[0001] Die Erfindung betrifft eine Tachographendaten-Auslesevorrichtung zum Auslesen von
Daten eines digitalen Tachographen, insbesondere von einer Fahrerkarte des Tachographen.
Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Auslesen von Daten
aus einem digitalen Tachographen.
[0002] Seit Mitte 2006 müssen alle neu zugelassenen Nutzfahrzeuge, also beispielsweise Lastkraftwagen
und Busse, die 3,5 t Gesamtgewicht überschreiten, in der Europäischen Union mit einem
digitalen Tachographen, der auch als EU-Kontrollgerät bezeichnet werden kann, ausgestattet
werden. Dieser digitale Tachograph löst die bis dahin verwendeten mechanischen oder
nicht-mechanischen Fahrtenschreiber ab. Mit Einführung des digitalen Tachographen
wurde zudem geregelt, wie mit den vom digitalen Tachographen gespeicherten Daten zu
verfahren ist.
[0003] Der digitale Tachograph speichert zumindest zwei voneinander unterscheidbare Arten
von Daten, nämlich einerseits Fahrerkartendaten und andererseits Unternehmensdaten.
Die Fahrerkartendaten beziehen sich auf genau einen Fahrer des Nutzfahrzeugs, beispielsweise
auf dessen Lenkzeit. Die Fahrerkartendaten sind insbesondere bei der Berechnung der
Stunden relevant, die der Fahrer zulässigerweise noch fahren darf. Die Unternehmensdaten
beziehen sich auf ein besonderes Unternehmen, das das Nutzfahrzeug nutzt.
[0004] Sowohl die Fahrerkartendaten als auch die Unternehmensdaten müssen innerhalb gesetzlich
vorgegebener Fristen ausgelesen und archiviert werden. Die Fahrerkartendaten werden
auf einer Fahrerkarte gespeichert, die beim Betrieb des Lastkraftwagens bzw. des Busses
in einer Zentraleinheit des Tachographen eingesteckt ist. Die Fahrerkartendaten können
dadurch ausgelesen werden, dass die Fahrerkarte entnommen und mit einer Kartenlesevorrichtung
ausgelesen wird. Bekannt sind Kartenlesevorrichtungen, die über einen USB (Universal
Serial Bus) mit einem ortsfesten Rechner verbunden sind. Hieran ist nachteilig, dass
zum Anfahren derartiger Rechner häufig die Route des Nutzfahrzeugs geändert werden
muss, was zeitaufwändig ist.
[0005] Aus der
DE 10 2006 048 029 ist ein Kommunikationssteuergerät bekannt, das Daten von dem Tachographen ausliest
und an den stationären Rechner überträgt. Nachteilig hieran ist, dass derartige Kommunikationssteuergeräte
aufwändig zu fertigen sind und dass sie über einen Prozessor verfügen müssen, um die
Kommunikation mit dem stationären Rechner abzuwickeln.
[0006] Aus der
DE 10 2006 044 737 ist ein Datenauslesegerät zum Auslesen von Daten eines digitalen Tachographen bekannt,
in das die Fahrerkarte eingesteckt wird und das daraufhin die auf der Fahrerkarte
gespeicherten Daten in einem digitalen Speicher ablegt. Es ist zudem bekannt, dass
die so gespeicherten Daten zunächst auf einen persönlichen digitalen Assistenten oder
einen PC zu übertragen und dann über ein Mobilfunknetz übertragen werden können. Nachteilig
an einem derartigen Datenauslesegerät ist, dass es aufwändig zu fertigen, weil stets
eine aufwändige Steuerung vorhanden sein muss, die die das Auslesen der Daten von
der Fahrerkarte und das Übertragen auf den PC steuert. Es müssen zudem aufwändige
und fehleranfällige Bedienelemente vorgesehen sein, um das Datenauslesegerät zu bedienen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Datenauslesegerät bereitzustellen,
das besonders einfach aufgebaut und einfach zu produzieren ist.
[0008] Die Erfindung löst das Problem durch eine Tachographendaten-Auslesevorrichtung zum
Auslesen von Daten, insbesondere Fahrerkartendaten und/oder Unternehmensdaten, aus
einem digitalen Tachographen eines Nutzfahrzeugs, mit (a) einer Kartenlesevorrichtung,
die eingerichtet ist zum Auslesen einer Fahrerkarte des Tachographen, (b) einer Schnittstelle
und (c) einer elektrischen Steuerung, wobei die Schnittstelle zum Kommunizieren mit
einem Mobiltelefon eingerichtet ist und die elektrische Steuerung eingerichtet ist
zum Durchführen eines Verfahrens mit den Schritten (i) Einlesen eines Fahrerkartendaten-Auslesebefehls
von dem Mobiltelefon mittels der Schnittstelle, (ii) auf den Fahrerkartendaten-Auslesebefehl
hin Auslesen der Fahrerkartendaten von der Fahrerkarte mittels der Kartenlese-vorrichtung
und (iii) Senden der Fahrerkartendaten an das Mobiltelefon mittels der Schnittstelle.
[0009] Gemäß einem zweiten Aspekt löst die Erfindung das Problem durch ein Verfahren zum
Auslesen von Daten aus einem digitalen Tachographen mit den Schritten (a) Senden eines
Fahrerkartendaten-Auslesebefehls mittels eines Mobiltelefons an die Tachographendaten-Auslesevorrichtung,
(b) Auslesen von Fahrerkartendaten von einer Fahrerkarte des digitalen Tachographen
mittels der Tachographendaten-Auslesevorrichtung, (c) Senden der Fahrerkartendaten
an das Mobiltelefon mittels der Tachographendaten-Auslesevorrichtung und (d) Senden
der Fahrerkartendaten mittels des Mobiltelefons an einen ortsfesten Rechner.
[0010] Vorteilhaft an der Erfindung ist, dass die Kartenlesevorrichtung einfach und kostengünstig
hergestellt werden kann, da auf dieser lediglich minimale Funktionalitäten vorgesehen
sein müssen. Für anspruchsvolle Funktionen, wie das Senden der Fahrerkartendaten an
den ortsfesten Rechner, kann das Mobiltelefon verwendet werden, das in aller Regel
ohnehin von jedem Fahrer eines Lkws bzw. eines Busses mitgeführt wird. Anders als
im Stand der Technik sieht die Erfindung zwar vor, dass in der Regel mehr Geräte benötigt
werden, nämlich nicht nur ein Kommunikationssteuergerät, sondern ein Mobiltelefon
und die Tachographendaten-Auslesevorrichtung. Das ist aber nur ein scheinbarer Nachteil,
weil ein Mobiltelefon in aller Regel ohnehin vorhanden ist, so dass die erfindungsgemäße
Lösung im Endeffekt zu einer Verringerung der notwendigen zusätzlich mitzuführenden
Geräte führt.
[0011] Es ist ein weiterer Vorteil, dass die Tachographendaten-Auslesevorrichtung besonders
einfach zu bedienen und sehr robust ist, weil die zur Durchführung des Verfahrens
benötigten empfindlichen Prozessoren überwiegend bereits auf dem Mobiltelefon vorhanden
sind. Anders als anzunehmen wäre, ist es technisch aufwändig, ein Mobiltelefon direkt
zum Auslesen der Fahrerkarten zu verwenden, beispielsweise über einen reinen Adapter.
Es hat sich nämlich gezeigt, dass für jeden Typ an Mobiltelefon in der Regel eine
aufwändige und fehleranfällige Anpassung notwendig ist, was den Wartungsaufwand stark
erhöht.
[0012] Vorteilhaft ist zudem, dass mittels des Prozessors auf dem Mobiltelefon eine Auswertung
der Daten erfolgen kann und der Fahrer beispielsweise die Restlenkzeiten für den Tag
oder die Woche auf dem Display des Mobiltelefons angezeigt bekommen kann. So werden
Lenkzeitverstöße vermieden.
[0013] Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter einer Kartenlesevorrichtung insbesondere
jede Vorrichtung verstanden, die ausgebildet ist, um von einer Fahrerkarte Daten abzulesen
und/oder Daten auf diese zu schreiben. Unter einer Schnittstelle wird insbesondere
jedes digitale Gerät verstanden, das eingerichtet ist, um Daten so aufzubereiten und
zu senden, dass sie von einer entsprechenden Schnittstelle des Mobiltelefons empfangen
und verarbeitet werden können. Es kann sich bei der Schnittstelle um eine drahtlose
oder eine leitungsgebundene Schnittstelle handeln.
[0014] Unter der elektrischen Steuerung wird insbesondere ein Mikrochip verstanden, der
einen digitalen Speicher aufweist. In dem digitalen Speicher kann ein Programm dauerhaft
installiert sein, dass dazu führt, dass die Tachographendaten-Auslesevorrichtung beständig
einkommende Signale darauf untersucht, ob sie von einem Mobiltelefon stammen und einen
Fahrerkartendaten-Auslesebefehl enthalten. Ist das der Fall, wird die Kartenlesevorrichtung
aktiviert und die Fahrerkarte wird ausgelesen. Danach steuert das Programm die Steuerung
so an, dass die Fahrerkartendaten mittels der Tachographendaten-Auslesevorrichtung
an das Mobiltelefon übertragen werden.
[0015] Allen bekannten Tachographendaten-Auslesesystemen ist gemein, dass versucht wird,
mit möglichst wenigen Komponenten auszukommen. Vorteilhaft an der Erfindung ist hingegen,
dass eine besonders kostengünstige Lösung bereitgestellt wird, obwohl zwei voneinander
unabhängige und in der Regel voneinander getrennte oder zumindest trennbare Geräte
verwendet werden müssen, nämlich das Mobiltelefon und die Tachographendaten-Auslesevorrichtung.
[0016] Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter einem Mobiltelefon jede Vorrichtung
verstanden, die zum mobilen Telefonieren, insbesondere über den GSM-Standard, den
UMTS-Standard oder einen sonstigen Mobilfunkstandard ausgebildet ist. Unter einem
Mobiltelefon wird insbesondere auch ein PDA (persönlicher digitaler Assistent), oder
ein Smart-Phone verstanden. Dabei sind Mobiltelefone in der Regel so klein, dass sie
bequem in die Tasche gesteckt werden können. Gemäß einer erfindungsgemäßen Erweiterung
kann statt eines Mobiltelefons allgemeiner eine tragbare Funk-Kommunikationsvorrichtung
verwendet wird, mittels der die Fahrerkartendaten beispielsweise an einen ortsfesten
Rechner gefunkt werden können. Beispielsweise kann ein Laptop mit einer Mobilfunkkarte
verwendet werden. Nachteilig ist in diesem Fall allerdings der höhere Aufwand für
den zusätzlichen Laptop. Neben Mobiltelefon, PDA, Laptop, etc. kommen auch bereits
im Nutzfahrzeug verbaute Funk-Kommunikationsvorrichtungen mit einer geeigneten Schnittstelle
in Frage, beispielsweise etwaig schon vorhandene Telematikeinheiten.
[0017] Unter einem ortsfesten Rechner wird beispielsweise ein in einem Hauptquartier oder
einem Service-Provider des Unternehmens angeordneter Rechner verstanden. Dieser kann
als Archivrechner ausgebildet sein.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Schnittstelle eine Funkschnittstelle,
insbesondere eine Bluetooth-Schnittstelle. Die meisten am Markt vorhandenen Mobiltelefone
besitzen bereits eine eingebaute Bluetooth-Funkschnittstelle, so dass die Tachographendaten-Auslesevorrichtung
besonders einfach mit dem Mobiltelefon kommunizieren kann. Des Weiteren sind Bluetooth-Funkschnittstellen
verschlüsselt und die beteiligten Geräte erkennen einander automatisch.
[0019] Bevorzugt ist die elektrische Steuerung eingerichtet zum Einlesen von Unternehmensdaten
vom Tachographen mittels einer Tachographendaten-Schnittstelle und zum Senden der
Unternehmensdaten an das Mobiltelefon mittels der Schnittstelle. Wenn im Folgenden
lediglich von einer Schnittstelle gesprochen wird, so ist hierunter die Schnittstelle
zum Mobiltelefon zu verstehen. Es ist möglich, in der Regel aber nicht vorteilhaft,
dass die Tachographen-Schnittstelle Teil dieser Schnittstelle ist. Die optional vorhandene
Schnittstelle zum Tachographen wird stets als Tachographen-Schnittstelle bezeichnet.
[0020] Die Tachographen-Schnittstelle kann eine Kabelverbindung zwischen der Tachographendaten-Auslesevorrichtung
und dem digitalen Tachographen umfassen. Der digitale Tachograph lässt sich immer
dann auslesen, wenn eine so genannte Unternehmenskarte in den Tachographen eingesteckt
ist. Dadurch wird sichergestellt, dass aus dem Tachographen nur solche Daten ausgelesen
werden können, die zu dem Unternehmen gehören, dem die Unternehmenskarte zugeordnet
ist.
[0021] Ein erfindungsgemäßes Tachographendaten-Auslesesystem umfasst neben einer Tachographendaten-Auslesevorrichtung,
wie sie oben beschrieben ist, zudem ein Mobiltelefon, das eingerichtet ist zum Durchführen
eines Verfahrens mit den Schritten eines Abgebens des Fahrerkarten-Auslesebefehls
an die Tachographen-Auslesevorrichtung und eines Einlesens der Fahrerkartendaten von
der Tachographendaten-Auslesevorrichtung. In diesem Fall ist das Mobiltelefon die
eigentliche Schnittstelle zum Benutzer, mit deren Hilfe der Benutzer das Auslesen
der digitalen Daten vom digitalen Tachographen aussteuert.
[0022] Die Tachographendaten-Auslesevorrichtung ist vorzugsweise von dem Mobiltelefon vollständig
trennbar und als eigenständiges Bauteil ausgeführt. Es ist aber möglich, dass die
Tachographendaten-Auslesevorrichtung beispielsweise mechanisch mit dem Mobiltelefon
verbindbar ist, beispielsweise lösbar verbindbar, insbesondere verrastbar oder verschraubbar.
Es ist auch denkbar, die Tachographendaten-Auslesevorrichtung als integralen Bestandteil
des Mobiltelefons auszubilden, was jedoch mit einem höheren Aufwand verbunden ist.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Mobiltelefon eingerichtet zum Senden
der Fahrerkartendaten an einen ortsfesten Rechner. Hierunter ist zu verstehen, dass
auf dem Mobiltelefon ein Softwarekode gespeichert ist, der, wenn er vom Mobiltelefon
ausgeführt wird, die Fahrerkartendaten an einen vorbestimmten ortsfesten Rechner sendet.
[0024] Bevorzugt ist das Mobiltelefon eingerichtet zum Empfangen der Unternehmensdaten vom
Tachographendaten-Auslesesystem zum Senden der Unternehmensdaten an den ortsfesten
Rechner. Das Mobiltelefon fungiert auch in diesem Fall quasi als Relaisstation.
[0025] Es ist möglich, dass das Mobiltelefon eingerichtet ist, um die Unternehmensdaten
über ein Mobilfunk-Datenprotokoll an den ortsfesten Rechner zu senden. Vorzugsweise
geschieht das verschlüsselt, wie auch das Übertragen der Daten vom digitalen Tachographen
auf das Mobiltelefon verschlüsselt erfolgt.
[0026] Besonders bevorzugt ist das Mobiltelefon eingerichtet zum Empfang einer Empfangsbestätigung
vom ortsfesten Rechner und zum Löschen der Unternehmensdaten vom Mobiltelefon auf
die Empfangsbestätigung hin. Hierdurch wird sichergestellt, dass auf dem Mobiltelefon
keine Unternehmensdaten dauerhaft gespeichert sind. Das Mobiltelefon kann beispielsweise
dem Fahrer gehören, so dass die Unternehmensdaten potentiell an Unbefugte weitergegeben
werden könnten. Dadurch, dass die Unternehmensdaten gelöscht werden, sobald die Empfangsbestätigung
vom ortsfesten Rechner eingegangen ist, wird sichergestellt, dass nach Abschluss des
Übertragungsvorgangs die Unternehmensdaten nur auf dem ortsfesten Rechner und gegebenenfalls
noch auf dem digitalen Tachographen vorhanden sind. Es ist alternativ möglich, dass
die Unternehmensdaten auf dem Mobiltelefon verbleiben und beispielsweise nur nach
Eingabe eines Passworts angezeigt oder ausgelesen werden können. Es ist zudem möglich,
das Unterdrücken des Löschens mit einem Passwort zu schützen.
[0027] dass auf dem Mobiltelefon keine Unternehmensdaten dauerhaft gespeichert sind. Das
Mobiltelefon kann beispielsweise dem Fahrer gehören, so dass die Unternehmensdaten
potentiell an Unbefugte weitergegeben werden könnten. Dadurch, dass die Unternehmensdaten
gelöscht werden, sobald die Empfangsbestätigung vom ortsfesten Rechner eingegangen
ist, wird sichergestellt, dass nach Abschluss des Übertragungsvorgangs die Unternehmensdaten
nur auf dem ortsfesten Rechner und gegebenenfalls noch auf dem digitalen Tachographen
vorhanden sind. Es ist alternativ möglich, dass die Unternehmensdaten auf dem Mobiltelefon
verbleiben und beispielsweise nur nach Eingabe eines Passworts angezeigt oder ausgelesen
werden können. Es ist zudem möglich, das Unterdrücken des Löschens mit einem Passwort
zu schützen.
[0028] Um den gesetzlichen Archivierungspflichten nachzukommen, kann vorgesehen sein, dass
vom Mobiltelefon Integritätsdaten vom ortsfesten Rechner empfangen werden können,
aufgrund derer festgestellt werden kann, ob die auf dem ortsfesten Rechner empfangenen
Daten tatsächlich vollständig mit den aus den digitalen Tachographen eingelesenen
Unternehmensdaten übereinstimmen.
[0029] Es ist zudem möglich, dass das Mobiltelefon eine Löschungsbestätigungsnachricht an
den ortsfesten Rechner sendet, wenn die Unternehmensdaten vom Mobiltelefon gelöscht
worden sind.
[0030] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Fahrerkartendaten-Auslesebefehl bevorzugt
mittels des Mobiltelefons an die Tachographendaten-Auslesevorrichtung übermittelt.
Es ist aber auch möglich, dass die Tachographendaten-Auslesevorrichtung eine elektrische
Steuerung umfasst, die so eingerichtet ist, dass sie dann eine entsprechende Nachricht
an das Mobiltelefon sendet, wenn eine Fahrerkarte in die Kartenlesevorrichtung eingeschoben
worden ist. Besonders bevorzugt und günstig ist es, wenn die Fahrerkartendaten beispielsweise
mit GPRS und/oder UMTS vom Mobiltelefon gefunkt werden.
[0031] Bevorzugt wird die Restlenkzeit ermittelt und auf dem Mobiltelefon angezeigt. Das
Berechnen der Restlenkzeit kann beispielsweise auf dem Mobiltelefon selbst durchgeführt
werden. Alternativ wird die Restlenkzeit im ortsfesten Rechner ermittelt und automatisch
an das Mobiltelefon übermittelt.
[0032] Besonders bevorzugt umfasst das erfindungsgemäße Verfahren die Schritte eines Erfassens,
dass eine Unternehmenskarte in dem Tachographen vorhanden ist, eines Empfangens von
Unternehmensdaten mittels der Tachographendaten-Auslesevorrichtung, eines Sendens
der Unternehmensdaten an das Mobiltelefon mittels der Tachographen-Auslesevorrichtung
und eines Sendens der Unternehmensdaten mittels des Mobiltelefons an einen ortsfesten
Rechner. Auf diese Weise kann die Tachographendaten-Auslesevorrichtung besonders einfach
aufgebaut sein, da, wie oben beschrieben, Rechenleistung erfordernde Verfahrensschritte
auf dem Mobiltelefon ausgeführt werden können. Besonders günstig ist es, wenn die
Unternehmensdaten, wie gegebenenfalls auch die Fahrerkartendaten, mittels einer Multimedia-Nachricht
(MMS, Multimedia Message Service) an den ortsfesten Rechner übertragen wird.
[0033] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines exemplarischen Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Dabei zeigt
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Tachographen-Auslesesystem mit einer erfin- dungsgemäßen Tachographen-Auslesevorrichtung
zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0034] Figur 1 zeigt eine Tachographen-Auslesevorrichtung 10, die eingerichtet ist zum Auslesen
von Daten aus einem digitalen Tachographen 12, der in einem nicht eingezeichneten
Nutzfahrzeug, insbesondere einem Lkw oder einem Bus eingebaut ist. Die Tachographen-Auslesevorrichtung
10 umfasst eine Kartenlesevorrichtung 14, in die eine schematisch eingezeichnete Fahrerkarte
16 eingeschoben werden kann. Die Fahrerkarte 16 ist einem nicht eingezeichneten Fahrer
des Nutzfahrzeugs zugeordnet und gehört zum Tachographen 12. Die Tachographen-Auslesevorrichtung
10 besitzt zudem eine nicht eingezeichnete Stromversorgung in Form einer Batterie
oder einen Anschluss zum Verbinden mit einem Zigarettenanzünder.
[0035] Die Tachographen-Auslesevorrichtung 10 umfasst zudem eine Schnittstelle 18 in Form
eines Funkmoduls, mittels dem Daten über eine Luftverbindung 20 versendet und/oder
empfangen werden können. Statt der Luftverbindung kann auch ein Kabel eingesetzt werden.
Die Schnittstelle 18 und die Kartenlesevorrichtung 14 sind elektrisch mit einer elektrischen
Steuerung 22 verbunden, die ihrerseits mit einer Tachographen-Schnittstelle 24 in
Verbindung steht. Über die Tachographen-schnittstelle 24 kann die Tachographen-Auslesevorrichtung
10 Daten mit dem digitalen Tachographen 12 austauschen, was beispielsweise durch ein
Kabel 26 oder drahtlos über eine weitere Luftverbindung erfolgen kann. Die Tachographen-Schnittstelle
24 und die Schnittstelle 18 können zu einer einzigen Schnittstelle zusammengefasst
sein.
Neben der Tachographen-Auslesevorrichtung 10 ist ein mobiles Kommunikationsgerät,
im vorliegenden Fall ein Mobiltelefon 28, Teil eines Tachographen-Auslesesystems 30.
Das Mobiltelefon 28 umfasst einen Datenspeicher 32, eine Mobiltelefonsteuerung 34
und eine Sendeeinheit 36. Das Tachographen-Auslesesystem kann zudem einen ortsfesten
Rechner 38 in Form einer Datenverarbeitungsanlage kann zudem einen ortsfesten Rechner
38 in Form einer Datenverarbeitungsanlage mit Archivierungsfunktion umfassen. Diese
besitzt ein MMS-Modul 40 und ein GPRS-Modul 42 zum Empfangen einer MMS bzw. eines
Datenpakets über eine GPRS-Verbindung 44 oder eine UMTS-Verbindung 46.
[0036] Zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst die Fahrerkarte
16 aus einem Fahrerkartenschacht 48 eines Zentralmoduls 50 des digitalen Tachographen
12 entnommen und in die Kartenlesevorrichtung 14 eingeschoben. Die elektrische Steuerung
22 erfasst, dass die Fahrerkarte 16 eingeschoben ist, liest Fahrerkartendaten, insbesondere
alle Fahrerkartendaten, von der Fahrerkarte 16 aus und sendet diese über die Schnittstelle
18 an das Mobiltelefon 28. Es handelt sich dabei vorteilhafterweise um eine Bluetooth-Verbindung,
so dass die Schnittstelle 18 automatisch vom Mobiltelefon 28 erkannt wird und auf
bekannte Art und Weise schnell eine Verbindung aufgebaut werden kann.
[0037] Sofern alle Daten beim Mobiltelefon 28 angekommen sind, zeigt dieses auf einem nicht
eingezeichneten Display den erfolgreich abgeschlossenen Ladevorgang an. Beispielsweise
auf eine Eingabe des Benutzers hin sendet das Mobiltelefon 28 dann die Fahrerkartendaten
per MMS an den ortsfesten Rechner 38. Ein Disponent kann auf diese Daten zugreifen
und seine Tourenplanung für den Fahrer, dem die Fahrerkarte 16 zugeordnet ist, den
Lenkzeiten anpassen, die von den Fahrerkartendaten kodiert sind. Ist die Übertragung
erfolgreich abgeschlossen, sendet der ortsfeste Rechner 38 ein entsprechendes Signal,
so dass vom Mobiltelefon 28 die Daten auf der Fahrerkarte 16 durch einen entsprechenden
Befehl an die Tachographen-Auslesevorrichtung 10 gelöscht werden.
[0038] Zum Auslesen von Massendaten, insbesondere von Unternehmensdaten, wird eine Unternehmenskarte
52 in einen Unternehmenskarten-Schacht 54 des Zentralmoduls 50 eingeschoben, es werden
dann die Unternehmensdaten über die Hardware-Schnittstelle in Form des Kabels 26 von
der Tachographen-Schnittstelle 24 ausgelesen und über die Schnittstelle 18 an das
Mobiltelefon 28 verschlüsselt gesendet. Dort werden die Unternehmensdaten im Datenspeicher
32 gepuffert und auf ihre Vollständigkeit hin überprüft. Sobald die Vollständigkeit
festgestellt ist, werden die Unternehmensdaten an den ortsfesten Rechner 38 gesendet.
Es wird nachfolgend eine Bestätigung vom ortsfesten Rechner 38 abgewartet, die den
vollständigen Eingang der Unternehmensdaten bestätigt. Daraufhin werden die Unternehmensdaten
im Datenspeicher 32 gelöscht.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 10
- Tachographen-Auslesevorrichtung
- 12
- Tachograph
- 14
- Kartenlesevorrichtung
- 16
- Fahrerkarte
- 18
- Schnittstelle
- 20
- Luftverbindung
- 22
- elektrische Steuerung
- 24
- Tachographen-Schnittstelle
- 26
- Kabel
- 28
- Mobiltelefon
- 30
- Tachographen-Auslesesystem
- 32
- Datenspeicher
- 34
- Mobiltelefon-Steuerung
- 36
- Sendeeinheit
- 38
- ortsfester Rechner
- 40
- MMS-Modul
- 42
- GPRS-Modul
- 44
- GPRS-Verbindung
- 46
- UMTS-Verbindung
- 48
- Fahrerkarten-Schacht
- 50
- Zentralmodul
- 52
- Unternehmenskarte
- 54
- Unternehmenskarten-Schacht
1. Tachographendaten-Auslesevorrichtung (10) zum Auslesen von Daten, insbesondere Fahrerkartendaten
und/oder Unternehmensdaten, aus einem digitalen Tachographen (12) eines Nutzfahrzeugs,
mit
(a) einer Kartenlesevorrichtung (14), die eingerichtet ist zum Auslesen einer Fahrerkarte
(16) des Tachographen (12),
(b) einer Schnittstelle (18) und
(c) einer elektrischen Steuerung (22),
dadurch gekennzeichnet, dass
(d) die Schnittstelle zum Kommunizieren mit einem Mobiltelefon (28) eingerichtet ist
und
(e) die elektrische Steuerung (22) eingerichtet ist zum Durchführen eines Verfahrens
mit den Schritten:
(i) Einlesen eines Fahrerkartendaten-Auslesebefehls von dem Mobiltelefon (28) mittels
der Schnittstelle (18),
(ii) auf den Fahrerkartendaten-Auslesebefehl hin Auslesen der Fahrerkartendaten von
der Fahrerkarte (16) mittels der Kartenlesevorrichtung (14) und
(iii) Senden der Fahrerkartendaten an das Mobiltelefon (28) mittels der Schnittstelle
(18).
2. Tachographendaten-Auslesevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle (18) eine Funkschnittstelle, insbesondere eine Bluetooth-Funkschnittstelle,
umfasst.
3. Tachographendaten-Auslesevorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Steuerung (22) eingerichtet ist zum Durchführen eines Verfahrens
mit den Schritten:
(i) Einlesen von Unternehmensdaten vom Tachographen (12) mittels einer Tachographen-Schnittstelle
(24) und
(ii) Senden der Unternehmensdaten an das Mobiltelefon (28) mittels der Schnittstelle
(18).
4. Tachographendaten-Auslesesystem mit
(a) einer Tachographendaten-Auslesevorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
(b) einem Mobiltelefon (28), das eingerichtet ist zum Durchführen eines Verfahrens
mit den Schritten:
(i) Abgeben des Fahrerkartendaten-Auslesebefehls an die Tachographendaten-Auslesevorrichtung
(10) und
(ii) Einlesen der Fahrerkartendaten von der Tachographendaten-Auslesevorrichtung (10).
5. Tachographendaten-Auslesesystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Mobiltelefon (28) eingerichtet ist zum Durchführen eines Verfahrens mit dem zusätzlichen
Schritt:
- Senden der Fahrerkartendaten an einen ortsfesten Rechner (38).
6. Tachographendaten-Auslesesystem nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Mobiltelefon (28) eingerichtet ist zum Durchführen eines Verfahrens mit den zusätzlichen
Schritten:
- Empfangen der Unternehmensdaten vom Tachographendaten-Auslesesystem (30) und
- Senden der Unternehmensdaten an den ortsfesten Rechner (38).
7. Tachographendaten-Auslesesystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Mobiltelefon (28) eingerichtet ist zum Durchführen eines Verfahrens mit den zusätzlichen
Schritten:
- Empfangen einer Empfangsbestätigung vom ortsfesten Rechner (38) und
- auf die Empfangsbestätigung hin Löschen der Unternehmensdaten vom Mobiltelefon (28).
8. Tachographendaten-Auslesesystem nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mobiltelefon (28) eingerichtet ist zum Durchführen eines Verfahrens, bei dem
das Senden der Fahrerkartendaten und/oder der Unternehmensdaten an den ortsfesten
Rechner (38) per Multimedia-Nachricht (MMS) erfolgt.
9. Verfahren zum Auslesen von Daten aus einem digitalen Tachographen mit den Schritten
(a) Senden eines Fahrerkartendaten-Auslesebefehls mittels eines Mobiltelefons (28)
an die Tachographendaten-Auslesevorrichtung (10),
(b) Auslesen von Fahrerkartendaten von einer Fahrerkarte (16) des digitalen Tachographen
(12) mittels der Tachographendaten-Auslesevorrichtung (10),
(c) Senden der Fahrerkartendaten an das Mobiltelefon (28) mittels der Tachographendaten-Auslesevorrichtung
(10) und
(d) Senden der Fahrerkartendaten mittels des Mobiltelefons (28) an einen ortsfesten
Rechner (38).
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrerkartendaten vom Mobiltelefon (28) gefunkt werden, insbesondere mittels
GPRS und/oder UMTS.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Restlenkzeit ermittelt und auf dem Mobiltelefon angezeigt wird.
12. Verfahren zum Auslesen von Daten eines digitalen Tachographen mit den Schritten:
(a) Erfassen, dass eine Unternehmenskarte in dem Tachographen (12) vorhanden ist,
(b) Empfangen von Unternehmensdaten mittels der Tachographendaten-Auslesevorrichtung
(10),
(c) Senden der Unternehmensdaten an das Mobiltelefon (28) mittels der Tachographendaten-Auslesevorrichtung
(10) und
(d) Senden der Unternehmensdaten mittels des Mobiltelefons (28) an einen ortsfesten
Rechner (38).
13. Verfahren nach Anspruch 12, mit dem Schritt:
- Empfangen einer Empfangsbescheinigung des ortsfesten Rechners (38), dass die Unternehmensdaten
eingegangen sind und
- automatisches Löschen der Unternehmensdaten auf dem Mobiltelefon (28).
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Senden der Unternehmensdaten mittels des Mobiltelefons (28) an den ortsfesten
Rechner (38) über eine Multimedia-Nachricht (MMS) erfolgt.