klemmvorrichtung wird durch
das Zusammenwirken des ringförmigen Vorsprunges mit der Andruckfläche eine zuverlässige
Klemmwirkung erreicht. Wird die Klemmvorrichtung bei einem Doffvorgang wieder geöffnet,
so wird der Faden, der auf Grund der sehnenartigen Vorbeiführung an der Spindel im
Wesentlichen nur an zwei Stellen zwischen den Klemmelementen geklemmt worden ist,
infolge der Rotation der Spindel abgeschleudert. Durch die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung
wird somit ein restefreies Unterwinden in einfacher und zuverlässiger Weise ermöglicht.
[0008] Vorzugsweise kann der ringförmige Vorsprung im Querschnitt spitz zulaufend ausgeführt
sein. Auf diese Weise kann die Klemmwirkung noch verstärkt werden, da die Klemmfläche
linienförmig wird, wodurch der Anpressdruck auf den Faden in den beiden Klemmpunkten
bei sehnenartiger Vorbeiführung des Fadens an der Spindel zunimmt.
[0009] Dies kann alternativ auch dadurch erreicht werden, dass der ringförmige Vorsprung
im Querschnitt abgerundet ausgeführt ist. Der Vorsprung weist bevorzugt einen halbkreisförmigen
Querschnitt auf, der die Andruckfläche ebenfalls nur linienförmig berührt, so dass
an den beiden Klemmstellen eine Linienpressung des Fadens auftritt, wie dies auch
bei der zuvor beschriebenen spitz zulaufenden Form des ringförmigen Vorsprunges der
Fall ist.
[0010] Insbesondere kann der ringförmige Vorsprung koaxial zur Längsachse der Spindel ausgebildet
sein. Dies hat den Vorteil, dass auf Grund der Symmetrie die Herstellung des Klemmelementes
vereinfacht wird. Zudem ist die erzielbare Klemmwirkung an jeder Stelle im Klemmspalt
gleich und von der Position der rotierenden Spindel unabhängig.
[0011] Des Weiteren kann die Andruckfläche als eine zur Längsachse der Spindel hin geneigte
Oberfläche ausgeführt sein. Dadurch wird das Zusammenwirken des ringförmigen Vorsprunges
mit der Andruckfläche verbessert, indem der Faden eine zusätzliche Umlenkung in den
Klemmpunkten erfährt.
[0012] Vorteilhafterweise kann die Andruckfläche außerhalb des Klemmspaltes schartenförmige
Ausnehmungen aufweisen. Dadurch kann vermieden werden, dass der in der Klemmvorrichtung
fixierte Faden durch einen um die Spindel umlaufenden Ringläufer herausgezogen wird,
da sich der eingeklemmte Faden in eine der schartenförmigen Ausnehmungen hineinrutscht
und verhakt, so dass der Faden in radialer Richtung fixiert ist.
[0013] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung kann die Klemmvorrichtung eine Unterwindehülse
aufweisen, die der Führung des verschiebbaren Klemmelementes dient. Die Unterwindehülse
kann unmittelbar auf dem Spindelschaft befestigt werden.
[0014] Des Weiteren kann an der Unterwindehülse das feststehende Klemmelement angeordnet
sein. Die Unterwindehülse trägt somit die wesentlichen Bestandteile der erfindungsgemäßen
Klemmvorrichtung, wodurch die Montage der Klemmvorrichtung vereinfacht wird, da diese
vor ihrer Anordnung auf dem Oberteil einer Spindel zusammensetzbar ist.
[0015] Zur Unterwindung eines Fadens, der den Unterwindebereich der Klemmvorrichtung unter
einem Winkel von weniger als 360° umschließt, ist es vorteilhaft, dass die Unterwindehülse
auf ihrer dem feststehenden Klemmelement zugewandten Seite mit einer ringförmigen
Nut ausgeführt ist. Die ringförmige Nut ist dabei auf ihrer dem feststehenden Klemmelement
zugewandten Seite durch einen umlaufenden, radialen Vorsprung begrenzt.
