Stand der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einem abgeschlossenen Arbeitsraum,
insbesondere zur Verarbeitung von toxischen Medien.
[0002] Vorrichtungen mit abgeschlossenem Arbeitsraum sind aus dem Stand der Technik auch
unter dem Begriff "Isolatoren" bekannt. Derartige Vorrichtungen werden insbesondere
in der Medizintechnik bei der Abfüllung von Medikamenten verwendet. Derartige Vorrichtungen
werden mit einem partikelfreien, laminaren oder turbalenten Luftstrom durchspült,
um die Medikamente oder anderen Medien partikelfrei verarbeiten zu können. Zur Rückführung
des eingebrachten Luftstroms wird üblicherweise ein Rückluftkanal verwendet, an dessen
Ende ein Filter angeordnet ist. Nach Abfüllen einer Charge des Mediums muss die Vorrichtung
üblicherweise von innen gereinigt werden. Hierzu ist es bekannt, eine Reinigung mittels
einer Sprühpistole, welche im Inneren der Vorrichtung angeordnet ist, unter Zuhilfenahme
von Eingriffshandschuhen auszuführen. Problematisch ist hierbei jedoch insbesondere
die Reinigung des Rückluftkanals, da dieser nur über eine Auslassöffnung mit dem abgeschlossenen
Arbeitsraum der Vorrichtung verbunden ist. Von daher wurde vorgeschlagen, in derartige
Rückluftkanälen Sprüheinrichtungen vorzusehen, welche den Rückluftkanal reinigen.
Hierbei wurde festgestellt, dass die nach einer Reinigung zu erfolgende Dekontamination
des Isolators, welche selbstverständlich auch im Rückluftkanal vorgenommen werden
muss, häufig nicht ausreicht, um in innere Bereiche der Sprüheinrichtungen zu gelangen.
Von daher kann es vorkommen, dass in den Sprüheinrichtungen im Rückluftkanal noch
Teile des toxischen Mediums vorhanden sind und es hierbei möglich ist, dass eine nachfolgende
Charge dann kontaminiert wird, oder der Bediener bei Servicearbeiten kontaminiert
wird. Eine andere Alternative wäre es, in dem Rückluftkanal einen Zugang vorzusehen,
welcher von außen eine Reinigung ermöglichen würde. Dies würde jedoch bedeuten, dass
der Rückluftkanal geöffnet werden muss und dies nur unter Vollschutz für den Bediener
erfolgen kann, um eine Verunreinigung mit giftigen Substanzen zu vermeiden. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, dass die abgeschlossene Vorrichtung zu einem Raum mit einer
schlechteren Klassifikation geöffnet wird, so dass die Möglichkeit einer Kontamination
der Vorrichtung besteht.
Vorteile der Erfindung
[0003] Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 weist demgegenüber
den Vorteil auf, dass eine sichere und effektive Reinigung der Vorrichtung sowie auch
eines Rückluftkanals möglich ist. Hierbei besteht bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nicht die Gefahr, dass zusätzliche Teile bzw. der abgeschlossene Innenraum kontaminiert
wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass wenigstens eine zusätzliche
Verbindungsstelle zwischen einem abgeschlossenen Arbeitsraum der Vorrichtung und einem
Rückluftkanal vorgesehen wird, welche mittels einer Absperreinrichtung verschlossen
ist. Wenn eine Reinigung der Vorrichtung notwendig ist, wird die Absperreinrichtung
geöffnet und der Rückluftkanal kann durch Hindurchführen eines Reinigungselements
durch die geöffnete Verbindungsstelle gereinigt werden. Es sei angemerkt, dass die
erfindungsgemäße Verbindungsstelle zusätzlich zu einer Auslassöffnung im Arbeitsraum
vorgesehen ist, über welche eine ständige Verbindung des Arbeitsraums mit dem Rückluftkanal
zur Sicherstellung der Durchströmung des Arbeitsraums während der Verwendung des Arbeitsraums
möglich ist. Somit kann erfindungsgemäß auch der Rückluftkanal bei Bedarf schnell
und einfach gereinigt werden, so dass keine Gefahr einer Kontamination eines nachfolgenden
Arbeitsganges durch Partikel aus dem Rückluftkanal besteht.
