[0001] Gemäß Feuerungsverordnung FeuVO vom 21. Juli 1998 dürfen raumluftabhängige Feuerstätten,
z.B. Kamine, in Räumen, Wohnungen oder Nutzungseinheiten, aus denen Luft mit Hilfe
von Ventilatoren wie Lüftungs- oder Warmluftheizungsanlagen, Dunstabzugshauben, Abluft-Wäschetrockner,
abgesaugt wird, nur aufgestellt werden, wenn
- 1. ein gleichzeitiger Betrieb der Feuerstätten und der luftabsaugenden Anlagen durch
Sicherheitseinrichtungen verhindert wird,
- 2. die Abgasabführung durch besondere Sicherheitseinrichtungen überwacht wird,
- 3. die Abgase der Feuerstätten über die luftabsaugenden Anlagen abgeführt werden oder
- 4. durch die Bauart oder die Bemessung der luftabsaugenden Anlagen sichergestellt
ist, dass kein gefährlicher Unterdruck entstehen kann.
[0002] Für raumluftabhängige Feuerstätten mit einer Gesamtnennwärmeleistung bis zu 35 kW
gilt die Verbrennungsluftversorgung als nachgewiesen, wenn die Feuerstätten in einem
Raum aufgestellt sind, der
- 1. mindestens eine Tür ins Freie oder ein Fenster, das geöffnet werden kann (Räume
mit Verbindung zum Freien), und einen Rauminhalt von mindestens 4 m3 je 1 kW Gesamtnennwärmeleistung hat,
- 2. mit anderen Räumen mit Verbindung zum Freien verbunden ist (Verbrennungsluftverbund)
oder
- 3. eine ins Freie führende Öffnung mit einem lichten Querschnitt von mindestens 150
cm2 oder zwei Öffnungen von je 75 cm2 oder Leitungen ins Freie mit strömungstechnisch äquivalenten Querschnitten hat.
[0003] Eine Möglichkeit zur Sicherung des Betriebs einer luftabsaugenden Anlage besteht
darin, das sogenannte Unterdruckwächter vorgesehen sind, die unabhängig vom Betrieb
der raumluftabhängigen Feuerstätte Luftdruckmessungen einerseits in dem die luftabsaugende
Anlage aufnehmenden Raum und andererseits außerhalb des Gebäudes durchführen, wobei
die luftabsaugende Anlage ausgeschaltet wird, wenn ein Differenzdruck zwischen Innen
und
Außen des Gebäudes gemessen wird. Eine weitere druckabhängige Sicherung des Betriebs
der luftabsaugenden Anlage besteht darin, aufeinanderfolgend Druckmessungen in dem
die luftabsaugende Anlage aufnehmenden Raum durchzuführen und dann, wenn bei aufeinanderfolgenden
Messungen ein Druckunterschied vorliegt, die luftabsaugende Anlage abzuschalten. Derartige
luftdruckabhängige Lösungen sind nur bedingt einsetzbar, da bei geringen Druckunterschieden
nur bedingt eine zuverlässige Sicherung gewährleistet ist.
[0004] Ausgehend davon betrifft die Erfindung eine Einrichtung zur Sicherung des Betriebs
einer luftabsaugenden Anlage, z.B. Dunstabzugshaube, die sich im Raumluftverbund mit
einer raumluftabhängigen Feuerstätte, z.B. Kamin, befindet, die in einem Raum untergebracht
ist, der ein ins Freie führendes Fenster hat, das geöffnet werden kann, enthaltend
- einen Fensterkontaktschalter für das Fenster.
- einen dem Fensterkontaktschalter zugeordneten Sender und
- einen der luftabsaugenden Anlage zugeordneten Empfänger, der beim Einschalten der
luftabsaugenden Anlage bei geöffnetem Fenster von dem Sender einen Freigabeimpuls
für die luftabsaugende Anlage empfängt.
[0005] Mit einer derartigen Einrichtung ist nur bei geöffnetem Fenster der Betrieb der luftabsaugenden
Anlage möglich.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit einem Fensterkontaktschalter ausgerüstete
Sicherungseinrichtung zu verbessern. Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße
Sicherungseinrichtung gekennzeichnet durch
- einen im Feuerraum der Feuerstätte anbringbaren Temperatursensor;
- einem dem Temperatursensor zugeordneten Sender, der bei einer Temperatur im Feuerraum
der Feuerstätte von < 30°C einen Freigabeimpuls an dem Empfänger der luftabsaugenden
Anlage sendet und dadurch die luftabsaugende Anlage unabhängig von der Öffnungs- oder
Schließstellung des Fensters freischaltet.
[0007] Damit wird erreicht, dass die luftabsaugende Anlage, z.B. Dunstabzugshaube, so lange
freigeschaltet und damit in Betrieb genommen werden kann, wie in dem Feuerraum der
Feuerstätte eine Temperatur von < 30°C herrscht, was ein sicheres Anzeichen dafür
ist, dass die Feuerstätte nicht in Betrieb ist und damit auch keine schädlichen Abgase
von der luftabsaugenden Anlage angesaugt werden können.
[0008] Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin, dass die
luftabsaugende Anlage unabhängig von der Öffnungs- oder Schließstellung des Fensters
stets dann in Betrieb genommen werden kann, wenn die Temperatur im Brennraum der Feuerstätte
< 30°C ist, was völlig von den bisherigen Lösungen abweicht, bei denen eine Freigabe
der luftabsaugenden Anlage abhängig war von dem von dem Fensterkontaktschalter ausgehenden
Freigabeimpuls oder der sehr anfälligen Luftdruckmessung.
[0009] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung sind im Grundriss zwei nebeneinanderliegende, durch eine Tür 3 miteinander
verbundene Räume 1 und 2 dargestellt, die Fenster 4 bzw. 5 haben, die geöffnet werden
können. In dem ein Fenster 4 aufweisenden Raum 1 ist eine raumluftabhängige Feuerstätte
6, z.B. in Form eines Kamins untergebracht, während sich in dem eine Tür 5 aufweisenden
Raum 2 eine luftabsaugende Anlage 7, z.B. in Form einer Dunstabzugshaube, befindet.
[0010] Im Bereich des Brennraums des Kamins 6 ist ein in der Zeichnung neben dem Kamin angeordneter
Temperatursensor 8 untergebracht, dem ein Sender 9 zugeordnet ist.
[0011] Im Bereich des Fensters 4 ist ein Fensterkontaktschalter 10 mit zugeordnetem Sender
11 angeordnet.
[0012] Der Dunstabzugshaube 7 ist ein Empfänger 12 zum Empfang von Sendeimpulsen der Sender
9 bzw. 11 zugeordnet. Der dem Temperatursensor 8 zugeordnete Sender 9 sendet an den
Empfänger 12 der Dunstabzugshaube 7 Freigabeimpulse, so lange die Temperatur im Brennraum
der Feuerstätte < 30°C ist. Steigt die Temperatur über 30°C an, wird die Freigabe
unterbrochen bzw. die Dunstabzugshaube wird durch Sendeimpulse von dem Sender 9 an
den Empfänger 12 gesperrt.
[0013] Der dem Fensterkontaktschalter 10 zugeordnete Sender 11 sendet Freigabeimpulse an
den Empfänger 12 der Dunstabzugshaube 7, so lange das Fenster geöffnet ist. Diese
Freigabeimpulse überlagern die von dem Sender 9 abgegebenen "Sperrimpulse", d.h. die
Dunstabzugshaube ist betriebsbereit.
[0014] Es ergeben sich damit folgende Varianten:
- 1. Die Feuerstätte ist an, so dass die Temperatur im Brennraum des Kamins 6 über 30°C
liegt. Das Fenster ist geschlossen, und es ist keine ausreichende Luftzufuhr gewährleistet.
Ergebnis: Die Stromzufuhr zur Dunstabzugshaube 7 wird automatisch unterbrochen,
d.h. die Dunstabzugshaube kann nicht in Betrieb genommen werden.
- 2. Die Feuerstätte ist an, und die Temperatur im Brennraum liegt über 30C. Das Fenster
ist geöffnet, und es ist eine ausreichende Luftzufuhr gewährleistet. Die Stromzufuhr
zur Dunstabzugshaube wird automatisch freigeschaltet, d.h. eine Inbetriebnahme der
Dunstabzugshaube ist möglich.
- 3. Die Feuerstätte ist nicht in Betrieb, so dass die Temperatur im Brennraum unter
30°C liegt und kein CO (Kohlenmonoxyd) produziert wird, und das Fenster ist geschlossen.
Die Stromzufuhr zur Dunstabzugshaube ist automatisch freigeschaltet, d.h. die
Dunstabzugshaube kann in Betrieb genommen werden.
1. Einrichtung zur Sicherung des Betriebs einer luftabsaugenden Anlage (7), z.B. Dunstabzugshaube,
die sich im Raumluftverbund mit einer raumluftabhängigen Feuerstätte (6), z.B. Kamin
befindet, die in einem Raum untergebracht ist, der ein ins Freie führendes Fenster
(4) hat, das geöffnet werden kann, enthaltend
- einen Fensterkontaktschalter (10) für das Fenster (4),
- einen dem Fensterkontaktschalter (10) zugeordneten Sender (11) und
- einen der luftabsaugenden Anlage (7) zugeordneten Empfänger (12), der beim Einschalten
der Anlage (7) bei geöffnetem Fenster (4) von dem Sender (11) einen Freigabeimpuls
für die Anlage (7) empfängt, gekennzeichnet durch
- einen im Brennraum der Feuerstätte (6) anbringbaren Temperatursensor (8)
- einen dem Temperatursensor (8) zugeordneten Sender (9), der bei einer Temperatur
im Brennraum der Feuerstätte (6) unterhalb von 30°C die Anlage (7) freischaltet, unabhängig
von der Öffnungs- oder Schließstellung des Fensters (4).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sender (11; 9) Funksender und der Empfänger (12) ein Funkempfänger sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sender (11 bzw. 9) über elektrische Leitungen an den Empfänger (12) angeschlossen
sind.