[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Unterfahrschutz für eine Schutzplankenanordnung
zum Begrenzen und Absichern von Fahrbahnen sowie eine Schutzplankenanordnung mit einem
Unterfahrschutz hierfür.
Hintergrund und Stand der Technik
[0002] Zum Begrenzen und Absichern von Fahrbahnen werden seitlich an diesen Schutzplankenanordnungen
angebracht. Diese setzen sich im Regelfall, wie aus dem Stand der Technik bekannt,
aus einem horizontal verlaufenden Schutzplankenstrang und diesen tragenden Profilpfosten
zusammen, die vertikal im Boden verankert sind.
[0003] Während konventionelle Schutzplankenanordnungen in den letzten Jahren in Bezug auf
eine mögliche Kollision mit einem Personenfahrzeug immer weiter verbessert werden
konnten, stellen sie für Fahrer von Zweirädern, insbesondere von Krafträdern, im Falle
eines Unfalls weiterhin ein großes Sicherheitsrisiko dar. So konnte die Anzahl an
im Straßenverkehr getöteten Insassen von Personenfahrzeugen in den letzten 10 Jahren
um fast die Hälfte gesenkt werden, während die Anzahl an getöteten Kraftradfahrern
annähernd konstant geblieben ist. Dies ist, wie Analysen gezeigt haben, auch auf die
nachfolgend beschriebene Ausgestaltung von gängigen Schutzplankenanordnungen zurückzuführen.
So weist ein Großteil der gängigen Schutzplankenanordnungen einen Schutzplankenstrang
auf, der in einem Abstand von etwa 40 cm zum Boden von den Profilpfosten gehalten
wird. Die Profilpfosten sind in der Regel mit einem Abstand von 1 bis 4 Metern im
Boden verankert und weisen in vielen Fällen Kanten auf, an denen sich die Stoßkräfte
im Falle eines Aufpralls konzentrieren. Dadurch wirken diese wie Schneiden, was zu
schweren oftmals auch tödlichen Verletzungen des gestürzten und gegen den Profilpfosten
prallenden Kraftradfahrers führt, der durch nichts als seine Schutzkleidung geschützt
ist.
[0004] Ein weiterer Grund für das hohe Verletzungsrisiko, das konventionelle Schutzplankenanordnungen
für Kraftradfahrer darstellen, besteht darin, dass der gestürzte Kraftradfahrer unter
dem horizontalen mit Abstand vom Boden angeordneten Schutzplankenstrang hindurch rutschen
kann. Dadurch kann er gegen ein hinter der Schutzplankenanordnung befindliches sekundäres
Hindernis prallen, wie beispielsweise gegen einen Baum, eine Mauer oder dergleichen,
oder über eine steil abfallende Böschung abstürzen. Beides führt wiederum meist zu
schwerwiegenden Verletzungen des Kraftradfahrers.
[0005] Ein weiteres Problem von gängigen Schutzplankenanordnungen besteht darin, dass der
Kraftradfahrer über die Schutzplankenanordnung geschleudert werden kann, wenn diese
nicht ausreichend hoch ist. Zudem führen starre Schutzplankenanordnungen dazu, dass
der damit zusammen stoßende Kraftradfahrer die Stoßenergie beim Zusammenstoß aufnehmen
muss, was wiederum schwere Verletzungen nach sich zieht. Gegebenenfalls kann er im
Falle einer starren Schutzplankenanordnung auch von dieser abprallen und in den Straßenverkehr
zurückgeschleudert werden, wodurch er dem Risiko ausgesetzt ist, von nachfolgenden
oder entgegenkommenden Fahrzeugen erfasst zu werden.
[0006] Aufgrund der vorstehend genannten Risiken und der hohen Anzahl verletzter und getöteter
Kraftradfahrer nach Kollision mit einer Schutzplankenanordnung, sollen in den nächsten
Jahren in Europa strengere Sicherungsvorschriften eingeführt werden, welche die Crash-Test-Versuche
für die zu Unfall gekommenen Zweiradfahrer regeln sollen. Diese verlangen eine zusätzliche
Reduzierung der Verletzungsschwere. Dabei soll, wie bei den in Spanien derzeit gültigen
Sicherungsvorschriften UNE 135 900, vorgesehen sein, dass bei einem Körperanprall
an die Schutzplankenanordnung nur begrenzte Aufprallkräfte auftreten dürfen. Hierzu
muss die Konstruktion des Schutzsystems zusätzliche Energie absorbieren können und
den Körper ohne das Risiko einwirkender scharfer Kanten oder Ecken an der Schutzplankenanordnung
entlang gleiten lassen, um die Stoßenergie möglichst flächig verteilen und abbauen
zu können.
[0007] Aus dem Stand der Technik sind bereits Maßnahmen bekannt, um das Verletzungsrisiko
von Zweiradfahrern, insbesondere von Kraftradfahrern, durch Schutzplankenanordnungen
zu senken.
[0008] Eine erste Maßnahme besteht darin, die von den Profilpfosten ausgehende Gefahr zu
verringern. So wurde die Gestaltung neuerer Profilpfosten dahingehend verändert, dass
diese keine scharfen Kanten mehr aufweisen, die aufgrund ihrer material- und formaggressiven
Ausbildung ein hohes Verletzungsrisiko darstellen. Ein Beispiel dafür ist der sogenannte
Sigma-Pfosten (angelehnt an seinen Sigma-förmigen Querschnitt), der aufgrund seiner
im Querschnitt betrachtet runden Kanten und seiner Verformbarkeit bereits eine Verbesserung
gegenüber dem früher verwendeten I-Profilpfosten darstellt. Jedoch haben Versuche
gezeigt, dass mit diesem verbesserten Profilpfosten noch nicht die zukünftig europaweit
geforderten Maximalwerte für mögliche Kopfverletzungen etc. erreicht werden können.
[0009] Ein weiterer Ansatz aus dem Stand der Technik besteht darin, den Profilpfosten mit
Schaumstoff-Elementen zu ummanteln, um so die Folgen eines Anpralls für Zweiradfahrer
zu mindern. Jedoch ist der Schaumstoff nicht witterungsbeständig, was zu einer begrenzten
Lebensdauer von maximal 5 Jahren führt. Weiterhin hat sich in der Praxis gezeigt,
dass die Schaumstoffelemente oftmals mechanisch beschädigt werden können, beispielsweise
durch Tiere, wie Nagetiere, oder durch Balkenmäher oder Schneeräummaschinen, was zu
einer kürzeren Lebensdauer führt. Dadurch ist die Ummantelung der Profilpfosten mit
Schaumstoffelementen verhältnismäßig kostenintensiv, da diese in regelmäßigen Abständen
erneuert werden müssen. Versuche haben zudem gezeigt, dass die Effektivität dieser
Schaumstoffelemente relativ zu einer steigenden Anprall-Geschwindigkeit abnimmt und
dass sie nur im Bereich einer Anprall-Geschwindigkeit von bis zu maximal 50 bis 60
km/h wirkungsvoll eingesetzt werden können.
[0010] Eine weitere Maßnahme besteht darin, einen sogenannten Unterfahrschutz vorzusehen,
d.h. eine Anordnung, die unterhalb der Schutzplankenstränge angeordnet ist und so
den Zwischenraum zwischen Boden und Schutzplankenstrang wenigstens teilweise abdeckt.
Auf diese Weise kann verhindert werden, dass ein gestürzter Motorradfahrer unter dem
Schutzplankenstrang hindurch rutschen kann und sich dabei verhaken oder durch Anprall
an ein sekundäres Hindernis schwer verletzen kann.
[0011] Eine Variante eines bekannten Unterfahrschutzes für Schutzplankenanordnungen umfasst
ein unterhalb des Schutzplankenstrangs angeordnetes Abfangprofil, das im Querschnitt
im wesentlichen U-förmig ausgebildet ist und über eine nachgiebige Halterung mit dem
Pfosten verbunden wird. Diese von der Anmelderin entwickelte Anordnung, die allgemein
als "System Euskirchen" bekannt geworden ist, hat insbesondere den Vorteil, dass das
System auf bestehende Schutzplankenanordnungen kostengünstig und mit geringem Montageaufwand
nachgerüstet werden kann.
[0012] Jedoch sind aus der Praxis auch Nachteile bekannt geworden. So birgt das System Euskirchen,
wie auch ein vergleichbares, aus Spanien bekannte System (PMS-S4) das Risiko, dass
die Schutzplankenanordnung bei einem PKW-Anprall mit höherer Geschwindigkeit wie eine
Rampe wirkt und der PKW unerwünscht ansteigt. Ein weiterer bekannter Nachteil dieses
Systems wie auch vergleichbarer Systeme besteht darin, dass das zusätzlich angebrachte
Unterfahrschutzblech nachgiebig ausgebildet ist, um sich unter Absorption eines Teils
der Stoßenergie im Falle eines Aufpralls verformen zu können. Jedoch ist diese Verformung
insbesondere im Bereich der Profilpfosten aufgrund des geringen zur Verfügung stehenden
Bauraums, d.h. Abstands zwischen Blech und Profilpfosten, nur begrenzt möglich. So
kann bei einer höheren Anprallgeschwindigkeit das Unterfahrschutzblech zwischen den
Profilpfosten stärker verformt werden als im Bereich des Profilpfosten, so dass an
dieser Stelle wiederum eine Aufwölbung auftreten kann, die das Verletzungsrisiko für
einen anprallenden und entlang gleitenden Zweiradfahrer erhöht. Zudem stellt auch
der sich nicht in dem selben Maße wie der Unterfahrschutz verformende Schutzplankenstrang,
der oberhalb des Unterfahrschutzes verläuft, eine Verletzungsgefahr für den anprallenden
Zweiradfahrer dar.
[0013] Eine weitere Schutzplankenanordnung ist aus dem Dokument
EP 1 184 515 A1 bekannt, die ein Unterfahrschutzblech umfasst, das im Querschnitt betrachtet mit
einem freien Ende an dem darüber verlaufenden Schutzplankenstrang montiert wird. Das
andere freie Ende wird nicht befestigt. Auf diese Weise kann das freie, nicht befestigte
Ende des Unterfahrschutzblechs im Fall eines Aufpralls über das befestigte Ende verschwenkt
werden und in Richtung zu dem Pfosten nachgeben, wodurch ein Großteil der Stoßenergie
absorbiert wird. Eine Deformierung, wie sie aus anderen Systemen bekannt ist, findet
dabei nicht oder nur geringfügig statt. Dadurch wird das Risiko einer Verletzung im
Bereich der Pfosten für einen gestürzten Zweiradfahrer verringert. Jedoch benötigt
dieses System einen verhältnismäßig großen Bauraum, d.h. einen großen Abstand zwischen
dem Pfosten und den Schutzplankensträngen bzw. dem Unterfahrschutz. Eine Applikation
bei bereits vorhandenen Schutzplankenanordnungen, bei denen die Schutzplankenstränge
mit einem geringen Abstand zum Pfosten oder direkt an den Pfosten montiert sind, bringt
daher nicht die gewünschten Vorteile.
[0014] Des Weiteren sind in den vergangenen Jahren infolge der steigenden Anforderungen
an Schutzplankenanordnungen bezüglich ihres Passivschutzes für Zweiradfahrer kombinierte
Schutzplankensysteme entwickelt worden, die sowohl den Anprall an die Profilpfosten
der Schutzplankenanordnung mindern sollen als auch ein Unterfahren des Schutzplankenstrangs
unterbinden sollen. Hierbei sind im wesentlichen die nachfolgenden drei Systeme zu
nennen. So wurde in Frankreich das System "Motor Rail" entwickelt, das ein Kastenprofil-Schutzplankensystem
mit integriertem Unterfahrschutz darstellt. Der Unterfahrschutz ist wie der kastenförmige
Schutzplankenstrang kastenförmig ausgebildet und sowohl direkt am oberen Schutzplankenstrang
als auch an den Profilpfosten fixiert. Jedoch ist ein Nachrüsten an vorhandenen Schutzplankenanordnungen
nicht möglich.
[0015] Des Weiteren wurde in Frankreich das System "Railplast" vorgestellt, das vollständig
aus Kunststoff hergestellt ist. Hierbei wird an eine bereits vorhandene Schutzplankenanordnung
unterhalb des Schutzplankenstrangs ein Unterfahrschutz installiert, der auch die Profilpfosten
vollständig umgibt. Das System umfasst drei Arten von Elementen, die durch Steckverbindungen
an der vorhandenen Schutzplankenanordnung angebracht werden. Hierzu sind zweischalige
Befestigungselemente vorgesehen, die den Profilpfosten von hinten und von vorne umgreifen
und mit einteiligen Strangelementen über Rohre verbunden werden können. Aufgrund der
zweigeteilten Pfosten-Befestigungselemente ist es nicht notwendig, den bereits vorhandenen
Schutzplankenstrang zu demontieren, um den Unterfahrschutz nachzurüsten.
[0016] Dennoch ist als nachteilig anzuführen, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Teile
zur Montage des Systems benötigt wird. Zur Höheneinstellung des an den Profilpfosten
zu befestigenden Unterfahrschutzes werden Metallschienen an dem Profilpfosten angeschraubt.
An diesen stützen sich wiederum die beiden miteinander zu verbindenden schalenartigen
Befestigungselemente ab. Diese werden beispielsweise mittels Schrauben oder dergleichen
miteinander verbunden. In einem weiteren Schritt werden Kunststoffrohre durch dafür
vorgesehene Öffnungen an den Befestigungselementen hindurch gesteckt, die eine Steckverbindung
mit den einteiligen Systemelementen ermöglichen. Diese werden in einem letzten Schritt
auf die über die Befestigungselemente der durchgesteckten Kunststoffrohre hinausragenden
Rohrenden aufgesteckt.
[0017] Zuletzt ist aus Frankreich das System "MOTO.TUB" bekannt, das ebenfalls vollständig
aus Kunststoff hergestellt ist. Auch bei dieser Anordnung werden die Profilpfosten
vollständig durch eine Halteanordnung ummantelt, die zwei parallel zu dem darüber
liegenden Schutzplankenstrang verlaufende Kunststoffrohre hält. Diese dienen im wesentlichen
als Unterfahrschutz. Jedoch ist auch bei dem System "MOTO.TUB" insbesondere die Befestigung
an dem Pfosten als kostenintensiv und komplex herauszustellen.
Aufgabe und Lösung gemäß der Erfindung
[0018] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Unterfahrschutz der eingangs genannten
Art bereitzustellen, der einerseits leicht zu montieren und zu demontieren ist und
andererseits in möglichst allen Bereichen der damit verbundenen Schutzplankenanordnung
einen ausreichenden Schutz für Zweiradfahrer wie auch Fahrer eines Personenkraftwagens
darstellt.
[0019] Diese Aufgabe wird durch einen Unterfahrschutz für eine Schutzplankenanordnung der
eingangs bezeichneten Art gelöst, der wenigstens einen sich entlang einer Längsachse
erstreckenden Hohlkörper und eine Klemmvorrichtung umfasst, wobei die Klemmvorrichtung
dazu ausgebildet ist, den wenigstens einen Hohlkörper mit der Schutzplankenanordnung
durch Klemmung zu verbinden und wobei die Klemmverbindung des wenigstens einen Hohlkörpers
mit der Schutzplankenanordnung unter stoßartiger äußerer Einwirkung lösbar ist.
[0020] Der sich entlang der Längsachse erstreckende Hohlkörper bietet den Vorteil, im Falle
eines anprallenden Fahrzeugs oder Zweiradfahrers durch seine Deformation einen Großteil
der Auf- bzw. Anprallenergie absorbieren zu können. Weiterhin kann ein anprallendes
Fahrzeug und/oder ein anprallender Zweiradfahrer an dem Unterfahrschutz entlang gleiten
und wird nicht, wie bei aus dem Stand der Technik bekannten Anordnungen, in den Straßenverkehr
zurückgestoßen. Zudem dient der Unterfahrschutz (wie sein Name schon sagt) dazu, ein
Unterfahren der Schutzplankenanordnung und die damit verbundenen Risiken für Zweiradfahrer,
wie einen Aufprall auf ein Sekundärhindernis, zu vermeiden.
[0021] Dadurch, dass der Hohlkörper mit der Schutzplankenanordnung durch Klemmung verbunden
wird, kann zudem gewährleistet werden, dass im Falle eines anprallenden Fahrzeugs
der Hohlkörper von der Schutzplankenanordnung gelöst wird. Auf diese Weise wird vermieden,
dass eine Schutzplankenanordnung mit Unterfahrschutz für ein anprallendes Personenfahrzeug
rampenartig wirkt, wie es bei aus dem Stand der Technik bekannten Systemen der Fall
ist. Während der Profilpfosten im Falle eines Anpralls durch ein Fahrzeug nach hinten
gebogen werden kann, löst sich der Hohlkörper von der Schutzplankenanordnung und wird
durch das Fahrzeug weiter deformiert und in Richtung Boden gedrückt. Dadurch kann
wirksam verhindert werden, dass das Fahrzeug den Unterfahrschutz in Form des Hohlkörpers
als Rampe nutzt und ansteigt. Außerdem wird durch diese weitere plastische Deformation
des Hohlkörpers, der von dem Fahrzeug auf den Boden gedrückt wird, zusätzliche Auf-
bzw. Anprallenergie des Fahrzeugs absorbiert.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass durch Verwendung einer Klemmvorrichtung die
Montage des erfindungsgemäßen Unterfahrschutzes an der Schutzplankenanordnung maßgeblich
erleichtert wird.
[0022] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Hohlkörper, wenn er mit
der Schutzplankenanordnung verbunden ist, im Querschnitt betrachtet eine vertikale
Erstreckung aufweist, die größer ist als seine im Querschnitt betrachtete horizontale
Erstreckung. Die vertikale Erstreckung des Hohlkörpers bezeichnet dabei in seinem
montierten Zustand seine Höhe, während mit der horizontalen Erstreckung seine Breite
bezeichnet ist. Ein derartiger Hohlkörperquerschnitt ist besonders vorteilhaft, da
er einerseits einen ausreichenden Teil des Abstandes zwischen dem Schutzplankenstrang
der Schutzplankenanordnung und dem Boden abdeckt, um ein Hindurchrutschen eines gestürzten
Zweiradfahrers zu verhindern. Andererseits wird durch einen solchen Hochkörper jedoch
nicht zu viel Bauraum in horizontaler Richtung beansprucht. Außerdem wirkt ein solcher
Hohlkörper in einer Aufprallsituation als Energieabsorber, indem er unter der Aufprallenergie
kollabiert.
[0023] Es kann ferner vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Hohlkörper einen im wesentlichen
ovalen Querschnitt aufweist. Ein solcher Querschnitt hat den Vorteil, keine Ecken
oder Kanten aufzuweisen, die wie aus der Praxis bekannt ist, ein besonders hohes Verletzungsrisiko
mit sich bringen. Alternative Querschnitte sind jedoch ebenfalls denkbar. Beispielsweise
kann der wenigstens eine Hohlkörper einen im wesentlichen polygonalen Querschnitt
aufweisen. Dabei sind die unterschiedlichsten Gestaltungen möglich, wie beispielsweise
ein Rechteck oder dergleichen. Außerdem sind gleichfalls gleichmäßige polygonale Querschnitte
wie auch ungleichmäßige polygonale Querschnitte denkbar, als auch Querschnitte mit
6, 7 oder mehr Ecken. Durch die Form des Querschnitts kann insbesondere die Verformung
unter Einwirkung äußerer Kräfte vorbestimmt werden. So kann der Hohlkörper beispielsweise
mit einem sechseck-förmigen Querschnitt, bei dem zwei gegenüber liegende Ecken eine
Querschnittsverjüngung darstellen (wie beispielsweise zwei einander gegenüber liegende
Sigmas), in dem Bereich der Querschnittsverjüngung gezielt verformt werden.
[0024] Um die Verletzungsgefahr für einen anprallenden Zweiradfahrer möglichst gering zu
halten, können die Ecken des polygonalen Querschnitts abgerundet ausgebildet sein.
[0025] Bei einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Hohlkörper aus
einem um die Längsachse des Hohlkörpers helixartig aufgewickelten Material hergestellt
ist. Dabei kann dieses Material in einem nicht aufgewickelten Zustand sowohl einen
runden Querschnitt aufweisen, wie es bei einem Seil oder Draht der Fall ist, als auch
einen rechteckigen Querschnitt, wie es bei einem Flachteil der Fall ist. In Abhängigkeit
von der Art des Materials des Hohlkörpers können dabei unterschiedliche Mechanismen
die Formstabilität des Hohlkörpers im aufgewickeltem Zustand gewährleisten.
[0026] So kann vorgesehen sein, dass der zylindrische Hohlkörper aus einem metallischen
Material hergestellt ist. In diesem Fall verbleibt der aufgewickelte Hohlkörper, falls
er durch Aufwickeln des Materials hergestellt ist, beispielsweise infolge der plastischen
Verformung des metallischen Materials in seiner Form. Alternativ ist es ebenso denkbar,
dass der Hohlkörper aus einem Kunststoff oder Komposit-Material, d.h. einem Glasfaserverbundwerkstoff,
kohlefaserverstärkten Kunststoff (CFK) oder dergleichen, hergestellt ist. Wird der
Hohlkörper durch Aufwickeln beispielsweise der Faserlagen hergestellt, so ermöglicht
das zugeführte Harz nach seinem Aushärten, dass der Hohlkörper in seiner durch die
helixartige Aufwicklung erzielten Form verbleibt. Weitere Verfahren und formstabilisierende
Maßnahmen sind gleichfalls denkbar.
[0027] Um die einzelnen Hohlkörper miteinander zu verbinden, kann weiter vorgesehen sein,
dass der Hohlkörper in Richtung der Längsachse an einem ersten Ende einen geringeren
Außenumfang aufweist, als an seinem zweiten Ende und dass der Außenumfang des ersten
Endes dem Innenumfang des zweiten Endes im wesentlichen entspricht. Auf diese Weise
lassen sich mehrere Hohlkörper in Richtung der Längsachse zusammenstecken. Diese können
zusätzlich mittels lösbarer Verbindungsmittel, wie beispielsweise Schrauben, Bolzen,
Kunststoffpfropfen, etc. gesichert werden.
[0028] Der Außenumfang und gegebenenfalls der Innenumfang des Hohlkörpers an seinem ersten
Ende kann bzw. können sprunghaft verringert sein, beispielsweise in Form eines Absatzes,
oder kontinuierlich, so dass der Hohlkörper sich abschnittsweise oder über seine gesamte
Länge kontinuierlich verjüngt. Im Falle einer konischen Verjüngung des Außenumfang
kann der Zusammenhalt der einzelnen ineinander gesteckten Hohlkörper durch die entstehende
Flächenpressung zwischen dem Innenumfang des zweiten Endes eines Hohlkörpers und dem
Außenumfang des ersten Endes eines damit verbundenen Hohlkörpers entstehen. Dadurch
lässt sich die Montage der Hohlkörper deutlich vereinfachen.
[0029] Erfindungsgemäß kann weiter vorgesehen sein, dass die Klemmvorrichtung an der Schutzplankenanordnung
befestigt ist und den Hohlkörper klemmt. In diesem Fall kann die Befestigung der Klemmvorrichtung
an der Schutzplankenanordnung beispielsweise mittels lösbarer Verbindungselemente,
wie Schrauben oder dergleichen, erfolgen. Alternativ kann die Klemmvorrichtung auch
einteilig mit Teilen der Schutzplankenanordnung, beispielsweise den Profilpfosten,
ausgebildet sein. Weiterhin ist es genauso denkbar, dass die Klemmvorrichtung an dem
Hohlkörper befestigt ist oder an diesem einteilig ausgebildet ist und Teile der Schutzplankenanordnung,
wie beispielsweise die Profilpfosten, klemmt. Letzteres kann insbesondere dann vorteilhaft
sein, wenn abhängig von dem Herstellungsverfahren und dem Material des Hohlkörpers
eine einteilige Ausbildung der Klemmvorrichtung mit dem Hohlkörper einfach herzustellen
ist.
[0030] Weiterhin kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Klemmvorrichtung zwei separate
Klemmelemente umfasst, die ausgebildet sind, um den Hohlkörper zwischen sich zu klemmen.
Dies ist insbesondere deswegen vorteilhaft, da einzig der Abstand zwischen den beiden
Klemmelementen variiert werden muss, um Hohlkörper unterschiedlichen Querschnitts
bzw. Durchmessers zwischen sich zu klemmen. Dies verringert die Teilevielfalt und
damit auch die damit verbundenen Herstellungs-, Lager-und Montagekosten. Bei einer
alternativen Ausgestaltung der Klemmvorrichtung ist jedoch auch denkbar, dass diese
als einteilige Vorrichtung ausgebildet ist, die über zwei federnde Klemmarme verfügt.
Zwischen den beiden federnden Klemmarmen kann dann der Hohlkörper durch Klemmung mit
der Schutzplankenanordnung verbunden werden.
[0031] Es kann vorgesehen sein, dass die Klemmvorrichtung aus Metall hergestellt ist. Alternativ
kann die Klemmvorrichtung jedoch ebenfalls aus einem anderen Material, wie Kunststoff,
hergestellt sein. Weiterhin kann die Klemmvorrichtung vorteilhaft eine Sollbruchstelle
aufweisen, die unter der stoßartigen äußeren Einwirkung bricht. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn man sicherstellen möchte, dass sich der Hohlkörper bei stoßartigen
äußeren Einwirkungen, die über einem vordefinierten Schwellenwert liegen, von der
Schutzplankenanordnung löst. Zudem kann die Bruchstelle an einer Stelle definiert
werden, die kein zusätzliches Verletzungsrisiko für den anprallenden Zweiradfahrer
mit sich bringt. Alternativ kann auch die Klemmvorrichtung wenigstens teilweise federnd
ausgebildet sein, wobei die federnden Abschnitte der Klemmvorrichtung unter einer
stoßartigen äußeren Einwirkung, die über einem vordefinierten Schwellenwert liegt,
nachgeben und so die Klemmung lösen. Die wenigstens teilweise ausgebildete Nachgiebigkeit
der Klemmvorrichtung dient ebenfalls der Herabsetzung des Verletzungsrisikos für einen
an diese anprallenden Zweiradfahrer.
[0032] Der vordefinierte Schwellenwert kann vorzugsweise derart gewählt sein, dass die Klemmung
einem an den Profilpfosten anprallenden Zweiradfahrer standhält, jedoch durch ein
anprallendes Fahrzeug gelöst wird. Alternativ sind jedoch nach Anwendungsfall auch
weitere Gestaltungsvarianten denkbar. So kann es als sinnvoll erachtet werden, einen
höheren Schwellenwert zu wählen, so dass die Klemmung auch einem an den Profilpfosten
anprallenden Fahrzeug standhält, oder einen niedrigeren Schwellenwert zu wählen, so
dass die Klemmung auch durch einen anprallenden Zweiradfahrer gelöst werden kann.
[0033] Um einen besonders wirkungsvollen Unterfahrschutz bereitzustellen, kann ferner vorgesehen
sein, dass der Hohlkörper eine Hohlkörperstruktur mit mehreren (in montiertem Zustand
des Hohlkörpers) in horizontaler Richtung, d.h. parallel zur Fahrbahnebene, angeordneten
Hohlkörpern umfasst. Dabei können die einzelnen in horizontaler Richtung angeordneten
Hohlkörper direkt nebeneinander oder mit Abstand zueinander angeordnet sein.
[0034] Weiter kann vorgesehen sein, dass der Hohlkörper wenigstens teilweise mit einem energie-absorbierenden
Material, wie beispielsweise Schaumstoff oder dergleichen, gefüllt ist. Auf diese
Weise können die energie-absorbierenden Eigenschaften des Hohlkörpers weiter verbessert
werden. Dabei wäre es z.B. denkbar, insbesondere im Bereich des Profilpfostens eine
Materialfüllung des Hohlkörpers vorzusehen, um diese sensiblen Stellen zuverlässig
abzusichern.
[0035] Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform eines Hohlkörpers mit (wenigstens abschnittsweise)
energie-absorbierendem Füllmaterial besteht darin, dass dieses nicht wie die aus dem
Stand der Technik bekannten Schaumstoffelemente einer Witterung oder einer mechanischen
Einwirkung ausgesetzt ist, sondern von dem umgebenden Hohlkörper geschützt wird, wodurch
sich dessen Lebensdauer maßgeblich erhöht.
[0036] Die Erfindung betrifft ferner eine Schutzplankenanordnung zum Begrenzen und Absichern
einer Fahrbahn, die wenigstens einen im wesentlichen horizontal verlaufenden Schutzplankenstrang,
wenigstens zwei den Schutzplankenstrang in einem Abstand zu dem Boden haltende Profilpfosten
und wenigstens einen Unterfahrschutz mit den vorstehend genannten Merkmalen umfasst.
Erfindungsgemäß ist dabei der wenigstens eine Unterfahrschutz auf einer der Fahrbahn
zugewandten Seite der Profilpfosten einer Schutzplankenanordnung in dem Bereich des
Abstands zwischen dem Boden und dem wenigstens einen Schutzplankenstrang angeordnet.
[0037] Durch eine derartige Anordnung des Unterfahrschutzes kann gewährleistet werden, dass
zum einen ein Durchrutschen unter dem horizontal verlaufenden Schutzplankenstrang
der Schutzplankenanordnung verhindert wird, zum anderen jedoch auch, dass ein Zweiradfahrer
direkt gegen einen der Profilpfosten prallt. Stattdessen ist dazwischen der deformierbare
Unterfahrschutz in Form eines Hohlkörpers ausgebildet, und an der Schutzplankenanordnung
befestigt, der durch seine Deformation einen Großteil der Auf- bzw. Anprallenergie
aufnehmen kann.
[0038] Prallt ein gestürzter Zweiradfahrer an den Unterfahrschutz, so wird dieser verformt
und nimmt dabei einen Großteil der Auf- bzw. Anprallenergie auf. Somit wird auch verhindert,
dass der Zweiradfahrer von der Schutzplankenanordnung abprallt und auf die Fahrbahn
zurückgeworfen wird. Stattdessen gleitet er an dem sich moderat verformenden Unterfahrschutz
in Form des mittels einer Klemmvorrichtung befestigten Hohlkörpers entlang. Dadurch,
dass der Unterfahrschutz auf der fahrbahnzugewandten Seite der Profilpfosten an der
Schutzplankenanordnung angeordnet ist, wird der Zweiradfahrer wirksam vor einem Anprall
an den Profilpfosten und den damit verbundenen Risiken geschützt.
[0039] Es kann weiter vorgesehen sein, dass der Schutzplankenstrang mehrere Schutzplankenstrangelemente
umfasst, die miteinander verbindbar sind, und dass der Unterfahrschutz mehrere Hohlkörper
aufweist, die entlang ihrer Längsachse miteinander verbindbar sind. Dies ermöglicht
einen einfachen Transport und eine einfache Handhabung des Schutzplankenstrangs, der
erst vor Ort zu einer oftmals mehrere Kilometer langen Anordnung montiert werden muss.
Dadurch, dass die einzelnen Hohlkörper entlang ihrer Längsachse miteinander verbindbar
sind, wird ein lückenloser Unterfahrschutz entlang der gesamten Schutzplankenanordnung
gewährleistet.
[0040] Hierzu kann ferner vorgesehen sein, dass die Hohlkörper durch Ineinanderstecken entlang
ihrer Längsachse miteinander verbindbar sind. Um diese Anordnung zusätzlich zu sichern,
können Verbindungselemente, wie beispielsweise Schrauben oder Niete verwendet werden,
die durch korrespondierende Öffnungen im Überlappbereich der beiden Hohlkörper in
diese eingebracht werden und sie verbinden.
[0041] Alternativ können die Hohlkörper durch eine Sicherungseinrichtung in ihrer Lage zueinander
fixierbar sein. Hierzu weisen die Enden der miteinander zu verbindenden Hohlkörper
einen im wesentlichen gleichen Innen- wie Außendurchmesser auf und werden "auf Stoß"
(d.h. mit aneinander anliegenden Stirn- bzw. Endflächen) aneinander gesetzt. Zur Fixierung
umgreift beispielsweise eine Rohrschelle oder eine ähnliche Sicherungseinrichtung
die beiden Hohlkörper an der Stoßnaht. Durch die einwirkende Flächenpressung zwischen
der Rohrschelle und den umgriffenen Abschnitten der zu verbindenden Hohlkörper können
diese auf bekannte Weise miteinander verbunden werden. Eine zusätzliche Sicherung
mittels Schrauben, die den jeweiligen Hohlkörper mit der Schelle verbinden, ist zudem
möglich.
[0042] Die Erfindung wird im folgenden anhand der beiliegenden Figuren beispielhaft erläutert.
Es stellen dar:
- Fig. 1
- eine teilgeschnittene Ansicht einer erfindungsgemäßen Schutzplanken- anordnung mit
Unterfahrschutz;
- Fig. 2a-c
- Varianten einer erfindungsgemäßen Schutzplankenanordnung gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Detailansicht der erfindungsgemäßen Schutzplankenanordnung mit Unterfahrschutz
gemäß Detail Z der Fig. 2b;
- Fig. 4a,b
- eine Seitenansicht bzw. Draufsicht auf eine Klemmvorrichtung des er- findungsgemäßen
Unterfahrschutzes gemäß Fig. 3;
- Fig. 5
- eine Vorderansicht zweier durch eine Verbindungseinrichtung verbun- dene Hohlkörper
eines erfindungsgemäßen Unterfahrschutzes gemäß Fig. 1;
- Fig. 6
- eine Schnittansicht zweier durch eine Verbindungseinrichtung verbun- dene Hohlkörper
eines erfindungsgemäßen Unterfahrschutzes gemäß der Linie VI-VI der Fig. 5; und
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht des Hohlkörpers gemäß Fig. 1.
[0043] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Schutzplankenanordnung gezeigt, die allgemein
mit dem Referenzzeichen 10 bezeichnet ist. Im folgenden sind weitere Ausführungsformen
gezeigt, die sofern sie die gleichen Elemente bezeichnen mit denselben Referenzzeichen
versehen sind. Allerdings sind diesen zusätzlich die Ziffern "1" (für die zweite Ausführungsform),
"2" (für die dritte Ausführungsform) und "3" (für die vierte Ausführungsform) vorangestellt.
[0044] Die Schutzplankenanordnung 10 umfasst wenigstens zwei Profilpfosten 12, von denen
ein einziger in Fig. 1 gezeigt ist. Weiterhin weist die Schutzplankenanordnung 10
einen Schutzplankenstrang 14 auf, der mit einem Befestigungsmittel 16 in Form einer
Schraube oder dergleichen lösbar an dem Profilpfosten 12 befestigt ist. An der Schutzplankenanordnung
10 ist zudem ein erfindungsgemäßer Unterfahrschutz angeordnet.
[0045] Wie in Fig. 1 gezeigt, ist der Profilpfosten 12 in dem Boden 20 verankert. Der an
dem Profilpfosten 12 befestigte Schutzplankenstrang 14 weist einen definierten Abstand
a zu dem Boden 20 auf. Innerhalb dieses Abstands a ist der erfindungsgemäßer Unterfahrschutz
angeordnet, um ein Durchrutschen unter dem Schutzplankenstrang 14 eines gestürzten
Zweiradfahrers zu verhindern.
[0046] Wie in den Fig. 1 und 2a-c gezeigt, umfasst der Unterfahrschutz einen Hohlkörper
18, der im Querschnitt betrachtet unterschiedliche Formen aufweisen kann. Bei den
in den Fig. 1-2c gezeigten Beispielen ist der Querschnitt des Hohlkörpers 18 (in montiertem
Zustand) in seiner vertikalen Erstreckung, der Höhe h länger als in seiner horizontalen
Erstreckung, der Breite b (vgl. Fig. 7). Daraus ergibt sich, dass ein Großteil des
Abstands a durch den Unterfahrschutz bzw. den Hohlkörper 18 des Unterfahrschutzes
ausgefüllt ist. Die horizontale Erstreckung des Hohlkörpers 18 in seinem Querschnitt
ist im wesentlichen so bemessen, dass dieser sich im Falle eines Anpralls unter Aufnahme
eines Großteils der Auf- bzw. Anprallenergie eines anprallenden Körpers (Zweiradfahrers)
deformieren kann.
[0047] Die in den Fig. 1-2c gezeigten Beispiele weisen alle eine Anpralloberfläche A auf,
die im wesentlichen eben und ohne Kanten ausgebildet ist. Auf diese Weise wird das
Verletzungsrisiko eines anprallenden Zweiradfahrers möglichst gering gehalten. Weiterhin
sind in den gezeigten Ausführungsbeispielen die Ecken (vergl. Fig. 2a und 2b) des
Querschnitts des Hohlkörpers 18 abgerundet, um zu vermeiden, dass sich ein anprallender
Zweiradfahrer an diesen verletzen kann. In Fig. 2b ist insbesondere eine Ausführungsform
gezeigt, in der mehrere Hohlkörper 318' und 318" in ihrem montierten Zustand in horizontaler
Richtung benachbart angeordnet sind und dadurch eine Hohlkörperstruktur 318 bilden.
Eine derartige Ausführungsform ist vor allem an solchen Streckenabschnitten einer
Straße geeignet, an denen mit einer hohen Anprallgeschwindigkeit des gestürzten Zweiradfahrers
zu rechnen ist, da die Hohlkörperstruktur 318 ein gegenüber der einfachen Ausführungsform
18 verbessertes Deformationsverhalten aufweist. Somit kann mit dieser in Fig. 2c gezeigten
Ausführungsform ein größerer Anteil der Auf- bzw. Anprallenergie durch Deformation
der Hohlkörperstruktur 318 aufgenommen werden.
[0048] Über die gezeigten Ausführungsbeispiele hinaus sind weitere Querschnittsformen für
den Hohlkörper 18 denkbar, bei denen die vertikale Ausdehnung nicht notwendigerweise
größer sein muss als die horizontale Ausdehnung. Außerdem kann es ggf. von Vorteil
sein, den Querschnitt nicht gegenüber einer vertikalen Mittelachse achssymmetrisch,
sondern ungleichmäßig auszubilden.
[0049] Die Fig. 3, 4a und 4b zeigen darüber hinaus, wie der Hohlkörper 218 an dem Profilpfosten
212 befestigt wird. Hierzu ist eine Klemmvorrichtung 222 vorgesehen, die zwei Klemmelemente
224 aufweist. Jedes der Klemmelemente 224 umfasst einen Klemmarm 226 sowie eine Befestigungsfläche
228. Die Befestigungsfläche 228 weist, wie in Fig. 4b gezeigt, zwei Langlöcher 230
auf, die zur Aufnahme von entsprechenden Befestigungselemente (nicht dargestellt)
vorgesehen sind. Als Befestigungselemente können beispielsweise Befestigungsschrauben
oder dergleichen verwendet werden, die die Klemmvorrichtung 222 mit dem Profilpfosten
212 der Schutzplankenanordnung 210 verbinden.
[0050] Zwischen den Klemmarmen 226 kann der Hohlkörper 218 aufgenommen werden und durch
die Klemmwirkung der Klemmelemente 224 an dem Profilpfosten 212 befestigt werden.
[0051] Je nach Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Klemmarme 226 wenigstens teilweise
federnd ausgebildet sind, so dass im Falle eines stoßartigen von außen einwirkenden
Impulses (beispielsweise durch ein aufprallendes Fahrzeug) die Klemmung des Hohlkörpers
218 durch die Klemmvorrichtung 222 aufgehoben werden kann. Alternativ ist ebenso denkbar,
dass an der Klemmvorrichtung 222 wenigstens eine Sollbruchstelle (nicht dargestellt)
angeordnet ist, die im Falle eines stoßartigen Einwirkens von außen bricht und auf
diese Weise die Klemmwirkung aufhebt. Der Vorteil einer Sollbruchstelle besteht darin,
dass bereits im Vorfeld die Bruchstelle derart definiert werden kann, dass sich ein
anprallender Zweiradfahrer daran nicht verletzt. Gleichermaßen wird auch durch federnde
Abschnitte der Klemmvorrichtung 222 das Risiko einer Verletzung durch die Klemmvorrichtung
222 verringert.
[0052] Die dargestellte Klemmvorrichtung 222 kann aus Metall hergestellt sein, alternativ
ist jedoch auch denkbar, diese aus Kunststoff oder dergleichen herzustellen. Anstelle
von Langlöchern 230 können auch einfache Bohrlöcher an den Klemmelementen 224 vorgesehen
sein.
[0053] In den Fig. 5 und 6 ist eine Sicherungseinrichtung 32 in einer Draufsicht bzw. einer
Schnittansicht gezeigt, mittels derer zwei Hohlkörper 18 miteinander verbunden werden
können. An der Sicherungseinrichtung 32 sind Bohrungen 34 vorgesehen, in die zur Sicherung
der Verbindung der beiden Hohlkörper 18 Verbindungselemente, wie beispielsweise Schrauben
oder Niete eingebracht werden können, die in bekannter Weise die Hohlkörper 18 mit
der Sicherungseinrichtung 32 und somit miteinander verbinden. Der Innenumfang der
Hohlkörper 18 ist bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform strichliert dargestellt.
[0054] Fig. 7 zeigt zuletzt den Hohlkörper 18 in einer perspektivischen Ansicht, bei der
die helixartige Wickelstruktur sichtbar wird. Der Hohlkörper 18 erstreckt sich über
eine Länge I und weist in seinem Querschnitt eine Höhe h (in montiertem Zustand die
vertikale Erstreckung) und eine Breite b (in montiertem Zustand die horizontale Erstreckung)
auf. Zudem weist die im wesentlichen zylinderartige Form des Hohlkörpers 18 eine zentrale
Längsachse L auf, um die die Aufwicklung des Hohlkörpers erfolgt.
[0055] Bei dem in Fig. 7 gezeigten Hohlkörper 18 wird der Körper durch helixartige Wicklung
eines flachgewalzten Materials, beispielsweise einem metallischen Blech, erzeugt,
Alternativ ist jedoch auch eine Aufwicklung von dickem Draht oder seilartigem Material
denkbar.
[0056] Durch seine Form und Struktur kann sich der Hohlkörper 18 im Fall eines anprallenden
Zweiradfahrers ausreichend deformieren, um einen Großteil der Auf- bzw. Anprallenergie
zu absorbieren. Ferner stellt der Hohlkörper 18 aufgrund seiner Ausmaße einen Unterfahrschutz
dar, der verhindert, dass ein anprallender Zweiradfahrer unter der Schutzplankenanordnung
10, an der der Hohlkörper 18 montiert ist, hindurch rutschen kann.
[0057] Infolge der Gestaltung der Klemmvorrichtung 222 wird der Hohlkörper 18 durch eine
stoßartige äußere Einwirkung, beispielsweise wenn ein Kraftfahrzeug anprallt, schnell
und zuverlässig gelöst, so dass ein "Verkippen" der gesamten Schutzplankenanordnung
verhindert wird. Stattdessen "verkippen" nur die Profilpfosten 12, während der Unterfahrschutz
in Form des Hohlkörpers 18 weiter durch das Fahrzeug deformiert und in Richtung Boden
gedrückt ("plattgewalzt") wird. Die Schutzplankenanordnung 10, insbesondere der Unterfahrschutz
in Form des Hohlkörpers 18 wirkt somit für ein anprallendes Kraftfahrzeug, wie einen
Personenwagen, nicht als Rampe, wodurch das Risiko eines Ansteigens des Kraftfahrzeugs
eliminiert wird.
1. Unterfahrschutz für eine Schutzplankenanordnung (10, 110, 210, 310), umfassend wenigstens
einen sich entlang einer Längsachse (L) erstreckenden Hohlkörper (18, 118, 218, 318)
und eine Klemmvorrichtung (222),
wobei die Klemmvorrichtung (222) dazu ausgebildet ist, den wenigstens einen Hohlkörper
(18, 118, 218, 318) mit der Schutzplankenanordnung (10, 110, 210, 310) durch Klemmung
zu verbinden und wobei die Klemmverbindung des wenigstens einen Hohlkörpers (18, 118,
218, 318) mit der Schutzplankenanordnung (10, 110, 210, 310) unter stoßartiger äußerer
Einwirkung lösbar ist.
2. Unterfahrschutz nach Anspruch 1,
wobei der wenigstens eine Hohlkörper (18, 118, 218, 318), wenn er mit der Schutzplankenanordnung
(10, 110, 210, 310) verbunden ist, im Querschnitt betrachtet eine vertikale Erstreckung
(h) aufweist, die größer ist als seine im Querschnitt betrachtete horizontale Erstreckung
(b).
3. Unterfahrschutz nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der wenigstens eine Hohlkörper (18) einen im wesentlichen ovalen Querschnitt
aufweist.
4. Unterfahrschutz nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der wenigstens eine Hohlkörper (118, 218) einen im wesentlichen polygonalen
Querschnitt aufweist.
5. Unterfahrschutz nach Anspruch 4,
wobei die Ecken des polygonalen Querschnitts abgerundet ausgebildet sind.
6. Unterfahrschutz nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei der Hohlkörper (18, 118, 218, 318) aus einem um die Längsachse (L) des Hohlkörpers
(18, 118, 218, 318) helixartig aufgewickelten Material hergestellt ist.
7. Unterfahrschutz nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei der Hohlkörper (18, 118, 218, 318) aus einem metallischen Material hergestellt
ist.
8. Unterfahrschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei der Hohlkörper (18, 118, 218, 318) aus einem Kunststoff hergestellt ist.
9. Unterfahrschutz nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei der Hohlkörper (18, 118, 218, 318) in Richtung der Längsachse (L) an einem ersten
Ende einen geringeren Außenumfang (18a) aufweist als an seinem zweiten Ende und wobei
der Außenumfang (18a) des ersten Endes im wesentlichen dem Innenumfang (18i) des zweiten
Endes entspricht.
10. Unterfahrschutz nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei die Klemmvorrichtung (222) an der Schutzplankenanordnung (210) befestigt ist
und den Hohlkörper (218) klemmt.
11. Unterfahrschutz nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei die Klemmvorrichtung (222) zwei separate Klemmelemente (224) umfasst, die ausgebildet
sind, um den Hohlkörper (218) zwischen sich zu klemmen.
12. Unterfahrschutz nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei die Klemmvorrichtung (222) aus Metall hergestellt ist.
13. Unterfahrschutz nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei die Klemmvorrichtung (222) eine Sollbruchstelle aufweist, die unter der stoßartigen
äußeren Einwirkung bricht.
14. Unterfahrschutz nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei der Hohlkörper (318) eine Hohlkörperstruktur mit mehreren in horizontaler Richtung
angeordneten Hohlkörpern (318', 318") umfasst.
15. Unterfahrschutz nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
wobei der Hohlkörper wenigstens teilweise mit einem energieabsorbierenden Material,
wie beispielsweise Schaumstoff, gefüllt ist.
16. Schutzplankenanordnung (10, 110, 210, 310) zum Begrenzen und Absichern einer Fahrbahn,
umfassend:
- wenigstens einen im wesentlichen horizontal verlaufenden Schutzplankenstrang (14,
114, 214, 314),
- wenigstens zwei den Schutzplankenstrang (14, 114, 214, 314) in einem Abstand (a)
zu dem Boden haltende Profilpfosten (12, 112, 212, 312), und
- wenigstens einen Unterfahrschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei der wenigstens
eine Unterfahrschutz auf einer der Fahrbahn zugewandten Seite der Profilpfosten (12,
112, 212, 312) an der Schutzplankenanordnung (10, 110, 210, 310) in dem Bereich des
Abstands (a) zwischen dem Boden und dem wenigstens einen Schutzplankenstrang (14,
114, 214, 314) angeordnet ist.
17. Schutzplankenanordnung (10, 110, 210, 310) nach Anspruch 16,
wobei der Schutzplankenstrang (14, 114, 214, 314) mehrere Schutzplankenstrangelemente
umfasst, die miteinander verbindbar sind, und der Unterfahrschutz mehrere Hohlkörper
(18, 118, 218, 318) aufweist, die entlang ihrer Längsachse (L) miteinander verbindbar
sind.
18. Schutzplankenanordnung nach Anspruch 17,
wobei die Hohlkörper (18, 118, 218, 318) durch Ineinanderstecken entlang ihrer Längsachse
(L) miteinander verbindbar sind.
19. Schutzplankenanordnung nach Anspruch 17 oder 18,
wobei die Hohlkörper (18) durch eine Sicherungseinrichtung (32) in ihrer Lage zueinander
fixierbar sind.