[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von beschichteten Papier-,
Karton- oder anderen Faserstoffbahnen mit zumindest einer thermosensitiven Schicht
als Funktionsschicht durch Auftrag zumindest eines flüssigen oder pastösen thermosensitiven
Auftragsmediums auf eine Trägerbahn mittels einer eine Funktionsschicht bildenden
Einheit, umfassend zumindest eine Auftragseinrichtung und eine dieser nachgeordnete
Trockenstrecke.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zur Erzeugung
von beschichteten Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahnen mit zumindest einer
thermosensitiven Schicht.
[0003] Die Erfindung eignet sich neben den besagten Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahnen
auch für andere als Aufzeichnungsmedium geeignete Bahnen, wie Folien oder textile
Substrate, die auf einer oder beiden Seiten eine thermosensitive Schicht aufweisen
sollen.
[0004] Unter einer thermosensitiven Schicht wird eine Auftragsschicht verstanden, welche
geeignet ist, unter Einwirkung von Wärme, insbesondere Kontakt mit einem beheizbaren
Schreibkopf eine visuell erfassbare Information durch Verfärbung abzubilden. Diese
umfasst zumindest einen Farbbildner, einen Farbentwickler und Bindemittel.
[0005] Vorrichtungen zur Erzeugung von beschichteten Papier-, Karton- oder andere Faserstoffbahnen
mit mindestens einer thermosensitiven Schicht in Form von Thermopapieren durch Auftrag
eines flüssigen oder pastösen thermosensitiven Auftragsmediums auf eine Trägerbahn
mittels eines Vorhangauftragswerkes sind beispielhaft aus
vorbekannt. Dabei ist der Aufragseinrichtung in Form des Vorhangauftragswerkes eine
Trockenstrecke nachgeordnet. Zur Vermeidung eines Einrollens wird zur Flachlagekorrektur
auf der Rückseite Wasser aufgetragen. Mit einer derartigen Grundkonfiguration kann
eine einzige thermosensitive Schicht aufgetragen werden. Weiterentwicklungen auf dem
Gebiet der Thermopapiere und die Erweiterung des Anwendungsspektrums haben zur Entwicklung
hochqualitativer Thermopapiere geführt. Diese sind entweder beidseitig mit einer thermosensitiven
Beschichtung versehen oder aber weisen über der thermosensitiven Schicht noch eine
Deckschicht als Schutzschicht auf. Um diese zusätzlichen Funktionsschichten zu erzielen,
sind entsprechend der Anzahl der einzelnen Schichten Funktionsschichten bildende Einheiten
vorzusehen, umfassend Auftragseinrichtungen mit diesen zugeordneten Auftragsmedienbereitstellungssystemen,
denen eine Trockenstrecke nachgeordnet ist, um den erforderlichen Trockengehalt zu
gewährleisten. Derartige Vorrichtungen sind jedoch durch einen erheblichen Bauraumbedarf
charakterisiert und aufgrund der Vielzahl Funktionsschichten bildender Einheiten kostenintensiv.
Je nach herzustellender Art der beschichteten Faserstoffbahn werden einzelne Auftragseinrichtungen
und die nachgeordneten Trockenstrecken jedoch nicht benötigt, so dass über große Teile
des gesamten Betriebsbereiches Überkapazitäten vorgehalten werden und die Vorrichtung
nicht optimal genutzt wird.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Herstellung
von beschichteten Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahnen, insbesondere in
Form von Thermopapieren derart weiterzuentwickeln, dass die Nachteile des Standes
der Technik vermieden werden. Die Vorrichtung soll durch einen konstruktiv einfachen
Aufbau mit geringer Komponentenanzahl charakterisiert sein und geeignet sein, eine
Trägerbahn sowohl einseitig mehrfach, insbesondere zweifach zu beschichten oder aber
beidseitig mit zumindest einer Beschichtung zu versehen. Eine Umstellung auf die unterschiedlichen
Arten beschichteter Papier-, Karton- oder anderer Faserstoffbahnen soll einfach mit
geringem steuerungstechnischen Aufwand und frei von Umrüstmaßnahmen zeitnah bei Anforderung
möglich sein.
[0007] Die erfindungsgemäße Lösung ist durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 13 charakterisiert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind jeweils in den Unteransprüchen beschrieben.
[0008] Eine Vorrichtung zur Erzeugung von beschichteten Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahnen
mit zumindest einer thermosensitiven Schicht als Funktionsschicht, ist dadurch gekennzeichnet,
dass diese nur zwei hintereinander schaltbare, jeweils zumindest eine Funktionsschicht
bildende Einheiten umfasst, wobei im Verbindungsbereich zwischen den beiden Funktionsschicht
bildenden Einheiten eine Bahnwendevorrichtung unter Ausbildung eines ersten Bahnführungsweges
und Mittel zur Umgehung der Bahnwendevorrichtung unter Ausbildung eines zweiten Bahnführungsweges
für die Trägerbahn zwischen beiden Funktionsschichten bildenden Einheiten vorgesehen
sind.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist durch das Vorsehen lediglich zweier Funktionsschichten
bildender Einheiten charakterisiert, die durch die intelligente Anordnung und Steuerung
ihrer Betriebsweisen geeignet sind, eine Vielzahl unterschiedlicher Arten beschichteter
Papier-, Karton- oder anderer Faserstoffbahnen mit geringem Aufwand zu erzeugen, frei
von einer Umrüstung der Vorrichtung. Dadurch besteht die Möglichkeit einer zeitnahen
Umstellung unter optimaler Ausnutzung der einzelnen Komponenten der einzelnen Funktionsschichten
bildenden Einheiten.
[0010] Die Mittel zur Umgehung der Bahnwendevorrichtung umfassen im einfachsten Fall Leit-
und/oder Führungselemente für die Führung der Trägerbahn, die derart angeordnet und
ausgeführt sind, geeignet zu sein, eine Verzweigung in der Bahnführung hinter der
ersten Funktionsschicht bildenden Einheit unter Ausbildung eines Bypasses zur Bahnwendevorrichtung
und eine Zusammenführung der beiden Bahnführungswege vor der zweiten Funktionsschicht
bildenden Einheit zu erzeugen. Durch die Ausbildung zweier paralleler Führungswege
kann der Verbindungsbereich relativ kurz und kompakt gestaltet werden, was sich insgesamt
günstig auf den erforderlichen Bauraumbedarf der Vorrichtung auswirkt.
[0011] Die Auftragseinrichtung und die Trockenstrecke in einer Funktionsschicht bildenden
Einheit sind derart ausgeführt und angeordnet, dass die Trägerbahn innerhalb der Funktionsschicht
bildenden Einheit frei von einem Richtungswechsel in Längsrichtung der Vorrichtung
betrachtet bzw. frei von einer Umkehr der eingeschlagenen Kurvenrichtung geführt ist,
wobei gewährleistet ist, dass die beschichtete Oberfläche einer nachgeordneten Trocknung
ausgesetzt wird.
[0012] Bezüglich der Anordnung und Ausrichtung der Komponenten der Funktionsschichten bildenden
Einheiten zueinander bestehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Gemäß einer ersten
Ausführung sind diese vorzugsweise in einer gemeinsamen horizontalen Ebene, d.h. frei
von Versatz zueinander in vertikaler Richtung angeordnet. Gemäß einer zweiten Ausführung
erfolgt die Anordnung mit Versatz in vertikaler Richtung zueinander. Die erste Ausführung
bildet eine hinsichtlich der Erstreckung in Höhenrichtung sehr kompakte Einheit, während
die zweite Ausführung eine Anpassung an Bauraumgegebenheiten bzw. den Bahnverlauf
erlaubt.
[0013] Auch die Anordnung der einzelnen Funktionsschichten bildenden Einheiten kann verschiedenartig
erfolgen. Gemäß einer ersten Ausführung sind die beiden Funktionsschichten bildenden
Einheiten derart ausgeführt und in Längsrichtung der Vorrichtung betrachtet hintereinander
angeordnet, dass bei Führung der Trägerbahn im Verbindungsbereich zwischen den beiden
Funktionsschichten bildenden Einheiten über den zweiten Bahnführungsweg die Führungsrichtung
der Trägerbahn in Längsrichtung der Vorrichtung frei von einem Richtungswechsel ist.
[0014] Vorzugsweise sind dazu die beiden Funktionsschichten bildenden Einheiten in einer
horizontalen Ebene angeordnet.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführung erfolgt die Anordnung der Funktionsschichten bildenden
Einheiten in Durchlaufrichtung der Trägerbahn betrachtet derart hintereinander, dass
bei Führung der Trägerbahn im Verbindungsbereich zwischen den beiden Funktionsschichten
bildenden Einheiten über den zweiten Bahnführungsweg die Führungsrichtung der Trägerbahn
der Vorrichtung durch zumindest einen Richtungswechsel in Längsrichtung der Vorrichtung
charakterisiert ist. Der vorgesehene Richtungswechsel ermöglicht eine Anordnung in
vertikal zueinander versetzten Ebenen, wobei der Versatz in Längsrichtung zwischen
den beiden Funktionsschichten bildenden Einheiten minimiert werden kann. Die zweite
Ausführung ist dadurch durch einen hohen Grad an Kompaktheit in Längsrichtung bei
gleichzeitiger optimaler Ausnutzung von Bauraum in vertikaler Richtung charakterisiert.
In einer besonders vorteilhaften Weiterentwicklung der zweiten Ausführung erfolgt
die Anordnung der zweiten Funktionsschicht bildenden Einheit räumlich in Längsrichtung
der Vorrichtung betrachtet vollständig im Bereich der Erstreckung der ersten Funktionsschicht
bildenden Einheit.
[0016] Die beiden Bahnführungswege des Verbindungsbereiches können in Längsrichtung der
Vorrichtung einer der Funktionsschicht bildenden Einheit nachgeordnet sein, wobei
die beiden Bahnführungswege des Verbindungsbereiches in horizontaler Richtung oder
aber vertikaler Richtung ausgerichtet sein können. Die konkrete Ausführung erfolgt
in Abhängigkeit des zur Verfügung stehenden Bauraumes.
[0017] Die Auftragseinrichtung der einzelne Funktionsschicht bildenden Einheit umfasst ein
Mehrlagen- Vorhangauftragswerk, welches einen Auftrag von Auftragsmedium in Form eines
an einer Abrisskante erzeugten freien ein- oder mehrschichtigen Vorhanges erlaubt.
Das Vorhangauftragswerk umfasst dazu zumindest eine, sich in Breitenrichtung der Trägerbahn
erstreckende Auftragsdüse, die über zumindest eine Auftragsmedienzufuhr mit einem
Auftragsmedienbereitstellungssystem verbunden ist. Die Düse kann in bekannter Weise
als Schlitzdüse (slot die) oder Gleitschichtdüse (slide die) ausgebildet werden.
[0018] In einer besonders vorteilhaften Weiterentwicklung können zum schnellen Wechsel zwischen
unterschiedlichen aufzutragenden Schichtarten zumindest zwei Auftragsmedienbereitstellungssysteme
vorgesehen sein, auf die wechselweise in Abhängigkeit der Anforderungen an das Auftragsmedium
zugegriffen werden kann, beispielsweise durch die wahlweise Kopplung der Auftragsmedienzufuhr
mit unterschiedlichen Auftragsmedienbereitstellungssystemen.
[0019] Die einzelne Trockenstrecke einer Funktionsschicht bildenden Einheit umfasst wenigstens
eine Trockeneinrichtung. Diese kann in Form einer kontaktlosen Trocknung, insbesondere
Heißlufttrockeneinrichtung, die gas- oder dampfbeheizt ist ausgebildet werden. Andere
Trockensysteme, wie Infrarottrocknung sind denkbar. Die Trockenstrecke ist als Funktion
des zu erzielenden Trockengehaltes der mit der vorgeschalteten Auftragseinrichtung
aufgetragenen Schicht ausgelegt. Die Trockenstrecke ist vorzugsweise gerade, kann
jedoch auch durch einen gekrümmten oder anderen Verlauf charakterisiert sein.
[0020] Zur kontinuierlichen Betriebsweise wird die Trägerbahn in der Regel von einer Faserstoffbahnrolle
abgerollt und durch die Vorrichtung mittels entsprechender Zugeinrichtungen gezogen.
Im Anschluss an die zweite Funktionsschicht bildende Einheit erfolgt die Aufwicklung
der beschichteten Faserstoffbahn mittels einer Aufwickelvorrichtung.
[0021] Als Funktionsschichten auftragbar sind neben thermosensitiven Schichten auch andere
Schichten, beispielsweise Deckschichten in Form von Schutzschichten. Letztere sind
durch ein geringeres Flächengewicht im Bereich von 1 bis 6 g/m
2 als die thermosensitiven Schichten, deren Flächengewicht vorzugsweise im Bereich
von 2 bis 7 g/m
2 gewählt wird, charakterisiert.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zur Erzeugung von
beschichteten Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahnen mit zumindest einer thermosensitiven
Schicht als Funktionsschicht durch Auftrag flüssiger oder pastöser thermosensitiver
Auftragsmedien auf eine Trägerbahn ist dadurch charakterisiert, dass diese in unterschiedlichen
Betriebsweisen betreibbar ist, wobei in einer ersten Betriebsweise nur eine der Funktionsschicht
bildenden Einheiten aktiviert ist, in einer zweiten Betriebsweise die Trägerbahn zwischen
beiden Funktionsschicht bildenden Einheiten über den ersten Bahnführungsweg geführt
wird und in einer dritten Betriebsweise die Trägerbahn zwischen beiden Funktionsschicht
bildenden Einheiten über den zweiten Bahnführungsweg geführt wird. Je nach Anordnung
der einzelnen Funktionsschichten bildenden Einrichtungen zueinander kann dabei in
der zweiten Betriebsweise über die Bahnwendevorrichtung ein Orientierungswechsel der
Ober- und Unterseite der Trägerbahn zwischen den beiden Funktionsschichten bildenden
Einheiten derart erfolgen, dass in der zweiten Funktionsschicht bildenden Einheit
entweder die gleiche Seite wie in der ersten Funktionsschicht bildenden Einheit oder
aber die gegenüberliegende Seite beschichtet wird.
[0023] Die erfindungsgemäße Lösung ist in besonders vorteilhafter Weise für die Erzeugung
von Thermopapieren geeignet. Diese kann jedoch auch für andere in Bahnform vorliegende
und als Aufzeichnungsmedien geeignete Materialien, wie beispielsweise Folien oder
textile Materialien zum Einsatz gelangen.
[0024] Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Darin
ist im Einzelnen Folgendes dargestellt:
- Figuren 1a bis 1c
- verdeutlichen anhand eines Querschnittes den Aufbau unterschiedlicher Arten von beschichteten
Papier-, Karton- oder andere Faserstoffbahnen;
- Figur 2
- verdeutlicht in schematisiert vereinfachter Darstellung den Grundaufbau und die Grundfunktion
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bereitstellung beschichteter Papier-, Karton-
oder anderer Faserstoffbahnen mit mindestens einer Funktionsschicht;
- Figuren 3a bis 3c
- verdeutlichen in schematisiert vereinfachter Darstellung eine erste Ausführung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bereitstellung beschichteter Papier-, Karton- oder
anderer Faserstoffbahnen mit mindestens einer Funktionsschicht ,
- Figuren 4a bis 4c
- verdeutlichen in schematisiert vereinfachter Darstellung eine zweite Ausführung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bereitstellung beschichteter Papier-, Karton- oder
anderer Faserstoffbahnen mit mindestens einer Funktionsschicht,
[0025] Die
Figuren 1a bis 1c zeigen schematisiert stark vereinfacht jeweils einen Querschnitt durch eine beschichtete
Faserstoffbahn 10, insbesondere in Form von Thermopapier sowie mögliche Grundausführungen
dieser, wie sie mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 bereitgestellt werden können.
Bei der Faserstoffbahn 10 bzw. F handelt es sich dabei um eine Trägerbahn T, welche
vorzugsweise in Form einer Papierbahn vorliegt und die an zumindest einer Oberfläche,
d.h. Oberseite 2 und/oder Unterseite 3 durch eine Funktionsschicht charakterisiert
ist.
[0026] Unter Schicht wird dabei eine gleichmäßig über die gesamte Oberfläche der Faserstoffbahn
F aufgetragene und durch Trocknung oder andere Prozesse mit der Faserstoffbahn F eine
Einheit bildendes Medium verstanden.
Die Faserstoffbahn 10 ist dabei in einem XYZ- Koordinatensystem durch eine Erstreckung
in Längs- und Breitenrichtung charakterisiert, welche der X- und Y-Richtung entsprechen
sowie durch eine Höhe Z. Der Querschnitt verdeutlicht dabei die Darstellung in der
YZ- Ebene.
[0027] Die
Figur 1a verdeutlicht dabei eine Ausführung der beschichteten Faserstoffbahn 10 in Form eines
einseitig einfach gestrichenen Thermopapiers. Erkennbar ist hier die Funktionsschicht
in Form der thermosensitiven Schicht 4 an der Oberseite 2 der als Trägerbahn T fungierenden
Faserstoffbahn F.
[0028] Bezüglich der konkreten Ausführung der thermosensitiven Schicht 4 besteht eine Mehrzahl
von Möglichkeiten. Diese beinhaltet zumindest einen Farbbildner und einen Farbentwickler.
Diese dispergieren in einem bei Wärmeentwicklung nicht oder nur unwesentlich schmelzbaren
Bindemittel.
[0029] Die
Figur 1b verdeutlicht anhand eines Querschnittes gemäß Figur 1a eine weitere Ausführung der
beschichteten Faserstoffbahn 10, bei welcher zusätzlich zur thermosensitiven Schicht
4 auf diese eine weitere Schutzschicht in Form einer Deckschicht 5 aufgetragen ist.
Bei dieser handelt es sich in der Regel um eine transparente Schicht. Eine derartige
beschichtete Faserstoffbahn 10 in Form von Thermopapier wird auch als einseitig doppelt
beschichtetes Thermopapier bezeichnet.
[0030] Demgegenüber verdeutlicht die
Figur 1c beispielhaft anhand eines Querschnittes ein beidseitig einfach gestrichenes Thermopapier
als beschichtete Faserstoffbahn 10, welche an der Oberseite 2 und der Unterseite 3
jeweils durch eine Funktionsschicht in Form einer thermosensitiven Schicht 4, 6 charakterisiert
ist. Auch hier überdecken die einzelnen thermosensitiven Schichten 4 und 6 vollständig
die an der Ober- und Unterseite 2, 3 ausgebildeten Oberflächen.
[0031] Um die in den Figuren 1a bis 1c dargestellten unterschiedlichen Sorten von beschichteten
Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahnen 10, insbesondere in Form von so genannten
Thermopapieren einfach und kostengünstig herstellen zu können, werden erfindungsgemäß
entsprechende Vorrichtungen 1 zum Beschichten bzw. Veredeln von Oberflächen gemäß
der
Figuren 2 bis 4 eingesetzt. Diese dienen dem Auftrag zumindest einer thermosensitiven Schicht 4,
6 auf eine Seite einer Trägerbahn T.
[0032] Die
Figur 2 verdeutlicht dabei in schematisiert vereinfachter Darstellung anhand einer Ansicht
von rechts den Grundaufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur Herstellung von
beschichteten Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahnen 10 mit zumindest einer
Funktionsschicht in Form einer thermosensitiven Schicht 4, beziehungsweise 6, die
derart aufgebaut und angeordnet ist, dass diese geeignet ist, auch mehrere Schichten,
insbesondere eine Doppelschicht auf einer Oberfläche einer Trägerbahn T bzw. Faserstoffbahn
F zu erzeugen oder aber eine zweiseitig beschichtete Faserstoffbahn 10 herzustellen.
Der Vorrichtung 1 ist ein Koordinatensystem zugeordnet. In diesem beschreibt die X-Richtung
die Längsrichtung der Vorrichtung 1, in welcher die Trägerbahn durch diese bewegt
wird und die auch als Maschinenrichtung bezeichnet wird. Die Y-Richtung beschreibt
die Breitenrichtung und die Z-Richtung die Höhenrichtung. Die Vorrichtung 1 umfasst
zur Erzeugung der unterschiedlichen Arten beschichteter Papier-, Karton- oder andere
Faserstoffbahnen 10 gemäß einer der Figuren 1a bis 1c insgesamt nur zwei Funktionsschichten
bildende Einheiten 7 und 8, die in Durchlaufrichtung der zu beschichtenden Trägerbahn
T in Form der Faserstoffbahn F hintereinander geschaltet sind und zwischen einer Abrolleinrichtung
9 zur Abwicklung der Trägerbahn T von einer Faserstoffbahnrolle und einer Aufwickeleinrichtung
12 zur Aufwicklung der dann beschichteten Faserstoffbahn 10 angeordnet sind. Jede
der einzelnen die Funktionsschichten bildenden Einheiten 7, 8 umfasst zumindest eine
Auftragseinrichtung A1, A2, die in Form eines so genannten Mehrlagen-Vorhangauftragswerkes
CC1, CC2 mit mindesten zwei Auftragsdüsen ausgebildet ist. Jeder Auftragseinrichtung
A1, A2 ist eine Trockenstrecke TS1 und TS2 nachgeordnet. Auftragseinrichtung A1, A2
und Trockenstrecke TS1, TS2 einer jeden Funktionsschichten bildenden Einheit 7, 8
und die zugehörigen Mittel zur Führung der Trägerbahn T, in der Regel Leit- und Führungswalzen
sind derart angeordnet, dass Auftragseinrichtung A1 und Trockenstrecke TS1 beziehungsweise
A2 und TS2 nacheinander an der gleichen Seite der Trägerbahn T, insbesondere Faserstoffbahn
F wirksam werden. Die Führung der Trägerbahn innerhalb der Funktionsschichten bildende
Einrichtungen 7, 8 erfolgt frei von einer Richtungsänderung in Maschinenrichtung betrachtet
bzw. frei von einer Umkehr der Kurvenrichtung. Zwischen den beiden Funktionsschichten
bildenden Einheiten 7 und 8 ist eine Bahnwendevorrichtung 14 vorgesehen. Diese ermöglicht
eine Umkehr der Trägerbahn T, welche einen Orientierungswechsel zwischen Oberseite
2 und Unterseite 3 der Trägerbahn T beinhaltet, so dass nunmehr in der nachfolgenden
Funktionsschicht bildenden Einheit 8 die Unterseite 3 der Auftragseinrichtung A2 zugewandt
ist. Ferner sind Mittel 15 zur Umgehung der Bahnwendevorrichtung 14 vorgesehen, welche
in Form eines so genannten Bypasses ausgeführt sind. Dieser wird dadurch realisiert,
dass zwischen den beiden Funktionsschichten bildenden Einheiten 7 und 8 in der Bahnführung
eine Verzweigung 11 vorgesehen ist, welche eine Weiterführung zwischen den beiden
die Funktionsschichten bildenden Einheiten 7 und 8 in einem ersten Bahnführungsweg
I über die Bahnwendevorrichtung 14 oder aber einen zweiten Bahnführungsweg II in direkter
Verbindung zur nachfolgenden Funktionsschicht bildende Einheit 8 ermöglicht.
[0033] In jeder der Funktionsschichten bildenden Einheiten 7 und 8 ist vorzugsweise ferner
eine Zugeinrichtung Z1 und Z2 vorgesehen. Diese ermöglicht eine Bewegung der als Trägerbahn
T zu beschichtenden Faserstoffbahn F durch die Vorrichtung 1 hindurch.
[0034] Bei der in der
Figur 2 dargestellten Ausführung der Vorrichtung 1 sind beide Funktionsschichten bildenden
Einheiten 7 und 8 in horizontaler Richtung in Durchlaufrichtung und räumlich in Längsrichtung
der Vorrichtung 1 nacheinander angeordnet, wobei die Anordnung im dargestellten Fall
vorzugsweise in einer horizontalen Ebene erfolgt, welche durch eine Erstreckung in
X- und Y-Richtung charakterisierbar ist. Die in der Figur 2 dargestellte Ausführung
ist durch einen einheitlichen Richtungsverlauf für die Transportrichtung der zu beschichtenden
Faserstoffbahn F durch die beiden Funktionsschichten bildenden Einheiten 7, 8 der
Vorrichtung 1 charakterisiert. Die zu beschichtende Faserstoffbahn F erfährt keine
Transportrichtungsumkehr zwischen Abrolleinrichtung 9 und Aufwickeleinrichtung 12,
auch nicht nach Durchlaufen der Bahnwendevorrichtung 14.
[0035] Die Auftragseinrichtung A1, A2, ist als Mehrlagen- Vorhangauftragswerk zur Abgabe
von wenigstens zwei Auftragsmediumsschichten ausgebildet. Derartige Auftragswerke
sind in unterschiedlichen Ausführungen vorbekannt. Diese umfassen wenigstens zwei
sich über die Maschinenbreite, das heißt in Y-Richtung erstreckende Auftragsdüsen.
Diese Vorhangsauftragswerke können sowohl in Form einer Schlitzdüse, die auch als
Twindüse oder Tandemdüse ausgebildet sein kann, als auch in Form einer Gleitschichtdüse,
umfassend wenigstens zwei sich über die Maschinenbreite erstreckende Austrittsspalte,
die jeweils mit einem in vertikaler Richtung geneigten Zufuhrkanälen gekoppelt sind,
ausgebildet sein.
[0036] Aus der betreffenden Auftragsdüse fällt das Auftragsmedium an einer Abrisskante im
freien Fall unter Ausbildung eines Vorhanges auf eine darunter bewegte Trägerbahn
T bzw. die Faserstoffbahn F. Der Auftrag kann dabei direkt über die Düse im freien
Fall auf die entsprechende Oberfläche der bewegten Faserstoffbahn F erfolgen oder
aber quasi indirekt über eine dazwischen angeordnete Gleitplatte, an denen das Auftragsmedium
über die Düse aufgebracht wird und die in Strömungsrichtung des Auftragsmediums ebenfalls
eine Abrisskante zur Erzeugung eines Vorhanges an Auftragsmedium bildet.
[0037] Bei der oben genannten Schlitzdüse wird die Abrisskante an deren Austrittsöffnung
gebildet. Unter der Abrisskante wird dabei immer die Linie verstanden, an welcher
das Auftragsmedium in den freien Fall übergeht.
[0038] Jedes Vorhangauftragswerk umfasst ferner zumindest eine Auftragsmedienzufuhr, die
durch einen Pfeil angedeutet ist und über die die Auftragsdüse mit Auftragsmedium
aus einem Auftragsmedienbereitstellungssystem 16, 17 versorgt wird. In einer besonders
vorteilhaften Weiterentwicklung kann das Vorhangauftragswerk CC2 mit ihrer Auftragsdüse
der zweiten Funktionsschicht bildenden Einheit 8 mit wenigstens zwei Auftragsmedienbereitstellungssystemen
17 und 18 verbunden sein.
[0039] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 sind unterschiedliche Betriebsweisen denkbar,
die zur Erzeugung der beschichteten Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahnen
10 gemäß der Figuren 1a bis 1c führen und sich im Wesentlichen nur durch die Art der
Trägerbahnführung im Verbindungsbereich zwischen den beiden Funktionsschicht bildenden
Einheiten 7, 8 und der Aktivierung/ Deaktivierung dieser unterscheiden.
[0040] Um mit der Ausführung gemäß Figur 2 eine beschichtete Faserstoffbahn 10 gemäß Figur
1a zu erhalten, wird in einer ersten Betriebsweise lediglich die erste Funktionsschicht
bildende Einheit 7 aktiviert. Die Faserstoffbahn F erfährt dabei einen Auftrag auf
die Oberseite 2 mittels des Vorgangauftragswerkes CC1. Die Bahn F wird anschließend
der Trockenstrecke TS1 zugeführt und nach Durchlaufen dieser über die Zugeinrichtung
Z1 durch die nicht aktivierte, die zweite Funktionsschicht bildende Einheit 8 hindurchgeführt.
[0041] Nicht aktiviert bedeutet, dass die Trockenstrecke TS2 deaktiviert ist und ferner
kein Auftrag von Auftragsmedium über das Vorhangauftragswerk CC2 erfolgt. Im einfachsten
Fall ist dazu die Auftragsmedienzufuhr zum Auftragswerk CC2 unterbrochen.
[0042] Zur Erzielung einer einseitig doppelt beschichteten Faserstoffbahn 10 gemäß Figur
1b mit einer thermosensitiven Schicht 4 an der Oberseite 2 und einer darüber angeordneten
Deckschicht 5 in Form einer Schutzschicht wird in einer zweiten Betriebsweise die
Faserstoffbahn F durch beide Funktionsschicht bildenden Einheiten 7 und 8, welche
beide aktiviert sind, geführt. Dabei wird die Faserstoffbahn im Verbindungsbereich
über den zweiten Bahnführungsweg II im Bypass zur Bahnwendevorrichtung 14 geführt,
das heißt, es findet kein Wechsel der Ausrichtung von Oberseite 2 und Unterseite 3
statt und die zweite Funktionsschicht, welche vorzugsweise in Form der Deckschicht
5 als Schutzschicht aufgetragen wird, wird dann über das zweite Vorhangauftragswerk
CC2 auf die bereits bestehende Funktionsschicht in Form der thermosensitiven Schicht
4 aufgetragen. Im Anschluss daran erfolgt eine Aushärtung beim Durchlaufen der Trockenstrecke
TS2, wobei die beschichtete Faserstoffbahn 10 nach Erreichen des erforderlichen Trockengehaltes
aufgerollt wird.
[0043] Um eine beschichtete Faserstoffbahn 10 gemäß Figur 1c in Form einer beidseitig einfach
beschichteten Faserstoffbahn 10 zu erhalten, wird die Vorrichtung 1 in einer dritten
Betriebsweise derart betrieben, dass die Faserstoffbahn F beide Funktionsschichten
bildende Einheiten 7 und 8 durchläuft, wobei jedoch zwischen den beiden Einheiten
7 und 8 die Faserstoffbahn F über die Bahnwendevorrichtung 14 entlang des Bahnführungsweges
I geführt wird und somit die Ausrichtungen von Ober- und Unterseite 2, 3 umgekehrt
werden, so dass an der zweiten Funktionsschicht bildenden Einheit 8 nunmehr die Unterseite
3 zur Auftragseinrichtung CC2 weist und der Auftrag auf diese erfolgt.
[0044] Die Ausgestaltung der Trockenstrecken TS1 und TS2 kann vielgestaltig erfolgen. Im
einfachsten Fall ist in jeder Trockenstrecke TS1, TS2 zumindest eine Trockeneinrichtung
angeordnet, welche im einfachsten Fall gemäß Figur 2 jeweils zumindest eine kontaktlose
Trockeneinrichtung, insbesondere eine Heißlufttrockeneinrichtung HLT1 und HLT2 umfasst.
Diese ist entweder gas- oder dampfbeheizt.
[0045] Verdeutlicht die Figur 2 das Grundprinzip, zeigt
Figur 3a beispielhaft eine mögliche Ausführung in Form einer Weiterentwicklung von Figur 2.
Dabei können die einzelnen Einrichtungen in einer horizontalen Ebene oder aber in
horizontalen Ebenen zueinander versetzt hintereinander angeordnet sein. Die die Funktionsschichten
bildenden Einheiten 7 und 8 umfassen auch hier jeweils ein Mehrlagen- Vorgangauftragswerk
CC1 und CC2 mit mindestens zwei Auftragsdüsen sowie eine diesem nachgeordnete Trockenstrecke
TS1 und TS2, wobei die einzelnen Trockenstrecken TS1 und TS2 jeweils durch eine Mehrzahl
von hintereinander geschalteten Trockeneinrichtungen in Form von Heißlufttrocknern
HLT1.1 bis HLT1.3 beziehungsweise HLT2.1 bis HLT 2.3 charakterisiert sind. Diese sind
vorzugsweise in Reihe geschaltet und in einem Winkel zueinander angeordnet, so dass
der zur Verfügung stehende Bauraum in vertikaler Richtung bei Installation einer entsprechend
großen Trockenleistung in optimaler Weise ausgenutzt und der Bauraumbedarf in axialer
Richtung, d.h. in Maschinenrichtung trotz Reihenschaltung der Funktionsschicht bildenden
Einheiten 7, 8 möglichst gering gehalten werden kann.
[0046] Die
Figur 3b verdeutlicht dabei die Funktionsweise der Vorrichtung 1 bei Erzeugung einer beschichteten
Faserstoffbahn 10 in Form einer einseitig doppelt beschichteten Faserstoffbahn F.
Dargestellt sind die einzelnen Verfahrensschritte anhand eines Querschnittes durch
eine Faserstoffbahn F für die einzelnen Schichtung du die Lage der einzelnen Seiten
der Faserstoffbahn F. Erkennbar ist hier, dass über das erste Auftragswerk CC1 die
erste Funktionsschicht in Form der thermosensitiven Schicht 4 auf die Oberfläche 2
der Trägerbahn in Form der Faserstoffbahn F aufgetragen wird und die Faserstoffbahn
F ohne Orientierungswechsel zwischen Ober- und Unterseite 2, 3 zur zweiten Funktionsschicht
bildenden Einheit 8 geführt wird, wobei die zweite Funktionsschicht bildende Einheit
8 hier dem Auftrag der als Schutzschicht fungierenden Deckschicht 5 dient. Die Führung
erfolgt in diesem Fall über den Bahnführungsweg II, welcher in Figur 3a hier mittels
unterbrochener Linie dargestellt ist. Demgegenüber verdeutlicht die
Figur 3c die Erzeugung einer beschichteten Faserstoffbahn 10 in Form einer zweiseitig einfach
beschichteten Faserstoffbahn F. Erkennbar ist, dass die beiden Seiten - Ober- und
Unterseite 2 und 3 - nach Durchlaufen der zweiten Funktionsschicht bildenden Einheit
8 beschichtet vorliegen. Dies wird durch die Führung über den Bahnführungsweg I in
Form der Bahnwendevorrichtung 14 realisiert, wodurch ein Orientierungswechsel zwischen
Oberseite 2 und Unterseite 3 erzeugt wird, der dazu führt, dass nunmehr der Auftrag
auf die frei von einer Beschichtung vorliegende Unterseite 3 in der die zweite Funktionsschicht
bildenden Einheit 8 erfolgt. Dieser Orientierungswechsel wird über die Pfeile in Figur
3c verdeutlicht.
[0047] Die in den Figuren 2 und 3 dargestellten Verbindungsbereiche zwischen den die beiden
Funktionsschichten bildenden Einrichtungen 7 und 8 sind vorzugsweise derart angeordnet
und ausgeführt, dass die durch die Bahnwendevorrichtung 14 und den dazugehörigen Bypass
15 beschreibbaren Bahnführungswege I und II vorzugsweise parallel zueinander ausgerichtet
sind.
[0048] Die in Figur 3a dargestellte Ausführung ist vorzugsweise durch drei Zugeinrichtungen
Z1 bis Z3 charakterisiert. Die beiden Zugeinrichtungen Z1 und Z2 sind wie in Figur
2 den beiden Funktionsschichten bildenden Einheiten 7, 8 nachgeordnet. Eine weitere
Zugeinrichtung Z3 ist hinter der Zusammenführung 13 und vor der Auftragseinrichtung
A2 der zweiten Funktionsschicht bildenden Einheit 8 angeordnet.
[0049] Gegenüber den in den Figuren 2 und 3 dargestellten Ausführungen verdeutlicht die
Figur 4a beispielhaft eine weitere Ausführung, bei welcher die Anordnung der einzelnen Funktionsschichten
bildenden Einheiten 7 und 8 in unterschiedlichen vertikalen Ebenen erfolgt, wobei
zusätzlich ein Richtungswechsel in der Bahnführung erzielt wird. Im dargestellten
Fall sind vorzugsweise die beiden Funktionsschichten bildenden Einheiten 7 und 8 in
vertikaler Richtung übereinander angeordnet, so dass die Maschinenlänge in Maschinenrichtung,
welche die X-Richtung beschreibt, relativ kurz gestaltet werden kann. Der Bauraum
in vertikaler Richtung kann optimal genutzt werden. Die Anordnung von Auftragseinrichtungen
A1, A2 und der Trockenstrecken TS1 und TS2 erfolgt derart, dass die Trägerbahn T in
Form der zu beschichtenden Faserstoffbahn F die einzelnen Funktionsschichten bildenden
Einheiten 7 und 8 in entgegengesetzter Richtung bezogen auf in Längsrichtung der Vorrichtung
1 betrachtet durchläuft. Vorzugsweise ist der Verbindungsbereich einer der beiden
die Funktionsschichten bildenden Einheiten 7 oder 8 zugeordnet und mit dieser in einer
Ebene angeordnet. Der Durchlauf erfolgt dabei noch in der gleichen Richtung, wie in
der in der gleichen Ebene angeordneten Funktionsschicht bildenden Einheit.
[0050] Im dargestellten Fall ist vorzugsweise der Verbindungsbereich der Funktionsschicht
bildenden Einrichtung 7 unmittelbar nachgeordnet, wobei die als Trägerbahn T fungierende
Faserstoffbahn F in diesem noch mit unveränderter Richtung einläuft. Denkbar ist jedoch
auch die Verlagerung in vertikaler Richtung in die darüber liegende zweite Funktionsschicht
bildende Einheit 8 beziehungsweise dieser vorgeordnet. Die konkrete konstruktive Ausführung
ist dabei abhängig von den Einsatzerfordernissen. Der Grundaufbau der beiden Funktionsschichten
bildenden Einheiten 7 und 8 entspricht dem in den Figuren 2 und 3 beschriebenen, weshalb
für gleiche Elemente die gleichen Bezugszeichen verwendet werden. Auch hier umfasst
vorzugsweise die einzelne Trockenstrecke TS1 und TS2 jeweils eine Mehrzahl von in
Reihe hintereinander geschalteten einzelnen Trockeneinrichtungen, hier in Form von
Heißlufttrockeneinrichtungen HLT1.1 bis HLT 1.3 beziehungsweise HLT2.1 bis HLT2.3,
die nacheinander an der diese durchlaufenden Faserstoffbahn F oder an diesen vorbeigeführten
Faserstoffbahn F wirksam werden.
[0051] Gegenüber den in den Figuren 2 und 3 dargestellten Ausführungen mit konstanter Durchlaufrichtung
für die zu beschichtende Faserstoffbahn F durch die Vorrichtung 1 ist die Ausführung
in Figur 4a dadurch charakterisiert, dass bereits allein aufgrund der Anordnung, welche
einen Richtungswechsel der Führung der Faserstoffbahn F bedingt, ein Orientierungswechsel
im Bahnführungsweg 2 zwischen der Oberseite 2 und der Unterseite 3 erzeugt wird. Bei
dieser Ausführung ist zur Beibehaltung der gleichen Orientierung von Oberseite 2 und
Unterseite 3 nunmehr die Faserstoffbahn F über die Bahnwendevorrichtung 14 zu führen,
während andernfalls im Bypass zur Bahnwendevorrichtung 14 automatisch eine Orientierungsumkehr
zwischen Oberseite 2 und Unterseite 3 gegenüber der die nächste Funktionsschicht bildenden
Einheit 8 erfolgt. Dementsprechend kann bei Führung über den Bahnführungsweg 2 nacheinander
über die Funktionsschichten bildenden Einheiten 7 und 8 gemäß
Figur 4b eine einfache beidseitig beschichtete Faserstoffbahn 10 erzeugt werden. Um dem gegenüber
eine einseitig doppelt beschichtete Faserstoffbahn 10 zu erhalten, ist es entsprechend
Figur 4c erforderlich, die Faserstoffbahn F über die Bahnwendevorrichtung 14, insbesondere
den ersten Bahnführungsweg I zu führen. In diesem Fall erfolgt der Auftrag der thermosensitiven
Schicht 4 in der ersten Funktionsschicht bildenden Einheit 7 über das erste Vorhangauftragswerk
CC1 auf die Oberseite 2 der Faserstoffbahn F, welche nach dem Vorhangauftragswerk
CC1 die Trockenstrecke TS1 durchläuft und im Verbindungsbereich zur zweiten Funktionsschicht
bildenden Einheit 8 jetzt über die Bahnwendevorrichtung 14 geführt wird, so dass nunmehr
eine Umkehr in der Orientierung zwischen Ober- und Unterseite 2, 3 erfolgt und damit
die Oberseite 2 noch einmal mit einer weiteren Schicht, vorzugsweise einer Deckschicht
5 beschichtet wird.
[0052] Nachzutragen ist, dass bei einem Auftrag von nur einer Schicht auf eine Bahnseite
nur ein Auftragsschlitz bzw. nur eine Abgabedüse des Mehrlagen- Auftragswerkes aktiviert
ist. Bei mehreren gewünschten Schichten werden entsprechend mehr Düsen bzw. Zuführung
aktiviert.
[0053] Die erfindungsgemäße Lösung ist nicht auf die in den Figuren 2 bis 4 dargestellten
Ausführungen beschränkt. Diese ermöglicht zumindest den Auftrag von zwei Schichten
mit einer einzigen Auftragsvorrichtung, wobei die Art des Auftrages hier variabel
ist und lediglich durch die Betriebsweise der Vorrichtung 1 sowie das über die Auftragseinrichtung
aufgetragene Auftragsmedium bestimmt wird. Ferner sind auch einfache einseitig beschichtete
Faserstoffbahnen F mit der jeweiligen Vorrichtung 1 auf einfache Art und Weise herstellbar.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Vorrichtung zur Erzeugung einer beschichteten Faserstoffbahn
- 2
- Oberseite
- 3
- Unterseite
- 4
- thermosensitive Schicht
- 5
- Deckschicht
- 6
- thermosensitive Schicht
- 7
- Funktionsschicht bildende Einheit
- 8
- Funktionsschicht bildende Einheit
- 9
- Abrolleinrichtung
- 10
- beschichtete Faserstoffbahn
- 11
- Verzweigung
- 12
- Aufwickeleinrichtung
- 13
- Zusammenführung
- 14
- Bahnwendevorrichtung
- 15
- Mittel zu Umgehung der Bahnwendevorrichtung
- 16
- Auftragsmedienbereitstellungssystem
- 17
- Auftragsmedienbereitstellungssystem
- 18
- Auftragsmedienbereitstellungssystem
- I
- erster Bahnführungsweg
- II
- zweiter Bahnführungsweg
- A1
- Auftragseinrichtung
- A2
- Auftragseinrichtung
- CC1
- Vohangauftragswerk
- CC2
- Vorhangauftragswerk
- HLT1.1 - HLT1.3
- Heißlufttrockeneinrichtung
- HLT2.1 - HLT2.3
- Heißlufttrockeneinrichtung
- TS1
- Trockenstrecke
- TS2
- Trockenstrecke
- X
- Längsrichtung
- Y
- Breitenrichtung
- Z
- Höhenrichtung
- F
- Faserstoffbahn
- T
- Trägerbahn
1. Vorrichtung (1) zur Erzeugung von beschichteten Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahnen
(10) mit zumindest einer thermosensitiven Schicht (4, 6) als Funktionsschicht durch
Auftrag eines flüssigen oder pastösen thermosensitiven Auftragsmediums auf eine Trägerbahn
(T) mittels einer eine Funktionsschicht bildenden Einheit (7, 8), umfassend zumindest
eine Auftragseinrichtung (A1, A2) und eine dieser nachgeordnete Trockenstrecke (TS1,
TS2),
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei hintereinander schaltbare, jeweils zumindest eine Funktionsschicht bildende
Einheiten (7, 8) vorgesehen sind, wobei im Verbindungsbereich zwischen den beiden
Funktionsschichten bildenden Einheiten (7, 8) eine Bahnwendevorrichtung (14) unter
Ausbildung eines ersten Bahnführungsweges (I) und Mittel (15) zur Umgehung der Bahnwendevorrichtung
(14) unter Ausbildung eines zweiten Bahnführungsweges (II) für die Trägerbahn (T)
zwischen beiden Funktionsschichten bildenden Einheiten (7, 8) vorgesehen sind.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel (15) zur Umgehung der Bahnwendevorrichtung (14) Leit- und/oder Führungselemente
für die Führung der Trägerbahn (T) umfassen, die derart angeordnet und ausgeführt
sind, geeignet zu sein, eine Verzweigung (11) in der Bahnführung hinter der ersten
Funktionsschicht bildenden Einheit (7) unter Ausbildung eines Bypasses zur Bahnwendevorrichtung
(14) und eine Zusammenführung (13) der beiden Bahnführungswege (I, II) vor der zweiten
Funktionsschicht bildenden Einheit (8) zu erzeugen.
3. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auftragseinrichtung (A1, A2) und die Trockenstrecke (TS1, TS2) in einer Funktionsschicht
bildenden Einheit (7, 8) derart ausgebildet und angeordnet sind, dass die Trägerbahn
(T) frei von einer Umkehr der eingeschlagenen Kurvenrichtung, in Längsrichtung der
Vorrichtung (1) betrachtet, innerhalb der Funktionsschicht bildenden Einheit (7, 8)
geführt ist.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auftragseinrichtung (A1, A2) und die Trockenstrecke (TS1, TS2) in einer Funktionsschicht
bildenden Einheit (7, 8) in einer horizontalen Ebene angeordnet sind.
5. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auftragseinrichtung (A1, A2) und die Trockenstrecke (TS1, TS2) in einer Funktionsschicht
bildenden Einheit (7, 8) in vertikal zueinander versetzten Ebenen angeordnet sind.
6. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Funktionsschichten bildenden Einheiten (7, 8) in Längsrichtung der Vorrichtung
(1) betrachtet hintereinander angeordnet sind.
7. Vorrichtung (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden die Funktionsschichten bildenden Einheiten (7, 8) in einer horizontalen
Ebene angeordnet sind.
8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Funktionsschichten bildenden Einheiten (7, 8) in vertikaler Richtung versetzt
zueinander angeordnet sind.
9. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Vorhangauftragswerk (CC1, CC2) zumindest eine, sich in Breitenrichtung der Trägerbahn
(T) erstreckende Auftragsdüse umfasst, die über zumindest eine Auftragsmedienzufuhr
mit einem Auftragsmedienbereitstellungssystem (16, 17, 18) verbunden ist.
10. Vorrichtung (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest einem einzelnen Vorhangauftragswerk (CC2) zumindest zwei Auftragsmedienbereitstellungssysteme
(17, 18) für unterschiedliche Auftragsmedien zugeordnet sind, welche wechselweise
ankoppelbar sind, wobei wenigstens ein Auftragsmedienbereitstellungssystem ein thermosensitives
Auftragsmedium enthält.
11. Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die einzelne Trockenstrecke (TS1, TS2) einer Funktionsschicht bildenden Einheit
(7, 8) wenigstens eine Trockeneinrichtung (HLT1.1-HLT1.3, HLT2.1-HLT2.3) umfasst.
12. Vorrichtung (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die einzelne Trockeneinrichtung (HLT1.1-HLT1.3, HLT2.1-HLT2.3) als eine Heißlufttrockeneinrichtung
ausgebildet ist, die dampfbeheizt oder gasbeheizt ist.
13. Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung (1) zur Erzeugung von beschichteten Papier-,
Karton- oder anderen Faserstoffbahnen (10) mit zumindest einer thermosensitiven Schicht
(4, 6) als Funktionsschicht durch Auftrag flüssiger oder pastöser thermosensitiver
Auftragsmedien auf eine Trägerbahn (T) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (1) durch Steuerung der Bahnführung und der einzelnen Komponenten
der Funktionsschicht bildenden Einheiten (7, 8) in unterschiedlichen Betriebsweisen
betreibbar ist, wobei
in einer ersten Betriebsweise nur eine der Funktionsschicht bildenden Einheiten (7,)
aktiviert wird, in einer zweiten Betriebsweise beide Funktionsschicht bildende Einheiten
(7, 8) aktiviert werden und die Trägerbahn (T) zwischen beiden Funktionsschicht bildenden
Einheiten (7, 8) über den ersten Bahnführungsweg (I) geführt wird und in einer dritten
Betriebsweise beide Funktionsschicht bildende Einheiten (7, 8) aktiviert werden und
die Trägerbahn (T) zwischen beiden Funktionsschicht bildenden Einheiten (7, 8) über
den zweiten Bahnführungsweg (II) geführt wird.