[0016] Zudem kann die Unterwindehülse über ihren Umfang verteilt angeordnete, sich in axialer
Richtung erstreckende Stege aufweisen, die sich bis zu der ringförmigen Nut erstrecken.
[0017] Das verschiebbare Klemmelement weist über seinen Umfang verteilt angeordnete, zu
den Stegen komplementäre Führungsstege auf. Die Stege und Führungsstege greifen bei
montierter Klemmvorrichtung ineinander und verhindern so ein Verdrehen der des verschiebbaren
Klemmelementes gegenüber der Unterwindehülse.
[0018] Vorzugsweise können in geöffneter Position der Klemmvorrichtung die der ringförmigen
Nut zugewandten Oberseiten der Stege und der Führungsstege sich auf einer Höhe befinden,
so dass sich eine Ebene ausbildet, die die ringförmige Nut auf der dem feststehenden
Klemmelement abgewandten Seite begrenzt. Dies hat den Vorteil, dass sich zwischen
der Unterwindehülse und dem verschiebbaren Klemmelement kein Ringspalt ausbildet,
in den Fasern oder Schmutz eindringen können, wodurch ein eingeklemmter Faden am Abschleudern
beim Öffnen der Klemmvorrichtung gehindert würde. Des Weiteren wird dadurch eine Verschmutzung
im Inneren der Klemmvorrichtung, insbesondere im Bereich der Feder und unterhalb dieser,
durch eindringende Fasern oder Schmutz vermieden.
[0019] Vorzugsweise kann das feststehende Klemmelement als eine Unterwindekrone ausgeführt
sein. Dies erweist sich als besonders günstig, um beim Doffen der fertigen Spule den
Faden an einer Schneidvorrichtung der Unterwindekrone zu durchtrennen.
[0020] Insbesondere kann das verschiebbare Klemmelement als eine Schiebehülse ausgeführt
sein, die auf einer Unterwindehülse geführt ist.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0022] Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht einer Klemmvorrichtung in geschlossener Position;
- Fig. 2
- eine Detailansicht A gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Schnittansicht der Klemmvorrichtung gemäß Fig. 1 in geöffneter Position;
- Fig. 4
- eine Detailansicht B gemäß Fig. 3;
- Fig. 5
- eine partiell geschnittene Explosionsansicht der Klemmvorrichtung gemäß Fig. 1;
- Fig. 6
- eine Teilschnittansicht einer zweiten Ausführungsform einer Klemmvorrichtung in geschlossener
Position;
- Fig. 7
- eine Detailansicht C gemäß Fig. 6;
- Fig. 8
- eine Teilschnittansicht der Klemmvorrichtung gemäß Fig. 6 in geöffneter Position;
- Fig. 9
- eine Detailansicht D gemäß Fig. 8.
[0023] In Fig. 1 ist eine Klemmvorrichtung 1 dargestellt, die auf einem Spindeloberteil
oder einem Antriebswirtel einer Spindel für eine Spinn- oder Zwirnmaschine aufbringbar
ist. Die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung 1 dient der Klemmung eines Fadens beim
Doffen beispielsweise eines fertig gestellten Kopses. Die in Fig. 1 dargestellte Klemmvorrichtung
1 ist fliehkraftbetätigt und kann zwei Positionen einnehmen, eine Klemmposition, in
der der Faden zwischen zwei Klemmelementen geklemmt wird, wie in Fig. 1 dargestellt,
und eine geöffnete Position, in der der Faden zugeführt, beziehungsweise der zuvor
geklemmte Faden freigegeben und abgeschleudert werden kann, wie in Fig. 3 dargestellt.
