(19)
(11) EP 2 161 176 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.03.2010  Patentblatt  2010/10

(21) Anmeldenummer: 09009467.3

(22) Anmeldetag:  22.07.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B61D 17/20(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 22.08.2008 EP 08014905

(71) Anmelder: Hübner GmbH
34123 Kassel (DE)

(72) Erfinder:
  • Jünke, Volker
    34587 Gensungen/Felsberg (DE)
  • Engel, Torsten
    34260 Kaufungen (DE)

(74) Vertreter: Walther, Walther & Hinz GbR 
Heimradstrasse 2
34130 Kassel
34130 Kassel (DE)

   


(54) Brücke eines Übergangs mit einem Balg zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeugteilen, z. B. eines Straßenbahnzuges


(57) Gegenstand der Erfindung ist eine Brücke eines Übergangs mit einem Balg zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeugteilen, z. B. eines Straßenbahnzuges, umfassend eine Trittplatte (1), wobei die Trittplatte (1) endseitig jeweils auf einer Bodenplatte (2, 3) des jeweiligen Fahrzeugteils (4, 5) aufliegt, wobei mindestens eine die beiden Bodenplatten (2, 3) untergreifende Vorrichtung (10) an der Unterseite der Trittplatte (1) vorgesehen ist, um ein Abheben der Trittplatte (1) von der Bodenplatte (2, 3) bei Wankbewegung der Fahrzeugteile relativ zueinander zu verhindern, wobei die Vorrichtung (10) einen auf der Unterseite der Trittplatte (1) angeordneten, um einen an der Trittplatte (1) angeordnete Achse () verschwenkbaren Arm (11) umfasst, der durch dien Betätigungsmittel (20, 25) entgegen der Kraft einer Feder (16) aus einer Arretierposition auslenkbar ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brücke eines Übergangs mit einem Balg zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeugteilen, z. B. eines Straßenbahnzuges, umfassend eine Trittplatte, wobei die Trittplatte endseitig jeweils auf einer Bodenplatte des jeweiligen Fahrzeugteils aufliegt, wobei mindestens eine die beiden Bodenplatten untergreifende Vorrichtung an der Unterseite der Trittplatte vorgesehen ist, um ein Abheben der Trittplatte von der Bodenplatte bei Wankbewegung der Fahrzeugteile relativ zueinander zu verhindern.

[0002] Eine Brücke eines Übergangs zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeugen ist aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt. Eine solche Brücke dient als Teil eines Übergangs zwischen zwei Fahrzeugen dem Hinüberwechseln der Passagiere von dem einen Fahrzeugteil in das andere Fahrzeugteil.

[0003] Übergänge mit einer Brücke mit einer Trittplatte sind bekannt. Gelenkfahrzeuge werden den unterschiedlichsten Bewegungen während der Fahrt unterzogen. So ergeben sich Wank-, Knick- und Nickbewegungen. Insbesondere bei Wankbewegungen, d. h. einer Torsionsbewegung der beiden Fahrzeugteile relativ zueinander, hat die Trittplatte das Bestreben, sich relativ zu den Bodenplatten aufzustellen. Hierbei entsteht ein Spalt.

[0004] Aus der US-B-6,443,070 ist eine Übergangsbrücke bekannt, wobei auf der Unterseite der Trittplatte ein Parallelogrammlenker vorgesehen ist, der mit an den Bodenplatten angeordneten Armen verbunden ist. Hierdurch wird ein Abheben der Trittplatte bei Wankbewegungen der Fahrzeuge verhindert. Nachteilig ist, dass durch den Parallelogrammlenker die Konstruktion aufwendig und teuer ist und sich zudem die Montage kompliziert darstellt.

[0005] Insofern ist bereits aus der EP 1 564 101 B1 eine Trittplatte bekannt, bei der unter der Trittplatte ein Träger angeordnet ist, wobei der Träger zu jeder Seite zwei beabstandet zueinander angeordnete Arme aufweist, die die jeweilige Bodenplatte untergreifen. Hierbei sind die beiden Arme auf einer Seite der Trittplatte verschieblich, und zwar entgegen der Kraft jeweils einer Feder, von dem Träger aufgenommen. Die Montage einer solchen Trittplatte erfolgt nun dadurch, dass die Trittplatte mit den beiden nicht verschieblich auf der Unterseite der Trittplatte angeordneten Armen unter die eine Bodenplatte geschoben wird, wobei, die Trittplatte auf der Bodenplatte aufliegend, die gegenüberliegenden Arme entgegen der Kraft der jeweiligen Feder per Hand so weit zurückgezogen werden, bis die Trittplatte auf der anderen Bodenplatte aufliegt, um danach die Arme zurückschnappen zu lassen, wobei dann die Arme unter der anderen Bodenplatte liegen, um so ein Aufstellen der Trittplatte bei Wankbewegungen verhindern.

[0006] Die Montage ist insofern kompliziert, als diese im Wesentlichen nur von unten erfolgen kann bzw. man muss z. B. durch den Spurfugenabdeckbalg weit unter die Trittplatte greifen, um die Trittplatte entweder mit der Bodenplatte zu verriegeln oder zu entriegeln.

[0007] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht demzufolge darin, bei einer Brücke der eingangs genannten Art für eine leichtere Montage zu sorgen.

[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Vorrichtung eine auf der Unterseite der Trittplatte angeordnete, um einen an der Trittplatte angeordnete Achse verschwenkbaren Arm umfasst, der durch ein Betätigungsmittel entgegen der Kraft einer Feder aus einer Arretierposition auslenkbar ist. Hieraus wird für die Montage bzw. die Demontage der Trittplatte Folgendendes deutlich:

Das Betätigungsmittel, das beispielsweise als Zugseil ausgebildet ist, ragt mit einer Hülse endseitig über die Trittplatte nach oben heraus, sodass es von oben ergreifbar ist. Dann wird der Arm, der vorzugsweise durch eine Achse an der Unterseite der Trittplatte befestigt ist, verschwenkt, und zwar entgegen einer Kraft einer Feder, sodass dann nach Verschwenkung die Trittplatte abgenommen werden kann. Das heißt, in einer Stellung des Arms, in der dieser sich in etwa parallel zur Querachse des Fahrzeugs verlaufend befindet, wird die jeweilige Bodenplatte durch den Arm freigegeben. Die Trittplatte ist insofern dann - wie bereits ausgeführt - entriegelt und kann angehoben werden. Das Gleiche geschieht auf der gegenüberliegenden Seite der Trittplatte. Zum Verriegeln ist demzufolge vorgesehen, dass in der Stellung des Arms, in der sich der Arm im Wesentlichen parallel zur Längsachse der Trittplatte befindet, die Trittplatte auf die beiden Bodenplatte aufgelegt wird, das Zugseil losgelassen wird, wobei dann aufgrund der Kraft der Feder, die an dem Arm angreift, der Arm in die Arretierposition übergeht.



[0009] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0010] So ist insbesondere vorgesehen, dass die Feder seitlich versetzt zu der Achse des Arms an der Unterseite der Trittplatte befestigt ist, um zu gewährleisten, dass in der "gestreckten" Position des Arms, also in einer Position, in der der Arm die Bodenplatten freigibt, die Feder nicht in Kollision mit der Achse für den Arm gelangt.

[0011] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der Arm zu beiden Enden jeweils einen Kopf aus Kunststoff aufweist, wobei der Kopf insbesondere eine Einlaufschräge zum Auflaufen auf die Unterseite der Bodenplatte besitzt. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Arm nicht gegen die Bodenplatte läuft, sondern tatsächlich immer unter die Bodenplatte in seiner arretierten Stellung gelangt. Insbesondere in Verbindung mit dem weiteren Merkmal, dass der Arm über seine Länge ähnlich einer Blattfeder federnd nachgiebig ausgebildet ist, ergibt sich insofern, dass im Gegensatz zu einer starren Ausbildung des Arms, bei auftretenden Wankbewegungen, der Arm in jedem Fall immer an der Unterseite der jeweiligen Bodenplatte anliegt und somit Klappergeräusche oder andere Geräusche, die dadurch entstehen, dass der Arm an die Unterseite der Bodenplatte schlägt, vermieden sind.

[0012] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist der Arm an dem dem Anlenkungspunkt für das Zugseil gegenüberliegenden Ende ein sogenanntes Sicherheitsseil, das ebenso wie das Zugseil, bis über die Oberseite der Trittplatte geführt ist. Dies vor folgendem Hintergrund:

Ist beispielsweise die Feder gerissen, so ist von außen nicht erkennbar, ob die Trittplatte arretiert ist oder nicht. Sicherheitshalber kann dann an dem Sicherheitsseil gezogen werden, um dadurch zu gewährleisten, dass sich der Arm mit Sicherheit in der Arretierposition befindet.



[0013] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert.
Figur 1
zeigt eine Draufsicht auf eine Trittplatte mit schematisch angedeuteten Bodenplatten der Fahrzeuge zu beiden Seiten der Trittplatte;
Figur 2
zeigt die Trittplatte in perspektivischer Darstellung in einer Draufsicht;
Figur 3
zeigt eine perspektivische Darstellung der Unteransicht der Trittplatte;
Figur 4
zeigt eine Seitenansicht der Trittplatte mit schematisch angedeuteten Bodenplatten;
Figur 5
zeigt eine weitere Unteransicht auf die Trittplatte.


[0014] Die insgesamt mit 1 bezeichnete Trittplatte liegt auf den beiden Bodenplatten 2, 3 der beiden gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeuge 4, 5 auf, wobei die Trittplatte in Verbindung mit den Bodenplatten die Brücke bildet. Die Brücke wird zur Bildung des Übergangs von dem schematisch dargestellten Balg 8 umspannt. Die Trittplatte 1 überdeckt hierbei die Bodenplatten 2, 3 partiell, wie sich dies unmittelbar in Anschauung von Figur 1 ergibt. Die Trittplatte, die aus elastisch nachgiebigem Material ausgebildet ist, weist auf ihrer Unterseite zwei Vorrichtungen 10 zur Verhinderung des Abhebens der Trittplatte von den Bodenplatten 2, 3 auf (Figur 3 bis Figur 5). Die Vorrichtung 10 umfasst den Arm 11, der durch eine Achse 13 verschwenkbar auf der Unterseite der Trittplatte 1 drehbeweglich gelagert ist. Der mit 11 bezeichnete Arm besitzt darüber hinaus eine Anlenkung 15 beabstandet zur Achse 13 zur Befestigung der Zugfeder 16, die auf der Unterseite der Platte 1 an der Trittplatte befestigt ist. Die Anlenkung der Feder 16 an der Unterseite der Trittplatte 1 erfolgt außermittig (Pfeil 17) zur Achse 13, um zu gewährleisten, dass in verschwenkter Position des Arms 11 die Feder 16 nicht mit der Achse 13 kollidiert. Zur Auslenkung des Arms 11 ist das Zugseil 20 vorgesehen, das mit Hilfe einer Öse 21 über die Oberseite der Trittplatte hinausragt, wie dies beispielsweise aus Figur 4, aber auch aus Figur 3 erkennbar ist. Das Sicherheitsseil 25, ebenfalls mit einer Öse 26 über die Trittplatte 1 nach oben vorstehend, dient ausschließlich dazu, sicherzustellen, dass, wenn der Arm aus seiner entarretierten Stellung nicht in die Arretierstellung zurückgeht, dies mit Hilfe des Sicherheitsseils 25 bewerkstelligt werden kann.

[0015] Wie aus Figur 4 erkennbar, weist der Arm 11 endseitig jeweils einen Kopf 12 auf, der mit einer Einlaufschräge 12a versehen ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Arm bei einem Zurückschwenken des Arms 11 in die Arretierposition leicht unter die Bodenplatten gleiten kann. Der Arm 11, der über seine gesamte Länge ähnlich einer Blattfeder federnd ausgebildet ist, sorgt in Verbindung mit den Köpfen 12 dafür, dass der Arm immer an der Unterseite der jeweiligen Bodenplatte 2, 3 anliegt. Irgendwelche Geräusche bei jedweden Fahrbewegungen der beiden gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeuge, treten hierbei nicht auf.


Ansprüche

1. Brücke eines Übergangs mit einem Balg zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeugteilen, z. B. eines Straßenbahnzuges, umfassend eine Trittplatte (1), wobei die Trittplatte

(1) endseitig jeweils auf einer Bodenplatte (2, 3) des jeweiligen Fahrzeugteils (4, 5) aufliegt, wobei mindestens eine die beiden Bodenplatten (2, 3) untergreifende Vorrichtung (10) an der Unterseite der Trittplatte (1) vorgesehen ist, um ein Abheben der Trittplatte (1) von der Bodenplatte (2, 3) bei Wankbewegung der Fahrzeugteile relativ zueinander zu verhindern,

dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (10) einen auf der Unterseite der Trittplatte (1) angeordneten, um einen an der Trittplatte (1) angeordnete Achse () verschwenkbaren Arm (11) umfasst, der durch dien Betätigungsmittel (20, 25) entgegen der Kraft einer Feder (16) aus einer Arretierposition auslenkbar ist.
 
2. Brücke nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Arm (11) über seine Länge federnd nachgiebig ausgebildet ist.
 
3. Brücke nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Arm (11) mit einer Zugfeder (16) in Verbindung steht, die auf der Unterseite der Trittplatte (1) befestigt ist.
 
4. Brücke nach Anspruch einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feder (16) seitlich versetzt (Pfeil 17) zur Achse (13) des Arms (11) an der Unterseite der Trittplatte (1) befestigt ist.
 
5. Brücke nach Anspruch einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Arm (1) zu beiden Enden jeweils einen Kopf (12) aus Kunststoff aufweist.
 
6. Brücke nach Anspruch einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kopf (12) eine Einlaufschräge (12a) zum Auflaufen auf die Unterseite der Bodenplatte (2, 3) aufweist.
 
7. Brücke nach Anspruch einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Arm (11) im Bereich der Anlenkung der Feder (16) als Betätigungsmittel ein Zugseil (20) aufweist, das bis über die Oberseite der Trittplatte (1) geführt ist.
 
8. Brücke nach Anspruch einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Arm (11) an dem dem Anlenkungspunkt für das Zugseil (20) gegenüberliegenden Ende ein Sicherheitsseil (25) aufweist, das bis über die Oberseite der Trittplatte (1) geführt ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente