[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer Webmaschine
gemäss Oberbegriff von Anspruch 1 beziehungsweise Oberbegriff von Anspruch 6 sowie
eine Webmaschine ausgerüstet zur Ausführung eines derartigen Verfahrens oder mit einer
derartigen Vorrichtung.
[0002] Auf dem Gebiet der Webmaschinen wird seit Jahren daran gearbeitet, die Produktivität
der Webmaschinen zu erhöhen. Als Produktivität wird meist die Länge des pro Zeiteinheit
hergestellten Gewebes bezeichnet. Anfänglich hat man zur Erhöhung der Produktivität
die Webmaschinen derart weiterentwickelt, dass mit höheren Schusseintragsgeschwindigkeiten
oder, bezogen auf den Antrieb der Webmaschinen, mit höheren Drehzahlen gearbeitet
werden konnte.
[0003] Bei der Erhöhung der Schusseintragsgeschwindigkeit beziehungsweise Drehzahl ist man
jedoch schon seit einigen Jahren an eine Grenze gestossen, indem die Schussgarne beim
Eintrag in Folge der höheren Schusseintragsgeschwindigkeit bis an die Streckgrenze
oder Grenze ihrer Zugfestigkeit belastet werden, so dass eine weitere Erhöhung der
Eintragsgeschwindigkeit zu vermehrten Schussfadenbrüchen führt. Ein Schussfadenbruch
bedeutet jedoch normalerweise einen Unterbruch des Webvorganges und ist häufig auch
mit einer Minderung der Gewebequalität verbunden. Darüber hinaus ist meist eine Intervention
des Bedienungspersonals erforderlich, um den Schussfadenbruch zu beheben und den Webvorgang
erneut zu starten. Das heisst, dass eine Erhöhung der Schusseintragsgeschwindigkeit
über einen optimalen Wert hinaus letztlich zu einer Verminderung der Produktivität
führt.
[0004] Aus Dokument
EP 0 371 483 A2 ist ein Verfahren bekannt, in welchem die Drehzahl einer Webmaschine derart gesteuert
wird, dass die Drehzahl erhöht wird, wenn die Stopprate, die normalerweise der Anzahl
Schussfadenbrüche pro Zeiteinheit entspricht, unter einem vorgegebenen Wert liegt,
und die Drehzahl herabgesetzt wird, wenn die Stopprate über dem vorgegebenen Wert
liegt. Der vorgegebene Wert wird entweder auf Grund der erzielten Gewebequalität oder
auf Grund der Auslastung der Bedienperson bestimmt, indem die Wartezeit, die vergeht
bis die Bedienperson den Schussfadenbruch behebt, zusammen mit der Zeit, die zur Behebung
notwendig ist, in Abhängigkeit der verfügbaren Zeit der Bedienperson festgelegt wird.
[0005] In Dokument
EP 1 878 819 A2 wird eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Eintragen von Schussfäden in einer Düsenwebmaschine
beschrieben. Die ebenda beschriebene Vorrichtung enthält mehrere Schussfadenzuführungen,
die jeweils eine Garnspule, einen Sensor, einen Fadenspeicher und eine Beschleunigungsdüse
umfassen. Mit dem Sensor können Abweichungen in der Garnqualität des Schussfadens
festgestellt und die entsprechende Schussfadenzuführung abgeschaltet werden. Der Webvorgang
wird ohne Unterbrechung mit den restlichen Schussfadenzuführungen fortgesetzt, während
eine Bedienperson den Schussfadenabschnitt mit der festgestellten Abweichung entfernt.
Nach dem Entfernen des Schussfadenabschnitts wird die entsprechende Schussfadenzuführung
wieder zugeschaltet. Auf diese Weise kann der Webvorgang beim Feststellen und Beseitigen
von Abweichungen in der Garnqualität ohne Unterbrechung fortgesetzt und gleichzeitig
die Anzahl der durch Abweichungen in der Garnqualität des Schussfadens verursachten
Schussfadenbrüche vermindert werden. Dadurch ergibt sich eine Erhöhung der Produktivität,
da bei weniger Schussfadenbrüchen auch die Stillstandszeiten der Webmaschine abnehmen,
die sich aus den aufsummierten Wartezeiten und Zeiten für die Behebung der Schussfadenbrüche
ergeben.
[0006] Die oben beschriebenen Verfahren aus dem Stand der Technik haben den Nachteil, dass
sich abhängig von der Garnqualität die erforderlichen Interventionen der Bedienperson
häufen können, und dass je nach Garnqualität beim Weben ein erheblicher Garnausschuss
anfällt.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer
Webmaschine zur Verfügung zu stellen, mittels welchen die Drehzahl so gesteuert wird,
dass die Zahl der Schussfadenbrüche verglichen mit einer Webmaschine, die mit konstanter
Drehzahl betrieben wird, vermindert werden kann, und mittels welchen die Zahl der
erforderlichen Interventionen der Bedienperson verglichen mit dem oben beschriebenen
Stand der Technik herabgesetzt werden kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist
es, eine Webmaschine ausgerüstet zur Ausführung eines derartigen Verfahrens oder mit
einer derartigen Vorrichtung zur Verfügung zu stellen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch das in Anspruch 1 definierte Verfahren
und die in Anspruch 8 definierte Vorrichtung gelöst sowie durch die in Anspruch 12
definierte Webmaschine.
[0009] In dem erfindungsgemässen Verfahren zur Steuerung einer Webmaschine mit einer Fachbildevorrichtung,
einer Schusseintragsvorrichtung zum Eintragen von Schussfäden, einem Riet zum Anschlagen
der eingetragenen Schussfäden, und mindestens einem steuerbaren Antrieb, um die Webmaschine
anzutreiben, wird mittels der Webmaschine ein Gewebe erzeugt. Zusätzlich wird in dem
Verfahren ein Schussfaden von einer Garnspule abgezogen und mittels eines ersten Sensors
mindestens ein Qualitätsmerkmal des abgezogenen Schussfadens erfasst, während eines
Schusseintrags mittels eines zweiten Sensors jeweils mehrmals mindestens eine Belastungsgrösse
des Schussfadens erfasst und auf Grund der erfassten Belastungsgrösse oder -grössen
und auf Grund des oder der erfassten Qualitätsmerkmale des Schussfadens die Drehzahl
des Antriebs gesteuert.
[0010] Vorteilhafterweise wird bei Bedarf auch die Drehzahl des Antriebs erfasst und zur
Steuerung desselben verwendet. Die während eines Schusseintrags jeweils mehrmals erfasste
Belastungsgrösse oder die jeweils mehrmals erfassten Belastungsgrössen des Schussfadens
können beispielsweise weitgehend kontinuierlich, zum Beispiel alle 10 ms, 2 ms oder
0.5 ms oder kontinuierlich, zum Beispiel mit der Zykluszeit der verwendeten Steuereinheit,
erfasst werden. Weiter können zusätzlich zu dem oder den mittels des ersten Sensors
erfassten Qualitätsmerkmalen des Schussfadens Schussfadenspezifikationen und/oder
im Labor gemessene Schussfadendaten gespeichert und fallweise zur Steuerung der Drehzahl
des Antriebs verwendet werden.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform wird auf Grund der erfassten Belastungsgrösse
oder -grössen und auf Grund des oder der erfassten Qualitätsmerkmale des Schussfadens
eine Wahrscheinlichkeit eines Schussfadenbruchs berechnet, wobei die Drehzahl des
Antriebs erhöht wird, wenn die berechnete Wahrscheinlichkeit eines Schussfadenbruchs
unter einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit liegt, und wobei die Drehzahl des Antriebs
herabgesetzt wird, wenn die berechnete Wahrscheinlichkeit eines Schussfadenbruchs
über der vorgegebenen Wahrscheinlichkeit liegt.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante umfassen das oder die mittels des ersten
Sensors erfassten Qualitätsmerkmale des Schussfadens eines oder mehrere der folgenden
Merkmale: Dickstellen, Dünnstellen, Knoten, Einschlüsse, Verunreinigungen, Fremdfasern,
Änderungen des Durchmessers, Änderungen der Farbe oder Änderungen der Textur. In einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante umfassen die erfassten Belastungsgrössen
eine oder mehrere der folgenden Grössen: den zurückgelegten Weg als Funktion der Zeit,
die Geschwindigkeit als Funktion der Zeit, die Beschleunigung, die Zugkraft, die Zugspannung
oder die Dehnung. Unabhängig von Ausführungsform und -variante können zur Steuerung
der Drehzahl die erfassten Belastungsgrösse oder -grössen eines oder mehrerer Schusseinträge
verwendet werden.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird im Fall, dass das oder die mittels
des ersten Sensors erfassten Qualitätsmerkmale eine Schwachstelle oder einen Abschnitt
des Schussfadens mit geringerer Festigkeit anzeigen, die Drehzahl des Antriebs für
den Eintrag dieser Schwachstelle oder dieses Abschnitts angepasst, d.h. fallweise
vermindert oder zumindest nicht erhöht.
[0014] Weiter umfasst die Erfindung eine Vorrichtung zur Steuerung einer Webmaschine, wobei
letztere mit einer Fachbildevorrichtung, einer Schusseintragsvorrichtung zum Eintragen
von Schussfäden, einem Riet zum Anschlagen der eingetragenen Schussfäden, und mindestens
einem steuerbaren Antrieb ausgerüstet ist, um die Webmaschine anzutreiben. Die erfindungsgemässe
Vorrichtung umfasst einen ersten Sensor, um mindestens ein Qualitätsmerkmal eines
von einer Garnspule abgezogenen Schussfadens zu erfassen, einen zweiten Sensor, um
jeweils während eines Schusseintrags mehrmals mindestens eine Belastungsgrösse des
Schussfadens zu erfassen, und eine Steuereinheit, um auf Grund der erfassten Belastungsgrösse
oder - grössen und auf Grund des oder der erfassten Qualitätsmerkmale des Schussfadens
die Drehzahl des Antriebs zu steuern. Vorteilhafterweise umfasst die erfindungsgemässe
Vorrichtung zudem einen Aufnehmer zur Erfassung der Drehzahl.
[0015] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Steuereinheit eingerichtet, um auf
Grund der erfassten Belastungsgrösse oder -grössen und auf Grund des oder der erfassten
Qualitätsmerkmale des Schussfadens eine Wahrscheinlichkeit eines Schussfadenbruchs
zu berechnen, und um die Drehzahl des Antriebs zu erhöhen, wenn die berechnete Wahrscheinlichkeit
eines Schussfadenbruchs unter einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit liegt, und die
Drehzahl des Antriebs herabzusetzen, wenn die berechnete Wahrscheinlichkeit eines
Schussfadenbruchs über der vorgegebenen Wahrscheinlichkeit liegt.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist der erste Sensor zur Erfassung eines
oder mehrer Qualitätsmerkmale des Schussfadens als optischer und/oder kapazitiver
Sensor ausgebildet. Unabhängig davon kann der erste Sensor beispielsweise zur Erfassung
eines oder mehrerer der folgenden Qualitätsmerkmale ausgebildet sein: Dickstellen,
Dünnstellen, Knoten, Einschlüsse, Verunreinigungen, Fremdfasern, Änderungen des Durchmessers,
Änderungen der Farbe oder Änderungen der Textur.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist der zweite Sensor zur Erfassung
mindestens einer Belastungsgrösse als berührungsloser Sensor ausgebildet. Unabhängig
davon kann der zweite Sensor beispielsweise zur Erfassung einer oder mehrerer der
folgenden Belastungsgrössen ausgebildet: den zurückgelegten Weg als Funktion der Zeit,
die Geschwindigkeit als Funktion der Zeit, die Beschleunigung, die Zugkraft, die Zugspannung
oder die Dehnung.
[0018] Das erfindungsgemässe Verfahren und die erfindungsgemässe Vorrichtung sind für alle
Schusseintragsverfahren, wie beispielsweise Luft-, Wasser- und mechanische Eintragsverfahren,
sowie für alternative Verfahren wie beispielsweise die Schusslegung in Raschelmaschinen
geeignet.
[0019] Weiter umfasst die Erfindung eine Webmaschine ausgerüstet zum Ausführen eines Verfahrens
gemäss einer der oben beschriebenen Ausführungsformen und -varianten und/oder mit
einer Vorrichtung gemäss einer der oben beschriebenen Ausführungsformen und -varianten.
Die Webmaschine kann beispielsweise als Düsenwebmaschine, Greiferwebmaschine oder
Projektilwebmaschine ausgeführt sein.
[0020] Das Verfahren und die Vorrichtung gemäss vorliegender Erfindung sowie die erfindungsgemässe
Webmaschine haben den Vorteil, dass Dank eines ersten Sensors Qualitätsmerkmale des
Schussfadens und damit auch Abweichungen von denselben auf der Webmaschine erfasst
werden können. Bei Verwendung eines Schussfadenspeichers ist eine angemessene Reaktionszeit
bis zum Eintrag des Schussfadenabschnittes, in dem eine Abweichung erfasst wurde,
gewährleistet. Dank eines zweiten Sensors, können jeweils während eines Schusseintrags
mehrmals Belastungsgrössen des Schussfadens erfasst werden, so dass bei der aktuellen
Drehzahl der Webmaschine die beim Beschleunigen und Abbremsen des aktuellen Schussfadens
auftretende Belastung bekannt ist. Auf Grund der erfassten Belastungsgrössen und auf
Grund der erfassten Qualitätsmerkmale des Schussfadens kann die Drehzahl des Antriebs
mit genaueren Voraussagewerten gesteuert werden, als bisher zur Verfügung standen.
[0021] Das Verfahren und die Vorrichtung gemäss vorliegender Erfindung ermöglichen beispielsweise,
auf Grund der erfassten Belastungsgrössen und auf Grund der erfassten Qualitätsmerkmale
des Schussfadens die Wahrscheinlichkeit eines Schussfadenbruchs zu berechnen, wobei
die Drehzahl des Antriebs mit Vorteil so gesteuert wird, dass die Wahrscheinlichkeit
eines Schussfadenbruchs einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit entspricht. Es ist somit
möglich, die Drehzahl des Antriebs laufend sowohl an die auf der Webmaschine erfasste
Garnqualität als auch an die auf der Webmaschine erfasste Belastung des Schussfadens
anzupassen. Die Anpassung der Drehzahl kann in dem erfindungsgemässen Verfahren wesentlich
schneller erfolgen, als zum Beispiel bei dem in Dokument
EP 0 371 483 A2 beschriebenen Verfahren, in dem zuerst eine Reihe von Schussfadenbrüchen abgewartet
werden muss, bis eine Änderung der Drehzahl vorgenommen werden kann.
[0022] Das erfindungsgemässe Verfahren und die erfindungsgemässe Vorrichtung erlaubt die
Drehzahl so zu steuern, dass die Zahl der Schussfadenbrüche verglichen mit einer Webmaschine,
die mit konstanter Drehzahl oder mit einem Verfahren gemäss
EP 0 371 483 A2 betrieben wird, vermindert werden kann, und die Zahl der erforderlichen Interventionen
der Bedienperson verglichen mit dem oben beschriebenen Stand der Technik herabgesetzt
wird auf einen vorgegebenen Wert, der beispielsweise durch einen vorgegeben Wert für
die Wahrscheinlichkeit eines Schussfadenbruchs festgelegt sein kann.
[0023] Die obige Beschreibung von Ausführungsformen und -varianten dient lediglich als Beispiel.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Ansprüchen und der
Zeichnung hervor. Darüber hinaus können im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch
einzelne Merkmale aus den beschriebenen oder gezeigten Ausführungsformen und -varianten
miteinander kombiniert werden, um neue Ausführungsformen zu bilden.
[0024] Im Folgenden wird die Erfindung an Hand der Ausführungsbeispiele und an Hand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel einer Düsenwebmaschine mit einer Vorrichtung zur Steuerung
derselben gemäss vorliegender Erfindung, und
- Fig. 2
- ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer Webmaschinensteuerung mit einer
Vorrichtung gemäss vorliegender Erfindung.
[0025] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Düsenwebmaschine 1 mit einer Vorrichtung
zur Steuerung der Webmaschine gemäss der vorliegenden Erfindung. Die Anwendung der
Vorrichtung ist jedoch nicht auf Düsenwebmaschinen beschränkt, sondern diese kann
mit denselben Vorteilen auch auf anderen Webmaschinentypen wie beispielsweise Reihenfachwebmaschinen,
Greiferwebmaschinen oder Projektilwebmaschinen eingesetzt werden. Im Ausführungsbeispiel
ist die Düsenwebmaschine als Luftdüsenwebmaschine ausgebildet, die mit einer nicht
gezeigten Fachbildevorrichtung, einer Schusseintragsvorrichtung 3, 4, 5.1, 5.2, 6,
9, 12 zum Eintragen von Schussfäden 2, einem Riet 8 zum Anschlagen der eingetragenen
Schussfäden, und mindestens einem steuerbaren Antrieb, der in Fig. 1 nicht gezeigt
ist, ausgerüstet ist, um die Webmaschine 1 anzutreiben.
[0026] Die Schusseintragsvorrichtung kann wahlweise eine oder mehrere der folgenden Komponenten
enthalten: eine Garnspule 6, einen Fadenspeicher 12, der zum Beispiel als Trommelspeicher
ausgeführt sein kann, eine Fadenbremse 9, eine oder mehrere Beschleunigungsdüsen 3,
4, um den vom Fadenspeicher 12 abgezogene Schussfaden zu beschleunigen und einem mittels
der Fachbildevorrichtung erzeugten Webfach zuzuführen, mehrere Hilfsdüsen 5.1, 5.2,
um den Schussfaden im Webfach weiterzubefördern, und einen oder mehrere Messaufnehmer
7.1, 7.2 beispielsweise einen Windungszähler 7.1, der am Fadenspeicher 12 angeordnet
sein kann, um den Abzug von Windungen oder Teilwindungen von einer Speichertrommel
zu erfassen, und/oder einen am fangseitigen Ende des Webfaches angeordneten Schussfadenwächter
7.2, um die Ankunft des eingetragenen Schussfadens 2 zu erfassen. Bei Bedarf können
zum Beispiel zudem eine Webmaschinensteuerung 10 sowie fallweise Steuerventile 13,
14, 15.1 vorgesehen sein, um die Zufuhr von Druckluft zu den Beschleunigungsdüsen
3, 4 und Hilfsdüsen 5.1, 5.2 zu steuern.
[0027] Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Steuerung der Webmaschine umfasst einen ersten
Sensor 11.1, um mindestens ein Qualitätsmerkmal eines von einer Garnspule 6 abgezogenen
Schussfadens 2 zu erfassen, einen zweiten Sensor 11.2, um jeweils während eines Schusseintrags
mehrmals mindestens eine Belastungsgrösse des Schussfadens zu erfassen, und eine Steuereinheit,
um auf Grund der erfassten Belastungsgrösse oder -grössen und auf Grund des oder der
erfassten Qualitätsmerkmale des Schussfadens die Drehzahl des Antriebs zu steuern.
Die Steuereinheit kann beispielsweise in eine Webmaschinensteuerung 10 integriert
oder als Teil derselben ausgebildet sein, beispielsweise indem die Steuereinheit oder
Teile derselben als Softwaremodule ausgeführt sind. Vorteilhafterweise umfasst die
erfindungsgemässe Vorrichtung zusätzlich einen Aufnehmer zur Erfassung der Drehzahl.
[0028] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Steuereinheit eingerichtet, um auf
Grund der erfassten Belastungsgrösse oder -grössen und auf Grund des oder der erfassten
Qualitätsmerkmale des Schussfadens 2 eine Wahrscheinlichkeit p
SFB eines Schussfadenbruchs zu berechnen, und um die Drehzahl des Antriebs zu erhöhen,
wenn die berechnete Wahrscheinlichkeit p
SFB eines Schussfadenbruchs unter einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit p
SOLL liegt, und die Drehzahl des Antriebs herabzusetzen, wenn die berechnete Wahrscheinlichkeit
p
SFB eines Schussfadenbruchs über der vorgegebenen Wahrscheinlichkeit p
SOLL liegt.
[0029] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist der erste Sensor 11.1 zur Erfassung
eines oder mehrer Qualitätsmerkmale des Schussfadens 2 als optischer und/oder kapazitiver
Sensor ausgebildet, wobei mittels eines optischen Sensors in erster Linie das Aussehen
des Schussfadens erfasst werden kann und mittels eines kapazitiven Sensors das Material
und die Masse. Als optischer Sensor kann beispielsweise der Typ Peyer-P551 verwendet
werden. Unabhängig davon kann der erste Sensor 11.1 beispielsweise zur Erfassung eines
oder mehrerer der folgenden Qualitätsmerkmale ausgebildet sein: Dickstellen, Dünnstellen,
Knoten, Einschlüsse, Verunreinigungen, Fremdfasern, Änderungen des Durchmessers, Änderungen
der Farbe oder Änderungen der Textur.
[0030] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist der zweite Sensor 11.2 zur
Erfassung mindestens einer Belastungsgrösse als berührungsloser Sensor ausgebildet.
Als berührungsloser Sensor kann beispielsweise ein Sensor verwendet werden, der zwei
Messaufnehmer enthält, die nach einem Korrelationsverfahren arbeiten. Bei den Korrelationsverfahren
sind optische und elektrostatische Verfahren bekannt, in denen jeweils die Signale
von zwei längs eines Fadens beabstandet angeordneten Aufnehmern ausgewertet werden
und aus dem Abstand der Aufnehmer und der zeitlichen Verschiebung zwischen den zwei
Signalen die Geschwindigkeit des Fadens bestimmt wird. Ein derartiges elektrostatisches
Verfahren ist beispielsweise in
GB 1 249 610 offenbart. Ein geeigneter elektrostatischer Aufnehmer für Korrelationsverfahren ist
z.B. in
DE 44 08 312 A1 beschrieben. Aus der Geschwindigkeit lässt sich mittels Differenzierung die Beschleunigung
ableiten, die ein Mass für die Belastung des Schussfadens ist. Weiter können die Schwingungen
des Schussfadens zum Beispiel mittels eines optischen Bildsensors erfasst und daraus
die Fadenspannung abgeleitet werden. Unabhängig davon kann der zweite Sensor 11.2
beispielsweise zur Erfassung einer oder mehrerer der folgenden Belastungsgrössen ausgebildet
sein: den zurückgelegten Weg als Funktion der Zeit, die Geschwindigkeit als Funktion
der Zeit, die Beschleunigung, die Zugkraft, die Zugspannung oder die Dehnung.
[0031] Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer Webmaschinensteuerung
10 mit einer Vorrichtung gemäss vorliegender Erfindung. Die Webmaschinensteuerung
des Ausführungsbeispiels kann fallweise eine Eingabeeinheit 17 umfassen, die mit einem
steuerbaren Antrieb 16 der Webmaschine und mit einer Schusseintragssteuerung 18 verbunden
ist. Üblicherweise umfasst der steuerbare Antrieb 16 einen Motor M und bedarfsweise
einen Speicher für die Drehzahl und für Drehzahlgrenzwerte und/oder einen Frequenzumrichter
und/oder einen Encoder EN, die in herkömmlicher Weise miteinander verbunden sind.
[0032] Die Schusseintragssteuerung kann für die in Fig. 1 gezeigte Luftdüsenwebmaschine
ausgelegt sein und beispielsweise Ansteuerschaltungen für Steuerventile enthalten,
um die Zufuhr von Druckluft zu den Beschleunigungs- und Hilfsdüsen zu steuern und/oder
eine Ansteuerschaltung für eine Fadenbremse, um das Abbremsen des Schussfadens im
Rahmen des Webzyklus zu steuern. Weiter kann die Schusseintragssteuerung einen sogenannten
Time Controller enthalten, um die Einschaltzeitpunkte und -dauer der Beschleunigungsdüsen
und Hilfsdüsen und/oder den Druck der zugeführten Druckluft in Abhängigkeit der für
den Schusseintrag benötigten Zeit zu regeln, wobei die für den Schusseintrag benötigte
Zeit beispielsweise mittels eines Schussfadenwächters am fangseitigen Ende des Webfachs
erfasst werden kann.
[0033] Darüber hinaus kann die die Webmaschinensteuerung eine Datenspeicher 16a für Webmaschinendaten,
der zum Beispiel die Drehzahl oder Drehzahlgrenzwerte enthalten kann, und/oder einen
Datenspeicher 18a für Schusseintragsdaten umfassen, der zum Beispiel die Schusseintragsdauer
oder die mittlere Schusseintragsgeschwindigkeit oder den Druck der zugeführten Druckluft
enthalten kann. Bei Bedarf ist es auch möglich einen Datenspeicher 18b für Zeitpunkt
und/oder Anzahl der aufgetretenen Schussfadenbrüche vorzusehen.
[0034] Die erfindungsgemässe Vorrichtung umfasst einen ersten Sensor 11.1, um mindestens
ein Qualitätsmerkmal eines von einer Garnspule abgezogenen Schussfadens zu erfassen,
einen zweiten Sensor 11.2, um jeweils während eines Schusseintrags mehrmals mindestens
eine Belastungsgrösse des Schussfadens zu erfassen, und eine Steuereinheit 20, 21,
um auf Grund der erfassten Belastungsgrösse oder -grössen und auf Grund des oder der
erfassten Qualitätsmerkmale des Schussfadens die Drehzahl des Antriebs 16 zu steuern.
Die Steuereinheit kann beispielsweise, wie in Fig. 2 gezeigt, in die Webmaschinensteuerung
10 integriert oder als Teil derselben ausgebildet sein, beispielsweise indem die Steuereinheit
oder Teile derselben als Softwaremodule ausgeführt sind. Die Steuereinheit kann jedoch
auch als Zusatz zu einer bestehenden Webmaschinensteuerung ausgeführt sein. Einzelheiten
und mögliche Ausführungsvarianten zum ersten und zweiten Sensor sind im Rahmen der
Beschreibung der in Fig. 1 gezeigten Düsenwebmaschine näher erläutert.
[0035] In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Steuereinheit eine Recheneinheit
20, um die Wahrscheinlichkeit p
SFB eines Schussfadenbruchs zu berechnen, und eine Regeleinheit 21, um die Drehzahl des
Antriebs 16 derart zu regeln, dass die Wahrscheinlichkeit p
SFB eines Schussfadenbruchs einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit p
SOLL entspricht. Hierzu ist die Recheneinheit 20 mit der Regeleinheit 21 sowie typischerweise
mit dem ersten Sensor 11.1 und/oder dem zweiten Sensor 11.2 und/oder fallweise mit
einem Datenspeicher 16a für Webmaschinendaten und/oder einem Datenspeicher 18a für
Schusseintragsdaten und/oder einem Datenspeicher 18b für Zeitpunkt und/oder Anzahl
der aufgetretenen Schussfadenbrüche verbunden. Weiter kann die Recheneinheit 20 auch
mit einem Datenspeicher 22 verbunden sein, der eingegebene Schussfadenspezifikationen
und/oder im Labor gemessene Schussfadendaten enthält. Die Regeleinheit 21 ist ihrerseits
mit dem steuerbaren Antrieb 16 verbunden.
[0036] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist die Recheneinheit zudem mit einem
Abschalteinheit 19 verbunden, die wahlweise einen Webmaschinenstopp oder einen Wechsel
auf eine andere Schussfadenzuführung auslöst, wenn das erfasste Qualitätsmerkmal derart
ist, dass die Verwendung des betreffenden Schussfadenabschnittes nicht sinnvoll ist.
Die Abschalteinheit kann mit einer automatischen Schussfadenbruchbehebung oder einer
automatischen Schussfadenentfernung gekoppelt sein.
[0037] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens zur Steuerung einer Webmaschine
wie beispielsweise einer Luftdüsenwebmaschine wird im Folgenden an Hand der Figuren
1 und 2 beschrieben. Im Ausführungsbeispiel ist die Luftdüsenwebmaschine 1 mit einer
Fachbildevorrichtung, einer Schusseintragsvorrichtung 3, 4, 5.1, 5.2, 6, 9, 12 zum
Eintragen von Schussfäden 2, einem Riet 8 zum Anschlagen der eingetragenen Schussfäden,
und mindestens einem steuerbaren Antrieb 16 ausgestattet, um die Webmaschine anzutreiben.
In dem Verfahren wird mittels der Webmaschine 1 ein Gewebe erzeugt. Üblicherweise
wird hierzu mittels der Fachbildevorrichtung ein Webfach gebildet, mittels der Schusseintragsvorrichtung
ein Schussfaden 2 ins Webfach eingetragen, der eingetragene Schussfaden mittels des
Riet 8 an eine Gewebekante angeschlagen und der angeschlagene Schussfaden mittels
eines Fachwechsels eingebunden. Mit dem Fachwechsel wird gleichzeitig ein neues Webfach
gebildet und der Webvorgang in der Folge zyklisch fortgesetzt.
[0038] Zusätzlich wird im erfindungsgemässen Verfahren ein Schussfaden 2 von einer Garnspule
6 abgezogen und mittels eines ersten Sensors 11.1 mindestens ein Qualitätsmerkmal
des abgezogenen Schussfadens erfasst, während eines Schusseintrags mittels eines zweiten
Sensors 11.2 jeweils mehrmals mindestens eine Belastungsgrösse des Schussfadens erfasst
und auf Grund der erfassten Belastungsgrösse oder -grössen und auf Grund des oder
der erfassten Qualitätsmerkmale des Schussfadens die Drehzahl des Antriebs 16 gesteuert.
[0039] Vorteilhafterweise wird bei Bedarf auch die Drehzahl des Antriebs 16 erfasst und
zur Steuerung desselben verwendet. Die während eines Schusseintrags jeweils mehrmals
erfasste Belastungsgrösse oder die jeweils mehrmals erfassten Belastungsgrössen des
Schussfadens 2 können beispielsweise weitgehend kontinuierlich, zum Beispiel alle
10 ms, 2 ms oder 0.5 ms oder kontinuierlich, zum Beispiel mit der Zykluszeit der verwendeten
Steuereinheit 20, 21, erfasst werden. Weiter können zusätzlich zu dem oder den mittels
des ersten Sensors 11.1 erfassten Qualitätsmerkmalen des Schussfadens 2 Schussfadenspezifikationen
und/oder im Labor gemessene Schussfadendaten gespeichert und fallweise zur Steuerung
der Drehzahl des Antriebs 16 verwendet werden.