[0024] Die Klemmvorrichtung 1 umfasst eine Unterwindehülse 2, die auf der Spindel oder einem
auf der Spindel angeordneten Wirtel angeordnet ist. Weiterhin weist die Klemmvorrichtung
1 eine Schiebehülse 3 auf, die gegenüber der Unterwindehülse 2 in Längsrichtung der
Spindel verschiebbar ist. In der dargestellten geschlossenen Position der Klemmvorrichtung
1 wird die Schiebehülse 3 durch eine Spiralfeder 7 gegen eine oberhalb der Unterwindehülse
2 angeordnete Unterwindekrone 4 gepresst. In der Unterwindehülse 2 sind als Kugeln
5 ausgebildete Fliehkraftelemente angeordnet, die in Kulissen 6 geführt sind. Der
Aufbau und die Funktionsweise einer derartigen fliehkraftbetätigten Klemmvorrichtung
1 ist der
DE 10 2006 022 484 A1 zu entnehmen, auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird. Alternativ kann die
Betätigung der Schiebehülse 3 auch durch den Ringrahmen einer Ringbank erfolgen, wenn
dieser beim Doffen abgesenkt und wieder angehoben wird oder durch eine zusätzliche
Betätigungsvorrichtung mit vertikaler Wirkrichtung, wie beispielsweise einer Schiene,
die sich über ein Vielzahl von Spinnstellen erstreckt und senkrecht zu diesen verfahrbar
ist, um die Klemmvorrichtung zu betätigen.
[0025] Fig. 3 zeigt die Klemmvorrichtung 1 in ihrer geöffneten Position, so dass sich zwischen
der Unterwindekrone 4 und der Schiebehülse 3 ein Klemmspalt 12 ausbildet, in den ein
zu klemmender Faden eingebracht werden kann. Das Öffnen des Klemmspaltes 12 wird im
Betrieb der Spindel dadurch erreicht, dass bei hohen Drehzahlen die Kugeln 5 in den
Kulissen 6 auf Grund der Zentrifugalkraft nach außen gedrückt werden, wobei infolge
der Neigung der Kulissen 6 eine Relativbewegung der Schiebehülse 3 gegenüber der Unterwindehülse
2, unter Überwindung der Federkraft der Spiralfeder 7, erreicht wird, was im Detail
in der
DE 10 2006 022 484 A1 beschrieben ist. In dieser geöffneten Position kann ein zuvor eingeklemmter Fadenrest
abgeschleudert werden. Im Anschluss daran wird zur Vorbereitung des Doffvorganges
erneut ein Faden in den Klemmspalt 12 eingelegt, wobei dieser die Spindel mit einem
Umschlingungswinkel von weniger als 360° umschließt. Vorzugsweise wird der Faden sehnenartig
durch den Klemmspalt 12 hindurchgeführt, so dass der zu klemmende Faden die Spindel
lediglich tangiert. Sinkt die Drehzahl der Spindel auf einen Wert unterhalb von etwa
4000 min
-1 ab, so ist die Fliehkraft, die auf die Kugeln 5 wirkt, nicht ausreichend, um die
von der Spiralfeder 7 ausgeübte Federkraft zu überwinden. Die Schiebehülse 3 wird
gegenüber der Unterwindehülse 2 in Richtung der Unterwindekrone 4 verschoben und der
Klemmspalt 12 wird dadurch geschlossen, wodurch der Faden eingeklemmt wird.
[0026] Mit Bezug auf die Fig. 2 und 4 werden die Mittel zur Erzielung der Klemmung eines
Fadens beschrieben. Die in Fig. 2 dargestellte Detailansicht A gemäß der Fig. 1 zeigt
die Unterwindekrone 4, an deren der Schiebehülse 3 zugewandten Unterseite ein ringförmiger
Vorsprung 8 angeordnet ist. Wie in Fig. 2 dargestellt, liegt der Vorsprung 8 in geschlossener
Position der Klemmvorrichtung 1 an einer Andruckfläche 9 der Schiebehülse 3 an. Die
Andruckfläche 9 kann vorzugsweise auf ihrer der Spindel zugewandten Innenseite, als
auch auf der der Spindel abgewandten Außenseite der Schiebehülse 3 konisch ausgeführt
sein. Weiterhin ist aus der Detailansicht A ersichtlich, dass die Unterwindehülse
2 mit einer ringförmigen Nut 13 versehen ist, in die der zu klemmende Faden zumindest
abschnittsweise eingebracht wird.
