[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein ringförmiges Futter für Seilrollen und Umlenkscheiben
von Seilbahnen mit elastischem und/oder elastomerem Material.
[0002] Derartige und in Figur 1 schematisch dargestellte Futter sind üblicherweise rings
um eine mittig angeordnete Nabe gelegt und weisen an der Mantelfläche eine Laufrille
auf, über welche das zu lenkende bzw. transportierende Seil läuft. Dabei ist das Futter
an dessen Stirnseite meistens mit einer Seitenscheibe abgedeckt. Das ringförmige Futter
besteht regelmäßig aus Gummi und dient einerseits der gezielten Seilführung und andererseits
zur Schwingungsisolation bzw.
- entkopplung bzw. -dämpfung der seilinduzierten Vibrationen gegenüber der Stützkonstruktion.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrund, die Systemsteifigkeit an bestimmte in der
Seilbahnanlage vorgegebene Bedingungen auch unter Berücksichtigung auftretender Kräfte,
Witterung und Geschwindigkeit auf einfache Weise anzupassen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein ringförmiges Futter gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. Im Übrigen sind bevorzugte
Ausbildungen der Erfindung im Folgenden auch anhand der Zeichnungen erläutert.
[0005] Erfindungsgemäß vorgesehen ist ein ringförmiges Futter für Seilrollen und Umlenkscheiben
von Seilbahnen mit elastischem und/oder elastomerem Material, wobei das Futter mit
Hohlräumen im Materialinneren, mit Aussparungen am Rand und/oder mit axial verlaufenden
Kanälen und/oder mit dazu geneigten Kanälen und/oder mit geschäumten Bereichen versehen
ist. Gemäß der Erfindung besteht das Futter nicht aus Vollmaterial; es soll folgende
Materialschwächungen aufweisen:
- a) Hohlräume im Materialinneren,
- b) Aussparungen am Rand und/oder
- c) axial verlaufende Kanäle
- d) geschäumte Bereiche.
[0006] Hierdurch wird der Ringquerschnitt geschwächt, so dass sich das Material bei Belastung
günstiger verformen kann; die Nachgiebigkeit wird erhöht und die Steifigkeit vermindert.
Ein Vorteil ergibt sich dabei auch durch Materialeinsparung durch Hohlräume, sofern
diese nicht durch "spanfertigende" Nachbearbeitung hergestellt werden.
[0007] Die Erfindung kann bei gewickelten, gepressten und gespritzten Futtern für Seilbahnrollen,
aber auch bei extrudierten Seilbahnschnüren für Umlenkscheiben angewendet werden.
[0008] Die axial verlaufenden Kanäle können an mindestens einem Ende in einer stirnseitig
in Umfangsrichtung verlaufenden Aussparung des Futters münden. Es ist auch möglich,
die Kanäle über mindestens einen Verbindungskanal mit der Mantelfläche des Futters
zu verbinden.
[0009] Die stirnseitige im Wesentlichen ringförmige Aussparung sollte mit stirnseitigen
radial verlaufenden Aussparungen in Verbindung stehen. Diese können mindestens teilweise
mit einem Gel gefüllt sein.
[0010] Zur besseren Entwässerung können Kanäle innerhalb des Futters auch geneigt angeordnet
sein.
[0011] Ferner können 10 - 80 % der Querschnittfläche z.B. gemäß Fig. 3 geschäumt ausgeführt
werden. Bevorzugt wird Schaum (Zellgummi, gemischtzellig) mit einer Dichte von 0,4
- 1,2, bevorzugt 0,8 - 1,1 g/cm
3.
[0012] Als Material für das Futter empfiehlt sich folgendes Material auf der Basis von:
- EPD,
- CR,
- NR,
- SBR,
- BR,
- PUR,
und deren Verschnitte.
[0013] Für das elastische bzw. elastomere Material empfiehlt sich eine Härte (nach DIN 53505)
zwischen 60 und 90 ShA und eine Dichte zwischen 1,1 und 1,4 g/cm
3.
[0014] Der Abrieb (nach DIN 53516) sollte zwischen 30 und 200 mm
3 betragen.
[0015] Im Falle der Verwendung von Hohlräumen empfiehlt sich eine ovale Form mit der Längsachse
in Axialrichtung und mit der Querachse in Radialrichtung des ringförmigen Futters.
Abweichungen hiervon sind gleichfalls möglich; insbesondere kugelförmige Hohlräume
erfüllen die gleiche Aufgabe. Der Durchschnittsdurchmesser der Hohlräume sollte zwischen
2 und 20 mm betragen. Bevorzugt werden 5 bis 10 mm.
[0016] Bezogen auf den Gesamtquerschnitt des ringförmigen Futters sollten die Hohlräume
zwischen 5 und 80 Prozent, insbesondere zwischen 5 und 40 Prozent einnehmen.
[0017] Anhand der Zeichnung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1 ein ringförmiges Seilbahnfutter bekannter Art teilweise im Querschnitt;
- Figur 2 einen Teilquerschnitt durch ein erfindungsgemäßes Rollenfutter;
- Figur 3 gleichfalls einen Teilquerschnitt durch ein anderes erfindungsgemäßes Futter
und
- Figuren 4a und 4b gleichfalls Teilquerschnitte zweier anderer erfindungsgemäßer Ausbildungen
des Futters sowie
- Figur 4c eine teilweise Aufsicht auf eine Stirnseite des ringförmigen Futters.
[0018] Gemäß Figur 1 ist bei dem Seilbahnrollenfutter nach dem Stand der Technik das ringförmige
Futter 1 auf eine radial innen liegende Nabe 2 aufgezogen. An der Mantelfläche läuft
rings um das Futter 1 eine Laufrille 3 zur Führung des hier nicht dargestellten Seils.
Die beiden Stirnseiten 3a des Futters 1 und der Nabe 2 sind üblicherweise mit hier
nicht dargestellten Seitenscheiben bedeckt. Die Nabe 2 sitzt auf einem gleichfalls
nicht gezeigten Lager oder einer Welle auf.
[0019] Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung nach Figur 2 ist das Futter 1 aus beispielsweise
SBR/BR mit im Querschnitt ovalen Hohlräumen 8 - angeordnet in zwei radial übereinander
gelegenen Schichten - versehen. Beide Stirnseiten 3a des Futters 1 sind radial nach
innen mit geneigten Flächen 7 versehen. Die in Figur 2 angegebenen Maße sind bei diesem
Ausführungsbeispiel folgende:
- Da = 382,
- Di = 306,
- Rm = 19,
- Ra = 26,
- a = 72,
- c = 20,
- d = 33,
- e = 3,
- f = 3,
- g = 6,
- h = 4.
[0020] Bei der Ausbildungsform von Figur 3 sind statt der im Futterinnern angeordneten Hohlräumen
8 Aussparungen 8a sowohl an den Stirnseiten 3a als auch am Innenumfang 13 angeordnet.
Es versteht sich, dass die Erfindung auch solche Ausbildungsformen einschließt, die
sowohl Hohlräume, insbesondere nach Figur 2, als auch Aussparungen, insbesondere nach
Figur 3 aufweisen. Auch an den Rändern des Innenumfangs 13 sind ringförmige Ausnehmungen
9 vorhanden. Das Seil der Seilbahn läuft über die Laufrolle 3 mit dem Abstand d zum
Innendurchmesser Di. Im Inneren des ringförmigen Futters befindet sich ein geschäumter
Bereich GB.
[0021] Bei besonderen Ausbildungsformen von Figur 4a, 4b und 4c erstrecken sich innerhalb
des Materials des Futters 1 in Axialrichtung, d.h. quer zur Laufrichtung des Seils,
Kanäle 10 bzw. Kanäle 10a, die gegenüber den in Axialrichtung verlaufenden Kanälen
10 geneigt sind, um eventuell eintretendes Wasser seitlich besser abführen zu können.
Die Kanäle 10 bzw. 10a enden gemäß Figur 4c in stirnseitigen und insbesondere ringförmigen
Aussparungen 11. Diese stehen mit gleichfalls stirnseitigen, aber radial verlaufenden
Aussparungen 12 in Verbindung. Hierdurch ist ein besserer Luftaustausch möglich und
kann eine eventuelle Verkohlung im Ringinneren bei hohen auftretenden Kräften und
höheren Temperaturen durch Luftkühlung verzögert oder gar vermieden werden.
1. Ringförmiges Futter für Seilrollen und Umlenkscheiben von Seilbahnen mit elastischem
und/oder elastomerem Material, wobei das Futter (1) mit Hohlräumen (8) im Materialinneren,
mit Aussparungen (8a) am Rand und/oder mit axial verlaufenden Kanälen (10) und/oder
mit dazu geneigten Kanälen (10a) und/oder mit geschäumten Bereichen (GB) versehen
ist.
2. Futter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kanäle (10, 10a) an mindestens einem Ende in einer stirnseitig in Umfangsrichtung
verlaufenden Aussparung (11) des Futters (1) münden.
3. Futter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kanäle (10, 10a) über mindestens einen Verbindungskanal (13) mit der Mantelfläche
(14) des Futters (1) verbunden sind.
4. Futter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die stirnseitigen Aussparungen (11) mit stirnseitig radial verlaufenden Aussparungen
(12) in Verbindung stehen.
5. Futter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Kanäle (10a) innerhalb des Futters (1) geneigt angeordnet sind.
6. Futter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die stirnseitigen Aussparungen (11) mindestens teilweise mit einem Gel gefüllt sind.
7. Futter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Produkt aus elastischem oder elastomerem Material hergestellt ist und SBR, NR,
BR, PUR und/oder EPDM aufweist.
8. Futter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hohlräume (8) bzw. Aussparungen (8a) und gegebenenfalls Kanäle (10, 10a) 10 bis
80 Prozent des Futterquerschnitts einnehmen.
9. Futter nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hohlräume (8) bzw. Aussparungen (8a) und gegebenenfalls Kanäle (10, 10a) 15 bis
35 Prozent des Futterquerschnitts einnehmen.
10. Futter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material eine Härte (nach DIN 53505) zwischen 60 und 90 ShA aufweist.
11. Futter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
das das Material eine Dichte zwischen 1,1 und 1,4 g/cm3 aufweist.