[0040] In einer vorteilhaften Ausführungsform wird auf Grund der erfassten Belastungsgrösse
oder -grössen und auf Grund des oder der erfassten Qualitätsmerkmale des Schussfadens
2 eine Wahrscheinlichkeit p
SFB eines Schussfadenbruchs berechnet, wobei die Drehzahl des Antriebs 16 erhöht wird,
wenn die berechnete Wahrscheinlichkeit p
SFB eines Schussfadenbruchs unter einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit p
SOLL liegt, und wobei die Drehzahl des Antriebs herabgesetzt wird, wenn die berechnete
Wahrscheinlichkeit p
SFB eines Schussfadenbruchs über der vorgegebenen Wahrscheinlichkeit p
SOLL liegt.
[0042] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante des Verfahrens umfassen das oder die mittels
des ersten Sensors 11.1 erfassten Qualitätsmerkmale des Schussfadens 2 eines oder
mehrere der folgenden Merkmale: Dickstellen, Dünnstellen, Knoten, Einschlüsse, Verunreinigungen,
Fremdfasern, Änderungen des Durchmessers, Änderungen der Farbe oder Änderungen der
Textur. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante umfassen die erfassten
Belastungsgrössen eine oder mehrere der folgenden Grössen: den zurückgelegten Weg
als Funktion der Zeit, die Geschwindigkeit als Funktion der Zeit, die Beschleunigung,
die Zugkraft, die Zugspannung oder die Dehnung. Unabhängig von Ausführungsform und
-variante können zur Steuerung der Drehzahl die erfassten Belastungsgrösse oder -grössen
eines oder mehrerer Schusseinträge verwendet werden.
[0043] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens wird im Fall, dass
das oder die mittels des ersten Sensors 11.1 erfassten Qualitätsmerkmale eine Schwachstelle
oder einen Abschnitt des Schussfadens 2 mit geringerer Festigkeit anzeigen, die Drehzahl
des Antriebs 16 für den Eintrag dieser Schwachstelle oder dieses Abschnitts angepasst,
d.h. fallweise vermindert oder, falls ein stärker belastbare Schwachstelle auf eine
wenig belastbare Schwachstelle folgt, zumindest nur leicht erhöht. Vorteilhafterweise
wird bei dieser Ausführungsform ein Schussfadenspeicher 12 vorgesehen, um eine angemessene
Reaktionszeit bis zum Eintrag des Schussfadenabschnittes, in dem eine Abweichung erfasst
wurde, sicherzustellen.
[0044] Weiter umfasst die Erfindung eine Webmaschine 1 ausgerüstet zum Ausführen eines Verfahrens
gemäss einer der oben beschriebenen Ausführungsformen und -varianten und/oder mit
einer Vorrichtung gemäss einer der oben beschriebenen Ausführungsformen und -varianten.
Das oben beschriebene Verfahren und die oben beschriebene Vorrichtung eignen sich
für alle Arten von Webmaschinen, wie beispielsweise Luftdüsenwebmaschinen, Greiferwebmaschinen
und Projektilwebmaschinen.
[0045] Das oben beschriebene Verfahren und die oben beschriebene Vorrichtung zur Steuerung
einer Webmaschine, sowie die Webmaschine ausgerüstet zum Ausführen eines derartigen
Verfahrens oder mit einer derartigen Vorrichtung erlauben, die Drehzahl so zu steuern,
dass die Zahl der Schussfadenbrüche verglichen mit einer Webmaschine, die mit konstanter
Drehzahl betrieben wird, vermindert werden kann, und die Zahl der erforderlichen Interventionen
der Bedienperson verglichen mit dem eingangs beschriebenen Stand der Technik auf einen
vorgegebenen Wert herabgesetzt werden kann, der beispielsweise auf Grund der Auslastung
der Bedienperson festgelegt werden kann. Dadurch kann die Produktivität gesteigert
werden, indem die Drehzahl an die aktuell verarbeitete Garnqualität angepasst und
gleichzeitig die Auslastung der Bedienperson berücksichtigt werden kann.