[0027] Die Darstellung in Fig. 4 zeigt eine Detailansicht B gemäß der Fig. 3, in der die
Andruckfläche 9 und der Vorsprung 8 der Unterwindehülse 4 zueinander beabstandet sind,
so dass der Klemmspalt 12 freigegeben wird. Weiterhin zeigt die Darstellung in Fig.
4, dass außerhalb des Klemmspaltes 12 an der Schiebehülse 3 schartenförmige Ausnehmungen
10 vorgesehen sind.
[0028] Die Anordnung der schartenförmigen Ausnehmungen 10 ist derart, dass sie oberhalb
einer Klemmlinie liegen, die sich in geschlossener Position der Klemmvorrichtung 1
zwischen dem Vorsprung 8 und der Andruckfläche 9 ausbildet. Die schartenförmigen Ausnehmungen
10 dienen dazu, das Herausziehen eines eingeklemmten Fadens durch einen um die Spindel
umlaufenden Ringläufer zu vermeiden, indem sich bei einer in radialer Richtung auf
den eingeklemmten Faden wirkenden Zugkraft, die durch den Ringläufer hervorgerufen
wird, dieser im Bereich der beiden Klemmpunkte in einer der Ausnehmungen 10 hängenbleibt,
beziehungsweise verkantet. Die Anordnung der Ausnehmungen 10 außerhalb des Klemmspaltes
12 hat zusätzlich den Vorteil, dass der klemmende Faden eine Umlenkung vor dem Eintritt
in den Klemmspalt 12 erfährt. Die ringförmige Nut 13 an der Unterwindehülse 2 wird
in geöffneter Position der Klemmvorrichtung 1 freigegeben. Auf den Grund der ringförmigen
Nut 13 legt sich der zu klemmende Faden, wenn dieser in geöffneter Position der Klemmvorrichtung
1 zugeführt wird, wobei der Faden die Unterwindehülse 2 unter einem Winkel von weniger
als 360° umschließt. Die ringförmige Nut 13 ist in axialer Richtung zur Unterwindekrone
4 hin durch einen umlaufenden, sich radial nach außen erstreckenden Absatz 14 an der
Unterwindehülse 2 begrenzt.
[0029] Mit Bezug auf die Darstellung in Fig. 5, die eine perspektivische Ansicht der Unterwindehülse
2 und der Schiebehülse 3 zeigt, wird nachstehend erläutert, wie die Nut 13 in axialer
Richtung der Unterwindehülse 2 auf der der Unterwindekrone 4 abgewandten Seite in
geöffneter Position der Klemmvorrichtung 1 begrenzt ist, um zu vermeiden, dass Fasern
oder Schmutz bei freigegebenem Klemmspalt 12 zwischen die Unterwindehülse 2 und die
Schiebehülse 3 gelangen. Hierzu weist die Unterwindehülse 2 gleichmäßig über ihren
Umfang verteilte Stege 15 auf, die sich in Längsrichtung der Unterwindehülse 2 erstrecken
und die in komplementäre Führungsstege 16 auf der Schiebehülse 3, die sich auf der
Schiebehülse ebenfalls in Längsrichtung erstrecken, eingreifen. Die Führungsstege
16 und die Stege 15 weisen einen im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt auf.
Die Stege 15 erstrecken sich in axialer Richtung der Unterwindehülse 2 bis zu der
Nut 13, wodurch diese auf der der Unterwindekrone 4 abgewandten Seite teilweise in
Umfangsrichtung begrenzt wird. In geöffneter Position der Klemmvorrichtung 1 befinden
sich die Oberseiten der Stege 15 und der komplementären Führungsstege 16 auf einer
Höhe, so dass sich unterhalb der Nut 13 eine horizontale Ebene ausbildet, durch die
die Ausbildung eines Ringspaltes zwischen der Unterwindehülse 2 und der Schiebehülse
3 verhindert wird, in den bei geöffnetem Klemmspalt 12 Fasern und Schmutz eindringen
können.
[0030] In den Fig. 6 und 8 ist eine zweite Ausführungsform der Klemmvorrichtung 1 dargestellt,
die im Wesentlichen der Klemmvorrichtung 1 gemäß der Fig. 1 und 3 entspricht. Der
Unterschied besteht in der Ausgestaltung der Klemmzone, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
von der Schiebehülse 3 und der Unterwindekrone 4 gebildet wird. Dies wird anhand der
Fig. 7 und 9 deutlich, die jeweils eine Detailansicht C beziehungsweise D der Klemmvorrichtung
1 in geschlossener beziehungsweise geöffneter Position zeigen.
[0031] Wie in Fig. 7 dargestellt, weist die Schiebehülse 3 im Bereich des Klemmspaltes 12
eine radial nach außen hin geneigte Andruckfläche 11 auf, die gegen den ringförmigen
Vorsprung 8 der Unterwindekrone 4 gedrückt wird. Zur Unterstützung der Klemmwirkung
kann die Oberfläche der Andruckfläche 11 aufgeraut sein, um die Klemmwirkung durch
Haftreibung noch zu unterstützen.
1. Klemmvorrichtung (1) für einen Faden an einer Spindel einer Spinn- oder Zwirnmaschine,
wobei die im Wesentlichen zylindrische Klemmvorrichtung (1) an einem Spindeloberteil
angeordnet ist, umfassend ein feststehendes Klemmelement (4) und ein axial verschiebbares,
gegen das feststehende Klemmelement (4) anpressbares Klemmelement (3), welches mit
einer gerichteten Kraft beaufschlagbar ist, die das verschiebbare Klemmelement (3)
in axialer Richtung derart zum feststehenden Klemmelement (4) beabstandet, dass sich
zwischen diesen ein Klemmspalt (12) ausbildet, in den ein zu klemmender Faden einbringbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmvorrichtung (1) an einem ihrer Klemmelemente (3, 4) einen auf den Klemmspalt
(12) gerichteten ringförmigen Vorsprung (8) aufweist, der sich gegen eine mit einer
unterbrechungsfreien Oberfläche versehene Andruckfläche (9, 11) des anderen Klemmelementes
(3, 4) zur Klemmung des Fadens abstützt.
2. Klemmvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ringförmige Vorsprung (8) im Querschnitt spitz zulaufend ausgeführt ist.
3. Klemmvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ringförmige Vorsprung (8) im Querschnitt abgerundet ausgeführt ist.
4. Klemmvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der ringförmige Vorsprung (8) koaxial zur Längsachse der Spindel ausgebildet ist.
5. Klemmvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckfläche (9, 11) als eine zur Längsachse der Spindel hin geneigte Oberfläche
ausgeführt ist.
6. Klemmvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckfläche (9, 11) außerhalb des Klemmspaltes (12) schartenförmige Ausnehmungen
(10) aufweist.
7. Klemmvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmvorrichtung (1) eine Unterwindehülse (2) aufweist, die der Führung des verschiebbaren
Klemmelementes (3)dient.
8. Klemmvorrichtung (1) nach einem der Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterwindehülse (2) das feststehende Klemmelement (4) angeordnet ist.
9. Klemmvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterwindehülse (2) auf ihrer dem feststehenden Klemmelement (4) zugewandten
Seite mit einer ringförmigen Nut (13) ausgeführt ist.
10. Klemmvorrichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterwindehülse (2) über ihren Umfang verteilt angeordnete, in axialer Richtung
erstreckende Stege (15) aufweist, die sich bis zur ringförmigen Nut (13) erstrecken.
11. Klemmvorrichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das verschiebbare Klemmelement (3) über seinen Umfang verteilt angeordnete, zu den
Stegen (15) komplementäre Führungsstege (16) aufweist.
12. Klemmvorrichtung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in geöffneter Position der Klemmvorrichtung (1) die der ringförmigen Nut (13) zugewandten
Oberseiten der Stege (15) und der Führungsstege (16) sich auf einer Höhe befinden,
so dass sich eine geschlossene Ebene ausbildet, die die ringförmige Nut (13) begrenzt.
13. Klemmvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das feststehende Klemmelement (4) als eine Unterwindekrone ausgeführt ist.
14. Klemmvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das verschiebbare Klemmelement (3) als Schiebehülse ausgeführt ist, die auf einer
Unterwindehülse (2) geführt ist.