[0001] Die Erfindung betrifft ein Verpackungsmaterialreservoir für eine Vorrichtung zum
Bereitstellen von Verpackungsmaterial, wie einer Papierbahn von einer Papierrolle.
[0002] Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, ein Verpackungsmaterial, das häufig auf der
Basis einer Papierbahn gebildet wird, einer Vorrichtung zum Bereitstellen von Verpackungsmaterial
zuzuführen. Eine der bewährtesten Verpackungsmaterialreservoire besteht in einer halbschaligen
Aufnahme für eine Papierrolle, welche von der Innenseite abgewickelt und/oder abgezogen
wird.
[0003] In
DE 10 2005 053 319 A1, die eine bewährte Vorrichtung zum Bereitstellen von Verpackungsmaterial betrifft,
wird eine Halteeinrichtung oder Aufnahme für die Papierrolle beschrieben, die unmittelbar
an einen Antriebs- oder Umformabschnitt der Verpackungsvorrichtung anschließt. In
dem Antriebs- oder Umformabschnitt ist eine Umformeinrichtung vorgesehen, welche durch
ein Paar parallel angeordneter Formzahnräder gebildet ist. Die Formzahnräder verformen
das Verpackungsmaterial zur Bildung eines Füllmaterials, das zwischen einem Transportgut
und einer Transportkiste einzubringen ist. Von der Aufnahme für das Verpackungsmaterial
hin zur Umformeinrichtung ist ein im Wesentlichen gerader Förderungspfad gebildet,
um kürzeste Wege von der Verpackungsmaterialquelle hin zur Umformeinrichtung und zu
einem Ausgang der Verpackungsvorrichtung bereitzustellen. Mit der bekannten Verpackungsvorrichtung
ist es möglich, das Verpackungsmaterial mit einer hohen Fördergeschwindigkeit von
der Papierrolle abzuziehen.
[0004] Zum Bestücken des Verpackungsmaterials mit einer Verpackungsmaterialbahnrolle muss
das Bedienpersonal die Verpackungsmaterialrolle in die Aufnahme einsetzen und anschließend
das freie Ende der Verpackungsmaterialbahn in den Antriebs- oder Umformabschnitt einführen,
insbesondere einfädeln. Sollte in dem Augenblick des Einfädelns unbeabsichtigterweise
der Antriebsabschnitt aktiviert werden, so kann sich die Bedienperson an den Händen
verletzen. Vor allem auch beim erneuten Einfädeln im Falle eines Abrisses der Verpackungsmaterialbahn
muss die Bedienperson an der bereits teilweise abgewickelten Papierrolle vorbei das
abgerissene Ende an dem Antriebsabschnitt einfädeln, währenddessen sichergestellt
sein soll, dass ein Antrieb der Verpackungsvorrichtung ausgeschlossen ist.
[0005] Es hat sich auch gezeigt, dass ein ungeübtes, unerfahrenes Bedienpersonal häufig
versucht, einen unter Umständen aufgrund einer Inkonsistenz des Verpackungsmaterials
auftretenden Verpackungsmaterialstau über eine Öffnung an der Aufnahmeseite der Vorrichtung
zu beseitigen, indem die Bedienperson dort mit der Hand eingreift. Anmelderseitig
wurde dabei die Gefahr erkannt, dass sich die Bedienperson verletzen könnte, wenn
unvorsichtigerweise bei Eingriff in die Verpackungsvorrichtung die motorisierte Umformeinrichtung
betätigt wird.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden,
insbesondere das gattungsgemäße Verpackungsmaterialreservoir dahingehend zu verbessern,
dass eine Verletzungsgefahr auch bei ungeübten, unerfahrenen Bedienpersonen weitestgehend
ausgeschlossen ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
[0008] Danach ist ein Verpackungsmaterialreservoir für eine Verpackungsvorrichtung vorgesehen,
das eine Aufnahme für Verpackungsmaterial, wie eine Papierbahnrolle, umfasst. Vorzugsweise
wird die Papierbahn durch Abwicklung oder Abzug der Papierrolle von deren Innenseite
freigegeben.
[0009] Die Aufnahme ist strukturell derart an einem Antriebsabschnitt der Verpackungsvorrichtung
anbringbar, dass das Verpackungsmaterial dem Antriebsabschnitt kontinuierlich zuführbar
ist. An dem Antriebsabschnitt kann beispielsweise eine motorisierte Umformeinrichtung
vorgesehen sein, welche neben der Umformung des Verpackungsmaterials zur Bildung eines
Füllmaterials auch für den Antrieb des Verpackungsmaterials durch die Verpackungsvorrichtung
hindurch sorgt.
[0010] Des Weiteren hat die Aufnahme eine Bestückungsöffnung, über die das Verpackungsmaterial
in die Aufnahme einbringbar oder ladbar ist. Des Weiteren hat das Verpackungsmaterialreservoir
einen Abschlussdeckel zum Verschließen der Bestückungsöffnung. Erfindungsgemäß kann
der Abschlussdeckel durch einen Schwenkmechanismus die Bestückungsöffnung freigeben
und verschließend bedecken, wobei der Schwenkmechanismus erst dann eine Schwenkbewegung
um ein ortsfeste Schwenkachse des Abschlussdeckels zulässt, wenn der Abschlussdeckel
relativ zur Aufnahme durch eine gegenüber der Schwenkbewegung unterschiedliche Aktivierungsbewegung
aus dessen Verschlussposition bewegt ist. Vorzugsweise wird dabei der Verschlussdeckel
entweder aus dessen Verschlussposition von der Aufnahme der Papierrolle weg oder auf
die Papierrolle zu bewegt. Vorzugsweise ist die Bewegung aus der Verschlussposition
des Abschlussdeckels nur translatorisch.
[0011] Dabei kann vorzugsweise die Aktivierungsbewegung durch ein Wegziehen des Abschlussdeckels
von der Papierrollenaufnahme oder durch ein Drücken des Verschlussdeckels auf die
Papierrollenaufnahme hinzu realisiert sein. Beispielsweise kann die Aktivierungsbewegung
durch eine translatorische Verlagerung des Verschlussdeckels von der Papierrollenaufnahme
weg erst dann durchgeführt werden, wenn der Verschlussdeckel hin auf die Papierrollenaufnahme
zu gedrückt, beispielsweise entgegen eine Federkraft, dessen gespeicherte potentielle
Federenergie nach der Ausübung des Initialdrucks abgegeben wird, um den Verschlussdeckel
für die Aktivierungsbewegung von der Aufnahme weg zu bewegen.
[0012] Aufgrund der zweistufigen Bewegungsfolge unterschiedlicher Bewegungsvorgänge wird
erreicht, dass eine ungewollte Betätigung des Abschlussdeckels durch eine Bedienperson
nicht zu einem Öffnen der sicherheitskritischen Bestückungsöffnung führt. Zudem zeigte
sich überraschenderweise, dass die zweistufige Bewegungsfolge für das Öffnen der Bestückungsöffnung
eine vergrößerte Konstruktionsfreiheit beim Beseitigen des Abschlussdeckels zur Freigabe
der Bestückungsöffnung bietet, wodurch eine störende Position des aufgeschwenkten
Abschlussdeckels bei der Bestückung der Aufnahme mit einer Papierrolle leicht vermeidbar
ist.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung entspricht die Aktivierungsbewegung
des Abschlussdeckels einer translatorischen Bewegung des Abschlussdeckels von der
Aufnahme weg. Die Aktivierungsbewegung bestimmt sich also durch keine Dreh- oder Schwenkbewegung.
[0014] Vorzugsweise ist die Aktivierungsbewegung des Abschlussdeckels längs der ortsfesten
Schwenkachse ausgerichtet.
[0015] Bei einer Weiterbildung der Erfindung liegt die ortsfeste Schwenkachse des Schwenkmechanismus
im Wesentlichen parallel zu einer Mittelachse der Aufnahme, insbesondere zu einer
Symmetrieachse der hülsenförmigen Aufnahme.
[0016] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die ortsfeste Schwenkachse des Schwenkmechanismus
außerhalb der Aufnahme angeordnet.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung verbleibt der Abschlussdeckel bei
dessen Schwenkbewegung in einer Ebene, welche insbesondere durch eine plattenförmige
Erstreckung des Abschlussdeckels definiert ist.
[0018] Auf diese Weise gelangt der Abschlussdeckel in dessen geöffneten Zustand in eine
Position, die für eine Bedienperson bei dem Laden einer neuen Papierrolle unstörend
ist, insbesondere vollständig unterhalb der Aufnahme. Der Bereich direkt hinter der
Bestückungsöffnung bleibt frei.