1. Verfahren zur Steuerung einer Webmaschine mit einer Fachbildevorrichtung, einer Schusseintragsvorrichtung
(3, 4, 5.1, 5.2, 6, 9, 12) zum Eintragen von Schussfäden (2), einem Riet (8) zum Anschlagen
der eingetragenen Schussfäden, und mindestens einem steuerbaren Antrieb (16), um die
Webmaschine (1) anzutreiben, in dem
- mittels der Webmaschine (1) ein Gewebe erzeugt wird;
dadurch gekennzeichnet,
- dass ein Schussfaden (2) von einer Garnspule (6) abgezogen wird und mittels eines ersten
Sensors (11.1) mindestens ein Qualitätsmerkmal des abgezogenen Schussfadens erfasst
wird;
- dass jeweils während eines Schusseintrags mittels eines zweiten Sensors (11.2) mehrmals
mindestens eine Belastungsgrösse des Schussfadens (29 erfasst wird;
- dass auf Grund der erfassten Belastungsgrösse oder -grössen und auf Grund des oder der
erfassten Qualitätsmerkmale des Schussfadens die Drehzahl des Antriebs (16) gesteuert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
- wobei auf Grund der erfassten Belastungsgrösse oder -grössen und auf Grund des oder
der erfassten Qualitätsmerkmale des Schussfadens (2) eine Wahrscheinlichkeit (pSFB) eines Schussfadenbruchs berechnet wird;
- wobei die Drehzahl des Antriebs erhöht wird, wenn die berechnete Wahrscheinlichkeit
(pSFB) eines Schussfadenbruchs unter einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit (pSOLL) liegt, und wobei die Drehzahl des Antriebs herabgesetzt wird, wenn die berechnete
Wahrscheinlichkeit (pSFB) eines Schussfadenbruchs über der vorgegebenen Wahrscheinlichkeit (pSOLL) liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei zusätzlich zu dem oder den mittels des ersten
Sensors (11.1) erfassten Qualitätsmerkmalen des Schussfadens Schussfadenspezifikationen
und/oder im Labor gemessene Schussfadendaten gespeichert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das oder die mittels des ersten
Sensors (11.1) erfassten Qualitätsmerkmale des Schussfadens eines oder mehrere der
folgenden Merkmale umfassen: Dickstellen, Dünnstellen, Knoten, Einschlüsse, Verunreinigungen,
Fremdfasern, Änderungen des Durchmessers, Änderungen der Farbe oder Änderungen der
Textur.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die erfassten Belastungsgrössen
eine oder mehrere der folgenden Grössen umfassen: den zurückgelegten Weg als Funktion
der Zeit, die Geschwindigkeit als Funktion der Zeit, die Beschleunigung, die Zugkraft,
die Zugspannung oder die Dehnung.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei im Fall, dass das oder die mittels
des ersten Sensors (11.1) erfassten Qualitätsmerkmale eine Schwachstelle oder einen
Abschnitt des Schussfadens mit geringerer Festigkeit anzeigen, die Drehzahl des Antriebs
für den Eintrag dieser Schwachstelle oder dieses Abschnitts angepasst wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei zur Steuerung der Drehzahl die erfassten
Belastungsgrösse oder -grössen eines oder mehrerer Schusseinträge verwendet werden.
8. Vorrichtung zur Steuerung einer Webmaschine, wobei die Webmaschine (1) mit einer Fachbildevorrichtung,
einer Schusseintragsvorrichtung (3, 4, 5.1, 5.2, 6, 9, 12) zum Eintragen von Schussfäden
(2), einem Riet (8) zum Anschlagen der eingetragenen Schussfäden, und mindestens einem
steuerbaren Antrieb (16) ausgerüstet ist, um die Webmaschine (1) anzutreiben, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen ersten Sensor (11.1), um mindestens ein Qualitätsmerkmal eines
von einer Garnspule (6) abgezogenen Schussfadens (2) zu erfassen, einen zweiten Sensor
(11.2), um jeweils während eines Schusseintrags mehrmals mindestens eine Belastungsgrösse
des Schussfadens zu erfassen, und eine Steuereinheit (20, 21) umfasst, um auf Grund
der erfassten Belastungsgrösse oder -grössen und auf Grund des oder der erfassten
Qualitätsmerkmale des Schussfadens die Drehzahl des Antriebs (16) zu steuern.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Steuereinheit (20, 21)) eingerichtet ist, um
auf Grund der erfassten Belastungsgrösse oder - grössen und auf Grund des oder der
erfassten Qualitätsmerkmale des Schussfadens (2) eine Wahrscheinlichkeit (pSFB) eines Schussfadenbruchs zu berechnen, und um die Drehzahl des Antriebs (16) zu erhöhen,
wenn die berechnete Wahrscheinlichkeit (pSFB) eines Schussfadenbruchs unter einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit (pSOLL) liegt, und die Drehzahl des Antriebs herabzusetzen, wenn die berechnete Wahrscheinlichkeit
(pSFB) eines Schussfadenbruchs über der vorgegebenen Wahrscheinlichkeit (pSOLL) liegt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, wobei der erste Sensor (11.1) zur Erfassung eines
oder mehrer Qualitätsmerkmale des Schussfadens (2) als optischer und/oder kapazitiver
Sensor ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei der erste Sensor (11.1) zur Erfassung
eines oder mehrerer der folgenden Qualitätsmerkmale ausgebildet ist: Dickstellen,
Dünnstellen, Knoten, Einschlüsse, Verunreinigungen, Fremdfasern, Änderungen des Durchmessers,
Änderungen der Farbe oder Änderungen der Textur.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei der zweite Sensor (11.2) zur
Erfassung mindestens einer Belastungsgrösse als berührungsloser Sensor ausgebildet
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, wobei der zweite Sensor (11.2) zur
Erfassung einer oder mehrerer der folgenden Belastungsgrössen ausgebildet ist: den
zurückgelegten Weg als Funktion der Zeit, die Geschwindigkeit als Funktion der Zeit,
die Beschleunigung, die Zugkraft, die Zugspannung oder die Dehnung.
14. Webmaschine (1) ausgerüstet zur Ausführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 7 und/oder mit einer Vorrichtung zur Steuerung der Webmaschine nach einem der
Ansprüche 8 bis 13.