[0004] DieUnteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
[0005] Besonders bevorzugt umfasst die Absperreinrichtung eine Membran, welche für eine
Reinigung des Rückluftkanals zerstört wird. Mit anderen Worten wird die Membran beispielsweise
mittels des Reinigungselements durchstoßen und beschädigt, so dass das Reinigungselement
über die Verbindungsstelle in den Rückluftkanal geführt werden kann. Die Zerstörung
der Membran hat insbesondere den Vorteil, dass für einen Bediener, welcher die Reinigung
ausführen muss, eine visuelle Information gegeben wird, dass er an dieser Stelle schon
eine Reinigung vorgenommen hat, wenn die Membran zerstört ist. Besonders bevorzugt
wird als Membran dabei eine dünne Metallmembran verwendet. Vor einem nächsten Arbeitsgang
wird dann nach der Reinigung der Vorrichtung die zerstörte Membran durch eine intakte
Membran ersetzt.
[0006] Um ein einfaches und schnelles Austauschen einer zerstörenden Membran gegen eine
intakte Membran zu ermöglichen, ist vorzugsweise ein Bajonettverschluss vorgesehen
und die Membran wird vorzugsweise durch Einklemmen fixiert.
[0007] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung umfasst die Absperreinrichtung
eine Membran, welche wenigstens einen Schlitz aufweist. Für eine Reinigung des Rückluftkanals
wird dabei das Reinigungselement durch den Schlitz in der Membran hindurchgesteckt,
ohne dass die Membran dabei zerstört wird. Hierdurch kann ebenfalls eine sichere und
effektive Reinigung des Rückluftkanals erhalten werden. Besonders vorteilhaft ist
dabei, dass kein Austausch der die Schlitze aufweisenden Membran notwendig ist. Allerdings
hat ein Bediener auch keinen Hinweis, ob er den Rückluftkanal an diesem Bereich schon
gereinigt hat, da nach einem Zurückziehen des Reinigungselements die Membran wieder
ihren ursprünglichen Ausgangszustand einnimmt. Die geschlitzte Membran weist dabei
vorzugsweise einen Kreuzschlitz auf und ist aus einem Gummimaterial hergestellt.
[0008] Gemäß einer anderen alternativen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die
Absperreinrichtung lösbar an der Verbindungsstelle zum Rückluftkanal angeordnet. Hierdurch
wird ebenfalls eine Absperreinrichtung bereitgestellt, welche für eine Reinigung nicht
zerstört werden muss. Um den Rückluftkanal zu reinigen, muss die Absperreinrichtung
lediglich von der Verbindungsstelle gelöst werden. Dies kann beispielsweise durch
Vorsehen einer Absperreinrichtung in Form eines Deckels bereitgestellt werden, welcher
z.B. aus einer verschlossenen Position ausgehakt werden kann. Alternativ kann ein
Öffnen der Absperreinrichtung auch durch Drehen oder Ziehen o.Ä. erfolgen. Um ein
Verlieren der deckelartigen Absperreinrichtung zu vermeiden, ist die deckelartige
Absperreinrichtung vorzugsweise mittels eines Verbindungselements, insbesondere einer
Schnur oder einer Kette oder einen Scharnier, mit einer Wand des Arbeitsraums verbunden.
Dadurch hängt die deckelartige Absperreinrichtung sicher an der Wand des Arbeitsraums
und kann nicht bei einer Reinigung verloren gehen. Auch bei der deckelartigen Absperreinrichtung
ist als Vorteil zu nennen, dass hierdurch für einen Bediener eine visuelle Kontrolle
gegeben wird, ob schon eine Reinigung dieses Teilbereichs des Rückluftkanals ausgeführt
wurde oder nicht.
[0009] Vorzugsweise ist das Reinigungselement eine Sprühpistole mit einem vorzugsweise langen
gewehrartigen Lauf. Weiter bevorzugt ist an dem Reinigungselement an dessen freiem
Ende ein Dorn o.Ä. angeordnet, um ein einfaches Aufstechen bzw. Hindurchstechen der
Membran zu ermöglichen.
[0010] Weiter bevorzugt sind zwischen dem abgeschlossenen Arbeitsraum und dem Rückluftkanal
mehrere Verbindungsstellen vorgesehen. Vorzugsweise sind die Vielzahl von Verbindungsstellen
mit den gleichen Absperreinrichtungen versehen und vorzugsweise jeweils mit gleichen
Abständen zueinander angeordnet.
Zeichnung
[0011] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende
Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer Vorrichtung mit einem abgeschlossenen Arbeitsraum
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
[0012] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf Figur 1 eine Vorrichtung (Isolator) mit einem
abgeschlossenen Arbeitsraum 2 im Detail beschrieben.
[0013] Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, umfasst die Vorrichtung 1 einen abgeschlossenen
Arbeitsraum 2, in welchem beispielsweise ein toxisches Medium abgefüllt wird. Die
Vorrichtung 1 umfasst dabei eine Lüftungsvorrichtung 3, welche sicherstellt, dass
ein partikelfreier laminarer Luftstrom durch den Arbeitsraum 2 hindurchgeführt wird.
Dies ist in Figur 1 durch die kleinen Pfeile A angedeutet. Die Vorrichtung 1 umfasst
ferner einen Rückluftkanal 4, welcher über eine Auslassöffnung 7 mit dem Arbeitsraum
2 verbunden ist. Über die Auslassöffnung 7 strömt die Luft aus dem Arbeitsraum 2 in
den Rückluftkanal 4 und von dort über einen nicht gezeigten Filter wieder aus der
Vorrichtung 1 hinaus. Dies ist in Figur 1 durch den Pfeil B angedeutet.
[0014] Die Vorrichtung 1 umfasst ferner eine Sprühpistole 5, welche zur Reinigung des Arbeitsraums
2 sowie des Rückluftkanals 4 dient. Die Sprühpistole 5 wird mittels eines Eingriffshandschuhs
6 von außerhalb der Vorrichtung 1 durch einen nicht gezeigten Bediener bedient. Ferner
ist zwischen dem Arbeitsraum 2 und dem Rückluftkanal 4 ein erster Verbindungsabschnitt
8 und ein zweiter Verbindungsabschnitt 9 vorgesehen. Die beiden Verbindungsabschnitte
sind als rohrförmige, zylindrische Verbindungsrohre ausgebildet, wobei eine erste
Absperreinrichtung 10 den ersten Verbindungsabschnitt 8 verschließt und eine zweite
Absperreinrichtung 11 den zweiten Verbindungsabschnitt 9 verschließt. Die Absperreinrichtungen
10, 11 sind in diesem Ausführungsbeispiel Metallmembranen, welche jeweils mittels
einer Bajonettvorrichtung 12 an einer Innenwand des Arbeitsraums 2 gehalten werden.
Während einer Nutzung des abgeschlossenen Arbeitsraum 2 sind die beiden Absperreinrichtungen
10, 11 ebenfalls verschlossen.
[0015] Nachdem beispielsweise eine Charge eines Medikaments in dem Arbeitsraum 2 abgefüllt
wurde, muss eine Reinigung des Arbeitsraums 2 sowie auch des Rückluftkanals 4 erfolgen.
Hierzu greift ein Bediener in den Eingriffshandschuh 6 und reinigt den Innenraum mittels
der Sprühpistole 5. Am Ende der Sprühpistole 5 ist ein Sprühkopf 5a angeordnet, wobei
am Sprühkopf ferner noch ein Dorn 5b vorgesehen ist. Aus dem Sprühkopf 5a kann Reinigungsflüssigkeit
ausgesprüht werden und der Dorn 5b dient dazu, die erste und zweite Absperreinrichtung
10, 11 zu durchstoßen. Somit kann der Rückluftkanal 4 über die beiden Verbindungsabschnitte
8, 9 sowie auch die Auslassöffnung 7 mittels der Sprühpistole 5 gereinigt werden.
Da für die Reinigung die als Membranen ausgebildeten Absperreinrichtungen 10, 11 beschädigt
werden müssen, weiß ein Bediener genau, ob er diesen Bereich des Rückluftkanals 4
schon gereinigt hat oder nicht. Nach einer Reinigung werden die erste und zweite Absperreinrichtung
10, 11 durch neue ersetzt, damit für einen nächsten Arbeitsgang keine zusätzliche
Verbindung zwischen dem Arbeitsraum 2 und dem Rückluftkanal 4 vorgesehen ist. Dadurch
kann sichergestellt werden, dass die laminare Strömung A wieder wie geplant an den
Arbeitseinrichtungen im Arbeitsraum 2 vorbeiströmt.
[0016] Somit kann durch das Durchstoßen der Membranen an den Verbindungsabschnitten 8, 9
sichergestellt werden, dass ein Bediener auch alle Bereiche der Vorrichtung 1 reinigt.
Bei einer Reinigung müssen dann jeweils lediglich die Membranen durch neue ersetzt
werden. Da hierbei eine Bajonettvorrichtung 12 vorgesehen ist, kann ein Austausch
der Membranen schnell und zügig vorgenommen werden. Die alten Membranen bzw. die neuen
Membranen können über eine nicht gezeigte Schleuse in den Arbeitsraum 2 eingebracht
werden.
[0017] Um eine weiter vereinfachte Reinigung zu ermöglichen, sei ferner angemerkt, dass
die Sprühpistole 5 beispielsweise auch teleskopierbar ausgebildet sein kann und dass
die Sprühpistole 5 ferner ein Schnellwechselsystem am Sprühkopf aufweisen kann, um
unterschiedliche Sprühköpfe anzubringen.
1. Vorrichtung, insbesondere zur Verarbeitung von toxischen und/oder medizinischen Medien,
umfassend
- einen abgeschlossenen Arbeitsraum (2), in welchem das Medium handhabbar ist,
- eine Lüftungsvorrichtung (3), welche einen partikelfreien, laminaren oder turbalenten
Luftstrom (A) in den Arbeitsraum (2) zuführt,
- einen Rückluftkanal (4), welcher mit dem Arbeitsraum (2) über eine Auslassöffnung
(7) verbunden ist und über welchen Luft aus dem Arbeitsraum (2) abgeführt wird,
- ein Reinigungselement (5), welches im Arbeitsraum (2) angeordnet ist, um eine Reinigung
des Arbeitsraums (2) und des Rückluftkanals (4) zu ermöglichen, und
- wenigstens eine Absperreinrichtung (10, 11), welche einen zusätzlichen Verbindungsabschnitt
(8, 9) zwischen dem Arbeitsraum (2) und dem Rückluftkanal (4) absperrt, wobei die
Absperreinrichtung (10, 11) für eine Reinigung des Rückluftkanals (4) öffenbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperreinrichtung (10, 11) eine Membran umfasst, welche für eine Reinigung des
Rückluftkanals (4) zerstörbar ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran eine Metallmembran ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran austauschbar angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperreinrichtung (10, 11) eine einen Schlitz aufweisende Membran umfasst, wobei
für eine Reinigung des Rückluftkanals (4) das Reinigungselement (5) ohne Zerstörung
der Membran durch den Schlitz der Membran hindurchsteckbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran kreuzartig geschlitzt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine deckelartige Absperreinrichtung, welche lösbar an den Verbindungsabschnitt (8,
9) zwischen dem Arbeitsraum (2) und dem Rückluftkanal (4) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die deckelartige Absperreinrichtung mittels eines Verbindungselements, insbesondere
einer Schnur oder einer Kette oder einem Scharnier, mit einer Wand des Arbeitsraums
(2) verbunden ist, um ein Herunterfallen der deckelartigen Absperreinrichtung zu vermeiden.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungselement eine Sprühpistole, insbesondere mit austauschbarem Sprühkopf,
ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem freien Ende des Reinigungselements (5) ein Dorn (5b) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Arbeitsraum (2) und dem Rückluftkanal (4) mehrere Verbindungsabschnitte
(8, 9) angeordnet sind.