[0019] Bei einem alternativen, mit dem oben genannten Erfindungskonzept kombinierbaren Erfindungskonzept
wird die oben gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass eine Einrichtung zum Deaktivieren
der Verpackungsvorrichtung, insbesondere eines Antriebs der Verpackungsvorrichtung,
mit einem Aktivierungszustand vorgesehen ist, den die Deaktivierungseinrichtung dann
einnimmt, wenn sich der Abschlussdeckel nicht in dessen Verschlussposition im schließenden
Kontakt mit der Aufnahme befindet.
[0020] Mit der erfindungsgemäßen Maßnahme wird sichergestellt, dass, auch wenn der Abschlussdeckel
nicht in der Verschlussposition liegt, ein Betreiben der Umformeinrichtung ausgeschlossen
ist. Auf diese Weise ist eine Verletzungsgefahr aufgrund des manuellen Zugriffs über
die Bestückungsöffnung hin ausgeschlossen.
[0021] Bei einer Weiterbildung der Erfindung unterbricht die Deaktivierungseinrichtung eine
elektrische Energieversorgung eines Motorantriebs der Verpackungsvorrichtung, wenn
die Deaktivierungseinrichtung den Aktivierungszustand einnimmt.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung hat die Deaktivierungseinrichtung
einen elektrischen Kontaktschalter mit einem Deaktivierungsschaltzustand, in dem der
Kontaktschalter eine Unterbrechung einer Energieversorgung des Motorantriebs der Verpackungsvorrichtung
veranlasst.
[0023] Vorzugsweise ist die Aufnahme derart umfänglich um die Bestückungsöffnung herum strukturiert,
dass aufnahmeseitig ein manueller Zugriff in einen Innenraum der Vorrichtung insbesondere
in deren Antriebsabschnitt nur über die Bestückungsöffnung zugelassen ist. Vorzugsweise
ist die Aufnahme hülsenförmig, insbesondere zylindrisch.
[0024] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der hülsenförmige Mantel wenigstens
mit einem durchgehenden Schlitz versehen, der sich im Wesentlichen in der Mittelachsrichtung
des hülsenförmigen Mantels erstreckt, um einen visuellen Einblick in das Innere der
Aufnahme zu schaffen.
[0025] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Bereitstellen von Verpackungsmaterial,
die eine motorbetriebene Antriebs- oder Umformeinrichtung sowie ein erfindungsgemäßes
Verpackungsmaterialreservoir aufweist.
[0026] Weitere Eigenschaften, Vorteile und Merkmale der Erfindung werden durch die folgende
Beschreibung einer bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen
deutlich, in denen zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Bereitstellen
von Verpackungsmaterial;
- Figur 2
- eine Querschnittsansicht der Vorrichtung zum Bereitstellen von Verpackungsmaterial
gemäß Figur 1 entlang der Schnittlinie II-II gemäß Figur 3;
- Figur 3
- eine Querschnittsansicht der Vorrichtung zum Bereitstellen von Verpackungsmaterial
entlang der Schnittlinie III-III gemäß Figur 2;
- Figur 4
- eine perspektivisch Ansicht der Vorrichtung zum Bereitstellen von Verpackungsmaterial
gemäß den Figuren 1 bis 3 ohne Blendgehäuseschalen;
- Figur 5
- eine ausgangsseitige Stirnansicht der Vorrichtung zum Bereitstellen von Verpackungsmaterial
gemäß den Figuren 1 bis 4; und
- Figur 6
- eine verpackungsmaterialaufnahmeseitige Stirnansicht der Vorrichtung zum Bereitstellen
von Verpackungsmaterial gemäß den Figuren 1 bis 5;
- Figur 7
- eine verpackungsmaterialaufnahmeseitige Stirnansicht der Vorrichtung zum Bereitstellen
von Verpackungsmaterial gemäß den Figuren 1 bis 6 ohne Verpackungsmaterialaufnahme;
- Figur 8
- eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Schutzdeckels;
- Figur 9
- eine im Bereich eines erfindungsgemäßen Schwenkmechanismus für den Abschlussdeckel
teilweise aufgeschnittene Seitenansicht der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung
ohne antriebsabschnittseitige Gehäuseaußenschalen;
- Figur 10
- eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Verpackungsmaterialreservoirs,
- Figur 11
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Verpackungsmaterialreservoirs nach
Figur 10;
- Figur 12
- eine perspektivische Ansicht einer Anordnung des erfindungsgemäßen Schwenkmechanismus
und Abschlussdeckels; und
- Figur 13
- eine Seitenansicht der Anordnung gemäß Figur 12.
[0027] In den Figuren 1 bis 7 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bereitstellen von
Verpackungsmaterial im Allgemeinen mit der Bezugsziffer 1 versehen. Im Folgenden wird
die Vorrichtung als Verpackungsvorrichtung 1 bezeichnet.
[0028] Die Verpackungsvorrichtung 1 umfasst als Hauptbestandteile eine Verpackungsmaterialaufnahme
3 und einen daran befestigten, motorbetriebenen Umformabschnitt 5, welche durch zwei
Gehäuseaußenschalen 7, 9 bedeckt sind. Ein Regelungs- und/oder Steuerpaneel 11 mit
entsprechenden Betätigungsreglern und Knöpfen ist im Bereich der Außenseite des Umformabschnitts
5 vorgesehen.
[0029] Eine Ausgangsöffnung 13 ist unter anderem durch Aussparungen an der Stirnseite der
Gehäuseaußenschalen 7, 9 begrenzt.
[0030] Die Verpackungsmaterialaufnahme 3 besteht aus einem Metallzylinder 14, der formschlüssig
mit einem innerhalb der Gehäuseaußenschalen 7, 9 angeordneten Gehäuseträger 15 des
Umformabschnitts 5 verbunden ist und auf seiner der Ausgangsöffnung 13 abgewandten
Seite mit einem Abschlussdeckel 17 verschlossen ist. In dem Metallzylinder 14 erstreckt
sich in Axialrichtung A, die im Wesentlichen der Förderrichtung F des Verpackungsmaterials
entspricht, ein Sichtschlitz 19, durch den einer Bedienperson angezeigt werden soll,
um wie viel das innerhalb der Verpackungsmaterialaufnahme 3 liegende Verpackungsmaterial,
wie eine von der Innenseite einer Papierrolle abgewickelte Papierbahn, bereits aufgebraucht
ist.
[0031] An einer Unterseite des Metallzylinders 14 ist ein Mechanismus 37 zum Öffnen des
Abschlussdeckels 17 in einem von dem Metallzylinder 14 separaten Abteil 39 untergebracht.
Der Öffnungsmechanismus 37 lässt ein Verschwenken des Abschlussdeckels 17 zu, wobei
die Schwenkachse Q parallel zur Axialrichtung A der Verpackungsvorrichtung 1 und der
Förderrichtung F liegt. Zudem hat der Mechanismus 37 eine Sicherung, die ein Betreiben
der motorisierten Umformeinrichtung 25 dann unterbindet, wenn sich der Abschlussdeckel
17 nicht in der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Verschlussposition auf dem Metallzylinder
14 befindet.
[0032] An dem Umformabschnitt 5 ist ein Verschlusspfropfen 21 von außen zum Entfernen betätigbar,
der in einem an dem Gehäuseträger 15 geformten Durchgriffsschacht 23 eingesteckt ist,
über den ein manueller Zugriff auf eine motorgetriebene Umformeinrichtung 25 leicht
möglich ist, die das Verpackungsmaterial zur Bildung von einem bestimmten Füllmaterial
verformen soll und dafür ein Formzahnradpaar aufweist.
[0033] Das Formzahnradpaar wird durch einen Elektromotor 27 der Umformeinrichtung 25 betrieben,
der auf einer einem Durchgriffsschacht 23 gegenüberliegenden Seite des Gehäuseträgers
15 gehalten ist. Innerhalb der Gehäuseschalen 7, 9 ist eine Regelungselektronik 29
an dem Gehäuseträger 25 angebaut.
[0034] Die Verpackungsvorrichtung 1 umfasst an deren Unterseite einen Trägerflansch 31,
der an der Verpackungsmaterialaufnahme 3 befestigt ist und über den die Verpackungsvorrichtung
1 an einer nicht näher dargestellten vertikalen Tragsäule angebracht werden kann.
Mit Hilfe eines Verstellmechanismus 32, der als Bolzen-Lochgruppen-Anordnung ausgebildet
sein kann, kann die Verpackungsvorrichtung 1 in verschiedene Schwenkpositionen relativ
zur ortsfesten vertikalen Tragsäule und zur Horizontalrichtung gebracht werden, um
es der Bedienperson zu erleichtern, das Verpackungsmaterial auf eine gewünschte Stelle
zu richten.
