[0001] Die Erfindung betrifft eine Tür mit einer Einbaumechanik für ein gegenüber einer
Türzarge zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung verstellbares Türblatt
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine derartige Tür ist aus der
US 4 210 349 bekannt und umfasst eine Einbaumechanik mit einem Gehäuse, in dem ein Klauenriegel
schwenkbar gelagert ist, welcher in Schließstellung des um eine Schwenkachse schwenkbaren
Türblatts mit einer ein Arretiermittel darstellenden Rolle in Eingriff steht. An dem
Klauenriegel ist ein in Form einer Druckfeder ausgebildetes Stellmittel angelenkt,
das eine Stellkraft auf den Klauenriegel ausübt und das den Klauenriegel in Abhängigkeit
von dessen Stellung bezüglich eines Totpunkts in eine seiner beiden Endlagen vorspannt.
Diese Einbaumechanik ist auf eine Sichtfläche eines Türrahmens bzw. einer Türzarge
aufgesetzt, wohingegen das als Rolle ausgebildete Arretiermittel an einem Ausleger
angeordnet ist, der von dem Türblatt absteht. Diese Einbaumechanik genügt aufgrund
ihrer Anordnung auf Sichtflächen der Tür keinen hohen optischen Ansprüchen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Türe der einleitend genannten Gattung
mit gegenüber dem Stand der Technik optimierten und bediensicheren Öffnungs- und Schließeigenschaften
bei gleichzeitig optisch anmutender Integration der Einbaumechanik zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Tür mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß wird mithin eine Tür mit einer Einbaumechanik für ein gegenüber einer
Türzarge zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung verstellbares Türblatt
vorgeschlagen, umfassend ein Einbaugehäuse und eine in dem Einbaugehäuse angeordnete
Greifeinrichtung, die in Schließstellung oder Öffnungsstellung des Türblatts mit einem
Arretiermittel in Eingriff steht und beim Überführen des Arretiermittels aus einer
Wartestellung in die Eingriffsstellung mittels eines Stellmittels ein Moment auf das
Türblatt ausübt. Die in dem Einbaugehäuse angeordnete Greifeinrichtung ist in einer
randseitigen Ausnehmung des Türblatts angeordnet?
[0006] Beispielsweise umfasst die Greifeinrichtung einen schwenkbar gelagerten Klauenriegel,
der in Schließstellung oder Öffnungsstellung des Türblatts mit einem Arretiermittel
in Eingriff steht und der eine Lageranordnung aufweist, die eine Übertotpunkt-Lagerung
bildet, und an dem ein Stellmittel angelenkt ist, das eine Stellkraft auf den Klauenriegel
ausübt und das den Klauenriegel in Abhängigkeit von dessen Stellung gegenüber einer
Totpunktlage in eine seiner beiden Endlagen vorspannt. Der Klauenriegel ist um eine
Schwenkachse schwenkbar, die rechtwinkelig zur Ebene des Türblatts ausgerichtet ist.
[0007] Bei der Einbaumechanik nach der Erfindung ist das Einbaugehäuse der Einbaumechanik
mithin in das Türblatt integriert und zwar vorzugsweise derart, dass die vorzugsweise
als Klauenriegel ausgebildete Greifeinrichtung in einer Ebene betätigt bzw. verschwenkt
wird, die parallel zur Ebene des Türblatts ausgerichtet ist. Die übliche Dicke eines
Türblatts ist ausreichend, um das Einbaugehäuse samt Greifeinrichtung bzw. Klauenriegel
aufzunehmen, so dass das Einbaugehäuse von außen in Einbaulage der Tür im Wesentlichen
nicht sichtbar ist. Es ist allein erforderlich, bei einem üblichen Türblatt an dessen
oberen und/oder unteren Rand eine Ausnehmung bzw. Aussparung auszubilden, in die die
Einbaumechanik bzw. deren Einbaugehäuse eingesetzt werden kann.
[0008] Die Einbaumechanik der Tür nach der Erfindung ermöglicht es also, dass das betreffende
Türblatt in seiner Öffnungsstellung oder in seiner Schließstellung durch Zusammenwirken
der Greifeinrichtung und des Arretiermittels zum einen eine der entsprechenden Stellung
zugeordnete Arretierung und zum anderen eine Unterstützung der Öffnungs- bzw. Schließbewegung
erfährt. Die Arretierung kann verhindern, dass das Türblatt beispielsweise durch eine
Windböe oder dergleichen in ungewollter Weise in seine Öffnungs- bzw. Schließstellung
gebracht wird.
[0009] Bei einer optisch besonders ansprechenden Ausführungsform der Tür nach der Erfindung
ist die randseitige Ausnehmung am oberen Rand des Türblatts angeordnet. Die Einbaumechanik
kann damit im Wesentlichen ohne Beeinträchtigung des optischen Erscheinungsbildes
der Tür in deren Konstruktion integriert werden.
[0010] Bei einer speziellen Ausführungsform der Tür nach der Erfindung erfährt das Arretiermittel
beim Verstellen des Türblatts zwischen seiner Schließstellung und seiner Öffnungsstellung
einen Versatz gegenüber der Greifeinrichtung parallel zur Ebene des Türblatts, das
heißt parallel zur Schwenkebene des Klauenriegels. Bei der Tür nach der Erfindung
kann es sich dann entweder um eine an der Türzarge anschlagende Schwenktür oder anschlagfreie
Pendeltür handeln, bei der das Arretiermittel beim Verschwenken des Türblatts verfahren
wird, oder um eine Schiebetür handeln, bei der das Arretiermittel an der Türzarge
fixiert ist.
[0011] Insbesondere wenn das Türblatt verschwenkbar ausgebildet ist, ist bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Tür nach der Erfindung an dem Rand, an dem das Einbaugehäuse der
Einbaumechanik angeordnet ist, eine Führungsschiene für einen Stell- bzw. Steuerschlitten
ausgebildet, an dem das beispielsweise als Zapfen oder Rolle ausgebildete Arretiermittel
angeordnet ist und an dem ein Steuerhebel angelenkt ist, der mit seinem dem Stellschlitten
abgewandten Ende an der Türzarge angelenkt ist. Beim Verschwenken des Türblatts erfährt
damit der Stellschlitten zwangsgesteuert eine Bewegung parallel zur Ebene des Türblatts,
so dass das Arretiermittel bei entsprechender Schwenkstellung, vorzugsweise in Schließstellung
oder Öffnungsstellung des Türblatts, mit der entsprechend angeordneten Greifeinrichtungsmechanik
zusammenwirken kann.
[0012] Bei einer speziellen Ausführungsform der Tür nach der Erfindung ist die Einbaumechanik
der Schließstellung des Türblatts zugeordnet. Denkbar ist es aber auch, dass eine
im Sinne der Erfindung ausgebildete Einbaumechanik zusätzlich oder alternativ der
Öffnungsstellung des Türblatts zugeordnet ist, so dass auch diese Stellung mittels
einer Greifeinrichtung, insbesondere mittels eines Klauenriegels arretierbar ist.
[0013] Der Steuerschlitten ist vorzugsweise über ein Gleitlager und/oder ein Rollenlager
in der Führungsschiene geführt.
[0014] Wenn die Greifeinrichtung der Schließstellung des Türblatts zugeordnet ist, ist es
vorteilhaft, dass der Steuerschlitten in der Öffnungsstellung des Türblatts mit einem
in der Führungsschiene angeordneten Dämpfungs- und/oder Halteelement zusammenwirkt.
Dieses kann als Klammer ausgebildet sein, in die ein korrespondierend ausgebildeter
Vorsprung des Steuerschlittens bei Erreichen der Öffnungsstellung einfährt und beim
Verschwenken des Türblatts in Schließstellung durch Ausüben einer die Haltekraft des
Dämpfungs- und/oder Halteelements überwindenden Schließkraft gelöst werden kann.
[0015] Um die Einbaumechanik im eingebauten Zustand an die am Einbauort gegebenen Erfordernisse
anpassen zu können, ist der Anlenkpunkt des Hebels an den Steuerschlitten vorzugsweise
zumindest parallel zur Erstreckung der Führungsschiene verstellbar.
[0016] Um die Einbaumechanik mit möglichst geringem Aufwand und in Form einer Baueinheit
in das entsprechende Türblatt einsetzen zu können, ist die Führungsschiene vorzugsweise
Bestandteil des Einbaugehäuses.
[0017] Um die von der Greifeinrichtung dem Türblatt aufgezwungene Bewegung dämpfen zu können,
ist die insbesondere als Klauenriegel ausgebildete Greifeinrichtung vorzugsweise mit
einer Dämpfungseinrichtung versehen, die dem Stellmittel entgegenwirkt.
[0018] Das Dämpfungsmittel für die Greifeinrichtung ist beispielsweise eine schwenkbar an
dem Einbaugehäuse gelagerte Gasdruckfeder, deren Stellkraft geringer ist als diejenige
des Stellmittels.
[0019] Das Stellmittel der Greifeinrichtung ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Tür nach der Erfindung eine Druckfeder, insbesondere eine Gasdruckfeder, deren Kolben
oder deren Kolbengehäuse mit dem Klauenriegel verbunden ist.
[0020] Die Greifeinrichtung ist insbesondere ein bistabiles Element, dessen beide Endstellungen
beispielsweise jeweils durch einen von einer Wand des Einbaugehäuses gebildeten Anschlag
gebildet sein können.
[0021] Zumindest einer der Anschläge der Greifeinrichtung kann mit einem geräuschmindernden
Dämpfmaterial versehen sein, so dass eine Betätigung der Einbaumechanik im Wesentlichen
keine störenden Geräusche erzeugt.
[0022] Der Begriff Türzarge ist im vorliegenden Fall in seinem breitesten Sinne zu verstehen.
Dies bedeutet, dass auch ein Türrahmen von diesem Begriff abgedeckt ist, der beispielsweise
nur einen am oberen Rand der Türe angeordneten Schenkel aufweist, an dem entweder
bei einer Schiebetüre das Arretiermittel fixiert ist oder bei einer Schwenktüre der
Steuerhebel angelenkt ist. Die beiden anderen vertikal angeordneten Schenkel des Türrahmens
können dann auch von einer Gebäudemauer oder dergleichen gebildet sein.
[0023] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung
sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
[0024] Zwei Ausführungsbeispiele einer Tür mit einer Einbaumechanik für ein gegenüber einer
Türzarge zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung verstellbares Türblatt
sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Tür mit einer Türzarge und einem als Türflügel ausgebildeten Türblatt in dessen
Öffnungsstellung;
- Fig. 2
- das Türblatt mit einer Einbaumechanik in der Öffnungsstellung des Türblatts;
- Fig. 3
- eine Fig. 2 entsprechende Ansicht, jedoch in einer Kontaktposition eines Arretiermittels
der Einbaumechanik;
- Fig. 4
- eine ebenfalls Fig. 2 entsprechende Ansicht, jedoch in Schließstellung des Türblatts;
- Fig. 5
- eine Ansicht der Tür von oben in komplett geöffnetem Zustand des Türblatts;
- Fig. 6
- eine Fig. 5 entsprechende Ansicht, jedoch im halb geöffneten Zustand des Türblatts;
- Fig. 7
- eine Fig. 5 entsprechende Ansicht, jedoch in Kontaktposition des Arretiermittels;
- Fig. 8
- ebenfalls eine Fig. 5 entsprechende Ansicht, jedoch in Schließstellung des Türblatts;
- Fig. 9
- einen Steuerschlitten und einen Steuerhebel der Einbaumechanik in einer Seitenansicht;
- Fig. 10
- eine Draufsicht des Steuerschlittens und des Steuerhebels;
- Fig. 11
- eine schematische Seitenansicht einer als Schiebetür ausgebildeten Tür nach der Erfin-
dung in Warteposition eines Klauenriegels;
- Fig. 12
- eine Fig. 11 entsprechende Ansicht, jedoch in Kontaktposition des Klauenriegels; und
- Fig. 13
- eine Fig. 11 entsprechende Ansicht, jedoch in Schließstellung des Türblatts.
[0025] In Fig. 1 ist eine Türe 10 dargestellt, die mit einem um eine Schwenkachse 12 schwenkbaren
Türblatt 14 ausgebildet ist, der an einem Türrahmen bzw. einer Türzarge 16 gelagert
ist.
[0026] Die Türe 10 ist im Bereich ihres oberen Randes mit einer in den Figuren 2 bis 10
detailliert dargestellten Einbaumechanik 18 versehen, die die Schließbewegung des
Türblatts 14 kurz vor Erreichen der Endstellung bzw. der Schließstellung dämpft und
dessen Schließstellung sichert.
[0027] Die Einbaumechanik 18 umfasst ein Einbaugehäuse 20, das in eine korrespondierende
Ausnehmung am oberen Rand des Türblatts 14, das heißt an dem in Schließstellung mit
dem oberen Schenkel der Türzarge 16 zusammenwirkenden Rand des Türblatts 14 eingesetzt
ist und beidseits von den Wandungen des Türblatts 14 überdeckt ist.
[0028] In dem Einbaugehäuse 20 ist ein in einer vertikalen, das heißt zur Ebene des Türblatts
14 parallelen Ebene schwenkbar gelagerter Klauenriegel 22 angeordnet, der stirnseitig
mit einer Ausnehmung 24 zum Eingriff eines als Bolzen oder dergleichen ausgebildeten
Arretiermittels 26 ausgebildet ist.
[0029] Der eine Greifeinrichtung darstellende Klauenriegel 22, der um eine von einem Lagerbolzen
28 gebildete Schwenkachse schwenkbar ist, ist zum einen über einen Gelenkpunkt 34,
der an einem Hebelabschnitt 36 des Klauenriegels 22 ausgebildet ist, mit einem hier
als Gasdruckfeder, ausgebildeten Stellmittel 32 verbunden, das an einer gehäusefesten
Lagerachse 30 schwenkbar gelagert ist. Zum anderen ist der Klauenriegel 22 über einen
weiteren Gelenkpunkt 38 mit einem Dämpfungszylinder 40 verbunden, der ebenfalls über
eine Lagerachse 42 gehäusefest schwenkbar gelagert ist. Der Dämpfungszylinder 42 kann
ebenfalls eine Gasdruckfeder sein, dessen Federkraft aber kleiner ist als diejenige
der als Stellmittel ausgebildeten Gasdruckfeder 32. Die von dem Dämpfungszylinder
40 und dem Stellmittel 32 auf den Klauenriegel 22 ausgeübten Kräfte sind des Weiteren
durch die Position der Gelenkpunkte 34 und 38 und die hieraus resultierenden Hebelverhältnisse
festgelegt.
[0030] Am Einbaugehäuse 20 ist oberseitig eine Führungsschiene 44 angeordnet, die entlang
des oberen Rands des Türblatts 14 verläuft und in der ein Steuerschlitten 46 verschiebbar
geführt ist, an welchem das als Steuerzapfen wirkende Arretiermittel 26 ausgebildet
ist, das sich quer zur Erstreckung der Führungsschiene 44 erstreckt. Der Steuerschlitten
46 ist im vorliegenden Fall über Rollen 48 in der Führungsschiene 44 geführt.
[0031] An dem Steuerschlitten 46 ist oberseitig über einen einstellbaren Gelenkpunkt 50
ein Steuerhebel 52 angelenkt, der mit seinem dem Steuerschlitten 46 abgewandten Ende
über ein Schwenklager 54 am oberen Schenkel der Türzarge 16 angelenkt ist.
[0032] An seiner dem Klauenriegel 22 abgewandten Stirnseite ist der Steuerschlitten 46 des
Weiteren mit einer Rastlasche 56 versehen, die zur Festlegung der maximalen Öffnungsstellung
des Türblatts 14 mit einer hier nicht näher dargestellten, in der Führungsschiene
44 verstellbar angeordneten Klemmeinrichtung zusammenwirkt. Diese Klemmeinrichtung
kann auch zur Dämpfung des der Öffnungsstellung zugeordneten Anschlags dienen.
[0033] Der Klauenriegel 22 der Einbaumechanik 18 ist ein bistabiles Element, dessen beide
Endstellungen zum einen durch einen Anschlag 58 und zum anderen durch einen Anschlag
60 definiert sind. Die jeweilige Endstellung, in die der bistabile Klauenriegel 22
schnappt, ist durch die Drehstellung des Klauenriegels 22 bezüglich einer Totpunktlage
vorgegeben und wird jeweils durch die Wirkung des als Gasdruckfeder ausgebildeten
Stellmittels 32 erreicht.
[0034] Wenn das Türblatt 14 ausgehend von der beispielsweise in Fig. 2 dargestellten Öffnungsstellung
manuell in Richtung seiner beispielsweise in Fig. 4 dargestellten Schließstellung
verschwenkt wird, greift das Arretiermittel 26 kurz vor Erreichen der Schließstellung,
beispielsweise bei einem Öffnungswinkel von 25°, in die Ausnehmung 24 des sich in
einer ersten Endstellung befindlichen Klauenriegels 22 ein. Diese erste Endstellung
wird durch das von der Gasdruckfeder 32 auf den Klauenriegel 22 ausgeübte Drehmoment
gesichert.
[0035] Durch das Eingreifen des Arretiermittels 26 in die Ausnehmung 24 des Klauenriegels
22 wird ein der Gasdruckfeder 32 entgegen wirkendes Drehmoment auf den Klauenriegel
22 ausgeübt, bis der Klauenriegel 22 einen Totpunkt überschreitet bzw. eine Übertotpunktlage
einnimmt, so dass er dann durch das von der Gasdruckfeder 32 ausgeübte, die Schließbewegung
des Türblatts unterstützende Drehmoment in Richtung der in Fig. 4 dargestellten, zweiten
Endstellung verschwenkt wird, in welcher das Türblatt 14 in der Schließstellung gesichert
bzw. arretiert ist. Die zweite Endstellung des Klauenriegels 22 ist durch den Anschlag
des Türblatts 14 an der Türzarge 16 definiert. Von dem Stellmittel 32 wird also eine
Kraft in den Klauenriegel 22 eingeleitet, die durch die resultierende Linearbewegung
des Steuerschlittens 46 über den an der Türzarge angelenkten Steuerhebel 52 in ein
auf das Türblatt 14 wirkendes Drehmoment um die Schwenkachse 12 umgesetzt wird.
[0036] Die Schwenkbewegung des Klauenriegels 22 zwischen der in Fig. 2 dargestellten ersten
Endstellung und der in Fig. 4 dargestellten zweiten Endstellung wird durch den Dämpfungszylinder
40 gedämpft, so dass ein hartes Zuschlagen des Türblatts 14 verhindert wird, was wiederum
die Verletzungsgefahr für Personen, insbesondere für Kinder, minimiert.
[0037] Beim Öffnen des Türblatts 14 wird der Klauenriegel 22 durch das Verfahren des Steuerschlittens
46, das durch das Schwenkverhalten des Steuerhebels 52 ausgelöst wird, entgegen der
Wirkung der Gasdruckfeder 32 bis in eine Übertotpunktlage verschwenkt. Dann schnappt
der Klauenriegel 22 durch das von der Gasdruckfeder 32 nun in entgegen gesetzter Drehrichtung
wirkende Drehmoment in seine erste Endlage, so dass das. Arretiermittel 26 freigegeben
wird und das Türblatt 14 in seine Öffnungsstellung verschwenkt werden kann. Die Bewegung
des Klauenriegels 22 wird wiederum durch den Dämpfungszylinder 40 gedämpft, der dem
Stellmittel 32 entgegenwirkt.
[0038] Die jeweilige Position des Steuerschlittens 46 in der Führungsschiene 44 ist abhängig
von der Schwenkstellung des Türblatts 14 gegenüber der Türzarge.
[0039] In den Figuren 11 bis 13 ist eine zweite Ausführungsform einer Türe 70 dargestellt,
die als Schiebetür ausgebildet ist und ein Türblatt 14' aufweist, das gegenüber einem
mit einer Führungsschiene 72 versehenen Türrahmen 16' verschiebbar geführt ist.
[0040] Die Türe 70 weist entsprechend den Ausführungsformen nach den Figuren 1 bis 10 eine
Einbaumechanik 18' auf, die mit einem Klauenriegel 22 versehen ist, der um einen Lagerbolzen
28 in einer Ebene verschwenkbar ist, die parallel zur Ebene des Türblatts 14' angeordnet
ist. Der Klauenriegel 22 der Tür 70 ist entsprechend mit einem als Gasdruckfeder ausgebildeten
Stellmittel 32 und einem Dämpfungszylinder 40 versehen, der der Stellkraft des Stellmittels
32 entgegen wirkt.
[0041] Ein Gehäuse 20' der Einbaumechanik 18 ist am oberen Rand des Türblatts 14' in eine
korrespondierende Ausnehmung eingesetzt und weist oberseitig eine Führungsschiene
74 auf, in welche ein an der Führungsschiene 72 angeordnetes Arretiermittel 26' bei
Erreichen der Schließstellung des Türblatts 14 geführt ist.
[0042] Entsprechend der Ausführungsform nach den Figuren 1 bis 10 bewirkt ein Verfahren
des Türblatts 14' in Richtung seiner in Fig. 13 dargestellten Schließstellung gemäß
einem Pfeil X, dass der Klauenriegel 22 mit seiner Ausnehmung 24 an dem Arretiermittel
26' anschlägt und beim Weiterverfahren in die Schließstellung hierdurch ein Drehmoment
auf den Klauenriegel 22 entgegen der Federkraft der Gasdruckfeder 32 ausgeübt wird.
Bei Erreichen einer Übertotpunktlage des Klauenriegels 22 wirkt dann aber die Gasdruckfeder
32 derart, dass in den Klauenriegel 22 ein die Schließbewegung des Türblatts 14 unterstützendes
Drehmoment in den Klauenriegel 22 eingetragen wird. Dieses Drehmoment wird durch den
Dämpfungszylinder 40 gedämpft, so dass ein hartes Zuschlagen des Türblatts 14' verhindert
wird.
[0043] Das Türblatt 14' weist an seinem oberen Rand des Weiteren Rollen 71 auf, die in der
Führungsschiene 72 geführt sind.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 10
- Türe
- 12
- Schwenkachse
- 14
- Türblatt
- 16
- Türzarge
- 18
- Einbaumechanik
- 20
- Einbaugehäuse
- 22
- Klauenriegel
- 24
- Ausnehmung
- 26
- Arretiermittel
- 28
- Lagerbolzen
- 30
- Lagerachse
- 32
- Stellmittel
- 34
- Gelenkpunkt
- 36
- Hebelabschnitt
- 38
- Gelenkpunkt
- 40
- Dämpfungszylinder
- 42
- Lagerachse
- 44
- Führungsschiene
- 46
- Steuerschlitten
- 48
- Rolle
- 50
- Gelenkpunkt
- 52
- Steuerhebel
- 54
- Schwenklager
- 56
- Rastlasche
- 58
- Anschlag
- 60
- Anschlag
- 70
- Türe
- 71
- Rollen
- 72
- Führungsschiene
- 74
- Führungsschiene
1. Tür (10) mit einer Einbaumechanik (18) für ein gegenüber einer Türzarge (16) zwischen
einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung verstellbares Türblatt (14), umfassend
ein Einbaugehäuse (20) und eine in dem Einbaugehäuse (20) angeordnete Greifeinrichtung
(22), die in Schließstellung oder Öffnungsstellung des Türblatts (14) mit einem Arretiermittel
(26) in Eingriff steht und beim Überführen des Arretiermittels aus einer Wartestellung
in die Eingriffsstellung mittels eines Stellmittels (32) ein Moment auf das Türblatt
(14) ausübt, dadurch gekennzeichnet, dass die in dem Einbaugehäuse (20) angeordnete Greifeinrichtung (22) in einer randseitigen
Ausnehmung des Türblatts (14) angeordnet ist.
2. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die randseitige Ausnehmung am oberen Rand des Türblatts (14) angeordnet ist.
3. Tür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretiermittel (26) bei Verstellen des Türblatts (14) zwischen seiner Schließstellung
und seiner Öffnungsstellung einen Versatz gegenüber der Greifeinrichtung (22) parallel
zur Ebene des Türblatts (14) erfährt.
4. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Türblatt (14) verschwenkbar ist und an dem Rand, an dem das Einbaugehäuse (20)
der Einbaumechanik (18) angeordnet ist, eine Führungsschiene (44) für einen Steuerschlitten
(46) aufweist, an dem das Arretiermittel (26) ausgebildet ist und an dem ein Hebel
(52) angelenkt ist, der mit seinem dem Steuerschlitten (46) abgewandten Ende an der
Türzarge (16) angelenkt ist.
5. Tür nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerschlitten (46) über Gleitlager und/oder Rollenlager in der Führungsschiene
(44) geführt ist.
6. Tür nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerschlitten (46) in der Öffnungsstellung des Türblatts mit einem in der Führungsschiene
(44) angeordneten Dämpfungs- und/oder Halteelement zusammenwirkt.
7. Tür nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlenkpunkt des Hebels (52) an den Steuerschlitten (46) parallel zur Ersteckung
der Führungsschiene (44) verstellbar ist.
8. Tür nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (44) Bestandteil des Einbaugehäuses (20) ist.
9. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifeinrichtung einen schwenkbar gelagerten Klauenriegel (22) umfasst, der in
Schließstellung oder Öffnungsstellung des Türblatts (14) mit dem Arretiermittel (26)
in Eingriff steht, der eine Lageranordnung aufweist, die eine Übertotpunkt-Lagerung
bildet, und an dem das Stellmittel (32) angelenkt ist, das eine Stellkraft auf den
Klauenriegel (22) ausübt und diesen in Abhängigkeit von der Schwenkstellung in eine
seiner beiden Endlagen vorspannt, und der um eine Schwenkachse schwenkbar ist, die
rechtwinkelig zur Ebene des Türblatts (14) ausgerichtet ist.
10. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifeinrichtung (22) mit einer Dämpfungseinrichtung (40) versehen ist, die dem
Stellmittel (32) entgegenwirkt.
11. Tür nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungsmittel (40) für die Greifeinrichtung (22) eine schwenkbar an dem Einbaugehäuse
(20) gelagerte Gasdruckfeder ist, deren Stellkraft geringer ist als diejenige des
Stellmittels (32).
12. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellmittel (32) der Greifeinrichtung (22) eine Druckfeder, insbesondere eine
Gasdruckfeder ist, deren Kolben mit der Greifeinrichtung (22) verbunden ist.
13. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifeinrichtung (22) ein bistabiles Element ist.
14. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschlag der Greifeinrichtung (22) mit einem geräuschmindernden Dämpfungsmaterial
versehen ist.
15. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Einbaumechanik (18) der Schließstellung des Türblatts (14) zugeordnet ist.