(19)
(11) EP 2 161 081 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.03.2010  Patentblatt  2010/10

(21) Anmeldenummer: 09011308.5

(22) Anmeldetag:  03.09.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B08B 15/02(2006.01)
F24C 15/20(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 03.09.2008 DE 102008045512

(71) Anmelder: Wirtz, Ingeborg
51515 Kürten (DE)

(72) Erfinder:
  • Rost, Albert
    40764 Langenfeld (DE)

(74) Vertreter: Sroka, Peter-Christian 
Patentanwalt, Dominikanerstrasse 37
40545 Düsseldorf
40545 Düsseldorf (DE)

   


(54) Einrichtung zur Sicherung des Betriebs einer luftabsaugenden Anlage, die sich im Raumluftverbund mit einer raumluftabhängigen Feuerstätte befindet


(57) Einrichtung zur Sicherung des Betriebs einer luftabsaugenden Anlage (7), z.B. Dunstabzugshaube, die sich im Raumluftverbund mit einer raumluftabhängigen Feuerstätte (6), z.B. Kamin befindet, die in einem Raum untergebracht ist, der ein ins Freie führendes Fenster (4) hat, das geöffnet werden kann, enthaltend
- einen Fensterkontaktschalter (10) für das Fenster (4),
- einen dem Fensterkontaktschalter (10) zugeordneten Sender (11) und
- einen der luftabsaugenden Anlage (7) zugeordneten Empfänger (12), der beim Einschalten der Anlage (7) bei geöffnetem Fenster (4) von dem Sender (11) einen Freigabeimpuls für die Anlage (7) empfängt, gekennzeichnet durch
- einen im Brennraum der Feuerstätte (6) anbringbaren Temperatursensor (8)
- einen dem Temperatursensor (8) zugeordneten Sender (9), der bei einer Temperatur im Brennraum der Feuerstätte (6) unterhalb von 30°C die Anlage (7) freischaltet, unabhängig von der Öffnungs- oder Schließstellung des Fensters (4).




Beschreibung


[0001] Gemäß Feuerungsverordnung FeuVO vom 21. Juli 1998 dürfen raumluftabhängige Feuerstätten, z.B. Kamine, in Räumen, Wohnungen oder Nutzungseinheiten, aus denen Luft mit Hilfe von Ventilatoren wie Lüftungs- oder Warmluftheizungsanlagen, Dunstabzugshauben, Abluft-Wäschetrockner, abgesaugt wird, nur aufgestellt werden, wenn
  1. 1. ein gleichzeitiger Betrieb der Feuerstätten und der luftabsaugenden Anlagen durch Sicherheitseinrichtungen verhindert wird,
  2. 2. die Abgasabführung durch besondere Sicherheitseinrichtungen überwacht wird,
  3. 3. die Abgase der Feuerstätten über die luftabsaugenden Anlagen abgeführt werden oder
  4. 4. durch die Bauart oder die Bemessung der luftabsaugenden Anlagen sichergestellt ist, dass kein gefährlicher Unterdruck entstehen kann.


[0002] Für raumluftabhängige Feuerstätten mit einer Gesamtnennwärmeleistung bis zu 35 kW gilt die Verbrennungsluftversorgung als nachgewiesen, wenn die Feuerstätten in einem Raum aufgestellt sind, der
  1. 1. mindestens eine Tür ins Freie oder ein Fenster, das geöffnet werden kann (Räume mit Verbindung zum Freien), und einen Rauminhalt von mindestens 4 m3 je 1 kW Gesamtnennwärmeleistung hat,
  2. 2. mit anderen Räumen mit Verbindung zum Freien verbunden ist (Verbrennungsluftverbund) oder
  3. 3. eine ins Freie führende Öffnung mit einem lichten Querschnitt von mindestens 150 cm2 oder zwei Öffnungen von je 75 cm2 oder Leitungen ins Freie mit strömungstechnisch äquivalenten Querschnitten hat.


[0003] Eine Möglichkeit zur Sicherung des Betriebs einer luftabsaugenden Anlage besteht darin, das sogenannte Unterdruckwächter vorgesehen sind, die unabhängig vom Betrieb der raumluftabhängigen Feuerstätte Luftdruckmessungen einerseits in dem die luftabsaugende Anlage aufnehmenden Raum und andererseits außerhalb des Gebäudes durchführen, wobei die luftabsaugende Anlage ausgeschaltet wird, wenn ein Differenzdruck zwischen Innen und
Außen des Gebäudes gemessen wird. Eine weitere druckabhängige Sicherung des Betriebs der luftabsaugenden Anlage besteht darin, aufeinanderfolgend Druckmessungen in dem die luftabsaugende Anlage aufnehmenden Raum durchzuführen und dann, wenn bei aufeinanderfolgenden Messungen ein Druckunterschied vorliegt, die luftabsaugende Anlage abzuschalten. Derartige luftdruckabhängige Lösungen sind nur bedingt einsetzbar, da bei geringen Druckunterschieden nur bedingt eine zuverlässige Sicherung gewährleistet ist.

[0004] Ausgehend davon betrifft die Erfindung eine Einrichtung zur Sicherung des Betriebs einer luftabsaugenden Anlage, z.B. Dunstabzugshaube, die sich im Raumluftverbund mit einer raumluftabhängigen Feuerstätte, z.B. Kamin, befindet, die in einem Raum untergebracht ist, der ein ins Freie führendes Fenster hat, das geöffnet werden kann, enthaltend
  • einen Fensterkontaktschalter für das Fenster.
  • einen dem Fensterkontaktschalter zugeordneten Sender und
  • einen der luftabsaugenden Anlage zugeordneten Empfänger, der beim Einschalten der luftabsaugenden Anlage bei geöffnetem Fenster von dem Sender einen Freigabeimpuls für die luftabsaugende Anlage empfängt.


[0005] Mit einer derartigen Einrichtung ist nur bei geöffnetem Fenster der Betrieb der luftabsaugenden Anlage möglich.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit einem Fensterkontaktschalter ausgerüstete Sicherungseinrichtung zu verbessern. Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Sicherungseinrichtung gekennzeichnet durch
  • einen im Feuerraum der Feuerstätte anbringbaren Temperatursensor;
  • einem dem Temperatursensor zugeordneten Sender, der bei einer Temperatur im Feuerraum der Feuerstätte von < 30°C einen Freigabeimpuls an dem Empfänger der luftabsaugenden Anlage sendet und dadurch die luftabsaugende Anlage unabhängig von der Öffnungs- oder Schließstellung des Fensters freischaltet.


[0007] Damit wird erreicht, dass die luftabsaugende Anlage, z.B. Dunstabzugshaube, so lange freigeschaltet und damit in Betrieb genommen werden kann, wie in dem Feuerraum der Feuerstätte eine Temperatur von < 30°C herrscht, was ein sicheres Anzeichen dafür ist, dass die Feuerstätte nicht in Betrieb ist und damit auch keine schädlichen Abgase von der luftabsaugenden Anlage angesaugt werden können.

[0008] Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin, dass die luftabsaugende Anlage unabhängig von der Öffnungs- oder Schließstellung des Fensters stets dann in Betrieb genommen werden kann, wenn die Temperatur im Brennraum der Feuerstätte < 30°C ist, was völlig von den bisherigen Lösungen abweicht, bei denen eine Freigabe der luftabsaugenden Anlage abhängig war von dem von dem Fensterkontaktschalter ausgehenden Freigabeimpuls oder der sehr anfälligen Luftdruckmessung.

[0009] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung sind im Grundriss zwei nebeneinanderliegende, durch eine Tür 3 miteinander verbundene Räume 1 und 2 dargestellt, die Fenster 4 bzw. 5 haben, die geöffnet werden können. In dem ein Fenster 4 aufweisenden Raum 1 ist eine raumluftabhängige Feuerstätte 6, z.B. in Form eines Kamins untergebracht, während sich in dem eine Tür 5 aufweisenden Raum 2 eine luftabsaugende Anlage 7, z.B. in Form einer Dunstabzugshaube, befindet.

[0010] Im Bereich des Brennraums des Kamins 6 ist ein in der Zeichnung neben dem Kamin angeordneter Temperatursensor 8 untergebracht, dem ein Sender 9 zugeordnet ist.

[0011] Im Bereich des Fensters 4 ist ein Fensterkontaktschalter 10 mit zugeordnetem Sender 11 angeordnet.

[0012] Der Dunstabzugshaube 7 ist ein Empfänger 12 zum Empfang von Sendeimpulsen der Sender 9 bzw. 11 zugeordnet. Der dem Temperatursensor 8 zugeordnete Sender 9 sendet an den Empfänger 12 der Dunstabzugshaube 7 Freigabeimpulse, so lange die Temperatur im Brennraum der Feuerstätte < 30°C ist. Steigt die Temperatur über 30°C an, wird die Freigabe unterbrochen bzw. die Dunstabzugshaube wird durch Sendeimpulse von dem Sender 9 an den Empfänger 12 gesperrt.

[0013] Der dem Fensterkontaktschalter 10 zugeordnete Sender 11 sendet Freigabeimpulse an den Empfänger 12 der Dunstabzugshaube 7, so lange das Fenster geöffnet ist. Diese Freigabeimpulse überlagern die von dem Sender 9 abgegebenen "Sperrimpulse", d.h. die Dunstabzugshaube ist betriebsbereit.

[0014] Es ergeben sich damit folgende Varianten:
  1. 1. Die Feuerstätte ist an, so dass die Temperatur im Brennraum des Kamins 6 über 30°C liegt. Das Fenster ist geschlossen, und es ist keine ausreichende Luftzufuhr gewährleistet.
    Ergebnis: Die Stromzufuhr zur Dunstabzugshaube 7 wird automatisch unterbrochen,
    d.h. die Dunstabzugshaube kann nicht in Betrieb genommen werden.
  2. 2. Die Feuerstätte ist an, und die Temperatur im Brennraum liegt über 30C. Das Fenster ist geöffnet, und es ist eine ausreichende Luftzufuhr gewährleistet. Die Stromzufuhr zur Dunstabzugshaube wird automatisch freigeschaltet, d.h. eine Inbetriebnahme der Dunstabzugshaube ist möglich.
  3. 3. Die Feuerstätte ist nicht in Betrieb, so dass die Temperatur im Brennraum unter 30°C liegt und kein CO (Kohlenmonoxyd) produziert wird, und das Fenster ist geschlossen.
    Die Stromzufuhr zur Dunstabzugshaube ist automatisch freigeschaltet, d.h. die
    Dunstabzugshaube kann in Betrieb genommen werden.



Ansprüche

1. Einrichtung zur Sicherung des Betriebs einer luftabsaugenden Anlage (7), z.B. Dunstabzugshaube, die sich im Raumluftverbund mit einer raumluftabhängigen Feuerstätte (6), z.B. Kamin befindet, die in einem Raum untergebracht ist, der ein ins Freie führendes Fenster (4) hat, das geöffnet werden kann, enthaltend

- einen Fensterkontaktschalter (10) für das Fenster (4),

- einen dem Fensterkontaktschalter (10) zugeordneten Sender (11) und

- einen der luftabsaugenden Anlage (7) zugeordneten Empfänger (12), der beim Einschalten der Anlage (7) bei geöffnetem Fenster (4) von dem Sender (11) einen Freigabeimpuls für die Anlage (7) empfängt, gekennzeichnet durch

- einen im Brennraum der Feuerstätte (6) anbringbaren Temperatursensor (8)

- einen dem Temperatursensor (8) zugeordneten Sender (9), der bei einer Temperatur im Brennraum der Feuerstätte (6) unterhalb von 30°C die Anlage (7) freischaltet, unabhängig von der Öffnungs- oder Schließstellung des Fensters (4).


 
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sender (11; 9) Funksender und der Empfänger (12) ein Funkempfänger sind.
 
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sender (11 bzw. 9) über elektrische Leitungen an den Empfänger (12) angeschlossen sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht