Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Vermeiden sowie zum Entfernen von
Härteablagerungen an Walzen von Druckmaschinen sowie Vorrichtungen zum Ausführen derartiger
Verfahren.
Hintergrund der Erfindung und Stand der Technik
[0002] Heutige Druckmaschinen, insbesondere die Offset-Druckmaschinen, sind hochkomplexe,
weit entwickelte Maschinen. Der Druckvorgang selber wird z.T. als "Vielparametersystem"
bezeichnet. Dabei wird die Druckqualität von mehr als 100 Parametern beeinflusst,
die sich z.T. gegenseitig beeinflussen. Um nur einige wichtige Faktoren zu nennen:
Typ und Zustand der Druckmaschine, das Rasterverfahren, Druckgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit
und Raumtemperatur, die Ausführung und Belichtung der Druckplatten, die Beschaffenheit
der Farbwalzen und Gummitücher, Art und Zusammensetzung der Druckfarbe, die verwendete
Druckchemie, die Papierfeuchtigkeit und Typ des verwendeten Papiers, die Pflege und
der Reinigungszustand der Druckmaschine etc.
[0003] Um den daraus resultierenden Problemen entgegenzuwirken, sind viele Lösungen zur
Beeinflussung der einzelnen Parameter erforderlich und bekannt. Zum Teil werden Druckmaschinen
mit entsprechenden neu entwickelten Vorrichtungen nachgerüstet, neue Maschinen werden
bereits mit entsprechenden Vorrichtungen ausgeliefert. Entsprechende Vorrichtungen
sind zum Teil Einzelfalllösungen.
[0004] Während die Herstellung von Druckerzeugnissen vor 40 Jahren noch ein echtes Handwerk
war, nimmt der Automatisierungsgrad heute immer mehr zu. Manche der automatisierten
Vorgänge betreffen z.B. die Reinigung der Druckmaschine. Dabei werden z.B. die Gummituchzylinder
bei Bedarf durch fest an der Druckmaschine installierte Waschanlagen automatisch gereinigt.
Dabei sind zur Reinigung von Gummituchzylindern bisher im Wesentlichen zwei Typen
von Waschanlagen bekannt. Ein erster Typ ist die Bürstenwaschanlage, welche den Gummituchzylinder
über eine rotierende Bürste, die an den sich drehenden Gummituchzylinder angestellt
wird, reinigt. Ein anderer Typ ist die Waschtuchwaschanlage, bei der ein Waschtuch
an den sich drehenden Gummituchzylinder angestellt wird. Dabei wird das Waschtuch
in der Regel auf eine Saubertuchrolle aufgewickelt bereitgestellt und über einen Andruckkörper
an den Gummituchzylinder angestellt. Nach Gebrauch wird das verschmutzte Tuch weiter
getaktet und auf einer anderen Rolle aufgewickelt. Sowohl Bürstenwaschanlagen als
auch Waschtuchwaschanlagen sind speziell für den Einsatz an Gummituchzylindern konstruiert
und werden bisher ausschließlich zur Reinigung von Gummituchzylindern eingesetzt.
[0005] Zur Reinigung von Farbwerkswalzen werden Sprühbalken und Rakel eingesetzt. Über die
Sprühbalken wird ein in der Regel lösungsmittelhaltiges Reinigungsfluid auf die Farbwerkswalzen
aufgebracht. Das Reinigungsfluid wirkt auf die Farbe auf den Farbwerkswalzen ein und
löst diese an, so dass die verflüssigte Farbe über eine an einer Farbwerkswalze angestellte
Rakel abgerakelt werden kann. Auch diese Vorrichtungen sind speziell für den Einsatz
an Farbwerken konstruiert und werden im Stand der Technik ausschließlich zur Reinigung
der Farbwerkswalzen herangezogen.
[0006] Bei Druckmaschinen wird eine Reihe von Prozessmitteln verwendet. Z.B. benötigen Offsetdruckmaschinen,
die im Nass-Offset-Druckverfahren betrieben werden neben der Druckfarbe ein Prozesswasser,
das als Feuchtmittel oder Feuchtwasser bezeichnet wird. Das eingesetzte Feuchtmittel
soll die nicht druckenden Stellen der Druckplatte benetzen und so eine Farbannahme
in diesen Bereichen verhindern.
[0007] Zur Bereitstellung und Verteilung des Feuchtmittels sind an den Druckmaschinen Feuchtmittelkreisläufe
bereitgestellt. An den Feuchtmittelkreisläufen sind üblicherweise Aufbereitungsanlagen
vorgesehen, in denen z.B. Schwebeteile ausgefiltert werden, der Isopropanolanteil
kontrolliert und eingestellt wird und in der das Feuchtmittel temperiert wird.
[0008] Über derartige Aufbereitungsanlagen kann die Standzeit des Feuchtmittels verbessert
werden. Dennoch muss das Feuchtmittel von Zeit zu Zeit durch neu angesetztes Feuchtmittel
ersetzt werden.
[0009] Eine gängige Zusammensetzung von Feuchtmittel ist ein Anteil von mehr als 80 Vol.%
Wasser, bis zu 10 Vol.% chemische Zusätze und bis zu 15 Vol.% aus Isopropanol, das
auch als Isopropylalkohol bezeichnet wird (abgekürzt IPA).
[0010] Die chemischen Zusätze dienen u.a. der Senkung der Oberflächenspannung auf einen
drucktechnisch günstigen Bereich, Eindämmung der Mikroorganismenbildung mittels Bioziden;
Vorbeugung von Korrosion an Stahlbauteilen der Druckmaschine mittels Korrosionsinhibitoren,
etc.
[0011] Das Isopropanol hat unter anderem eine viskositätserhöhende und eine oberflächenspannungserniedrigende
Wirkung. Grundsätzlich könnten auch andere alkoholhaltige Flüssigkeiten zum Einsatz
kommen.
[0012] Isopropanol ist leichter flüchtig als andere Feuchtmittelbestandteile, so dass sich
durch ungleichmäßige Verdunstung von Isopropanol und anderen Feuchtmittelbestandteilen,
insbesondere bei höheren Temperaturen, eine Veränderung des Mischungsverhältnisses
im Feuchtmittel ergeben kann.
[0013] Die Feuchtmittelzusammensetzung, insbesondere der Anteil Isopropanol, muss daher
zum einen überwacht und entsprechend nachgeregelt werden. Zum anderen wird versucht,
die Feuchtmitteltemperatur möglichst niedrig zu halten, um eine übermäßige Verdunstung
von Isopropanol zu vermeiden. In der Regel wird daher das Feuchtmittel auf eine Temperatur
im Bereich von T = 10°C gekühlt. Dies führt zu einem hohen Energiebedarf zur Kühlung
des Feuchtmittels. Dennoch wird die Verwendung von IPA unter gesundheitlichen und
umwelttechnischen Aspekten als kritisch bewertet.
[0014] Um den Energiebedarf bei der Kühlung zu senken und um die nachteiligen Folgen von
verdunstetem Isopropylalkohol auf Gesundheit und Umwelt zu verringern, wird vereinzelt
versucht Feuchtmittel ohne IPA zu verwenden.
[0015] Andere Eigenschaften des Feuchtmittels, welche wesentlich für die Druckqualität sind,
betreffen die Wasserhärte und unabhängig von der Wasserhärte den pH-Wert des Feuchtmittels.
Ein gewünschter pH-Wert liegt in der Regel zwischen 4,8 und 5,5.
[0016] Die Wasserhärte ist ein Begriffssytem der angewandten Chemie, das sich aus den Bedürfnissen
des Gebrauchs natürlichen Wassers mit seinen gelösten Inhaltsstoffen entwickelt hat.
Z.B. wird mit Wasserhärte die Äquivalentkonzentration der im Wasser gelösten Ionen
der Erdalkalimetalle, in speziellen Zusammenhängen aber auch deren anionische Partner
bezeichnet. Zu den "Härtebildnern" zählen im Wesentlichen Calcium und Magnesium sowie
in Spuren Strontium und Barium. Die gelösten Härtebildner können unlösliche Verbindungen
bilden, vor allem Kalk und sogenannte Kalkseifen. Diese Tendenz zur Bildung von unlöslichen
Verbindungen ist der Grund für die Aufmerksamkeit, die zur Entstehung des Begriffs
und Theoriesystems um die Wasserhärte geführt hat.
[0017] Der größte Anteil des Feuchtmittels wird durch Wasser gebildet. Im Idealfall verfügt
das Feuchtmittel über eine Wasserhärte von 8° dH bis 12° dH (deutscher Härtegrad).
Die Wasserhärte, und damit die Härte des Feuchtmittels, hängen im Wesentlichen vom
Calcium und Magnesiumanteil ab. Da sich die Bestimmung der Härte des Feuchtmittels
u.a. aufgrund der Zugabe von Feuchtmittelzusätzen als schwierig darstellt, wird die
Wasserhärte im Stand der Technik vor der Zugabe von Zusätzen ermittelt. So wird z.B.
in der
EP 0 378 497 B1 beschrieben, vor dem Ersetzen eines bereits verwendeten Feuchtmittels oder bei der
Ergänzung des Feuchtmittels durch frisches Feuchtmittel, das frische Feuchtmittel
mit einem bestimmten Härtegrad bereit zu stellen und den Härtegrad des frischen Feuchtmittels
zu überprüfen. Das fertig angesetzte Feuchtmittel wird mit der gewünschten Feuchtmittelhärte,
dem gewünschten pH-Wert und den entsprechenden Zusätzen in den Feuchtmittelkreis einer
Druckmaschine eingespeist. Die
EP 0 378 497 B1 beschreibt in Bezug auf das Feuchtmittel vorwiegend die pH-Wert Messung. Wie der
Härtegrad des Feuchtmittels bestimmt werden soll, wird in der
EP 0 378 497 B1 nicht beschrieben.
[0018] Es ist jedoch bekannt, dass die Carbonathärte durch das SalzsäureBindungsVermögen
(SBV) bestimmt werden kann. Hierzu werden z.B. 100 ml des Wassers mit Salzsäure (c
= 0,1 mol/l) bis zum pH-Wert 4,3 titriert (pH-Meter oder Umschlag von Methylorangeindikator).