[0035] Für den Betrieb wird zuerst die Verpackungsmaterialaufnahme 3 mit einer zu einer
Rolle aufgewickelten Materialbahn (nicht dargestellt) bestückt. Die Materialbahnrolle
wird von deren Innenseite abgewickelt, wie es bereits in der oben zitierten, gattungsgemäßen
Verpackungsvorrichtung gemäß
DE 10 2005 053 319 A1 angegeben ist. Das innen liegende Ende der Materialbahnrolle wird über die Verpackungsmaterialaufnahme
3 hin zu einem Zuführtrichter 33 des Gehäuseträgers 25 gebracht. Ein Fördern des Verpackungsmaterials
hin zur Umformeinrichtung wird durch die kegelförmige Innenwand des Zuführtrichters
33 definiert und dem Formzahnradpaar der Umformeinrichtung 25 zugeführt. Die motorbetriebenen
Formzahnräder ergreifen das Verpackungsmaterial und verformen es derart, dass das
gewünschte Füllmaterial gebildet ist. Das Füllmaterial gelangt zu einem Abgabemundstück
35 des Gehäuseträgers 15, das die Ausgangsöffnung 13 des Gehäuseträgers 25 definiert.
[0036] Die Geschwindigkeit, mit der das geformte Füllmaterial die Ausgangsöffnung verlässt,
kann von der Bedienperson über das mit der Regelungselektronik 29 verbundene Bedienpaneel
11 eingestellt werden. Mit der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung 1 ist es möglich,
eine Verpackungsmaterialfördergeschwindigkeit aus der Verpackungsvorrichtung 1 heraus
in Höhe bis zu 100 m/min erreichen.
[0037] In der Ausgangsöffnung 13 ist der erfindungsgemäße Schutzdeckel 51 über einen Bajonettverschluss
kraftschlüssig eingesetzt oder in einer Rille der Innenwand der Ausgangsöffnung 13
schnappend eingesetzt oder mit der Innenwand der Ausgangsöffnung verschraubt.
[0038] Stromabwärts der Einsetzposition des Schutzdeckels 51 ist in der Ausgangsöffnung
13 ringumfangsabschnittsweise eine Zahngruppe 53 vorgesehen, um das Abreißen des umgeformten
Verpackungsmaterials zu erleichtern.
[0039] In den Figuren 9 bis 13 ist das erfindungsgemäße Verpackungsmaterialreservoir im
Detail gezeigt. Das erfindungsgemäße Verpackungsmaterialreservoir ist im Allgemeinen
mit der Bezugsziffer 50 versehen und ist an ihrer dem Umformabschnitt 5 zugewandten
Seite an dem Gehäuseträger 15 über Schrauben 52 befestigt.
[0040] Das Verpackungsmaterialreservoir 50 hat den Metallzylinder 14 oder die Aufnahmehülse
55, die eine Mittelachse definiert, die mit der Förderrichtungsachse F sowie mit der
Mittelachse des Gehäuseträgers 15 fluchtend zusammenfällt, um einen geradlinigen Förderpfad
von dem Verpackungsmaterialreservoir 50 über die Umformeinrichtung 25 hin zur Ausgangsöffnung
13 bereitzustellen.
[0041] Die Aufnahmehülse 55 definiert einen kreisförmigen, von dem Umformabschnitt 5 abgewandeten
Endrand (nicht näher dargestellt), der eine Bestückungsöffnung (nicht näher ersichtlich)
definiert, über den eine Papierrolle in der Aufnahmehülse 55 eingebracht werden kann.
[0042] Die Bestückungsöffnung ist durch den plattenförmigen Abschlussdeckel 17 verschlossen,
dessen Rand bördelartig geformt ist und den Endrand der Aufnahmehülse 55 außenseitig
in der Verschlussposition umgreift.
[0043] Der Abschlussdeckel 17 ist in den Figuren 9, 10 und 11 in dessen Verschlussposition
dargestellt, in der der Deckel 17 innenseitig an dem Endrand der Aufnahmehülse 55
anliegt und der bördelartig geformte Rand des Abschlussdeckels 17 die Aufnahmehülse
55 teilweise umgreift.
[0044] An der Unterseite 61 der Aufnahmehülse 55 ist der erfindungsgemäße Schwenkmechanismus
37 für den Abschlussdeckel 17 außenseitig in dem separaten Abteil 39 angeordnet. Der
Schwenkmechanismus 37 hat eine Schwenkstange 65, die mit dem Abschlussdeckel 17 dessen
exzentrisch anliegenden Flanschabschnitt 67 befestigt ist. Die Schwenkstange 65 erstreckt
sich durch einen rohrförmigen Kanal 69, in dem sie drehbar geführt ist. Der rohrförmige
Kanal 69 ist Teil des Abteils 39, das außerhalb der Aufnahmehülse 55 angeordnet ist
und eine Schachtstruktur bildet. Das Abteil 39 ist mit dem Verstellmechanismus 32
fest gekoppelt, mit dem ein vertikaler Ständer für die Verpackungsvorrichtung 1 verbunden
ist.
[0045] Die Schwenkstange 65 ist mit einer Führungsnase 73 versehen, die in einer Führungskulisse
75 geführt ist. Die Führungskulisse 75 ist durch einen Längsschlitz 77 in dem rohrförmigen
Kanal 69 für eine translatorische Aktivierungsbewegung der Schwenkstange 65 und durch
einen umlaufenden Schlitz 79 in dem Kanal 69 für die Schwenkbewegung der Schwenkstange
65 um die Schwenkachse Q gebildet.
[0046] An der von dem Abschlussdeckel 17 abgewandten Seite der Schwenkstange 65 wirkt auf
die Schwenkstange 65 eine Vorspannspiralfeder 81, insbesondere Vorspannspiralzugfeder,
welche die Schwenkstange 65 und damit den Abschlussdeckel 17 in Richtung auf die Hülsenaufnahme
55 und damit auf die Umformeinrichtung 25 zu vorspannt. Im von einer Bedienperson
unbetätigten Zustand des Abschlussdeckels 17 liegt die Führungsnase 73 an dem von
dem Abschlussdeckel 17 abgewandten Ende des Längsschlitzes 77 der Kulisse 75 anschlagend
an. In dieser Anschlagsposition kann der Abschlussdeckel 17 nicht um die ortsfeste
Schwenkachse Q schwenken, weil die Führungsnase 73 in Führungskulisse 75 in Umfangsrichtung
gesperrt ist. Auch der bördelartige Rand, der mit dem Endrand der Hülsenaufnahme 55
zusammenwirkt, verhindert eine Schwenkbewegung des Abschlussdeckels 59 um die Schwenkachse
Q.
[0047] Erst nach Überwindung des Längsschlitzes 77 der Kulisse 75 durch Vorschub der Führungsnase
73 und Erreichen des Umfangsschlitzes 79 entgegen der Spannwirkung der Vorspannspiralfeder
81 kann eine Schwenkbewegung des Abschlussdeckels 17 um die Schwenkachse Q durchgeführt
werden. Für die Schwenkstange 65 muss also die Schwenkstange 65 und der damit fest
verbundene Abschlussdeckel 17 mit einer translatorischen Aktivierungsbewegung in Axialrichtung
A von der Aufnahmehülse 55 weg verschoben werden, welche translatorische Aktivierungsbewegung
von der Führungsnase(73)-Führungskulisse(75)-Anordnung axial geführt ist. Erreicht
die Führungsnase den Umfangsschlitz 79 der Führungskulisse 57 ist eine ungehinderte
Schwenkbewegung des Abschlussdeckels 17 in Umfangsrichtung um die Schwenkachse Q möglich.
Der Abschlussdeckel 17 kann nur entgegen der Federkraft der Spiralfeder 81 für die
Aktivierungsbewegung verlagert werden.
[0048] Sollte eine Bedienperson die Betätigungskraft zur translatorischen Verlagerung des
Abschlussdeckels 17 weg von der Aufnahmehülse 55 entfernen und die Führungsnase 79
fluchtend mit dem Längsschlitz 77 liegen, so schnappt der Abschlussdeckel 17 und somit
die Schwenkachse 65 selbsttätig unter dem Einfluss der Spannkraft der Spiralfeder
81 in die in Figur 9 dargestellte Verschlussposition zurück.
[0049] Auf diese Weise ist ein federvorgespannter Bajonettverschluss für die Realisierung
des erfindungsgemäßen Schwenkmechanismus 37 bereitgestellt.
[0050] In Figur 9 ist ein weiterer Erfindungsaspekt ersichtlich, nämlich eine Einrichtung
zum Deaktivieren der Verpackungsvorrichtung 1, insbesondere deren motorisierten Antriebs
für die Umformeinrichtung 25, welche Deaktivierungseinrichtung im Allgemeinen mit
der Bezugsziffer 91 versehen.
[0051] Bei der Deaktivierungseinrichtung 91 kann es sich um einen Kontaktschalter handeln,
der ein elektrisches Signal an die Steuer- und Regelungseinrichtung 11 der Umformeinrichtung
25 mitteilen kann, wenn sich der Abschlussdeckel 17 in der in den Figuren 9 bis 13
dargestellten Verschlussposition befindet. Dieses Signal veranlasst eine elektrische
Energieversorgung für die Umformeinrichtung 25. Sollte der Abschlussdeckel 17 nicht
in der in den Figuren 9 bis 13 dargestellten Verschlussposition liegen, so wird der
Kontaktschalter nicht zum Abgeben des Signals aktiviert, wodurch die Energieversorgung
für die motorisierte Umformeinrichtung getrennt ist. Auf diese Weise ist gewährleistet,
dass bei offener Bestückungsöffnung und damit einhergehenden Möglichkeit eines Eingriffs
über die Bestückungsöffnung auf die Umformeinrichtung ein Betrieb letzterer ausgeschlossen
ist und somit die Verletzungsgefahr bei unsachgemäßer Betätigung der Verpackungsvorrichtung
1.
[0052] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung
der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 1
- Verpackungsvorrichtung
- 3
- Verpackungsmaterialaufnahme
- 5
- Umform- oder Antriebsabschnitt
- 7, 9
- Gehäuseschalen
- 11
- Regelungs- und/oder Steuerpaneel
- 13
- Ausgangsöffnung
- 14
- Metallzylinder
- 15
- Gehäuseträger
- 17
- Abschlussdeckel
- 19
- Sichtschlitz
- 21
- Verschlusspfropfen
- 23
- Druckgriffsschacht
- 25
- Umformeinrichtung
- 27
- Elektromotor
- 29
- Regelungselektronik
- 31
- Trägerflansch
- 32
- Verstellmechanismus
- 33
- Zuführtrichter
- 37
- Öffnungsmechanismus
- 39
- Abteil
- 50
- Verpackungsmittelreservoir
- 51
- Schutzdeckel
- 52
- Schrauben
- 53
- Zahngruppe
- 55
- Aufnahmehülse
- 61
- Unterseite
- 65
- Schwenkstange
- 67
- Flanschabschnitt
- 69
- Kanal
- 73
- Führungsnase
- 75
- Kulisse
- 77
- Längsschlitz
- 79
- Umfangschlitz
- 81
- Vorspannspiralfeder
- 91
- Deaktivierungseinrichtung
- A
- Axialrichtung
- F
- Förderrichtung
- M
- Mittelpunkt
- P
- Sperrrichtung
- Q
- Schwenkachse
1. Verpackungsmaterialreservoir für eine Vorrichtung zum Bereitstellen von Verpackungsmaterial,
wie einer Papierbahn, umfassend eine Aufnahme für Verpackungsmaterial, die an einen
Antriebsabschnitt (5) der Vorrichtung (1) derart anbringbar ist, dass das Verpackungsmaterial
dem Antriebsabschnitt (5) kontinuierlich zuführbar ist, und eine Bestückungsöffnung
aufweist, über die das Verpackungsmaterial in die Aufnahme einbringbar ist, gekennzeichnet, durch einen Abschlussdeckel (17) zum Verschließen der Bestückungsöffnung, der durch einen Schwenkmechanismus (37) die Bestückungsöffnung freigeben und verschließend
bedecken kann, wobei der Schwenkmechanismus (37) erst dann eine Schwenkbewegung um
eine ortsfeste Schwenkachse (Q) des Abschlussdeckels (17) zulässt, wenn der Abschlussdeckel
(17) gegenüber der Aufnahme mit einer gegenüber der Schwenkbewegung unterschiedlichen
Aktivierungsbewegung aus dessen Verschlussposition bewegt ist.
2. Verpackungsmaterialreservoir nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungsbewegung des Abschlussdeckels (17) einer translatorischen Bewegung
des Abschlussdeckels (17) von der Aufnahme weg und/oder auf die Aufnahme hin entspricht
und/oder dass insbesondere die Aktivierungsbewegung des Abschlussdeckels (17) längs
der ortsfesten Schwenkachse (Q) ausgerichtet ist.
3. Verpackungsmaterialreservoir nach einem der vorstehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass die ortsfeste Schwenkachse (Q) des Schwenkmechanismus (37) im Wesentlichen parallel
zu einer Mittelachse (A) der Aufnahme liegt.
4. Verpackungsmaterialreservoir nach einem der vorstehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass die ortsfeste Schwenkachse (Q) des Schwenkmechanismus (37) außerhalb der Aufnahme
angeordnet ist.
5. Verpackungsmaterialreservoir nach einem der vorstehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass bei der Schwenkbewegung des Abschlussdeckels (17) letzterer in einer Ebene verbleibt,
welche durch eine plattenförmige Erstreckung des Abschlussdeckels (17) definiert ist.
6. Verpackungsmaterialreservoir nach einem der vorstehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkmechanismus (37) an der Ausführung einer Schwenkbewegung blockiert ist,
sofern sich der Abschlussdeckel (17) in dessen Verschlussposition an der Aufnahme
befindet.
7. Verpackungsmaterialreservoir nach einem der vorstehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass der Abschlussdeckel (17) in dessen Verschlussposition vollumfänglich an einem deckelseitigen
Endrand der Aufnahme aufliegt.
8. Verpackungsmaterialreservoir nach einem der vorstehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkmechanismus (37) ein federgespannter Bajonettverschluss ist, wobei insbesondere
der federvorgespannte Bajonettverschluss eine Schwenkstange (65) mit einer daran angeordneten
Führungsnase (73) aufweist, die in einer Kulisse (75) geführt ist, welche eine translatorische
Bewegung längs der Schwenkstange (65) für die Aktivierungsbewegung und eine reine
Schwenkbewegung nach Abschluss der Aktivierungsbewegung erzwingt.
9. Verpackungsmaterialreservoir nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkstange (65) entgegen der Aktivierungsbewegungsrichtung vorgespannt ist,
so dass die Schwenkstange (65) aus dem Schwenkbewegungszustand herausgedrängt wird.
10. Verpackungsmaterialreservoir nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder nach einem der
Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Deaktivieren der Vorrichtung (1), insbesondere eines Antriebs
der Vorrichtung, mit einem Deaktivierungszustand, den die Deaktivierungseinrichtung
(91) dann einnimmt, wenn sich der Abschlussdeckel (17) nicht in dessen Verschlussposition
an der Aufnahme befindet.
11. Verpackungsmaterialreservoir nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Deaktivierungseinrichtung (91) eine elektrische Energieversorgung eines Motorantriebs
der Vorrichtung unterbricht, wenn die Deaktivierungseinrichtung (91) deren Aktivierungszustand
einnimmt und/oder dass insbesondere die Deaktivierungseinrichtung (91) einen elektrischen
Kontaktschalter mit einem Deaktivierungsschaltzustand aufweist, in dem der Kontaktschalter
eine Unterbrechung einer Energieversorgung des Motorantriebs der Vorrichtung (1) veranlasst.
12. Verpackungsmaterialreservoir nach einem der vorangegangen Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme derart umfänglich um die Bestückungsöffnung herum strukturiert ist,
dass ein manueller Zugriff in einem Innenraum der Vorrichtung (1), insbesondere in
den Antriebsabschnitt (5), nur über die Bestückungsöffnung zugelassen ist
13. Verpackungsmaterialreservoir nach einem der vorangegangen Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme einen hülsenförmigen Mantel zum Aufnehmen einer Papierrolle aufweist,
dessen Endrand insbesondere die Bestückungsöffnung definiert.
14. Verpackungsmaterialreservoir nach einem der vorstehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass der hülsenförmige Mantel wenigstens einen durchgehenden Schlitz (19) aufweist, der
sich im Wesentlichen in Längsrichtung der Mittelachsrichtung des hülsenförmigen Mantels
erstreckt, um einen visuellen Einblick in das Innere der Aufnahme zu schaffen.
15. Vorrichtung zum Bereitstellen von Verpackungsmaterial, wie einer Papierbahn, umfassend
einen Antrieb zum Befördern des Verpackungsmaterials und ein nach einem der Ansprüche
1 bis 14 ausgebildetes Verpackungsmaterialreservoir (50).