Vorzelt für Fahrzeuge
[0001] Die Erfindung betrifft ein Vorzelt für Fahrzeuge, insbesondere für Reisemobile und
Wohnwagen, die eine ausfahrbare Markise aufweisen, mit einer Frontwand und mit mindestens
einer Seitenwand.
[0002] Um auch bei regnerischem oder windigem Wetter einen Aufenthalt unter der Markise
zu ermöglichen bzw. angenehmer zu gestalten, sind aus der Praxis verschiedene Vorzelte
bekannt, die mit der ausgefahrenen Markise verbunden werden können und einen geschützten
Vorraum an dem Kraftfahrzeug bilden. Die Vorzelte lassen sich zweckmäßigerweise von
der Markise abnehmen und raumsparend verstauen, wenn Sie nicht benötigt werden.
[0003] Insbesondere bei hohen Temperaturen können derartige Vorzelte als unangenehm empfunden
werden, da sie oftmals keine ausreichende Belüftung des Vorraums ermöglichen, so dass
es in dem von dem Vorzelt umgebenen Vorraum heiß und stickig wird. Auch an heißen
Tagen kann es abends jedoch kühl und feucht werden, so dass ein Vorzelt wieder als
angenehm empfunden und genutzt wird.
[0004] Die aus der Praxis bekannten Vorzelte weisen üblicherweise eine Frontwand und zwei
seitenwände auf. Die Frontwand lässt sich oftmals einfach und rasch an der ausgefahrenen
Markise befestigen, da sich die Vorderkante der ausgefahrenen Markise in den meisten
Fällen etwa 2 m über dem Boden befindet und vergleichsweise gut erreicht werden kann.
Dagegen ist die Markise an ihrem dem Fahrzeug zugewandten rückseitigen Ende oftmals
in einem Markisenkasten gelagert, der in einer größeren Höhe an dem Fahrzeug befestigt
ist. Nicht selten weist der Markisenkasten und damit der dem Fahrzeug zugewandte Bereich
der Markise einen Abstand von mehr als 2,50 m bzw. bis zu 2,90 m zu dem Boden auf.
[0005] Eine Befestigung der Seitenwand an der zum Fahrzeug hin zunehmend höher angeordneten
Markise wird zusätzlich dadurch erschwert, dass die Seitenwände lediglich klemmend
an einer zugeordneten Seitenkante der Markise befestigt werden können, da die Markisenkästen
möglichst klein dimensioniert sind und in einem eingefahrenen Zustand der Markise
kein Platz für zusätzliche Befestigungselemente, wie beispielsweise Ösen oder Klettbänder,
in dem Markisenkasten wäre. Die Seitenwand wird deshalb üblicherweise mit einer Klemmschiene,
bzw. einer Kederleiste an der Seitenkante der ausgefahrenen Markise befestigt. Das
Anbringen der Klemmschiene und das Verbinden der Seitenwand mit der Kederleiste bzw.
mit der Markise sind deshalb umständlich und zeitaufwändig.
[0006] Aus diesem Grund wird ein bereits aufgebautes Vorzelt selten an heißen Tagen tagsüber
abgebaut und bei Bedarf und insbesondere abends wieder errichtet, sondern meistens
zu Beginn einer Aufenthaltsdauer aufgebaut und erst vor der Abreise wieder abgebaut.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demzufolge, ein Vorzelt der eingangs genannten
Gattung so auszugestalten, dass das Errichten und Abbauen des Vorzelts rasch und einfach
durchgeführt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Seitenwand ein mit der
Markise befestigbares Seitenwand-Dachelement und ein an das Seitenwand-Dachelement
anschließendes Seitenwand-Wandelement aufweist. Das vorzugsweise dreiecksförmige Seitenwand-Dachelement
muss mit den bekannten Befestigungsvorrichtungen an der ausgefahrenen Markise befestigt
werden. Eine untere Kante des Seitenwand-Dachelements verläuft vorzugsweise waagrecht
etwa in Höhe der Vorderkante der Markise, also beispielsweise in einer Höhe von etwa
2 m über dem Boden. Dieses Seitenwand-Dachelement kann mit der Markise befestigt bleiben,
solange die Markise ausgefahren ist.
[0009] Unterhalb des Seitenwand-Dachelements ist das Seitenwand-Wandelement angeordnet und
bildet zusammen mit dem Seitenwand-Dachelement die Seitenwand. Das Seitenwand-Wandelement
kann mit den bekannten Befestigungsmitteln an einem im Abstand zu dem Fahrzeug aufgestellten,
die ausgefahrene Markise abstützenden Eckpfosten und an dem Fahrzeug befestigt bzw.
festgelegt werden oder dazwischen verspannt sein. Das Seitenwand-Wandelement kann
auch zusätzlich oder ausschließlich mit dem darüber befindlichen Seitenwand-Dachelement
verbunden sein.
[0010] Um an heißen Tagen eine angenehme Klimatisierung des Vorzelts zu ermöglichen oder
das Vorzelt weitestgehend abzubauen, muss lediglich das auch an einer Oberkante leicht
zugängliche Seitenwand-Wandelement abgenommen bzw. entfernt werden, was sehr schnell
und einfach bewerkstelligbar ist. Das verbleibende Seitenwand-Dachelement beeinträchtigt
eine angenehme Klimatisierung unter der Markise nicht merklich.
[0011] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Seitenwand-Dachelement längs einer dem Fahrzeug
zugewandten Kante an dem Fahrzeug befestigbar ist. Zu diesem Zweck können geeignete
Befestigungsvorrichtungen lösbar oder dauerhaft mit dem Fahrzeug verbunden sein. Es
ist ebenfalls denkbar, dass in das Seitenwand-Dachelement eingearbeitete oder mit
dem Seitenwand-Dachelement verbindbare Magnetelemente, Haken, Rast- oder Klemmelemente
eine lösbare Befestigung des Seitenwand-Dachelements mit dem Fahrzeug bewirken. In
vielen Fällen wird eine Befestigung mittels einer Kederleiste vorteilhaft und zweckmäßig
sein. Auf diese Weise kann ein unerwünschtes Flattern des Seitenwand-Dachelements
auch dann verhindert werden, wenn das Seitenwand-Wandelement abgenommen oder zumindest
teilweise von dem Seitenwand-Dachelement gelöst ist.
[0012] Um einen Spalt und einen dadurch beispielsweise ermöglichten Luftzug zwischen dem
Seitenwand-Dachelement und dem daran anschließend Seitenwand-Wandelement zu vermeiden
ist vorgesehen, dass das Seitenwand-Dachelement mit dem daran anschließenden Seitenwand-Wandelement
verbindbar ist. Eine für viele Anforderungen ausreichende und dennoch leicht und schnell
lösbare Verbindung kann beispielsweise mittels mehreren beabstandet angeordneten Klettstreifen
oder mittels eines durchgehenden Klettstreifens hergestellt werden.
[0013] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
dass das Seitenwand-Wandelement längs einer dem Fahrzeug zugewandten Kante eine an
dem Fahrzeug festlegbare Befestigungseinrichtung aufweist. Diese Befestigungseinrichtung
kann beispielsweise mehrere Hakenförmige Befestigungseinrichtungen aufweisen, die
längs der fahrzeugseitigen Kante des Seitenwand-Wandelements an diesem dauerhaft befestigt
sind und mit entsprechend angepassten Aufnahmevorrichtungen an dem Fahrzeug in Eingriff
gebracht werden können. Es ist auch denkbar und im Hinblick auf eine zuverlässige
Befestigung des Seitenwand-Wandelements zweckmäßig, dass eine Befestigungsschiene
an dem Fahrzeug festlegbar ist oder dauerhaft befestigt ist, die ihrerseits mit dem
Seitenwand-Wandelement verbindbar ist und geeignete Einrichtungen zum Befestigen oder
Verspannen des Seitenwand-Wandelements aufweist.
[0014] Eine besonders komfortable Handhabung kann dadurch ermöglicht werden, dass die Befestigungseinrichtung
einen Aufrollmechanismus zum Aufrollen des Seitenwand-Wandelements aufweist. Der Aufrollmechanismus
kann beispielsweise handbetätigbar sein oder mittels einer Rückstellkraft bzw. mit
Hilfe eines elektrischen Antriebs betätigt werden können. Um das Seitenwand-Wandelement
abzubauen müssen dann lediglich dessen anderweitig befestigten oder festgelegten Kanten
gelöst und das Seitenwand-Wandelement mittels des Aufrollmechanismus zum Fahrzeug
hin aufgerollt werden. Das Seitenwand-Wandelement kann dann über einen längeren Zeitraum
aufgewickelt an der Befestigungseinrichtung aufbewahrt werden. Wird das Vorzelt für
einen längeren Zeitraum nicht mehr benötigt, so kann das Seitenwand-Wandelement aufgerollt
zusammen mit der Befestigungseinrichtung von der Seitenwand des Fahrzeugs abgenommen
und beispielsweise in einem geeigneten Stauraum in oder an dem Fahrzeug verstaut werden.
[0015] Ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
näher erläutert. Es zeigt:
Figur 1 ein schematische Darstellung eines Vorzelts mit einer Seitenwand mit einem
Seitenwand-Dachelement und mit einem Seitenwand-Wandelement und
Figur 2 eine schematische Abbildung des in Figur 1 dargestellten Vorzelts, bei dem
das Seitenwand-Wandelement längs seiner Kanten gelöst und mittels eines Aufrollmechanismus
aufgerollt und verstaut ist.
[0016] In Figur 1 ist schematisch ein Reisemobil 1 mit einer seitlich an dem Reisemobil
1 befestigten, vollständig ausgefahrenen Markise 2 dargestellt. Die Markise 2 kann
in einen Markisenkasten 3 eingefahren und dort verstaut werden, der in einem oberen
Bereich 4 längs einer Seitenwand 5 des Reisemobils 1 an diesem befestigt ist.
[0017] In dem in Figur 1 dargestellten ausgefahrenen Zustand der Markise 2 ist eine Vorderkante
6 der Markise 2 gegenüber dem Markisenkasten 3 abgesenkt. Die Vorderkante 6 der Markise
2 wird durch an beiden Seiten angeordnete Eckpfosten 7 abgestützt.
[0018] An der Vorderkante 6 der Markise 2 ist eine Frontwand 8 angebracht, die eine verschließbare
Türöffnung 9 und ein Fenster 10 aufweist. Eine Seitenwand 11 ist zweiteilig ausgebildet
und weist ein oben angeordnetes dreiecksförmiges Seitenwand-Dachelement 12 und ein
im Wesentlichen rechteckiges Seitenwand-Wandelement 13 auf. Das Seitenwand-Dachelement
ist entlang einer oberen Kante 14 mittels einer eine Kederleiste aufweisenden Klemmschiene
15 zuverlässig mit der Markise 2 verbunden. Weiterhin ist das Seitenwand-Dachelement
12 längs einer dem Reisemobil 1 zugewandten Kante 16 mit der Seitenwand 5 des Reisemobils
1 verbunden, beziehungsweise mittels einer ebenfalls eine Kederleiste aufweisenden
Befestigungsvorrichtung 17 an der Seitenwand 5 festgelegt.
[0019] Das Seitenwand-Wandelement 13 ist an dem vorderen Eckpfosten 7 mittels geeigneter
Befestigungs-Clips 18 befestigt. An seiner entgegengesetzten Seite ist das Seitenwand-Wandelement
13 an einem Aufrollmechanismus 19 ausziehbar gelagert, wobei der Aufrollmechanismus
19 mittels einer geeigneten Befestigungsschiene 20 an der Seitenwand 5 des Reisemobils
1 befestigt, beziehungsweise festgelegt ist. Die Befestigungsschiene 20 bildet zusammen
mit dem Aufrollmechanismus eine Befestigungseinrichtung 21 für das Seitenwand-Wandelement
zur Befestigung an der Seitenwand 5 des Reisemobils 1.
[0020] Das Seitenwand-Dachelement 12 und das Seitenwand-Wandelement 13 sind längs ihrer
einander zugewandten Kanten mittels mehrerer beabstandet angeordneter Klettstreifen
22 miteinander verbunden.
[0021] Um an heißen Tagen eine angenehme Belüftung unter der ausgefahrenen Markise 2 zu
ermöglichen muss lediglich die Frontwand 8 von der Vorderkante 6 der Markise 2 gelöst
und abgenommen werden und das Seitenwand-Wandelement 13 von dem Eckpfosten 7 und dem
darüber angeordneten Seitenwand-Dachelement 12 gelöst und mittels des Aufrollmechanismus
19 aufgerollt und an der Befestigungsschiene 20 an der Seitenwand 5 des Reisemobils
1 verstaut, beziehungsweise gelagert werden. Eine zeitaufwendige und umständliche
Ablösung der Klemmschiene 15 mit dem daran befestigten Seitenwand-Dachelement 12 ist
nicht erforderlich. Bei einer abgenommenen Frontwand 8 und einem gelösten und vollständig
aufgewickelten Seitenwand-Wandelement 13 ist der Bereich unterhalb der Markise 2 allseitig
offen und zugänglich, so dass sich auch an heißen Tagen unter der Markise 2 keine
übermäßig erhitzte und stickige Luft ansammeln, beziehungsweise aufstauen kann.
1. Vorzelt für Fahrzeuge, insbesondere für Reisemobile (1) und Wohnwagen, die eine ausfahrbare
Markise (2) aufweisen, mit einer Frontwand (8) und mit mindestens einer Seitenwand
(11), dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwand (11) ein mit der Markise (2) befestigbares Seitenwand-Dachelement
(12) und ein an das Seitenwand-Dachelement (12) anschließendes Seitenwand-Wandelement
(13) aufweist.
2. Vorzelt nach Anspruch 1, dadurch dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenwand-Dachelement (12) längs einer dem Fahrzeug zugewandten Kante (16) an
dem Fahrzeug festlegbar ist.
3. Vorzelt nach Anspruch 1 und Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenwand-Dachelement (12) mit dem daran anschließenden Seitenwand-Wandelement
(13) verbindbar ist.
4. Vorzelt nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenwand-Wandelement (13) längs einer dem Fahrzeug zugewandten Kante eine an
dem Fahrzeug festlegbare Befestigungseinrichtung (21) aufweist.
5. Vorzelt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtung (21) einen Aufrollmechanismus (19) zum Aufrollen des
Seitenwand-Wandelements (13) aufweist.