[0001] Die Erfindung betrifft eine Hydrauliksteuerung gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Derartige Hydrauliksteuerungen werden u.a. in landwirtschaftlichen Fahrzeugen, wie
Hydraulikpflügen, oder in Schneepflügen, Tieflochbohrem, oder dgl. verwendet, wobei
die absperrende Neutralstellung des Dreistellungs-Schiebersteuerventils den Hydromotor
hydraulisch blockiert, sobald er gegen die oder unter der Last in eine bestimmte Position
gebracht wurde. Nun gibt es für solche Hydrauliksteuerungen, insbesondere in den obenerwähnten
Fahrzeugen, auch das Erfordernis, die hydraulische Blockierung, gegebenenfalls ohne
Verstellung des Hydromotors aufzuheben, und zwar bei im Betrieb befindlicher Pumpe,
oder sogar eine Schwimmstellung einzustellen, in der sich der Hydromotor ohne Pumpendruck
verstellen lässt. Da auch die hydraulische Blockierung erforderlich ist, lässt sich
kein Dreistellungs-Schiebersteuerventil mit nichtabsperrender Neutralstellung benutzen,
sondern es werden bisher zusätzliche hydraulische Komponenten in die Hydrauliksteuerung
integriert, die es ermöglichen, bei Bedarf einen großquerschnittigen Abströmweg zum
Reservoir zu öffnen, um zumindest eine Arbeitsfluidseite des Hydromotors zu entlasten.
Dies kann beispielsweise ein zweites Dreistellungs-Schiebersteuerventil sein, oder
ein externes Element, was jedoch zusätzlichen und kostenintensiven Mehraufwand bedeutet.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, ein Vierstellungs-Schiebersteuerventil vorzusehen,
das ebenfalls hohen Aufwand bedingt und speziell als Regelventil den Nachteil haben
kann, dass die nutzbaren Regelhübe verkürzt sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hydrauliksteuerung der eingangs genannten
Art anzugeben, die ohne kostenintensive Zusatz-Hydraulikkomponenten mit einem Dreistellungs-Schiebersteuerventil
mit absperrender Neutralstellung dennoch die aktive Entlastung zumindest einer Arbeitsfluidseite
des Hydromotors erlaubt.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß wird mittels der mit dem Arbeitsfluid-Abströmweg ausgestatteten,
also geringfügig gegenüber einer meist ohnedies vorgesehenen Druckwaage modifizierten
oder einer für diesen Zweck eingeordneten Druckwaage auf der Druckseite sozusagen
eine fiktive vierte Steuerstellung für das Dreistellungs-Schiebersteuerventil realisiert,
um den Hydromotor aktiv entlasten zu können (Schwimmstellung). Dazu werden keine zusätzlichen
kostenintensiven Hydraulikkomponenten benötigt, obwohl die Hydrauliksteuerung so arbeitet,
als enthielte sie ein Vierstellungs-Schiebersteuerventil. Sobald die Druckwaage durch
aktive Entlastung des Lastdrucksignalkreises zur Absperrstellung gebracht wird, ist
der Arbeitsfluid-Abströmweg zum Reservoir freigegeben, und kann zumindest eine Arbeitsfluidseite
des Hydromotors in einer Steuerstellung des Dreistellungs-Schiebersteuerventils außerhalb
der Neutralstellung gewollt und aktiv entlastet werden.
[0006] Für diese mit meist ohnedies vorhandenen Komponenten der Hydrauliksteuerung, die
nur geringfügig und kostengünstig modifiziert wird, geschaffene Entlastungsmöglichkeit
gibt es mehrere Varianten.
[0007] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform wird der Lastdrucksignalkreis wahlweise über
wenigstens einen in einer Steuerstellung des Dreistellungs-Schiebersteuerventils freigebbaren
Steuerdruck-Abströmweg im Dreistellungs-Schiebersteuerventil zum Reservoir entlastet.
Dieser Steuerdruck-Abströmweg lässt sich mit geringem baulichen Aufwand im Dreistellungs-Schiebersteuerventil
realisieren, ohne den Regelhub dieser Steuerstellung spürbar zu verkürzen, in der
dieser Steuerdruck-Abströmweg freigegeben wird. Denn es braucht kein großer Querschnitt
geöffnet zu werden, sondern nur ein Querschnitt, der zur Entlastung des Steuerdrucks
des Lastdruck-Signalkreises ausreicht. Der großquerschnittige Abströmweg für das Arbeitsfluid
wird hingegen in der Druckwaage geöffnet.
[0008] Bei einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform wird der Lastdruck-Signalkreis wahlweise
über eine zwischen dem Reservoir und dem Dreistellungs-Steuerventil angeordnete Sekundärdruckbegrenzung
des Hydromotors zum Reservoir entlastet. Die Sekundärdruckbegrenzung ist gegebenenfalls
ohnedies existente Ausstattung der Hydrauliksteuerung und wird für die zusätzliche
Aufgabe der Druckentlastung des Hydromotors mit einem Magnetventil, zweckmäßig einem
Proportionalmagnetventil, modifiziert.
[0009] Bei einer weiteren, zweckmäßigen Ausführungsform wird der Lastdrucksignalkreis wahlweise
über eine zwischen dem Hydromotor und dem Reservoir bzw. zwischen dem Hydromotor und
dem Dreistellungs-Schiebersteuerventil angeordnete Entlastungsvorrichtung entlastet.
Der zusätzliche Aufwand für diese Entlastungsvorrichtung ist gering. Gegebenenfalls
ist diese Entlastungsvorrichtung oder ist eine Hauptkomponente dieser Entlastungsvorrichtung,
z.B. zum Bereitstellen einer Schock- oder Sicherheitsfunktion, ohnedies vorhanden.
[0010] Besonders zweckmäßig ist mit dem Arbeitsfluid-Abströmweg in der Druckwaage nicht
nur eine Auf/Zu- sondern sogar eine Druckminderungs-Funktion bis auf einen von einer
Regelfeder der Druckwaage begrenzten Minimaldruck erzeugbar. Dies bedeutet, dass die
Druckentlastung der zumindest einen Arbeitsfluidseite des Hydromotors sehr feinfühlig
bis auf einen jeweils zweckmäßigen Wert ausführbar ist. Die mit dem zusätzlichen Arbeitsfluid-Abströmweg
ausgestattete Druckwaage, die diesen Abströmweg in der Absperrstellung freimacht,
erfüllt somit bei der Entlastung sozusagen die Funktion eines regelnden Druckminderventils,
und sonst eines proportionalen Zulaufreglers. Damit ist gemeint, dass die Druckwaage
grundsätzlich in Abhängigkeit von der Federkraft der Regelfeder und den Drücken als
normaler Zulaufregler arbeitet, jedoch durch eine Beeinflussung des Lastdrucksignals
alternativ auch als proportionaler Zulaufregler arbeiten kann, beispielsweise um eine
geringere Druckdifferenz einzustellen als beim normalen Arbeiten.
[0011] Bei der Ausführungsform, bei der die Sekundärdruckbegrenzung oder die Entlastungsvorrichtung
für die Druckentlastung der zumindest einen Arbeitsfluidseite des Hydromotors verwendet
wird, ist wenigstens ein Proportionalmagnet-Ventil, vorzugsweise ein Proportionalmagnet-Sitzventil,
stromab einer Drossel vorgesehen, und wird das Lastdrucksignal für die Druckwaage
zwischen der Drossel und dem Proportionalmagnet-Ventil abgegriffen. Über das Proportionalmagnet-Ventil
lässt sich im Zusammenspiel mit der Drossel eine exakt vorherbestimmbare Entlastung
des Drucksignals für die Druckwaage vornehmen, und wird die Druckwaage entsprechend
moduliert schließlich bis in die volle Absperrstellung gebracht.
[0012] Um eine lastunabhängige Regelung des Hydromotors zu erzielen, ist das Dreistellungs-Schiebersteuerventil
zweckmäßig ein Druckregel-Steuerventil mit Lastdrucksignal-Abgriff. In der Ausführungsform,
in der der Steuerdruck-Abströmweg zum Reservoir im Dreistellungs-Schiebersteuerventil
geöffnet werden kann, befindet sich dieser Steuerdruck-Abströmweg in einem Kolbenschieber
am Ende oder außerhalb des Regelbereiches des Kolbenschiebers in der Steuerstellung,
in der die Druckentlastung des Hydromotors bewirkt wird. Auf diese Weise wird, da
mit einer sehr kleinen Stellbewegung nur ein sehr kleiner Querschnitt freigegeben
werden muss, der Regelhub in dieser Steuerstellung nicht spürbar verkürzt.
[0013] In der Ausführungsform, in der die Sekundärdruckbegrenzung zum Entlasten des Lastdrucksignals
eingesetzt wird, ist die Sekundärdruckbegrenzung zumindest für die auf diese Weise
zu entlastende Arbeitsfluidseite des Hydromotors vorgesehen, oder sind, zweckmäßig,
Sekundärdruckbegrenzungen für beide Arbeitsfluidseiten des Hydromotors vorgesehen.
[0014] Dies ermöglicht es, den Sekundärdruck für beide Arbeitsfluidseiten des Hydromotors
unterschiedlich einzustellen, und wahlweise, d.h. bei Bedarf, zusätzlich zumindest
eine Arbeitsfluidseite zu entlasten.
[0015] Bei der Ausführungsform mit der getrennt angeordneten Entlastungsvorrichtung kann
diese in einer Lastdrucksignalleitung platziert sein, die an zumindest eine Arbeitsfluidseite
des Hydromotors angeschlossen ist. Vorzugsweise, ist diese Lastdrucksignalleitung
sogar über ein Wechselventil lastdruckabhängig selbsttätig an jede Arbeitsfluidseite
des Hydromotors anschließbar, um für die Druckwaage einen bzw. den jeweils höheren
Lastdruck abzugreifen.
[0016] Sobald der Hydromotor aktiv an beiden Arbeitsfluidseiten zum Reservoir entlastet
ist, lässt er sich unter einer Last oder/und mittels des weiteren Hydromotors verstellen,
und zwar so, als ob sein Dreistellungs-Schiebersteuerventil auch eine weitere, nicht
absperrende Neutralstellung hätte.
[0017] Zweckmäßig wird diejenige Arbeitsfluidseite des Hydromotors über die Druckwaage entlastet,
die in der entsprechenden Steuerstellung des Dreistellungs-Schiebersteuerventils nicht
ohnedies zum Reservoir entlastet ist. Auf diese Weise wird eine Schwimmstellung des
Hydromotors eingestellt, da beide Arbeitsfluidseiten gleich oder im Wesentlichen gleich
druckentlastet werden. Dies ist beispielsweise besonders zweckmäßig für einen Hydromotor,
der als Differentialzylinder ausgebildet ist und unterschiedliche Druckbeaufschlagungsflächen
in den kolbenseitigen und kolbenstangenseitigen Kammern sowie unterschiedlich große
zu verdrängende Fluidvolumina hat.
[0018] Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform einer Hydrauliksteuerung mit einer
eigenständigen Entlastungsvorrichtung für einen Lastdrucksignalkreis, und
- Fig. 2
- ein Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform einer Hydrauliksteuerung mit zwei
unterschiedlichen, gegebenenfalls kombiniert nutzbaren Lastdrucksignalkreis-Entlastungen.
[0019] Die Fig. 1 und 2 illustrieren Ausführungsformen von zumindest ein Dreistellungs-Schiebersteuerventil
3, 3' enthaltenden Hydrauliksteuerungen S, wie sie beispielsweise in Fahrzeugen verwendbar
sind, insbesondere in landwirtschaftlichen Fahrzeugen, Straßendienstfahrzeugen oder
dgl.. Speziell kommen hierfür Hydraulikpflüge, Schneepflüge, Tieflochbohrer oder ähnliche
Geräte mit wenigstens einem lastbewegenden Hydromotor M, M' in Frage, obwohl die Hydrauliksteuerung
auch andere Einsatzfälle hat, insbesondere, wenn ein Hydromotor M sowohl hydraulisch
blockierbar als auch hydraulisch entlastbar sein muss.
[0020] In der Ausführungsform in Fig. 1 bewegt der Hydromotor M, z.B. ein Differentialzylinder,
eine Last L, die hier in Einfahrrichtung des Differentialzylinders wirkt. Die Last
L kann beispielsweise ein Schneepflug, ein Hydraulikpflug oder ein Tieflochbohrer
sein. Beide Arbeitsfluidseiten des Hydromotors M sind über Arbeitsleitungen 1, 2 an
entsprechende Anschlüsse des Dreistellungs-Schiebersteuerventils 3 angeschlossen,
in der gezeigten Ausführungsform, eines Dreistellungs-Druckregel-Schiebersteuerventils
3 (angedeutet durch die beiden parallelen Linien oberhalb und unterhalb des Symbolblocks).
Das Dreistellungs-Schiebersteuerventil 3 ist an einem Druckanschluss 10 über eine
Druckleitung 5 an eine Pumpe P (mit Rückschlagventil) und eine Dreiwege-Druckwaage
4 angeschlossen, und parallel dazu an ein Reservoir R. Die Dreiwege-Druckwaage 4 enthält
einen Arbeitsströmungsweg 7, der zwischen Anschlüsse 12 und 9 einstellbar ist, und
einen Arbeitsfluid-Abströmweg 11, der zwischen dem Anschluss 9 und einem Anschluss
8 einstellbar ist. Zwischenstellungen sind, wie bei einer Druckwaage üblich, ebenfalls
einstellbar. In Fig. 1 ist die Druckwaage 4 in der Offenstellung gezeigt, in der der
Arbeitsfluid-Strömungsweg 7 die Anschlüsse 12 und 9 verbindet, hingegen der Arbeitsfluid-Abströmweg
11 abgesperrt ist. Die Druckwaage 4 spielt zwischen der gezeigten Stellung und einer
Absperrstellung, in der die Druckleitung 5 am Anschluss 12 abgesperrt ist, hingegen
der Arbeitsfluid-Abströmweg 11 die Anschlüsse 9 und 8 zu einer Rücklaufleitung 6 und
dem Reservoir R verbindet.
[0021] Die Druckwaage 4 wird in Stellrichtung zu der in Fig. 1 gezeigten Stellung durch
eine Regelfeder 16 und an einem Steuerdruckanschluss 25 mit einem Lastdrucksignal
beaufschlagt, das an einem Knoten 22 einer Lastdruck-Signalleitung 17 abgegriffen
wird. In Richtung zur Absperrstellung wird die Druckwaage 4 an einem Steuerdruckanschluss
15 durch zwischen der Druckwaage 4 und dem Druckanschluss 10 abgegriffenen Steuerdruck
aus einer Steuerleitung 13 und über eine Drossel 14 beaufschlagt. Die Lastdruck-Signalleitung
17 ist an ein Wechselventil 20 angeschlossen, das zwischen Lastdruck-Abgriffen 18,
19 z.B. der Arbeitsleitungen 1, 2 angeordnet ist.
[0022] Bei einer nicht gezeigten Alternative könnte die Lastdruck-Signalleitung 17 z.B.
nur an den Abgriff 18 angeschlossen sein, und das Wechselventil 20 weggelassen werden.
[0023] In der Lastdruck-Signalleitung 17 ist stromauf des Knotens 22 eine Drossel 21 vorgesehen.
Vom Knoten 22 führt ein Zweig 17' der Lastdruck-Signalleitung zum Reservoir R. In
dem Zweig 17' ist ein Proportionalmagnet-Ventil 23 enthalten, das, beispielsweise,
normal durch eine Regelfeder und Druck in einer Vorsteuerleitung offengehalten ist,
und bei bestromtem Proportionalmagneten 24 zu einer entsprechend proportionalen Absperr-
oder Drosselstellung gebracht wird.
[0024] Das Dreistellungs-Schiebersteuerventil 3 hat eine Neutralstellung 0 (wie gezeigt),
in der der Hydromotor M hydraulisch blockiert ist. Das Dreistellungs-Schiebersteuerventil
3 lässt sich aus der Neutralstellung 0 in, z.B. druckregelnde, Steuerstellungen a,
b verstellen, wobei in der Steuerstellung b aus dem Druckanschluss 10 die Arbeitsleitung
2 beaufschlagt und die Arbeitsleitung 1 zum Reservoir R entlastet sind, hingegen in
der Steuerstellung a der Druckanschluss 10 mit der Arbeitsleitung 1 verbunden und
die Arbeitsleitung 2 zum Reservoir R entlastet sind.
[0025] Über den Arbeitsfluid-Abströmweg 11 in der Druckwaage 4 und mit Hilfe des Proportionalmagnet-Ventils
23 ist sozusagen eine vierte Steuerstellung des Dreistellungs-Schiebersteuerventils
3 realisiert, in der in der jeweiligen Steuerstellung a, b über den einen Arbeitsfluid-Strömungsweg
W die Arbeitsfluidseite des Hydromotors M aktiv zum Reservoir R entlastbar ist, die
nicht ohnedies über das Dreistellungs-Schiebersteuerventil 3 zum Reservoir R entlastet
ist. Dazu wird die Druckwaage 4 in ihre Absperrstellung verstellt, selbst bei laufender
Pumpe P, in dem das Lastdrucksignal am Steuerdruckanschluss 25 über das Proportionalmagnet-Ventil
23 zum Reservoir R entlastet wird. Die Drossel 21 erzeugt ein Druckgefälle, so dass
sich der Zweig 17' proportional entlasten lässt und auch der Hydromotor M an der unter
Druck stehenden Arbeitsfluidseite in wählbarem Ausmaß entlastet wird. Die Druckwaage
4 leistet in diesem Fall eine feinfühlig regelbare Druckminderfunktion, da sie den
Druck an der unter Druck stehenden Arbeitsfluidseite des Hydromotors M übe den dann
auf Maximalgröße geöffneten Arbeitsfluid-Strömungsweg W stufenlos praktisch bis auf
Null vermindern lässt (praktisch bis auf einen Druckwert von wenigen Bar, entsprechend
der Kraft der Regelfeder 16 der Druckwaage 4).
[0026] Solange das Proportional-Magnetventil 23 der Entlastung E absperrt, arbeitet die
Druckwaage 4 entsprechend den Drücken an den Anschlüssen 25, 15 nach Art eines Zulaufreglers,
der in der Neutralstellung 0 den Druckanschluss 10 zum Reservoir R entlastet.
[0027] In der Ausführungsform in Fig. 2 hat das Dreistellungs-Schiebersteuerventil 3 (Regelventil)
die Lastdrucksignalabgriffe 18, 19, wobei ein Schieberkolben 35 in der Steuerstellung
a eine weitere fiktive Steuerstellung a1 einnehmen kann, in der ein Steuerdruck-Abströmweg
30 zum Reservoir R (über eine Steuerleitung 32) freigebbar ist, und z.B. die Arbeitsleitung
1 über den dann auf Maximalgröße geöffneten Arbeitsfluid-Strömungsweg W und die Druckwaage
4 entlastet wird. Da der Steuerdruck-Abströmweg 30 nur sehr kleinen Querschnitt benötigt
und am Ende des Regelhubs bei Maximalgröße des Arbeitsfluid-Strömungsweges W offen
ist, um nur den Steuerdruck des Lastdruck-Signalkreises abzubauen, wird der Regelhub
der Steuerstellung a durch diese zusätzliche Funktion nicht spürbar verkleinert. Der
Abströmweg 30 könnte alternativ durch einen kleinen Stellhub des Schieberkolbens 35
außerhalb des Regelhubs geöffnet werden.
[0028] Die Lastdruckabgriffe 18, 19 in den Arbeitsleitungen 1, 2 sind jeweils über Steuerdruckkanäle
26, 27 in den jeweiligen Steuerstellungen a, b mit einem Lastdrucksignalkreis 28 verbindbar,
der über die Drossel 21 zum Steuerdruckanschluss 25 der Druckwaage 4 führt. In der
Neutralstellung 0 (hydraulische Blockierung des Hydromotors M) ist der Lastdruck-Signalkreis
28 über einen Steuerdruckkanal 29 im Dreistellungs-Schiebersteuerventil 3 und die
Steuerleitung 32 zum Reservoir R entlastet.
[0029] Um, beispielsweise bei laufender Pumpe P, den hydraulisch blockierten Hydromotor
M (erhöhter Druck in der Arbeitsleitung 1) über die Arbeitsleitung 1 zu entlasten,
wird das Dreistellungs-Schiebersteuerventil 3 in die zusätzliche Steuerstellung a1
gebracht, in der das Lastdrucksignal über den Steuerkanal 30 zum Reservoir R entlastet
wird. Mit Verschwinden des Steuerdrucks am Steuerdruckanschluss 25 der Druckwaage
4 wird diese in ihre Absperrstellung gebracht, in der der Arbeitsfluid-Abströmweg
11 zum Reservoir R geöffnet ist und die Arbeitsleitung 1 über den Arbeitsfluid-Abströmweg
11 mit großem Querschnitt entlastet wird. Die Arbeitsleitung 2 ist in der Steuerstellung
a1 ohnedies mit dem Reservoir R verbunden. Der Hydromotor M wird auf diese Weise in
eine Schwimmstellung gebracht.
[0030] Als mögliche Option weist die Hydrauliksteuerung S in Fig. 2 einen weiteren, über
Arbeitsleitungen 1', 2' betätigbaren Hydromotor M' und ein parallel geschaltetes weiteres
Dreistellungs-Schiebersteuerventil 3' (mit absperrender Neutralstellung 0' und Sekundär-Druckbegrenzungen
B1', B2') auf. Der weitere Hydromotor M' ist z.B. mit dem Hydromotor M gekoppelt oder
koppelbar, um den Hydromotor M bei entlasteten Arbeitsleitungen 1, 2 (z.B. in der
Steuerstellung a1 des Dreistellungs-Steuerventils 3, d.h. in einer Schwimmstellung)
verstellen zu können.
[0031] In der Ausführungsform in Fig. 2 sind als weitere Option zusätzlich zu dem Dreistellungs-Schiebersteuerventil
3 Sekundärdruckbegrenzungen B1, B2 (oder zumindest die Sekundärdruckbegrenzung B1
für die Arbeitsleitung 1) im Lastdrucksignalkreis 28 vorgesehen, deren Zweck es grundsätzlich
ist, die Maximaldrücke in den Arbeitsleitungen 1, 2 über die Druckwaage 4 (Zulaufregler)
zu begrenzen (gegebenenfalls auf unterschiedliche Druckwerte). Da die Sekundärdruckbegrenzungen
B1 und B2 identisch aufgebaut sind, wird nur die Sekundärdruckbegrenzung B1 erläutert.
[0032] Die Sekundärdruckbegrenzung B1 ist in der Steuerstellung a des Kolbenschiebers 35
über einen Kurzschlusskanal 36 mit dem Lastdruck-Signalkreis 28 verbunden und enthält
ein vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil 33, das druckabhängig zum Reservoir R öffnet.
Zur wahlweisen Druckentlastung (alternativ zur Steuerstellung a1 oder sogar additiv
zu der Steuerstellung a1) ist ein Proportionalmagnet-Sitzventil 34 vorgesehen, wobei
das Lastdrucksignal nicht nur am Steuerdruckanschluss 25 der Druckwaage 4 sondern
auch am Druckbegrenzungsventil 33 und dem Proportionalmagnet-Sitzventil 34 ansteht.
Das vorgesteuerte Druckbegrenzungsventil 33 begrenzt eine maximale Höhe des Lastdrucksignals.
Das Proportionalmagnet-Sitzventil 34 ist dank Vorsteuerung, und gegebenenfalls auch
durch eine Feder in die gezeigte Durchgangsstellung bringbar und wird durch den Proportionalmagneten
24 proportional in eine Absperrstellung verstellt. Das Proportionalmagnet-Sitzventil
34 ist, z.B., grundsätzlich zum Erzielen einer Sicherheitsfunktion in der Sekundärdruckbegrenzung
B1 vorgesehen, beispielsweise um das Lastdrucksignal bei Bedarf vollständig abzubauen
und die Druckwaage 4 in die Absperrstellung zu bringen, so dass der Hydromotor M nicht
mehr gegen die Last L zu bewegen ist. Das Proportionalmagnet-Sitzventil 34 wird hier
in Kombination mit der Druckwaage 4 dazu benutzt, die Arbeitsleitung 1 des Hydromotors
M wahlweise zu entlasten.
[0033] Hierzu wird zunächst bei beispielsweise in die Steuerstellung a verstelltem Dreistellungs-Schiebersteuerventil
3 der Proportionalmagnet 24 entstromt, so dass das Lastdrucksignal abgebaut wird und
die Druckwaage 4 ihre Absperrstellung einnimmt. In der Steuerstellung a werden die
Arbeitsleitung 1 aktiv über den Arbeitsfluid-Abströmweg 11 in der Druckwaage 4 und
die Arbeitsleitung 2 ohnedies jeweils mit dem Reservoir R verbunden, so dass der Hydromotor
M in eine Schwimmstellung gelangt. Der Proportionalmagnet 24 ermöglicht es, das Ausmaß
der Verminderung des Lastdrucksignals exakt zu steuern, z.B. mit einer milden Rampenfunktion
oder nur bis auf einen bestimmten Druckwert.
[0034] Ist der Hydromotor M' vorgesehen, kann er dann den Hydromotor M nach Bedarf verstellen,
beispielsweise über eine Kopplung K zwischen den beiden Hydromotoren M, M'. Wie gesagt,
können beide Entlastungsmöglichkeiten von Fig. 2 vorgesehen sein und benutzt werden,
oder nur eine (d.h. entweder die Steuerstellung a1 und eine oder zwei Sekundär-Druckbegrenzungen
B1, B2 mit den Sitzventilen 34, 34', oder nur die Steuerstellung a1 oder nur eine
oder beide Sekundär-Druckbegrenzungen B1, B2. Alternativ oder additiv könnte für die
Steuerstellung b eine weitere Steuerstellung b1 (nicht gezeigt) analog wie zur Steuerstellung
a1 erläutert, mit dem Arbeitsfluid-Strömungsweg W in Maximalgröße vorgesehen sein.
1. Hydrauliksteuerung (S) für zumindest einen Hydromotor (M) zum Bewegen einer Last (L),
insbesondere in einem Fahrzeug, mit einem in einem Arbeitsfluidkreis zwischen dem
Hydromotor (M) und einer einem Reservoir (R) zugeordneten Pumpe (P) eingeschalteten
Dreistellungs-Schiebersteuerventil (3) mit absperrender Neutralstellung (0), wobei
zwischen der Pumpe (P) und einem Pumpenanschluss (10) des Dreistellungs-Schiebersteuerventils
eine an einen Lastdruck-Signalkreis (28) des Dreistellungs-Schiebersteuerventils angeschlossene
Druckwaage (4) angeordnet ist, die vom Druck im Pumpenanschluss (10) entgegengesetzt
zum Lastdrucksignal in eine die Pumpe (P) isolierende Absperrstellung bringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckwaage (4) mit einem Arbeitsfluid-Abströmweg (11) zum Reservoir (R) ausgebildet
ist, der in der Absperrstellung der Druckwaage (4) den Druckanschluss (10) mit dem
Reservoir (R) verbindet, und dass zum gewollten Entlasten des Hydromotors (M) über
den Arbeitsfluid-Abströmweg (11) in der Druckwaage (4) der Lastdruck-Signalkreis (28)
wahlweise zum Reservoir (R) entlastbar ist.
2. Hydrauliksteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lastdruck-Signalkreis (28) wahlweise über wenigstens einen in einer Steuerstellung
(a1) des Dreistellungs-Schiebersteuerventils (3) freigebbaren Steuerdruck-Abströmweg
(30) im Dreistellungs-Schiebersteuerventil (3) zum Reservoir (R) entlastbar ist.
3. Hydrauliksteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lastdruck-Signalkreis (28) wahlweise über eine zwischen dem Reservoir (R) und
dem Dreistellungs-Schiebesteuerventil (3) angeordnete Sekundärdruckbegrenzung (B1,
B2) des Hydromotors (M) zum Reservoir (R) entlastbar ist.
4. Hydrauliksteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lastdruck-Signalkreis (28) wahlweise über eine zwischen dem Hydromotor (M) und
dem Reservoir (R) angeordnete Entlastungsvorrichtung (E) entlastbar ist.
5. Hydrauliksteuerung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lastdruck-Signalkreis (28) proportional entlastbar ist.
6. Hydrauliksteuerung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit der den Arbeitsfluid-Abströmweg (11) aufweisenden Druckwaage (4) eine Druckminderfunktion
bis auf einen von einer Regelfeder (16) der Druckwaage (4) begrenzten Minimaldruck
erzeugbar ist.
7. Hydrauliksteuerung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Sekundärdruckbegrenzung (B1, B2) oder der Entlastungsvorrichtung (E) zum Entlasten
des Lastdrucksignals für die Druckwaage (4) ein Proportionalmagnet-Ventil (34, 23),
insbesondere ein Proportionalmagnet-Sitzventil (34), stromab einer Drossel (21) vorgesehen
ist, und dass das Lastdrucksignal für die Druckwaage (4) zwischen der Drossel (21)
und dem Proportionalmagnet-Ventil (34, 23) von einem Lastdrucksignal des Hydromotors
(M) abgegriffen wird.
8. Hydrauliksteuerung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dreistellungs-Steuerventil (3) ein Druckregel-Steuerventil ist, dass der Steuerdruck-Abströmweg
(30) in einem Kolbenschieber (35) in zumindest einer Steuerstellung (a, a1) am Ende
oder außerhalb des Regelhubs des Kolbenschiebers (35) platziert ist, und dass der
Steuerdruck-Abströmweg (30) mit einer Stellbewegung des Kolbenschiebers (35) erheblich
kleiner als der Regelhub in der Steuerstellung (a, a1) freigebbar ist.
9. Hydrauliksteuerung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in dem als Druckregel-Steuerventil ausgebildeten Dreistellungs-Steuerventil (3) die
Steuerstellung (a, b) je einen endlichen Regelhub definiert, innerhalb dessen ein
Arbeitsfluid-Strömungsweg (W) graduell zunehmend bis zu einer Maximalgröße aufsteuerbar
ist, und dass der zusätzliche Steuerdruck-Abströmweg (30) innerhalb des Regelhubs
in Stellrichtung zur Maximalgröße am Ende des Regelhubs oder anschließend (zusätzliche
fiktive Steuerstellung (a1) an den Regelhub platziert ist.
10. Hydrauliksteuerung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hydromotor (M) mit einem weiteren Hydromotor (M') gekoppelt oder koppelbar und
nach wahlweiser aktiver Druckentlastung an beiden Arbeitsfluidseiten mittels des weiteren
Hydromotors (M') verstellbar ist.
11. Hydrauliksteuerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärdruckbegrenzung (B1, B2) für zumindest eine Arbeitsfluidseite des Hydromotors
(M), vorzugsweise für beide Arbeitsfluidseiten des Hydromotors (M), vorgesehen ist.
12. Hydrauliksteuerung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsvorrichtung (E) in einer Lastdrucksignalleitung (17, 17') angeordnet
ist, die an zumindest eine Arbeitsfluidseite des Hydromotors (M) angeschlossen ist,
vorzugsweise über ein Wechselventil (20) lastdrucksignalabhängig an jede Arbeitsfluidseite
des Hydromotors (M) anschließbar ist.
13. Hydrauliksteuerung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diejenige Arbeitsfluidseite des Hydromotors (M) über die Druckwaage (4) zum Reservoir
entlastbar ist, die in der Steuerstellung (a, b, a1) des Dreistellungs-Schiebersteuerventils
(3) nicht ohnehin zum Reservoir (R) entlastet ist.
14. Hydrauliksteuerung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckwaage (4) mittels einer aktiven Entlastung des Lastdrucksignals als proportionaler
Zulaufregler betreibbar ist.