[0001] Die Erfindung betrifft ein Polrohr gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und
einen damit ausgeführten Betätigungsmagneten.
[0002] Derartige Polrohre sind beispielsweise aus der
DE 199 52 800 oder der
DE 10 2006 021 927 A1 bekannt. Demgemäß hat ein Polrohr eine einen Ankerraum umgebende Hülse, in dem ein
Magnetanker axial verschiebbar aufgenommen ist. An einem Endabschnitt des Ankerraums
ist ein Polstück angeordnet, das üblicher Weise von einem Stößel durchsetzt ist, so
dass eine Axialverschiebung des Magnetankers über den Stößel auf das zu betätigende
Ventil übertragen wird.
[0003] Der andere Endabschnitt des Ankerraums ist mittels eines als Hubbegrenzung wirkenden
Verschlusseinsatzes druckdicht verschlossen. In diesem ist ein Notbetätigungsstößel
vorgesehen, über den der Magnetanker bei einer Störung, beispielsweise einem Stromausfall
von Hand betätigbar ist. In vielen Anwendungsfällen ist der Ankerraum mit Druckmittel
gefüllt, so dass entsprechende Vorkehrungen zwischen der Hülse und dem Verschlusseinsatz
getroffen werden müssen, um den Ankerraum druckdicht abzuschließen. Bei den bekannten
Lösungen sind O-Ringdichtungen zwischen der Innenumfangswandung der Hülse und der
Außenumfangswandung des Verschlusseinsatzes sowie zwischen dem Außenumfang des Notbetätigungsstößels
und einer Innenumfangswandung einer Stößelführung im Verschlusseinsatz vorgesehen.
[0004] Nachteilig bei einer derartigen Lösung ist, dass ein vergleichsweise hoher fertigungstechnischer
Aufwand erforderlich ist, um die Aufnahmen für die genannten O-Ringe auszubilden.
Des Weiteren ist die Montage schwierig, da die O-Ringe in geeigneter Weise ohne Beschädigung
eingesetzt werden müssen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass der Verschlusseinsatz
aufwendig aus Metal, wie beispielsweise Messing, spanend hergestellt ist.
[0005] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Polrohr und
einen damit ausgeführten Betätigungsmagneten zu schaffen, bei dem die Abdichtung eines
Ankerraums mit vergleichsweise einfachen Mitteln ermöglicht ist.
[0006] Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Polrohrs durch die Merkmalskombination des Patentanspruches
1 und hinsichtlich des Betätigungsmagneten durch die Merkmalskombination des nebengeordneten
Patentanspruches 16 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß ist das Polrohr an einem Endabschnitt mittels eines Verschlusseinsatzes
verschlossen, der als Hubbegrenzung wirkt. Am Verschlusseinsatz sind elastische Dichtlippen
ausgebildet, die sich beim Einsetzen des Verschlusseinsatzes elastisch verformen und
sich dichtend an die Innenumfangswandung eines Ankerraums des Polrohrs anlegen. Eine
derartige Lösung ist äußerst einfach zu montieren, da die Dichtlippe nicht gesondert
eingesetzt werden muss. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass es für den Hersteller
äußerst einfach ist, die Dichtlippengeometrie im Hinblick auf die optimale Abdichtung
auszulegen.
[0008] Bei einer bevorzugten Lösung ist der Verschlusseinsatz aus Kunststoff, vorzugsweise
aus faserverstärktem Kunststoff, beispielsweise durch Spritzgießen hergestellt.
[0009] Der Aufbau des Verschlusseinsatzes ist besonders einfach, wenn die Dichtlippe umlaufend
im Bereich einer stirnseitigen Umfangskante des Verschlusseinsatzes ausgebildet ist.
[0010] Dabei kann die Dichtlippe einerseits durch eine Stirnflächenringnut begrenzt sein.
Diese verjüngt sich vorzugsweise weg von der besagten Umgangskante.
[0011] Die Kontur der Dichtlippe lässt sich weiter optimieren, wenn diese umfangsseitig
zurückgestuft ist und sich zur Umfangskante hin allmählich radial erweitert.
[0012] Diese radiale Erweiterung ist vorzugsweise konisch ausgeführt. Dabei liegt die Dichtlippe
im Abstand zur Abstufung in Anlage an einer Polrohrinnenumfangswandung.
[0013] Bei einem Ausführungsbeispiel ist am Außenumfang des Verschlusseinsatzes etwa mittig
eine Einschnürung vorgesehen, in die ein Polrohrendabschnitt durch Umformen eingreift,
um den Verschlusseinsatz materialschlüssig festzulegen.
[0014] Der den Verschlusseinsatz durchsetzende Betätigungsstößel ist ebenfalls dichtend
geführt und liegt vorzugsweise mit einem Dichtkegel an einer Sitzfläche des Verschlusseinsatzes
an.
[0015] Bei dieser Lösung kann ein Dichtring an einem im Verschlusseinsatz geführten Führungszapfen
des Notbetätigungsstößels vorgesehen sein.
[0016] Alternativ kann die Dichtlippe auch als umlaufender Radialbund ausgeführt sein, der
mit dem vorstehend beschriebenen durch Umformung ausgebildeten Polrohrendabschnitt
dichtend zusammenwirkt. Bevorzugt ist es, sowohl einen Radialbund als auch eine stirnseitige
Dichtlippe in der vorbeschriebenen Konfiguration am Verschlusseinsatz vorzusehen.
[0017] Der Radialbund steht dabei vorzugsweise in Radialrichtung über die Dichtlippe hinaus.
[0018] Bei dieser Variante ist es vorteilhaft, wenn der Radialbund in der vorstehend beschriebenen
Einschnürung des Verschlusseinsatzes angeordnet ist.
[0019] Prinzipiell ist es möglich, die Dichtlippen aus einem weicheren Material als den
Grundkörper zu fertigen, so dass diese Bereiche im Hinblick auf die Dichtfunktion
optimiert sind.
[0020] Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
[0021] Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt durch ein Polrohr eines Betätigungsmagneten;
Figur 2 einen Verschlusseinsatz für ein Polrohr gemäß Figur 1;
Figur 3 ein Detail Y aus Figur 2;
Figur 4 eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eins Verschlussstückes;
Figur 5 ein Detail X des Verschlussstückes gemäß Figur 4 und
Figur 6 eine dreidimensionale Darstellung des Verschlusseinsatzes gemäß Figur 4.
[0022] Das in Figur 1 im Längsschnitt gezeigte Polrohr 1 hat einen Grundaufbau, wie er beispielsweise
aus der eingangs genannten
DE 10 2006 021 924 bekannt ist. Ein derartiges Polrohr 1 hat eine Polhülse 2 aus magnetisierbarem Stahl,
die über einen Trennring 4 aus nicht magnetisierbarem Material mit einem Polstück
6 durch Schweißen verbunden ist. In diesem ist ein in Axialrichtung verschiebbarer
Stößel 8 geführt, über den beispielsweise ein Ventilschieber eines zu betätigenden
Ventils verstellt werden kann. Dieser Polrohrmantel bestehend aus der Hülse 2, dem
Trennring 4 und dem Polstück 6 begrenzt einen Ankerraum 10, in dem ein Magnetanker
12 gleitend geführt ist. Das in Figur 1 dargestellte Polrohr 1 ist bei einem Betätigungsmagneten
von einer nicht dargestellten Magnetspule umgriffen, bei deren Bestromung der Anker
in der Darstellung gemäß Figur 1 nach links verstellt wird. Um ein Anhaften der stößelseitigen
Stirnfläche des Magnetankers 12 an der vom Stößel 8 durchsetzten Ringstirnfläche des
Polstückes 6 zu verhindern, ist an dieser eine Antiklebescheibe 15 aufgenommen. Der
in Figur 1 rechte Endabschnitt des Ankerraums 10 ist über einen Verschlusseinsatz
14 verschlossen, der durch Rollen oder einen sonstigen Umformvorgang mit der Hülse
2 verbunden ist, wobei ein Bördelrand 16 der Hülse 2 in eine Einschnürung 18 des Verschlusseinsatzes
14 eingerollt ist. Das dargestellte Polrohr 1 mit der aufgesetzten Magnetspule wird
über ein Befestigungsgewinde 20 in das Gehäuse des zu betätigenden Ventils eingeschraubt.
[0023] Zur Abdichtung des Ankerraums 10 ist - wie im Folgenden noch ausführlich erläutert
wird - am Verschlusseinsatz 14 eine umlaufende Dichtlippe 21 ausgebildet, die dichtend
an der im Ankerraum 10 begrenzenden Innenumfangswandung des Polrohrs 1 anliegt, so
dass der mit Druckmittel gefüllte Ankerraum 10 nach außen hin abgedichtet ist.
[0024] Der Ankerhub in Richtung zum Verschlusseinsatz 14 ist durch einen Notbetätigungsstößel
24 begrenzt, der in dem Verschlusseinsatz 14 verschiebbar geführt ist und der in der
dargestellten Grundposition mit einem Konus 26 auf einem Sitz 28 des Verschlusseinsatzes
14 aufliegt.
[0025] Einzelheiten dieses Verschlusseinsatzes 14 werden im Folgenden anhand der Figuren
2 und 3 erläutert. In der Darstellung gemäß Figur 2 ist der Endabschnitt der Hülse
2 des Polrohrs 1 noch nicht durch Rollen formschlüssig in die Einschnürung 18 hinein
umgeformt - d.h. Figur 2 zeigt die Relativposition der Hülse 2 und des Verschlusseinsatzes
14 vor dem Rollen.
[0026] Gemäß Figur 2 ist die umlaufende Dichtlippe 21 durch eine Stirnflächenringnut 30
ausgebildet, die von der linken Stirnfläche 32 aus sich mit den radial außen liegenden
Flanken schräg nach innen verjüngt, wobei der umlaufende Scheitel 34 der Stirnflächenringnut
30 abgerundet ist. Auf diese Weise wird eine innen liegende Flanke 36 der Dichtlippe
21 schräg angestellt, so dass sich die Dichtlippe 21 zur in Figur 2 linken Umfangskante
38 des Verschlusseinsatzes 14 hin verjüngt.
[0027] Das Profil der Dichtlippenaußenumfangsfläche ist im Detail Y in Figur 3 dargestellt.
An dieser Darstellung erkennt man deutlich die Umfangskante 38, die beim dargestellten
Ausführungsbeispiel leicht abgerundet ist und entlang dieser die Dichtlippe 21 an
der Innenumfangsfläche 22 des Polrohrs anliegt. Von dieser Umfangskante 38 weg, nach
rechts (Ansicht nach Figur 3) hin, ist der Außenumfang der Dichtlippe 21 konisch verjüngt,
wobei der Konuswinkel a weniger als 10°, vorzugsweise weniger als 5° beträgt. Nach
einem vorbestimmten Axialabstand zur Umfangskante 38 endet die Dichtlippe 21 an einer
Radialschulter 40, über die der Verschlusseinsatz 14 wieder auf seinen Außenumfang
42 zurückspringt, der dem Außendurchmesser des Ankerraums 10 entspricht und somit
gleitend entlang diesem geführt ist. Gemäß dem Detail in Figur 3 ist im nicht eingebauten
Zustand der Durchmesser D der Umfangskante 38 etwas größer als der Durchmesser des
Ankerraums 10 ausgeführt, so dass im Einbauzustand die Dichtlippe 21 radial nach innen
vorgespannt ist, wobei diese Vorspannung dem Maß V entspricht, das in Figur 3 eingezeichnet
ist. Die Anlage der Umfangskante 38 der Dichtlippe 21 an die Innenumfangsläche 22
ermöglicht eine hohe dichtende Flächenpressung.
[0028] Durch die Stirnflächenringnut 30 im Verschlusseinsatz 14 in Figur 2 sind die Flanken
36 von dem Druckmittel in dem Ankerraum 10 mit Druck beaufschlagbar (wobei der Druck
in Figur 2 beispielhaft mit Pfeilen gekennzeichnet ist), wodurch die Dichtlippe 21
zusätzlich zur Vorspannung an die Innenumfangsfläche 22 gepresst ist. Selbst ein Spalt
im drucklosen Zustand zwischen der Dichtlippe 21 und der Innenumfangsfläche 22 ist
im Betrieb durch den auf die Flanken 36 wirkenden Druck schließbar.
[0029] Wie bereits vorstehend erwähnt, ist am Außenumfang des Verschlusseinsatzes 14 etwa
mittig die Einschnürung 18 zu sehen, in die nach dem Rollen der Bördelrand 16 (in
Figur 2 unverformt dargestellt) eintaucht, so dass der Verschlusseinsatz 14 lagefixiert
ist.
[0030] An dem aus der Hülse 2 hervorstehenden Endabschnitt des Verschlusseinsatzes 14 ist
ein Außengewinde 44 ausgebildet.
[0031] Gemäß Figur 2 hat der Verschlusseinsatz 14 eine Führungsbohrung, in der der Notbetätigungsstößel
24 verschiebbar geführt ist. Dieser hat einen mittigen Führungsbund 48, der gleitend
in der Führungsbohrung 46 geführt ist. Zwischen dem vom Kegel 26 entfernten und von
aussen zugänglichen Endabschnitt und dem Führungsbund 48 des Notbetätigungsstößels
24 ist eine Aufnahmenut 50 für einen O-Ring ausgebildet, über den der Ankerraum 10
im Bereich der Führung für den Notbetätigungsstößel 24 abgedichtet ist. Im Anschluss
links an den Führungsbund 48 (Ansicht nach Figur 2) ist der Notbetätigungsstößel 24
etwas zurückgestuft und geht dann in den Kegel 26 über, der in der Grundposition auf
dem im ankerseitigen Mündungsbereich der Führungsbohrung 46 ausgebildeten Sitz 28
aufliegt. Im Anschluss an den Kegel 26 nach links (Figur 2) ist dann noch ein Anschlagbund
52 vorgesehen, auf dessen Stirnfläche 54 zur Hubbegrenzung die benachbarte Stirnfläche
des Magnetankers 12 aufläuft. Bei einer Störung, beispielsweise einem Stromausfall
kann der Notbetätigungsstößel 24 von außen her nach links verstellt werden (Ansicht
nach Figur 2), um den Magnetanker 12 und damit auch den Stößel 8 zu verstellen und
das Ventil von Hand in eine entsprechende Stellung zu bringen.
[0032] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Verschlusseinsatz 14 aus Kunststoff
hergestellt, wobei die Materialwahl im Hinblick auf die optimale Abdichtung optimiert
ist. Prinzipiell ist es auch möglich, die Dichtlippe 21 aus einem anderen Material
als den restlichen Körper des Verschlusseinsatzes auszuführen. Die Dichtlippe 21 könnte
beispielsweise aus einer Materialkomponente mit einer höheren Elastizität bestehen.
Als Herstellverfahren bietet sich das Spritzgießen an, wobei dann auch im Zweikomponenten-Spritzgießverfahren
eine Dichtlippe aus einem vergleichsweise weichen Material einstückig am Verschlusseinsatz
14 ausgeführt werden kann, der im übrigen aus einem härteren Material besteht. Durch
eine geeignete Auswahl der Geometrie der Dichtlippe 21 kann diese mit einer hinreichenden
Elastizität ausgeführt sein, so dass die Umfangskante 38 stets dichtend an der Innenumfangsfläche
22 des Polrohrs anliegt.
[0033] Zum Montieren wird der Verschlusseinsatz mit dem vormontierten Notbetätigungsstößel
24 in den Endabschnitt der Hülse 2 eingesetzt bis der umzuformende Endabschnitt 16
etwa im Bereich der Einschnürung 18 angeordnet ist. Nach einer Justierung des Ankerhubs
wird dann diese Relativposition zwischen Verschlusseinsatz 14 und Hülse 2 durch Rollen
fixiert.
[0034] Anhand der Figuren 4, 5 und 6 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel des vorbeschriebenen
Verschlusseinsatzes 14 erläutert. Dieser hat im Prinzip den gleichen Grundaufbau wie
der zuvor beschriebene Verschlusseinsatz 14, d.h. die Umfangsfläche der Dichtlippe
21 verjüngt sich kegelförmig von der Umfangskante 38 in Richtung zur Einschnürung
18. Die Elastizität der Dichtlippe 21 ist unter anderem durch die Geometrie der Stirnflächenringnut
30 (siehe Figur 6) bestimmt. Im Übergangsbereich zwischen der Dichtlippe 21 und der
Einschnürung 18 befindet sich ein zylindrischer Abschnitt mit der Außenumfangsfläche
42, der flächig an der Innenumfangsfläche der Hülse 2 anliegt, während die Dichtlippe
21 aufgrund ihres etwas größeren Durchmessers mit Vorspannung dichtend gegen die Innenumfangsfläche
22 vorgespannt ist.
[0035] Bei dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Einschnürung 18 mit
einer etwas größeren Axiallänge als beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel ausgeführt.
Etwa mittig in der Einschnürung 18 ist ein Radialbund 56 vorgesehen, der zwei radial
verlaufende Ringstirnflächen 58, 60 hat und dessen Axiallänge (Breite) wesentlich
geringer als die Axiallänge der Einschnürung 18 ausgeführt ist. Der Außendurchmesser
R des Radialbundes ist wesentlich größer als der Außendurchmesser der Außenumfangsfläche
42 des Einsatzstückes 14 ausgeführt, so dass dieser Radialbund 56 in Radialrichtung
über die sonstigen Wandungsbereiche des Verschlusseinsatzes 14 hinaus steht.
[0036] In Figur 5 ist das Profil im Bereich dieses Radialbundes 56 vergrößert dargestellt.
Demgemäß unterteilt der Radialbund 56 die Einschnürung 18 in eine Bördelnut 62 und
eine rückseitige Nut 64, an die sich in der Darstellung gemäß Figur 4 nach links hin
der mit dem Außengewinde 44 ausgebildete außerhalb der Hülse 2 angeordnete Endabschnitt
des Verschlusseinsatzes 14 anschließt. Der Übergang erfolgt dabei über eine Schrägfläche
66, deren Geometrie im Prinzip beliebig gestaltet werden kann. Die sich vom Boden
der Bördelnut 62 hin zur Außenumfangsfläche 42 erstreckende Nutflanke 68 ist im Übergangsbereich
zur Außenumfangsfläche 42 mit einem Übergangsradius 70 versehen, der im Hinblick auf
den Umformvorgang optimiert ist, so dass beim Rollen des Bördelrandes 16 eine flächige,
im Wesentlichen dichtende Anlage zwischen Verschlusseinsatz 14 und Hülse 2 erreicht
wird. Nach dem Bördeln liegt dann der eingerollte Stirnflächenabschnitt der Hülse
2 zusätzlich dichtend an der Ringstirnfläche 60 des Radialbundes 56 an. Die Materialwahl
des Radialbunds kann ebenfalls wieder im Hinblick auf die optimierte Dichtwirkung
ausgewählt werden. In dem Fall, in dem der Grundkörper des Verschlusseinsatzes 14
aus einem vergleichsweise steifen Material gefertigt werden soll, könnten im Zweikomponenten-Spritzgießverfahren
sowohl die Dichtlippe 21 als auch der Radialbund 56 aus einem vergleichsweise elastischen
Material mit guter Dichtwirkung ausgeführt werden.
[0037] Prinzipiell ist es auch möglich, die Abdichtung zwischen Hülse 2 und Verschlusseinsatz
14 allein durch den Radialbund 56 zu bewirken.
[0038] Beim Einsetzen des Verschlusseinsatzes 14 in die Hülse 2 wirkt dieser Radialbund
56 noch als Anschlag, da er mit der Stirnfläche 60 auf die Ringstirnfläche der unverformtem
Hülse 2 aufläuft.
[0039] Selbstverständlich kann der Verschlusseinsatz 14 auch aus anderen Materialien oder
nach anderen Verfahren hergestellt werden - wesentlich ist, dass die Dichtlippe 21
durch geeignete Geometrie und/oder Materialwahl so ausgeführt ist, dass sie ihre Dichtfunktion
erfüllen kann.
[0040] Offenbart sind ein Polrohr für einen Elektromagneten und ein mit einem derartigen
Polrohr ausgeführter Betätigungsmagnet, wobei an einem Verschlusseinsatz des Polrohrs
einstückig Dichtlippen zum Abdichten eines Ankerraums vorgesehen sind.
Bezugszeichenliste:
[0041]
- 1
- Polrohr
- 2
- Polhülse
- 4
- Trennring
- 6
- Polstück
- 8
- Stößel
- 10
- Ankerraum
- 12
- Magnetanker
- 14
- Verschlusseinsatz
- 15
- Antiklebescheibe
- 16
- Bördelrand
- 18
- Einschnürung
- 20
- Befestigungsgewinde
- 21
- Dichtlippe
- 22
- Innenumfangsfläche
- 24
- Notbetätigungsstößel
- 26
- Kegel
- 28
- Sitz
- 30
- Stirnflächenringnut
- 32
- Stirnfläche
- 34
- Scheitel
- 36
- Flanke
- 38
- Umfangskante
- 40
- Radialschulter
- 42
- Außenumfangsfläche
- 44
- Außengewinde
- 46
- Führungsbohrung
- 48
- Führungsbund
- 50
- Aufnahmenut
- 52
- Anschlagbund
- 54
- Stirnfläche
- 56
- Radialbund
- 58
- Ringstirnfläche
- 60
- Ringstirnfläche
- 62
- Bördelnut
- 64
- Nut
- 66
- Schrägfläche
- 68
- Nutflanke
- 70
- Übergangsradius
1. Polrohr für einen Betätigungsmagneten, wobei ein Magnetanker (12) in einem Ankerraum
(10) axial verschiebbar aufgenommen ist, der an einer Seite über einen mittelbar oder
unmittelbar als Hubbegrenzung wirkenden Verschlusseinsatz (14) verschlossen ist, dem
eine Dichtung zum Abdichten des Ankerraums (10) zugeorndet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung als elastische Dichtlippe (21, 56) einstückig am Verschlusseinsatz (14)
ausgebildet ist.
2. Polrohr nach Patentanspruch 1, wobei der Verschlusseinsatz aus Kunststoff, vorzugsweise
aus faserverstärktem Kunststoff besteht, insbesondere ein Spritzgießteil, insbesondere
ein Mehrkomponenten-Spritzgießteil ist
3. Polrohr nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei die Dichtlippe (21) umlaufend im Bereich
einer stirnseitigen Umfangskante (38) des Verschlusseinsatzes (14) ausgebildet ist.
4. Polrohr nach Patentanspruch 3, wobei die Dichtlippe (21) einerseits durch eine Stirnflächenringnut
(30) begrenzt ist.
5. Polrohr nach Patentanspruch 4, wobei sich die Stirnflächenringnut (30) von der Umfangskante
(38) weg verengt.
6. Polrohr nach einem der Patentansprüche 3 bis 5, wobei die Dichtlippe (21) umfangsseitig
zurückgestuft ist und sich zur Umfangskante (38) hin allmählich erweitert.
7. Polrohr nach Patentanspruch 6, wobei dieser sich erweiternde Abschnitt konisch ausgeführt
ist.
8. Polrohr nach Patentanspruch 6 oder 7, wobei der Verschlusseinsatz (14) mit einer durch
die Zurückstufung gebildeten Außenumfangskante (42) an der Polrohr-Innenumfangswandung
anliegt.
9. Polrohr nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei am Außenumfang des Verschlusseinsatzes
(14) eine Einschnürung (18) vorgesehen ist, in die ein Polrohrendabschnitt (16) eingerollt
ist.
10. Polrohr nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei im Verschlusseinsatz
(14) ein Notbetätigungsstößel (24) geführt ist.
11. Polrohr nach Patentanspruch 10, wobei der Notbetätigungsstößel (24) mit einem Kegel
(26) auf einem Sitz (28) des Verschlusseinsatzes (14) aufliegt.
12. Polrohr nach Patentanspruch 10 oder 11, mit Dichtmitteln, insbesondere mit einem Dichtring
in der Aufnahmenut (50) an einem im Verschlusseinsatz (14) geführten Führungsbund
(48) des Notbetätigungsstößels (24).
13. Polrohr nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei ein umlaufender Radialbund
(56) am Verschlusseinsatz (14) abseitig der Dichtlippe (21) vorgesehen ist.
14. Polrohr nach Patentanspruch 13, wobei der Radialbund (56) in Radialrichtung über die
Dichtlippe (21) hinaus vorsteht.
15. Polrohr nach Patentanspruch 13 oder 14 und 9, wobei der Radialbund (56) in einer Einschnürung
(62, 64) des Verschlusseinsatzes (4) angeordnet ist.
16. Betätigungsmagnet mit einem Polrohr (1) nach einem der Patentansprüche 1 bis 15.