[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Handgriff für eine Operationsleuchte, bei
der durch Verdrehen des Handgriffs ein Leuchtfeld der Operationsleuchte veränderbar
ist, wobei der Handgriff einen zwischen zwei Endlagen drehbar gelagerten Griffteil
umfasst.
[0002] Handgriffe der vorstehend beschriebenen Art sind aus dem Stand der Technik bekannt
und dienen dazu, die Größe des Leuchtfeldes der Operationsleuchte zu variieren. Bei
bekannten Operationsleuchten wird die Drehung des Handgriffs mechanisch so umgesetzt,
dass ein sich innerhalb der Operationsleuchte befindliches Leuchtmittel axial verschiebt.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Handgriff der eingangs genannten
Art zu schaffen, der kostengünstig herstellbar ist, und mit dem eine vereinfachte
Verstellung des Leuchtfeldes erfolgen kann.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere
dadurch, dass der Handgriff mit zumindest einem elektrischen Sensor versehen ist,
der detektiert, wenn der Griffteil eine der beiden Endlagen erreicht hat.
[0005] Mit dem erfindungsgemäßen Handgriff wird somit nur ermittelt, ob eine der Endlagen
erreicht ist, d.h. es wird nicht die gesamte Drehbewegung des Handgriffs zur Leuchtfeldverstellung
detektiert. Dies besitzt den Vorteil, dass bei einer manuellen Umpositionierung der
Operationsleuchte nicht versehentlich das Leuchtfeld verändert wird, wenn dies gar
nicht gewünscht ist. Erst wenn der Handgriff in eine der Endlagen bewegt worden ist,
gibt der elektrische Sensor ein Signal ab, so dass eine Leuchtfeldverstellung initiiert
werden kann.
[0006] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung, der Zeichnung
sowie den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Nach einer ersten vorteilhaften Ausführungsform kann der Sensor ein Kraftsensor sein.
Hierdurch ergibt sich die weitere Möglichkeit, die Verstellung des Leuchtfelds in
Abhängigkeit von der Zeit und/oder der Dauer der aufgebrachten Kraft zu variieren,
um dadurch beispielsweise einen Eilgang zu realisieren.
[0008] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform können zwei Sensoren vorgesehen
sein, wobei der Griffteil durch ein Federmittel in eine Ruhelage zwischen den beiden
Endlagen vorgespannt ist. Auf diese Weise kann detektiert werden, wenn sich der Griffteil
in der einen oder der anderen Endlage befindet, wenn dieser verdreht worden ist.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der Sensor mit einer elektrischen
Steuerung in Verbindung stehen, mit der das Leuchtfeld der Operationsleuchte veränderbar
ist, beispielsweise indem einzelne Leuchtmittel der Operationsleuchte in ihrer Helligkeit
verändert werden. Eine solche Ausführungsform kann besonders bei Operationsleuchten
mit LEDs als Leuchtmittel vorteilhaft sein.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der Sensor so ausgebildet
sein, dass dieser ein Sensorsignal liefert, das in Abhängigkeit von der aufgebrachten
Kraft veränderbar ist. In diesem Fall kann die Steuerung die Geschwindigkeit, mit
der das Leuchtfeld verändert wird, in Abhängigkeit von der Amplitude des Sensorsignals
variieren. Es versteht sich, dass das Sensorsignal nicht notwendigerweise ein analoges
Signal sein muss sondern auch ein digitales Signal sein kann.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Steuerung nach Unterschreiten
eines minimalen und/oder nach Überschreiten eines maximalen Sensorsignals keine Veränderung
des Leuchtfeldes auslösen. Bei dieser Ausführungsform ist besonders gut sichergestellt,
dass keine versehentliche Verstellung des Leuchtfeldes erfolgt, da das Sensorsignal
innerhalb eines Arbeitsbereiches liegen muss, der durch das minimale und das maximale
Sensorsignal definiert ist. Hierbei kann es vorteilhaft sein, die Dynamik der Bewegung
des Handgriffs zu ermitteln, so dass die Steuerung beispielsweise keine Veränderung
des Leuchtfeldes auslöst, wenn ein vorbestimmter Amplitudenbereich des Sensorsignals
innerhalb einer vorbestimmten Mindestzeit durchschritten wurde. In diesem Fall ist
nämlich anzunehmen, dass die Operationsleuchte umpositioniert wird und keine Leuchtfeldverstellung
erforderlich ist.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Steuerung mehrere aufeinander
folgende Amplitudenbereiche für das Sensorsignal festlegen, wobei in jedem Amplitudenbereich
eine Lichtfeldveränderung mit einer unterschiedlichen Geschwindigkeit ausgelöst wird,
was den Bedienkomfort erhöht.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der Griffteil mit einem Schwenkhebel
in Verbindung stehen, der den Sensor über ein Dämpfungselement beaufschlagt. Dies
trägt einerseits zu einer erhöhten Lebensdauer und andererseits wiederum zu einem
verbesserten Bedienkomfort bei.
[0014] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften
Ausführungsform und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen Handgriff;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Draufsicht auf einen Teil des Hand- griffs von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Explosionszeichnung der Anordnung von Fig. 2; und
- Fig. 4
- eine Kennlinie des elektrischen Sensors.
[0015] Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht eines Handgriffs für eine (nicht dargestellte) Operationsleuchte,
bei der durch Verdrehen des Handgriffs das Leuchtfeld veränderbar ist, beispielsweise
indem der Fokus eines Leuchtmittels mechanisch verändert wird, oder indem einzelne
Leuchtmittel in ihrer Helligkeit verändert werden.
[0016] Der Handgriff umfasst einen zwischen zwei Endlagen drehbar gelagerten Griffteil 10,
der um etwa 70° um seine Längsachse verschwenkbar ist, wobei der Griffteil 10 mit
einer Halterung 12 in Verbindung steht, die über eine Befestigungsschale 14 an der
Operationsleuchte montierbar ist. Wie die Figur zeigt, ist der Griffteil 10 über einen
Splint 16 mit einer Kupplungswelle 18 verbunden, die durch die Halterung 12 hindurchgeführt
ist und über einen Splint 20 drehfest mit einem Schwenkhebel 22 verbunden ist, der
innerhalb der Halterung 12 drehbar aufgenommen ist.
[0017] Das Bezugszeichen 24 in Fig. 1 bezeichnet eine sterilisierbare Griffhülse, die auf
den Griffteil 10 aufgeschoben und mit Hilfe eines Stifts 26 an dem Griffteil 10 gehalten
ist. Hierbei ist an die Griffhülse 24 ein kuppelartiges Endteil 28 angeformt, das
die Befestigungsschale 14 nahezu vollständig abdeckt.
[0018] Fig. 3 zeigt eine Explosionsdarstellung des Zusammenbaus von Halterung 12 und Schwenkhebel
22. Wie zu erkennen ist, befindet sich in der Halterung 12 eine Ringnut 30, die sich
über etwa 220° erstreckt und in die eine Spiralfeder 32 eingelegt ist. Der innerhalb
der Halterung 12 drehbar gelagerte Schwenkhebel 22 weist einen vorderen Schaltbacken
34 sowie einen diametral gegenüberliegenden hinteren Fortsatz 34' auf, der im montierten
Zustand mit der Feder 32 verhakt ist (vgl. Fig. 2). Hierdurch lässt sich der Schwenkhebel
22 innerhalb der Halterung 12 um seine Mittelachse und gegen die Kraft der Feder 32
verdrehen und der Schwenkhebel 22 kehrt ohne äußere Krafteinwirkung stets in seine
in Fig. 2 dargestellte Mittellage zurück. Zur Fixierung der Feder 32 innerhalb der
Halterung 12 ist eine Abdeckung 36 vorgesehen, die über drei Schrauben 38 mit der
Halterung 12 verbunden werden kann.
[0019] Wie die Fig. 2 und 3 ferner zeigen, sind an der Halterung 12 zwei elektrische Kraftsensoren
40 und 42 vorgesehen, die jeweils an einer stirnseitigen Fläche der Halterung 12 verklebt
sind und die ein Anschlagen des Schaltbackens 34 detektieren. Im Bereich der Anschlagfläche
sind an dem Schaltbacken 34 zwei linsenförmige Dämpfungselemente 44 vorgesehen.
[0020] Wie aus der vorstehenden Beschreibung hervorgeht, lässt sich der Griffteil 10 um
seine Mittelachse aus seiner Mittelstellung nach links oder nach rechts verdrehen,
wobei bei einer solchen Verdrehung der Schwenkhebel 22 ebenfalls verdreht wird. Wenn
der Schwenkhebel 22 eine seiner Endlagen erreicht hat, schlägt dieser an einem der
Sensoren 40 und 42 an und übt auf den jeweiligen Sensor eine Kraft aus, so dass der
Sensor ein in Abhängigkeit von der ausgeübten Kraft sich veränderndes Signal abgibt.
In Abhängigkeit von dem abgegebenen Signal wird dann das Leuchtfeld der Operationsleuchte
verändert, wozu eine (nicht dargestellte) Steuerung vorgesehen ist, die nachfolgend
näher beschrieben wird.
[0021] Die Sensoren 40 und 42 sind wie vorstehend beschrieben als Kraftsensoren ausgebildet,
so dass durch Ausüben eines Drehmoments auf den Griffteil 10 und bei Erreichen einer
Endlage der jeweilige Sensor mit einer Kraft beaufschlagt wird, die dessen Widerstand
verändert. Die Steuerung überwacht den Widerstandswert jedes Sensors mehrmals pro
Sekunde und wertet diesen aus. Für die Auswertung wird auf der Kennlinie des Sensors,
wie sie beispielhaft in Fig. 4 dargestellt ist, ein aus mehreren Zonen (Zone 1 bis
Zone 5) gebildeter Arbeitsbereich A definiert. Jede Zone entspricht einem Widerstandsbereich,
wobei die einzelnen Zonen gleich groß sind und aufeinander folgen. Für jede Zone kann
in der Steuerung eine bestimmte Aktion hinterlegt sein.
[0022] Für die Verstellung des Leuchtfeldes der Operationsleuchte ist jeder Zone eine bestimmte
Geschwindigkeit zugeordnet, mit der das Leuchtfeld verändert wird. Zone 1 steht hierbei
für die geringste Geschwindigkeit und Zone 5 für die höchste Geschwindigkeit, mit
der das Leuchtfeld verändert wird.
[0023] Wenn die Operationsleuchte mit Hilfe des Handgriffs umpositioniert wird, so wird
die Kennlinie aufgrund der relativ hohen aufgebrachten Kraft mit sehr hoher Geschwindigkeit
durchlaufen. Um in diesem Fall ein unerwünschtes Verstellen der Leuchtfeldgröße zu
verhindern, startet in der Steuerung eine Zeitverzögerung bei jedem ersten Eintreten
des Widerstandswerts in den Arbeitsbereich A. Erst nach Ablauf der voreinstellbaren
Verzögerung wird eine Leuchtfeldverstellung ausgelöst, wenn sich der momentane Widerstandswert
immer noch innerhalb des Arbeitsbereiches A befindet.
[0024] Wie vorstehend beschrieben wurde, kann durch Verdrehen des Griffteils 10 im oder
entgegen dem Uhrzeigersinn über einen definierten Auslösewinkel eine dynamische Leuchtfeldvergrößerung
oder -verkleinerung erzielt werden, da über die Dauer der Betätigung des Endanschlags
die zeitliche Dauer der Leuchtfeldverstellung und über die Intensität der Betätigung
die Geschwindigkeit der Leuchtfeldverstellung festgelegt wird. Bei Umpositionieren
der Operationsleuchte mit Hilfe des Handgriffs wird über die vorstehend beschriebene
Kennliniensteuerung ein ungewünschtes Verstellen des Leuchtfeldes vermieden. Nach
Betätigung der Leuchtfeldverstellung wird durch Loslassen des Handgriffs dieser automatisch
in seine Mittelstellung gebracht, so dass stets eine definierte Ausgangslage vorhanden
ist.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 10
- Griffteil
- 12
- Halterung
- 14
- Befestigungsschale
- 16
- Splint
- 18
- Kupplungswelle
- 20
- Splint
- 22
- Schwenkhebel
- 24
- Griffhülse
- 26
- Stift
- 28
- Endteil
- 30
- Ringnut
- 32
- Feder
- 34
- Schaltbacken
- 34'
- Fortsatz
- 36
- Abdeckung
- 38
- Schrauben
- 40,42
- Sensor
- 44
- Dämpfungselemente
- A
- Arbeitsbereich
1. Handgriff für eine Operationsleuchte, bei der durch Verdrehen des Handgriffs ein Leuchtfeld
der Operationsleuchte veränderbar ist, umfassend einen zwischen zwei Endlagen drehbar
gelagerten Griffteil (10),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Handgriff mit zumindest einem elektrischen Sensor (40, 42) versehen ist, der detektiert,
wenn der Griffteil (10) eine der Endlagen erreicht hat.
2. Handgriff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sensor (40, 42) ein Kraftsensor ist.
3. Handgriff nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei Sensoren (40, 42) vorgesehen sind, und dass der Griffteil (10) durch ein Federmittel
(32) in eine Ruhelage zwischen den beiden Endlagen vorgespannt ist.
4. Handgriff nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sensor (40, 42) mit einer elektrischen Steuerung in Verbindung steht, mit der
das Leuchtfeld der Operationsleuchte veränderbar ist, insbesondere durch Dimmen einzelner
Leuchtmittel.
5. Handgriff nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sensor (40, 42) ein in Abhängigkeit von der aufgebrachten Kraft veränderbares
Sensorsignal liefert und dass die Steuerung die Geschwindigkeit, mit der das Leuchtfeld
verändert wird, in Abhängigkeit von der Amplitude des Sensorsignals variiert.
6. Handgriff nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung nach Unterschreiten eines minimalen und/oder nach Überschreiten eines
maximalen Sensorsignals keine Veränderung des Leuchtfeldes auslöst.
7. Handgriff nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung keine Veränderung des Leuchtfeldes auslöst, wenn ein vorbestimmter Amplitudenbereich
des Sensorsignals innerhalb einer vorbestimmten Mindestzeit durchschritten wurde.
8. Handgriff nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung mehrere aufeinander folgende Amplitudenbereiche des Sensorsignals festlegt,
wobei in jedem Amplitudenbereich eine Lichtfeldveränderung mit einer unterschiedlichen
Geschwindigkeit ausgelöst wird.
9. Handgriff nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Geschwindigkeit mit jedem aufeinander folgenden Amplitudenbereich erhöht.
10. Handgriff nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mit dem Griffteil (10) ein Schwenkhebel (22) in Verbindung steht, der den Sensor (40,
42) über ein Dämpfungselement (44) beaufschlagt.
11. Medizinische Leuchte mit einem Handgriff nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche.