[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen
Auftragsmediums auf wenigstens eine Oberfläche einer laufenden Materialbahn insbesondere
aus Papier oder Karton mittels wenigstens eines Vorhang-Auftragwerks und Trocknen
des aufgetragenen Auftragsmedium mittels wenigstens einer berührungslosen Trocknungseinrichtung;
wobei die Materialbahn in der Maschine mehrere die Materialbahn berührende Umlenkanordnungen
passiert, die gegeneinander versetzte oder/und in verschiedenen Richtungen verlaufende
Abschnitte des Materialbahnverlaufs definieren; wobei das Vorhang-Auftragswerk das
Auftragsmedium aus wenigstens einer Abgabeöffnung, insbesondere einer Schlitzdüse
oder Gleitschichtdüse, in Form eines ein- oder mehrschichtigen Vorhangs, der unter
Schwerkrafteinfluss und ggf. Einfluss weiterer Kräfte hin zu der zugeordneten Oberfläche
der Materialbahn in einem Auftragsabschnitt des Materialbahnverlaufs abgibt, welcher
im Wesentlichen horizontal oder entsprechend einem Radius einer Umlenk- und Abstützrolle
des Vorhang-Auftragswerks verläuft oder zumindest eine in Horizontalrichtung größere
Bewegungsgeschwindigkeitskomponente als in Vertikalrichtung hat; wobei die Materialbahn
in wenigstens einem dem Auftragsabschnitt nachfolgenden Trocknungsabschnitt des Materialverlaufs
die oder wenigstens eine berührungslose, das Auftragsmedium einer Wärmeeinwirkung
unterziehende Trocknungseinrichtung passiert, um das aufgetragene Auftragsmedium zumindest
teilweise zu trocknen; und wobei die Materialbahn im Verlauf oder/und am Ende des
Auftragsabschnitts durch eine - wenn vorhanden - die Umlenk- und Abstützrolle ggf.
umfassende erste Umlenkanordnung derart um wenigstens einen Umlenkwinkel umgelenkt
wird, dass die Materialbahn nach der Umlenkung zumindest in einem auf diese Umlenkung
unmittelbar folgenden ersten Abschnitt des Materialbahnverlaufs zumindest anfänglich
im Wesentlichen vertikal nach unten verläuft oder eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
in Vertikalrichtung nach unten als vor der Umlenkung hat.
[0002] Derartige so genannte Vorhang-Auftragsmaschine, auch unter dem Begriff "Curtain Coater"
bekannt, sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt und haben in den letzten
Jahren für das Streichen von Papier und Karton an Bedeutung gewonnen.
[0003] Beim Streichen von Papier und Karton erfolgt die Trocknung der Strichschicht zunächst
kontaktlos, damit die noch feuchte Oberfläche nicht beschädigt wird. Dies gilt unabhängig
vom Auftragsverfahren.
[0004] In der kontaktlosen Trockenstrecke wird das Wasser in der Regel durch Infrarotstrahler
oder durch Heißlufttrockner aufgeheizt und verdampft. Es ist allgemein bekannt, dass
die Trocknung möglichst schnell nach dem Streichen beginnen soll. Damit wird verhindert,
dass durch Penetration von löslichen Bestandteilen aus der flüssigen Streichfarbe
in das Papier, d. h. dessen Fasernetzwerk, wandern, bzw. es wird das Ausmaß dieses
Wanderns begrenzt. Die flüssigen Bestandteile der Farbe sollen in der Füllstoffmatrix
der Streichfarbe, allgemein des Auftragsmediums, erhalten bleiben, da sie etwa beim
späteren Bedrucken für eine gute Qualität sorgen.
[0005] Man hat deswegen versucht, die zum Streichen verwendeten Streichanlagen so aufzubauen,
dass die Trocknung nach kürzestmöglicher Distanz zum Streichaggregat beginnt. Fig.
8 zeigt mehrere Beispiele für gängige Streichverfahren, nämlich für das Klingen- oder
Rakelstreichen (Teilfiguren 8a) und 8b)) und das Filmstreichen (Fig. 8c)). Bei solchen
berührenden Streichverfahren ist in der Regel bereits nach nur einer Bahnumlenkung
das erste Trockenelement angeordnet. Die Distanz zwischen Farbauftrag und Beginn der
Trocknung beträgt in der Regel zwischen 2 und 8 Metern.
[0006] In den letzten Jahren hat mit dem "Curtain Coater", also dem Vorhang-Streichen, ein
neues Auftragsverfahren an Bedeutung gewonnen. Es gibt mehrere Produktionsanlagen
sowie Pilotanlagen. Bei der Verwendung eines fallenden Vorhangs oder Schleiers ist
aufgrund der Schwerkraft allerdings eine bestimmte Anordnung der die Streichfarbe,
allgemein das Auftragsmedium, abgebenden Düse zur Materialbahn (insbesondere Papier-
oder Kartonbahn) vorgegeben. Die Materialbahn muss im Moment des Auftrags im Wesentlichen
waagerecht verlaufen. Anschließend kann die beschichtete Seite nicht berührt werden,
wodurch sich Einschränkungen für die nachfolgende Anordnung einer Trockenstrecke ergeben.
Typische Anordnungen des Stands der Technik sind in Fig. 7 gezeigt. Die Bahn muss
mehrmals die Richtung wechseln, bevor sie in eine oberhalb angeordnete Trockenstrecke
gelangt. Die Distanz vom Ort des Auftrags bis zum Beginn der Trocknung ist also deutlich
länger als bei anderen Streichverfahren, was nachteilig ist und speziell Nachteile
für die Druckqualität haben kann und auch größeren mechanischen Aufwand aufgrund der
Verwendung von relativ vielen Leit- oder Umlenkwalzen (Leit- oder Umlenkwalzen) bedeutet.
[0007] Es ist demgemäß eine Aufgabe der Erfindung, eine einem Vorhang-Auftragswerk (Curtain
Coater) folgende Trockenstrecke so relativ zum Vorhang-Auftragswerk anzuordnen, dass
eine vergleichsweise kurze Distanz zwischen dem Ort des Auftrags (der Auftragsstrecke)
und dem Beginn der Trocknung (der Trockenstrecke) realisiert ist.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß für die eingangs identifizierte Maschine
vorgeschlagen, dass der auf die Umlenkung in Verlauf oder/und am Ende des Auftragsabschnitts
unmittelbar folgende erste Abschnitt des Materialbahnverlaufs ein Trocknungsabschnitt
ist, in dem die Materialbahn wenigstens eine berührungslose, das Auftragsmedium einer
Wärmeeinwirkung unterziehende Trocknungseinrichtung passiert. Es wurde überraschenderweise
gefunden, dass der auf die erste Umlenkanordnung unmittelbar folgende erste Abschnitt
des Materialbahnverlaufs gut für die Anordnung wenigstens eines Trockenelements geeignet
ist, dass dieser als "erster Abschnitt" bezeichnete Abschnitt des Materialbahnverlaufs
also als Trocknungsabschnitt oder Trockenstrecke dienen kann.
[0009] Vorliegend wird betreffend den Begriff "Abschnitt des Materialbahnverlaufs", also
"Auftragsabschnitt", "erster Abschnitt" und hinsichtlich im Folgenden noch anzusprechender
möglicher Weiterbildungen auch "zweiter Abschnitt" und "dritter Abschnitt" des Materialbahnverlaufs
vor allem daran gedacht, dass dieser Abschnitt eingangsseitig und ausgangsseitig jeweils
von einer die Materialbahn berührenden Umlenkanordnung begrenzt wird. Wird eine Umlenk-
und Abstützrolle in Zuordnung zu einem Auftragskopf eines Vorhang-Auftragswerks eingesetzt,
so kann diese Umlenk- und Abstützrolle (Abstütz- und Umlenkrolle) auch alleine den
Auftragsabschnitt definieren und diesem einen gekrümmten Verlauf geben.
[0010] Eine berührungslose Umlenkanordnung begrenzt bei dieser vorrangig in Betracht zu
ziehenden Definition nicht einen Abschnitt des Materialbahnverlaufs und kann dementsprechend
beispielsweise in der Mitte eines solchen "Abschnitts des Materialbahnverlaufs" angeordnet
sein.
[0011] Legt man diese Definitionen zugrunde, so kann eine berührungslose Umlenkanordnung
einen solchen durch berührende Umlenkanordnungen eingangsseitig und ausgangsseitig
begrenzenden Abschnitt des Materialbahnverlaufs aber in "Teilabschnitte" des Materialbahnverlaufs
unterteilen, nämlich in einen Teilabschnitt zwischen der eingangsseitigen berührenden
Umlenkanordnung und der berührungslosen Umlenkanordnung und einen Teilabschnitt zwischen
der berührungslosen Umlenkanordnung und der ausgangsseitigen berührenden Umlenkanordnung.
Es kann aber durchaus auch sein, dass ein wesentlicher Teilabschnitt eines solchen
Abschnitts des Materialbahnverlaufs entlang oder durch eine berührungslose Umlenkanordnung
verläuft, so dass dieser Teilabschnitt den größten Teil des gesamten Abschnitts ausmacht.
[0012] Alternativ oder zusätzlich wird zur Lösung der angesprochenen Aufgabe für die eingangs
identifizierte Maschine erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Materialbahn nach
der Umlenkung im Verlauf oder/und am Ende des Auftragsabschnitts der/einer das Auftragsmedium
einer Wärmeeinwirkung unterziehenden Trocknungseinrichtung des/eines Trocknungsabschnitts
derart zugeführt wird, dass die Wärmeeinwirkung der Trocknungseinrichtung auf das
Auftragsmedium auf einer gegenüber dem Auftragsabschnitt tieferliegenden Höhe beginnt.
[0013] Die meisten in Frage kommenden Ausführungsformen werden beiden Erfindungsvorschlägen
entsprechen, so dass diese insoweit als alternative Definitionen der gleichen technischen
Lehre anzusehen sind. Einzelne erfindungsgemäße Ausführungsformen mögen aber auch
nur einer dieser Erfindungsdefinitionen entsprechen.
[0014] Betreffend die Erfindungsvorschläge wird vor allem daran gedacht, dass die Materialbahn
im Trocknungsabschnitt bzw. nach der Umlenkung durch die erste Umlenkanordnung, und
- im Falle einer in Laufrichtung der Materialbahn folgenden weiteren Umlenkung der
Materialbahn vor dieser weiteren Umlenkung - im Wesentlichen vertikal nach unten verlaufend
oder eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente in Vertikalrichtung nach unten
als vor der Umlenkung aufweisend die oder wenigstens eine berührungslose, das Auftragsmedium
einer Wärmeeinwirkung unterziehende Trocknungseinrichtung passiert.
[0015] Besonders bevorzugt ist eine solche Ausgestaltung der Maschine, dass die Materialbahn
in dem auf die erste Umlenkanordnung unmittelbar folgenden ersten Abschnitt des Materialbahnverlaufs
zumindest anfänglich im Wesentlichen vertikal nach unten verläuft oder eine in Vertikalrichtung
nach unten größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente als in Horizontalrichtung hat.
[0016] Es ist bevorzugt, dass die Materialbahn im Trocknungsabschnitt bzw. nach der Umlenkung
durch die erste Umlenkanordnung, und - im Falle einer in Laufrichtung der Materialbahn
folgenden weiteren Umlenkung der Materialbahn vor dieser weiteren Umlenkung - im Wesentlichen
vertikal nach unten verlaufend oder eine in Vertikalrichtung nach unten größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
als in Horizontalrichtung aufweisend die oder wenigstens eine berührungslose, das
Auftragsmedium einer Wärmeeinwirkung unterziehende Trocknungseinrichtung passiert.
[0017] Bevorzugt wird also jener Abschnitt bzw. Teilabschnitt des Materialbahnverlaufs nach
der Umlenkanordnung am Ende des Auftragsabschnitts als Trockenstrecke genutzt, in
dem die Materialbahn sich nach unten bewegt und noch keine erneute Umlenkung erfährt.
[0018] Weiterbildend wird vorgeschlagen, dass die Materialbahn im Trocknungsabschnitt bzw.
im auf die erste Umlenkanordnung unmittelbar folgenden ersten Abschnitt des Materialbahnverlaufs
oder/und in einem sich hieran nach einer zweiten Umlenkanordnung anschließenden zweiten
Abschnitt des Materialbahnverlaufs eine berührungslose Umlenkanordnung passiert, die
die Materialbahn um wenigstens einen Umlenkwinkel derart umlenkt, dass die Materialbahn
zumindest in einem Materialbahnaustrittsbereich der berührungslosen Umlenkanordnung
im Wesentlichen vertikal nach oben verläuft oder eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
in Vertikalrichtung nach oben als vor der Umlenkung durch die berührungslose Umlenkanordnung
hat oder eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente in Vertikalrichtung nach
oben als in Horizontalrichtung hat. Der erste Abschnitt des Materialbahnverlaufs kann
sich somit entlang der berührungslosen Umlenkanordnung und über diese hinaus erstrecken.
Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass die oder eine weitere berührungslose
Umlenkanordnung in einem auf den ersten Abschnitt des Materialbahnverlaufs nachfolgenden
zweiten Abschnitt des Materialbahnverlaufs angeordnet ist. Hierzu wird vor allem daran
gedacht, dass die zweite Umlenkanordnung benachbart einem Eingang der berührungslosen
Umlenkanordnung angeordnet ist und die Materialbahn derart umlenkt, dass die Materialbahn
nach der Umlenkung durch die zweite Umlenkanordnung anfänglich im Wesentlichen vertikal
nach unten verläuft oder anfänglich eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
in Vertikalrichtung nach unten als vor der Umlenkung durch die zweite Umlenkanordnung
hat oder anfänglich eine in Vertikalrichtung nach unten größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
als in Horizontalrichtung hat.
[0019] Betreffend die berührungslose Umlenkanordnung wird als besonders bevorzugt vorgeschlagen,
dass diese als berührungslose, das Auftragsmedium einer Wärmeeinwirkung unterziehende
Trocknungseinrichtung ausgeführt ist oder wenigstens eine berührungslose, das Auftragsmedium
einer Wärmeeinwirkung unterziehende Trocknungseinrichtung aufweist, so dass das aufgetragene
Auftragsmedium während dem Umlenken einer Trocknungswirkung unterziehbar ist. Eine
durch die Umlenkanordnung definierte "Umlenkstrecke" kann also als Trockenstrecke
dienen. Es kann sich um die erste Trockenstrecke nach dem Vorhang-Auftrag oder eine
weitere, beispielsweise zweite Trockenstrecke nach dem Vorhang-Auftrag handeln.
[0020] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die durch die Umlenkanordnung bzw. deren
wenigstens eine Trocknungseinrichtung bereitgestellte Trockenstrecke einen Großteil
des ersten Abschnitts des Materialbahnverlaufs ausmacht, der durch die berührungslose
Umlenkanordnung vorzugsweise um mehr als 90°, höchstvorzugsweise um etwa 180° umgelenkt
wird und dann zweckmäßig eine weitere Umlenkanordnung passieren kann.
[0021] Weiterbildend wird vorgeschlagen, dass die Materialbahn nach der Umlenkung durch
die berührungslose Umlenkanordnung im Wesentlichen vertikal nach oben verlaufend oder
zumindest eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente in Vertikalrichtung nach
oben als vor der Umlenkung durch die berührungslose Umlenkanordnung bzw. zumindest
eine in Vertikalrichtung nach oben größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente als
in Horizontalrichtung aufweisend die oder wenigstens eine berührungslose, das Auftragsmedium
einer Wärmeeinwirkung unterziehende Trocknungseinrichtung passiert.
[0022] Eine andere Möglichkeit ist, dass die Materialbahn nach der Umlenkung durch die berührungslose
Umlenkanordnung und Passieren einer dritten Umlenkanordnung in einem sich hieran anschließenden
dritten Abschnitt des Materialbahnverlaufs wenigstens eine berührungslose, das Auftragsmedium
einer Wärmeeinwirkung unterziehende Trocknungseinrichtung passiert. Diesbezüglich
kann man zweckmäßig vorsehen, dass die dritte Umlenkanordnung benachbart einem Ausgang
der berührungslosen Umlenkanordnung angeordnet ist und die Materialbahn derart umlenkt,
dass die Materialbahn nach der Umlenkung durch die dritte Umlenkanordnung im Wesentlichen
vertikal nach oben verläuft oder eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
in Vertikalrichtung nach oben als vor der Umlenkung durch die dritte Umlenkanordnung
hat oder eine in Vertikalrichtung nach oben größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
als in Horizontalrichtung hat.
[0023] Bei der nach der berührungslosen Umlenkanordnung bzw. der dritten Umlenkanordnung
durch Anordnung der Trocknungseinrichtung realisierten Trockenstrecke kann es sich
um die erste oder um eine weitere, beispielsweise zweite oder dritte Trocknungsstrecke
nach dem Vorhang-Auftrag handeln.
[0024] Zweckmäßig kann man vorsehen, dass Abschnitte oder Teilabschnitte des Materialbahnverlaufs
vor und nach der berührungslosen Umlenkanordnung eine zueinander im Wesentlichen parallele
Führung der Materialbahn vorsehen.
[0025] Eine durch eine jeweilige berührende oder berührungslose Umlenkanordnung realisierte
Umlenkung kann ein- oder mehrstufig, also in einem Umlenkwinkel oder in mehreren einen
Gesamt-Umlenkwinkel ergebenden Umlenkwinkeln erfolgen. Es kommt also insbesondere
auch in Betracht, dass die erste Umlenkanordnung eine erste Umlenkrolle oder mehrere
erste Umlenkrollen umfasst, mittels der die Materialbahn um einen ersten Umlenkwinkel
bzw. um mehrere Umlenkwinkel zur Erzielung eines ersten Gesamt-Umlenkwinkels umgelenkt
wird, oder/und dass die zweite Umlenkanordnung eine Umlenkrolle oder mehrere Umlenkrollen
umfasst, mittels der die Materialbahn um einen zweiten Umlenkwinkel bzw. um mehrere
Umlenkwinkel zur Erzielung eines zweiten Gesamt-Umlenkwinkels umgelenkt wird, oder/und
dass die dritte Umlenkanordnung eine dritte Umlenkrolle oder mehrere dritte Umlenkrollen
umfasst, mittels der die Materialbahn um einen dritten Umlenkwinkel bzw. um mehrere
Umlenkwinkel zur Erzielung eines dritten Gesamt-Umlenkwinkels umgelenkt wird.
[0026] Die Maschine kann auch mehrere Vorhang-Auftragswerke enthalten, die die Materialbahn
passiert. Hierzu wird konkret vorgeschlagen, dass im Materialbahnverlauf dem wenigstens
einen Vorhang-Auftragswerk vorausgehend oder nachfolgend die Materialbahn wenigstens
ein weiteres Vorhang-Auftragswerk passiert, welches das Auftragsmedium aus wenigstens
einer Abgabeöffnung, insbesondere aus einer Schlitzdüse oder Gleitschichtdüse, in
Form eines ein- oder mehrschichtigen Vorhangs unter Schwerkrafteinfluss und ggf. Einfluss
weiterer Kräfte hin zu der zugeordneten, derselben oder - vorzugsweise - anderen Oberfläche
der Materialbahn in einem weiteren Auftragsabschnitt des Materialbahnverlaufs abgibt.
Der weitere Auftragsabschnitt verläuft im Wesentlichen horizontal oder entsprechend
einem Radius einer Umlenk- und Abstützrolle des Vorhang-Auftragswerks gekrümmt oder
hat zumindest eine in Horizontalrichtung größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
als in Vertikalrichtung, wobei die Materialbahn in wenigstens einem dem weiteren Auftragsabschnitt
nachfolgenden weiteren Trocknungsabschnitt des Materialverlaufs wenigstens eine berührungslose,
das Auftragsmedium einer Wärmeeinwirkung unterziehende Trocknungseinrichtung passiert,
um das aufgetragene Auftragsmedium zumindest teilweise zu trocknen; und wobei die
Materialbahn im Verlauf oder/und am Ende des weiteren Auftragsabschnitts durch eine
weitere erste Umlenkanordnung derart um wenigstens einen Umlenkwinkel umgelenkt wird,
dass die Materialbahn nach der Umlenkung zumindest in einem auf diese Umlenkung unmittelbar
folgenden weiteren ersten Abschnitt des Materialbahnverlaufs zumindest anfänglich
im Wesentlichen vertikal nach unten verläuft oder eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
in Vertikalrichtung nach unten als vor der Umlenkung hat. Es kann also ein mehrstufiger
Mediumauftrag auf die gleiche Materialbahnoberfläche oder ein gesonderter Auftrag
auf beide Oberflächen (Vorderseite und Rückseite) der Materialbahn vorgesehen sein.
[0027] Die verwendeten Auftragsmedien bei Mehrschichtauftrag können von gleicher, bevorzugt
aber unterschiedlicher Art sein, z.B. Stärke, Streichfarbe usw..
[0028] Auch betreffend das wenigstens eine weitere Vorhang-Auftragswerk kann die Erfindung
mit ihren Weiterbildungsvorschlägen realisiert sein. Es wird erfindungsgemäß also
vorgeschlagen, dass der auf die Umlenkung im Verlauf oder/und am Ende des weiteren
Auftragsabschnitts unmittelbar folgende weitere erste Abschnitt des Materialbahnverlaufs
ein weiterer Trocknungsabschnitt ist, in dem die Materialbahn die oder wenigstens
eine berührungslose, das Auftragsmedium einer Wärmeeinwirkung unterziehende weitere
Trocknungseinrichtung passiert. Alternativ oder zusätzlich wird vorgeschlagen, dass
die Materialbahn nach der Umlenkung im Verlauf oder/und am Ende des weiteren Auftragsabschnitts
einer das Auftragsmedium einer Wärmeeinwirkung unterziehenden weiteren Trocknungseinrichtung
eines weiteren Trocknungsabschnitts derart zugeführt wird, dass die Wärmeeinwirkung
der weiteren Trocknungseinrichtung auf das Auftragsmedium auf einer gegenüber dem
weiteren Auftragsabschnitt tieferliegenden Höhe beginnt.
[0029] Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass der Materialbahnverlauf nach der Umlenkung im
Verlauf oder/und am Ende des weiteren Auftragsabschnitts, insbesondere im weiteren
ersten Abschnitt und gewünschtenfalls in einem sich hieran anschließenden weiteren
zweiten Abschnitt oder/und weiteren dritten Abschnitt des Materialbahnverlaufs, der
erfindungsgemäßen Lehre und den oben angegebenen Weiterbildungsvorschlägen entspricht.
[0030] Es wird allgemein daran gedacht, dass Abschnitte oder Teilabschnitte des Materialbahnverlaufs
nach dem Auftragsabschnitt und nach dem weiteren Auftragsabschnitt Bewegungsgeschwindigkeitskomponenten
der Materialbahn in zueinander entgegengesetzten Horizontalrichtungen vorsehen. Dabei
kann man zweckmäßig vorsehen, dass Abschnitte oder Teilabschnitte des Materialbahnverlaufs
nach dem Auftragsabschnitt und nach dem weiteren Auftragsabschnitt eine zueinander
im Wesentlichen parallele Führung der Materialbahn mit Bewegungsgeschwindigkeitskomponenten
der Materialbahn in zueinander entgegengesetzten Horizontalrichtungen vorsehen.
[0031] Allgemein wird vorgeschlagen, den Beginn der Trockenstrecke so nah wie möglich an
den Punkt des Auftragsmedium-Auftrags (Farb-Auftrag) zu verlegen, wofür die Bahn nach
dem Vorhang-Auftrag nach unten umgelenkt wird. Zweckmäßig liegt dann der Beginn der
Trocknung tiefer als der Auftreffpunkt des Auftragsmediums. Im Verlauf der ein- oder
mehrstufigen Trocknung wird die Materialbahn dann bevorzugt um mindestens etwa 90°
und bevorzugt um etwa 180° umgelenkt.
[0032] Merkmale oder Elemente einer erfindungsgemäßen Ausführungsform können vorteilhaft
die folgenden sein:
- wenigstens ein Auftragswerk zum Auftragen von flüssigem Auftragsmedium,
- das Auftragswerk ist ein Vorhang-Auftragswerk (so genannter Curtain Coater),
- das Vorhang-Auftragswerk weist wenigstens eine Schlitzdüse (slot die) oder eine Gleitschichtdüse
(slide die) für die Abgabe des Auftragsmediums auf,
- Das Auftragswerk kann als Doppelanordnung (Double-Die), Twin-Die, Tandem-Die ausgebildet
sein.
- Mit dem Auftragswerk wird das Auftragsmedium mit mindestens einem Strich aufgetragen,
z. B. auf die Oberseite der Materialbahn,
- die Materialbahn wird aus der Waagrechten nach unten umgelenkt,
- unmittelbar nach dieser Umlenkung beginnt die Trockenstrecke,
- der Beginn der Trockenstrecke liegt tiefer als der Punkt des Auftragsmedium-Auftrags,
- eine Distanz zwischen dem Auftragsmedium-Auftrag (Farb-Auftrag) und dem Beginn der
Trocknung beträgt zwischen 2 Metern und 8 Metern entlang dem Materialbahnverlauf,
- die Trocknung erfolgt durch Infrarotstrahler und/oder durch Heißluftbeaufschlagung,
- die Trockenstrecke kann aus mehreren einzelnen Trocknern bestehen,
- die mit Auftragsmedium versehene (gestrichene) Materialbahnseite berührt kein berührendes
Umlenkelement, insbesondere keine Umlenkwalze (Umlenkrolle), bevor die Trocknung abgeschlossen
ist,
- die Trocknung kann mittels von der Materialbahn geradlinig durchlaufenen oder passierten
und/oder mit von der Materialbahn mit einem Radius gekrümmt durchlaufenen oder passierten
Trocknern erfolgen,
- die Materialbahn erfährt im Verlauf der ein- oder mehrstufigen Trocknung eine Richtungsänderung,
die mindestens etwa 90° beträgt.
[0033] Es müssen nicht alle diese Merkmale oder Elemente in einer erfindungsgemäßen Lösung
realisiert sein.
[0034] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel für ein Vorhang-Auftragswerk (so genannter "Curtain
Coater") zum Streichen einer Papier- oder Kartonbahn mit einem dem Auftragswerk unmittelbar
nachfolgenden Trockner.
- Fig. 2
- zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel für ein Vorhang-Auftragswerk (so genannter "Curtain
Coater") zum Streichen einer Papier- oder Kartonbahn mit einem dem Auftragswerk unmittelbar
nachfolgenden Trockner.
- Fig. 3
- zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel für ein Vorhang-Auftragswerk (so genannter "Curtain
Coater") zum Streichen einer Papier- oder Kartonbahn mit einem dem Auftragswerk nach
einer berührungslosen Umlenkung unmittelbar nachfolgenden Trockner.
- Fig.4
- zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel für zwei entlang eines Verlaufs der Papier-
oder Kartonbahn einander nachfolgende Vorhang-Auftragswerke für beidseitigen Strich,
mit dem jeweiligen Vorhang-Auftragswerk jeweils unmittelbar nachfolgendem Trockner.
- Fig. 5
- zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel für ein Vorhang-Auftragswerk (so genannter "Curtain
Coater") zum Streichen einer Papier- oder Kartonbahn mit einem dem Auftragswerk unmittelbar
nachfolgenden Trockner, wobei der als Heißlufttrockner ausgeführte Trockner einen
gekrümmten Materialbahnverlauf vorsieht und damit eine Materialbahnumlenkungsfunktion
erfüllt.
- Fig. 6
- zeigt ein sechstes Ausführungsbeispiel für ein Vorhang-Auftragswerk (so genannter
"Curtain Coater") zum Streichen einer Papier- oder Kartonbahn mit einem dem Auftragswerk
unmittelbar nachfolgenden Trockner ähnlich Fig. 5 mit allerdings beidseitiger Heißluftbeaufschlagung
der Materialbahn.
- Fig.7
- zeigt typische Beispiele herkömmlicher Anordnungen eines Vorhang-Auftragswerks mit
nachfolgendem Trockner.
- Fig.8
- zeigt typische Beispiele herkömmlicher Anordnungen eines berührenden Streichwerks
mit nachfolgendem Trockner.
[0035] Fig. 1 zeigt ein Beispiel für ein Vorhang-Auftragswerk 10 (einem so genannten "curtain
coater", auch häufig mit CC abgekürzt), welcher einen Vorhang-Auftragskopf 12 aufweist,
dem ein flüssiges Auftragsmedium, beispielsweise eine Streichfarbe, zugeführt wird,
welche in Form eines sich unter Schwerkrafteinfluss nach unten bewegenden Vorhangs
oder Schleiers 14 auf einen vorzugsweise zumindest näherungsweise horizontal verlaufenden
Auftragsabschnitt 16 der Materialbahn 18 aufgetragen wird. Die Materialbahn wird mit
einer Zuggruppe 32 durch die die Auftragsmaschine, insbesondere Streichmaschine, gezogen.
[0036] Die Materialbahn 18 wird beim Ausführungsbeispiel über mehrere Umlenkrollen dem Auftragswerk
zugeführt, wobei die Umlenkrollen 20 und 22 den Auftragsabschnitt 16 definieren. Durch
die Umlenkrolle 22 wird die Materialbahn, insbesondere eine Papier- oder Kartonbahn,
nach unten umgelenkt und gelangt danach sofort in einen ersten Trockner 24. Im Falle
des Ausführungsbeispiels handelt es sich um einen Heißlufttrockner, der Heißluft zumindest
gegen die das Auftragsmedium tragende Materialbahnoberfläche, vorzugsweise gegen beide
Materialbahnseiten, bläst. Der Trockner kann so ausgeführt sein, dass sich Blasdüsen
und Saugzonen abwechseln und ein Umluftbetrieb realisiert ist, bei der wasserbeladene
Luft zwischen Heißluftdüsen abgesaugt (Abluft AL oder A) und nach Trocknung als Zuluft
(Zuluft ZL oder Z) wieder gegen die Bahn geblasen wird.
[0037] Nach dem Ausführungsbeispiel wird nach einer weiteren Umlenkung der Bahn durch zwei
Umlenkrollen 26 und 28 die Bahn in einem weiteren Heißlufttrockner 30 fertiggetrocknet,
der ebenfalls nach dem Umluftprinzip arbeiten kann. Bis zum Fertigtrocknen wird die
gestrichene Seite der Bahn nicht mit Umlenkwalzen oder Umlenkrollen berührt. Über
weitere Umlenkrollen und die Zuggruppe 32 wird die Materialbahn dann der weiteren
Be- oder Verarbeitung zugeführt, beispielsweise einem weiteren Streichaggregat, das
auf die gleiche oder die entgegengesetzte Materialbahnseite aufträgt.
[0038] Einer oder beide Trockner können auch als Infrarotstrahlungstrockner ausgeführt sein.
[0039] Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 wird wiederum die obere Seite der
Materialbahn, insbesondere Papierbahn, mit einem Vorhang-Auftragswerk 10 gestrichen,
welches den Vorhang-Auftragskopf 12 hat, welcher auf den Auftragsabschnitt der Materialbahn
18 aufträgt. Die Materialbahn wird durch die Umlenkrolle 22 schräg nach unten umgelenkt
und gelangt dann sofort in einen ersten Trockner, insbesondere Heißlufttrockner 24.
Nach Durchlauf des Trockners 24 wird die Bahn über die gestrichene Seite mittels einer
berührungslosen Umlenkanordnung, beispielsweise einem so genannten Airturn ("AT")
40, um etwa 180° umgelenkt. Durch den Airturn 40 wird die vom Streichen noch feuchte
Oberfläche der Bahn nicht beschädigt, da die Bahn auf einem Luftkissen gestützt und
umgelenkt wird. Nach dem Umlenken wird die Bahn dann in einem sich an den Airturn
40 anschließenden weiteren Trockner, insbesondere Heißlufttrockner 30, fertiggetrocknet.
Bis zum Fertigtrocknen wird die gestrichene Seite der Bahn nicht mit Umlenkwalzen
oder Umlenkrollen berührt. Eine Zuggruppe 32 zieht die Bahn durch die Maschine. Die
Materialbahn 18 wird nach der Zuggruppe 32 ausweislich Fig. 2 einem zweiten Vorhang-Auftragswerk
mit Vorhang-Auftragskopf 12' zugeführt, welcher im Auftragsabschnitt 16' erneut auf
die gleiche Materialbahnseite wie das Vorhang-Auftragswerk 10 aufträgt. Um auf die
andere Materialbahnseite aufzutragen, könnte zwischen der Zuggruppe 32 und dem Auftragswerk
10' eine Bahnwendeeinrichtung vorgesehen sein.
[0040] Fig. 3 zeigt ein mit Fig. 2 gewisse Ähnlichkeiten habendes drittes Ausführungsbeispiel.
Der Vorhang-Auftragskopf 12 des Vorhang-Auftragswerks 10 trägt ebenso auf den im Wesentlichen
horizontal verlaufenden Auftragsabschnitt 16 der Materialbahn 18 auf, und die Materialbahn
wird danach durch die Umlenkrolle 22 schräg nach unten umgelenkt. Der Trockner, insbesondere
Heißlufttrockner 24, ist allerdings einer berührungslosen Umlenkanordnung, beispielsweise
einem Airturn 40, nachgeschaltet, welcher die Bahn über die gestrichene Seite nach
oben umlenkt, so dass beispielsweise ein nahezu vertikaler Materialbahnverlauf resultiert.
Nach dieser Umlenkung gelangt die Materialbahn also in den ersten Trockner, insbesondere
Heißlufttrockner 24. Nach einer berührenden Umlenkung durch mehrere Umlenkrollen um
etwa 180° durchläuft die Materialbahn dann in einem nahezu vertikal nach unten verlaufenden
Abschnitt den zweiten Trockner, insbesondere Heißlufttrockner 30, in dem die Bahn
fertiggetrocknet wird. Die gestrichene Seite der Materialbahn wird von Walzen und
anderen berührenden Umlenkelementen nicht berührt, bis die Bahn fertiggetrocknet ist.
Nach dem Fertigtrocknen durch den Trockner 30 folgt eine erneute Umlenkung nach oben,
bevor die Bahn die durch die Maschine ziehende Zuggruppe 32 erreicht, nach der dann
die Materialbahn einem zweiten Vorhang-Auftragswerk 10' zugeführt werden kann.
[0041] Sowohl im Falle der Fig. 2 als auch im Falle der Fig. 3 kann die die dem zweiten
Auftragswerk 10' folgende Anordnung von Trocknern der dem jeweiligen ersten Auftragswerk
10 folgenden Anordnung von Trocknern entsprechen.
[0042] Fig. 4 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel, welches konkret einen beidseitigen
Vorhang-Auftrag auf die Materialbahn 18 zeigt. Das Vorhang-Auftragswerk 10 trägt im
Auftragsabschnitt 16 auf die Oberseite der Materialbahn, insbesondere Papierbahn,
auf. Durch die Umlenkrolle 22 wird die Materialbahn schräg nach unten umgelenkt und
durchläuft den Trockner, insbesondere Heißlufttrockner 24. Anschließend wird die Bahn
über die noch feuchte Oberseite mittels des Airturns 40 schräg nach oben umgelenkt,
wobei eingangsseitig und ausgangsseitig des Airturns 40 jeweils eine stärker nach
unten umlenkende Umlenkrolle 50a bzw. zurück zu einem schrägen Verlauf umlenkende
Umlenkrolle 50b angeordnet sein kann.
[0043] Nach der Umlenkung wird die Bahn in einem schräg nach oben verlaufenden Bahnabschnitt
durch den zweiten Trockner, insbesondere Heißlufttrockner 30, fertig getrocknet. Der
Bahnzug wird durch die Zuggruppe 32 aufrecht erhalten. Durch vor und nach der Zuggruppe
angeordnete Umlenkrollen wird die Bahn um mehr als 90°, bevorzugt um 180°, umgelenkt,
so dass die Bahn ihre Laufrichtung ändert und danach im Auftragsabschnitt 16' die
Unterseite der Materialbahn mittels des Vorhang-Auftragskopfes 12' des Vorhang-Auftragswerks
10' gestrichen wird. Dieser Auftragsabschnitt der Materialbahn ist durch entsprechende
Umlenkrollen 20' und 22' definiert. Die Umlenkrolle 22' lenkt die Materialbahn nach
schräg unten um, und es folgt dann eine der Anordnung nach dem ersten Auftragswerk
entsprechende Anordnung aus einem ersten Trockner 24' und einem zweiten Trockner 30'
und dazwischen vorgesehenen Umlenkeinrichtungen, nämlich dem Airturn 40' mit vorgeschalteter
Umlenkrolle 50a und nachgeschalteter Umlenkrolle 50b. Die Trocknung der Unterseite
erfolgt also in einer geometrischen Anordnung analog zur Trocknung der Oberseite.
[0044] Fig. 5 zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel, bei dem der dem Auftragsabschnitt 16
nachfolgende, von den Umlenkrollen 22 und 62 begrenzte Materialbahnabschnitt 58 ein
Umlenkungsabschnitt und zugleich ein Trocknungsabschnitt ist, in dem die Materialbahn
einerseits durch einen als berührungslose Umlenkeinrichtung fungierenden Heißlufttrockner
60 um mehr als 90°, im Falle des Ausführungsbeispiels um etwa 180°, nach oben umgelenkt
wird und andererseits während dieses Umlenkens durch die die gestrichene Seite der
Bahn beaufschlagende heiße Luft getrocknet wird. Nach der Umlenkung der Materialbahn
18 durch die Umlenkrolle 22 gelangt die Bahn sofort in den Einflussbereich der Umlenk-
und Trocknungseinrichtung 60. Es handelt sich um einen einseitig wirkenden Trockner,
der nur die gestrichene Seite der Bahn mit heißer Luft beaufschlagt. Der Bahnverlauf
im bzw. entlang des Trockners ist mit einem Radium R gekrümmt.
[0045] Allgemein wird vorgeschlagen, dass die Bahn um mindestens 90°, bevorzugt um mehr
als 90°, und höchstvorzugsweise - wie beim Ausführungsbeispiel - um etwa 180° umgelenkt
wird. Der Trockner 60 kann so ausgeführt sein, dass sich entlang der gekrümmten Kontur
Blasdüsen und Saugzonen abwechseln, wie in der ein Detail der Gesamtdarstellung gemäß
Fig. 5a) zeigenden Teilfigur 5b) angedeutet. Hier sind Blasdüsen 64 und dazwischenliegende
Saugzonen mit 66 bezeichnet. Die Blasdüsen blasen heiße Luft gegen die Bahn. Die wasserbeladene
Luft wird zwischen den Düsen abgesaugt, so dass der Trockner zweckmäßig nach dem Umluftprinzip
arbeiten kann.
[0046] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 6 unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel der
Fig. 5 im Wesentlichen dadurch, dass die Materialbahn 18 von beiden Seiten getrocknet
wird. Die Heißlufttrocknungseinrichtung weist zusätzlich zu dem Trockner 60 also eine
auf die andere Materialbahnseite wirkende Trockneranordnung, vorliegend zwei aufeinander
folgende Trockner 70 und 72 auf, die heiße Luft gegen die ungestrichene Seite der
Materialbahn blasen. Die Ausführung des äußeren Teils der Trocknungseinrichtung in
mehreren Teilen oder einzelnen Trocknern hat den Vorteil, dass die Montage erleichtert
ist. Vorteilhaft können die Trockner zum Reinigen geöffnet werden. Jeder Teil des
Trockners bzw. jeder einzelne Trockner hat bevorzugt einen Zuluft- und einen Abluftverteiler
und arbeitet jeweils nach dem Umluftprinzip.
[0047] Die Ausgestaltung nach Fig. 5 und 6 erscheinen besonders vorteilhaft, da einerseits
eine sehr kompakte Gesamtanordnung erreicht wird und andererseits die Materialbahn
unmittelbar nach dem Streichen getrocknet wird.
[0048] Fig. 7 zeigt in den Teilfiguren 7a), 7b) und 7c) typische Lösungen des Stands der
Technik für die Anordnung von Trocknern im Anschluss an ein Vorhang-Auftragswerk.
Für entsprechende Teile sind die gleichen Bezugszeichen wie bei den erfindungsgemäßen
Ausführungsformen verwendet. Im Falle der bekannten Lösung gemäß Fig. 7b) wird nicht
auf einen zwischen zwei Umlenkrollen verlaufenden geradlinigen Materialbahnabschnitt,
sondern auf einen durch eine Umlenk- und Abstützrolle gekrümmten Materialbahnabschnitt
aufgetragen, was auch bei einer erfindungsgemäßen Maschine in Betracht kommt.
[0049] Fig. 8 zeigt typische Beispiele für bekannte Anordnungen aus einem berührenden Streichaggregat
mit nachfolgenden Trocknungseinrichtungen. Diese sind nur der Vollständigkeit halber
gezeigt, da aus solchen berührenden Streichmaschinen aufgrund völlig anderer Verhältnisse
wenig für berührungslose Vorhang-Streichmaschinen abgeleitet werden kann. Fig. 8a)
und Fig. 8b) zeigen bekannte Lösungen für Klingen- oder Rakel-Streichmaschinen, bei
denen durch eine Auftragseinrichtung 80 im Überschuss aufgetragen und danach dann
zur Einstellung der richtigen Dosierung durch eine Rakeleinrichtung 82 überschüssiges
Auftragsmedium mittels beispielsweise einer Klinge wieder entfernt wird. 84 bezeichnet
einen Gas-Infrarottrockner, dem zum Betrieb Gas zugeführt wird. 86 bezeichnet jeweils
einen Heißlufttrockner, wobei in Falle der Fig. 8b) mittels eines Airturns 88 über
die gestrichene Seite umgelenkt wird, um dann im Heißlufttrockner 86 fertig zu trocknen.
[0050] Fig. 8c) zeigt ein Beispiel für eine Filmstreich-Anordnung 90, die auf die Materialbahn
diese berührend beidseitig dosiert aufträgt. Ein erster Heißlufttrockner 86 folgt
nach einer Umlenkung durch einen Airturn 88. Ein zweiter Heißlufttrockner 87 folgt
nach einer weiteren, diesmal berührenden Umlenkung.
[0051] Für eine Maschine mit wenigstens einem Vorhang-Auftragswerk, welches auf einen Auftragsabschnitt
des Materialbahnverlaufs aufträgt, wird vorgeschlagen, dass ein auf eine Umlenkanordnung
des Auftragsabschnitts, welche die Materialbahn nach unten umlenkt, unmittelbar folgender
Abschnitt des Materialbahnverlaufs ein Trocknungsabschnitt ist, in dem die Materialbahn
wenigstens eine berührungslose, das Auftragsmedium einer Wärmeeinwirkung unterziehende
Trocknungseinrichtung passiert. Alternativ oder zusätzlich wird vorgeschlagen, dass
die Materialbahn nach der Umlenkung im Verlauf oder/und am Ende des Auftragsabschnitts
der Trocknungseinrichtung eines Trocknungsabschnitts derart zugeführt wird, dass die
Wärmeeinwirkung der Trocknungseinrichtung auf das Auftragsmedium auf einer gegenüber
dem Auftragsabschnitt tiefer liegenden Höhe beginnt.
1. Maschine zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf wenigstens
eine Oberfläche einer laufenden Materialbahn (18) insbesondere aus Papier oder Karton
mittels wenigstens eines Vorhang-Auftragwerks (10) und Trocknen des aufgetragenen
Auftragsmedium mittels wenigstens einer berührungslosen Trocknungseinrichtung (24,
30; 60; 60, 70, 72);
wobei die Materialbahn (18) in der Maschine mehrere die Materialbahn berührende Umlenkanordnungen
(20, 22) passiert, die gegeneinander versetzte oder/und in verschiedenen Richtungen
verlaufende Abschnitte des Materialbahnverlaufs definieren;
wobei das Vorhang-Auftragswerk (10) das Auftragsmedium aus wenigstens einer Abgabeöffnung,
insbesondere einer Schlitzdüse oder Gleitschichtdüse, in Form eines ein- oder mehrschichtigen
Vorhangs unter Schwerkrafteinfluss und ggf. Einfluss weiterer Kräfte hin zu der zugeordneten
Oberfläche der Materialbahn in einem Auftragsabschnitt (16) des Materialbahnverlaufs
abgibt, welcher im Wesentlichen horizontal oder entsprechend einem Radius einer Umlenk-
und Abstützrolle des Vorhang- Auftragswerks verläuft oder zumindest eine in Horizontalrichtung
größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente als in Vertikalrichtung hat;
wobei die Materialbahn in wenigstens einem dem Auftragsabschnitt nachfolgenden Trocknungsabschnitt
des Materialverlaufs die oder wenigstens eine berührungslose, das Auftragsmedium einer
Wärmeeinwirkung unterziehende Trocknungseinrichtung (24, 30; 60; 60, 70, 72) passiert,
um das aufgetragene Auftragsmedium zumindest teilweise zu trocknen; und
wobei die Materialbahn im Verlauf oder/und am Ende des Auftragsabschnitts durch eine
- wenn vorhanden - die Umlenk- und Abstützrolle ggf. umfassende erste Umlenkanordnung
(22) derart um wenigstens einen Umlenkwinkel umgelenkt wird, dass die Materialbahn
nach der Umlenkung zumindest in einem auf diese Umlenkung unmittelbar folgenden ersten
Abschnitt des Materialbahnverlaufs zumindest anfänglich im Wesentlichen vertikal nach
unten verläuft oder eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente in Vertikalrichtung
nach unten als vor der Umlenkung hat;
dadurch gekennzeichnet,
dass der auf die Umlenkung im Verlauf oder/und am Ende des Auftragsabschnitts (16) unmittelbar
folgende erste Abschnitt des Materialbahnverlaufs ein Trocknungsabschnitt ist, in
dem die Materialbahn die oder wenigstens eine berührungslose, das Auftragsmedium einer
Wärmeeinrichtung unterziehende Trocknungseinrichtung (24; 60; 60, 70, 72) passiert.
2. Maschine zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf wenigstens
eine Oberfläche einer laufenden Materialbahn (18) insbesondere aus Papier oder Karton
mittels wenigstens eines Vorhang-Auftragwerks (10) und Trocknen des aufgetragenen
Auftragsmedium mittels wenigstens einer berührungslosen Trocknungseinrichtung (24,
30; 60; 60, 70, 72);
wobei die Materialbahn in der Maschine mehrere die Materialbahn berührende Umlenkanordnungen
(20, 22) passiert, die gegeneinander versetzte oder/und in verschiedenen Richtungen
verlaufende Abschnitte des Materialbahnverlaufs definieren;
wobei das Vorhang-Auftragswerk (10) das Auftragsmedium aus wenigstens einer Abgabeöffnung,
insbesondere einer Schlitzdüse oder Gleitschichtdüse, in Form eines sich unter Schwerkrafteinfluss
und ggf. Einfluss weiterer Kräfte hin zu der zugeordneten Oberfläche der Materialbahn
in einem Auftragsabschnitt (16) des Materialbahnverlaufs abgibt, welcher im Wesentlichen
horizontal oder entsprechend einem Radius einer Umlenk- und Abstützrolle des Vorhang-
Auftragswerks verläuft oder zumindest eine in Horizontalrichtung größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
als in Vertikalrichtung hat;
wobei die Materialbahn in wenigstens einem dem Auftragsabschnitt nachfolgenden Trocknungsabschnitt
des Materialverlaufs die oder wenigstens eine berührungslose, das Auftragsmedium einer
Wärmeeinwirkung unterziehende Trocknungseinrichtung (24, 30; 60; 60, 70, 72) passiert,
um das aufgetragene Auftragsmedium zumindest teilweise zu trocknen; und
wobei die Materialbahn im Verlauf oder/und am Ende des Auftragsabschnitts durch eine
- wenn vorhanden - die Umlenk- und Abstützrolle ggf. umfassende erste Umlenkanordnung
(22) derart um wenigstens einen Umlenkwinkel umgelenkt wird, dass die Materialbahn
nach der Umlenkung zumindest in einem auf diese Umlenkung unmittelbar folgenden ersten
Abschnitt des Materialbahnverlaufs zumindest anfänglich im Wesentlichen vertikal nach
unten verläuft oder eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente in Vertikalrichtung
nach unten als vor der Umlenkung hat;
die Maschine gewünschtenfalls mit dem kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1;
dadurch gekennzeichnet,
dass die Materialbahn (18) nach der Umlenkung im Verlauf oder/und am Ende des Auftragsabschnitts
(16) der/einer das Auftragsmedium einer Wärmeeinwirkung unterziehenden Trocknungseinrichtung
(24, 60; 60, 70, 72) des/eines Trocknungsabschnitts derart zugeführt wird, dass die
Wärmeeinwirkung der Trocknungseinrichtung auf das Auftragsmedium auf einer gegenüber
dem Auftragsabschnitt (16) tieferliegenden Höhe beginnt.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (18) im Trocknungsabschnitt bzw. nach der Umlenkung durch die erste
Umlenkanordnung (22), und - im Falle einer in Laufrichtung der Materialbahn folgenden
weiteren Umlenkung der Materialbahn vor dieser weiteren Umlenkung - im Wesentlichen
vertikal nach unten verlaufend oder eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
in Vertikalrichtung nach unten als vor der Umlenkung aufweisend die oder wenigstens
eine berührungslose, das Auftragsmedium einer Wärmeeinwirkung unterziehende Trocknungseinrichtung
(24) passiert.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (18) in dem auf die erste Umlenkanordnung (22) unmittelbar folgenden
ersten Abschnitt des Materialbahnverlaufs zumindest anfänglich im Wesentlichen vertikal
nach unten verläuft oder eine in Vertikalrichtung nach unten größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
als in Horizontalrichtung hat.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (18) im Trocknungsabschnitt bzw. nach der Umlenkung durch die erste
Umlenkanordnung (22), und - im Falle einer in Laufrichtung der Materialbahn folgenden
weiteren Umlenkung der Materialbahn vor dieser weiteren Umlenkung - im Wesentlichen
vertikal nach unten verlaufend oder eine in Vertikalrichtung nach unten größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
als in Horizontalrichtung aufweisend die oder wenigstens eine berührungslose, das
Auftragsmedium einer Wärmeeinwirkung unterziehende Trocknungseinrichtung (24) passiert.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (18) im Trocknungsabschnitt bzw. im auf die erste Umlenkanordnung
(22) unmittelbar folgenden ersten Abschnitt des Materialbahnverlaufs oder/und in einem
sich hieran nach einer zweiten Umlenkanordnung (50a) anschließenden zweiten Abschnitt
des Materialbahnverlaufs eine berührungslose Umlenkanordnung (40; 60) passiert, die
die Materialbahn um wenigstens einen Umlenkwinkel derart umlenkt, dass die Materialbahn
zumindest in einem Materialbahnaustrittsbereich der berührungslosen Umlenkanordnung
im Wesentlichen vertikal nach oben verläuft oder eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
in Vertikalrichtung nach oben als vor der Umlenkung durch die berührungslose Umlenkanordnung
hat oder eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente in Vertikalrichtung nach
oben als in Horizontalrichtung hat.
7. Maschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Umlenkanordnung (50a) benachbart einem Eingang der berührungslosen Umlenkanordnung
(40) angeordnet ist und die Materialbahn derart umlenkt, dass die Materialbahn nach
der Umlenkung durch die zweite Umlenkanordnung (50a) anfänglich im Wesentlichen vertikal
nach unten verläuft oder anfänglich eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
in Vertikalrichtung nach unten als vor der Umlenkung durch die zweite Umlenkanordnung
hat oder anfänglich eine in Vertikalrichtung nach unten größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
als in Horizontalrichtung hat.
8. Maschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die berührungslose Umlenkanordnung (60) als berührungslose, das Auftragsmedium einer
Wärmeeinwirkung unterziehende Trocknungseinrichtung ausgeführt ist oder wenigstens
eine berühungslose, das Auftragsmedium einer Wärmeeinwirkung unterziehende Trockungseinrichtung
aufweist, so dass das aufgetragene Auftragsmedium während dem Umlenken einer Trocknungswirkung
unterziehbar ist.
9. Maschine nach einem der Ansprüche Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (18) nach der Umlenkung durch die berührungslose Umlenkanordnung
(40) im Wesentlichen vertikal nach oben verlaufend oder zumindest eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
in Vertikalrichtung nach oben als vor der Umlenkung durch die berührungslose Umlenkanordnung
bzw. zumindest eine in Vertikalrichtung nach oben größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
als in Horizontalrichtung aufweisend die oder wenigstens eine berührungslose, das
Auftragsmedium einer Wärmeeinwirkung unterziehende Trocknungseinrichtung (30) passiert.
10. Maschine nach einem der Ansprüche Anspruch 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (18) nach der Umlenkung durch die berührungslose Umlenkanordnung
(40) und Passieren einer dritten Umlenkanordnung (50b) in einem sich hieran anschließenden
dritten Abschnitt des Materialbahnverlaufs wenigstens eine berührungslose, das Auftragsmedium
einer Wärmeeinwirkung unterziehende Trocknungseinrichtung (30) passiert.
11. Maschinen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Umlenkanordnung (50b) benachbart einem Ausgang der berührungslosen Umlenkanordnung
(40) angeordnet ist und die Materialbahn (18) derart umlenkt, dass die Materialbahn
nach der Umlenkung durch die dritte Umlenkanordnung (50b) im Wesentlichen vertikal
nach oben verläuft oder eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente in Vertikalrichtung
nach oben als vor der Umlenkung durch die dritte Umlenkanordnung hat oder eine in
Vertikalrichtung nach oben größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente als in Horizontalrichtung
hat.
12. Maschine nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Abschnitte oder Teilabschnitte des Materialbahnverlaufs vor und nach der berührungslosen
Umlenkanordnung (40) eine zueinander im Wesentlichen parallele Führung der Materialbahn
vorsehen.
13. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Umlenkanordnung eine erste Umlenkrolle oder mehrere erste Umlenkrollen
umfasst, mittels der die Materialbahn um einen ersten Umlenkwinkel bzw. um mehrere
Umlenkwinkel zur Erzielung eines ersten Gesamt-Umlenkwinkels umgelenkt wird, oder/und
dass die zweite Umlenkanordnung eine Umlenkrolle oder mehrere Umlenkrollen umfasst,
mittels der die Materialbahn um einen zweiten Umlenkwinkel bzw. um mehrere Umlenkwinkel
zur Erzielung eines zweiten Gesamt-Umlenkwinkels umgelenkt wird, oder/und dass die
dritte Umlenkanordnung eine dritte Umlenkrolle oder mehrere dritte Umlenkrollen umfasst,
mittels der die Materialbahn um einen dritten Umlenkwinkel bzw. um mehrere Umlenkwinkel
zur Erzielung eines dritten Gesamt-Umlenkwinkels umgelenkt wird.
14. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass im Materialbahnverlauf dem wenigstens einen Vorhang-Auftragswerk vorausgehend oder
nachfolgend die Materialbahn (18) wenigstens ein weiteres Vorhang-Auftragswerk (10')
passiert, welches das Auftragsmedium aus einer Abgabeöffnungsanordnung, insbesondere
Schlitzdüse oder Gleitschichtdüse, in Form eines sich unter Schwerkrafteinfluss und
ggf. Einfluss weiterer Kräfte hin zu der zugeordneten, derselben oder - vorzugsweise
- anderen Oberfläche der Materialbahn in einem weiteren Auftragsabschnitt (16') des
Materialbahnverlaufs abgibt, welcher im Wesentlichen horizontal oder entsprechend
einem Radius einer Umlenk- und Abstützrolle des Vorhang-Auftragswerks gekrümmt verläuft
oder zumindest eine in Horizontalrichtung größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
als in Vertikalrichtung hat,
wobei die Materialbahn in wenigstens einem dem weiteren Auftragsabschnitt nachfolgenden
weiteren Trocknungsabschnitt des Materialverlaufs die oder wenigstens eine berührungslose,
das Auftragsmedium einer Wärmeeinwirkung unterziehende Trocknungseinrichtung (24';
30') passiert, um das aufgetragene Auftragsmedium zumindest teilweise zu trocknen;
und
wobei die Materialbahn im Verlauf oder/und am Ende des weiteren Auftragsabschnitts
durch eine - wenn vorhanden - die Umlenk- und Abstützrolle ggf. umfassende weitere
erste Umlenkanordnung (20') derart um wenigstens einen Umlenkwinkel umgelenkt wird,
dass die Materialbahn nach der Umlenkung zumindest in einem auf diese Umlenkanordnung
unmittelbar folgenden weiteren ersten Abschnitt des Materialbahnverlaufs zumindest
anfänglich im Wesentlichen vertikal nach unten verläuft oder eine größere Bewegungsgeschwindigkeitskomponente
in Vertikalrichtung nach unten als vor der Umlenkung hat.
15. Maschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der auf die Umlenkung im Verlauf oder/und am Ende des weiteren Auftragsabschnitts
(16') unmittelbar folgende weitere erste Abschnitt des Materialbahnverlaufs der oder
ein weiterer Trocknungsabschnitt ist, in dem die Materialbahn die oder wenigstens
eine berührungslose, das Auftragsmedium einer Wärmeeinwirkung unterziehende weitere
Trocknungseinrichtung (24') passiert.
16. Maschine nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn nach der Umlenkung im Verlauf oder/und am Ende des weiteren Auftragsabschnitts
(16') der/einer das Auftragsmedium einer Wärmeeinwirkung unterziehenden weiteren Trocknungseinrichtung
(24') des/eines weiteren Trocknungsabschnitts derart zugeführt wird, dass die Wärmeeinwirkung
der weiteren Trocknungseinrichtung auf das Auftragsmedium auf einer gegenüber dem
weiteren Auftragsabschnitt (16') tieferliegenden Höhe beginnt.
17. Maschine nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialbahnverlauf nach der Umlenkung im Verlauf oder/und am Ende des weiteren
Auftragsabschnitts, insbesondere im weiteren Trocknungsabschnitt bzw. weiteren ersten
Abschnitt und gewünschtenfalls in einem sich hieran anschließenden weiteren zweiten
Abschnitt oder/und weiteren dritten Abschnitt des Materialbahnverlaufs, der Lehre
wenigstens eines der Ansprüche 3 bis 13 entspricht.
18. Maschine nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass Abschnitte oder Teilabschnitte des Materialbahnverlaufs nach dem Auftragsabschnitt
(16) und nach dem weiteren Auftragsabschnitt (16') Bewegungsgeschwindigkeitskomponenten
der Materialbahn (18) in zueinander entgegengesetzten Horizontalrichtungen vorsehen.
19. Maschine nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass Abschnitte oder Teilabschnitte des Materialbahnverlaufs nach dem Auftragsabschnitt
(16) und nach dem weiteren Auftragsabschnitt (16') eine zueinander im Wesentlichen
parallele Führung der Materialbahn mit Bewegungsgeschwindigkeitskomponenten der Materialbahn
(18) in zueinander entgegengesetzten Horizontalrichtungen vorsehen.