[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spannen eines Werkstücks für die Bearbeitung
in einer Schleifmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei der Schleifbearbeitung von scheibenförmigen Werkstücken ist es häufig notwendig,
den Umfang des Werkstückes und dessen Kontur zu schleifen. Beispielsweise werden bei
Schneidplatten und insbesondere Wendeschneidplatten für spanabhebende Werkzeugmaschinen
zunächst in einem ersten Schritt die Planseiten der Schneidplatte geschliffen. Anschließend
wird der Umfang geschliffen, um der Schneidplatte ihre Form zu geben, und schließlich
wird die Kontur, das heißt das Schneidkantenprofil der Schneidplatten geschliffen.
Für die beiden letztgenannten Schleifbearbeitungen werden die Schneidplatten zwischen
zwei in einer Spannachse fluchtenden Stößeln gespannt, die einerseits mit einer axialen
Spannkraft gegeneinander beaufschlagt werden, um das Werkstück zwischen den Stößeln
zu spannen, und die andererseits einen gesteuerten Drehantrieb aufweisen, um das Werkstück
in Umfangsrichtung in Bezug auf die Schleifscheibe zu positionieren.
[0003] Eine solche Spannvorrichtung ist z.B. aus der
EP 1 579 954 A1 bekannt. Diese bekannte Vorrichtung weist ein Halteelement auf, in welchem der eine
Stößel als Gegenstößel frei drehbar, aber axial unverschiebbar gelagert ist. Das Halteelement
ist axial frei verschiebbar auf dem als Spannstößel dienenden zweiten Stößel geführt.
Der Spannstößel kann zur Drehpositionierung rotatorisch angetrieben werden. An dem
Halteelement greift ein Hebel an, der das Halteelement auf dem Spannstößel verschiebt,
um die axiale Spannkraft in den an dem Halteelement festgelegten Gegenstößel einzuleiten.
Das Halteelement ist C-förmig ausgebildet, wobei der eine Schenkel den Gegenstößel
aufnimmt, während der andere Schenkel den Spannstößel führt. Die fluchtende Ausrichtung
der zwei Stößel in der Spannachse ist somit durch die Formstabilität des C-förmigen
Halteelements bestimmt. Verformungen des Halteelements, z.B. durch thermische Einflüsse,
können somit die exakte Fluchtung der Stößel und damit die Genauigkeit der Schleifbearbeitung
beeinflussen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spannvorrichtung für Werkstücke bei
der Bearbeitung in einer Schleifmaschine zur Verfügung zu stellen, die eine hohe Präzision
in der Spannung und Ausrichtung des Werkstückes gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
[0006] Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung ist der Gegenstößel, der axial unverschiebbar
ist und die axiale Spannkraft abstützt in einem Grundkörper aufgenommen. In diesem
Grundkörper ist ein Führungsblock parallel zur Spannachse linear verschiebbar geführt.
Dieser Führungsblock nimmt den Spannstößel auf, der in diesem Führungsblock frei drehbar
und axial verschiebbar gelagert ist. Eine Betätigungseinrichtung überträgt die Spannkraft
auf den Spannstößel, wobei diese Spannkraft so in den Spannstößel eingeleitet wird,
dass nur eine axiale Kraft übertragen wird, jedoch keine zu dieser axialen Kraft senkrechte
radiale Kraftkomponente. Der Spannstößel ist auf diese Weise mit hoher Präzision axial
fluchtend mit dem Gegenstößel ausgerichtet. Die axiale Fluchtung wird durch die lineare
Führung des Führungsblockes an dem Grundkörper gewährleistet, so dass keine Verformungen
oder Querkräfte in der Spannvorrichtung auftreten können, die diese axiale Fluchtung
beeinträchtigen.
[0008] In einer vorteilhaften Ausführung ist ein Servomotor, der den gesteuerten Drehantrieb
des Gegenstößels bewirkt, in dem Grundkörper der Vorrichtung aufgenommen. Damit kann
die Spannvorrichtung als komplette Einheit ausgebildet sein, die in eine im Übrigen
herkömmliche Schleifmaschine eingesetzt werden kann. Bei dieser Ausführung ist es
insbesondere auch möglich, die Spannvorrichtung in eine rotatorische Werkstückachse
einer Schleifmaschine so einzusetzen, dass die Spannachse der Vorrichtung diese rotatorische
Achse senkrecht schneidet. Das Werkstück kann dann zum einen um die Spannachse rotieren,
um den Umfang des Werkstückes zu schleifen. Zum anderen kann die Spannachse um die
rotatorische Achse der Schleifmaschine verschwenkt werden, so dass das Werkstück gegenüber
dem Schleifwerkzeug verschwenkt wird, um die Kontur zu schleifen. Beide Schleifbearbeitungen
können in derselben Spannung des Werkstückes erfolgen, was die Präzision der Bearbeitung
erhöht und eine Zeiteinsparung bedeutet.
[0009] Die Einleitung der Spannkraft in die Vorrichtung kann in vorteilhafter Weise über
eine Betätigungsstange erfolgen, die axial verschiebbar ist. In der Richtung der Spannbewegung
wird die Betätigungsstange vorzugsweise axial durch eine Federkraft beaufschlagt.
Zum Öffnen der Spannvorrichtung für einen Wechsel des Werkstückes wird die Spannstange
gegen diese Federkraft bewegt, z.B. durch ein pneumatisches Aggregat.
[0010] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen
- Figur 1
- schematisch den Grundaufbau einer Schleifmaschine,
- Figur 2
- in perspektivischer Ansicht die für die erfindungsgemäße Ausgestaltung wesentlichen
Teile der Schleifmaschine,
- Figur 3
- eine Figur 2 entsprechende Darstellung in einer anderen Arbeitsposition,
- Figur 4
- in perspektivischer Ansicht die Spannvorrichtung,
- Figur 5
- die Spannvorrichtung in der in Figur 4 gezeigten Ansicht, jedoch teilweise geschnitten,
- Figur 6
- eine Teilansicht der Spannvorrichtung im geöffneten Zustand,
- Figur 7
- eine Figur 6 entsprechende Darstellung in geschlossenem Zustand und
- Figur 8
- eine Teildarstellung der Spannvorrichtung in geöffnetem Zustand der Figur 6.
[0011] In Figur 1 ist schematisch der Grundaufbau einer Schleifmaschine gezeigt, die mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Spannen eines Werkstücks, insbesondere einer
Schneidplatte oder Wendeschneidplatte ausgestattet werden kann. Die Schleifmaschine
weist ein Maschinenbett 10 mit einer vertikalen Rückwand 12 auf. Auf dem Maschinenbett
10 ist ein Tisch 14 angeordnet, der in einer horizontalen Y-Achse senkrecht zur vorderen
Bedienerseite und zur Rückwand 12 gesteuert verfahrbar ist. An der Rückwand 12 ist
ein Kreuzschlitten angeordnet, der in einer zur Y-Achse senkrechten horizontalen X-Achse
und in einer zu der X-Achse und der Y-Achse senkrechten vertikalen Z-Achse gesteuert
verfahrbar ist. Unten an dem Schlitten 16 ist eine Schleifspindeleinheit 18 angeordnet,
die um eine zur Z-Achse parallele C-Achse drehbar in dem Schlitten 16 gelagert ist
und um diese C-Achse gesteuert drehangetrieben ist. In der Schleifspindeleinheit 18
ist horizontal eine Schleifspindel gelagert, die durch einen Spindelmotor 20 angetrieben
wird und an ihrem freien Ende ein Schleifwerkzeug 22 trägt, das insbesondere als topfförmige
Schleifscheibe ausgebildet ist. Auf dem Tisch 14 ist eine Werkstückspindeleinheit
24 angeordnet, die eine Werkstückspindel 26 aufnimmt. Die Werkstückspindel 26 ist
mittels eines Motors 28 numerisch gesteuert um ihre zur X-Achse parallele A-Achse
drehbar. Insoweit entspricht die Schleifmaschine dem Stand der Technik.
[0012] Wie in den Figuren 2 und 3 zu sehen ist, ist an der Werkstückspindel 26 eine Spannvorrichtung
montiert, wie sie in Figur 4 gezeigt ist.
[0013] Die Spannvorrichtung weist einen Grundkörper 30 auf. An dem Grundkörper 30 sind Kupplungsmittel
angebracht, mit welchen der Grundkörper 30 fest mit der Werkstückspindel 26 verbunden
werden kann. Die Kupplungsmittel bestehen im dargestellten Ausführungsbeispiel aus
einem Schaftkegel 32, der in den Aufnahmeflansch der Werkstückspindel 26 eingesetzt
und mit diesem verschraubt wird. Der Grundkörper 30 ist somit über die Werkstückspindel
26 gesteuert um die A-Achse schwenkbar.
[0014] In dem Grundkörper 30 ist ein Servomotor 34 fest aufgenommen. An einem Flansch 36
der Motorwelle des Servomotors 34 ist ein Gegenstößel 38 montiert, der koaxial mit
der Motorwelle des Servomotors 34 fluchtet. Der Gegenstößel 38 kann mittels des Servomotors
34 numerisch gesteuert um seine Mittelachse, die als Spannachse bezeichnet wird, gedreht
werden. Der Servomotor 34 und der Gegenstößel 38 sind in dem Grundkörper 30 so angeordnet,
dass die Achse des Gegenstößels 38, d.h. die Spannachse die Mittelachse des Schaftkegels
32 und damit die A-Achse orthogonal schneidet. Dementsprechend kann die Spannachse
auch als B-Achse bezeichnet werden, wie dies in Figur 2 angedeutet ist.
[0015] Unterhalb der Spannachse und von dieser beabstandet ist in dem Grundkörper 30 ein
Führungsblock 40 gelagert. Der Führungsblock 40 ist in einer zur Spannachse parallelen
Richtung linear verschiebbar in dem Grundkörper 30 geführt. Hierzu weist der Grundkörper
30 beispielsweise eine Aussparung auf, in welcher der Führungsblock 40 angeordnet
ist und auf Führungen 42 gleitet, die parallel zur Spannachse verlaufen und in dem
Grundkörper 30 angebracht sind. Die Führungen 42 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Führungsstangen ausgebildet. Der Führungsblock 40 kann sich auf den Führungen
42 frei bewegen mit einem Hub von beispielsweise etwa 10 Millimetern.
[0016] Auf dem Führungsblock 40 ist eine Führungsbuchse 44 befestigt. Die Führungsbuchse
44 ist axial fluchtend mit der Mittelachse des Gegenstößels 38 ausgerichtet. In der
Führungsbuchse 44 ist ein Spannstößel 46 spielfrei sowohl axial als auch rotatorisch
frei beweglich geführt. Der Spannstößel 46 ist an seinem dem Gegenstößel 38 zugewandten
Ende vorzugsweise konisch ausgebildet. Ein Werkstück, insbesondere eine Wendeschneidplatte
48, kann zwischen dem Gegenstößel 38 und dem Spannstößel 46 gespannt werden, indem
die Wendeschneidplatte 48 mittig zur Spannachse angeordnet wird und der Spannstößel
46 gegen den Gegenstößel 38 kraftbeaufschlagt bewegt wird. Der Spannstößel 46 kann
dabei in eine Spannmulde oder Spannbohrung der Wendeschneidplatte 48 eindringen, um
diese zentriert an dem Gegenstößel 38 zu spannen.
[0017] In dem Grundkörper 30 ist eine Betätigungsstange 50 angeordnet, die koaxial durch
den Schaftkegel 32 führt und mit einem in Figur 5 mit 52 bezeichneten Hub axial verschiebbar
ist. Die Betätigungsstange 50 ist mit einer Federkraft vorgespannt, die die Betätigungsstange
50 aus dem Schaftkegel 32 herausdrückt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird
diese Federvorspannung durch ein Paket von Tellerfedern 54 erzeugt, die sich an einem
Ende an dem Schaftkegel 32 und dem anderen Ende an einem Außenbund der Betätigungsstange
50 abstützen. Das koaxial durch den Schaftkegel 32 in die Werkstückspindel 26 führende
Ende der Betätigungsstange 50 ist weiter mit einem in der Zeichnung nicht sichtbaren
pneumatischen Aggregat verbunden, durch welches die Betätigungsstange 50 gegen die
Federkraft der Tellerfedern 54 nach innen in den Grundkörper 30 geschoben werden kann.
Das innere Ende der Betätigungsstange 50 ist über Laschen 56 gelenkig mit einem Arm
eines Schwenkhebels 58 verbunden, der um einen Schwenkpunkt 60 schwenkbar in dem Grundkörper
gelagert ist. Der Schwenkhebel 58 weist zwei etwa rechtwinklig zueinander stehende
Arme auf, von denen der eine an der Betätigungsstange 50 angelenkt ist und im Wesentlichen
rechtwinklig zu dieser verläuft. In dem freien Ende des anderen Armes des Schwenkhebels
58 ist frei drehbar aber axial abgestützt eine Kugel 62 gelagert, mit welcher der
Schwenkhebel 58 an der von dem Gegenstößel 38 abgewandten Endstirnfläche des Spannstößels
46 anliegt. Der freie Arm des Schwenkhebels 58 ist frei verschwenkbar zwischen dem
Führungsblock 40 mit der Führungsbuchse 44 und einem Anschlag 64, der die Schwenkbewegung
des freien Armes des Schwenkhebels 58 von dem Führungsblock 40 und der Führungsbuchse
44 weg begrenzt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist dieser Anschlag 64 durch
den Kopf einer Schraube gebildet, die in den Führungsblock 40 eingedreht ist und deren
Schaft ein Langloch in dem Arm des Schwenkhebels 58 durchsetzt. Der Schwenkweg des
Schwenkhebels 58 ist somit auf die Länge des Schraubenschaftes des Anschlags 64 begrenzt.
Schließlich ist noch ein Sicherungsring 66 auf den Spannstößel 46 an dessen hinterem
Ende aufgesetzt, welches aus der Führungsbuchse 44 gegen die Kugel 62 vorragt.
[0018] Die Spannvorrichtung arbeitet in folgender Weise:
[0019] Zum Wechsel des zu schleifenden Werkstückes, z.B. einer Wendeschneidplatte 48, wird
die Betätigungsstange 50 mittels des pneumatischen Aggregats gegen die Kraft der Tellerfedern
54 in den Grundkörper 30 hineingedrückt. Die Betätigungsstange 50 verschwenkt dadurch
den Schwenkhebel 58 in der Darstellung der Figur 5 im Gegenuhrzeigersinn. Der freie
Arm des Schwenkhebels 58 bewegt sich dabei auf dem Schaft der Schraube des Anschlags
64, bis der Schwenkhebel 58 an dem Anschlag 64 des Schraubenkopfes anschlägt. Bei
der weiteren Schwenkbewegung des Schwenkhebels 58 nimmt dieser über den Anschlag 64
den Führungsblock 40 mit. Der Führungsblock 40 nimmt mit seiner Führungsbuchse 44
dabei auch den Spannstößel 46 mit, da die Führungsbuchse 44 an dem Sicherungsring
66 des Spannstößels 46 zur Anlage kommt. Der Spannstößel 46 wird somit von dem Gegenstößel
38 axial weggezogen, so dass die gespannte und fertig beschliffene Wendeschneidplatte
48 freikommt.
[0020] Die Wendeschneidplatte 48 kann beispielsweise durch einen Handling-Greifer 68 erfasst
werden, der mittels des Kreuzschlittens 16 verfahren wird. Der Handling-Greifer 68
legt die geschliffene Wendeschneidplatte 48 beispielsweise in einer Kassette 70 ab,
entnimmt der Kassette 70 eine unbeschliffene Wendeschneidplatte 48 und bringt diese
in die Spannstellung zwischen dem Gegenstößel 38 und dem Spannstößel 46.
[0021] Dann wird der Druck des pneumatischen Aggregats auf die Betätigungsstange 50 aufgehoben,
so dass die Tellerfedern 54 aufgrund ihrer Vorspannung nun die Betätigungsstange 50
wieder in Richtung aus dem Grundkörper 30 heraus ziehen. Dadurch wird der an der Betätigungsstange
50 angelenkte Schwenkhebel 58 in Figur 5 im Uhrzeigersinn verschwenkt. Der freie Arm
des Schwenkhebels 58 drückt nun mit seiner Kugel 62 den Spannstößel 46 gegen den Gegenstößel
38, wobei der Spannstößel 46 in die Spannmulde der Wendeschneidplatte 48 eingreift
und die Wendeschneidplatte 48 unter der von den Tellerfedern 54 erzeugten Spannkraft
gegen den Gegenstößel 38 spannt. Die Wendeschneidplatte 48 ist somit für das Schleifen
mittels der Schleifscheibe 22 gespannt. Dabei wird über die drehbar gelagerte Kugel
62 ausschließlich eine axiale Druckkraft als Spannkraft auf den Spannstößel 46 ausgeübt.
Eine Kraft quer zur Achse kann die Kugel 62 nicht auf den Spannstößel 46 übertragen.
Der Führungsblock 40 ist in dieser Spannstellung frei auf den Führungen 42 verschiebbar,
wobei auch die Führungsbuchse 44 sich frei auf dem Spannstößel bewegen kann. Es werden
daher auch keine Kräfte von dem Führungsblock 40 auf den Spannstößel 46 übertragen,
so dass auch eventuelle thermische Ausdehnungen des Grundkörpers 30 nicht auf den
Spannstößel 46 übertragen werden können und die exakte fluchtende Ausrichtung von
Gegenstößel 38 und Spannstößel 46 nicht beeinflussen können.
[0022] Das Werkstück, nämlich die Wendeschneidplatte 48, kann nun mittels der Schleifscheibe
22 geschliffen werden. Mittels des Kreuzschlittens 16 wird die Schleifscheibe 22 in
der X-Achse und der Z-Achse zugestellt, während eine Zustellbewegung in der Y-Achse
über den Tisch 14 erfolgen kann. Zum Umfangschleifen der Wendeschneidplatte 48 wird
die Spannvorrichtung um die A-Achse so geschwenkt, dass die durch den Gegenstößel
38 und den Spannstößel 46 definierte Spannachse horizontal, d.h. parallel zur Y-Achse
steht. Der Umfang kann nun geschliffen werden, indem der Gegenstößel 38 mittels des
Servomotors 34 um die Spannachse gedreht wird. Dabei wird das Werkstück, die Wendeschneidplatte
48 reibschlüssig mitgedreht und auch der Spannstößel 46 dreht sich frei in der Führungsbuchse
44. Anschließend kann die Schneidenkontur der Wendeschneidplatte 48 in derselben Spannung
geschliffen werden, wozu die Spannvorrichtung mittels des Motors 28 um die A-Achse
geschwenkt wird. Dadurch wird der Anstellwinkel der Spannachse gegen die Achse der
Schleifscheibe 22 geschwenkt, um beispielsweise Fasen der Schneidkante, Freischnittflächen
am Umfang und eventuelle Mulden in den Plattenebenen herzustellen.
[0023] Wie aus den Zeichnungen ersichtlich ist, ist der Gegenstößel 38 so geformt, dass
sich sein Durchmesser von dem an dem Wellenflansch des Servomotors 34 angeflanschten
Ende konisch gegen das am Werkstück 48 anliegende Ende verringert. Dadurch weisen
die Stößel 38 und 46 beiderseits der gespannten Wendeschneidplatte 48 einen kleinen
Durchmesser auf, so dass ausreichender Freiraum vorhanden ist, um auch mit einer topfförmigen
Schleifscheibe 22 beidseitig an der Wendeschneidplatte 48 angreifen zu können.
[0024] Nach Beendigung des Schleifvorgangs wird das fertig bearbeitete Werkstück 48 wieder
durch Beaufschlagung der Betätigungsstange 50 mittels des pneumatischen Aggregats
freigegeben, so dass der beschriebene Zyklus wieder beginnen kann.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 10
- Maschinenbett
- 12
- Rückwand
- 14
- Tisch
- 16
- Schlitten
- 18
- Schleifspindeleinheit
- 20
- Spindelmotor
- 22
- Schleifwerkzeug
- 24
- Werkstückspindeleinheit
- 26
- Werkstückspindel
- 28
- Motor
- 30
- Grundkörper
- 32
- Schaftkegel
- 34
- Servomotor
- 36
- Flansch
- 38
- Gegenstößel
- 40
- Führungsblock
- 42
- Führungen
- 44
- Führungsbuchse
- 46
- Spannstößel
- 48
- Wendeschneidplatte
- 50
- Betätigungsstange
- 52
- Hub
- 54
- Tellerfedern
- 56
- Laschen
- 58
- Schwenkhebel
- 60
- Schwenkpunkt
- 62
- Kugel
- 64
- Anschlag
- 66
- Sicherungsring
- 68
- Handling-Greifer
- 70
- Kassette
1. Vorrichtung zum Spannen eines Werkstücks für die Bearbeitung in einer Schleifmaschine,
mit zwei Stößeln, nämlich einem Spannstößel und einem Gegenstößel, die in einer Spannachse
fluchten und zwischen denen das Werkstück gespannt wird, wobei ein Stößel in der Spannachse
mit einer axialen Spannkraft beaufschlagbar ist, während der andere Stößel das Gegenlager
zur Abstützung der Spannkraft bildet, und wobei ein Stößel um die Spannachse gesteuert
angetrieben drehbar ist, während der andere Stößel um die Spannachse frei drehbar
gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Grundkörper (30) aufweist, der mit Kupplungsmitteln an einer
drehend antreibbaren Werkstückspindel (26) der Schleifmaschine montierbar ist, wobei
die Spannachse die Rotationsachse (A-Achse) der Werkstückspindel (26) orthogonal schneidet,
dass der Gegenstößel (38) in dem Grundkörper (30) axial unverschiebbar und drehend
antreibbar aufgenommen ist, dass in dem Grundkörper (30) ein Führungsblock (40) parallel
zur Spannachse linear verschiebbar geführt ist, dass der Spannstößel (46) in dem Führungsblock
(40) frei drehbar und frei axial verschiebbar geführt ist und dass eine in dem Grundkörper
(30) gelagerte Betätigungseinrichtung die Spannkraft auf den Spannstößel (46) mit
Übertragungsmitteln überträgt, die nur eine axiale, aber keine radiale Kraftübertragung
zulassen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass ein den Gegenstößel (38) drehend antreibender Servomotor (34) in dem Grundkörper
(30) aufgenommen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung eine Betätigungsstange (50) aufweist, die axial verschiebbar
in dem Grundkörper (30) gelagert ist, in einer axialen Verschiebungsrichtung zur Erzeugung
der Spannkraft mit einer Federkraft beaufschlagt ist und in der entgegengesetzten
axialen Verschiebungsrichtung durch eine steuerbare Kraft gegen die Federkraft bewegbar
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Federkraft durch eine die Betätigungsstange (50) koaxial umschließende Druckfeder,
insbesondere durch Tellerfedern (54) erzeugt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die steuerbare Kraft durch ein pneumatisches Aggregat erzeugt wird.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung die axiale Spannkraft mit einer frei drehbar gelagerten,
gegen die Spannkraft axial abgestützten Kugel (62) auf die axial hintere Stirnfläche
des Spannstößels (46) überträgt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsstange (50) mit der Werkstückspindel (26) koaxial fluchtet und die
Kupplungsmittel koaxial durchsetzt und dass die axiale Bewegung der Betätigungsstange
(50) über einen abgewinkelten Schwenkhebel (58) in die Spannachse umgelenkt wird.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsblock (40) frei axial bewegbar in dem Grundkörper (30) geführt ist, dass
der Spannstößel (46) von der Führungsbuchse (44) mitgenommen wird, wenn sich diese
von dem Gegenstößel (38) wegbewegt, und dass der Führungsblock (40) von der Betätigungseinrichtung
mitgenommen wird, wenn diese in Öffnungsrichtung betätigt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spannstößel (46) einen Sicherungsring (66) aufweist, an welchem die Führungsbuchse
(44) zur Mitnahme anschlägt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsblock (40) einen Anschlag (64) aufweist, der einen Hubweg der Betätigungseinrichtung
gegenüber dem Führungsblock (40) in Richtung der Spannachse zulässt und den Führungsblock
(40) mitnimmt, wenn die Betätigungseinrichtung in Öffnungsrichtung an diesen Anschlag
(64) zur Anlage kommt.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Schleifen von Schneidplatten, insbesondere Wendeschneidplatten (48), der Gegenstößel
(38) und der Spannstößel (46) im Bereich ihrer an der Schneidplatte angreifenden Enden
einen kleinen Durchmesser aufweisen, so dass beiderseits der Schneidplatte ein Freiraum
für das Einschwenken einer Schleifscheibe (22), insbesondere einer topfförmigen Schleifscheibe
der Schleifmaschine vorhanden ist.