[0001] Die Erfindung betrifft eine Strickmaschinennadel für Wirk- und Strickmaschinen und
insbesondere eine Hakennadel für Rundstrickmaschinen.
[0002] Hakennadeln für Rundstrickmaschinen sind grundsätzlich bekannt. Sie weisen einen
länglichen Schaft auf, der an einem Ende mit einem Haken versehen ist. Der Haken dient
dazu, einen Faden aufzunehmen und unter Ausbildung einer Masche durch eine auf dem
Schaft bereits sitzende Masche hindurch zu ziehen. Um den aufgenommenen Faden in dem
Haken einzuschließen, können weitere Mittel vorgesehen sein, wie beispielsweise Zungen,
die an dem Schaft schwenkbar gelagert sind, Schieber oder dergleichen.
[0003] Wenn der Strickvorgang in einer Maschenreihe seriell stattfindet, kann beim Maschenbildungsvorgang
ein sogenannter Robbing-Back-Effekt beobachtet werden. Die strickende Stricknadel
zieht den aufgenommenen Faden durch die ältere auf dem Schaft sitzende Masche, wobei
sie Faden nachzieht. Es bildet sich eine Halbmasche deren beide Maschenhenkel zu beiden
Seiten des Hakens stehen. Der eine Maschenhenkel geht in den zugeführten Faden über,
während der andere Maschenhenkel in die benachbarte, kurz zuvor ausgebildete Halbmasche
übergeht. Bei diesem Strickvorgang kann die Tendenz beobachtet werden, dass bei der
Bildung der neuen Halbmasche Faden aus der bereits kurz zuvor gebildeten Halbmasche
herüber gezogen wird, was zu einer Verkleinerung der älteren Halbmasche führt. Dieser
Effekt wird "Robbing-Back-Effekt" genannt und kann unerwünscht sein.
[0004] Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Strickmaschinennadel zu schaffen,
mit der sich der Robbing-Back-Effekt beeinflussen lässt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Strickmaschinennadel gelöst, deren
Haken bezüglich einer Mittelebene asymmetrisch ausgebildet ist. Der Haken kann dazu
an zumindest einer Stelle einen Ovalquerschnitt aufweisen, der zu einer Nadelquerrichtung
schräg orientiert ist. Durch die Schrägstellung des in sich symmetrischen Querschnitts
bezüglich der die Hakenspitze enthaltenden Längsmittelebene ist eine Möglichkeit zur
Erzielung der erwähnten Asymmetrie des Hakenquerschnitts gegeben.
[0006] Die Asymmetrie führt dazu, dass die Krümmung des von dem Haken gefassten Fadens,
wenn eine Halbmasche gebildet ist zu beiden Seiten des Hakens unterschiedlich ist.
Zu Beginn der Maschenbildung führt der ovale und schräg stehende Hakenquerschnitt
zunächst zu einer geringeren Umschlingung und somit zu einer geringeren Reibkraft
zwischen dem Haken und dem Faden. Der Maschenbildungsvorgang läuft deshalb anfangs
besonders sanft und fadenschonend ab. Der Faden kann von dem Haken sehr leicht nachgezogen
werden. Wenn die lange Achse des Ovalquerschnitts des Fadens ungefähr parallel zu
dem zuzuführenden Faden orientiert ist, d.h., wenn sich der zwischen der langen Achse
des Ovalquerschnitts und der Querbewegungsrichtung der Nadel eingeschlossene Winkel
zu dem zulaufenden Faden hin öffnet, wird der Maschenbildungsvorgang begünstigt und
der Robbing-Back-Effekt gemindert.
[0007] Die Asymmetrie des Hakenquerschnitts kann allerdings auch, falls gewünscht, zu einer
Verstärkung des Robbing-Back-Effekts genutzt werden, beispielsweise wenn gezielt sehr
dichte Gestricke hergestellt werden sollen.
[0008] Die erfindungsgemäße Nadel kommt vorzugsweise in Strickmaschinen mit asymmetrisch
aufgebauten Strickschlössern zum Einsatz, wie sie meist in Rundstrickmaschinen zu
finden sind. Eine solche Rundstrickmaschine mit asymmetrischen Schlössern ist nur
für den Betrieb in einer Drehrichtung ausgelegt. Die von dem Nadelzylinder oder der
Rippscheibe gehaltenen Nadeln bewegen sich immer in einer vorgegebenen Nadelquerrichtung
durch die Steuernocken der Nadelschlösser. Die Maschenbildung erfolgt immer in der
gleichen Richtung. Der Faden wird den Nadeln immer von der gleichen Seite her zugeführt.
Dreht beispielsweise der Strickzylinder von oben gesehen gegen den Uhrzeigersinn,
sind die im Vertikalschnitt gesehenen Ovalquerschnitte der Haken mit ihren großen
Achsen aus der Horizontalen heraus im Uhrzeigersinn gedreht, d.h. ihre großen Achsen
fallen nach rechts hin ab.
[0009] Die erfindungsgemäße Schräganordnung des länglich ovalen Hakenquerschnitts führt
zu einer gewünschten Verteilung der Umschlingungsreibung zwischen dem Faden und der
Hakenoberfläche entlang des Fadens. Je weiter die Stricknadeln in ihren Nadelkanal
zurückgezogen werden, desto größer wird die Umschlingung insgesamt und somit nimmt
auch die Umschlingungsreibung zu. Dabei führt die Schräganordnung des ovalen Hakenquerschnitts
dazu, dass dasjenige Fadenende, welches von dem bereits gebildeten Gestrick gehalten
wird, einer größeren Umschlingungsreibung unterliegt als das freie Fadenende das mit
dem Fadenvorrat verbunden ist. Um dies zu erreichen, ist die lange Achse des Ovalquerschnitts
von dem zuvor gebildeten Gestrick aus gesehen aufsteigend angeordnet. Wegen der geringeren
Umschlingungsreibung zu dem Fadenvorrat hin und der größeren Umschlingungsreibung
zu dem bereits gebildeten Gestrick hin zieht die Nadel bevorzugt vorgelegten Faden
in die zu bildende Masche und zieht den Faden der älteren benachbarten Masche weniger
nach. Der Robbing-Back-Effekt ist gemindert.
[0010] Wie erwähnt, kann durch entgegengesetzte Schräganordnung des ovalen Querschnitts
auch eine Vergrößerung des Robbing-Back-Effekts erzielte werden, wenn diese gewünscht
ist.
[0011] Der ovale Querschnitt lässt sich durch zwei Achsen charakterisieren, deren eine den
größten Durchmesser des Querschnitts und deren andere den kleinsten Durchmesser des
Querschnitts charakterisiert. Die dem größten Durchmesser markierende erste Achse
ist schräg zu der Nadelquerrichtung orientiert. Die Nadelquerrichtung ist eine senkrecht
auf den Flanken der Strickmaschinennadel und somit senkrecht zu der Nadellängsrichtung
stehende Richtung. Die Nadellängsrichtung entspricht der Längsrichtung des Schafts
der Strickmaschinennadel. Der Schaft ist vorzugsweise gerade ausgebildet, d.h. insbesondere
ist der Haken vorzugsweise weder seitlich abgebogen noch abgekröpft oder auf andere
Weise aus der Nadellängsrichtung seitlich herausgebogen. Mit anderen Worten, es existiert
eine Längsmittelebene, auf der eine sich von der Nadelspitze durch den Haken und den
Schaft ziehende Mittellinie liegt.
[0012] Der spitze Winkel α, den die erste Achse mit der Nadelquerrichtung einschließt, liegt
vorzugsweise im Bereich zwischen 20° und 40° und beträgt vorzugsweise 30°. Damit ist
die erste Achse für die meisten Anwendungsfälle der Strickmaschinennadel im Wesentlichen
parallel zu dem zulaufenden Faden orientiert, wodurch die gewünschten Reibungsverhältnisse
hergestellt werden. Der spitze Winkel α kann entlang des Hakens variieren oder auch
konstant sein. Die Konstanz des spitzen Winkels α entlang des Hakenquerschnitts genügt
für viele Anwendungsfälle um den gewünschten Effekt herbeizuführen. Es kann aber auch
zweckmäßig sein, den spitzen Winkel in spitzennahen Bereichen des Hakens, die als
Hakenkopf gesehen werden können, auf einen andere Wert festzulegen als an spitzen
fernen Bereichen, die dem Nadelbrustanstieg näher liegen. Zum Beispiel kann es zweckmäßig
sein, den spitzen Winkel α an dem Nadelkopf auf etwa 30° festzulegen, während er in
anderen Bereichen geringer oder gegebenenfalls auch größer ist.
[0013] Vorzugsweise nimmt die Querschnittsfläche des asymmetrischen Hakenquerschnitts zu
der Hakenspitze hin ab. Gegebenenfalls kann die Querschnittsfläche auch an mehreren
Stellen des Hakens miteinander übereinstimmend ausgebildet sein.
[0014] Der asymmetrische Querschnitt kann als Ellipsenquerschnitt ausgebildet sein. Dieser
ist wie oben erläutert wegen der Schrägstellung der ersten Achse (großen Achse) der
Ellipse zu der Nadelquerrichtung bezüglich der Mitteleleben asymmetrisch. Allerdings
stellt der Ellipsenquerschnitt in sich eine symmetrische Form dar. Die Ellipsenform
ist sowohl bezüglich der ersten Achse wie auch bezüglich der zweiten Achse symmetrisch.
Zudem ist sie bezüglich ihres Mittelpunkts punktsymmetrisch.
[0015] Der Ovalquerschnitt kann in sich jedoch auch einen geringeren Grad von Symmetrie
aufweisen. Zum Beispiel kann er in sich asymmetrisch sein, indem er beispielsweise
eiförmig ausgebildet ist.
[0016] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung oder sonstiger Gegebenheiten sind
Gegenstand von Unteransprüchen, der Beschreibung oder der Zeichnung. Die Zeichnung
und die Beschreibung beschränken sich dabei auf die Darstellung wesentlicher Elemente
der Erfindung sowie sonstiger Gegebenheiten. Die Zeichnung ergänzt die Beschreibung
der Ausführungsbeispiele. Es zeigen:
Figur 1 eine Rundstrickmaschine, in schematisierter ausschnittsweiser Perspektivdarstellung
zur Veranschaulichung eines Strickvorgangs,
Figur 2 eine Maschinenstricknadel der Strickmaschine nach Figur 1, in ausschnittsweiser
Perspektivansicht,
Figur 3 die Maschinenstricknadel nach Figur 2, in Seitenansicht,
Figur 4 die Maschinenstricknadel nach Figur 3, geschnitten entlang der Linie IV-IV
in Figur 3,
Figur 5 zwei Nadeln während eines Strickvorgangs, wobei ihre Haken entlang der Linie
IV-IV in Figur 3, geschnitten sind,
Figur 6 eine schematische Darstellung der Umschlingungsverhältnisse einer Strickmaschinennadel
mit elliptischem Hakenquerschnitt in verschiedenen Stadien des Strickvorgangs, und
Figur 7 die Umschlingungsverhältnisse an einer Strickmaschinennadel mit eiförmigen
Hakenquerschnitt in verschiedenen Stadien des Strickvorgangs.
[0017] In Figur 1 ist eine Rundstrickmaschine 1 ausschnittsweise veranschaulicht, in deren
Strickzylinder 2 erfindungsgemäße Strickmaschinennadeln 3 angeordnet sind. Zur Unterscheidung
tragen die Strickmaschinennadeln 3 Buchstabenindices a, b, c, d, e. Die Strickmaschinennadeln
3a bis 3e sind untereinander jedoch gleich ausgebildet, so dass nachfolgend zur Beschreibung
einer einzelnen Strickmaschinennadel 3a bis 3e allgemein mit dem Bezugszeichen 3 auf
die Nadel Bezug genommen wird.
[0018] Der Nadelzylinder 2 der Rundstrickmaschine 1 weist Nadelkanäle 4a bis 4e auf, die
vertikal an der Mantelfläche des Strickzylinders angeordnet sind und in denen die
Strickmaschinennadel 3 in ihrer jeweiligen Nadellängsrichtung verschiebbar sind. Die
Nadellängsrichtung stimmt in Figur 1 mit der Vertikalrichtung überein. Zur Bewegung
jeder Strickmaschinennadel 3 dient ein Strickschloss 5 mit zumindest einem Steuernocken
6, an dessen Kurvenfläche 7 Füße 8 (8a-8e) der Stricknadeln 3 entlang gleiten, wodurch
die Längsbewegung der Strickmaschinennadel 3 entsteht. Während das Strickschloss 5
ruht, dreht sich der Strickzylinder 2 in Richtung des Pfeils 9, d.h. im Ausführungsbeispiel
nach Figur 1 gegen den Uhrzeigersinn. Die Laufrichtung des Strickzylinders 2 ist festgelegt
und bleibt im Betrieb unverändert. Der Steuernocken 6 ist unter Ausnutzung dieser
Tatsache für die Bewegung der Strickmaschinennadeln 3 optimiert und somit asymmetrisch
ausgebildet (d.h. seine ansteigende Flanke unterscheidet sich von seiner absteigenden
Flanke). Die Strickmaschinenadeln tragen ein Gestrick 10 zu dessen Herstellung der
Strickmaschine fortwährend ein Faden 11 zugeführt wird. Die Fadenzuführung erfolgt
an stationärem Ort, während sich der Strickzylinder 2 und mit diesem die Strickmaschinennadel
3 drehen.
[0019] Figur 2 veranschaulicht den Arbeitsteil einer der Strickmaschinennadel 3. Wie ersichtlich,
weist die Strickmaschinennadel 3 einen geraden Schaft 12 auf, der sich parallel zu
einer durch einen Pfeil angedeuteten Längsrichtung L erstreckt und an dem jeweils
mindestens ein Fuß 8 ausgebildet ist (nicht dargestellt). Der Schaft 12 wird von zwei
im Wesentlichen ebenen Flanken 13, 14 begrenzt, die weitgehend parallel zueinander
angeordnet sind. An dem Boden jedes Nadelkanals 4 liegt die Strickmaschinennadel 3
mit ihrem Nadelrücken 15 an, während ihre Nadeloberseite 16 radial nach außen weist.
[0020] Endseitig ist an dem Schaft 12 ein Haken 17 ausgebildet, der in einer Spitze 18 endet.
Dem Haken 17 ist eine Zunge 19 zugeordnet, die in einem Zungenschlitz 20 schwenkbar
gelagert ist und dazu dient, den Haken 17 zu öffnen oder zu schließen. Die Zunge kann
dazu mit einem Ende 21 an dem Ende des Hakens anliegen oder von dem Haken 17 weg schwenken.
[0021] Wie aus Figur 3 ersichtlich ist, kann eine längs durch den Schaft 12 verlaufende
Mittellinie 22 gedacht werden, die sich als gekrümmte Linie durch den Haken erstreckt
und dessen Spitze 18 schneidet. Die Mittellinie 22 liegt vorzugsweise in einer Ebene,
die in Figur 3 parallel zu der Zeichenebene ist. Diese Ebene bildet eine Mittelebene
M, die in Figur 4 als strichpunktierte Linie angedeutet ist. Die Mittelebene erstreckt
sich mittig durch die Strickmaschinennadel 3 und deren Zunge 19.
[0022] Eine Besonderheit der erfindungsgemäßen Strickmaschinennadel 3 liegt in der Ausbildung
von deren Haken 17. Dieser weist vorzugsweise an wenigstens einer Stelle, z.B. an
seinem Kopf 17a, einen ovalen schräg zur Nadelquerrichtung Q orientierten Querschnitt
23 auf, wie er aus Figur 4 ersichtlich ist. Der Kopf 17a ist der zwischen der Hakenspitze
18 und dem Nadelrücken 15 liegende Teil des Hakens 17, insbesondere sein u-förmiger
Bogen.
[0023] Zur weiteren Erläuterung wird zunächst auf Figur 3 verwiesen. Zu dem Haken 17 hin
senkt sich die Nadeloberseite 16 in einem Brustanstiegsbereich 24 zu dem Anfang 25
des Hakens 17 hin ab. Der Nadelquerschnitt kann in dem Brustanstiegsbereich 24 rund
oder als Rechteckquerschnitt mit gerundeten Ecken ausgebildet sein. Er ist dort symmetrisch
zu der Mittelebene M. In dem Haken 17 kann der Querschnitt jedoch wenigstens an einer
Stelle bezüglich der Mitteleben M asymmetrisch ausgebildet sein. In Figur 3 sind zur
Verdeutlichung verschiedene Schnittlinie S1, S2, S3, S4, S5, S6 angedeutet. Beispielsweise
kann bei der Schnittlinie S1 ein runder, im Wesentlichen kreisförmiger Querschnitt
gegeben sein, der bei S2 in einem weiter von dem Brustanstiegbereich 24 weg liegenden
Teil des Hakens 17 in einen Ovalquerschnitt übergeht. Der Ovalquerschnitt kann außerdem
an den Schnittlinien S3, S4, S5 vorhanden sein und beispielsweise bei S6, d.h. in
Annäherung an die Nadelspitze 18 hin wieder in einem runden Querschnitt übergehen.
[0024] Figur 4 zeigt den Haken, geschnitten bei der Schnittlinie S4, mit der durch die Pfeile
gemäß Figur 3 angedeuteten Blickrichtung. Wie ersichtlich, ist der Ovalquerschnitt
hier als Ellipsenquerschnitt ausgebildet. Der Flächenschwerpunkt F dieser Ellipse
liegt auf der Mittelebene M. Der Flächenschwerpunkt F ist der Mittelpunkt des elliptischen
Querschnitts 23. Die Richtung des größten Durchmesser D1 des Querschnitts (z.B. der
Ellipse) legt eine erste Achse A1 fest. Die Richtung des kleinsten Durchmessers D2
legt eine zweite oder kleine Achse fest. Beide Achsen A1, A2 gehen durch den Flächenschwerpunkt
F.
[0025] Wie ersichtlich ist die erste Achse A1 mit einem Winkel α gegen die Nadelquerrichtung
Q geneigt, die senkrecht zu der Längsmittelebene M steht. Der spitze Winkel α beträgt
vorzugsweise 30°. Er kann davon abweichen, liegt aber bevorzugter Weise wenigstens
in dem Bereich von 20° bis 40°. Die erste Achse A1 ist vorzugsweise im Wesentlichen
parallel zu dem Faden 11 orientiert, wenn die Strickmaschinennadel 3 in ausgetriebener
Position gemäß den Positionen der Nadeln 3c, 3d in Figur 1 steht.
[0026] Die genannten Verhältnisse gelten für den Haken 17 an dem Hakenkopf 17a, d.h. an
der Stelle der Schnittlinie S4, die im Wesentlichen parallel zu m Nadelrücken 15 und
somit etwa parallel zu der Längsrichtung L verläuft. Die Ausführungen gelten vorzugsweise
auch entsprechend für den Querschnitt des Hakens 17 an den Stellen der Schnittlinien
S2, S3, S5 in Nachbarschaft der Schnittlinie S4. Somit weist der Haken an der dem
einlaufenden Faden 11 zugewandten Seite einen sich weiter öffnenden Rand R1 auf (in
Figur 4, 6, 7 linksseitig) als an seiner gegenüber liegenden Seite (Rand R2 in Figur
4, 6, 7 rechts). Der Rand R1 und R2 folgt jeweils der Krümmung des Hakens 17 und der
Mittellinie 22. Die Mittellinie geht durch die Flächenschwerpunkte F aller Querschnitte.
Der Krümmungsradius des Randes R1 ist vorzugsweise größer als der Krümmungsradius
des Randes R2. Der Krümmungsradius der Mittellinie 22 liegt vorzugsweise zwischen
dem Krümmungsradien von R1 und R2. Die Tangenten an die Ränder R1, R2 sind parallel
zu der Mittelebene M.
[0027] Die insoweit beschriebene Strickmaschinennadel 3 arbeitet wie folgt:
[0028] Bei drehendem Strickzylinder 2 werden die Strickmaschinennadeln 3 im Kreis mit dem
Strickzylinder 2 mitgeführt. Ihre Füße 8 laufen an der Kurvenbahn 7 des Steuernockens
6 entlang, wodurch die Strickmaschinennadeln 3 der Reihe nach an der stationären Fadenzuführungsstelle
ausgetrieben werden. In Figur 1 bewegen sich die Strickmaschinennadeln 3a, 3b, 3c
in Austreibungsrichtungen nach außen, wobei die Strickmaschinennadel 3c grade ihren
Umkehrpunkt erreicht hat. Ihr Haken 17 steht oberhalb des Fadens 11 und fängt diesen,
wenn sie sich, wie schon vorausgegangen die Nadeln 3e und 3d nach unten bewegt. Der
in dem Haken 17 gefasste Faden 11 wird dabei durch eine ältere zuvor auf dem Schaft
der Strickmaschinennadel 3e gehaltene Masche 26 gezogen.
[0029] Der Vorgang ist in Figur 5 nochmals getrennt dargestellt. An der Strickmaschinennadel
3e ist ersichtlich, dass die soeben gebildete Halbmasche 27 zwei Schenkel 28, 29 aufweist,
die wegen der unterschiedlich weiten Ränder R1, R2 des Hakens 17 verschiedene Reibverhältnisse
antreffen. Dies wird auch aus Figur 6 deutlich, die die Verhältnisse vergrößert und
gegebenenfalls etwas idealisiert darstellt. In dem dort veranschaulichten Querschnitt
23 ist eine Stelle 30 markiert, bei der die an die Innenfläche des Hakens angelegte
Tangente T parallel zu der Querrichtung Q steht. Von dieser Stelle ausgehend verläuft
der Weg zu dem Henkel 28 mit geringerer Krümmung als zu dem Henkel 29. Die Reibverhältnisse,
die der Henkel 29 an dem Haken 17 vorfindet, unterscheiden sich somit von den Reibverhältnissen,
die der Henkel 28 vorfindet. Während der Faden 11 in Figur 1 von der Strickmaschinennadel
3d sehr leicht durch die alte Masche 26 gezogen werden kann, wird dabei kaum Faden
von der zuvor bereits erzeugten Halbmasche 27 zurückgezogen. Somit werden die einmal
erzeugten Halbmaschen des Gestricks nicht unzuträglich verkleinert.
[0030] Der Effekt lässt sich auch mit Ovalquerschnitten oder anderen asymmetrischen Querschnitten
erzeugen, die von der Ellipsenform abweichen. Ein solches Ausführungsbeispiel ist
in Figur 7 veranschaulicht. Der dort vorhandene unrunde Querschnitt 31 des Hakens
17 hat einen Flächenmittelpunkt bzw. Flächenschwerpunkt F'. Durch diesen hindurchgehend
lassen sich wiederum der größte Durchmesser D1 und der kleinste Durchmesser D2 bestimmen,
die dann wieder die erste Achse A1 und die zweite Achse A2 bilden. Wiederum ist die
große Achse A1 gegen die Querrichtung Q in einem spitzen Winkel von vorzugsweise 30°
geneigt. Wiederum ist der dem zulaufenden Faden 11 zugewandte Rand R1 weiter als der
Rand R2 auf der fadenablaufenden Seite. Die Ränder R1 und R2 sind dabei entlang des
Hakens 17 jeweils diejenigen Stellen, an denen die Hakenfläche parallel zu der Längsmittelebene
M liegt.
[0031] Erfindungsgemäß wird eine Strickmaschinennadel vorgeschlagen, die an wenigstens einer
Stelle S2, S3, S4 oder S5 ihres Hakens einen bezüglich einer Längsmittelebene M unsymmetrischen
Querschnitt aufweist. Dieser Querschnitt ist vorzugsweise ein Ovalquerschnitt, weiter
vorzugsweise ein elliptischer Querschnitt. Mit dieser Maßnahme kann der Robbing-Back-Effekt
beim Stricken gezielt beeinflusst werden.
Bezugszeichen
[0032]
- 1
- Strickmaschine
- 2
- Strickzylinder
- 3
- Strickmaschinennadeln (3a ... 3e)
- 4
- Nadelkanäle (4a ... 4e)
- 5
- Strickschloss
- 6
- Steuernocken
- 7
- Kurvenfläche
- 8
- Fuß (8a ... 8e)
- 9
- Pfeil
- 10
- Gestrick
- 11
- Faden
- 12
- Schaft
- L
- Längsrichtung
- 13, 14
- Flanken
- 15
- Nadelrücken
- 16
- Nadelbrust
- 17
- Haken
- 17a
- Kopf
- 18
- Spitze
- 19
- Zunge
- 20
- Zungenschlitz
- 21
- Ende
- 22
- Mittellinie
- M
- Mittelebene
- Q
- Nadelquerrichtung
- 23
- Querschnitt
- 24
- Brustanstiegsbereich
- 25
- Anfang des Hakens 17
- S1-S6
- Schnittlinien
- F, F'
- Flächenschwerpunkt
- D1
- größter Durchmesser
- A1
- erste Achse
- D2
- kleinster Durchmesser
- A2
- zweite Achse
- α
- spitzer Winkel zwischen Nadelquerrichtung und erster Achse
- 26
- alte Masche
- 27
- Halbmasche
- 28, 29
- Schenkel
- 30
- Stelle, an der Tangente T parallel zu der Querrichtung Q ist
- 31
- Querschnitt
- F'
- Flächenmittelpunkt/Flächenschwerpunkt
- T
- Tangente
- R1, R2
- Rand
1. Strickmaschinennadel (1)
mit einem länglichen, eine Längsrichtung (L) und eine Nadelquerrichtung (Q) festlegenden
Schaft (12), an dem ein Haken (17) ausgebildet ist,
wobei der Haken (17) an wenigstens einer Stelle (S4) einen bezüglich einer Längsmittelebene
(M) unsymmetrischen Querschnitt aufweist.
2. Strickmaschinennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt ein ovaler Querschnitt (23) ist.
3. Strickmaschinennadel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt (23) in einer ersten Achse (A1) einen größten Durchmesser (D1) und
in einer zweiten Achse (A2) einen geringsten Durchmesser (D2) aufweist, wobei die
erste Achse (A1) mit der Nadelquerrichtung (Q) einen spitzen Winkel (α) einschließt.
4. Strickmaschinennadel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt (23) in einem spitzen Winkel (α) schräg zu der Nadelquerrichtung
orientiert ist, der zwischen 20° und 40° beträgt.
5. Strickmaschinennadel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Winkel (α) entlang des Hakens (17) variiert.
6. Strickmaschinennadel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Winkel (α) entlang des Hakens (17) konstant ist.
7. Strickmaschinennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Haken (17) einen bogenförmigen Abschnitt aufweist, der durchgehend den ovalen
Querschnitt (23) aufweist.
8. Strickmaschinennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ovale Querschnitt (23) an einem Hakenkopfabschnitt (17a) ausgebildet ist.
9. Strickmaschinennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigungsrichtung der ersten Achse (A1) nadellaufrichtungsabhängig festgelegt
ist.
10. Strickmaschinennadel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Winkel (α) zu einer Fadenzuführungsseite der Strickmaschinennadel hin
geöffnet ist.
11. Strickmaschinennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ovale Querschnitt (23) ein elliptischer Querschnitt ist.
12. Strickmaschinennadel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Achse (A1) die große Ellipsenachse und die zweite Achse (A2) die kleine
Ellipsenachse ist.
13. Strickmaschinennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Haken (17) eine Spitze (18) aufweist und dass der ovale Querschnitt (23) zu der
Spitze (18) des Hakens (17) hin abnimmt.
14. Strickmaschinennadel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (18) einen runden Querschnitt aufweist.
15. Strickmaschinennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Nachbarschaft des Hakens (17) eine Zunge (19) angeordnet ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Strickmaschinennadel (1)
mit einem länglichen, eine Längsrichtung (L) und eine Nadelquerrichtung (Q) festlegenden
Schaft (12), an dem ein Haken (17) ausgebildet ist,
wobei der Haken (17) an wenigstens einer Stelle (S4) einen bezüglich einer Längsmittelebene
(M) unsymmetrischen Querschnitt aufweist.
dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt (23) in einer ersten Achse (A1) einen größten Durchmesser (D1) und
in einer zweiten Achse (A2) einen geringsten Durchmesser (D2) aufweist, wobei die
erste Achse (A1) mit der Nadelquerrichtung (Q) einen spitzen Winkel (α) einschließt.
2. Strickmaschinennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt ein ovaler Querschnitt (23) ist.
3. Strickmaschinennadel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt (23) in einem spitzen Winkel (α) schräg zu der Nadelquerrichtung
orientiert ist, der zwischen 20° und 40° beträgt.
4. Strickmaschinennadel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Winkel (α) entlang des Hakens (17) variiert.
5. Strickmaschinennadel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Winkel (α) entlang des Hakens (17) konstant ist.
6. Strickmaschinennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Haken (17) einen bogenförmigen Abschnitt aufweist, der durchgehend den ovalen
Querschnitt (23) aufweist.
7. Strickmaschinennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ovale Querschnitt (23) an einem Hakenkopfabschnitt (17a) ausgebildet ist.
8. Strickmaschinennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigungsrichtung der ersten Achse (A1) nadellaufrichtungsabhängig festgelegt
ist.
9. Strickmaschinennadel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Winkel (α) zu einer Fadenzuführungsseite der Strickmaschinennadel hin
geöffnet ist.
10. Strickmaschinennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ovale Querschnitt (23) ein elliptischer Querschnitt ist.
11. Strickmaschinennadel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Achse (A1) die große Ellipsenachse und die zweite Achse (A2) die kleine
Ellipsenachse ist.
12. Strickmaschinennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Haken (17) eine Spitze (18) aufweist und dass der ovale Querschnitt (23) zu der
Spitze (18) des Hakens (17) hin abnimmt.
13. Strickmaschinennadel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (18) einen runden Querschnitt aufweist.
14. Strickmaschinennadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Nachbarschaft des Hakens (17) eine Zunge (19) angeordnet ist.