Hierbei wird (nahezu) alles Carbonat und Hydrogencarbonat zu "freier Kohlensäure"
umgewandelt. Der Säureverbrauch in ml entspricht deshalb der Hydrogencarbonatkonzentration
in mval/l. Die Multiplikation mit 2,8 ergibt deutsche Härtegrade (°dH).
[0019] Die bekannteste praktikable Bestimmungsmethode für die Gesamthärte ist die komplexometrische
Titration mit einer wässrigen Lösung des Dinatriumsalz der Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA) mit bekannter Konzentration. EDTA bildet mit den Härtebildnern Ca2+ und Mg2+
lösliche, stabile Chelatkomplexe. 100 ml der zu untersuchenden Wasserprobe werden
mit 2 ml 25%iger Ammoniaklösung, einem pH 11 Puffer (Ammoniakammoniumacetat) und dem
Indikator EriochromschwarzT versetzt. Üblicherweise ist der Indikator mit dem Puffer
zusammen als so genannte "Indikatorpuffertabletten" erhältlich. Der Indikator bildet
mit den Ca2+ und Mg2+ einen rot gefärbten Komplex. Sind diese Ionen am Ende der Titration
vom EDTA gebunden, liegt das EriochromschwarzT frei vor und ist grün gefärbt. Die
Gesamthärte berechnet sich aus den verbrauchten ml EDTALösung. Bei einer Wasserprobe
von 100 ml entspricht 1 ml verbrauchter EDTALösung (c = 0,1 mol/l) 5,6 °dH (Deutsche
Härtegrade), das entspricht 1 mmol/l Erdalkalionen.
[0020] Zwar kann z.T. auch mit Feuchtwasser mit der gewünschten Qualität gedruckt werden,
wenn das Feuchtwasser einen über den oben genannten gewünschten Härtegrad deutlich
erhöhten Härtegrad aufweist, wenn der Härtegrad konstant bleibt und die Druckmaschine
in einer Art Gleichgewichtszustand auf diese Gegebenheit eingestellt ist. Eine zu
große Härte des Feuchtmittels kann aber beim Drucken vereinzelt auch Probleme verursachen.
Eine hohe Härte kann Ablagerungen auf dem Gummituch verursachen oder die Leitungen
im Feuchtmittelkreislauf zusetzen. Z.T. wird auch das so genannte Blanklaufen der
Farbwalzen mit einem hohen Härtegrad des Feuchtmittels in Verbindung gebracht,
[0021] Unter Blanklaufen der Farbwalzen versteht man herkömmlicher Weise, dass bestimmte
Bereiche der Farbwalzen keine Druckfarbe oder weniger Druckfarbe als gewünscht annehmen.
Das Blanklaufen kann sowohl beim Betrieb von Druckmaschinen mit IPA im Feuchtwasser,
wie auch im IPA-Iosen Betrieb auftreten. Durch Beimengung von IPA ins Feuchtwasser
kann aber das Auftreten von Blanklaufen hinausgezögert oder zumindest die Häufigkeit
des Auftretens des Blanklaufens verringert werden. Die Gründe für das Auftreten des
Blanklaufens sind noch weitgehend unerforscht.
[0022] Da ein Blanklaufen der Farbwalzen im laufenden Betrieb zu großen Mengen von Ausschuss
und zu einer Druckunterbrechung führt, können mit dem Blanklaufen große wirtschaftliche
Nachteile verbunden sein, die durch die Einsparungen bei Kühlung und Feuchtwasserkosten
ohne IPA nicht ausgeglichen werden können. Die Betreiber von Druckmaschinen neigen
daher - trotz der damit verbundenen Nachteile - dazu herkömmliches Feuchtmittel mit
einem Anteil von IPA zu verwenden.
Aufgabe
[0023] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung an einer Druckmaschine
zu schaffen, mit der die Standzeiten des Feuchtmittels verbessert werden können, so
dass bei gleichbleibender oder verbesserter Druckqualität das Feuchtmittel seltener
ausgetauscht werden muss. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, den IPA-Verbrauch und
den Energieverbrauch zu senken
Lösung der Aufgabe
[0024] Die Aufgabe wird durch die Verfahren und die Vorrichtungen gemäß den Hauptansprüchen
gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Unteransprüche.
[0025] Ein erster Aspekt betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Feucht-Offset-Druckmaschine
mit Feuchtmittel, umfassend die Schritte
- Betreiben der Feucht-Offset-Druckmaschine im Druckbetrieb, wobei Feuchtmittel auf
Walzen der Druckmaschine aufgetragen wird,
- Beenden des Druckvorgangs,
- Bereitstellen einer Härteablagerungsentfernungsvorrichtung an Walzen der Druckmaschine
und
- Entfernen von Härteablagerungen von Walzen der Druckmaschine mittels der Härteablagerungsentfernungsvorrichtung.
[0026] Beenden des Druckvorgangs in dem Sinn bedeutet, dass für einen bestimmten Zeitraum
keine weiteren Druckexemplare gedruckt werden, weil z.B. die benötigte Zahl von Druckexemplaren
hergestellt wurde. Es tritt somit eine Unterbrechung oder eine Pause des Druckbetriebs
ein, in der keine weiteren Druckexemplare gedruckt werden und in der daher die Möglichkeit
besteht, Bauteile der Druckmaschine zu reinigen. Der Begriff "Härteablagerung" wird
im Rahmen der Beschreibung der Erfindung und im Rahmen der Ansprüche stellvertretend
für sämtliche Ablagerungen verwendet, die auf Härtebildner wie z.B. Calcium, Magnesium,
Strontium und/oder Barium zurückzuführen sind. Aus Gründen der Verständlichkeit wird
im Folgenden an manchen Stellen der Beschreibung anstelle des Begriffe "Härteablagerung"
und entsprechender Wortformen synonym die Begriffe Kalk, Verkalkung etc. verwendet.
Die Begriffe "Härteablagerung", "Kalk", "Verkalkung" etc. und entsprechende Verwendungsformen
sind daher nicht auf Ablagerungen chemisch reinen Kalks beschränkt sondern bezeichnen
sämtliche mineralische Ablagerungen. Demnach sind von diesen Begriffen Ablagerungen
von Calciumsalzen, wie z.B. Kalk, Kalkseifen und/oder Calciumcitrat genauso umfasst,
wie ähnliche Ablagerungen, die auf Calcium, Magnesium, Strontium und/oder Barium oder
ähnlichen Stoffen basieren. Im Rahmen der Erfindung wurde erkannt, dass das Auftreten
des einleitend beschriebenen Phänomens des Blanklaufens bereits durch geringe Härteablagerungen
auf den Farbwerkswalzen negativ beeinflusst werden kann. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren können Härteablagerungen über eine Automatisierung mit geringem Aufwand
entfernt werden. Dies ermöglicht eine regelmäßige Reinigung, so dass die Entstehung
von über ein gewünschtes Maß hinausgehenden Härteablagerungen verhindert werden kann.
So kann auch Feuchtmittel mit einem über dem herkömmlichen Härtegrad liegenden Härtegrad
weiter verwendet werden, ohne das Risiko erhöhter Härteablagerungen durch den erhöhten
Härtegrad. In Folge muss das Feuchtmittel seltener ausgetauscht werden. Trotz eines
höheren Härtegrads des Feuchtmittels, kann durch das Verfahren das unerwünschte Blanklaufen
verhindert oder die Wahrscheinlichkeit des Auftretens des Blanklaufens verhindert
werden.
[0027] Dabei können derartige Härteablagerungen gemäß dem beschriebenen Verfahren von Walzen
der Druckmaschine entfernt werden, die mit dem Feuchtmittel in Kontakt gekommen sind.
Dies können alle Walzen sein, von denen Härteablagerungen über einen Berührungskontakt
im Betrieb der.Druckmaschine auf die Farbwerkswalzen übertragen werden können. Das
Verfahren betrifft darüber hinaus insbesondere ein Entfernen von Härteablagerungen
von Farbwerkswalzen, um ein Blanklaufen der Farbwerkswalzen zu verhindern. Die Verkalkungen
können abgerakelt, abgebürstet, abgesaugt, abgewischt oder in sonstiger Weise entfernt
werden.
[0028] Dem Härteablagerungsentfernungsschritt kann ein Verfahrensschritt vorangehen, bei
dem Enthärtungsmittel auf die Walzen aufgebracht wird. Als Enthärtungsmittel kommen
z.B. anorganische und/oder organische Säuren in Frage. Derartige Säuren können z.B.
in Form von Flüssigkeiten aufgetragen werden, die z.B. Fruchtsäure wie Apfelsäure
oder Zitronensäure und/oder Essigsäure und/oder Salzsäure und/oder andere Säuren oder
Kombinationen aus derartigen Säuren enthalten. Das Enthärtungsmittel kann eine Flüssigkeit
sein, die einen pH-Wert von 3 oder kleiner, insbesondere eine pH-Wert zwischen 1 und
2 aufweist. Die Enthärtungsmittel können in Abhängigkeit davon gewählt werden, mit
welchen Bauteilen das Enthärtungsmittel in Kontakt kommt. Dabei kann z.B. dann ein
weniger aggressives Enthärtungsmittel, wie z.B. die Fruchtsäuren, verwendet werden,
wenn zu erwarten ist, dass das Enthärtungsmittel mit einer auf den Plattenzylinder
aufgespannten Druckplatte in Kontakt kommt, die von aggressiveren Säuren beschädigt
werden könnte.
[0029] Die beschriebenen Enthärtungsmittel können unter Verwendung einer zusätzlich oder
zusammen mit der Härteablagerungsentfernungsvorrichtung bereit gestellten Fluidauftragsvorrichtung
auf die Walzen aufgetragen werden. Dabei können im Rahmen des Verfahrens z.B. Fluidauftragsvorrichtungen
Verwendung finden, die bereits als Bestandteil von herkömmlichen Reinigungsvorrichtungen,
an den zu reinigenden Walzen bereit stehen, wie z.B. Gummituchwaschanlagen am Gummituchzylinder,
Feuchtmittelzuführeinrichtungen (z.B. ein Sprühbalken eines Sprühwerks oder eine Feuchtmittelwanne)
oder Wassersprühleisten und/oder Waschmittelsprühleisten an Farbwerkswalzen.
[0030] Denkbar ist ferner dass zum Auftragen des Enthärtungsmittels zusätzlich zu derartigen
Fluidauftragsvorrichtungen eine gesonderte Enthärtungsmittelauftragsvorrichtung an
einer oder an mehreren der Walzen bereitgestellt wird, mit der Enthärtungsmittel auf
die Walzen aufgetragen werden kann. Dies betrifft insbesondere eine Bereitstellung
einer gesonderten Enthärtungsmittelauftragsvorrichtung in Ergänzung eines herkömmlichen
Sprühbalkens an Farbwerken einer Druckmaschine. Denkbar ist ebenfalls, wie auch im
Folgenden detaillierter beschrieben, an Stelle der Bereitstellung einer gesonderten
Enthärtungsmittelauftragsvorrichtung eine herkömmliche Fluidauftragsvorrichtung, z.B.
den Sprühbalken einer Farbwerksreinigungsvorrichtung zum Auftragen des Enthärtungsmittels
zu verwenden. Dabei kann das Enthärtungsmittel gemeinsam mit einem herkömmlich verwendeten
Reinigungsmittel aufgetragen werden. Denkbar ist, den Schritt des Auftragens des Enthärtungsmittels
nach einem herkömmlichen Farbentfernungsschritt erfolgen zu lassen. Dabei kann der
herkömmlichen Farbentfernungsschritt ein Auftragen von Farbentfernungsmittel und ein
Abrakeln der durch das Farbentfernungsmittel eingeweichten Farbe umfassen. Auf eine
oder mehrere der derart vorgereinigten Farbwalzen kann dann das Enthärtungsmittel
aufgetragen werden. Anschließend kann der Härteablagerungsentfernungsschritt erfolgen.
[0031] Wird zum Auftragen des Enthärtungsmittels die Feuchtmittelzuführeinrichtung eines
Feuchtwerks verwendet, kann zuvor das Feuchtmittel aus der Feuchtmittelzuführeinrichtung
entfernt werden, z.B. kann das Feuchtmittel aus der Feuchtmittelwanne abgelassen werden.
Dann kann der Feuchtmittelkreis über entsprechende Ventile derart vom Feuchtwerk getrennt
werden, dass das aufzutragende Enthärtungsmittel nicht in den Feuchtmittelkreis gelangen
kann. So kann eine Verunreinigung des Feuchtmittels verhindert werden. Diese Schritte
zur Vermeidung einer Verunreinigung des Feuchtmittels können auch dann erfolgen, wenn
das Enthärtungsmittel über andere Fluidauftragsvorrichtungen auf andere Walzen (z.B.
den Farbwerkswalzen) aufgetragen und über eine Rotation der Walzen auf andere Walzen
bis hin zu den Feuchtwerkswalzen übertragen wird.
[0032] Ferner ist denkbar, dass eine Verunreinigung des Feuchtwassers und/oder eine Beschädigung
von Bauteilen durch das Enthärtungsmittel dadurch vermieden wird, dass eine Übertragung
von Enthärtungsmittel auf den Plattenzylinder und/oder die Feuchtwerkswalzen durch
ein Abstellen des Plattenzylinders von den Farbwerkswalzen und/oder durch ein Abstellen
des Plattenzylinders von den Feuchtwerkswalzen verhindert wird. "Abstellen" in dem
Sinn bedeutet ein Außer-Eingriff-Bringen der Walzen, so dass keine Berührung zwischen
den Walzen mehr erfolgt. Ein solcher Walzenabstellungsschritt kann in Abhängigkeit
von dem verwendeten Enthärtungsmittel und/oder vom Verkalkungsgrad der jeweiligen
Walzen und/oder von der Empfindlichkeit der Bauteile (z.B. der Druckplatte), die ohne
ein Abstellen in Kontakt mit dem Enthärtungsmittel kämen, erfolgen. Derartige Parameter
können zuvor detektiert werden und in die Steuerung des Verfahrens einfließen.
[0033] Dabei können die an diesen Vorrichtungen bereits existierenden Fluidauftragsvorrichtungen
wie z.B. Reinigungsmittelauftragsvorrichtungen in Waschvorrichtungen, Sprühbalken
oder Feuchtwasserwannen von Feuchtwerken oder ähnliche Vorrichtungen verwendet werden,
die zum Auftrag des Enthärtungsmittels z.B. umgeschaltet werden können. Ferner können
zusätzlich zu den bereits existierenden Fluidauftragsvorrichtungen gesonderte Enthärtungsmittelauftragsvorrichtungen
vorgesehen werden.
[0034] Ferner kann nach dem Aufbringen eines Enthärtungsmittels und vor dem Härteablagerungsentfernungsschritt
ein Schritt des Einwirkenlassens von aufgebrachtem Enthärtungsmittel auf Verkalkungen
erfolgen. Der Schritt des Einwirkenlassens kann je nach Grad der Verkalkung oder der
Stärke des Enthärtungsmittels z.B. zwischen wenigen Sekunden und mehreren Minuten
dauern.
[0035] Bei einer Durchführung des Härteablagerungsentfernungsschritts an Farbwerkswalzen
kann dem Härteablagerungsentfernungsschritt ein herkömmlicher Reinigungsschritt vorangehen.
Ein herkömmlicher Reinigungsschritt kann ein Auftragen von Lösungsmittel auf die Farbwerkswalzen
umfassen. Nach dem Auftragen von Lösungsmittel kann gewartet werden, bis die Farbe
angelöst ist. Dann kann die angelöste Farbe abgerakelt werden. Anschließend kann,
wie oben beschrieben, optional das Aufbringen des Enthärtungsmittels, das Einwirkenlassen
des aufgebrachten Enthärtungsmittels und schließlich der Härteablagerungsentfernungsschritt
erfolgen.
[0036] Die regelmäßige Durchführung des Härteablagerungsentfernungsschritts kann mit einer
nach einem Algorithmus bestimmten Regelmäßigkeit automatisch erfolgen. Dabei können
ferner die anderen vorstehend beschriebenen zur Beseitigung der Enthärtung beschriebenen
Schritte durchgeführt werden. Zu dem Zweck kann eine Steuervorrichtung bereit gestellt
werden, die den Härteablagerungsentfernungsschritt und evtl. auch die andere Schritte
und deren Reihenfolge automatisch steuert. Zum Beispiel kann der Härteablagerungsentfernungsschritt
nach jedem herkömmlichen Reinigungsschritt oder nur nach jedem zweiten, dritten, vierten
oder n-ten herkömmlichen Reinigungsschritt erfolgen. Ferner können weitere Parameter
detektiert werden und in die Ermittlung der Reinigungshäufigkeit einfließen. Derartige
Parameter können z.B. die Dauer der durchgeführten Druckaufträge, die verbrauchte
Papiermenge, eine gemessene Wasserhärte, der Grad der tatsächlichen Verkalkung, die
verstrichene Zeit seit Durchführung der letzten Verkalkung etc. sein.
[0037] Dabei kann z.B. dann ein weniger aggressives Enthärtungsmittel, wie z.B. die Fruchtsäuren,
verwendet werden, wenn zu erwarten ist, dass das Enthärtungsmittel mit einer auf den
Plattenzylinder aufgespannten Druckplatte in Kontakt kommt, die von aggressiveren
Säuren beschädigt werden könnte.
[0038] Bei einem derartigen Verfahren kann der Schritt des Betreibens der Feucht-Offset-Druckmaschine
unter Verwendung von Feuchtmittel erfolgen, das einen alkoholischen Anteil von weniger
als 5%, insbesondere gar keinen alkoholischen Anteil aufweist. Mit alkoholischem Anteil
ist insbesondere der aus aufgrund von Umweltschutz und Gesundheitsschutz unerwünschte
IPA-Anteil gemeint, der herkömmlich in Feuchtmittel verwendet wird.
[0039] Bei einem solchen Verfahren kann der Schritt des Entfernens von Härteablagerungen
von Walzen der Druckmaschine an Feuchtwerkswalzen und/oder an Farbwerkswalzen und/oder
an Gummituchzylindern erfolgen. Dazu kann die Härteablagerungsentfernungsvorrichtung
an Feuchtwerkswalzen und/oder an Farbwerkswalzen und/oder an Gummituchzylindern bereitgestellt
werden. Gemäß einer besonderen Ausführungsform erfolgt der Härteablagerungsentfernungsschritt
insbesondere über eine unmittelbar an einer Farbwerkswalze angeordnete Härteablagerungsentfernungsvorrichtung.
[0040] Ein zweiter Aspekt betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Feucht-Offset-Druckmaschine
mit Feuchtmittel, umfassend die Schritte
- Betreiben der Feucht-Offset-Druckmaschine im Druckbetrieb, wobei Feuchtmittel auf
Walzen der Druckmaschine aufgetragen wird,
- Bereitstellen einer Feuchtmittelentfernungsvorrichtung an Walzen der Druckmaschine,
- Beenden des Druckvorgangs und
- Entfernen von Feuchtmittel von Walzen der Druckmaschine mittels der Feuchtmittelentfernungsvorrichtung
nach Ende des Druckvorgangs.
[0041] Der Schritt der Feuchtmittelentfernung kann z.B. durch Abreiben mit saugenden Elementen,
wie Tüchern, Schwämmen oder dergleichen, durch Abstreifen mit rakelartigen Elementen,
Gummilippen oder dergleichen, durch Absaugen mit einer Absaugvorrichtung oder dergleichen
oder in ähnliche Weise erfolgen. Mit dem Schritt der Feuchtmittelentfernung ist nicht
ein bloßes Verdunstenlassen des Feuchtmittels gemeint, da genau dieses Vorgehen zu
einer Ablagerung von im Feuchtmittel enthaltenen Kalkbestandteilen führen würde. Die
Feuchtmittelentfernungsvorrichtung kann zu dem Zweck mit einem Feuchtmittelentfernungskörper
bereitgestellt werden, der sich über die Breite der Walze erstreckt, von der das Feuchtmittel
entfernt werden soll. Ferner ist denkbar, dass sich der Feuchtmittelentfernungskörper
nur über einen Teil der Breite der Walze erstreckt, von der das Feuchtmittel entfernt
werden soll und während des Feuchtmittelentfernungsschrittes transversierend an der
Walze in deren Längsrichtung verfahren wird. Der Feuchtmittelentfernungskörper kann
eine mit einem saugenden Belag ausgestattete Walze sein. Die Walze kann drehantreibbar
in der Feuchtmittelentfernungsvorrichtung gelagert werden. Ferner ist denkbar, dass
der Feuchtmittelentfernungskörper in Form eines trockenen Tuchs bereit gestellt wird,
welches zur Trocknung an die Walze gedrückt wird. Dabei kann die Feuchtmittelentfernungsvorrichtung
so gestaltet sein, dass das Tuch weiter getaktet wird, wenn ein Trocknungseffekt nicht
mehr gewährleistet ist. Wenn die Feuchtmittelentfernungsvorrichtung lediglich zur
Entfernung von Feuchtmittel an Feuchtwerkswalzen oder an zuvor gereinigten Farbwerkswalzen
verwendet wird, kann die Feuchtmittelentfernungsvorrichtung ferner so gestaltet sein,
dass der Feuchtmittelentfernungskörper nach einer Trocknungsphase erneut verwendet
wird.
[0042] Dabei kann der Schritt des Betreibens der Feucht-Offset-Druckmaschine unter Verwendung
von Feuchtmittel erfolgen, das einen alkoholischen Anteil von weniger als 5%, insbesondere
gar keinen alkoholischen Anteil aufweist. Insoweit gelten auch die in Bezug auf den
ersten Aspekt gemachten Ausführungen.
[0043] Ferner kann der Schritt des Entfernens von Härteablagerungen von Walzen der Druckmaschine
an Feuchtwerkswalzen und/oder an Farbwerkswalzen und/oder an Gummituchzylindern erfolgen.
Dazu kann die Feuchtmittelentfernungsvorrichtung an Feuchtwerkswalzen und/oder an
Farbwerkswalzen und/oder an Gummituchzylindern bereitgestellt werden. Gemäß einer
besonderen Ausführungsform erfolgt der Feuchtmittelentfernungsschritt insbesondere
über eine unmittelbar an einer Feuchtwerkswalze angeordnete Feuchtmittelentfernungsvorrichtung.
[0044] Ein Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt kann ferner einen der Verfahrensschritte umfassen,
die in Bezug auf den ersten Aspekt beschrieben wurden. Dies gilt insbesondere für
den Härteablagerungsentfernungsschritt
[0045] Dabei kann das Verfahren derart gestaltet sein, dass der Härteablagerungsentfernungsschritt,
wie zuvor beschrieben, nach einem Algorithmus erfolgt, insbesondere nach einem Algorithmus,
bei dem der Härteablagerungsentfernungsschritt nicht nach dem Ende eines jeden Druckauftrags
durchgeführt wird, sondern nur, wenn die Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Verkalkung
der Walzen einen Grad erreicht hat, der einer Entfernung der Verkalkung erfordert.
Demgegenüber kann der Feuchtmittelentfernungsschritt, z.B. nach Ende eines jeden Druckauftrages
durchgeführt werden, um ein Antrocknen des Feuchtmittels auf den Walzen der Druckmaschine,
insbesondere den Feuchtwerkswalzen zu vermeiden oder zu reduzieren. Damit kann bereits
das Entstehen von Verkalkungen verhindert oder zumindest deutlich reduziert werden.
In Folge kann auch die Häufigkeit der Durchführung des Härteablagerungsentfernungsschritts
weiter reduziert werden.
[0046] Bei einem solchen Verfahren kann der Feuchtmittelentfernungsschritt vor und/oder
nach dem Härteablagerungsentfernungsschritt erfolgen.
[0047] Ferner kann ein solches Verfahren ferner den folgenden Schritt umfassen:
- Reinigen von Walzen der Druckmaschine in Betriebspausen der Druckmaschine von anderen
Verunreinigungen außer mineralischen Ablagerungen, insbesondere von Farbrückständen,
wobei dieser Reinigungsschritt vor dem genannten Feuchtmittelentfernungsschritt und/oder
vor dem genannten Härteablagerungsentfernungsschritt erfolgt.
[0048] Dieser Walzenreinigungsschritt kann ein herkömmlicher Reinigungsvorgang sein, wie
er bisher an Druckmaschinen, z.B. unter Verwendung von Waschanlagen, wie Waschtuchwaschanlagen
und/oder Bürstenwaschanlagen durchgeführt wird. Demnach würden der Härteablagerungsentfernungsschritt
und/oder der Feuchtmittelentfernungsschritt zusätzlich zu dem herkömmlichen Reinigungsvorgang
erfolgen.
[0049] Bei einem solchen Verfahren kann der Härteablagerungsentfernungsschritt unter Verwendung
einer an der Druckmaschine installierten Waschanlage erfolgen, insbesondere unter
Verwendung einer Gummituchwaschanlage, einer Waschtuchwaschanlage und/oder einer Waschanlage
mit einem rotierenden Reinigungskörper.
[0050] Dabei kommen je nach zu reinigenden bzw. zu trocknenden Walzen unterschiedliche Waschanlagen
in Frage. Z.B. werden zur Reinigung von Farbwerkswalzen üblicherweise eine Reinigungsmittelauftragsvorrichtung
(z.B. ein Sprühbalken) und eine Rakel eingesetzt. Bei Gummituchzylindern werden üblicherweise
Waschtuchwaschanlagen oder Bürstenwaschanlagen verwendet. Derartige Waschanlagen können
für die Durchführung des Härteablagerungsentfernungsschritts umgerüstet werden. Die
Umrüstung kann z.B. die Änderung der Ansteuerung der Waschanlage betreffen. Ferner
kann die Reinigungsmittelauftragsvorrichtung des Farbwerks oder einer Waschtuchwaschanlage
oder einer Bürstenwaschanlage eines Gummituchtzylinders mit einem Enthärtungsmittelvorratsbehälter
verbunden werden, so dass z.B. umschaltbar sowohl herkömmliches Reinigungsmittel als
auch Enthärtungsmittel über die Reinigungsmittelauftragsvorrichtung auf die entsprechenden
Walzen aufbringbar ist. Über eine Drehung der verschiedenen sich berührenden Walzen
kann das aufgetragene Enthärtungsmittel auf die anderen Walzen übertragen werden.
Anschließend können die Verkalkungen entfernt werden. Der Härteablagerungsentfernungsschritt
kann dabei z.B. ebenfalls über die jeweilige Waschanlage erfolgen. Im Fall der Verwendung
einer Waschtuchwaschanlage, können z.B. die über das Enthärtungsmittel angelösten
Verkalkungen über ein Anstellen des Waschtuchs an den Zylinder zusammen mit dem Enthärtungsmittel
von den Walzen abgewischt werden. Ferner ist denkbar, die Druckmaschine mit gesonderten
Vorrichtungen nachzurüsten, die zusätzlich zu oder alternativ für bestehende Waschanlagen
an der Druckmaschine angebracht werden können. Derartige gesonderte Vorrichtungen
können nur einzelne oder alle Verfahrensschritte, die zur Entfernung der Verkalkungen
dienen durchführen. Z.B. können zusätzlich zu einer herkömmlichen Gummituchwaschanlage
und zu einer herkömmlichen Farbwerksreinigungsvorrichtung eine gesonderte Enthärtungsmittelauftragsvorrichtung
und/oder eine gesonderte Enthärtungsmittelentfernungsvorrichtung oder ein eine kombinierte
Enthärtungsmittelauftrags- und Enthärtungsmittelentfernungsvorrichtung vorgesehen
werden. In allen Fällen kann z.B. zuerst der herkömmliche Reinigungsvorgang durchgeführt
werden und nachfolgend, wenn der erste Reinigungsvorgang beendet ist, können der Enthärtungsmittelauftragsschritt
und/oder der Härteablagerungsentfernungsschritt erfolgen. Denkbar ist auch, dass sich
derartige Vorgänge in einzelnen Schritten überschneiden. Z.B. kann im Rahmen des Härteablagerungsentfernungsschritts
Kalkentfernungsmittel auf die Walzen aufgetragen werden. Dieser Schritt kann getrennt
von dem herkömmlichen Reinigungsschritt erfolgen. Denkbar ist aber auch, dass das
Kalkentfernungsmittel bereits während des herkömmlichen Reinigungsschrittes aufgetragen
wird.
[0051] Dabei kann bei einem solchen Verfahren der Feuchtmittelentfernungsschritt unter Verwendung
einer bzw. der an der Druckmaschine installierten Waschanlage erfolgen, insbesondere
unter Verwendung einer Gummituchwaschanlage, einer Waschtuchwaschanlage und/oder einer
Waschanlage mit einem rotierenden Reinigungskörper.
[0052] Auch hier gilt im Wesentlichen das oben in Bezug auf den Härteablagerungsentfernungsschritt
Gesagte. Z.B. kann die Ansteuerung einer an einem Gummituchzylinder angeordneten Waschtuchwaschanlage
so gestaltet sein, dass z.B. nach einer bereits erfolgten Reinigung des Gummituchzylinders
oder unabhängig von einer solchen Reinigung mit dem Waschtuch auch das auf den Feuchtwerkswalzen
vorhandene Feuchtmittel entfernt wird. Dabei kann über eine Berührung der rotierenden
Feuchtwerkswalzen das Feuchtmittel auf den Plattenzylinder und von dort auf den Gummituchzylinder
übertragen werden und dort von einem trockenen Abschnitt des Waschtuchs der Waschtuchwaschanlage
entfernt werden, bis sämtliche Walzen trocken sind. Auch Waschanlagen mit einem rotierenden
Reinigungskörper können in ähnlicher Weise verwendet werden. Z.B. kann mit herkömmlichen
Bürstenwaschanlagen das Feuchtmittel entfernt und anschließend in der Bürstenwaschanlage
abgespritzt werden. So kann auch über eine Bürstenwaschanlage, bei der die Bürste
an sich keine Feuchtigkeit abnehmen und speichern kann, wirksam Feuchtmittel von den
Walzen abtransportiert werden. Derartige Waschanlagen können bereits an Druckmaschinen
existieren, umgebaut und dann für die entsprechende zusätzliche Funktion verwendet
werden. Evtl. kann die Verwendung bestehender Vorrichtungen auch ohne Umbau, z.B.
durch eine entsprechende Ansteuerung der Waschanlage erfolgen. Ferner ist denkbar,
die Druckmaschine mit gesonderten Vorrichtungen nachzurüsten, die zusätzlich zu oder
alternativ für bestehende Waschanlagen an der Druckmaschine angebracht werden können.
Mit Hilfe derartiger Waschanlagen kann z.B. zuerst der herkömmliche Reinigungsvorgang
durchgeführt werden und nachfolgend, wenn der erste Reinigungsvorgang beendet ist,
kann der Feuchtmittelentfernungsschritt erfolgen.
[0053] Bei einem solchen Verfahren kann bei dem Feuchtmittelentfernungsschritt und/oder
bei dem Härteablagerungsentfernungsschritt eine Waschtuchanlage Verwendung finden,
die an einer Feuchtwerkswalze oder an einer Farbwerkswalze angeordnet ist.
[0054] Bei Waschtuchwaschanlagen werden die Waschtücher bei herkömmlichen Reinigungsvorgängen
in der Regel mit Reinigungsfluid befeuchtet. Dann wird das befeuchtete Waschtuch in
Kontakt mit einer zu reinigenden Walze gebracht, wodurch diese z.B. von Farbrückständen
gereinigt wird. Waschtuchwaschanlagen werden bisher ausschließlich an Gummituchzylindern
eingesetzt. Derartige Waschanlagen können aber mit geringen Modifikationen auch zur
Enthärtung oder zur Feuchtmittelentfernung eingesetzt werden und zu diesem Zweck an
einer Feuchtwerkswalze oder an einer Farbwerkswalze angeordnet werden. Bei dieser
Verwendung kann das Waschtuch z.B. mit Kalkentfernungsmittel befeuchtet werden. Dann
kann das befeuchtete Waschtuch in Kontakt mit einer zu reinigenden Walze gebracht
werden, so dass Kalkrückständen über das Kalkentfernungsmittel angelöst und/oder abgewischt
werden können. Alternativ oder zusätzlich kann das Waschtuch in einem trockenen, also
in einem unbefeuchteten Zustand dazu verwendet werden, die Walzen abzutrocknen, um
so z.B. noch auf den Walzen befindliches Feuchtmittel zu entfernen. Zu diesem Zweck
kann das Waschtuch z.B. weiter transportiert werden, so dass der Abschnitt des Waschtuchs,
der zuvor mit Reinigungsfluid und/oder Kalkentfernungsmittel befeuchtet wurde, weiter
transportiert und durch einen trockenen Abschnitt des Waschtuchs ersetzt wird. Denkbar
ist in dem Zusammenhang ferner, dass der Härteablagerungsentfernungsschritt und/oder
der Reinigungsschritt nur bei Bedarf erfolgt, so dass der Trocknungsschritt unabhängig
von zunächst erfolgten Härteablagerungsentfernungs- und/oder der Reinigungsschritten
erfolgen kann.
[0055] Ein dritter Aspekt betrifft eine Anordnung an einer Druckmaschine zum Entfernen von
Feuchtmittel von Walzen der Druckmaschine, aufweisend eine an einer Feuchtwerkswalze
angeordnete Feuchtmittelentfernungsvorrichtung.
[0056] Ein vierter Aspekt betrifft eine Anordnung an einer Druckmaschine zum Entfernen von
Härteablagerungen von Walzen der Druckmaschine aufweisend eine an einer Farbwerkswalze
angeordnete Härteablagerungsentfernungsvorrichtung.
[0057] Eine solche Anordnung kann ferner eine Feuchtmittelentfernungsvorrichtung gemäß dem
dritten Aspekt aufweisen.
[0058] Die Anordnungen gemäß dem dritten oder dem vierten Aspekt können derart gestaltet
sein, dass mit einer solchen Anordnung ein Verfahren gemäß dem ersten oder dem zweiten
Aspekt durchführbar ist. Weitere denkbare Vorrichtungsmerkmale ergeben sich aus den
Ausführungen, die in Bezug auf den ersten und zweiten Aspekt gemacht wurden.
[0059] Ein fünfter Aspekt betrifft eine Anordnung gemäß dem dritten oder vierten Aspekt,
welche eine Steuervorrichtung aufweist, welche mit der Anordnung verbunden und derart
gestaltet ist, dass mit der Steuervorrichtung die Härteablagerungsentfernungsvorrichtung
und/oder die Feuchtmittelentfernungsvorrichtung derart ansteuerbar sind, dass mit
der Anordnung ein Verfahren gemäß dem ersten oder zweiten Aspekt durchgeführt wird.
Die Steuervorrichtung kann eine mikroprozessorgesteuerte Recheneinheit (Computer)
umfassen.
[0060] Ein sechster Aspekt betrifft ein Computerprogrammprodukt, das computerlesbare Steueranweisungen
enthält, die, wenn sie in einer Steuervorrichtung gemäß dem fünften Aspekt geladen
und ausgeführt werden, dazu führen, dass die Steuervorrichtung (40) die Härteablagerungsentfernungsvorrichtung
(20) und/oder die Feuchtmittelentfernungsvorrichtung (30) so ansteuert, dass mit der
Anordnung ein Verfahren gemäß dem ersten oder zweiten Aspekt durchgeführt wird.
[0061] Im Folgenden werden einzelne Ausführungsformen anhand der Figuren beispielhaft detailliert
beschrieben. Dabei weisen die einzelnen beschriebenen Ausführungsformen zum Teil Merkmale
auf, die nicht zwingend erforderlich sind, um den beanspruchten Gegenstand auszuführen,
die aber in bestimmten Anwendungsfällen gewünschte Eigenschaften bereit stellen. So
sollen auch Ausführungsformen als unter die in dieser Druckschrift beschriebenen technischen
Lehre fallend offenbart angesehen werden, die nicht alle Merkmale der im Folgenden
beschriebenen Ausführungsformen aufweisen. Ferner werden um unnötige Wiederholungen
zu vermeiden bestimmte Merkmale nur in Bezug auf einzelne Ausführungsformen beschrieben.
Es wird darauf hingewiesen, dass die einzelnen Ausführungsformen daher nicht nur für
sich genommen sondern auch in einer Zusammenschau betrachtet werden sollen. Anhand
dieser Zusammenschau wird der Fachmann erkennen, dass einzelne Ausführungsformen auch
durch Einbeziehung von einzelnen oder mehreren Merkmalen anderer Ausführungsformen
modifiziert werden können. Es wird darauf hingewiesen, dass eine systematische Kombination
der einzelnen Ausführungsformen mit einzelnen oder mehreren Merkmalen, die in Bezug
auf andere Ausführungsformen beschrieben werden, wünschenswert und sinnvoll sein kann,
und daher in Erwägung gezogen und auch als von der Beschreibung umfasst angesehen
werden soll.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0062] In den Figuren zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Feucht-Offset-Druckmaschine,
- Fig. 2
- eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung an einer Druckmaschine,
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung an einer Druckmaschine,
- Fig. 4
- eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung an einer Druckmaschine,
- Fig. 5
- die in Figur 3 gezeigte zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung mit
abgestellten Farbwalzen,
- Fig. 6
- eine Gummituchwaschanlage zur Verwendung in einer der Ausführungsformen,
- Fig. 7
- ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform eines Verfahrens zur Feuchtmittelentfernung
und
- Fig. 8
- ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform eines Verfahrens zur Feuchtmittelentfernung
mit anschließender Härteablagerungsentfernung.
Detaillierte Beschreibung der Figuren
[0063] Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Feucht-Offset-Druckmaschine 10.
[0064] Die Druckmaschine 10 ist lediglich beispielhaft mit drei Drucktürmen 11 dargestellt.
Die Drucktürme 11 können jeweils ein oder mehrere Druckwerke 12 aufweisen.
[0065] Mögliche Gestaltungsformen der Druckwerke 11 werden in den Figuren 2 bis 4 schematisch
dargestellt.
[0066] Figur 2 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung an der
Druckmaschine 10.
[0067] Das dargestellte Druckwerk 12 weist einen Gummituchzylinder 13, einen Plattenzylinder
14, der auch als Druckplattenzylinder bezeichnet werden kann, und einen Gegendruckzylinder
15 auf. Zwischen dem Gummituchzylinder 13 und dem Gegendruckzylinder 15 läuft ein
Bedruckstoff 101, z.B. eine Papierbahn, durch und wird von dem Gummituchzylinder 13
bedruckt.
[0068] An den Plattenzylinder 14 ist eine Feuchtwerkswalze 161 eines Feuchtwerks 16 angestellt.
Ferner sind an den Plattenzylinder 14 Farbwerkswalzen 171 eines Farbwerks 17 angestellt.
[0069] Das Feuchtwerk 16 weist eine Feuchtmittelzuführeinrichtung 162 auf, welche in der
dargestellten Ausführungsform als Feuchtmittelwanne ausgeführt ist. Anstelle der Feuchtmittelwanne
oder ergänzend zu einer Feuchtmittelwanne kann auch ein Sprühbalken zur Anwendung
kommen, mit dem Feuchtmittel auf eine oder mehrere Walzen des Feuchtwerks 16 gesprüht
werden kann.
[0070] An dem Gegendruckzylinder 15 ist eine herkömmliche Gegendruckzylinderwaschanlage
151 angeordnet.
[0071] An dem Gummituchzylinder 13 ist eine Gummituchwaschanlage 131 angeordnet, mit der
der Gummituchzylinder bei Bedarf automatisch von Farbresten, Papierstaub, etc. gereinigt
werden kann. Die Gummituchwaschanlage 131 kann eine herkömmliche Waschtuchwaschanlage
oder eine herkömmliche Bürstenwaschanlage sein. Ferner kann die Gummituchwaschanlage
131, wie in der Figur 2 dargestellt und unten näher beschrieben, so modifiziert sein,
dass mit der Gummituchwaschanlage 131 ein Verfahren zur Entfernung von Härteablagerungen
und/oder ein Verfahren zur Entfernung von Feuchtmittel durchgeführt werden kann.
[0072] An dem Farbwerk 17 ist eine Farbwerkswaschvorrichtung 172 angeordnet, welche eine
Reinigungsmittelauftragsvorrichtung 174 aufweist. Die Reinigungsmittelauftragsvorrichtung
174 weist eine Reinigungsmittelauftragsvorrichtung 174 auf, die als Sprühleiste, als
Sprührohr oder in ähnlicher Weise ausgeführt sein kann. Ferner weist die Farbwerkswaschvorrichtung
172 eine Rakelvorrichtung 173 auf, welche an eine Farbwerkswalze 171 des Farbwerks
17 angestellt werden kann. Mit der Farbwerkswaschvorrichtung 172 kann eine herkömmliche
Reinigung der Walzen des Farbwerkes erfolgen. Dabei wird in der Regel nach dem Ende
eines Druckauftrages vor einer Druckunterbrechung beziehungsweise vor einer Umrüstung
der Druckmaschine die sich auf den Farbwerkswalzen 171 befindliche Farbe entfernt.
Hierzu wird ein Reinigungsmittel auf die Walzen aufgesprüht oder in anderer Weise
auf die Walzen aufgetragen. Über den Berührungskontakt und eine Rotation der Walzen
wird das Reinigungsmittel auf alle Walzen des Farbwerkes 17 übertragen. Das Reinigungsmittel
kann z.B. Lösungsmittel aufweisen. Das Reinigungsmittel kann die Farbe auf den Walzen
anlösen und/oder verdünnen. Anschließend kann die Rakel der Rakelvorrichtung 173 an
eine der Walzen des Farbwerks 17 angestellt werden, so dass die angelöste Farbe abgerakelt
werden kann. Auch hier bleibt ein Berührungskontakt der Walzen bestehen, sodass über
eine Rotation der Walzen die Farbe von sämtlichen Walzen des Farbwerks und/oder der
anderen Walzen der Druckmaschine 10 entfernt werden kann.
[0073] Ferner kann die Farbwerkswaschvorrichtung 172, wie in der Figur 2 dargestellt und
unten näher beschrieben, so modifiziert sein, dass mit der Farbwerkswaschvorrichtung
172 ein Verfahren zur Entfernung von Härteablagerungen und/oder ein Verfahren zur
Entfernung von Feuchtmittel durchgeführt werden kann.
[0074] Wie in Figur 2 dargestellt wird, weist das Druckwerk 12 zusätzlich zu den gerade
beschriebenen, (modifizierten) herkömmlichen Reinigungsvorrichtungen eine Härteablagerungsentfernungsvorrichtung
20 und eine Feuchtmittelentfernungsvorrichtung 30 auf.
[0075] Die Härteablagerungsentfernungsvorrichtung 20 ist gemäß der dargestellten Ausführungsform
in Art einer herkömmlichen Waschtuchwaschanlage aufgebaut und entspricht im Wesentlichen
der Bauform eine Gummituchwaschanlage 131, die in Figur 6 schematisch dargestellt
ist und mit Bezug auf Figur 6 im Folgenden detaillierter beschrieben wird. Entgegen
der herkömmlichen Verwendungsweise ist die Waschanlage aber nicht an einem Gummituchzylinder
sondern an einer Farbwerkswalze 171 angeordnet und kann nach dem oben beschriebenen
herkömmlichen Reinigungsvorgang der Farbwerkswalzen dazu verwendet werden, die Farbwerkswalzen
171 von Härteablagerungen zu reinigen.
[0076] Die Feuchtmittelentfernungsvorrichtung 30 ist in der dargestellten Ausführungsform
als Schwammtrockenanlage ausgebildet. Denkbar ist ebenfalls, anstelle einer Schwammtrockenanlage
eine Waschtuchtrockenanlage vorzusehen, welche ebenfalls im Wesentlichen die Gestaltung
einer Gummituchwaschanlage 131 aufweisen kann, die in Bezug auf Figur 6 näher beschrieben
wird.
[0077] Figur 6 zeigt eine solche Gummituchwaschanlage 131 zur Verwendung in einer der Ausführungsformen.
[0078] Die Gummituchwaschanlage 131 weist eine Sprühleiste 132, einen Saubertuchwickel 133
und eine Schmutztuchwickel 134 auf. Auf dem Saubertuchwickel 133 ist ein Waschtuch
135 aufgewickelt, das an einem Andruckelement vorbeigeführt wird und von dem Andruckelement
bei Bedarf in Kontakt mit einer Walze der Druckmaschine 10 gebracht werden kann.
[0079] Ferner weist die Gummituchwaschanlage 131 eine Auftragsvorrichtung auf, die in der
dargestellten Ausführungsform als Sprühleiste 132 ausgeführt ist, mit der ein Reinigungsmittel
und/oder Enthärtungsmittel auf das Waschtuch 135 aufgetragen werden kann.
[0080] In der dargestellten Ausführungsform ist die Gummituchwaschanlage 131 über eine Leitung
mit einer Enthärtungsmittelquelle 21 verbunden, die in der dargestellten Ausführungsform
als Enthärtungsmittelbehälter ausgeführt ist. Im Fall der Gummituchwaschanlage 131,
die an dem Gummituchzylinder 13 angeordnet ist, wird diese ferner auch mit einem Reinigungsmittelbehälter
175 verbunden sein. Ein Reinigungsmittelbehälter 175, der der Gummituchwaschanlage
131 zugeordnet ist und mit dieser entsprechend verbunden ist, ist in der Figur 2 nicht
dargestellt, kann aber auch bei dieser Gummituchwaschanlage 131 vorgesehen sein. Eine
vergleichbare Verbindung ist aber in Bezug auf die Reinigungsmittelauftragsvorrichtung
174 des Farbwerks 17 dargestellt und beschrieben. Ferner ist die in Figur 6 dargestellte
Gummituchwaschanlage 131 über eine Datenleitung mit einer Steuervorrichtung 40 verbunden.
Die Datenleitung kann kabelgebunden oder drahtlos ausgeführt sein. Die Steuervorrichtung
40 kann als Bestandteil der Gummituchwaschanlage 131 oder zentral zur Steuerung von
mehreren Elementen des Druckwerks 12, mehrerer Druckwerke 12 oder/oder der Druckmaschine
10 vorgesehen werden.
[0081] Die Steuervorrichtung 40 kann so gestaltet sein, dass sie ein Verfahren der Entfernung
von Härteablagerungen und/oder ein Verfahren der Entfernung von Feuchtmittel und/oder
herkömmlichen Reinigungsvorgänge mittels der beschriebenen Anordnungen steuert.
[0082] Demnach ist die Reinigungsmittelauftragsvorrichtung 174 sowohl mit einer Enthärtungsmittelquelle
21 als auch mit einem Reinigungsmittelbehälter 175 über Leitungen verbunden. Je nach
Bedarf kann entweder Reinigungsmittel oder Enthärtungsmittel der Reinigungsmittelauftragsvorrichtung
174 zugeführt werden. Der Zufluss des jeweiligen Fluids kann über entsprechende Ventile
gesteuert werden. Ferner ist denkbar, dass zwei getrennte Auftragsvorrichtungen (z.B.
zwei Sprühleisten) vorgesehen werden, die jeweils nur mit einem der Behälter verbunden
sind.
[0083] Die Enthärtungsmittelquelle 21 ist in der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform
beispielhaft sowohl mit der Reinigungsmittelauftragsvorrichtung 174 als auch mit der
Feuchtmittelentfernungsvorrichtung 30 als auch mit der Feuchtmittelzuführeinrichtung
162 verbunden. Denkbar ist ebenfalls, dass eine Verbindung zu der Enthärtungsmittelquelle
21 nur für eine oder nur für zwei der Auftragsvorrichtungen vorgesehen wird. Eine
Enthärtungsmittelquelle 21 kann gesondert für jede der Auftragsvorrichtungen vorgesehen
werden oder zentral mit mehreren Auftragsvorrichtungen verbunden sein.
[0084] Ferner ist in Figur 2 dargestellt, dass die Feuchtmittelzuführeinrichtungen 162 mit
einem Feuchtmitteltank 163 verbunden sind. Der Feuchtmitteltank 163 kann z.B. Bestandteil
einer Feuchtmittelaufbereitungsvorrichtung sein. Wie bereits erwähnt, ist in der dargestellten
Ausführungsform die Feuchtmittelzuführeinrichtung 162 als Feuchtmittelwanne ausgeführt.
Denkbar ist ebenfalls, dass das Feuchtwerk 16 als Sprühfeuchtwerk mit einem Sprühbalken
anstelle der Feuchtmittelwanne ausgeführt ist. Wenn die Feuchtmittelzuführeinrichtung
162 als Feuchtmittelwanne ausgeführt ist, kann es sinnvoll sein, im Rahmen des Entkalkungsvorgangs
vor einem Auftrag von Enthärtungsmittelmittel durch die Feuchtmittelwanne das in der
Feuchtmittelwanne enthaltene Feuchtmittel zu Entfernen. In dem Fall kann nachfolgend
Enthärtungsmittel in die Feuchtmittelwanne eingefüllt werden und auf die Feuchtwerkswalzen
übertragen werden. Nach Ende des Härteablagerungsentfernungsschritts kann das Enthärtungsmittel
aus der Feuchtmittelwanne entfernt werden.
[0085] Entgegen der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform kann die Feuchtmittelentfernungsvorrichtung
30 ausschließlich zur Entfernung von Feuchtmittel von der Oberfläche der Feuchtwerkswalzen
161 vorgesehen werden. In dem Fall würde keine Verbindung der Feuchtmittelentfernungsvorrichtung
30 mit der Enthärtungsmittelquelle 21 vorgesehen sein.
[0086] Figur 3 zeigt eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung an der
Druckmaschine, die im Wesentlichen der Ausführungsform in Figur zwei entspricht. Die
schematischen dargestellten Bauelemente können, wie in Figur 2 dargestellt ist, mit
entsprechenden Behältern in Verbindung stehen und über diese mit den benötigten Fluiden
versorgt werden. Im Folgenden werden daher nur einige Unterschiede zur Figur 2 erläutert.
[0087] In dieser Ausführungsform sind zur Reinigung der Farbwerkswalzen 171 lediglich die
Reinigungsmittelauftragsvorrichtung 174 und die Rakelvorrichtung 173 vorgesehen. In
dem Fall können diese beiden Bauelemente die Funktion der Entfernung von Härteablagerungen
vollständig übernehmen. Ferner ist denkbar, dass diese Funktion vollständig von der
dargestellten Gummituchwaschanlage 131 und/oder über die dargestellte Feuchtmittelentfernungsvorrichtung
30 übernommen wird. Die Feuchtmittelentfernungsvorrichtung 30 ist in dieser Ausführungsform
als Waschtuchtrockenanlage ausgeführt. In diesen Fällen wäre auch eine Verbindung
der Feuchtmittelzuführeinrichtung 162 mit einer Enthärtungsmittelquelle 21 nicht erforderlich.
[0088] Figur 4 zeigt eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung an der
Druckmaschine.
[0089] Auch hier wird nur auf einige Unterschiede zu den bereits beschriebenen Ausführungsformen
eingegangen. In der dargestellten Ausführungsform sind auf beiden Seiten des zu bedruckenden
Bedruckstoffs 101 je ein Druckwerk 12 vorgesehen, so dass der Bedruckstoff 101 beidseitig
bedruckt werden kann. An jedem der Feuchtwerke 16 ist eine Feuchtmittelentfernungsvorrichtung
30 angeordnet. Ferner weist jedes der Farbwerke 17 eine Farbwerkswaschvorrichtung
172 auf, welche ferner die Funktionen einer Härteablagerungsentfernungsvorrichtung
20 aufweisen kann.
[0090] Figur 5 zeigt die in Figur 3 gezeigte zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Anordnung mit abgestellten Walzen.
[0091] Die Walzen, insbesondere die Farbwerkswalzen, können von dem Plattenzylinder 14 während
der Entfernung von Härteablagerungen abgestellt werden. Dies hat den Vorteil, dass
ein Enthärtungsmittel, dass auf die Farbwerkswalzen 171 aufgetragen wird, durch die
Rotation der Walzen nicht auf den Druckplattenzylinder übertragen werden kann. Dies
hat den Vorteil, dass eine empfindliche Druckplatte von dem Enthärtungsmittel nicht
angegriffen wird. Ein Abstellen der Farbwerkswalzen 171 von dem Plattenzylinder 14
ist daher insbesondere dann sinnvoll, wenn die Druckplatte auf dem Plattenzylinder
14 auch für den nächsten Druckvorgang oder für nachfolgende Druckvorgänge verwendet
werden soll. Denkbar ist ebenfalls, dass die Druckplatte auf dem Plattenzylinder 14,
z.B. vor einer längeren Druckpause, mit einer Schutzschicht versehen wird, welche
von dem Enthärtungsmittel nicht angegriffen wird. In dem Fall können die Walzen während
des Entfernungsvorgangs von Härteablagerungen in Berührungskontakt miteinander verbleiben,
so dass das Enthärtungsmittel zusätzlich auch auf den Plattenzylinder 14 und/oder
andere Walzen des jeweiligen Druckwerks 12 übertragen wird. Dies hat den Vorteil,
dass auch Verkalkungen auf den anderen Walzen auf diese Art und Weise entfernt werden
können.
[0092] Denkbar ist ebenfalls, dass in diesem Fall, bei dem eine gegen die Einwirkung von
Enthärtungsmittel geschützte oder unempfindliche Druckplatte verwendet wird, nur die
Walzen des Feuchtwerks 16 vom Plattenzylinder 14 abgestellt werden. Dies kann z.B.
dann sinnvoll sein, wenn verhindert werden soll, das Enthärtungsmittel auf die Feuchtwerkswalzen
161 übertragen wird, um eine Vermischung das Enthärtungsmittels mit dem Feuchtwasser
zu verhindern.
[0093] Ferner ist denkbar, dass die Feuchtwerkswalzen 161 auch im Rahmen der Entfernung
von Feuchtmittel vom Plattenzylinder 14 abgestellt werden. So kann zum einen eine
effektive Entfernung von den Feuchtwerkswalzen 161 des Feuchtmittels gewährleistet
werden, zum anderen kann parallel zu diesem Feuchtmittelentfernungsschritt eine herkömmliche
Reinigung der Farbwerkswalzen und/oder der Härteablagerungsentfernungsschritt an den
übrigen Walzen der Druckmaschine 10, insbesondere der Farbwerkswalzen 171, erfolgen.
[0094] Figur 7 zeigt ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform eines Verfahrens zur Feuchtmittelentfernung.
[0095] Hierbei ist ersichtlich, dass ein Verfahren zur Reinigung einer Druckmaschine nach
Beendigung eines Druckauftrages drei im Wesentlichen parallel verlaufende Vorgänge
umfassen kann. Zum ersten kann eine bereits beschriebene, herkömmliche Farbwalzenwaschung
unter Verwendung der Farbwerkswaschvorrichtung 172 erfolgen. Zum zweiten kann parallel
dazu die ebenfalls bereits beschriebene Gummituchwaschung erfolgen. Als dritter, bevorzugt
im Wesentlichen zeitgleich verlaufender Schritt kann die Entfernung von Feuchtmittel
von den Feuchtwerkswalzen 161 erfolgen.
[0096] Zu dem Zweck können die Feuchtwerkswalzen 161 außer Berührung von dem Plattenzylinder
14 gebracht werden. Eine Feuchtmittelentfernungsvorrichtung 30 in Form einer Schwammtrockenanlage
und/oder einer Waschtuchanlage 30 wird an eine oder mehrere der Feuchtwerkswalzen
161 angestellt. Die Farbwerkswalzen 161 werden in Rotation versetzt. Das Waschtuch
oder der Schwamm werden in Kontakt mit einer oder mehrerer der Feuchtwerkswalzen 161
gebracht. Wenn ein Bereich des Waschtuchs mit Feuchtigkeit gesättigt ist, kann das
Waschtuch weiter getaktet werden, so dass ein weiterer trockener Bereich des Waschtuchs
eine Verbesserung der Trocknung bewirken kann. Im Fall der Verwendung einer zylinderförmigen
Schwammwalze kann auch die Schwammwalze um einen bestimmten Winkelbereich weiter gedreht
werden, so dass ein trockener Bereich der Schwammwalze die Trocknung verbessern kann.
Durch eine Rotation der miteinander in Berührung befindlichen Feuchtwerkswalzen 161
wird auch das sich auf den Oberflächen der anderen Feuchtwerkswalzen 161 befindliche
Feuchtwasser auf die Feuchtwerkswalze 161 übertragen, an der die Feuchtmittelentfernungsvorrichtung
30 angestellt ist, so das Feuchtmittel von sämtlichen Feuchtwerkswalzen 161 entfernt
werden kann. Durch die Entfernung des Feuchtmittels von den Feuchtwerkswalzen 161
wird ein Antrocknen von Feuchtmittel auf diesen Walzen und damit eine Ablagerung von
Härtebildnern auf diesen Walzen verhindert.
[0097] Eine Anordnung zur Durchführung des Feuchtmittelentfernungsschritts kann eine Feuchtmittelentfernungsvorrichtung
30 umfassen, welche an einer Feuchtwerkswalze 161 anstellbar angeordnet ist.
[0098] Ergänzend kann eine solche Anordnung mit einer Enthärtungsmittelquelle 21 verbunden
sein, so dass mit der Feuchtmittelentfernungsvorrichtung 30 ebenfalls eine Entfernung
von Härteablagerungen von den Feuchtwerkswalzen 161 erfolgen kann. Grundsätzlich kann
der Feuchtmittelentfernungsschritt auch ohne den Schritt der Entfernung von Härteablagerungen
erfolgen.
[0099] Der Feuchtmittelentfernungsschritt kann jedes Mal nach Beendigung eines Druckvorgangs
durchgeführt werden, so dass ein Antrocknen von Feuchtmittel an den Feuchtwerkswalzen
minimiert wird. Der Feuchtmittelentfernungsschritt kann grundsätzlich an verschiedenen
Walzen der Druckmaschine durchgeführt werden. Die größte Wirkung zeigt dieser Schritt,
wenn er an Feuchtwerkswalzen durchgeführt wird, da die Feuchtwerkswalzen im Gebrauch
der Druckmaschine mit einem Feuchtmittelfilm überzogen sind und deshalb ein Verhindern
des Antrocknen dieses Feuchtmittels zu einer deutlichen Reduzierung von Verkalkungen
führen kann.
[0100] Figur 8 zeigt ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform eines Verfahrens zur Feuchtmittelentfernung
mit anschließender Härteablagerungsentfernung.
[0101] Der in diesem Ablaufdiagramm dargestellte Feuchtmittelentfernungsschritt entspricht
dem mit Bezug auf Figur 7 beschriebenen Feuchtmittelentfernungsschritt und wird daher
nicht erneut beschrieben.
[0102] Nach Beendigung der Farbwalzenwaschung, die wie beschrieben im wesentlichen parallel
zur Gummituchwaschung und zum Feuchtmittelentfernungsschritt verlaufen kann (aber
nicht muss), wird gemäß diesem Ablaufdiagramm der "Entkalkungsvorgang", also der Schritt
der Entfernung von Härteablagerungen, gestartet.
[0103] Der Entkalkungsvorgang kann nach jeder Farbwalzenwaschung erfolgen. In der Regel
wird es ausreichend sein, wenn Verkalkungen von den Farbwerkswalzen 171 nur hin und
wieder erfolgen. Eine Entkalkung der Farbwerkswalzen 171 in größeren Zeitabständen
ist insbesondere dann ausreichend, wenn der Feuchtmittelentfernungsschritt nach Ende
eines jeden Druckvorgangs und/oder in Druckpausen erfolgt, weil in diesem Fall die
Ablagerung von Verkalkungen minimiert wird.
[0104] Grundsätzlich kann der Entkalkungsvorgang auch ohne einen (zuvor durchgeführten)
Feuchtmittelentfernungsschritt erfolgen. Eine Kombination der beiden Verfahren hat
aber ersichtlich Vorteile.
[0105] Da Kalkablagerungen grundsätzlich an allen Walzen der Druckmaschine auftreten können
und diese Kalkablagerungen über die Rotation der sich in Berührung befindlichen Walzen
der Druckmaschine 10 bis auf die Farbwerkswalzen übertragen werden können, kann es
vorteilhaft sein, die Entfernung dieser Kalkablagerungen mit an den verschiedenen
Walzen angeordneten Härteablagerungsentfernungsvorrichtungen 20 im Rahmen eines Härteablagerungsentfernungsschritts
im wesentlichen zeitgleich zu entfernen. Dabei können zur Durchführung dieses Vorgangs
jeweils spezielle Härteablagerungsentfernungsvorrichtungen 20 an den jeweiligen Walzen
bereitgestellt werden. Ferner ist denkbar dass eine oder mehrere der bereits an der
Druckmaschine vorgesehenen Reinigungsvorrichtungen, wie z.B. die Gummituchwaschanlage
131 oder die Farbwerkswaschvorrichtung 172 entsprechend modifiziert werden, so dass
die Entfernung von Härteablagerungen an den entsprechenden Walzen auch von diesen
Vorrichtungen vorgenommen werden kann.
[0106] Wie oben beschrieben kann es dabei vorteilhaft sein, die einzelnen Walzen voneinander
abzustellen, wenn verhindert werden soll, dass Enthärtungsmittel auf bestimmte Bauteile
der Druckmaschine übertragen wird. In bestimmten Fällen wird dies jedoch nicht erforderlich
sein.
[0107] Bei Verwendung einer Waschtuchwaschanlage kann Enthärtungsmittel auf das Waschtuch
aufgesprüht werden. Das Waschtuch kann an die korrespondierende Walze angestellt werden,
so dass das Enthärtungsmittel auf die Walzenoberfläche übertragen wird. Diesem Auftrag
von Enthärtungsmittel kann ein Einwirkungsschritt folgen, so dass das Enthärtungsmittel
die Verkalkungen anlösen kann. Anschließend können die angelösten Verkalkungen über
ein Weitertakten des Waschtuchs und/oder durch ein Anstellen einer Rakel entfernt
werden.
[0108] Die einzelnen Verfahrensschritte können automatisiert über eine mikroprozessorgesteuerte
Steuervorrichtung 40 gesteuert werden.
Bezugszeichenliste
[0109]
- 10
- Feucht-Offset-Druckmaschine
- 101
- Bedruckstoff
- 11
- Drucktürme
- 12
- Druckwerk
- 13
- Gummituchzylinder
- 131
- Gummituchwaschanlage
- 132
- Sprühleiste
- 133
- Saubertuchwickel
- 134
- Schmutztuchwickel
- 135
- Waschtuch
- 14
- Plattenzylinder Druckplattenzylinder
- 15
- Gegendruckzylinder
- 151
- Gegendruckzylinderwaschanlage
- 16
- Feuchtwerk
- 161
- Feuchtwerkswalzen
- 162
- Feuchtmittelzuführeinrichtung
- 163
- Feuchtmitteltank
- 17
- Farbwerk
- 171
- Farbwerkswalzen
- 172
- Farbwerkswaschvorrichtung
- 173
- Rakelvorrichtung
- 174
- Reinigungsmittelauftragsvorrichtung
- 175
- Reinigungsmittelbehälter
- 20
- Härteablagerungsentfernungsvorrichtung
- 21
- Enthärtungsmittelquelle
- 30
- Feuchtmittelentfernungsvorrichtung
- 40
- Steuervorrichtung
1. Verfahren zum Betreiben einer Feucht-Offset-Druckmaschine (10) mit Feuchtmittel, umfassend
die Schritte
- Betreiben der Feucht-Offset-Druckmaschine (10) im Druckbetrieb, wobei Feuchtmittel
auf Walzen (14, 15, 161, 171) der Feucht-Offset-Druckmaschine (10) aufgetragen wird,
- Beenden des Druckvorgangs,
- Bereitstellen einer Härteablagerungsentfernungsvorrichtung (20) an Walzen (14, 15,
161, 171) der Feucht-Offset-Druckmaschine (10) und
- Entfernen von Härteablagerungen von Walzen (14, 15, 161, 171) der Feucht-Offset-Druckmaschine
(10) mittels der Härteablagerungsentfernungsvorrichtung (20).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Härteablagerungen von Walzen (14, 15, 161, 171)
der Feucht-Offset-Druckmaschine (10) entfernt werden, die mit dem Feuchtmittel in
Kontakt gekommen sind
und/oder wobei dem Härteablagerungsentfernungsschritt ein Verfahrensschritt vorangeht,
bei dem Enthärtungsmittel auf die Walzen (14, 15, 161, 171) aufgebracht wird, wobei
das Enthärtungsmittel insbesondere unter Verwendung einer zusätzlich oder zusammen
mit der Härteablagerungsentfernungsvorrichtung (20) bereit gestellten Fluidauftragsvorrichtung
auf die Walzen (14, 15, 161, 171) und/oder unter Verwendung einer Feuchtmittelzuführeinrichtung
(162) eines Feuchtwerks (16) aufgetragen werden kann.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Plattenzylinder (14) von
den Farbwerkswalzen (171) und/oder von den Feuchtwerkswalzen (161) abgestellt wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 3, wobei das Enthärtungsmittel
unter Verwendung einer Reinigungsmittelauftragsvorrichtung (174) einer Waschanlage
(151, 172) auf die Walzen (14, 15, 161, 171) aufgetragen wird
und/oder wobei nach dem Aufbringen des Enthärtungsmittels und vor dem Härteablagerungsentternungsschritt
ein Schritt des Einwirkenlassens von aufgebrachtem Enthärtungsmittel erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Härteablagerungsentfernungsschritt
an Farbwerkswalzen (171) erfolgt und wobei dem Härteablagerungsentfernungsschritt
ein Farbwerkswalzenreinigungsschritt vorangeht, bei dem die Farbwerkswalzen (171)
von Farbe gereinigt werden
und/oder wobei die Durchführung des Härteabiagerungsentfernungsschritts regelmäßig
erfolgt, wobei die Regelmäßigkeit anhand eines Algorithmus bestimmt wird und automatisch
erfolgt
und/oder wobei der Schritt des Betreibens der Feucht-Offset-Druckmaschine (10) unter
Verwendung von Feuchtmittel erfolgt, das einen alkoholischen Anteil von weniger als
5%, insbesondere gar keinen alkoholischen Anteil aufweist
und/oder wobei die Härteablagerungsentfernungsvorrichtung (20) an Feuchtwerkswalzen
(161) und/oder an Farbwerkswalzen (171) und/oder an Gummituchzylindern (13) bereitgestellt
wird.
6. Verfahren zum Betreiben einer Feucht-Offset-Druckmaschine (10) mit Feuchtmittel, umfassend
die Schritte
- Betreiben der Feucht-Offset-Druckmaschine (10) im Druckbetrieb, wobei Feuchtmittel
auf Walzen (14, 15, 161, 171) der Feucht-Offset-Druckmaschine (10) aufgetragen wird,
- Bereitstellen einer Feuchtmittelentfernungsvorrichtung (30) an Walzen (14, 15, 161,
171) der Feucht-Offset-Druckmaschine (10),
- Beenden des Druckvorgangs und
- Entfernen von Feuchtmittel von Walzen (14, 15, 161, 171) der Feucht-Offset-Druckmaschine
(10) mittels der Feuchtmittelentfernungsvorrichtung (30) nach Ende des Druckvorgangs.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei der Schritt des Betreibens der Feucht-Offset-Druckmaschine
(10) unter Verwendung von Feuchtmittel erfolgt, das einen alkoholischen Anteil von
weniger als 5%, insbesondere gar keinen alkoholischen Anteil aufweist
und/oder wobei die Feuchtmittelentfernungsvorrichtung (30) an Feuchtwerkswalzen (161)
und/oder an Farbwerkswalzen (171) und/oder an Gummituchzylindern (13) bereitgestellt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 bis 7, welches ferner einen der Verfahrensschritte gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 5 umfasst.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei der Feuchtmittelentfernungsschritt gemäß Anspruch
7 nach dem Härteablagerungsentfernungsschritt gemäß Anspruch 1 erfolgt.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, welches ferner den folgenden Schritt
umfasst:
- Reinigen von Walzen (14, 15, 161, 171) der Feucht-Offset-Druckmaschine (10) in Betriebspausen
der Feucht-Offset-Druckmaschine (10) von anderen Verunreinigungen außer mineralischen
Ablagerungen, insbesondere von Farbrückständen, wobei dieser Reinigungsschritt vor
dem Feuchtmittelentfernungsschritt gemäß Anspruch 6 und/oder vor dem Härteablagerungsentfernungsschritt
gemäß Anspruch 1 erfolgt.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Härteablagerungsentfernungsschritt
und/oder der Feuchtmittelentfernungsschritt unter Verwendung einer an der Feucht-Offset-Druckmaschine
(10) installierten Waschanlage (161, 151, 172) erfolgt, mit der der Reinigungsschritt
gemäß Anspruch 10 erfolgt.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei für den Feuchtmittelentfernungsschritt
und/oder den Härteablagerungsentfernungsschritt eine Waschtuchanlage Verwendung findet,
die an einer Feuchtwerkswalze (161) oder an einer Farbwerkswalze (171) angeordnet
ist.
13. Anordnung an einer Feucht-Offset-Druckmaschine (10) zum Entfernen von Feuchtmittel
von Feuchtwerkswalzen (161) der Feucht-Offset-Druckmaschine (10), aufweisend eine
an einer Feuchtwerkswalze (161) angeordnete Feuchtmittelentfernungsvorrichtung (30).
14. Anordnung an einer Feucht-Offset-Druckmaschine (10) zum Entfernen von Härteablagerungen
von Farbwerkswalzen (171) der Feucht-Offset-Druckmaschine (10) aufweisend eine an
einer Farbwerkswalze (171) angeordnete Härteablagerungsentfernungsvorrichtung (20),
wobei die Anordnung ferner eine Feuchtmittelentfernungsvorrichtung (30) nach Anspruch
13 aufweisen kann.
15. Anordnung nach einem der Ansprüche 13 bis 14, welche eine Steuervorrichtung (40) aufweist,
welche derart mit der Anordnung verbunden und derart gestaltet ist, dass mit der Steuervorrichtung
(40) die Härteablagerungsentfernungsvorrichtung (20) und/oder die Feuchtmittelentfernungsvorrichtung
(30) derart ansteuerbar sind, dass mit der Anordnung ein Verfahren gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 12 durchgeführt wird.
16. Computerprogrammprodukt, das computerlesbare Steueranweisungen enthält, die, wenn
sie in einer Steuervorrichtung gemäß Anspruch 15 geladen und ausgeführt werden, dazu
führen, dass die Steuervorrichtung (40) die Härteablagerungsentfernungsvorrichtung
(20) und/oder die Feuchtmittelentfernungsvorrichtung (30) so ansteuert, dass mit der
Anordnung ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 durchgeführt wird.