Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen von Reinigungsgut
sowie entsprechende Verfahren zum Beschicken eines Durchlaufreinigungsautomaten und
zum Reinigen von Reinigungsgut. Derartige Reinigungsvorrichtungen und Verfahren werden
insbesondere im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung in Großküchen eingesetzt, beispielsweise
in Schulen, Behörden, Krankenhäusern und Pflegeheimen, Betriebskantinen oder ähnlichen
Einrichtungen. Insbesondere erfolgt ein Einsatz derartiger Reinigungsvorrichtungen
und Verfahren beim Reinigen von Geschirr wie beispielsweise Gläsern, Tellern, Besteck,
Tassen, Tabletts oder anderen Gegenständen, welche direkt oder indirekt mit zum Verzehr
geeigneten Gegenständen in Berührung kommen. Grundsätzlich ist jedoch ein Einsatz
der vorgeschlagenen Reinigungsvorrichtung und der vorgeschlagenen Verfahren auch für
die Reinigung von anderen Arten von Reinigungsgut möglich.
Stand der Technik
[0002] In Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung, wie beispielsweise Mensen in Hochschulen,
Betriebskantinen, Krankenhauskantinen oder ähnlichen Einrichtungen erfolgt zu Stoßzeiten
der Verpflegung in der Regel ein gleichzeitiger Anfall hoher Mengen an Reinigungsgut,
wie beispielsweise Geschirr, Besteck und Speisetabletts. Dabei werden üblicherweise
gebrauchte Speisetabletts komplett bestückt mit allen Geschirr- und Besteckteilen
sowie Abfällen beispielsweise mit Hilfe eines Förderbands in die Nähe einer Geschirraufgabe
einer Spülmaschine, beispielsweise einer Durchlaufgeschirrspülmaschine, befördert.
Durchlaufgeschirrspülmaschinen sind beispielsweise in Form von Korbtransportmaschinen
oder in Form von Bandtransportmaschinen bekannt. An der Geschirraufgabe werden die
Geschirr- und Besteckteile üblicherweise von Hand von den Tabletts abgenommen und
auf das Transportband der Spülmaschine oder in die Geschirrkörbe eingesetzt. Diese
Arbeit ist sehr monoton und bei hohem Aufkommen an Geschirr bzw. Reinigungsgut, beispielsweise
während der genannten Stoßzeiten, sehr anstrengend.
[0003] Wenn eine größere Menge an Reinigungsgut auftritt, ist dieses Arbeitsvolumen oft
nicht mehr von einer einzelnen Bedienperson zu bewältigen. Aus diesem Grund werden
an der Geschirraufgabe, beispielsweise an den Einlaufzonen von großen Spülanlagen,
in der Regel mehrere Abräumplätze vorgesehen und auch mit Personal besetzt. Dies erhöht
jedoch dann den Platzbedarf an diesen Einlaufzonen. Zudem wird der finanzielle Aufwand
für den Betreiber erheblich erhöht. Schwankungen im Aufkommen an Reinigungsgut sind
bei dieser Konstellation nur schwer auszugleichen, und es wird in der Regel unnötig
viel Personal vorgehalten.
[0004] Alternativ kommen bei sehr großen Spülanlagen mit sehr hohem Aufkommen an Reinigungsgut
so genannte Sortier-Vollautomaten zum Einsatz. Derartige Sortier-Vollautomaten sind
speziell für den vorkommenden Gedecksatz konstruiert. Bei diesen Anlagen werden die
Tabletts mechanisch gewendet und die Geschirrteile über Weichen, Schleusen und mit
ähnlichen Hilfsmitteln und Verfahren mit Hilfe von Fördereinrichtungen der Geschirrspülmaschine
zugeleitet. Diese Anlagen bauen jedoch sehr groß, benötigen daher viel Platz und sind
teuer in der Anschaffung. Darüber hinaus sind diese Anlagen unflexibel hinsichtlich
der Art des anfallenden Reinigungsguts sowie der Verteilung dieses Reinigungsguts
auf den Tabletts. Die Anlagen sind in der Regel nur für einen, speziellen Einsatzfall
konstruiert. Weiterhin sind derartige Anlagen aufgrund der hohen Komplexität sehr
wartungsintensiv und vergleichsweise störanfällig.
Aufgabe der Erfindung
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Reinigungsvorrichtung
und Verfahren zum Beschicken eines Durchlaufreinigungsautomaten sowie zum Reinigen
von Reinigungsgut bereitzustellen, welche die Nachteile bekannter Vorrichtungen und
Verfahren zumindest weitgehend vermeiden. Insbesondere sollen die Reinigungsvorrichtung
und die Verfahren einen hohen Automatisierungsgrad ermöglichen und gleichzeitig flexibel
einsetzbar sein.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Reinigungsvorrichtung sowie durch Verfahren mit den
Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung,
welche einzeln oder in Kombination realisiert sein können, sind in den abhängigen
Ansprüchen dargestellt.
[0007] Es wird eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen von Reinigungsgut vorgeschlagen,
welche mindestens einen Durchlaufreinigungsautomaten aufweist. Weiterhin wird ein
Verfahren zum Beschicken eines Durchlaufreinigungsautomaten mit Reinigungsgut vorgeschlagen.
Dabei kann die Reinigungsvorrichtung insbesondere eingerichtet sein, um ein erfindungsgemäßes
Verfahren durchzuführen, beispielsweise mittels einer oder mehrerer entsprechender
Steuerungen, und das Verfahren kann unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
durchgeführt werden. Insofern kann für mögliche Ausgestaltungen der Reinigungsvorrichtung
auf Details des Verfahrens verwiesen werden und umgekehrt.
[0008] Das Verfahren dient dem Beschicken eines Durchlaufreinigungsautomaten mit Reinigungsgut.
Unter einem Beschicken ist dabei allgemein das Bereitstellen von Reinigungsgut an
den Durchlaufreinigungsautomaten zu verstehen, welches derart erfolgt, dass das Reinigungsgut
in dem Durchlaufreinigungsautomaten korrekt gereinigt werden kann. Insbesondere kann
das Beschicken eine korrekte Bereitstellung des Reinigungsguts an eine Transportvorrichtung
des Durchlaufreinigungsautomaten umfassen, beispielsweise in einer korrekten Sortierung
des Reinigungsguts, in einer korrekten Orientierung, in einer korrekten Einordnung
in Fächer für bestimmte Arten von Reinigungsgut oder ähnliches. Das Verfahren lässt
sich auch zu einem Verfahren zum Reinigen des Reinigungsguts erweitern, indem mindestens
ein Reinigungsschritt ergänzt wird, der in dem Durchlaufreinigungsautomaten durchgeführt
wird.
[0009] Die vorgeschlagene Reinigungsvorrichtung kann insbesondere zum Reinigen von Geschirr
eingesetzt werden. Unter Geschirr sind dabei, wie oben dargestellt, Gegenstände zu
verstehen, welche direkt oder indirekt mit zum Verzehr geeigneten Speisen und Getränken
in Berührung kommen können und/oder bei der Zubereitung derartiger Speisen und/oder
Getränke eingesetzt werden können. Beispiele derartiger Gegenstände sind Teller, Schüsseln,
Schalen, Tassen, Gläser, Besteck oder Tabletts. In der Regel wird das Reinigungsgut
aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt sein, so dass beispielsweise ein mit mehreren
Geschirrteilen bestücktes Tablett bereitgestellt wird.
[0010] Die Reinigungsvorrichtung umfasst mindestens einen Durchlaufreinigungsautomaten,
insbesondere eine Durchlaufgeschirrspülmaschine. Dieser Durchlaufreinigungsautomat
umfasst mindestens eine Transportvorrichtung und ist eingerichtet, um das Reinigungsgut
durch mindestens eine Reinigungszone zu transportieren. In dieser Reinigungszone wird
das Reinigungsgut mit mindestens einem Reinigungsfluid beaufschlagt. Es können auch
mehrere derartige Reinigungszonen vorgesehen sein, beispielsweise eine Vorabräumzone,
eine Spülzone, eine Klarspülzone, insbesondere eine Pumpenklarspülzone und/oder eine
Frischwasserklarspülzone oder Kombinationen der genannten Reinigungszonen und/oder
weiterer Reinigungszonen. Auch andere Arten von Zonen können in dem Durchlaufreinigungsautomaten
vorgesehen sein, beispielsweise ein oder mehrere Trocknungszonen, Einlaufzonen, Auslaufzonen
oder Ähnliches. Unter einem Durchlaufreinigungsautomaten ist somit allgemein eine
für einen kontinuierlichen und/oder sequentiellen Einsatz einer Reinigung geeignete
Vorrichtung zu verstehen, welche über eine entsprechende Transportvorrichtung und
mindestens eine Reinigungszone verfügt. Insbesondere kann dieser Durchlaufreinigungsautomat
mindestens eine Bandtransport- und/oder Korbtransport-Durchlaufgeschirrspülmaschine
und/oder eine Kombination derartiger Durchlaufgeschirrspülmaschinen und/oder andere
Durchlaufgeschirrspülmaschinen umfassen.
[0011] Weiterhin umfasst die Reinigungsvorrichtung mindestens ein Handhabungsgerät, insbesondere
einen Roboter. Dieses Handhabungsgerät ist eingerichtet, um bereitgestelltes Reinigungsgut
zumindest teilweise selbsttätig aufzunehmen und an die Transportvorrichtung zu übergeben.
Unter einem Handhabungsgerät ist dabei eine Vorrichtung zu verstehen, welche eingerichtet
ist, um auch zufällig verteilt bereitgestelltes Reinigungsgut aufzunehmen und räumlich
zwei- oder dreidimensional in seiner Lage und/oder Ausrichtung zu verändern, so dass
allgemein eine Aufnahme von einer Vorrichtung, welche das Reinigungsgut bereitstellt,
und eine Übergabe an die Transportvorrichtung auch dann möglich ist, wenn die bereitstellende
Vorrichtung das Reinigungsgut nicht stets in der gleichen Lage und/oder Orientierung
bereitstellt, sondern unter einer stochastischen räumlichen Verteilung und/oder Winkelverteilung.
Insofern soll unter einem Handhabungsgerät eine Vorrichtung zu verstehen sein, welche
flexibel auf eine stochastische räumliche Verteilung und/oder Winkelverteilung des
Reinigungsgutes reagieren kann und dennoch die Übergabe an die Transportvorrichtung
bewerkstelligen kann.
[0012] Unter dem Begriff "zumindest teilweise selbsttätig" ist dabei zu verstehen, dass
nicht jedes bereitgestellte Reinigungsgut von dem Handhabungsgerät aufgenommen werden
muss. Beispielsweise können, wie unten näher ausgeführt wird, auch mehrere Handhabungsgeräte
bereitgestellt sein, welche beispielsweise auch für unterschiedliche Arten von Reinigungsgut
eingesetzt werden können. Weiterhin können, zusätzlich zu dem mindestens einen Handhabungsgerät,
auch ein oder mehrere menschliche Bedienpersonen eingesetzt werden, welche ebenfalls
bereitgestelltes Reinigungsgut aufnehmen und an die mindestens eine Transportvorrichtung
und/oder an andere Geräte, beispielsweise andere Arten von Reinigungsgeräten, übergeben.
[0013] Das mindestens eine Handhabungsgerät soll jedoch selbsttätig wirken, in dem Sinne,
dass die Aufnahme des bereitgestellten Reinigungsguts durch das Handhabungsgerät ohne
unmittelbaren Eingriff menschlichen Bedienpersonals erfolgen kann. Das Handhabungsgerät
soll also selbsttätig erkennen, dass ein Reinigungsgut bereitgestellt ist, wie und
wo dieses Reinigungsgut positioniert ist und soll entsprechend die Aufnahme und die
Übergabe dieses Reinigungsguts an die Transportvorrichtung vornehmen.
[0014] Die Reinigungsvorrichtung kann weiterhin eine Zuführeinrichtung zum Zuführen des
Reinigungsguts zu dem Durchlaufreinigungsautomaten aufweisen. Beispielsweise kann
die Zuführeinrichtung eingerichtet sein, um das Reinigungsgut zu einer Geschirraufgabe
und/oder in die Nähe dieser Geschirraufgabe des Durchlaufreinigungsautomaten und/oder
zu mehreren derartigen Geschirraufgaben zuzuführen. Diese Geschirraufgabe kann beispielsweise
im Bereich eines Einlaufs einer Durchlaufgeschirrspülmaschine angeordnet sein. Das
Handhabungsgerät soll in diesem Fall eingerichtet sein, um das Reinigungsgut selbsttätig
von der Zuführeinrichtung aufzunehmen und an die Transportvorrichtung zu übergeben.
Dabei können eine oder mehrere Zuführeinrichtungen, kombiniert mit einer oder mehrerer
Transportvorrichtungen, vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich zu der mindestens
einen Zuführeinrichtung, welche vorzugsweise vollautomatisch arbeitet, können jedoch
auch andere Arten der Bereitstellung des Reinigungsguts gewählt werden, beispielsweise
zusätzlich eine manuelle Bereitstellung von Reinigungsgut, beispielsweise Geschirr.
[0015] Die Zuführeinrichtung kann beispielsweise mindestens eine der folgenden Zuführeinrichtungen
umfassen: ein Förderband, insbesondere ein Gurtband und/oder ein Rundriemenförderer;
ein Kettenband, insbesondere ein Plattenkettenband. Auch andere Arten von Zuführeinrichtungen
und/oder Kombinationen der genannten Arten und/oder anderer Arten von Zuführeinrichtungen
sind jedoch denkbar. Wird ein Förderband oder ein Kettenband verwendet, so kann dieses
Förderband oder Kettenband insbesondere senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht zu
einer Transportrichtung der mindestens einen Transportvorrichtung angeordnet sein.
Das mindestens eine Handhabungsgerät kann dann beispielsweise in einem Winkelbereich
zwischen der Transportvorrichtung und dem Förderband bzw. einer Transportrichtung
der Zuführeinrichtung angeordnet sein. Insofern ist das Handhabungsgerät vorzugsweise
eingerichtet, um eine Schwenkbewegung durchzuführen, bei welcher das von der Zuführeinrichtung
aufgenommene Reinigungsgut um einen Winkel, vorzugsweise einen Winkel von zumindest
näherungsweise 90°, geschwenkt wird, um auf die Transportvorrichtung aufgegeben werden
zu können. Beispielsweise kann das Handhabungsgerät zu diesem Zweck eine Schwenkachse
umfassen.
[0016] Wie oben dargestellt, kann die Reinigungsvorrichtung einen oder mehrere Durchlaufreinigungsautomaten
aufweisen. Im Falle mehrerer Durchlaufreinigungsautomaten, beispielsweise mindestens
zweier Durchlaufreinigungsautomaten, kann die Zuführeinrichtung eingerichtet sein,
um beiden Durchlaufreinigungsautomaten Reinigungsgut bereitzustellen. So kann beispielsweise
ein und dieselbe Zuführeinrichtung verwendet werden, um mehreren Durchlaufreinigungsautomaten
Reinigungsgut bereitzustellen, beispielsweise einem ersten Durchlaufreinigungsautomat
eine erste Art von Reinigungsgut, und einem zweiten Durchlaufreinigungsautomat eine
zweite Art von Reinigungsgut. In diesem Fall ist es besonders bevorzugt, wenn jedem
Durchlaufreinigungsautomaten mindestens ein eigenes Handhabungsgerät zugeordnet ist,
welches das von der Zuführeinrichtung bereitgestellte Reinigungsgut aufnimmt und an
die jeweilige Transportvorrichtung des jeweiligen Durchlaufreinigungsautomaten übergibt.
[0017] Das Handhabungsgerät kann grundsätzlich an die Art des bereitgestellten Reinigungsguts
angepasst sein. So kann die Handhabungsvorrichtung beispielsweise mindestens eine
der folgenden Aufnahmevorrichtungen zur Aufnahme des bereitgestellten Reinigungsguts
aufweisen: eine mechanische Aufnahmevorrichtung, insbesondere einen Greifer; eine
magnetische Aufnahmevorrichtung; eine pneumatische Aufnahmevorrichtung, insbesondere
mindestens einen Sauger und/oder mindestens einen Saugnapf. Auch andere Arten von
Aufnahmevorrichtungen sind jedoch grundsätzlich möglich. Unabhängig von der Art der
vorgesehenen Aufnahmevorrichtung kann diese Aufnahmevorrichtung auch an die Art der
Bereitstellung des Reinigungsguts angepasst sein. Wird dieses Reinigungsgut beispielsweise
im Wesentlichen in einer Ebene bereitgestellt, beispielsweise durch ein Transportband,
ein Förderband, ein Gurtband oder Ähnliches, so kann die Aufnahmevorrichtung entsprechend
eingerichtet sein, um das Reinigungsgut in dieser Ebene oder aus Raumrichtungen oberhalb
dieser Ebene aufzunehmen.
[0018] Auch die Übergabe an die Transportvorrichtung kann entsprechend ausgestaltet sein.
Ist diese Transportvorrichtung beispielsweise wiederum als ebene Transportvorrichtung
ausgestaltet, beispielsweise in Form eines Bandes, einer Kette oder ähnlicher Transportvorrichtungen,
so kann wiederum eine Übergabe in dieser Ebene oder aus Raumrichtungen oberhalb dieser
Ebene erfolgen. Wie unten beispielhaft näher ausgeführt, kann die Transportvorrichtung
beispielsweise als Bandtransport ausgestaltet sein und kann beispielsweise mehrere
Fächer, Spuren oder Ähnliches auf einem Band aufweisen. Entsprechend kann die Zuordnung
unterschiedlicher Arten von Reinigungsgut zu diesen Fächern, Spuren oder ähnlichen
Aufnahmen in der Transportvorrichtung erfolgen. Auch eine entsprechende Einsortierung
bzw. Aufgabe in Geschirrkörbe oder andere Körbe der Transportvorrichtung ist möglich,
beispielsweise bei einer Verwendung von Korbtransport-Durchlaufgeschirrspülmaschinen.
[0019] Das Handhabungsgerät ist vorzugsweise als frei programmierbares Handhabungsgerät
ausgestaltet. Beispielsweise kann das Handhabungsgerät eine oder mehrere Steuerungen
aufweisen, welche zentral oder auch dezentral eingerichtet sein können. Auch eine
vollständige oder teilweise Zusammenfassung dieser mindestens einen Steuerung des
Handhabungsgeräts mit anderen Arten der Steuerungen der Reinigungsvorrichtung ist
möglich, wie unten ebenfalls beispielhaft näher ausgeführt wird. Die Steuerung des
Handhabungsgeräts wird im Folgenden auch als Gerätesteuerung bezeichnet, beispielsweise
zur Unterscheidung von anderen Arten von Steuerungen der Reinigungsvorrichtung, beispielsweise
einer Automatensteuerung des Durchlaufreinigungsautomaten. Die Gerätesteuerung kann
beispielsweise mindestens eine Datenverarbeitungsvorrichtung umfassen, beispielsweise
einen oder mehrere Mikroprozessoren oder Ähnliches. Weiterhin können entsprechende
Speichermittel vorgesehen sein, beispielsweise nicht flüchtige oder flüchtige Speichermittel.
Weiterhin können Ein- und Ausgabemittel vorgesehen sein, beispielsweise ein oder mehrere
Displays, Anzeigevorrichtungen, Tastaturen, Touch Screens, Bedienknöpfe, akustische
Anzeigeelemente oder Ähnliches.
[0020] Unter einer freien Programmierbarkeit des Handhabungsgeräts soll dabei zu verstehen
sein, dass, durch Änderung eines entsprechenden Programms in der Gerätesteuerung,
das Handhabungsgerät innerhalb gewisser Grenzen frei auf die Umgebungsbedingungen
angepasst werden kann. So kann beispielsweise eine Anpassung hinsichtlich der Art
der Bereitstellung des Reinigungsguts, hinsichtlich der Art des Reinigungsguts selbst,
hinsichtlich der Art der Aufnahme des Reinigungsguts, hinsichtlich der Orientierung
der Bereitstellungsvorrichtung zur Transportvorrichtung und der entsprechend für die
Übergabe durchzuführenden Bewegungen, hinsichtlich der Art der Transportvorrichtung
oder hinsichtlich anderer Umgebungsbedingungen oder Kombinationen der genannten und/oder
anderer Arten von Umgebungsbedingungen erfolgen. Auf diese Weise kann die Reinigungsvorrichtung
flexibel an die jeweils vor Ort gegebenen Bedingungen angepasst werden. Insbesondere
kann eine freie Programmierbarkeit hinsichtlich der Bewegungen, welche von dem Handhabungsgerät
bei der Übergabe an die Transportvorrichtung durchgeführt werden müssen, vorgesehen
sein.
[0021] Das Handhabungsgerät kann insbesondere als Handhabungsgerät mit mindestens zwei Freiheitsgraden
einer Bewegung ausgestaltet sein. Vorzugsweise sind sogar drei oder mehr Freiheitsgrade
vorgesehen. Dies kann beispielsweise dadurch gewährleistet sein, dass das Handhabungsgerät
mindestens einen Roboter, beispielsweise mindestens einen Industrieroboter, umfasst.
Dieser Roboter kann beispielsweise ein zweiachsiger, ein dreiachsiger oder sogar ein
vier- oder mehrachsiger Roboter sein. Beispielsweise kann dies ein Roboter mit einem
entsprechenden Roboterarm sein, welcher an mehreren Achsen steuerbar ist. Unter einem
Roboter kann dabei allgemein ein frei und wieder programmierbarer, multifunktionaler
Manipulator verstanden werden, welcher vorzugsweise mindestens drei unabhängige Achsen
aufweist und welcher in der Regel eingesetzt wird, um Materialien, Teile, Werkzeuge
oder spezielle Geräte auf programmierten, variablen Bahnen zu bewegen, um verschiedenste
Arten von Aufgaben zu erfüllen. Im vorliegenden Fall besteht diese Aufgabe zumindest
teilweise in einer selbsttätigen Aufnahme des Reinigungsguts und einer Übergabe an
die Transportvorrichtung. Unter einem Industrieroboter sind allgemein universell einsetzbare
Bewegungsautomaten mit mehreren Achsen zu verstehen, deren Bewegungen hinsichtlich
der Bewegungsfolge und den Bewegungswegen bzw. Winkeln frei, d.h. vorzugsweise ohne
mechanischen Eingriff, programmierbar sind, und welche gegebenenfalls sensorgeführt
sind. Sie können mit Greifern, Werkzeugen oder anderen Fertigungsmitteln ausrüstbar
sein und können Handhabungs- und/oder Fertigungsaufgaben ausführen. Im vorliegenden
Fall werden derartige Industrieroboter vorzugsweise für die selbsttätige Aufnahme
des bereitgestellten Reinigungsguts und die Übergabe an die Transportvorrichtung eingesetzt.
[0022] Wie bereits im Zusammenhang mit der obigen Definition eines Industrieroboters beschrieben,
ist es besonders bevorzugt, wenn die Reinigungsvorrichtung, insbesondere das Handhabungsgerät,
mindestens einen Sensor zur Erfassung des bereitgestellten Reinigungsguts aufweist.
Unter einem Sensor ist dabei allgemein eine auf grundsätzlich beliebigen physikalischen
Prinzipien basierende Vorrichtung zu verstehen, welche mindestens eine Eigenschaft
des Reinigungsguts erfassen kann, beispielsweise eine physikalische und/oder chemische
Eigenschaft. Beispielsweise kann diese Eigenschaft mindestens eine der folgenden Eigenschaften
umfassen: eine Lage des Reinigungsguts; eine Orientierung des Reinigungsguts; eine
Art des Reinigungsguts; einen Verschmutzungsgrad des Reinigungsguts; eine Beschaffenheit
des Reinigungsguts; ein Material des Reinigungsguts. Auch andere Arten von Eigenschaften
können erfasst werden. Mittels des mindestens einen Sensors lässt sich beispielsweise
realisieren, dass das Handhabungsgerät flexibel auf die genannten Eigenschaften reagiert,
um die Aufnahme des Reinigungsguts und/oder die Übergabe des Reinigungsguts an die
Transportvorrichtung entsprechend der erfassten Eigenschaften auszugestalten. Auch
die reine Anwesenheit eines Reinigungsguts kann als Eigenschaft in diesem Sinne verstanden
werden, so dass die Aufnahme und Übergabe an die Transportvorrichtung entsprechend
bei erkennen dieser Anwesenheit gestartet werden können. Weiterhin kann die mindestens
eine Eigenschaft des Reinigungsguts auch, wie unten näher erläutert wird, an den Durchlaufreinigungsautomaten,
beispielsweise eine Steuerung des Durchlaufreinigungsautomaten, weitergeleitet werden,
um dort einen Reinigungsprozess oder Reinigungsvorgang entsprechend auf diese Eigenschaft
anzupassen. Beispielsweise kann es sich, wie unten ebenfalls näher ausgeführt wird,
dabei um einen Verschmutzungsgrad und/oder eine Art des Reinigungsguts handeln.
[0023] Alternativ oder zusätzlich zu dem mindestens einen Sensor oder als Bestandteil dieses
mindestens einen Sensors kann die Reinigungsvorrichtung, insbesondere das Handhabungsgerät,
weiterhin mindestens ein Bilderfassungssystem aufweisen. Dieses Bilderfassungssystem
kann eingerichtet sein, um das Reinigungsgut zu erkennen, wobei die Reinigungsvorrichtung
eingerichtet sein kann, die Aufnahme des Reinigungsguts durch das Handhabungsgerät
und/oder die Übergabe des Reinigungsguts an die Transportvorrichtung entsprechend
dem vom Bilderfassungssystem erkannten Reinigungsgut zu steuern.
[0024] Unter einem Bilderfassungssystem ist dabei allgemein ein System zu verstehen, welches
ein-, zwei- oder drei-dimensionale Bildinformationen über das bereitgestellte Reinigungsgut
aufnimmt, beispielsweise in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen. Beispielsweise
kann zu diesem Zweck das Bildverarbeitungssystem mindestens ein optisches Array erfassen,
beispielsweise ein ein-, zwei- oder dreidimensionales optisches Array. Beispielsweise
können zu diesem Zweck Kameras, vorzugsweise digitale Kameras, eingesetzt werden,
welche stehende Bilder oder Folgen von Bildern aufnehmen. Beispielsweise können diese
Kameras CMOS- und/oder CCD- Chips und/oder andere Arten von Bildsensoren umfassen.
[0025] Weiterhin kann das Bildverarbeitungssystem mindestens eine Datenverarbeitungsvorrichtung
zur Verarbeitung und/oder Speicherung der Bildinformationen umfassen. Beispielsweise
kann hierbei auch ein Bildverarbeitungssystem umfasst sein, welches die bereitgestellten
optischen Daten ganz oder teilweise auswertet. Dieses Bildverarbeitungssystem kann
beispielsweise eine Bilderkennungsvorrichtung umfassen, welche eingerichtet ist, um
ein oder mehrere Eigenschaften im Sinne der oben beschriebenen Eigenschaften des Reinigungsguts
zu erfassen. So kann beispielsweise die Anwesenheit von Reinigungsgut, die Art des
Reinigungsguts, die Orientierung und/oder Position des Reinigungsguts, ein Verschmutzungsgrad
des Reinigungsguts oder ähnliche Eigenschaften oder Kombinationen der genannten und/oder
anderer Eigenschaften erfasst werden. Beispielsweise kann dies durch das Bildverarbeitungssystem
mittels einer Mustererkennung erfolgen, mittels derer beispielsweise gezielt nach
dem Auftreten bestimmter, für eine bestimmte Art von Reinigungsgut typische Arten
von Mustern gesucht wird.
[0026] Die Übergabe des Reinigungsguts an die Transportvorrichtung kann bei dieser Weiterentwicklung
der Erfindung entsprechend dem vom Bildverarbeitungssystem erkannten Reinigungsgut
gesteuert werden. Unter diesem Aspekt der Erfindung ist auch zu erwähnen, dass die
Übergabe des Reinigungsguts entsprechend der mindestens einen vom Bilderfassungssystem
erfassten Eigenschaft des Reinigungsguts gesteuert wird, beispielsweise einer Orientierung
und/oder Position des Reinigungsguts. Zu diesem Zweck kann beispielsweise das Handhabungsgerät,
sobald eine Position und/oder Orientierung des Reinigungsguts erkannt ist, mindestens
eine Aufnahmevorrichtung, beispielsweise mindestens einen Greifer, entsprechend dieser
erkannten Position und/oder Orientierung steuern. Weiterhin kann die Reinigungsvorrichtung
auch eingerichtet sein, um einen Reinigungsvorgang des Reinigungsguts in dem Durchlaufreinigungsautomaten
entsprechend dem vom Bilderfassungssystem erkannten Reinigungsgut bzw. der erkannten
Eigenschaft zu steuern. Beispielsweise kann diese Steuerung entsprechend eines Verschmutzungsgrads
des Reinigungsguts erfolgen. Beispielsweise kann, entsprechend dem erkannten Verschmutzungsgrad
und/oder der erkannten Art des Reinigungsguts, eine Anpassung der Parameter des Reinigungsvorgangs
erfolgen, beispielsweise eine Anpassung der Reinigungsparameter eines Spülmaschinen-Betriebs.
So kann beispielsweise eine Bandgeschwindigkeit der Transportvorrichtung angepasst
werden, eine Art und/oder Konzentration von Reinigern, eine Temperatur der Reinigung
oder Ähnliches. Auch eine Anpassung von Parameterkombinationen der genannten und/oder
anderer Parameter des Betriebs des Durchlaufreinigungsautomaten ist möglich.
[0027] Die Reinigungsvorrichtung kann, wie oben beschrieben, ein oder mehrere Handhabungsgeräte
umfassen, insbesondere ein oder mehrerer Roboter. Wie oben dargestellt, können zusätzlich
ein oder mehrere menschliche Bedienpersonen vorgesehen sein, welche ebenfalls beispielsweise
auch für die Übergabe des bereitgestellten Reinigungsguts an die Transportvorrichtung
eingesetzt werden können.
[0028] Daneben können auch ein oder mehrere Bilderfassungssysteme vorgesehen sein. Beispielsweise
können jedem Handhabungsgerät ein oder mehrere eigene Bilderfassungssysteme zugeordnet
sein, oder es können auch ein oder mehrere Bilderfassungssysteme gruppenweise für
mehrere Handhabungsgeräte vorgesehen sein. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn
die mehreren Handhabungsgeräte und/oder die mehreren Bilderfassungssysteme von einer
gemeinsamen Gerätesteuerung gesteuert und/oder versorgt werden.
[0029] Wie oben dargestellt, kann der mindestens eine Durchlaufreinigungsautomat weiterhin
mindestens eine Automatensteuerung aufweisen. Diese Automatensteuerung, welche beispielsweise
wiederum eine oder mehrere Datenverarbeitungseinrichtungen umfassen kann, kann beispielsweise
programmtechnisch eingerichtet sein, um einen Reinigungsvorgang in dem Durchlaufreinigungsautomaten
zu steuern. Beispielsweise kann die Automatensteuerung dementsprechend programmtechnisch
eingerichtet sein, um ein oder mehrere Reinigungsprogramme durchzuführen. Auch können
wiederum entsprechende Speichermedien, Ein- und Ausgabemittel oder ähnliche in einer
Automatensteuerung üblicherweise umfasste Vorrichtungen vorgesehen sein.
[0030] Das mindestens eine Handhabungsgerät kann, wie oben dargestellt, mindestens eine
Gerätesteuerung aufweisen. In diesem Fall ist es besonders bevorzugt, wenn die mindestens
eine Automatensteuerung und die mindestens eine Gerätesteuerung in einseitiger oder
gegenseitiger Wirkverbindung stehen. Unter einer Wirkverbindung ist dabei eine Verbindung
zu verstehen, welche beispielsweise über ein oder mehrere entsprechende drahtgebundene
und/oder drahtlose Schnittstellen erfolgen kann, bei welcher in einer Richtung oder
in beiden Richtungen Daten und/oder Parameter ausgetauscht werden können. Beispielsweise
können dies Steuerparameter sein. Wird beispielsweise in dem Durchlaufreinigungsautomat
ein Stopp verursacht, beispielsweise in Folge einer Störung oder einer durch Bedienpersonal
verursachten bzw. herbeigeführten Unterbrechung des Maschinenbetriebs, so kann entsprechend
auch beispielsweise die Gerätesteuerung angehalten werden, so dass die Übergabe von
Reinigungsgut an die Transportvorrichtung gestoppt wird. Dies ist nur eine Möglichkeit
einer Einflussnahme in dieser Richtung, so dass beispielsweise auch andere Parameter
an das Handhabungsgerät übermittelt werden können, wie beispielsweise eine aktuelle
Transportgeschwindigkeit der Transportvorrichtung oder Ähnliches. Alternativ oder
zusätzlich kann auch eine Einflussnahme in umgekehrter Richtung, also vom Handhabungsgerät
zum Durchlaufreinigungsautomaten, erfolgen, beispielsweise, wie oben dargestellt,
um einen Reinigungsvorgang in dem Durchlaufreinigungsautomaten auf mindestens einer
Eigenschaft des Reinigungsguts anzupassen. Die Wirkverbindung kann dabei dezentral
erfolgen, oder es kann auch eine zentrale Steuerung vorgesehen sein, welche sowohl
die Automatensteuerung als auch die Gerätesteuerung ganz oder teilweise umfasst, so
dass eine gegenseitige Einflussnahme zwischen Handhabungsgerät und Durchlaufreinigungsautomat
möglich ist.
[0031] Wie oben angedeutet, kann die Reinigungsvorrichtung eingerichtet sein, um unterschiedliche
Arten von Reinigungsgut zu erkennen. Insbesondere kann die Handhabungsvorrichtung
entsprechend eingerichtet sein. Entsprechend dieser Erkennung unterschiedlicher Arten
von bereitgestelltem Reinigungsgut kann zwischen diesen Arten von Reinigungsgut unterschieden
werden und entsprechend eine Übergabe an die Transportvorrichtung beeinflusst werden.
So kann beispielsweise bei ein und demselben Durchlaufreinigungsautomaten eine Sortierung
unterschiedlicher Arten von Reinigungsgut erfolgen, beispielsweise in dem diese unterschiedlichen
Arten unterschiedlichen Aufnahmen in der Transportvorrichtung zugeordnet werden. So
kann die Transportvorrichtung beispielsweise mindestens eine der folgenden Transportvorrichtungen
umfassen: eine Bandtransportvorrichtung, insbesondere eine Band-Transportvorrichtung
mit mindestens zwei unterschiedlichen Spuren und/oder Bandbereichen für unterschiedliche
Arten von Reinigungsgut; eine Korb-Transportvorrichtung, insbesondere eine Korb-Transportvorrichtung
mit Körben mit mindestens zwei unterschiedlichen Fächern für unterschiedliche Arten
von Reinigungsgut. Entsprechend kann mittels der Handhabungsvorrichtung eine Zuordnung
der verschiedenen Arten von Reinigungsgut erfolgen.
[0032] Dabei kann ein und dasselbe Handhabungsgerät beispielsweise auch eingerichtet sein,
um unterschiedliche Arten von Reinigungsgut zu handhaben und an die mindestens eine
Transportvorrichtung zu übergeben. Alternativ oder zusätzlich können auch spezialisierte
Handhabungsgeräte verwendet werden, so dass beispielsweise die Reinigungsvorrichtung
mindestens zwei Handhabungsgeräte mit zumindest teilweise verschiedenen Aufgaben umfasst.
Vorzugsweise können dementsprechend auch mindestens zwei Bilderfassungssysteme vorgesehen
sein. Die Reinigungsvorrichtung kann dann eingerichtet sein, um mittels der mindestens
zwei Handhabungsgeräte und vorzugsweise mittels der mindestens zwei Bilderfassungssysteme
unterschiedliche Arten von Reinigungsgut aufzunehmen und an die Transportvorrichtung
zu übergeben.
[0033] Neben den genannten Komponenten kann die Reinigungsvorrichtung weiterhin noch zusätzliche
Komponenten umfassen. Beispielsweise kann die Reinigungsvorrichtung weiterhin mindestens
eine Entsorgungsvorrichtung umfassen, beispielsweise insbesondere mindestens einen
Abwurfschacht für Abfälle. Die Reinigungsvorrichtung kann dann eingerichtet sein,
um mittels des mindestens einen Handhabungsgeräts, bzw. (wenn mehrere Handhabungsgeräte
vorgesehen sind) mittels mindestens eines dieser Handhabungsgeräte, und der Entsorgungsvorrichtung
in und/oder auf dem Reinigungsgut enthaltene Abfälle zu entsorgen. Auf diese Weise
können beispielsweise automatisch Speisereste in entsprechenden Geschirrteilen entsorgt
werden. Dies kann in jedem Fall erfolgen, so dass beispielsweise in jedem Fall eine
derartige Entsorgung vorgenommen wird, oder es kann, beispielsweise mittels des Bilderfassungssystems,
erkannt werden, ob eine derartige Entsorgung erforderlich ist und nur in diesem Fall
eine entsprechende Entsorgung vorgenommen werden. Weiterhin können auch zusätzliche
Gegenstände, wie beispielsweise Servietten oder Ähnliches entsorgt werden, oder es
kann auch eine Aussortierung von nicht zu entsorgenden Gegenständen (wie beispielsweise
vergessenen persönlichen Eigentumsgegenständen) vorgenommen werden. Auch dies ist
ein Vorteil der beschriebenen Bilderfassung, da derartige Bilderfassungssysteme zwischen
verschiedenen Arten von zusätzlichen Gegenständen, welche nicht dem Reinigungsgut
zuzuordnen sind, unterscheiden können.
[0034] Neben der vorgeschlagenen Reinigungsvorrichtung wird weiterhin ein Verfahren zum
Beschicken eines Durchlaufreinigungsautomaten vorgeschlagen, welches, wie oben dargestellt,
insbesondere unter Verwendung einer Reinigungsvorrichtung und/oder eines Handhabungsgeräts
gemäß einer oder mehreren der oben beschriebenen Ausführungsformen durchgeführt werden
kann. Dabei wird das Reinigungsgut an mindestens ein Handhabungsgerät bereitgestellt,
wobei das Handhabungsgerät das bereitgestellte Reinigungsgut zumindest teilweise selbsttätig
aufnimmt und an mindestens eine Transportvorrichtung mindestens eines Durchlaufreinigungsautomaten
übergibt. Die Transportvorrichtung transportiert das Reinigungsgut durch mindestens
eine Reinigungszone des Durchlaufreinigungsautomaten. Auch bei diesem Verfahren können
zumindest Teilaufgaben des gesamten Arbeitsumfangs wiederum auch von menschlichen
Bedienpersonen übernommen werden, beispielsweise Teile der Übergabe des bereitgestellten
Reinigungsguts an die Transportvorrichtung. Wie oben dargestellt, kann für mögliche
Einzelheiten und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens auf die entsprechenden
Weiterbildungen und/oder Einzelheiten der beschriebenen Reinigungsvorrichtung verwiesen
werden. Das Verfahren zum Beschicken des Durchlaufreinigungsautomaten lässt sich,
wie oben beschrieben, zu einem Verfahren zum Reinigen von Reinigungsgut erweitern.
[0035] Die vorgeschlagene Reinigungsvorrichtung und die vorgeschlagenen Verfahren weisen
gegenüber bekannten Vorrichtungen und Verfahren eine Vielzahl von Vorteilen auf. So
werden insbesondere eine Vorrichtung und Verfahren bereitgestellt, mit deren Hilfe
beispielsweise Geschirr- und Besteckteile von Speisetabletts abgenommen werden können
und beispielsweise auf ein Förderband bzw. in die Geschirrkörbe einer Durchlaufgeschirrspülmaschine
eingesetzt werden können. Dies alles kann erfolgen, ohne dass ein menschliches Bedienpersonal
einer anstrengenden, monotonen Tätigkeit ausgesetzt sein muss.
[0036] Gleichzeitig kann mit der skizzierten Reinigungsvorrichtung eine Einrichtung geschaffen
werden, die den beschriebenen Zweck erfüllt, ohne einen großen Platzbedarf und/oder
ohne hohe Investitionen zu erfordern. Gleichzeitig kann diese Einrichtung vergleichsweise
universell einsetzbar sein. So kann mit lediglich geringem Aufwand, beispielsweise
einfachen Softwareänderungen, eine Anpassung an geänderte Betriebssituationen erfolgen.
Dies bewirkt, dass Reinigungsvorrichtungen dieser Art universell herstellbar sind
und lediglich mit vergleichsweise einfachen Modifikationen an die speziellen Erfordernisse
eines bestimmten Kunden angepasst werden können. Diese Anpassung kann bereits im Werk
und/oder später bei einer Inbetriebnahme erfolgen. Auf diese Weise lassen sich logistische
Kosten senken, und auch der Aufwand für eine Inbetriebnahme lässt sich erheblich vermindern.
[0037] Weiterhin lässt sich mittels der vorgeschlagenen Reinigungsvorrichtungen mittels
der vorgeschlagenen Verfahren eine Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit, also des Durchsatzes
der Reinigungsvorrichtung, erzielen. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen,
dass mittels einer fortschrittlichen Sensortechnologie und/oder Bilderkennungstechnik
ein Handhabungsgerät, beispielsweise ein entsprechender Roboter, eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit
erreichen kann, als menschliches Bedienpersonal. Hieraus ergeben sich ebenfalls große
Einsparpotentiale für den Betreiber einer derartigen Anlage.
[0038] Beispielsweise können, wie oben dargestellt, ein oder mehrere Roboter mit einem oder
mehreren Bilderfassungssystemen, einschließlich gegebenenfalls einer entsprechenden
Bildauswertung, kombiniert werden und zum Zweck des Abräumens von Speisetabletts in
einer Einrichtung zur Gemeinschaftsverpflegung mit einer Durchlaufgeschirrspülmaschine
kombiniert werden. Die Vorteile einer derartigen Kombination liegen dann insbesondere
darin, dass das Robotersystem frei in seinen Bewegungsabläufen programmierbar ist.
Ein derartiges Robotersystem ist daher nicht in Einzelanfertigung jeweils nur für
einen Einsatzzweck konstruiert und hergestellt, sondern ist aufgrund seiner Flexibilität
dazu geeignet, in einer Serie gebaut zu werden. Lediglich geringe Anpassungen, beispielsweise
in der Software, sind dann für eine Anpassung an den jeweiligen Einzelfall erforderlich.
Auch in diesem Fall ist durch die vorgeschlagene Kombination zu einem Gesamtsystem
eine Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit im Vergleich zu einer rein manuellen Abräumung
möglich. Weiterhin kann die vorgeschlagene Reinigungsvorrichtung über längere Zeit,
insbesondere ohne Pausen während einer Arbeitsschicht, ein hohes Arbeitspensum erledigen.
Insgesamt kann sich ein derartiges Robotersystem unter Betrachtung aller Aufwendungen
für einen Betreiber kostengünstiger darstellen als eine manuelle Abräumung.
Ausführungsbeispiele
[0039] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen. Die Erfindung ist jedoch nicht
auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. Die Ausführungsbeispiele sind in den Figuren
schematisch dargestellt. Gleiche Bezugsziffern in den einzelnen Figuren bezeichnen
dabei gleiche oder funktionsgleiche bzw. hinsichtlich ihrer Funktionen einander entsprechende
Elemente.
[0040] Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1a
- eine schematische Darstellung einer Reinigungsvorrichtung nach dem Stand der Technik
mit manueller Beschickung in Zwei-Platz-Variante;
- Figur 1b
- eine schematische Darstellung einer dem Stand der Technik entsprechenden Reinigungsvorrichtung
mit manueller Beschickung in einer Vier-Platz- Variante;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines typischen Tabletts einer Gemein- schaftsverpflegung
mit seinem möglichen Inhalt;
- Figur 3
- eine schematische Draufsicht auf ein Förderband einer Durchlaufgeschirr- spülmaschine
mit mehreren Spuren und/oder Bandbereichen für unter- schiedliche Arten von Reinigungsgut;
und
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsge- mäßen Reinigungsvorrichtung.
[0041] In Figur 1a ist in Draufsicht schematisch eine dem Stand der Technik entsprechende
Reinigungsvorrichtung 110 dargestellt. Diese Reinigungsvorrichtung 110 umfasst eine
Durchlaufgeschirrspülmaschine 112, welcher, als integraler oder separater Bestandteil,
eine Transportvorrichtung 114 zugeordnet ist. Diese Transportvorrichtung 114 kann
ein- oder mehrteilig ausgestaltet sein und weist beispielsweise ein Transportband
116 auf.
[0042] Als Bestandteil der Reinigungsvorrichtung 110 ist der Durchlaufgeschirrspülmaschine
112 eine Zuführeinrichtung 118 vorgeschaltet. Diese Zuführeinrichtung 118, welche
beispielsweise als Fördereinrichtung ausgestaltet sein kann, dient der Zufuhr und
damit dem Bereitstellen von Reinigungsgut 120 zu der Durchlaufgeschirrspülmaschine
112. Die Zuführeinrichtung 118 kann beispielsweise ein einfaches Gurtband 122, einen
Rundriemenförderer oder ein Plattenkettenband umfassen. Auch andere Ausgestaltungen
sind jedoch denkbar.
[0043] Zugehörig zur Durchlaufgeschirrspülmaschine 112 befinden sich an einem Einlauf 124
der Durchlaufgeschirrspülmaschine 112 bei dem in Figur 1a dargestellten Ausführungsbeispiel
zwei Arbeitsplätze, an welchen Bedienpersonen 126 das Reinigungsgut 120 von Hand von
den (ebenfalls dem Reinigungsgut 120 zuzuordnenden) Tabletts abräumen und es an der
richtigen Position auf das Transportband 116 der Durchlaufgeschirrspülmaschine 112
aufsetzen. Das ursprünglich in einer ersten Transportrichtung 128 der Zuführrichtung
118 bereitgestellte Reinigungsgut 120 wird dann in einer zweiten Transportrichtung
130, welche in dem dargestellten Ausführungsbeispiel von der ersten Transportrichtung
120 verschieden ist, in die Durchlaufgeschirrspülmaschine 112 bzw. einen Einlauftunnel
132 der Durchlaufgeschirrspülmaschine 112, befördert. Dem Einlauftunnel 132 können,
wie in den Figuren 1a und 1b angedeutet, ein oder mehrere Reinigungszonen 134 nachgeordnet
sein, in welchen das Reinigungsgut 120 sequentiell gereinigt wird. Verschiedene Ausgestaltungen
sind denkbar.
[0044] Auf dem Tablett bzw. in anderen Arten des Reinigungsguts 120 enthaltene Abfälle und/oder
Speisereste werden in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in Figur 1a, ebenfalls
von Hand, in dafür vorgesehene Abwurfschächte 136 gegeben. Derartige Abwurfschächte
136 könnten auch in dem Beispiel gemäß Figur 1b vorgesehen sein.
[0045] Jede Bedienperson 126 übernimmt beispielsweise in dem in Figur 1a dargestellten Ablauf
nur einzelne oder nur wenige Teilaufgaben. Die abgeräumten Tabletts des Reinigungsguts
120 können beispielsweise weiterbefördert werden, beispielsweise zu einer separaten
Tablett-Geschirrspülmaschine, welche in Figur 1a nicht dargestellt ist und welche
beispielsweise ebenfalls Bestandteil der Reinigungsvorrichtung 110 sein kann. Ausführungsformen,
bei welchen die Tabletts auf einer eigenen Spur durch dieselbe Durchlaufgeschirrspülmaschine
112 wie das Geschirr und das Besteck transportiert und darin gereinigt werden, sind
jedoch ebenfalls bekannt.
[0046] Im Gegensatz zu dem in Figur 1a dargestellten Ausführungsbeispiel mit zwei Bedienpersonen
126 ist in Figur 1b, ebenfalls in Draufsicht, eine schematisch dargestellte Ausführungsform
gezeigt, bei welcher sich am Einlauf 124 der Durchlaufgeschirrspülmaschine 112 vier
Arbeitsplätze für Bedienpersonen 126 befinden. Auch in diesem, ebenfalls dem Stand
der Technik entsprechenden Beispiel, wird das Reinigungsgut 120 von Hand von den,
ebenfalls wiederum dem Reinigungsgut 120 zuzuordnenden, Tabletts abgeräumt und an
der richtigen Position auf das Transportsband 116 der Durchlaufgeschirrspülmaschine
112 aufgesetzt. Auch hier kann beispielsweise wiederum das abgeräumte Tablett weiterbefördert
werden, beispielsweise wiederum zu einer separaten Tablett-Geschirrspülmaschine, oder
es kann auch eine Reinigung der Tabletts in derselben Durchlaufgeschirrspülmaschine
112 erfolgen. Ansonsten kann für weitere Details des in Figur 1b dargestellten Ausführungsbeispiels
weitgehend auf die Beschreibung der Figur 1a verwiesen werden.
[0047] Die in Figur 1b dargestellte Vier-Platz-Variante wird in der Regel dann gewählt,
wenn so viel Geschirr zu sortieren und zu spülen ist, dass die Mengen nicht mehr von
zwei Bedienpersonen 126 verarbeitet werden können. Varianten, bei denen lediglich
eine Bedienperson 126 zum Einsatz kommt, sind im praktischen Einsatz ebenso anzutreffen.
Weiterhin sei darauf hingewiesen, dass die Anordnungen gemäß den Figuren 1a und 1b
lediglich exemplarisch zu verstehen sind, so dass beispielsweise auch die einzelnen
Funktionselemente an der Geschirraufgabe räumlich anders angeordnet sein können als
in den Beispielen gemäß den Figuren 1a und 1b gezeigt.
[0048] Der Darstellung gemäß Figur 2 ist schematisch eine mögliche Anordnung von Reinigungsgut
120 zu entnehmen, wie sie im Bereich der Geschirrspültechnik häufig anzutreffen ist.
Dabei ist jedoch zu beachten, dass die einzelnen Komponenten dieses Reinigungsguts
120 nahezu beliebig verteilt vorliegen können. Insofern ist die in Figur 2 exemplarisch
dargestellte Verteilung als idealisiert anzusehen, und die Reinigungsvorrichtung 110
sollte in der Lage sein, auch andere Verteilungen beliebiger Art handhaben zu können.
[0049] In Figur 2 bezeichnet die Bezugsziffer 138 ein Tablett, beispielsweise ein Kunststoff-
oder Holztablett. Dieses Tablett 138 kann grundsätzlich eine weitgehend beliebige
Form aufweisen, ist jedoch in der Regel wie in Figur 2 dargestellt, rechteckig ausgeführt.
Weiterhin sind auf dem Tablett 138 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Suppenschale
140, ein Teller 142, eine Salatschale 144, eine Dessertschale 146, Besteck 148 sowie
ein Trinkglas 150 vorgesehen. Sämtliche Gegenstände sind lediglich symbolisch angedeutet.
Wie in Figur 2 erkennbar ist, können, neben einer nahezu beliebigen Zufallsverteilung
der einzelnen Gegenstände des Reinigungsguts 120, auch zahlreiche verschiedene Formen
und/oder Materialien von Reinigungsgut 120 vorliegen, welche durch die Reinigungsvorrichtung
110 zuverlässig und sicher gehandhabt werden müssen.
[0050] In Figur 3 ist ein Ausführungsbeispiel auf einer Transportvorrichtung 114 einer Reinigungsvorrichtung
110 gemäß dem Stand der Technik exemplarisch dargestellt. Diese Transportvorrichtung
114 kann auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommen und soll eine
weitere Problematik einer automatischen Bestückung der Durchlaufgeschirrspülmaschine
112 verdeutlichen.
[0051] Die Transportvorrichtung 114 weist wiederum ein Transportband 116 auf, beispielsweise
ein Förderband. Dieses Förderband der Durchlaufgeschirrspülmaschine 112 ist dabei
im vorliegenden Fall in mehrere Spuren und/oder Bandbereiche (beide Ausdrücke werden
im Folgenden synonym verwendet) für unterschiedliche Arten von Reinigungsgut 120 unterteilt.
Während mit der Bezugsziffer 116 das gesamte Transportband bezeichnet ist, bezeichnen
die Bezugsziffern 152 eine Spur für Besteck 148, die Bezugsziffer 154 eine Spur für
Schalen (beispielsweise die Salatschale 144 und/oder die Dessertschale 146 gemäß Figur
2), die Bezugsziffer 156 eine Spur für Teller 142 und die Bezugsziffer 158 eine Spur
für Tabletts 138. Diese Anordnung gemäß Figur 3 ist jedoch ebenfalls lediglich exemplarisch
zu sehen. Es sind auch andere Ausgestaltungen der Transportvorrichtung 114 denkbar,
beispielsweise Anordnungen, bei welchen ein Transport des Reinigungsguts 120 mittels
Körben oder Ähnlichem erfolgt.
[0052] In Figur 4 ist schematisch ein mögliches Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Reinigungsvorrichtung 110 in Draufsicht dargestellt. Das Ausführungsbeispiel entspricht
in vielen Einzelheiten den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 1a und 1b, so dass
für die Funktion der einzelnen Elemente und deren möglichen Aufbau beispielsweise
auf die obige Beschreibung dieser Figuren verwiesen werden kann. Wiederum umfasst
die Reinigungsvorrichtung 110 eine Durchlaufgeschirrspülmaschine 112 mit einer Transportvorrichtung
114 mit Transportband 116. Weiterhin ist wiederum, ebenfalls wieder näherungsweise
senkrecht zur Transportvorrichtung 114, eine Zuführeinrichtung 118 vorgesehen, welche
Reinigungsgut bereitstellt. Auch andere Anordnungen der Transportvorrichtung 114 und/oder
der Zuführeinrichtung 118 sind jedoch grundsätzlich möglich.
[0053] Die Zuführeinrichtung 118 ist der Durchlaufgeschirrspülmaschine 112 für die Zufuhr
von Reinigungsgut 120 vorgeschaltet. Die Zuführeinrichtung 118 kann beispielsweise
wiederum ein Gurtband 122, einen Rundriemenförderer oder eine Plattenkettenband umfassen.
Auch andere Ausgestaltungen sind jedoch wiederum denkbar.
[0054] Die Reinigungsvorrichtung 110 umfasst in dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
weiterhin im Bereich des Einlaufs 124 ein Handhabungsgerät 160. Dieses Handhabungsgerät
160 ist vorzugsweise universell einsetzbar und kann beispielsweise als Roboter, als
mehrachsiger Roboter, als mehrachsiger Knickarm-Roboter oder auf ähnliche Weise ausgestaltet
sein. Das Handhabungsgerät umfasst eine Gerätesteuerung 162, welche von einer Automatensteuerung
164 der Durchlaufgeschirrspülmaschine 112 getrennt oder teilidentisch ausgebildet
sein kann. Auch eine zentralisierte Steuerung der gesamten Reinigungsvorrichtung 110
ist denkbar. Die Steuerungen 162, 164 können darüber hinaus in Wirkverbindung stehen,
beispielsweise über eine oder mehrere in Figur 4 nicht dargestellte Schnittstellen.
[0055] Weiterhin umfasst die Reinigungsvorrichtung 110 in dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Bilderfassungssystem 166. Dieses Bilderfassungssystem 166 ist dabei in Figur 4
als Bestandteil des Handhabungsgeräts 160 dargestellt. Auch andere Ausgestaltungen
sind jedoch grundsätzlich möglich, beispielsweise eine Anordnung, bei welcher das
Bilderfassungssystem 166 separat ausgebildet ist und/oder mehreren Handhabungsgeräten
160 zugeordnet ist. Das Bilderfassungssystem 166 ist vorzugsweise eingerichtet, um
auch zumindest teilweise eine Bildverarbeitung vorzunehmen, also beispielsweise um
mindestens eine Eigenschaft des Reinigungsguts 120 auf optischem Wege zu erfassen,
beispielsweise die reine Anwesenheit des Reinigungsguts 120 und/oder die Orientierung
des Reinigungsguts 120. Weitere Beispiele wurden oben beschrieben.
[0056] Das Handhabungsgerät 160 umfasst weiterhin eine Aufnahmevorrichtung 168, welche in
diesem Ausführungsbeispiel als Greifer 170 dargestellt ist. Wiederum sind jedoch auch
andere Ausführungsformen möglich. Mittels des Bilderfassungssystems 166 und/oder des
darin enthaltenen Bildverarbeitungssystems kann das Handhabungsgerät 160 bzw. die
Reinigungsvorrichtung 110 beispielsweise das Vorhandensein von Reinigungsgut 120 erkennen,
beispielsweise die Tatsache, dass ein neues, beladenes, teilbeladenes oder unbeladenes
Tablett 138 von der Zuführeinrichtung 118 bereitgestellt wird. Weiterhin kann auch
eine Beladung auf diesem Tablett 138 erkannt werden, beispielsweise gemäß der Darstellung
in Figur 2. Die Gerätesteuerung 162 kann dann das Handhabungsgerät 160, beispielsweise
den Roboter, dazu veranlassen, um die nötigen Bewegungen und Aktionen durchzuführen,
um die gestellte Aufgabe der Übergabe an die Transportvorrichtung 114 zu erfüllen.
Mit Hilfe der Aufnahmevorrichtung 168, beispielsweise des Greifers 170, kann beispielsweise
das Geschirr 140, 142, 144, 146, 150 und/oder das Besteck 148 vom Tablett 138 aufgenommen
werden und an der richtigen Position auf das Transportband 116 der Durchlaufgeschirrspülmaschine
112 aufgesetzt werden. Die Aufnahmevorrichtung 168 kann dabei beispielsweise, wie
in Figur 4 dargestellt, einen mechanischen Greifer 170 umfassen oder, alternativ oder
zusätzlich, einen pneumatischen Greifer, insbesondere einen Saugnapf, einen magnetischen
Greifer, insbesondere zur Aufnahme des Bestecks 148, oder eine Kombination aus derartigen
Aufnahmevorrichtungen und/oder anderen Arten von Aufnahmevorrichtungen 168.
[0057] Wie bereits gemäß dem Stand der Technik bei großen Abräumstationen mit manueller
Bedienung jede Bedienperson 126 einzelne oder nur wenige Teilaufnahmen übernimmt,
kann ein derartiges Vorgehen prinzipiell auch bei einer roboterunterstützten Geschirrabräumung
gemäß Figur 4 oder gemäß anderen Ausführungsformen der Erfindung anwendbar sein. Dies
kann bedeuten, dass bei Reinigungsvorrichtungen 110, beispielsweise ab einer bestimmten
Größe und/oder Kapazität, auch mehrere Handhabungsgeräte 160, beispielsweise mehrere
Abnahme-Roboter zum Einsatz kommen können.
[0058] Ebenso ist es denkbar, dass das eine Handhabungsgerät 160 bzw. die mehreren Handhabungsgeräte
160 nicht alle vorhandenen Gegenstände, die bereitgestellt werden, von der Zuführeinrichtung
118 aufnehmen und an die Transportvorrichtung 114 übergeben, sondern dass lediglich
Teilaufgaben von den Handhabungsgeräten 160 übernommen werden. Beispielsweise können,
zusätzlich zu den vorhandenen Handhabungsgeräten 160, auch noch eine oder mehrere
menschliche Bedienpersonen 126 zum Einsatz kommen, beispielsweise um verbleibende
Reste (zum Beispiel vom Handhabungsgerät 160 nicht erkannte Gegenstände) vom Tablett
138 abzunehmen und entsprechend zu versorgen.
[0059] Weiterhin ist es vorstellbar, dass das Handhabungsgerät 160, insbesondere der Roboter,
mit seinem Bilderfassungssystem 166 Erkenntnisse über eine Eigenschaft, beispielsweise
eine Art, des Reinigungsguts gewinnt. Beispielsweise kann erkannt werden, dass es
sich lediglich um leicht verschmutztes Geschirr vom Frühstück in der Einrichtung zur
Gemeinschaftsverpflegung handelt. Alternativ oder zusätzlich könnte auch beispielsweise
besonders schwer zu reinigendes Reinigungsgut erkannt werden, beispielsweise Töpfe
oder ähnliches. Diese Erkenntnisse könnte die Gerätesteuerung 162 des Handhabungsgeräts
160 an die Automatensteuerung 164 der Durchlaufgeschirrspülmaschine 112 weitergeben,
damit aus der Automatensteuerung 164 der Durchlaufgeschirrspülmaschine 112 entsprechend
Einfluss auf die Parameter des Spülmaschinen-Betriebs genommen werden kann. Als Beispiel
seien hier eine Veränderung der Bandgeschwindigkeit des Transportbands 160, eine Temperatur
in einzelnen Reinigungszonen 134, spezielle Reinigerzusätze oder Ähnliches genannt.
[0060] Abweichend von den in den Beispielen genannten Durchlaufgeschirrspülmaschinen 112
in Form von Bandtransportmaschinen ist der Einsatz der beschriebenen Erfindung, wie
oben dargestellt, auch in anderen Arten von Durchlaufreinigungsautomaten möglich,
beispielsweise in Korbtransport-Spülmaschinen.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 110
- Reinigungsvorrichtung
- 112
- Durchlaufgeschirrspülmaschine
- 114
- Transportvorrichtung
- 116
- Transportband
- 118
- Zuführeinrichtung
- 120
- Reinigungsgut
- 122
- Gurtband
- 124
- Einlauf
- 126
- Bedienpersonen
- 128
- erste Transportrichtung
- 130
- zweite Transportrichtung
- 132
- Einlauftunnel
- 134
- Reinigungszonen
- 136
- Abwurfschächte für Abfälle
- 138
- Tablett
- 140
- Suppenschale
- 142
- Teller
- 144
- Salatschale
- 146
- Dessertschale
- 148
- Besteck
- 150
- Trinkglas
- 152
- Spur für Besteck
- 154
- Spur für Schalen
- 156
- Spur für Teller
- 158
- Spur für Tabletts
- 160
- Handhabungsgerät
- 162
- Gerätesteuerung
- 164
- Automatensteuerung
- 166
- Bilderfassungssystem
- 168
- Aufnahmevorrichtung
- 170
- Greifer
1. Reinigungsvorrichtung (110) zum Reinigen von Reinigungsgut (120), insbesondere Geschirr,
umfassend mindestens einen Durchlaufreinigungsautomaten, insbesondere eine Durchlaufgeschirrspülmaschine
(112), wobei der Durchlaufreinigungsautomat mindestens eine Transportvorrichtung (114)
aufweist und eingerichtet ist, um das Reinigungsgut (120) durch mindestens eine Reinigungszone
(134) zu transportieren, wobei die Reinigungsvorrichtung (110) weiterhin mindestens
ein Handhabungsgerät (160) aufweist, insbesondere einen Roboter, wobei das Handhabungsgerät
(160) eingerichtet ist, um bereitgestelltes Reinigungsgut (120) zumindest teilweise
selbsttätig aufzunehmen und an die Transportvorrichtung (114) zu übergeben.
2. Reinigungsvorrichtung (110) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Reinigungsvorrichtung
(110) weiterhin eine Zuführeinrichtung (118) zum Zuführen des Reinigungsgutes (120)
zu dem Durchlaufreinigungsautomaten aufweist, wobei das Handhabungsgerät (160) eingerichtet
ist, um das Reinigungsgut (120) selbsttätig von der Zuführeinrichtung (118) aufzunehmen
und an die Transportvorrichtung (114) zu übergeben.
3. Reinigungsvorrichtung (110) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Zuführeinrichtung
(118) mindestens eine der folgenden Zuführeinrichtungen (118) umfasst: ein Förderband,
insbesondere ein Gurtband (122) oder einen Rundriemenförderer oder ein Kettenband,
insbesondere ein Plattenkettenband.
4. Reinigungsvorrichtung (110) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Reinigungsvorrichtung (110) mindestens zwei Durchlaufreinigungsautomaten aufweist,
wobei die Zuführeinrichtung (118) eingerichtet ist, um beiden Durchlaufreinigungsautomaten
Reinigungsgut (120) bereitzustellen.
5. Reinigungsvorrichtung (110) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei jedem Durchlaufreinigungsautomat
mindestens ein Handhabungsgerät (160) zugeordnet ist.
6. Reinigungsvorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Handhabungsgerät
(160) mindestens eine der folgenden Aufnahmevorrichtungen (168) zur Aufnahme des bereitgestellten
Reinigungsgutes (120) aufweist: eine mechanische Aufnahmevorrichtung (168), insbesondere
einen Greifer (170); eine magnetische Aufnahmevorrichtung (168); eine pneumatische
Aufnahmevorrichtung (168), insbesondere mindestens einen Sauger und/oder mindestens
einen Saugnapf.
7. Reinigungsvorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Handhabungsgerät
(160) als frei programmierbares Handhabungsgerät (160) ausgestaltet ist.
8. Reinigungsvorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Handhabungsgerät
(160) als Handhabungsgerät (160) mit mindestens zwei Freiheitsgraden einer Bewegung,
vorzugsweise drei oder mehr Freiheitsgraden, ausgestaltet ist.
9. Reinigungsvorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Reinigungsvorrichtung
(110), insbesondere das Handhabungsgerät (160), mindestens einen Sensor zur Erfassung
des bereitgestellten Reinigungsgutes (120) aufweist.
10. Reinigungsvorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Reinigungsvorrichtung
(110), insbesondere das Handhabungsgerät (160), weiterhin mindestens ein Bilderfassungssystem
(166) aufweist, wobei das Bilderfassungssystem (166) eingerichtet ist, um das Reinigungsgut
(120) zu erkennen, wobei die Reinigungsvorrichtung (110) eingerichtet ist, um die
Aufnahme des Reinigungsgutes (120) durch das Handhabungsgerät (160) und/oder die Übergabe
des Reinigungsgutes (120) an die Transportvorrichtung (114) entsprechend dem vom Bilderfassungssystem
(166) erkannten Reinigungsgut (120) zu steuern.
11. Reinigungsvorrichtung (110) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Reinigungsvorrichtung
(110) weiterhin eingerichtet ist, um einen Reinigungsvorgang des Reinigungsgutes (120)
in dem Durchlaufreinigungsautomaten entsprechend dem vom Bilderfassungssystem (166)
erkannten Reinigungsgut (120), insbesondere entsprechend eines Verschmutzungsgrades
des Reinigungsgutes (120), zu steuern.
12. Reinigungsvorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mehrere
Handhabungsgeräte (160) und/oder mehrere Bilderfassungssysteme (166) vorgesehen sind,
wobei die mehreren Handhabungsgeräte (160) und/oder die mehreren Bilderfassungssysteme
(166) von einer gemeinsamen Gerätesteuerung (162) gesteuert und/oder versorgt werden.
13. Reinigungsvorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Durchlaufreinigungsautomat
mindestens eine Automatensteuerung (164) aufweist, wobei das Handhabungsgerät (160)
mindestens eine Gerätesteuerung (162) aufweist, wobei die Automatensteuerung (164)
und die Gerätesteuerung (162) in einseitiger oder gegenseitiger Wirkverbindung stehen.
14. Reinigungsvorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Reinigungsvorrichtung
(110) eingerichtet ist, um unterschiedliche Arten von bereitgestelltem Reinigungsgut
(120) zu unterscheiden und entsprechend der erkannten Art das Reinigungsgut (120)
an die Transportvorrichtung (114) zu übergeben.
15. Reinigungsvorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Transportvorrichtung
(114) mindestens eine der folgenden Transportvorrichtung (114) ein umfasst: eine Band-Transportvorrichtung
(114), insbesondere eine Band-Transportvorrichtung (114) mit mindestens zwei unterschiedlichen
Spuren (152, 154, 156, 158) und/oder Bandbereichen für unterschiedliche Arten von
Reinigungsgut (120); eine Korb-Transportvorrichtung (114), insbesondere eine Korb-Transportvorrichtung
(114) mit Körben mit mindestens zwei unterschiedlichen Fächern für unterschiedliche
Arten von Reinigungsgut (120).
16. Reinigungsvorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend mindestens
zwei Handhabungsgeräte (160) und vorzugsweise mindestens zwei Bilderfassungssysteme
(166), wobei die Reinigungsvorrichtung (110) eingerichtet ist, um mittels der mindestens
zwei Handhabungsgeräte (160) und vorzugsweise mittels der mindestens zwei Bilderfassungssysteme
(166) unterschiedliche Arten von Reinigungsgut (120) aufzunehmen und an die Transportvorrichtung
(114) zu übergeben.
17. Reinigungsvorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend
mindestens eine Entsorgungsvorrichtung, insbesondere mindestens einen Abwurfschacht
(136) für Abfälle, wobei die Reinigungsvorrichtung (110) eingerichtet ist, um mittels
des Handhabungsgeräts (160) und der Entsorgungsvorrichtung in und/oder auf dem Reinigungsgut
(120) enthaltene Abfälle zu entsorgen.
18. Verfahren zum Beschicken eines Durchlaufreinigungsautomaten, insbesondere einer Durchlaufgeschirrspülmaschine
(112), mit Reinigungsgut (120), insbesondere unter Verwendung einer Reinigungsvorrichtung
(110) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Reinigungsgut (120) an mindestens
ein Handhabungsgerät (160) bereitgestellt wird, wobei das Handhabungsgerät (160) das
bereitgestellte Reinigungsgut (120) zumindest teilweise selbsttätig aufnimmt und an
mindestens eine Transportvorrichtung (114) des Durchlaufreinigungsautomaten übergibt,
welche das Reinigungsgut (120) durch mindestens eine Reinigungszone (134) des Durchlaufreinigungsautomaten
transportiert.
19. Verfahren zum Reinigen von Reinigungsgut (120), wobei ein Durchlaufreinigungsautomat
unter Verwendung eines Verfahrens nach dem vorhergehenden Anspruch mit dem Reinigungsgut
(120) beschickt wird, wobei das Reinigungsgut (120) weiterhin in mindestens einem
Reinigungsschritt in dem Durchlaufreinigungsautomaten gereinigt wird.